Hann. Münden Mehr zum Thema: 170 werden Bauherren Sie wollen’s anpacken Genossenschaft gegründet – optimistische Stimmung im Rittersaal Die Generalversammlung wählte als erstes den Aufsichtsrat, der seinerseits den Vorstand benannte (von links): Dr. Hans-Peter Herbort, Michael Kühlewindt, Friedhelm Meyer, Jörg Wieland (Aufsichtsratsvorsitzender), Bernd Demandt (Vorstand), Susann Knappe (stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, vorn), Gunnar Steinmann (dahinter), Fritz Fehrensen und Patrick Mente (Vorstand). Foto: Sangerhausen Aufsichtsrat und Vorstand gewählt Gremien können ihre Arbeit aufnehmen S ieben Personen bilden den Aufsichtsrat der Bürgergenossenschaft Mündener Altstadt. Sie wurden in geheimer Wahl am Donnerstag durch die Generalversammlung gewählt: Aufsichtsratsvorsitzender ist Jörg Wieland, seine Stellvertreterin Susann Knappe, die weiteren Mitglieder sind: Dr. Hans-Peter Herbort, Michael Kühlewindt, Gunnar Steinmann, Friedhelm Meyer und Fritz Fehrensen. Damit kommt Fachwissen aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammen, wie eine Vorstellung der Kandidaten vor der Wahl zeigte: Wieland hat als Geschäftsführer des Mündener Bauvereins reichlich Genossenschaftsund Bauerfahrung, Knappe ist Steuerberaterin und in der Mündener Gilde aktiv, mit Gunnar Steinmann (VR-Bank Südniedersachsen) und Michael Kühlewindt (Sparkasse Übrigens ... ... reißt das Interesse von weit außerhalb Mündens an dem Projekt „neun mal 24“ nicht ab: Die „Confederation Compagnonnage europèen“, die Dachorganisation der europäischen Gesellenzünfte, sei auf das Sanierungsvorhaben aufmerksam geworden und gebe die Daten an die wandernden Gesellen weiter, verriet Demandt am Rande der Versammlung. Da seien nicht nur Zimmerer unterwegs, auch Maurer und Steinhauer. Im Internet ist das Projekt auf www.9mal-24.de beschrieben, dort kann sich auch anmelden, wer mitmachen möchte. Ansprechpartner ist Bernd Demandt unter 05541/ 98 460. (tns) Münden) sind zwei Finanzfachleute im Boot, die auch im Förderverein Tillyschanze (Steinmann) und der Mündener Gilde (Kühlewindt) Engagement für ihre Stadt zeigen. Friedhelm Meyer hat sich gut 20 Jahre lang hauptberuflich in der Bau- und Stadtplanung Hann. Mündens mit dem Erhalt der Innenstadt befasst und hatte bei seiner Verabschiedung in die passive Altersteilzeit angekündigt, dies auch weiter ehrenamtlich zu tun. Hans-Peter Herbort hat Erfahrung mit eigenen Sanierungsobjekten, was auch für den Holzhandelskaufmann Fritz Fehrensen gilt. Der Aufsichtsrat benannte Bernd Demandt und Patrick Mente zu den Vorständen der Genossenschaft. HANN. MÜNDEN. Damit hatte Friedhelm Meyer nicht gerechnet, gab er zu: Die 150 im Rittersaal aufgestellten Stühle reichten nicht, eilig mussten noch weitere Sitzgelegenheiten herbeigeschafft werden, damit die 200 Gäste Platz fanden. Sie alle waren am Donnerstagabend ins Welfenschloss gekommen, um sich über die Bürgergenossenschaft Mündener Altstadt zu informieren. 170 von ihnen unterzeichneten dort direkt als Gründungsmitglieder der Genossenschaft. Das Vorbereitungsteam – Bärbel Brockhoff, Bernd Demandt, Burkhard Klapp, Susann Knappe, Harald Kühn, Friedhelm Meyer, Gaby Meyer und Hermann Staub – hatte dem Abend zwischen Bangen und Hoffen entgegengeblickt. Die Resonanz gab den Initiatoren recht. Sie hätten lange über die richtige Organisationsform diskutiert, skizzierte es Meyer. Auch eine Stiftung oder ein Verein waren im Gespräch. Für eine Stiftung hätte man allerdings ein sehr großes Vermögen für den Start gebraucht. Die Genossenschaft sei demokratisch organisiert mit dem Ziel, auch eine Rendite zu erwirtschaften und daher das Mittel der Wahl. Meyer dankte ausdrücklich dem Ortsteil Lippoldshausen, der sich mit der Genossenschaft solidarisch erklärt hat- Eine große Gründungsversammlung: Die Bürgergenossenschaft Mündener Altstadt (oben) nimmt sich als erstes des Gebäudes Speckstraße 7 (rechts) an. Fotos: Sangerhausen te. Das sei eine einzigartige Geste, sagte er. Den Wunsch der Bürgergenossenschaft formulierte er vollmundig: Im Jahr 2038 soll es keinen Leerstand mehr in der Mündener Innenstadt geben. Dafür könne nicht eine Genossenschaft allein sorgen, aber sie sei ein Vorreiter, an dem sich hoffentlich viele ein positives Beispiel nehmen würden. Die Versammlungsleitung übernahm Diana Wetzestein, ihrerseits Fachwerk-Aktivistin in der Bürgergruppe für den Erhalt Wanfrieder Häuser (Werra-Meißner-Kreis). Sie hatte auch schon die Auftaktveranstaltung im November moderiert und zeigte sich von dem, was sich in der Zwischenzeit entwickelt hat, mächtig beeindruckt. (tns) Die Aufgabenverteilung Der Vorstand leitet die Genossenschaft und führt die Geschäfte, der Aufsichtsrat kontrolliert den Vorstand, hatte zuvor Harald Kühn informiert, der die komplette Satzung der Bürgergenossenschaft vor der Wahl erläuterte. Zwei Aufgaben kann der Aufsichtsrat jetzt unmittelbar angehen: Zum einen soll ein beratender Planungs- und Investitionsbeirat einberufen, zum anderen ein Förderverein gegründet werden. Aufgabe des Fördervereins wird es sein, Spenden einzuwerben. Er kann dann auch Spendenquittungen ausstellen, die das Finanzamt anerkennt. Die Genossenschaft geht mit einem Kapital von gut 30 000 Euro an den Start. So viele Anteile wurden direkt in der Gründungsversammlung gezeichnet. Ein Anteil kostet 100 Euro. (tns) Kontraste: Während im Anbau der Sanierungsbedarf deutlich zu sehen ist, wirken manche Räume im vorderen Teil des Hauses so, als bräuchte man nur mal gründlich saubermachen. küchen haus winter Autorisierter bulthaup Partner Räume bieten viele Möglichkeiten E s gibt viel zu tun im und am Haus Speckstraße 7, das genaugenommen aus zwei Häusern besteht. Da- Mehr Fotos aus dem Haus Speckstraße 7 gibt es auf http://zu.hna.de/speck7 Rußgeschwärzt: Ein Feuer hat deutliche Spuren hinterlassen. bei sind die Zimmer in sehr unterschiedlichem Zustand: Verkohlte Wände und Balken in dem vom Brand betroffenen Gebäudeteil lassen jede Menge Arbeit erwarten, andere Räume sind hingegen so unversehrt, dass sie wie eben erst verlassen wirken. Reichlich Platz bietet der Gebäudekomplex auf jeden Fall und durch seinen individuellen Zuschnitt auch viele Möglichkeiten – und vermutlich HerausforderunLichteinfall: Die Zimmer im Obergeschoss sind überraschend hell. gen. (tns)
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