Vereinszeitschrift Nr. 381 (2016/1) Hochbegabtenvereinigung Mensa Österreich Member of the High-IQ-Society Mensa International Hilberts Hotel & Gabriels Horn Die anschaulich gemachte Unendlichkeit © Hürlimann 2015 Tassilo Halbritter Warum immer Ich?!! Detlef Scheer Von Straßenbahnen und Schlüssellöchern Vom Älterwerden und Altern Frauenrechte in islamischen Ländern Jan Gregor Putensen Christine Freitag & Uwe Hezel Fritz Köck Who is Who Vorstand Mensa ist eine internationale Vereinigung, 1946 in Oxford gegründet, mit dem Ziel, intelligente Menschen in aller Welt einander näher zu bringen. MENSA wächst ständig – derzeit gibt es mehr als 120.000 Mitglieder in fast allen Ländern der Welt. Mensa (von lat. „Tisch“) ist ein Forum vernunftbegabter Weltbürger. Der Verein folgt keiner bestimmten Weltanschauung. Grundsätzlich darf jeder (und selbstverständlich auch jede) Mitglied werden, der (die) die einzige Qualifikation erfüllt: Intelligenz (siehe unten). Mensa will eine stimulierende und sozial hochwertige Umgebung für alle Mitglieder schaffen, menschliche Intelligenz entdecken und fördern sowie Forschungsvorhaben über Art, Charakter und Nutzbarmachung intellektueller Begabung unterstützen. Gerald Schmid Sieglinde Fürst Christian Rieseneder Vorsitz und Nat.Rep. von Mensa Österreich bei Mensa International [email protected] Budgetierung und Finanzen [email protected] Beschlussadministration & Interessentenbetreuung [email protected] Näheres ist im Internet zu finden: http://www.mensa.at/ SIG-Koordination [email protected] Tassilo Halbritter Maja Balik Internationale Information [email protected] Generalsekretariat & LocSec-Vertretung [email protected] [email protected] Aktivitäten- und Veranstaltungskoordination Mitgliederverwaltung [email protected] [email protected] Anita Bernsteiner Fritz Schachinger Interne Publikationen [email protected] SIGHT-Koordination [email protected] Wie werde ich Mitglied? Mitgliedsbeiträge Kontaktieren Sie unseren Interessentenbetreuer Jahresmitgliedsbeitrag (inkl. topIQ) 44 € für SchülerInnen und für alle Mitglieder bis 19 22 € für Mitglieder in Ausbildung bzw. während Präsenz- oder Zivildienst bis 27 33 € für Familien in gemeinsamem Haushalt 66 € für Gastmitglieder33 € Christian Rieseneder [email protected] und fordern Sie den Mensa-Vortest an. Wir senden Ihnen dann einen IQ-Test zu, den Sie zu Hause durchführen können. Sollte das Resultat einen Wert aufweisen, der über 95% der Gesamtbevölkerung liegt, empfehlen wir lhnen, an unserem offiziellen und überprüften Test teilzunehmen. Dabei werden Sie von einem unserer Proktoren betreut. Zeigt der bei diesem Test erreichte Wert einen IQ an, der in den höchsten 2% der Bevölkerung liegt, werden Sie automatisch Mitglied von MENSA Österreich. Der Mitgliedsbeitrag für das Kalenderjahr des Haupttests ist durch die Testgebühr abgedeckt. Um dem Verein die Kosten für die Aussendung von Zahlscheinen zu ersparen, sollten die Mitgliedsbeiträge zeitgerecht (jährlich im Voraus) mittels Überweisung auf das MENSA-Konto eingezahlt werden: Erste Bank AG IBAN: AT20 2011 1826 1176 3600 BIC: GIBAATWWXXX Sonstige Gebühren Mensa Österreich Postfach 502 1011 Wien www.mensa.at DRUCK: Donau Forum Druck Ges.m.b.H. Walter-Jurmann-G. 9 1230 Wien Alfred Singer Markus Schwaiger Webmaster www.mensa.at [email protected] Redaktionsteam: VERANTWORTLICHKEIT: Ombudsmann Öffentlichkeitsarbeit und externe Publikationen [email protected] Anita Bernsteiner Chefredakteurin topIQ ist die Vereinszeitschrift von MENSA Österreich. Sie steht Mitgliedern und eingeladenen Gast-Autorinnen und -Autoren zur Veröffentlichung von Texten bis ca. 8.500 Anschläge und Bildern aller Art offen. Autorinnen und Autoren sind für den Inhalt ihrer Artikel oder Werke selbst verantwortlich, die ausschließlich ihre eigene Meinung widerspiegeln, nicht jene des Vereins. Die Zusendung von Beiträgen gilt als Einverständnis auch zu deren Veröffentlichung auf www.mensa.at. Die Rechte an den Beiträgen verbleiben bei den Autorinnen und Autoren. Die Entscheidung über die Annahme von Beiträgen und den Zeitpunkt der Veröffentlichung liegt bei der Redaktion. Einsender von Beiträgen bestätigen, dass sie den Artikel selbst verfasst haben und dass nur Bildmaterial verwendet wurde, an dem sie alleine die Rechte besitzen oder die ohne Entgelt publiziert werden dürfen. Karin Weidner Stellvertreterin, Redaktion, Lektorat Deborah Hürlimann Layout & Grafik Doris C.: Lektorat Dorothee Hoffmann: Lektorat Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Autorinnen und Autoren siehe Namensnennung im Inhaltsverzeichnis und bei den Beiträgen. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 31. März 2016 2 | topIQ Weitere Funktionen Aufnahmetest (MENSA-Haupttest) 44 € Vortest 5 € Bearbeitungsgebühr für Fremdtest 10 € Jahresabonnement topIQ (für Nichtmitglieder) 33 € IMPRESSUM MEDIENINHABER, HERAUSGEBER UND VERLEGER: Rudolf Challupner Lokalsekretärinnen & Lokalsekretäre: Rechnungsprüfung: Kärnten: Dieter Fleiß [email protected] Nikolaus Wagner Niederösterreich: Tassilo Halbritter [email protected] Harald Scherbantie Oberösterreich: VAKANT [email protected] Salzburg: Andreas Lenz [email protected] Zur internen Kommunikation steht das Forum www.mensa-aktiv.net zur VerSteiermark:Uwe [email protected]ügung, programmiert und betrieben von Konstanze Kobel-Höller. RegistrieTirol: Jakob Schiechtl [email protected] rung erfolgt direkt dort und ist nur für Mitglieder von Mensa Österreich mögVorarlberg: Johannes Wagner [email protected] lich (gemäß Mitgliederdatenbank). Wien:Maja [email protected] Burgenland: Christian Schlaeffer [email protected] Änderungen vorbehalten. Aktuelle Information: www.mensa.at topIQ | 3 Editorial Inhalt 18 Anita Bernsteiner Mensa Österreich 6 Ausblicke & Einblicke • Gerald Schmid 7 Protokoll der Generalversammlung 2015 • Gerald Schmid 21 36 LocSec Berichte 10 Kärnten • Alexander Hradetzky 11 Tirol • Jakob Schiechtl 11 Vorarlberg • Hans Wagner 11 Steiermark • Uwe Hezel 12 Wien • Maja Balik 12 Oberösterreich Vakant SIGS Liebe LeserInnen, 13 Neues von den SIGs • Gerald Schmid Serien und Artikel das neue Jahr beginnt mit einem extra dicken topIQ. Danke für all die vielen Beiträge! Es gibt diesmal eine Rückschau auf Silvensa, die größte Mensa-Veranstaltung Österreichs bisher! Großen Respekt an das Organisationsteam, da habt ihr wirklich Großartiges geleistet! 13 Bodyflying bei Wind-o-bona, Jahresrückblick 2015 und Ausblick auf 2016 • Gwendolin Korinek 22 Hilberts Hotel und Gabriels Horn • Tassilo Halbritter 15 SIGnema: Neues von der Kino-SIG • Gerald Schmid 24 Sprachecke Denglish • Tassilo Halbritter 15 SchreibSIG • Anita Bernsteiner Alle Rätselfreunde können mit dieser Ausgabe wieder in eine neue Wertungs-Runde starten, Sieglinde, Peter und Christian freuen sich über viele eingesandte Lösungen. 15 Anders frühstücken in Wien: FrühSIG startet • Thomas Goiser 25 Frauenrechte in islamischen Ländern – Teil 3 von 3• Fritz Köck Da die nächste Generalversammlung nicht mehr weit ist, findet ihr in dieser Ausgabe das Protokoll des letzten Jahres zur Kenntnisnahme. Und wer 2016 live dabei sein möchte, sollte nicht vergessen, sich fürs Charming in Bad Ischl anzumelden. Viel Spaß beim Lesen! Anita 27 Heltai Jenő: MERT DALAIMNAK... • Anna Dukasz 28 Warum immer ich?!! • Detlef Scheer SILVENSA 16 Silvensa 2015 in Wien • Dietmar Heinrich 18 Von Straßenbahnen und Schlüssellöchern • Jan Gregor Putensen 19 Hi Ihr Lieben • Sigrid Krug 21 Vienna Calling • Samir 30 Sprachreste der Monarchieländer • Tassilo Halbritter 32 Politik muss Migranten auch etwas bieten • Stefan Veigl 33 Vom Älterwerden und Altern • Christine Freitag & Uwe Hezel 36 Bericht vom Mega-Ski-Event des Jahres • Fritz Schachinger Rätsel 38 Rätselkiste • Peter Meindl 40 Wer, was, wann, wo 1/2016 • Sieglinde Fürst 43 Enigma 45 • Christian Rieseneder International 44 From the Executive Committee • Deb Stone 45 MIL Positions/Committees Open for Appointment • Therese Moodie-Bloom 45 Have you written a book and would like it reviewed in the Mensa World Journal? 46 International Intellectual Benefits to Society Award Termine Mensa Österreich 47 Mensa Österreich Mensa Österreich Ausblicke und Einblicke von Gerald Schmid Liebe Mensianer, ich hoffe, ihr hattet alle einen guten Start ins neue Jahr! Ein paar von euch habe ich ja bei Silvensa in Wien gesehen. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg und es war schön, so viele Mensa-Mitglieder aus ganz Europa in bester Feierstimmung zu sehen. Besonderer Dank gebührt dabei unserer Veranstaltungskoordinatorin Maja Balik, die gemeinsam mit Mensanern vor allem aus Deutschland viel Zeit (und Nerven) in die perfekte Organisation gesteckt hat. Natürlich möchte ich auch allen anderen danken, die mitgeholfen haben, dieses Großereignis zu einem Erfolg werden zu lassen. Was bei so einer Veranstaltung neben der Organisation noch wichtig ist, ist etwas, was wir Hochbegabten hoffentlich gut beherrschen, nämlich Improvisation. Auch ich habe bei einigen Veranstaltungspunkten als Begleiter bzw. Führer mithelfen können, bei der Stadtbesichtigung in Bratislava ist es dabei zu einer Situation gekommen, die auch etwas Geduld erfordert hat. Kurz vor der Veranstaltung ist die Vorsitzende der Mensa Slowakei erkrankt, eine mir vorher nicht bekannte Mensanerin hat daher die Organisation der Stadtrundfahrt und der weiteren Punkte übernommen. Als wir dann am Hauptbahnhof angekommen waren (etwa 60 Leute) war nichts vom angekündigten Oldtimer-Zug zu sehen. Auch nach einer intensiven Suche rund um das Bahnhofsgelände waren weder der Zug noch die slowakischen Mensaner zu sehen. Im eiskalten Wind habe ich dann die Kontaktperson angerufen, leider funktionierte mein Handy in dem Netz aber nicht. Zum Glück hat mir dann gleich jemand sein Mobiltelefon angeboten und ich konnte die Kontaktperson erreichen. Es stellte sich heraus, dass einige Mensaner, die aus einem anderen Nachbarland angereist waren, am falschen Bahnhof warteten und den Zug dort hinbeordert hatten. Zum Glück konnte der Zug wieder rasch zu uns zurück kommen, und mit etwas Verspätung konnten wir die Stadtrundfahrt angehen. Was mich dabei sehr gewundert hat: Trotz des eiskal6 | topIQ ten Wetters und der etwa 40-minütigen Verspätung hat sich keiner der 60 Teilnehmer bei mir beschwert. Alle haben gesehen, dass ich nichts dafür kann und dass ich versuche, das Problem zu beheben, einige haben mich dabei auch unterstützt und so konnte das Programm fortgesetzt werden. So sollte das sowohl bei Mensa als auch bei Problemen in Österreich oder auch bei zwischenstaatlichen Herausforderungen laufen: Die Verantwortlichen geben ihr Bestes und werden dabei unterstützt, Kritik sollte es nur geben, wo sie wirklich angebracht ist, sonst ist sie meist kontraproduktiv. Ein Ereignis, das auch nicht mehr allzu fern liegt ist das Charming 2016 in Ischl, das traditionsgemäß zu Pfingsten (diesmal 12.-16. Mai) stattfindet. Viele von euch werden sich schon angemeldet haben, manche werden es noch tun. Das österreichische Jahrestreffen gilt ja als sehr gemütlich, auch das ist einer der Gründe, wieso einige Mensaner aus dem Ausland (vor allem Deutschland) seit vielen Jahren beim Charming dabei sind. Die Programmpunkte versprechen eine sehr schöne Veranstaltung, vor allem das Abendessen auf der Katrin (Hausberg von Bad Ischl) mit anschließender Seilbahnfahrt sollte ein Erlebnis werden. Ich hoffe, viele von euch beim Charming wieder zu sehen bzw. einige von euch kennen zu lernen. Zu den offenen Punkten, über die ich in den letzten Ausgaben geschrieben habe: Die Statuten liegen seit einiger Zeit in einer neuen Fassung vor (erstellt von Rudi Challupner), kleinere Änderungen sind/waren noch möglich, zur kommenden Generalversammlung in Ischl sollten die neuen Statuten dann zur Abstimmung vorliegen. Bei der neuen Homepage geht es etwas langsam voran, dieses Jahr sollte sie aber voll funktionsfähig vorliegen, wann genau, das ist aus der Erfahrung der letzten Jahre sehr schwer zu sagen. Erfreulich ist auch, dass in den letzten Monaten zwei neue SIGs gegründet wurden, die FrühSIG von Thomas Goiser und die SchreibSIG von unserer Chefredakteurin Anita Bernsteiner. Ich hoffe, dass sich jeweils viele Interessenten finden, die das neue Angebot nutzen wollen. Die SchreibSIG hat sicher auch das Potenzial, dabei zu helfen, noch mehr interessante Artikel für unsere Vereinszeitschrift zu bekommen. Es gibt ja nur wenige Leute, die schon als große Schreiber geboren wurden, für viele ist es ein Lernprozess und viel Übung, bis sie tolle Artikel schreiben und damit ihre Gedanken und Ideen uns Lesern mitteilen können. Erfreulich ist auch, dass sich für Oberösterreich nach dem Aufruf in der letzten topIQ bzw. einigen persönlichen Gesprächen gleich drei Kandidaten für die Proktorenausbildung gemeldet haben. Dadurch sollte es bald wieder möglich sein, Tests in Oberösterreich anzubieten, was sich natürlich auch auf die Mitgliederzahlen positiv auswirken sollte. LocSec haben wir trotz einiger Bemühungen noch keinen gefunden, wenn das Vereinsleben wieder etwas intensiviert wird, hoffen wir aber, dass es bald auch wieder einen LocSec gibt, der sich besonders um die Belange in Oberösterreich kümmern wird. Apropos Mitglieder: Wie sich bei einer Umfrage von Mensa International gezeigt hat, gibt es in vielen Ländern jedes Jahr sehr viele Neumitglieder, von denen die meisten aber nur ein oder maximal zwei Jahre beim Verein bleiben. In Österreich gibt es nicht so viele neue Mitglieder, der Großteil von ihnen bleibt aber viele Jahre (bzw. für “immer”) beim Verein und das freut mich sehr. Dies spiegelt auch wider, dass ein großer Teil der Mitglieder mit dem Vereinsleben relativ zufrieden ist, obwohl natürlich klar ist, dass die Angebote, vor allem in den kleineren Bundesländern noch deutlich besser sein könnten. Nach dem Motto “Mensa ist das, was du draus machst” würde es mich sehr freuen, wenn einige von euch mithelfen, das Vereinsleben noch etwas attraktiver zu machen. Das kann zum Beispiel durch die Organisation von Treffen (vom Spieleabend bis zur Grillfeier oder einem gemeinsamen Theaterbesuch), die Gründung von SIGs oder auch das Schreiben von interessanten Artikeln für unsere Vereinszeitschrift vollbracht werden. In diesem Sinne wünsche ich euch alles Gute! Gerald Protokoll der Generalversammlung 2015 von Mensa Österreich Gerald Schmid Allgemein: Alle Mitglieder von Mensa Österreich (MÖ) wurden via Veröffentlichung in der Vereinszeitschrift (Nr. 376) zur Generalversammlung eingeladen. Stimm- und diskussionsberechtigt sind aber nur ordentliche Mitglieder, die ihren Mitgliedsbeitrag für 2015 bereits bezahlt haben. Es sind 24 stimmberechtigte Mitglieder anwesend. Bemerkung zur Wahl: Laut Vorstandsbeschluss 2011/6, der auch schon bei der letzten Wahl 2011 in Illmitz Gültigkeit hatte, liegt das aktive Wahlalter bei 12 Jahren, das passive Wahlalter liegt bei 18 Jahren. Ort: JUFA Salzburg City, Josef Preis Allee 18, A-5020 Salzburg Beginn: Sonntag, 24. Mai 2015, 10.01 Uhr Ortszeit (pünktlich) Autor: Christian Rieseneder, basierend auf der TO von Gerald Schmid Tagesordnung: 1. Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit sowie Überprüfung der Stimmberechtigung. Gerald begrüßt die Anwesenden und stellt die Beschlussfähigkeit fest. Es sind 24 stimmberechtigte Mitglieder anwesend. Zusätzlich werden 4 Gäste begrüßt. 2. Annahme der Tagesordnung: Die vorläufige Tagesordnung liegt in gedruckter Form bei der GV auf. Die Tagesordnung wird einstimmig angenommen. 3. Wahl der Protokollführung. Christian Rieseneder wird zum Protokollführer gewählt (3 Enthaltungen, keine Gegenstimmen). 4. Wahl eines “GV-Administrators” mit den Aufgaben: Führung der Rednerliste und Auszählung der Stimmen bei Abstimmungen unter Berück- sichtigung des Status „ordentliches Mitglied”. Sieglinde Fürst wird zum GV-Administrator gewählt (eine Enthaltung, keine Gegenstimmen). 5. Annahme bzw. Ergänzung des Protokolls der GV 2014 (Graz; veröffentlicht in topIQ 373). Das Protokoll liegt in gedruckter Form bei der GV auf. Das Protokoll wird angenommen (4 Enthaltungen, keine Gegenstimmen). 6. Tätigkeitsbericht des Vorstands, präsentiert durch den Vorsitzenden Gerald Schmid: Vorsitzender und NatRep Gerald Schmid: * Besuch des IBD (September 2014 in London) * Koordination der Vorstandsarbeit * Vertretung von Mensa Österreich gegenüber Mensa International und anderen Mensen * Ansprechperson für Wünsche und topIQ | 7 Mensa Österreich * * * * Beschwerden diverser Funktionäre (auch einzelner Mitglieder) Kontakt bei Presseanfragen (Interviews …) Vertreter gegenüber der Vereinsbehörde Nur mehr etwa die Hälfte des seinerzeit gewählten Vorstandes ist im Amt Gedenkminute für unseren verstorbenen Gründer Georg Fischhof. Kassier Sieglinde Fürst: * Bilanzerstellung: Mit 31.12.2014 besitzt Mensa Österreich ein Guthaben von € 36.109,59 * Größere Ausgaben waren: * Abführung der Komponente an Mensa International (7% der Mitgliedsbeiträge) * topIQ: Druck und Porto * Regionalbudgets * Charming 2014 erfreulicherweise kostenneutral * Nach Aufkündigung unserer Kontoverbindung durch die Spänglerbank Übertragung der Geschäfte an die Erste Bank nach langwierigen Recherchen, um das beste Angebot zu finden Generalsekretär Christian Rieseneder: * Erstellung der Protokolle der Vorstandssitzungen * Recherche zur Mitgliedschaftsdauer langjähriger Mitglieder (für Ehrungen) * Ergänzungen/Korrekturen der Mitgliederdaten * Überarbeitung des Beschlussbuches * Aktualisierungen (z.B. Mailverteiler) SIGHT-Koordinator Fritz Schachinger: * Bearbeitung von 71 SIGHT-Anfragen (In- und Ausland) * Kontakt mit aktiven SIGHT-Koordinatoren in 28 Ländern * SIGHT-Facebook-Gruppe www. facebook.com/groups/SIGHTMensaAustria * Derzeit 27 SIGHT-Gastgeber in Österreich (+ 4 zum Vorjahr; W 9; OÖ 7, NÖ 5, S und St 2, K und V 1, T und B 0) * Versuch, mehr SIGHT-Gastgeber vor allem im Süden und Westen 8 | topIQ Mensa Österreich zu finden: Bitte meldet euch, Formulare gibt es im Welcome-Bereich (Anm.: beim Charming) * SIGHT ist zu loben und kann zu einer Wiederbelebung der lokalen Mensen beitragen * * LocSec-Vertreter Tassilo Halbritter: * Festlegung der Rechte und Pflichten der LocSecs * Vertretung der Interessen der LocSecs im Vorstand (z.B. Vorschlag aus Kärnten mit Ehren urkunden) * Einholung der LocSec-Berichte * Information der LocSecs über aktuelle Beschlüsse * Mit manchen LocSecs ist die Kommunikation leider nicht optimal * Mitgliederbasis notwendig für aktives Vereinsleben SIG-Koordinator Gerald Schmid: * Derzeit 12 SIGs * Aktualisierung der Richtlinien für SIG-Leiter und für das SIG-Budget * Kontakt zu SIG-Leitern (Mails für Tätigkeitsbericht) * Artikel in topIQ * Vertretung der SIG-Interessen im Vorstand Veranstaltungskoordinator Maja Balik: * Mitarbeit im Orgateam zum Charming 2014 (Vorbereitung, Anmeldung/Kostenaufstellung der Teilnehmer) * Vorbereitung für 50-Jahr-Feiern (Graz und Wien; unter anderem Bestellung von Urkunden und T-Shirts) * Mensa-Terminseite im Internet (Veranstaltungen - im „Maja-Kalender“ können Termine nun selbständig von den Veranstaltern eingetragen werden) * Information von Mitgliedern bei überregionalen Veranstaltungen * Organisation internationales Silvestertreffen „Silvensa 2015“ in Wien * Maja springt auch immer ein, wenn Not am Manne ist Interessenten-Betreuer Andreas Pichler: * Im Gesamtjahr 2014 insgesamt * * * * 483 Anfragen, Rekord zum Vorjahr damit leicht übertroffen (zum Vergleich: 2013 480 Anfragen, 2012: 458 Anfragen) Jänner bis April 2015: 155 Anfragen (etwas weniger als letztes Jahr) Erste Ansprechperson für viele Interessenten Weiterleitung an zuständige Proktoren (oder LocSecs) Unsere Interessenten kamen meist entweder mit dem Wunsch nach einem IQ-Test, oder aber auf Empfehlung von Verwandten, weniger durch Medienberichte Andreas Pichler macht das Amt des Interessentenbetreuers noch einige Wochen weiter bis zum Auffinden eines Nachfolgers, und wird dann übergeben Knapp die Hälfte der Interessenten kommt zum Aufnahmetest, knapp die Hälfte davon schafft es Intelligenzforschung Renate Birgmayer-Baier: * Fertigstellung des Vortests und Übermittlung an Proktoren und Interessentenbetreuer * Behandlung von Elternanfragen (wer testet, welches Alter sinnvoll, welche Tests, Hochbegabung und Schule, Umgang mit hochbegabten Kindern, Mensa) * Beschäftigung mit „Talent Management“ * Elternkorrespondenz bezüglich Schulen für hochbegabte Kinder Internationale Kommunikation Rudi Challupner: * Besuch des Aktivwochenendes in der Schweiz und Bericht (Homepage) * Kontakt zu Mensa International (v.a. Information über MI) * Homepage-Team (mit Gerald Schmid; Umsetzung „Schweizer Modell“) * Statuten/Geschäftsordnung (ca. 90% erledigt) * Unterstützung des Vorsitzenden bei internationalen Fragen/Kontakten * Homepage und Statuten werden in den kommenden Monaten fertig gestellt. Auch Rudi dankt Rainer Rauch für die geleistete Vorarbeit 7. Kenntnisnahme des Berichts des Vorstands. Nesrin Göker meint, dass der Bericht des Kassiers hätte ausführlicher ausfallen müssen. Sieglinde, Maja und Gerald verweisen darauf, dass er im Rahmen der Sitzung nicht zu detailliert sein kann, aber vollständig in der Zeitschrift abgedruckt wird. Abstimmung: Der Bericht des Vorstandes wird mit 1 Gegenstimme und 2 Enthaltungen angenommen. an der Broschüre zurück und erwähnt, dass ein Generalsekretär rechtlich nicht nötig ist. 8. Bericht der Rechnungsprüfer über das Geschäftsjahr 2014. Die wesentliche Passage: “Wir haben in unserer Funktion als Rechnungsprüfer die Unterlagen der Buchhaltung für das Jahr 2014 geprüft und können die Richtigkeit und Vollständigkeit bestätigen. Wir stellen somit den Antrag, den Vorstand für das Jahr 2014 zu entlasten. Nikolaus Wagner, Harald Scherbantie.” Der Bericht der Rechnungsprüfer wird angenommen (4 Enthaltungen, keine Gegenstimmen). Abstimmungsergebnisse: Ja:Nein Gerald: 152:4 bei 4 Enthaltungen Sieglinde: 142:2 bei 16 Enthaltungen Nesrin: 50:86 bei 24 Enthaltungen Rudi: 150:3 bei 7 Enthaltungen Anita: 142:15 bei 3 Enthaltungen Maja: 152:1 bei 7 Enthaltungen Tassilo: 142:12 bei 7 Enthaltungen Melanie: 134:12 bei 14 Enthaltungen Christian: 127:22 bei 11 Enthaltungen Fritz: 134:12 bei 9 Enthaltungen somit sind alle außer Nesrin gewählt. 9. Entlastung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2014 auf Antrag der Rechnungsprüfer Nikolaus Wagner und Harald Scherbantie (siehe Punkt 8). Entlastung des Vorstandes wird angenommen (8 Enthaltungen, keine Gegenstimmen). 10. Wahl der Rechnungsprüfer für das Jahr 2015: Vorgeschlagen sind Nikolaus Wagner und Harald Scherbantie. Wahl von Nikolaus Wagner und Harald Scherbantie, sie werden angenommen (4 Enthaltungen, keine Gegenstimmen). 11. Anträge: Mussten bis spätestens einen Monat vor der Generalversammlung dem Vorsitzenden vorliegen. Es sind keine Anträge eingegangen. Bis zur endgültigen Auszählung des Wahlergebnisses wurde der Punkt „Allfälliges“ vorgezogen: Sieglinde überreicht die Preise für ihren Rätselwettbewerb „Wer, was, wann, wo“. Die Endwertung: 1. Isabelle Weinberger, 2. Peter Meindl, 3. Konstanze Kobel-Höller, 4. Maja Balik. Nesrin Göker kritisiert an der Wahlbroschüre, dass gemäß Formatierung der Großteil ihres Kandidaturtextes als zu Sieglinde Fürst gehörig erschien. Außerdem würde kein Generalsekretär für den Vorstand kandidieren, obwohl dieser laut Statuten ein verpflichtendes Amt sei. Der Vorstand und das Wahlkomitee hätten sich um einen Kandidaten bemühen müssen. Es dränge sich der Verdacht der Cliquenbildung auf – der Vorstand wolle offenbar keine neuen Personen in seinen Reihen. Tassilo führt aus, dass die Aufgaben des Generalsekretärs dann eben im Kollegium des Vorstandes aufgeteilt werden. Unklarheit bei der Broschüre könne es nur bei sehr oberflächlicher Betrachtung geben. Gerald verweist darauf, dass weder Vorstand noch Wahlkomitee für Kandidatensuche zuständig seien. Doris weist die Kritik 12. Vorstandswahl: Bekanntgabe des Ergebnisses nach Auszählen der Stimmen durch das Wahlkomitee (Anita Bernsteiner, Doris Challupner, Martin Hubinger). Es hat 130 Briefwahlstimmen gegeben, sehr viel mehr als in der Vergangenheit. 13. Allfälliges: Der Vorstand dankt dem ganzen Organisations-Team unter der Leitung von Andreas Lenz, für die Organisation dieses wunderschönen Charmings. Weiteres Allfälliges (teilweise vor Punkt 12 gezogen, bis Wahlauszählung fertig war): 1. Ort und Zeit für die Generalversammlung 2016: Organisation durch Rudi und Doris Challupner zu Pfingsten 2016. Doris: Das Charming 2016 findet in Bad Ischl zu den „Eisheiligen“ am 13.-16. Mai statt. Info wird rechtzeitig ausgeschickt. 2. Vorauswahl für Charming/Generalversammlung 2017: Gibt es bereits Interessenten für das übernächste Charming? Vorschau auf das Charming 2017: Tassilo schlägt Sopron vor. Doris hält Standorte außerhalb Österreichs für eine GV von Mensa Österreich für ungeeignet. Austragung in Wien würde die Veranstaltung zu sehr zersplittern, wie 2010 bereits geschehen. Maja erklärt sich bereit, ein Charming auch etwas außerhalb von Wien zu organisieren. Fritz erzählt von einem Mensa-Quiz in der Zeitschrift von American Airlines. Tassilo erwähnt einen Artikel über Gert Mittring in „Bild der Wissenschaft“, in dem Mensa aber kaum erwähnt worden sei. 11:55 Gerald schließt die Generalversammlung. • topIQ | 9 LocSec Berichte LocSec LocSec Tirol von Jakob Schiechtl LocSec Kärnten Termine Der Tiroler Mensa-Stammtisch fände – sofern sich ausreichend Teilnehmer melden – an jedem ersten Freitag in den Monaten März, Juni, September und Dezember, jeweils um 19:00 Uhr im Gasthof Bogner, Walpurga-Schindl-Straße 21, 6067 Absam statt. Im Falle des Zustandekommens erfolgt noch eine separate Verständigung. von Alexander Hradetzky Viele Grüße, Jakob Kärntner Spieleabend Nachdem wir das Thema schon des Öfteren diskutiert hatten, wurde als Teil unseres kürzlich gestarteten Aktionsprogrammes der Beschluss gefasst, auch im Süden Österreichs mal einen anständigen M&Ms-Spieleabend zu veranstalten. Ein erster Termin war schnell „ausgedoodelt“, als Location hatte unser neues Esszimmer gleich seine Feuertaufe. Durch die gute und unkomplizierte Koordination im Vorfeld hatten wir eine breite Palette an Spielen, Speisen und Getränken zur Auswahl, so kamen auch alle Teilnehmer in jeglicher Hinsicht auf ihre Kosten. Der Abend war ein voller Erfolg, nicht zuletzt aufgrund von „wandmontierten Selbstbetrachtungsobjekten“, „kristallinen Entitäten“, einer größeren Anzahl an Mechanikern und anderen obskuren und abgedrehten Kreationen, die zwangsläufig zum Leben erweckt werden, wenn sich ein lustiger Haufen M's an einem Fleck versammelt :) Freitag im Monat Spieleabend. Der Ort wird immer dynamisch aufgrund Teilnehmerzahl, etc. festgelegt, große Tische haben wir in unserer lustigen Runde zum Glück genug. Gerne sind auch Gäste aus dem benachbarten Rest-Österreich und -Europa willkommen, für Details am besten einfach unseren LocSec Dieter Fleiß anschreiben. • LocSec Vorarlberg von Hans Wagner Das Mensaleben in Vorarlberg hat sich erfreulicherweise sehr positiv entwickelt. Die Anzahl der Teilnehmer an unseren Veranstaltungen ist deutlich gestiegen und hat bei unserem Weihnachtsessen einen neuen Teilnehmerrekord gebracht: 18 Mensafreunde waren da, davon 15 Mitglieder. Weitere 5 Members mussten leider absagen. Da unsere Gruppe leider immer noch sehr klein ist, sind 20 Aktive doch ein riesiger Anteil und da dürften wir Vorarlberger fast weltweit an der Spitze liegen! Und das, obwohl das Restaurant Maria Grün in Frastanz bei Feldkirch abgeschieden im Wald liegt und nicht so leicht zu finden war. Sind halt doch intelligente Leute! Obwohl das Restaurant erst einige Tage später offiziell eröffnet wurde, waren Küche und Service perfekt und der Abend ein voller Erfolg. Wir haben dann sofort, einstimmig & nachhaltig beschlossen, dieses Event in Kärnten zu einer Regelmäßigkeit werden zu lassen. Ab sofort ist vorerst jeder letzte Neben den regelmäßigen Treffen planen wir auch wieder unser Osteressen, traditionell am Ostermontag zu Mittag. Näheres ist noch nicht fixiert. Aber natürlich werden alle Vorarlberger rechtzeitig informiert. Falls Freunde aus den anderen Bundesländern zu Ostern ins Ländle reisen, sind sie gerne eingeladen. Genaueres ist bei mir zu erfahren. Auch zum Charming wird eine größere Gruppe unserer Mitglieder anreisen. Wir freuen uns schon sehr darauf und danken den Organisatoren schon jetzt für den großen Aufwand um dieses zu organisieren. Hans Nachruf Rüdiger Stangl *13. August 1944 †28. Dezember 2015 Rüdiger Stangl war langjähriges Mitglied der Kärntner Mensa. Durch seinen frühen Unfall war er stark bewegungseingeschränkt. Er wohnte in Dölsach, Osttirol und betrieb eine Trafik in Lienz. Er war ein konzilianter Analytiker. R.I.P 10 | topIQ LocSec Steiermark von Uwe Hezel Die letzten Stammtische in Graz waren wieder gut besucht, ganz anders als noch vor einem Jahr, als noch manche Treffen mangles Teilnehmern abgesagt werden mussten. Da macht sich bemerkbar, dass wir 2015 zehn neue Mitglieder in unserem Kreis begrüßen konnten, was einem Zuwachs von über 25 % entspricht! Krönenden Abschluss des alten Jahres bildete noch kurz vor Weihnachten ein lockeres Treffen zum Glühweintrinken in der Grazer Innenstadt mit der Anregung und Zuversicht, im neuen Jahr weitere und mehr Anlässe für verschiedene Zusatztreffen zu nutzen. • topIQ | 11 LocSec Berichte SIG LocSec Wien von Maja Balik Bericht zu unseren Veranstaltungen Ende 2015/ Anfang 2016 Ein Höhepunkt unserer Veranstaltungen war wohl mit Abstand das große Silvesterfest SILVENSA 2015. Bereits am Montag den 28. Dezember trafen fast 100 Teilnehmer in Wien ein. Wir haben im Veranstaltungshotel gemeinsam zu Abend gegessen. Die weiteren Teilnehmer kamen am nächsten Tag zum offiziellen Beginn der dreitägigen Veranstaltung. Die meisten Gäste kamen aus Deutschland mit 223 Teilnehmern. Es folgten Österreich (27), Niederlande (14), Dänemark (10), Frankreich (9), Slovenien (9), Ungarn (5), Italien (5), Spanien (5), Schweden (5), England (5), Belgien (3), Polen (3), Irland (2), Rumänien (2), Schweiz (2), Türkei (2), Finland (1), Japan (1), Korea (1), Serbien (1), Slovakei (1), Ukraine (1), USA (1). Insgesamt waren es 338 Gäste, die an den zahlreichen Veranstaltungen und Vorträgen teilgenommen haben. Ausführliche Berichte zu SILVENSA gibt es in einer eigenen Rubrik in dieser Ausgabe von topIQ. Hier noch die Rückschau auf die weiteren Veranstaltungen in Wien und Umgebung im Zeitraum Ende 2015/Anfang 2016: Das Mensacafe findet bis auf Weiteres im Cafe Prückel statt. Es ist in letzter Zeit sehr gut besucht. Die Spieleabende bei mir zu Hause finden nicht mehr zu festgelegten Terminen statt, aber wir versuchen ca. einmal im Monat einen Termin festzulegen. Bei einem Ausflug in die Amethystwelt in Maissau im Oktober erfuhren wir zunächst über die Geschichte des Amethyst. Anschließend, im zweiten Teil der Führung, begaben wir uns in den Schaustollen. Dort ist ein eindrucksvolles Amethystband in 12 m Tiefe mit über 40 m Länge freigelegt. Dies ist der weltweit größte zugängliche Amethistgang und Europas größtest Amethistvorkommen. Einen kniffligen Fall gab es beim Krimi-Spiel-Event quer durch den 1. Bezirk in Wien im Oktober. Natürlich konnten wir den Fall rechtzeitig lösen. Leider war der Vortrag im November mit dem Thema „Biokohle“ nicht gut besucht, sodass es bis auf weiteres keine Vortragsabende mehr geben wird. Dies ändert sich erst, wenn es wieder genügend Stammbesucher für regelmäßige Vortragsabende gibt. Dazu brauche ich bitte eure Rückmeldung, ob in Zukunft überhaupt noch Interesse an regelmäßigen Vortragsabenden besteht. Die SIGs waren auch sehr aktiv. EsSIG im November stand im Zeichen von „Ganslessen“. Im Restaurant „Zum Reznicek“ waren die Portionen mehr als reichlich. SIGnema besuchte die Filme „Der Marsianer“, „Spectre“, „Mockingjay 2“ und „The Revenant“. Zu den regelmäßig stattfindenden Terminen gehörte auch dieses Mal wieder die TarockSIG. Die SchreibSIG traf sich im Januar zu einem ersten Beschnuppern bei Anita. Unser Onlineterminkalender www.balik.at/MENSA/ mensa-oesterreich.html zeigt wie immer alle Details zu den Veranstaltungen und informiert über kurzfristige Termine und eventuelle Terminänderungen. Zu allen Terminen gibt es für die Mitglieder im Großraum Wien, zeitnah per Email noch ausführliche Informationen. Mitglieder von Mensa Österreich, die bei Facebook angemeldet sind, können sich bei der geschlossenen Gruppe "Mensa Österreich" anmelden. Dort werden auch kurzfristige Treffen angekündigt. von Gerald Schmid Anfang des Jahres hat es wieder die Neugründung einer SIG gegeben: Thomas Goiser hat die FrühSIG gegründet, etwa einmal pro Monat können die Teilnehmer gemeinsam ein ausgiebiges und gemütliches Frühstück miteinander einnehmen, wobei angeregte Diskussionen eine guten Start in den Tag einleiten sollen. Ich hoffe, dass viele von euch auch heuer wieder die Angebote der SIGs annehmen und damit einen Teil ihrer Freizeit in angenehmer und stimulierender Atmosphäre mit ihren Vereinskollegen (und eventuell auch Gästen) verbringen. Den SIG-Leitern danke ich herzlich für ihren Beitrag und die engagierte Arbeit, die sie für den Verein und damit für alle interessierten Mitglieder leisten. Rechts seht ihr die derzeitigen SIGs und ihre Leiter, die Mailadressen ergeben sich aus dem SIG-Namen und dem Anhang @mensa.at. Euch allen wünsche ich viel Spaß bei den diversen SIG-Veranstaltungen! Falls ihr Fragen oder Anregungen zu den SIGs habt oder selbst eine SIG gründenwollt, schreibt mir doch einfach eine Mail ([email protected])! Gerald Liste der derzeitigen SIGs und ihrer Leiter (alphabetisch, Stand 01.02.2016) 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. CLOSE upKonstanze Kobel-Höller einSIGartigSabrina Mikhail EsSIGHerbert Haubold FedSIGClemens Raab FrühSIGThomas Goiser LesSIGMonika Bargmann philoSophIGMartin Hubinger PolitSIGPaul Rittler queerSIGNana Swiczinsky RailSIGTassilo Halbritter SchreibSIGAnita Bernsteiner SIGnemaGerald Schmid SpasSIGMaja Balik StudSIGKarl Testor TarockSIGChristian Rieseneder WaghalSIGGwendolin Korinek Bodyflying bei Wind-o-bona, Jahresrückblick 2015 und Ausblick auf 2016 von Gwendolin Korinek Ich wünsche Euch ein erfolgreiches 2016. Liebe Grüße Maja Balik LocSec Oberösterreich weiterhin vakant - seit Jänner 2016 ist auch der Stammtisch eingestellt! (Informationen bezüglich Übernahme des Amtes bei [email protected]) 12 | topIQ Neues von den SIGs Die letzte WaghalSIG-Veranstaltung des Jahres 2015 war Bodyflying im Wiener Prater. Etwas verspätet folgt nun der Bericht. Seitdem bekannt gewesen war, dass Wind-o-bona in Wien eine Filiale eröffnen würde, war klar, dass die WaghalSIG das gerne ausprobieren würde. Die Eröffnung wurde immer wieder nach hinten verschoben. Umso größer war dann die Freude im November, als sich eine kleine Gruppe WaghalSIGe zum Austesten des Windkanals traf. Ivana, Blanka, Willi, Nilber und Gwen – Achterbahnexperte Alex war kurzfristig krankheitsbedingt leider ausgefallen – durften nun jeweils zwei Minuten im Windkanal fliegen. Die Anmeldung verlief ohne Probleme und beinhaltete das Ausfüllen der üblichen Formalitäten. Ein Fluglehrer fliegt mit den Neulingen. Er muss wissen, ob z. B. gewisse Probleme mit der Wirbelsäule oder andere medizinische Beschwerden vorliegen, die den Teilnehmer gefährden könnten. Auch Schwangere und Personen, die über 120 kg wiegen, dürfen nicht fliegen. Kinder dürfen ab acht Jahren Windkanalluft schnuppern. Für Action-Familien ist das toll, da die Altersbeschränkungen bei anderen adrenalinreichen Aktivitäten in der Regel wesentlich höher sind – viele Aktivitäten kann man z. B. erst ab 16 oder 18 Jahren ausüben. Die Wartezeit überbrücken wir, indem wir dem Warm-up von erfahrenen Windkanalfliegern zusehen. Ihre Manöver sind äußerst beeindruckend! Wie ein Gecko laufen sie mit Hilfe des Luftstromes die Wände hinauf, drehen sich, gehen wieder abwärts, zeigen andere topIQ | 13 SIG Manöver ... es ist faszinierend, ihnen zuzusehen! Nun bekommen wir eine Einschulung von unserem Instruktor Pieter aus Belgien. Da es im Windkanal sehr laut ist, wird alles Wichtige im Vorhinein erklärt. Pieter zeigt uns die optimale Flughaltung und wichtige Zeichencodes wie Beine durchstrecken oder Beine beugen. Ich übersetze für Ivana. Nachdem alle Fragen geklärt sind, bekommen wir unsere Ausrüstung: spezielle Fluganzüge, einen Helm, eine Brille sowie einen Gehörschutz. Die Anzüge fühlen sich sehr bequem an. Das Tragen von Kontaktlinsen ist kein Problem. Wir erfahren, dass wir jeweils zweimal eine Minute fliegen werden. Pieter sammelt uns ein – ab in den Windkanal! Der Windkanal befindet sich in einer Art Glasturm, unter dem ein Ventilator für den nötigen Luftstrom sorgt. Direkt angrenzend ist eine Kontrollkammer, in der ein Techniker den Luftstrom regelt: Je nach Gewicht und Können des Teilnehmers muss dieser immer wieder angepasst werden. Wir betreten einen Gang, der mit Sitzbänken ausgestattet ist. Am Ende des Ganges befindet sich der Eingang zum Windkanal, dessen Türrahmen gepolstert ist. Beim Hineingehen werfe ich einen interessierten Blick auf den Kontrollraum samt Techniker und vielen bunt leuchtenden Knöpfen. Langsam wird die Aufregung größer. Wir bestimmen eine Reihenfolge. Alle außer dem ersten Piloten nehmen auf der Sitzbank Platz. Pieter geht mit dem ersten Piloten in den Windkanal. Er führt diesen, stabilisiert seine Lage in der Luft und gibt ihm mit Zeichen Anregungen und Tipps. Der erste Pilot hat etwas Flugerfahrung und kann sich daher schon z.B. im Flug drehen und seine Flughöhe steuern. Ob wir das auch so hinbekommen werden? Von der Bank sehe ich den Piloten aus unserer Gruppe zu. Alle schlagen sich ziemlich gut! Schließlich darf ich selbst fliegen! Ich betrete den Windkanal, während mich Pieter zur Stabilisierung hält. Es ist gar nicht so einfach, die Balance zu halten! Man muss Körperspannung haben und die Balance halten. Ich drehe mich unabsichtlich etwas hin und her. Ich versuche, mich auf Pieters Anweisungen zu konzentrieren. Die Minute ist erstaunlich schnell vorbei. Pieter führt mich zum Türrahmen, an dem ich mich mit den Armen anhalte, bevor ich mit den Beinen auf den Füßen lande und den Kanal verlasse. Zum Glück habe ich noch einen Versuch. Bei meiner zweiten Flugminute habe ich schon ein etwas besseres Gefühl für meine Balance im Windstrom. Schwer ist es vor allem, die Beine ruhig zu halten – als Triathlet bin ich das beim Kraulen anders gewohnt. Das Gefühl selbst ist dem Schwimmen sehr ähnlich. In der Luft merkt man jeden kleinen Haltungsfehler noch viel mehr, da jede Bewegung eine große Auswirkung auf die eigene Position in der Luft hat. Pieter zeigt mir an, dass ich lächeln soll. Wenn man versucht, sich auf alle Vorgänge im Windkanal zu konzentrieren, ist das gar nicht so einfach. Diesmal liege ich schon stabiler in der Luft, 14 | topIQ SIG aber auch die zweite Minute ist leider sehr rasch vorbei. Nach dem Umziehen bekommen wir alle ein Flugzertifikat, auf dem unsere erreichten Ziele angekreuzt wurden. Allen hat es Spaß gemacht. Die Spannung beim Fliegen zu halten, ist allerdings auch recht anstrengend – Untrainierte spüren ihre Muskeln recht schnell, und es wird einem dabei auch warm. Zum Abschluss bekommt Cristiano, der für das Fliegen leider noch zu jung war, eine Fahrt auf einem nahegelegenen Karussell im Prater. Fazit: Bodyflying ist eine sehr kurzweilige und lustige Angelegenheit, leider aber auch sehr teuer. So zahlt man pro Flugminute 22,50 €. Wenn ich einen Goldesel zu Hause hätte, würde ich wahrscheinlich öfter fliegen. Es ist eine interessante Sportart, die Kraft im Sinne des Stabi-Trainings für Triathleten mit Koordination und räumlichem Denken vereint. Videos von unseren Flugversuchen sind auf dem WaghalSIG-YouTube-Kanal https://youtu.be/ciGgoAbN1ec?list=PLu07AS07nG09bnxz-5pVvnBuYsP1QO5iK zu sehen. Jahresrückblick 2015 Im Jahr 2015 konnte die WaghalSIG einige spannende Veranstaltungen abhalten. Das Winterschwimmen in der Neuen Donau im Februar förderte mein Interesse an dieser Sportart. Bei den Österreichischen Meisterschaften im Winterschwimmen 2015 wurde ich bei offiziell 7,4 Grad, inoffiziell etwa 6,5 Grad Wassertemperatur über die Distanz von 25 m Altersklassen-Dritte sowie dritte Österreicherin. Mein nächstes sportliches Ziel ist es, die Eismeile zu schwimmen (ca. 1,8 km bei max. 5 Grad Wassertemperatur). Im März nutzten wir das Gratis-Bungee-Angebot von Rupert Hirner in Großwilfersdorf. Im Juli versuchten wir uns am Einer-Kajak-Paddeln. Im August folgte eine Kombination von Sommerrodeln, Flying Fox und Schisprung-Simulator. Im September ging ich in einer Privat-Aktion Höhlenklettern in Budapest, was ich ebenfalls weiterempfehlen kann. Es ist wie Klettern in einer überdimensionalen Sandkiste für Erwachsene. Ich empfehle, alte Schuhe zu nehmen, da diese sehr staubig werden. Die Akustik in einer Höhle namens „Theater“, sowie die absolute Stille und Dunkelheit in den Höhlen sind sehr beeindruckend. Abschließend folgte im November das Bodyflying. Auch heuer möchten wir möglichst viele Dinge ausprobieren. Geplant sind etwa eine Schitour, Wok im Eiskanal, möglicherweise Airboarden oder ein Schisprungkurs. Ich freue mich immer über weitere Vorschläge und gerne auch über Hilfe bei der Organisation der Events! Ein adrenalinreiches Jahr wünscht euch Eure Gwen Winterschwimmen ... 1 Bungee ... 4 Einer-Kajak ... 2 Bodyflying ... 5 SIGnema: Neues von der Kino-SIG von Gerald Schmid Das Kinojahr hat mit einigen interessanten Filmen begonnen: Im Jänner haben wir uns „The Revenant“ mit Leonardo DiCaprio angesehen. Der Film hatte einige recht intensive Szenen, im iSens-Kinosaal mit Dolby Atmos konnte man sich selbst in die Rolle des Verfolgten (bzw. Verfolgers) hinein versetzen. Kurz darauf gab es mit „The Hateful Eight“ den neuesten Film von Quentin Tarantino, wobei natürlich geniale Dialoge und einige extreme Szenen nicht feh- len durften. Soweit man es derzeit beurteilen kann, wird dieses Jahr ein sehr interessantes Kinojahr. Als kleiner Rückblick: Im Jahr 2015 war SIGnema bei 9 Vorführungen mit insgesamt 37 Teilnehmern, wobei Maja Balik (abgesehen von mir) mit 6 Teilnahmen die fleißigste Kinogeherin war. Pro Film waren also statistisch gesehen ca. 4,1 Teilnehmer anwesend, ich hoffe, dass wir heuer wieder ungefähr einen Kinobesuch pro Monat zustande SchreibSIG von Anita Bernsteiner Unser erstes SchreibSIG - Treffen am 15. Jänner war wirklich spannend und ich freue mich sehr, dass so viele gleich beim ersten Mal dabei waren. Wir haben festgestellt, dass wir ein bunter Haufen sind, in dem jeder sehr unterschiedliche Projekte verfolgt. Kurzgeschichten, wissenschaftliche Arbeiten, zwei Fantasy Romane, eine Autobiographie, Gedichte,... alles dabei. Trotzdem bin ich sicher, dass wir beim Zusammen-Schreiben viel Freude und Erfolg haben werden. Wer gerne mit uns schreiben möchte, ist herzlich willkommen und findet die aktuellen Termine auf facebook. Oder ihr schickt eine Mail an [email protected], dann nehme ich euch in den Verteiler mit auf. Zum Aufwärmen findet ihr hier auch gleich eine Schreibübung. Liebe Grüße, Anita bringen und die Teilnehmerzahlen noch etwas steigen. Der aktuelle Film wird immer rechtzeitig auf der Terminseite von Mensa sowie in der Facebookgruppe von Mensa Österreich angekündigt, wer möchte, kriegt von mir auch jedes Mal eine persönliche Einladung per Mail. Vorschläge für Filme sind jederzeit willkommen ([email protected]). Liebe Grüße Gerald Schreibübung Ortsbeschreibung Ein wichtiger Aspekt beim Schreiben ist der Leitsatz: Show – don’t tell! Es bedeutet, dass ein fesselnder Text nicht einfach erklärt, was passiert. Für den Leser ist es viel spannender, wenn in seinem Kopf ein Bild entsteht, ähnlich wie eine Kamerafahrt im Film. - Denk an die Person, die du beschreiben möchtest. Wie alt ist sie, was hat sie erlebt, wie geht es ihr gerade? Je mehr du über die Person weißt, desto besser kannst du sie auch den Lesern vorstellen. - Jetzt denke an einen Ort, an dem diese Person viel Zeit verbringt. Das kann ein Zimmer sein, ein Haus, der Garten, ein Kaffeehaus, ein Schreibtisch im Büro,... - Stell dir den Timer auf 20 Minuten und beschreibe den Ort ohne die Person zu beschreiben. Du kannst den Ort aus der Sicht des Erzählers beschreiben, aus der Sicht deiner Hauptperson, oder auch aus der Sicht von jemand ganz anderem. Hauptsache du gibst keine nähere Beschreibung der Person an sich. Lies den Text jemandem vor. Kann der Zuhörer die Person beschreiben? Anders frühstücken in Wien: FRÜHSIG startet von Thomas Goiser Pünktlich mit Frühlingsbeginn startet die FrühSIG am Montag, 21. März. Diese SIG ist offen für alle/s und richtet sich vor allem an berufstätige und studierende Mensa-Mitglieder, die gemeinsam aktiv und kulinarisch wertvoll in den Tag starten wollen. Das Konzept ist supersimpel: Etwa einmal monatlich treffen wir uns von 8-9 Uhr und „befrühstücken“ gemeinsam ein gut erreichbares Lokal. Inhaltliches Thema gibt es keines. Jede/r zahlt ihre/seine Konsumation selbst. Was bringts? Neue Kontakte und eine Erweiterung des morgenkulinarischen Horizonts. Erster Frühstücksort: Wiens neuestes Ringstraßenhotel, das GRAND FERDINAND am Schubertring. Die ersten Termine: 21. März, 8 Uhr: Hotel Grand Ferdinand (www.grandferdinand.com) 19. April, 8 Uhr: Justizcafe (www.justizcafe.at) topIQ | 15 Silvensa Silvensa Silvensa 2015 in Wien von Dietmar Heinrich Wir entschlossen uns, bereits am 28.12. – einen Tag vor den meisten anderen Teilnehmern – anzureisen. Mit dem Zug aus München sind das gerade mal 4 Stunden Fahrzeit. Das Hostel war etwas außerhalb der Stadtmitte, aber gut erreichbar. Am ersten Tag waren auch noch andere Gäste da. Aber ab 29. hatten wir es dann komplett für uns. Nach einem überraschend guten Abendessen im Hostel fanden wir uns in einer Kneipe in der Nähe wieder. Die Gruppe war nicht unähnlich 16 | topIQ jener, mit der wir am letzten Tag in Warschau beim Silvensa 2014 als Spätabreiser zusammensaßen. Das Programm für die Zufrühkommer am ersten Tag war der so genannte „Bratislava-Day“. Wir fuhren alle zusammen mit der Bahn nach Bratislava (wieder ein Häkchen auf meiner Liste von Hauptstädten). Die slowakischen Mensaner hatten den Tag organisiert. Mit einer „historischen“ Bahn gab es eine Stadtrundfahrt, auf der ein von der Reiseleitung selbstgebrauter und in Plastikflaschen abgefüllter Schnaps gereicht wurde. Am Aussichtspunkt am Schloss gibt es eine traumhafte Sicht auf die Altstadt. Leider Nebel. Anschließend an eine Stadtführung zu Fuß ging es dann um 15 Uhr (!) zum Mittagessen in das Restaurant mit historischem Essen. Zu allererst gab es natürlich einen Run auf die Toiletten, da es unterwegs keine andere Gelegenheit gegeben hatte. Das Essen war ausgesprochen lecker, mit viel Fleisch. Nach der Rückfahrt gings direkt zum Icebreaker beim Heurigen, wo schon etwa 150 andere Mensaner saßen. Leider waren wir immer noch sehr satt und müde vom bereits erwähnten Schnaps. So früh waren wir schon lange nicht mehr im Bett gewesen. Auch die anderen Tage hatten wir immer volles Programm eingeplant, morgens Frühstück im Hostel, vorund nachmittags Führungen und abends gemeinsames Abendessen. Für Vorträge war da keine Zeit mehr, auch die für Silvensa obligatorische Kissenschlacht ließen wir aus. Die erste Exkursion ging in die UNO-City, die nur nach kompletter Sicherheitskontrolle betreten werden darf. Das Gelände gehört zwar dem Staat Österreich oder der Stadt Wien, völkerrechtlich aber nicht zu Österreich. Wir erfuhren einiges über die in Wien ansässigen Unterorganisa tionen der UNO. Am meisten beeindruckte ein im Bereich der UNHCR aufgestelltes Zelt, wie es z. B. auch im Libanon verwendet wird. Wir setzten uns alle ins Zelt – und als die Letzten meinten, sie hätten keinen Platz mehr, meinte unsere Führerin nur „nur hinein, das geht schon“. Und es war wirklich eng zu sitzen – wir waren alle froh, als wir später wieder hinausgehen konnten. Unsere Gruppe hatte etwa 25 Teilnehmer und wir erfuhren, dass in den Flüchtlingslagern bis zu 28 Personen dort untergebracht sind! Die IAEA, die auch hier beheimatet ist, erhielt 2005 den Friedensnobelpreis, der hier ausgestellt ist. Das österreichische Parlament ist ein historisches Gebäude mit mehreren großen Sitzungssälen für die verschiedenen Kammern. Es gibt wie bei uns in Deutschland einen Bundestag und einen Bundesrat, die beide hier tagen. Allerdings nicht im größten Saal – dem einzigen, der wirklich noch historisch vollständig erhalten ist. Der österreichische Bundesadler hält in seinen Füßen Hammer und Sichel! Aber auch eine gesprengte Kette. Kurt, unser Mensa-Guide im Parlament und selbst Wiener, gab uns dann noch eine kleine private Führung durch Wien, bis wir zum Abendessen im Augustinerkeller – gleich neben der Albertina – einliefen. Der Augustinerkeller hat nichts mit dem aus München bekannten Augustiner zu tun, sondern mit dem Orden gleichen Namens. Das Essen war österreichisch, deftig, viel und gut. Ich konnte dort einen Münchner Mensaner wieder treffen den ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte. Man muss manchmal weit fahren – naja was ist schon weit. Am Silvestertag trafen wir uns morgens zu einer Führung im Belvedere. In meiner Unwissenheit dachte ich, das wäre eine Schlossführung wie Nymphenburg, Versailles oder Linderhof. Weit gefehlt und viel besser! Das Schloss enthält eine Kunstsammlung durch die wir professionell geführt wurden. Ein Haufen Klimts und Schieles, eine Installation von Olafur Eliasson und einiges anderes. Leider Fotografierverbot – bis auf einen Raum mit einem Plakat von Klimts Kuss. Auch ohne ein Gebäude zu betreten hat Wien Sehenswertes: Das Hotel Sacher mit einer zu jeder Tages- und Nachtzeit 20 Meter langen Schlange vor dem Kaffeehaus, lustige Fußgängerampeln Die Oper, heute ohne Promi-Auflauf. Und natürlich den Stephansplatz Beim Silvesteressen am Abend ist das Team der Jugendherberge über sich hinausgewachsen. Abwechslungsreich, lecker und ausreichend. Wegen der Gefahr, dass der zur Verfügung stehende Wein nicht ausrechen könnte, hatte Maja noch gebeten, etwas selbst mitzubringen. Mit dem Effekt, dass es nun wirklich dicke ausreichte. Nach dem Essen gab Teekay (mit Team) eine Show zum Besten, über die ich leider nichts sagen kann, da wir im Speisesaal blieben. Denen, die dort waren, hat es aber bestens gefallen. Doch was verpasst. Um Mitternacht gings natürlich nach draußen, ein Teil zur nahe gelegenen Donaubrücke, ein anderer (mit uns) blieb vor dem Hostel. Hier gab es zwar keine Knaller, aber doch beste Stimmung. Ein für mich neues Spiel konnte ich dann noch kennenlernen: „The Game“. Zu fünft gegen das Spiel. Einfache Regeln und trotzdem viel Spaß. Wir kamen dann doch schon gegen drei ins Bett. Die meisten reisten gleich am nächsten Tag ab. Wir nicht. Wir hatten ja kaum was besichtigen können. Also trafen wir uns noch zu sechst in der Albertina, neben viel moderner Kunst auch zur Munch-Ausstellung. Hier fanden wir, ganz am Ende der historischen Räume, auch noch ein paar Michelangelos, Leonardos und die Originale von Dürers Hase und den betenden Händen, völlig unspektakulär gehängt. mit dem Stephansdom, den wir dann doch wieder zu einer Führung besuchten. Hier kann man etwas von dem morbiden Wien mitnehmen, da es auch in die Katakomben ging – mit vielen vielen Knochen und Behältern mit den Eingeweiden von Herrschern vergangener Zeiten. topIQ | 17 Silvensa Silvensa Da die Albertina ja gleich neben dem Augustinerkeller ist, waren wir dann auch wieder dort essen. Es fanden sich auch wieder etwa 15 Mensaner zum Ausklang zusammen. Ein großes Lob an Maja aus Wien und ihr Organisationsteam! Alles hat hervorragend geklappt – etwas unbürokratischer als bei deutschen Events. Und auch Wien ist immer wieder eine Reise wert! Von den etwa 340 aus ganz Europa angemeldeten Teilnehmern war mal wieder die deutsche Delegation mit Abstand die größte (223), an zweiter Stelle die Österreicher mit leider nur 27, gefolgt von den Niederlanden und Dänemark. Die weiteste Anreise hatten wohl die drei aus Japan, Korea und den USA. Das nächste Silvensa ist in Maastricht, und vorher kommen ja noch das JT in Bonn, das Charming in Bad Ischl (das ist das österreichische JT) und das EMAG in Krakau. Ich kann mich nur wiederholen: Solche Mensa-Veranstaltungen sind jedesmal toll. Mitmachen. • Ich habe keine Wiener U-Bahn- Station so intensiv abgeschritten wie diese, doch außer einem kleinen Museum und einem Backladen fand ich nichts … und schon gar nichts, das Hosentaschenformatiges mit Darstellung eines städtischen schienengebundenen, mit elektrischer Energie betriebenen Personennahverkehrsmittels verkauft. Schade ... aber auf irgendwas mussten sich die Aussagen der Händler doch beziehen! Oder bin ich tatsächlich Zeuge einer besonders raffinierten Form des Wiener Schmäh geworden? Und ich suchte noch etwas anderes … etwas Unverkäufliches, das ich mir nur für einen kurzen Moment der Zweckentfremdung zu Eigen machen wollte: ich suchte ein Schlüsselloch! (Ich weiß nun nicht, wie es um den Voyeurismus bei Hofe stand, aber das Wiederaufleben solcher Von Straßenbahnen und Schlüssellöchern von Jan Gregor Putensen Ich war nun zum ersten Mal in Wien. Es gab viele Gründe, warum ich für die letzten Tage des Jahres in diese Stadt kam. Einer dieser Gründe bestand darin mit diesem Ausflug wieder etwas zu suchen, wovon ich nicht wusste, was es ist. Dieser Umstand begleitet mich bei vielerlei Unternehmungen, obgleich es eine seltsam ambivalente und doch beidseitig zutreffende Angelegenheit ist. Es ist unbestritten, dass derjenige finden kann, der suchet. Aber es kann auch der Fall eintreten, dass einer findet, weil er nicht sucht. Wie ist mit dem Suchen also umzugehen? In Wien wusste ich dann, was ich, fern der Frage nach den Reisegründen, vielleicht vor Ort suchen könnte. Und dies ging nicht in Richtung Bauwerk, Kunstwerk oder Naschwerk - was in Wien ja keiner großen Suche bedarf. 18 | topIQ Ich suchte zum einen die Mariahilfer Straße, denn mein Papa erzählte mir von seinen frühen Kindheitsjahren, die seine Mama und ihn in den Wirren des Zweiten Weltkriegs unter anderem nach Wien führten. Es trug sich zu, dass meine Oma ihm eine Brause kaufte, ihn vor ein kleines Geschäft setzte und dem verkehrsträchtigen Treiben der Mariahilfer Straße zusehen ließ, während sie Dinge zu erledigen hatte. Und dort fuhr sie, die Wiener Straßenbahn, emsig die Straße hinauf, hinab und … direkt in das Herz meines Papas. So war ich also auf der Suche nach einem Mitbringsel, das in irgendeiner Form von einer Wiener Straßenbahn geziert ist. Doch alle befragten Souvenirverkäufer in der Kärntner Straße zuckten mit den Schultern und verwiesen mich an die U-Bahn-Station Stephansplatz, in der erhältlich sein würde, was ich suche. Pikanterie war nicht mein Ziel.) Im Frühjahr hatte ich bei einer meiner Ausstellungen eine spezielle Objektinstallation gezeigt und beschlossen, sie künftig um einige Feldexperimente zu erweitern. Daher interessierte ich mich sehr für den Stephansdom als Bezugsobjekt, der sich sowohl als Wiener Wahrzeichen als auch von seinem Wesen als abgeschlossener Großraum hervorragend für meine Zwecke eignete. Zur besten Mittagszeit umrundete ich ihn mehrmals auf der Suche nach einer Tür mit Schlüsselloch, gewissermaßen etwas Profanem im Sakralen. Währenddessen konnte ich auf meinem Parcours mehreren Gefahren wie kreischenden Touristen, misstrauischem Sicherheitspersonal und übellaunigen Pferden erfolgreich ausweichen, um letztlich keine Tür mit großem Schlüsselloch zu finden. Die wohl einzige, aber für mich nicht nutzbare, befand sich an der Stirnseite und war weit geöffnet um die Besucherscharen hinein- und heraus zu lassen. So verlegte ich mich auf die Eingangstür des Österreichischen Pastoralinstituts, dicht am Stephansdom gelegen, und vollzog schnell die geplante Manipulation, denn ein Spatz in der Hand war mir mehr wert als keine Taube auf dem Dach. Die temporäre Intervention nennt sich „Horch, was kommt von draußen rein?“ und ist die atmosphärische Inszenierung meines vormaligen Ausstellungsstücks. Auch wenn ich ein kleines Straßenbahnandenken und ein Schlüsselloch im Stephansdom vergebens suchte, so fand ich doch zwei kleine persönliche Begebenheiten, die ich mit der Wiener Innenstadt verbinde. Und meinem Papa schenkte ich eine Abbildung des Mondes aus dem Wiener Planetarium. • Hi Ihr Lieben, hier ein kurzer Rückblick auf unseren Ausflug nach Wien (Silvensa) Sigrid Krug Zum Glück passten wir alle vier in Walters Auto, mein Twingo wäre überfordert gewesen. Nach Ankunft ging es dann gleich zum All-Inclusive-Heurigen-Eisbrecher, eine sehr gelungene Veranstaltung. Es gab reichlich Essen, vom Wiener Schnitzel bis zum Schweinsbraten mit Knödel und Soße, dazu junger Wein (weiß und rot, “Heuriger” sagt man aber nur zum weißen), Apfelsaft und Wasser. Wir blieben bis zur letzten Tram, die beste Gelegenheit, mit allen Bekannten, die man seit der MV oder dem EMAG nicht mehr gesehen hatte, zu ratschen. Danach hab ich dann beim Billard-Spielen im Veranstaltungshotel neue Bekanntschaften gemacht. Am 30. gab es die diversesten Mensa-Veranstaltungen, aber ich brauchte einen Break und machte mich auf eigene Faust auf den Weg, fuhr mit der Tram ins Zentrum und bin einfach losgelaufen. Zufällig am Naschmarkt gelandet gab’s eine Thaiplatte zum Mittagessen, dann weiter ins Café Jelinek, Shopping-Bummel und letztendlich in die Albertina. Extrem beeindruckende Munch-Ausstellung, ebenfalls interessant: Feininger und Kubin. Ganz mein Geschmack war aber vor allem „Von Monet bis Picasso“. Danach war ich fix und fertig und froh, dass ich eigentlich nur noch in den Keller musste, wo die anderen bereits waren. Unter der Albertina ist nämlich der „Augustiner-Keller“, urige Räumlichkeiten und traditionelle Küche. Ungeklärt blieb die Frage, warum zum Fiaker-Gulasch ein gekochtes Ei, eine Wiener und eine Essiggurke gehören. Etwas früher ins Bett, aber schlecht geschlafen – das Zimmer hatte nicht nur Sauna-Größe sondern auch Sauna-Temperaturen, da sich der Heizkörper nicht abstellen lies. Also hatten wir das Fenster die ganze Zeit gekippt, was wiederum bewirkte, dass es wahnsinnig laut topIQ | 19 Silvensa Vienna Calling von Samir war – keine Ahnung, was die da am Friedrich-Engels-Platz nachts alles so rumrangieren. Dazu kam noch die steinharte Matratze und die wenig prickelnde Aussicht, am nächsten Morgen bei Minusgraden zum Silvesterlauf antreten zu müssen. Wider Erwarten wachte ich aber am 31. mit bester Laune auf, zog meine Laufklamotten an, stand dann geduldig in der Frühstücksschlange (bis zum Kaffee dauerte es gefühlte 15 Minuten, die Startnummernausgabe später ging dagegen prompt vonstatten) und dann tingelten wir los, Simone, TT Ingmar und ich, Richtung Kärnter Ring. Wir hatten strahlenden Sonnenschein und merkten die –2 Grad nicht wirklich. Ingmar war so nett und nahm uns Daunenjacken und Taschen ab (darum TT – Taschen-Träger), er war selbst auch gemeldet, konnte aber wegen Erkältung nicht mitlaufen, wofür wir ehrlicherweise sehr dankbar waren. Es war ein traumhafter Lauf! Mit einem Dauergrinsen im Gesicht, weil es so schön war, lief ich meine bisherige Bestzeit über 5 km (um fast zwei Minuten getoppt (!!!)). Welch schöner Jahresabschluss! Hinterher feierten wir – wie all die anderen Läufer – in den Kärntner Galerien. Danke an Thomas Schubert, das vierte M und derjenige, der die Idee mit dem Silvesterlauf eigentlich hatte! Leider haben wir uns dort nicht getroffen, es waren doch fast 4000 Teilnehmer. Döner vom Kiosk, heim, duschen, umziehen. Nächster Treffpunkt: Café Sacher. Man musste endlos anstehen, um einen Sitzplatz zu bekommen, und wenn die anderen sich nicht schon bis zur Mitte der Schlange vorgearbeitet hätten, bis ich dazustieß, hätte ich auch gut darauf verzichten können. Aber letztendlich war es dann schon ein Erlebnis, wobei der Hauptverdienst dem Garderoben-Mann zukommt, der echt amüsant war. Während die anderen dann nochmal ins Bett gingen, 20 | topIQ um für den Jahreswechsel vorzuchillen, begab ich mich in meine „Stammkneipe“, eine „Australian Bar“ in der Nähe, in der ich in Ruhe meinen Jahresrückblick bzw. -vorschau betrieb. Danach lief ich die Wiener „Silvestermeile“ ab und blieb bei einer genialen Funk/Rock/ Pop-Band hängen: http://www.ramon-online.com Partylaune pur!!! Zum Glück gab es noch was zu Essen, als ich dann etwas später als geplant wieder in der JuHe einlief. Dass das Silvester-Dinner viel Kantinen-Charme versprühte, war mir mittlerweile relativ egal, für mich war an diesem Tag nichts mehr zu verderben :-) Drei Runden SET mitgespielt, dann gings eh schnell und plötzlich war Mitternacht. Den Schlumberger hatten wir bei Ingmar im Auto zwischengelagert (ich sagte schon, dass wir sehr froh um ihn waren?). Kurz nach Weihnachten begaben wir uns per Bahn auf die Reise zur Silvensa 2015 und kamen pünktlich in Wien an. Am folgenden Tag verließen wir Stadt und Land gleich wieder und besuchten Bratislava. Leider war der Nebel so dicht, daß man die Sehenswürdigkeiten nur sah, wenn man direkt davor stand. Auf einer Stadtrundfahrt per Oldtimer-Bummelzug konnten wir dennoch die Pressburg und einen Blick über die Stadt (bzw. den Nebel) genießen. Dank der, von der Reiseleitung zur Verfügung gestellten 1,5l Plastikflasche mit unbekanntem, hochprozentigen Inhalt wurde uns trotz Minusgraden auch nicht kalt. Anschließend gab es noch einen Stadtrundgang durch eine schöne Stadt, deren Besuch im Sommerhalbjahr sicherlich ebenso empfehlenswert ist. Die nächsten Tage verbrachten wir mit Riesenradfahren, dem Besuch der Kaiserin Sissi, welche derzeit im „Vienna Time Travel“ wohnhaft ist, dem Verspeisen von Sachertorte, vielen Besichtigungen in Wien, von Hofburg über Schönbrunn bis zum Belvedere, dem Besuch des einen oder anderen Wiener Kaffeehauses bzw. einer „Eis-Bar“, bevor am 31.12. die Silvester-Party im Veranstaltungszentrum stattfand. Neben einem Treffen mit rund 300 Ms aus Deutschland, Polen, Niederlande, Österreich, Slowenien, Dänemark usw. gab es auch eine Musical-Show mit Tee- Kay und musikalisch begabten Ms. An dieser Stelle vielen Dank an die Organisatoren, vor allem Maja, die allesgut vorbereitet und durchgeführt haben. Kein Donauwalzer um Mitternacht, dafür aber später ein Salsa mit Ignazio, und danach Abtanzen bis vier Uhr morgens... Am 1. Januar mit einem guten Gefühl aufgewacht und gepackt. Der Brunch war unspektakulär, die Heimfahrt staulos. Daheim erwartete mich ein wunderbares weiches Bett und die Aussicht auf ein Jahr 2016, in dem zwei Highlights schon wieder im Kalender markiert sind: EMAG in Krakau und der M-Segeltörn vor dem Golf von Neapel (Ischia, Capri etc. :-)) Momentan betreibe ich das ultimative Zwischenden-Jahren-Chilling-Out-komplett-hängen-lassen-undnix-tun! Ich hoffe, Euch gehts auch allen gut, ganz liebe Grüße, Sigrid topIQ | 21 Serien & Artikel keinen „letzten“ Gast, der nicht in ein weiteres Zimmer umziehen könnte. Wiederholt man das, erhält man Platz für eine beliebige, aber endliche Zahl neuer Gäste. Es ist sogar möglich, Platz für abzählbar unendlich viele neue Gäste zu machen: Der Gast von Zimmer 1 geht wie vorher in Zimmer 2, der Gast von Zimmer 2 aber in Zimmer 4, der von Zimmer 3 in Zimmer 6 usw. Damit werden alle Zimmer mit ungerader Nummer frei für die abzählbar unendlich vielen Neuankömmlinge. Eine schöne Demonstration im Rahmen einer Vorlesung findet man hier: http://www.youtube.com/watch?v=XTsaZRKx9UI Mächtigkeit unendlicher Mengen All diese Möglichkeiten sind nicht wirklich paradox, sondern widersprechen nur der Intuition. Es ist schwierig, sich eine Vorstellung von unendlichen „Gesamtheiten von Dingen“ zu machen, da ihre Eigenschaften sich Hilberts Hotel und Gabriels Horn machen deutlich, warum Unendlichkeit ein wunderbares und unerschöpfliches Thema ist. Hilberts Hotel und Gabriels Horn Die anschaulich gemachte Unendlichkeit von Tassilo Halbritter Der deutsche Mathematiker David Hilbert (1862 – 1943) hielt auf dem Mathematikerkongress in Paris am 8. August 1900 ein Grundsatzreferat mit einer Liste von 23 ungelösten mathematischen Problemen. Die einleitenden Worte zu seinem Vortrag: „Wer von uns würde nicht gerne den Schleier lüften, unter dem die Zukunft verborgen liegt, um einen Blick zu werfen auf die bevorstehenden Fortschritte unserer Wissenschaft und in die Geheimnisse ihrer Entwicklung während der künftigen Jahrhunderte! Welche besonderen Ziele werden es sein, denen die führenden mathematischen Geister der kommenden Geschlechter nachstreben? Welche neuen Methoden und neuen Tatsachen werden die neuen Jahrhunderte entdecken – auf dem weiten und reichen Felde mathematischen Denkens?“ 22 | topIQ Ein Hotel mit unendlich vielen Zimmern Eines der von ihm angesprochenen Probleme möchte ich hier vorstellen: In einem Hotel mit endlich vielen Zimmern können keine Gäste mehr aufgenommen werden, sobald alle Zimmer belegt sind. Hilberts Hotel hat nun unendlich viele Zimmer (durchnummeriert mit natürlichen Zahlen bei 1 beginnend). Man könnte annehmen, dass dasselbe Problem auch hier auftreten würde, wenn alle Zimmer durch (unendlich viele) Gäste belegt sind. Es gibt jedoch einen Weg, Platz für einen weiteren Gast zu machen, obwohl alle Zimmer belegt sind. Der Gast von Zimmer 1 geht in Zimmer 2, der Gast von Zimmer 2 geht in Zimmer 3, der von Zimmer 3 nach Zimmer 4 usw. Damit wird Zimmer 1 frei für den neuen Gast. Da die Anzahl der Zimmer unendlich ist, gibt es sehr unterscheiden von denen gewöhnlicher, endlicher „Gesamtheiten von Dingen“. In einem Hotel mit endlich vielen Zimmern ist die Anzahl der Zimmer mit ungerader Nummer offenbar kleiner als die Gesamtanzahl aller Zimmer. In Hilberts Hotel, das gerne auch „Grand Hotel“ genannt wird, ist die „Anzahl“ der Zimmer mit ungerader Nummer in gewissem Sinne „genauso groß“ wie die „Anzahl“ aller Zimmer. Mathematisch ausgedrückt wird das so: Die Mächtigkeit der Teilmenge der Zimmer mit ungerader Nummer ist gleich der Mächtigkeit der Menge aller Zimmer. Man kann unendliche Mengen über die Eigenschaft definieren, eine gleichmächtige echte Teilmenge zu haben. Die Mächtigkeit abzählbarer Mengen wird א0 (Aleph null) genannt. Gabriels Horn Gabriels Horn (auch Torricellis Trompete genannt) ist ein Körper, der eine unendliche Oberfläche, aber ein endliches Volumen besitzt. Evangelista Torricelli (1608 – 1647) war ein italienischer Physiker und Mathematiker. Er übertrug 1640 die Galilei‘schen Fallgesetze auf ausströmende Flüssigkeiten (Torricellisches Ausflussgesetz), wurde 1642 in Florenz der Nachfolger von Galileo Galilei als Hofmathematiker und trug maßgeblich zur Entwicklung der Infinitesimalrechnung bei. Der Name Gabriels Horn leitet sich zum einen aus der einem Blasinstrument ähnelnden Form, zum anderen aus der christlichen Tradition her, dass der Erzengel Gabriel das Horn bläst, um das Jüngste Gericht anzukündigen. Mathematische Konstruktion Wenn man den Graphen der einfachen mathematischen Funktion f(x) = 1/x (für alle x größer als 1) um die x-Achse rotieren lässt, dann erhält man ein dreidimensionales Konstrukt, so ähnlich wie der Hut eines Zauberers mit unendlich hoher Spitze. Dieses Gebilde hat interessante mathematische Eigenschaften. Für das Volumen ist π (pi) der Grenzwert, also zB π Kubikmeter. Das ist noch nichts Besonderes. Aber jetzt kommt‘s: Wenn man die Oberfläche berechnet (integriert), dann lässt sich zeigen, dass diese unendlich ist! Farbmenge bei Füllung und Bedeckung mit Farbe Da Gabriels Horn ein endliches Volumen besitzt, kann man es mit einer endlichen Menge Farbe füllen. Für das Bedecken einer unendlich großen Fläche benötigt man jedoch eine unendlich große Menge Farbe. Wenn man die Innenseite des Horns betrachtet, scheint für deren Bedeckung einerseits – wegen der unendlich großen Fläche – unendlich viel Farbe erforderlich zu sein. Andererseits ist die Innenseite bei der Füllung des Horns, für die nur ein endliches Volumen benötigt wird, vollständig bedeckt. Bei diesem scheinbaren Paradoxon ist nicht berücksichtigt, dass bei einer realen Bedeckung mit Farbe die Farbschicht eine bestimmte Dicke hat. Wenn diese endlich große Dicke größer als der Radius des Horns wird, wird von der Farbe der gesamte Querschnitt des Horns ausgefüllt. Dann wird die benötigte Farbmenge nicht mehr durch die Oberfläche, sondern durch das Volumen bestimmt. Die benötigte Farbmenge kann also nicht bestimmt werden, indem die unendlich große Fläche mit einer endlich großen Dicke der Farbschicht multipliziert wird. Geht man dagegen von einer unendlichen dünnen Farbschicht ohne Volumeneigenschaft aus, kann man deren nicht existierendes Volumen auch nicht mit dem Volumen des Körpers vergleichen. Hilberts Hotel und Gabriels Horn machen deutlich, warum Unendlichkeit ein wunderbares und unerschöpfliches Thema ist. Solche Paradoxien außerhalb unseres Fassungsvermögens machen einfach Spaß! • Literatur Brian Clegg: Eine kleine Geschichte der Unendlichkeit, Rowohlt TB, 2015 Francis Casiro: Das Hotel Hilbert. In: Unendlich (plus eins). Hilbert Hotel, Russells Barbier, Peanos Himmelsleiter, Cantors Diagonale, Plancks Konstante (= Spektrum der Wissenschaft, Highlights 2/2010) topIQ | 23 Serien & Artikel Serien & Artikel Sprachecke Denglish Frauenrechte in islamischen Ländern – Teil 3 von 3 Ein Dokument von der Netzwerk Technologie von Fritz Köck Tassilo Halbritter Auf Deutsch heißt diese Überschrift: Ein Schriftstück der Netz-Technik! Das ist dann nicht nur nicht denglish sondern viel kürzer! Die falschen Freunde im Englischen machen sogar berufsmäßigen Übersetzern zu schaffen, denn es gibt kaum einen Artikel über Technik, in dem nicht das Wort Technologie mehrmals vorkommt, obwohl fast immer Technik gemeint ist. Der fehlende Bindestrich ist inzwischen auch schon weit verbreitet und hier neben dem Verzicht auf den korrekten Genitiv nur das Tüpfelchen auf dem I. Engl. technology heißt auf Deutsch einfach Technik. Es gibt zwar auch das Wort Technologie im Deutschen, aber darunter versteht man die Lehre von der Technik. Aber warum sich kurz und eindeutig ausdrücken, wenn ein Wort auf -ologie doch so viel schöner klingt und profundes Hintergrundwissen des Autors beweist? Dass Dokumente im Deutschen eher Geburts- und Heiratsurkunden oder Reisepässe sind, ist zwar allen klar, aber ein unseliger Softwaregigant (manchmal spöttisch als „Kleinweich“ bezeichnet) hat mit seinen Schreibprogrammen für die Verbreitung dieses falschen Freundes gesorgt. Schriftstücke oder Papiere aus unserer Zeit mögen den Archäologen in kommenden Jahrtausenden als Dokumente aus der Vergangenheit hilfreich sein, derzeit sind sie aber eben nur Papiere. Kommen wir zum network, das auf Deutsch einfach Netz heißt, wie in Fernsehnetz (engl. TV network), Stromnetz oder Telefonnetz. Ein Netzwerk wäre z.B. ein Kraftwerk in einem Stromnetz oder eine Fabrik zur Herstellung von Fischernetzen! Es gäbe noch viele falsche Freunde, selbst das Wort friend ist ein solcher, den friend bedeutet zumeist Bekannter und der aus dem Englischen als enger Freund übersetzte ist eben der, der im Deutschen Freund genannt wird. Ein anderer Bereich sind die orthographischen Fehler, die durchs Englische im Deutschen üblich geworden sind: die fehlenden Bindestriche hatten wir oben schon! Besonders häufig liest man bei den Halb-Analphabeten (das ist nichts Unanständiges ;-) ) der Internet-Foren falsche Schreibungen wie Gallerie, Author oder Packet. Sprache wandelt sich und gegen die Einführung treffender Begriffe (es muss ja nicht immer aus dem Englischen sein) ist nichts einzuwenden (Computer, Byte, Chip). Doch in Bereichen, in denen im Deutschen oft bessere sprich eindeutige Vokabeln zur Verfügung stehen, ist die Verwendung falscher Freunde nicht nur dumm sondern auch lästig. • Trinkflaschen (600 ml) aus Biokunststoff Material: Polymilchsäure Features: Große Öffnung, leicht zu reinigender Verschluss, verriegelbar, Silikondichtung und Trageband Keine Schadstoffe (Prüfzeugnisse liegen vor) Farbe: Gelb (andere Farben sowie Bedrucken auf Anfrage). Preis: 9,99 € inkl. MwSt. und Versand innerhalb Österreichs (14,99 € inkl. MwSt. und Versand nach Deutschland oder in die Schweiz), Staffelpreise bei größerer Abnahme; Attraktive weitere Artikel aus Biokunststoffen lieferbar. Für nähere Informationen und Bestellungen: [email protected] | 0681 81826762 24 | topIQ Jemen In einem Bericht von Amnesty International aus den Jahren 2009/2010 wird auf die Situation der Frauen und Mädchen dieses Landes eingegangen. Ähnlich wie in Saudi Arabien prägt und regelt die Scharia das Leben der dort lebenden Menschen. Besonders Frauen haben hier massive Probleme. Neben den islamischen Gesetzen bestimmt auch noch die Stammeszugehörigkeit das Leben der Jemeniten. Nach diesem Bericht verliert eine Frau, sobald sie verheiratet ist, das Recht auf das Erbe ihrer ehemaligen Familie. Anders als in Saudi Arabien leben im Jemen an die 50% der Einwohner unterhalb der Armutsgrenze. Bedingt durch die Armut werden Mädchen, obwohl gesetzlich verboten, bereits ab dem 9. Lebensjahr verheiratet. In der Regel kassiert der Vater das Brautgeld (einige hundert Euro) um die restliche Familie über die Runden zu bringen. Es hat sich, so die Sicht des Autors, herumgesprochen, dass sich junge Mädchen leichter zum Gehorsam erziehen lassen und viele Kinder gebären können. Der Nachteil für die Mädchen ist dabei, dass sie, sobald sie verheiratet sind den Schulbesuch abbrechen, denn sie müssen zuhause bleiben und die ihnen zugedachte Rolle als Hausfrau übernehmen. Dieser Situation kann kaum eine junge Frau entfliehen. Bestenfalls durch Qat-Konsum, dem aber überwiegend die Männer frönen. Bis 1999 war im Jemen die Kinderehe gesetzlich verboten. Seit 1999 ist Eheschließung von unter 15-jährigen jedoch legal, vorausgesetzt der Vater des Mädchens ist einverstanden. Ab 2009 sollte das Heiratsalter auf 17 Jahre angehoben werden. Das Gesetz wurde jedoch als „unislamisch“ von den Gremien abgelehnt. Im Jahr 1996 wurde im Jemen das „Nationale Komitee für Frauen“ gegründet. Es gab einige kleine Verbesserungen. Obwohl der Jemen die UN-Kinderrechtskonvention von 1989 unterschrieben hat, ist eine Umsetzung der darin gestellten Forderungen unterblieben. Hier gäbe es noch einen interessanten Aspekt. Als der Südjemen noch selbständig war, hatten vor allem China und Russland viel Einfluss. In diesen Jahren der „Volksrepublik Jemen“ war eine Heirat ohne abgeschlossene Schulausbildung grundsätzlich nicht möglich. Frauen aller Altersgruppen wurden in neu errichteten Produktionsbetrieben als Arbeiterinnen eingesetzt. Das hatte zur Folge, dass Frauen, besonders wenn sie aus ärmeren Familien stammten, nach und nach mehr Selbständigkeit und Unabhängigkeit erlangen konnten. Seit der Wiedervereinigung der beiden Staaten Ende des vorigen Jahrhunderts sind alle diese, wie ich meine positiven, Ansätze wieder verschwunden. Irak „Die Situation der Frauen wie sie sich derzeit darstellt, ist schlimmer als unter Saddam Hussein.“ Der Krieg nach der „Befreiung“ 2003 führte vor allem zur Stärkung nationalistischer und islamischer Kräfte. Diese Entwicklung, so N. Mahmoud, stand und steht einer Verwirklichung von Frauenrechten entgegen. Wenn man ihren Ausführungen weiter folgt, so ist die Gewalt von Männern gegenüber Frauen weiter angestiegen. Auch die Ziele der US-Armee lagen im politischen und wirtschaftlichen Bereich, Frauenrechte sind dabei lediglich vorgeschoben worden, um die Akzeptanz der Besatzungspolitik zu erhöhen. Auch die Aktivistin Yanar Mohammed wurde von einer islamistischen Gruppe aufgefordert, ihre Aktivitäten einzustellen. Ihr wurde gedroht, dass das „Schwert des Islam“ sie töten werde. Die Besatzungsbehörden lehnten 2005 Schutzmaßnahmen mit der Begründung ab, dass man wichtigere Sachen zu tun habe als Vertreterinnen der Frauenrechtsbewegung zu schützen. Unter der Besatzung wurde mit dem Dekret Nr.137 vom 29.12.2003, das seit 1959 geltende Familienrecht, das den Grundsatz von gleichen Rechten für Mann und Frau festschrieb, außer Kraft gesetzt. In zivilrechtlichen Angelegenheiten galt wieder islamisches Recht. Das 1959 eingeführte Familienrecht galt für lange Jahre als das fortschrittlichste Familiengesetz im Nahen Osten. Das Baath-Regime unter Saddam Hussein versucht den 4.März als nationalen Frauentag zu etablieren. Gegen Ende der Besatzung etwa um 2010 wurde der Geburtstag der Prophetentochter Fatima Al-Zahra, als nationaler Frauentag erklärt. Houzan Mahmoud stellt dazu fest, dass die Tochter des Propheten vielmehr ein Symbol für den Zwang zur Verschleierung, der Abhängigkeit der Frauen von den Männern und der untergeordneten Position der Frauen im Islam ist. Dazu passt auch eine Meldung vom März dieses Jahres. Der zufolge hat der irakische Ministerrat ein Gesetz beschlossen, das die Frauenrechte massiv einschränkt. Der Gesetzesentwurf, auch Jaafari-Gesetz genannt, legt fest, dass Mädchen ab dem 9. Lebensjahr als heiratsfähig gelten, sofern die Eltern damit einverstanden sind. Derzeit liegt die Altersgrenze im Irak bei 18 Jahren, in „dringenden Fällen“ kann das Gericht auch eine Erlaubnis zu Heirat von 15-jährigen gestatten. Hanaa Eduar, Menschenrechtsaktivistin im Irak, sieht darin ein Verbrechen, weil den Mädchen damit die Kindheit geraubt wird. Auch Joe Stork von „Human Rights Watch“ und Nikolay Mladenov, UN-Sonderbeauftragter für den Irak, kritisieren den Gesetzesentwurf. Ein ähnliches Gesetz wollte man schon 2003, also zur Zeit des US-Besatzung, topIQ | 25 Serien & Artikel durchsetzen, jedoch scheiterte das an den Protesten liberaler Kräfte. Das neue Gesetz wurde im Oktober 2013 von Justizminister Hassan al-Shammari dem Ministerrat vorgelegt. Die Regierung segnete den Entwurf ab. Nun fehlt nur noch die Zustimmung des Parlaments. Ein Problem im Irak ist, wenn auch in den Hintergrund gerückt, auch FGM. Einer Presseerklärung der Hilfsorganisation „Wadi“ aus 2009 ist zu entnehmen, dass im kurdischen Teil des Irak 60-70% der Frauen „beschnitten“ sind. FGM wird auch aus Teilen des Iran und aus Indonesien gemeldet. Nach Ansicht der Organisation steht die Verstümmelung weiblicher Sexualorgane in einem engen Zusammenhang mit einer allgemeinen Missachtung fundmentaler Rechte von Frauen und der untergeordneten Stellung der Frau in der Gesellschaft. Man versucht nun bis heute, mit unterschiedlichem Erfolg, durch Aufklärung der Bevölkerung eine Besserung der Lage herbeizuführen. Einig sind sich die Vertreter der Organisation darin, dass Gesetze zu keiner Besserung führen werden. Man setzt auf Information und Aufklärung. Im Irak haben sich in den letzten Jahren auch einige einflussreiche schiitische und sunnitische Geistliche der Sache angenommen. Sie erklärten, dass dieser Vorgang nicht im Einklang mit dem Koran stehe. Libyen Mit der Revolution in Libyen hofften viele Frauen auf mehr Freiheiten und Rechte. Wie die Entwicklung in den letzten 12 Monaten zeigt, fürchten Aktivistinnen der Frauenbewegung, dass mit der Scharia auch wieder das Patriarchat eingeführt werden soll. Fathia Madani lebt in Bengasi und stellt fest, dass sich die Situation der Frauen in den letzten beiden Jahren massiv verschlechtert hat. Auch die libysche Juristin Naima Jibril, sieht den Beschluss des Übergangsrates von 2011 als kein gutes Zeichen. Demzufolge soll künftig die wichtigste Grundlage der Gesetzgebung in Libyen die Scharia sein. Naima Jibril bekam als erste Frau in den 1970er Jahren den Posten einer Richterin. Zu Zeiten von Gaddafi lebte sie im Exil, nun ist sie wieder Richterin am Berufungsgericht in Bengasi. Wenn man ihren Argumenten folgt, beginnen die Frauen in Libyen allmählich ihre Rechte zu verlieren. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Fatwas, die zwar nicht Gesetzescharakter haben, aber die öffentliche Meinung gegen Frauen beeinflussen. Da derzeit rechtsstaatliche Strukturen im Land kaum wahrnehmbar sind, machen viele Frauen in Libyen die Erfahrung, dass sie Rechte die sie „auf dem Papier“ haben, in der Praxis nicht durchsetzen können. Die libyschen Frauenrechtsaktivistinnen befürchten, dass eine Verfassung verabschiedet wird, die im Namen des Islams Menschenund Bürgerrechte aushebelt. Nach dem Sturz von Gaddafi im Sommer 2011 gilt noch immer die provisorische Verfassungserklärung vom August 2012. Unter Gaddafi waren ja alle von politischer Unterdrückung betroffen. Doch innerhalb der Familie 26 | topIQ Serien & Artikel waren Frauen besser gestellt als in den angrenzenden islamischen Staaten. So musste die Frau damit einverstanden sein, wenn ihr Mann eine zweite oder dritte Frau heiraten wollte. Sie konnte auch durchwegs ihre Meinung bei Gericht durchsetzen. Auch bei der Scheidung blieb der Frau das Haus und das Sorgerecht für die Kinder. Damit scheint es jetzt Schluss zu sein, vor allem wenn man als Vorlage für die neue Verfassung die Scharia heranziehen will. Frauenorganisationen wie „Voices of Libyan Women“ und die „Bewegung 17“ versuchen die Verankerung der Frauenrechte in der neuen Verfassung durchzusetzen. Almut Besold stellt fest, dass auch dort wo keine bewaffneten Auseinandersetzungen stattfinden, die Stimmung in Bezug auf Frauen äußerst aggressiv ist. In Libyen steigt die Anzahl der Entführungen von Frauen massiv an. Das hat zur Folge, dass sich Frauen in letzter Zeit immer mehr aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Schlussbemerkung Egal wie man es dreht und wendet, wirkliche Gleichberechtigung gibt es weltweit nirgends. Weder im Islam noch im Christentum oder einer anderen Religion. Die Unterschiede in der Ungleichbehandlung sind graduell verschieden. Egal, ob Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern oder zwischen verschiedenen Völkern und Rassen. Wichtig scheint mir nur, die Ungleichbehandlung nach und nach abzubauen. Das sollte, so glaube ich, das vorrangige Ziel sein. Bildung, Toleranz, Humanität und Zurückdrängung der Religion sind die einzigen zum Ziel führenden Wege. Nur so kann eine ungerechte Behandlung einer benachteiligten Gruppe eingeschränkt oder gar aufgehoben werden. Etliche islamische Länder haben in ihrer Verfassung die Bestimmungen der Scharia gemildert und zumindest die Situation der Frauen von der Gesetzeslage her verbessert. Die Mehrheit der Frauen lebt aber im konservativen ländlichen Umfeld. Es wird viele Jahre dauern, bis sich die verfassungsmäßigen Veränderungen auf die Situation der Frauen auswirken. Gerade jetzt, im „Arabischen Frühling“ ist die Lage so unübersichtlich, dass trotz engagierter „Einzelkämpferinnen“ eine Prognose über die weitere Entwicklung unmöglich ist. Da fällt mir zum Abschluss noch ein zum Thema passendes Zitat der evangelischen Theologin Ute Ranke-Heinemann ein, das ich zwar so nicht unterschreiben würde, aber das ich ob seiner Formulierung niemanden vorenthalten möchte: „Nimmt man die Repressionen gegen die Frauen, ihre Zurückdrängung, Diffamierung und Verteufelung alles in allem, so bedeutet die ganze Geschichte eine einzige lange Kette männlicher bornierter Willkürherrschaft über die Frau. Und diese Willkürherrschaft besteht auch heute noch ungebrochen fort.“ 04.05.2015 F. Köck • Heltai Jenő: MERT DALAIMNAK... Anna Dukasz Jenö Heltai Denn diese Teile meiner Lieder Mert dalaimnak azt a részét, Mely túlnyomónak mondható, – Minek tagadjam gyöngeségem – Kegyedhez írtam, kis Kató. Denn diese Teile meiner Lieder die so zu sagen überwiegen wozu zu leugnen meine Schwäche zu Ihnen schrieb ich, kleine Käthe És dalaimnak az a része, Mely túlnyomónak mondható, Kegyednek semmiképp se tetszett, Sőt visszatetszett, kis Kató. Und diese Teile meiner Lieder die so zu sagen überwiegen gefielen Ihnen auf keine Weise sondern missfielen, kleine Käthe Igaz, hogy önt tegezni mertem, Ami botránynak mondható, Mert önt csupán magáznom illik Vagy kegyedeznem, kis Kató: Es war ein Skandal ehrlich gesagt das ich habe Sie duzen gewagt nur voller Gnade„Sie“wäre die richtige Anrede, kleine Käthe De dalaimnak azt a részét, Mely túlnyomónak mondható, Mégis szívemből szívhez írtam, Az ön szívéhez, kis Kató. Doch diese Teile meiner Lieder die so zu sagen überwiegen wurden geschrieben voller Liebe zu Ihrem Herzen, kleine Käthe Hogy ön hideg maradt s kegyetlen, Már ez malőrnek mondható, Ha bánatomban meghalok most, Magára vessen, kis Kató. Dass Sie so kalt und grausam bleiben könnte man als Malheur bezeichnen wenn ich jetzt vom Trauer sterbe selber schuldig, kleine Käthe Magára vessen, ha belőlem Más nem marad meg, kis Kató, Mint dalaimnak az a része, Mely túlnyomónak mondható. Selber schuldig, kleine Käthe wenn von mir nicht anderes bliebe als diese Teile meiner Lieder die so zu sagen überwiegen Talent-Management spezial: Hochbegabte, Forscher und Künstler erfolgreich führen Autor: PD Dr. Maximilian Lackner Taschenbuch: 565 Seiten Verlag: Springer Gabler Auflage: 2 (19. Dezember 2013) Sprache: Deutsch ISBN: 978-3658031824 (Ladenpreis: 49,99) Neu und originalverpackt. Nur 29,99 € Preis inkl. Versand. Für nähere Informationen und Bestellungen: [email protected] | 0681 818 267 62 topIQ | 27 Serien & Artikel Serien & Artikel Warum immer ich?! ! Jahren noch zu Hause wohne, keine befriedigenden Beziehungen pflege, beruflich nicht weiterkomme. Und: das ist gar nicht so selten! (Und bitte jetzt nicht über Mütter nachdenken, es sind auch Partner, Kinder, Kollegen, Chefs, Verwandte, Freunde …)! Oder:Je mehr ich mich über andere ärgere, desto ohnmächtiger werde ich! Meine Frau sagt: „Wem ich Schuld zuweise, dem gebe ich die Macht über mich!“ und was soll ich sagen: sie hat – wie so oft – Recht! Die „Schuld“ der Mutter dient auch dazu, selber nicht entscheiden zu müssen, sich keinem Konflikt zu stellen, und nicht handeln zu müssen, wie z.B. die überfällige Emanzipation bzgl. dieser Beziehung endlich zu beginnen. Und wer weiss, ob die eigenen Füße überhaupt tragen? Da bin ich doch lieber sicher, warum ich im Leben nie eine Chance hatte: Ein anderer ist schuld! Das ist einfach und zunächst auch befriedigend. Und das Angebot ist groß: Von der „overprotecting mother“ über die „Helicopter-Eltern“ bis hin zu Mobbing (oft genug stimmt das ja!). Aber es ist ein Pyrrhussieg! Detlef Scheer Neulich fand ich mich wieder im langen, traurigen Gespräch über die gesammelte Wucht der schrecklichen Ereignisse, die über eine liebe Freundin hereingebrochen waren. Diese Freundin kenne ich schon seit vier Jahrzehnten. Damals wirkte sie allerdings noch ganz anders. Sie berichtete jetzt, dass sie seit ihrer frühesten Kindheit gehänselt, verstoßen, von Lehrern gequält, vorgeführt und von der Familie nicht ernst genommen wurde. Sie durfte nie dazugehören, wurde gemobbt und verachtet.Heute sei es auf höherem Niveau im Unternehmen dasselbe. Als Projektleiterin hatte sie nur problematische Projekte „geerbt“! Eigentlich gelang kaum etwas, seit sie vor fünf Jahren angestellt wurde. Zuerst hatte sie einen hatte! Und jetzt stand sie da – ohne Job, ohne Mann und ohne Zukunft, wie sie mir berichtete. Denn eines war klar: Sie würde kaum noch wirklich echte Chancen bekommen, denn alle seien nur auf den eigenen Vorteil bedacht. In dieser Wild-West-Wirtschaft wolle sie nicht mehr arbeiten, sich aber auch nicht durch Arbeitslosengeld korrumpieren von der Willkür der Behörde abhängig machen lassen! Ich musste mich unheimlich zusammennehmen und mich daran erinnern, dass es nicht mir, sondern ihr schlecht ging! Wir kennen uns so lange, ich bin Psychologe – darauf hatte sie mich auch gleich zu Beginn noch einmal aufmerksam gemacht. Und außerdem mochte ich nicht ein- Wem ich Schuld zuweise, dem gebe ich die Macht über mich! netten Chef. Dann eine sadistische Chefin und nun einen „machtgeilen Mittvierziger“, der nicht von seinen Intrigen und Machtspielchen lassen konnte und sich auf Ihre Kosten profilierte. Nach etwa einer Stunde Bericht und beim zweiten Glas Rotwein konnte ich mich kaum noch auf irgendetwas konzentrieren, das sie mir erzählte. In regelmäßigen Abständen war sie den Tränen nahe. Sie tat mir leid. Es war ja wahrlich ein Albtraum, den sie durchlitten 28 | topIQ gereiht werden in die lange Reihe ihrer Peiniger, die „freundlich tun, sie aber nur Leben hindern wollen“. Immerhin gelang es mir, das aktuelle Problem einzukreisen, weswegen sie mich eigentlich am Morgen angerufen hatte, um sich mit mir zum Gespräch zu verabreden. Peter, dieser machtgeile Chef, ist an allem schuld! „Peter ist an allem schuld – was soll ich nur machen?! Ich würde ja gerne, aber es geht nicht, weil er ja meint …!“ Ihr kennt solche Gespräche sicher. Sie bringen Stress, düstere Gedanken und manchmal einen Kater – auch ohne ein einziges Glas Rotwein. Wir führen sie, weil wir Freunde unterstützen und da sind, wenn wir gebraucht werden und das ist gut so! Wir hören zu, leiden mit und trösten bis der Wein alle ist oder das Problem nicht mehr so weh tut. Das bringt auch das schöne Gefühle, hilfreich zu sein, Trost zu spenden, Solidarität, Vertrauen, und Freundschaft zu zeigen. Nur: es löst kein Problem! Wie viele Menschen beschweren sich, dass andere an ihrem Schicksal schuld sind! Und viele haben damit auch „Recht“! Wer mich um mein Geld betrügt, ist dafür verantwortlich, rechtlich und moralisch, dass es mir danach wahrscheinlich schlecht geht. Und dann sage ich mit Recht: „Der ist schuld!“ Allerdings kann es auch zielführend und deswegen hilfreich sein über das Konzept Es nützt nichts, aber es macht einem selbst schlechte Gefühle! Solange Mutter schuld ist, bin ich hilflos. Die gute Nachricht: ich bin der Einzige, der die Opferrolle ablegen kann: Ich lerne selber laufen! Das heißt auch streiten, aushalten und dranbleiben (wenn die Mutter Solange Mutter schuld ist, bin ich hilflos. Schuld völlig anders nachzudenken. Als Coach erlebe ich Schuldzuweisungen häufig als intellektuell getarnte Kapitulation und deren Verdrängung. Eine Akademikerin versichert, dass ihre übergriffige Mutter schuld sei, dass sie mit 36 Nicht: „Wer ist schuld?“ Sondern: „Wie übernehme ich die Regie in meinem Leben?“ ist eine zielführende Frage! Wichtig ist es, Regie zu übernehmen. Dazu gehören einige Fragen: Was will ich erreichen? Wofür stehe ich? Was ist meine Leidenschaft? Was meine Ambition? Wo fließt mein Herzblut? In wessen Auftrag bin ich unterwegs? Ist das wirklich mein Plan? Studiere ich Jura aus Interesse oder weil mein Vater mir das diktiert hat? Oder weil meine Mutter nicht konnte wie sie wollte und jetzt meint, ich müsste ihre Ziele stellvertretend verwirklichen? Um sich solchen Fragen zu stellen, braucht man nicht gleich einen Psychiater. Es ist nie zu spät, die eigenen Anteile an wiederkehrenden Problemen zu entdecken um zu überlegen, was man anders machen kann um Erfolge zu generieren, die mithilfe der steigenden Eigenmotivation zu einem Leben in Eigenregie führen. Zunächst wird man auf vielerlei Widerstand stoßen, da kann ein guter Freund hilfreich sein. Allein schon weil der innere Schweinehund schnell merkt, dass er sein Körbchen verlassen soll, das den Weg zu einem selbst versperrt. Und dann anstatt in die traurigen Hundeaugen zu sagen: “Ach, du armer Schweinehund, Du hast es auch nicht leicht, bleib mal da liegen!“ das einzig Vernünftige zu tun: Weg mit dem Korb! Und vielleicht zu sagen: „Du kannst hier wohnen, aber nur, wenn du Dich benimmst!“ • beispielsweise den Oldie-Hit auflegt: „Ich habe immer verzichtet, damit Du es gut hast!“ oder verwandte Titel der familiären Erpressungs-Hitparade). Und das gilt für alle sozialen Beziehungen. Mehr oder weniger. topIQ | 29 Serien & Artikel Serien & Artikel Sprachreste der Monarchieländer Tassilo Halbritter Einleitung Derzeit sprechen 7 Milliarden Menschen etwa 7000 verschiedene Sprachen aber nur 6 % dieser Sprachen haben über eine Million Sprecher! Deutsch mit etwa 120 Mio. Sprechern liegt irgendwo an zehnter Stelle in der Reihung. Was ist denn nun eine Sprache? Ein natürlich gewachsenes Verständigungsmittel zwischen Menschen. ‚Natürlich‘ bedeutet, dass die Kinder die Sprache aus eigenem Antrieb lernen. Wie grenzen sich Sprachen von Dialekten ab? Solange sich Sprecher der verschiedenen Dialekte, z.B. des Deutschen, untereinander verständigen können, liegt eine Sprache vor. Viele fremde Sprachen haben Spuren in unserer Sprache hinterlassen, selbst so ferne wie japanisch (Bonsai, Futon (Matratze), Geisha, Kamikaze, Kimono, Mikado (frühere Kaiserbezeichnung), Nippon, Sayonara, Taifun, Tenno (= Erhabener; jetziger Kaisertitel), Tsunami). Sogar aus der Südsee sind Bezeichnungen zu uns gelangt: Tätowierung (richtiger Tatauierung) von polynesisch ta- (schlagen) und tau- (Zeichen), Tabu von tapu = gekennzeichnet) oder malaiisch amok = wütend. Die meisten Lehn- oder Fremdwörter bei uns stammen aus dem Lateinischen, vermittelt auch durch die Bibel und die christliche Messfeier-Sprache und heute stammen sie wohl zunehmend aus dem Englischen. Doch auch die einstigen Monarchieländer haben zahlreiche Wörter eingebracht, bei denen wir heute oft gar nicht genau wissen, woher der Begriff ursprünglich stammt. Was ja manchmal auch schwierig ist, wenn ein Wort durch mehrere Sprachen gewandert ist. Da bietet sich als Beispiel Palatschinke an: Lat. placenta (flacher Kuchen) wurde zum rumänischen placinta (Pastete), daraus dann 30 | topIQ das ungarische palacsinta (Eierkuchen) und über slowakisch palacinka bzw. tschechisch palačinka wurde dann unsere Palatschinke daraus. Auf solche Weise haben viele Wörter aus den Sprachen der Kronländer ihren Platz im Wienerischen gefunden. Ebenfalls findet sich eine Vielzahl von Ausdrücken aus dem Jiddischen und der Sprache der Roma und Sinti. Viele der heute typisch wienerischen Ausdrücke wurden seit dem Mittelalter zuerst in die Wiener Gaunersprache übernommen und später in den Wiener Dialekt importiert. Tschechisch/Slowakisch Das Tschechische und das Slowakische (die Hauptstadt Preßburg/Bratislava/Pozsony ist ja nur 40 Kilometer von Wien entfernt) unterscheiden sich in ihrer Aussprache, sowohl in der Betonung als auch im Lautsystem. Sie haben vor allem Familiennamen (in Wien etwa 25 %) bei uns hinterlassen. Einige der ungewöhnlicheren hier übersetzt: Zizala (žížala) = Regenwurm Veverka = Eichhörnchen Trešnak = Kirsche Soukup = Hehler Nezbeda = Tunichtgut Nezveda = Ungezogener Santrucek = Wucherer Padera = Fallobst Šnor = Furche Hampejs = Freudenhaus Kudrnák = Lockenkopf Patočka = Dünnbier Tupy = stumpfsinnig Vrba = Weide (Baum) Die vielen Vogelnamen sind typisch für das Tschechische: Sokol (Falke), Slavik (Nachtigall), Vrabec (Spatz), Sykora (Meise), Orel (Adler), Stehlik (Stieglitz), Spacek (špaček= Star). Und noch einige typisch wieneri- sche Wörter: Halunke von gleichbedeutend holomek (etymologisch als „nackter Bettler“ erklärt) Nusch von tschech. Nůž (Messer) Frnak (Nase) von frňák (Zinken) Baraber oder Baraberer von tsch. baraba = Bahnarbeiter oder von paroba = Knechtschaft motschkern (immerfort räsonieren) von tsch. močka = Flüssigkeit in der ungereinigten Tabakspfeife tschari gehen: von tsch. čáry (Zauberei) oder von ital. scari = zerschellt auf Lepschi sein: lepši = besser Palawatsch = palovac von palovati (eilen, laufen) ditschkerln (Geschlechtsverkehr ausüben) von tsch. rotwelsch dička = Degenspitze Mamlas (Dummkopf) von mamlati =zahnlos kauen, mümmeln bomale von pomalu = allmählich, nach und nach Bramburi von brambory (pl.), das wiederum auf „Brandenburger“ einer Erdäpfelsorte aus dieser Provinz zurückgeht. Wenn wir schon bei Nahrungsmitteln sind, dann dürfen die böhmischen Süßspeisen nicht fehlen: Wuchteln aus buchta = „aufgegangene Hefemehlspeise“. Dalken sind runde, flache Küchlein mit einer mit Fruchtmus gefüllten Grube und leiten sich von dolek, vdolek = Grube, Tal ab. Liwanzen (lívanec) sind eine Art gebackene Mäuse, die in einer besonderen Pfanne mit Vertiefungen zubereitet und mit Zucker und Zimt bestreut serviert werden. Weiter gäbe es noch Golatschen (kolače von kolo = Rad, Ring), S(ch)kubanken längliche, aus dem Erdäpfelteig ausgestochene Nocken, sie heißen im Original škubánky (rupfen, zupfen) und Topfenhaluschka, d.s. Mehlnockerln mit Fett und Topfen, von haluška = kleiner Kloß, kleine, dicke Nudel. Jiddisch und Rotwelsch Jiddisch ist eine Nahsprache zum Deutschen. Sie hat sich im Mittelalter aus dem deutschen Dialekt aschkenasischer Juden entwickelt, nahm zahlreiche hebräische und slawische Begriffe auf und wird mit hebräischer Schrift geschrieben. In der Monarchie gab es z.B. in Prag und in Galizien große Judengemeinden. Gaunerbanden übernahmen viele jiddisch-hebräische Ausdrücke in ihr Rotwelsch (= Gaunersprache), um sich ungestört verständigen zu können. Kober oder Koberer (Wirt), von jidd. kowo, kübbo „Schlafkammer, Bordell, Hütte, Zelt“ (t)schinageln (arbeiten), von jidd. schin- („Schub-“) und jidd. agolo „Karre“ Ezes von eizes = Ratschläge Haberer von hebr. chaver = Freund, Kompagnon maukas (tot) von jidd. mocho = er hat ausgelöscht Machloike (Schwierigkeit, unsauberes Geschäft) von machlauke = Streitigkeit Knast von knas = Strafe Rebbach von reiwach = Zins schummeln (schwindeln) von den Anfangsbuchstaben (jiddisch) der großen mittelalterlichen Judenstädte Speyer, Worms und Mainz (Schin, Waw, Mem), gelesen schum! Zores, verballhornt zu „Saures“ (Gib ihm Saures!), von zores = Sorgen Hals- und Beinbruch: Dieser Glückwunsch ist wirklich ein solcher, aber nur im Original! Hatsloche u broche ist ein als Glück- und Segenswunsch (besonders bei Geschäftsabschlüssen) benutzter Ausdruck mit der Bedeutung „Erfolg (Glück) und Segen“. Guter Rutsch: Ein heute sehr üblich gewordener Wunsch zu Silvester, kommt vom Rosch ha schana tov, wörtlich „einen guten Kopf (Anfang) des Jahres“ Massel/Masn (Glücksfall, Schwein) von hebr. masol = Glücksstern mies von mius = Ekel Platte (Gaunerbande: jidd. polat = entwischen, entkommen Bahöll von gleichbed. paihe = Lärm Zigeunerisch Heute gilt die Bezeichnung „Zigeuner“ für die Angehörigen einer fahrenden Minderheit als abwertend und wird in offiziellen Schriften seit etwa 1980 nicht mehr verwendet. Meist spricht man daher von Sinti und Roma. Roma ist abgeleitet aus der Selbstbezeichnung ŘŘom („Mann“ oder „Ehemann“ für einen Angehörigen der Roma), die indischen Ursprungs ist, entstanden möglicherweise aus D . om (auch D . um oder D . ōmba), dem Namen einer Kaste von Wanderarbeitern, die sich typischerweise als Musiker, Gaukler, Korbmacher, Metallhandwerker oder in ähnlichen innerhalb des indischen Kastensystems als niedrig eingestuften Gewerben betätigten. Heute gibt es noch in Rumänien und in der Slowakei eine größere Minderheit dieser Volksgruppe. Ins Deutsche übernommen wurden nur wenige Wörter, die meist über das Rotwelsch bei uns Eingang fanden. Bock im Sinne von „Lust, etwas zu tun“ von bokh „Hunger“ Zaster „Geld“ von saster „Eisen, Metall“ Kaschemme „heruntergekommene oder übel beleumundete Gastwirtschaft“ von kačima (wertfrei) „Gastwirtschaft“ Schund „wertloses, verachtenswertes Zeug“ von skånt oder skunt „Kot, Dreck, Schmutz“ Ungarisch Neben den ins Deutsche übernommenen Wörtern Dolmetscher (tolmács), Kutsche (nach dem Ort Kocs bei Komorn), Mulatschag (mulatság = Unterhaltung!) und Puszta ( = Einöde, Wüste!) gibt es noch einige wenige Wörter ungarischer Herkunft, die nur im Wienerischen vorkommen. Teremtette! Tschako: csákó = militärische Kopfbedeckung, Helmhut Schinakel: csonák = Kahn, könnte aber auch von ital. ginaccio (für Boot am Comer See) kommen Maschekseite: másik = andere „Hardex no amoi“: Diesen Fluch hört man heute kaum noch, dabei wird er ungarische Teufel (ördög) zitiert! Türkisch Auch aus dem Türkischen gibt es ein Wort im Wienerischen: Heckmeck. Von türk. ekmek = Brot. Angeblich schrien hungrige türkische Gefängnisinsassen im alten Österreich nach Brot und machten entsetzlichen Lärm. Worauf die Aufseher riefen: „Macht‘s nicht schon wieder an Heckmeck!“ Italienisch Bei vielen romanischen Lehnwörtern ist nicht mehr festzustellen, ob sie aus dem Spätlateinischen oder aus dem Italienischen kommen. Das Italienische hat viele Begriffe ins Deutsche eingebracht: Piano, Kantilene, Serenade wären Beispiele aus der Musik; Saldo, Bilanz, Storno und Prokura aus dem Geldwesen. Bankrott kommt übrigens von banco rotto = gebrochene Bank. Falott (Gauner) aus fa lotto = er spielt Lotto, (statt zu arbeiten) Tschinkwe (schlecht, wertlos) von cinque = fünf? Vielleicht von unserer schlechtesten Schulnote 5? Tschick (auch Lippensieder genannt!) von cicca = Zigarettenstummel, das End-a fehlt im Friaulischen, daher daraus entlehnt! Das Verb tschicken (rauchen) gibt es auch. Der Tschickarretierer (Kippensammler) heißt übrigens ciccaiuolo! Remasuri (Durcheinander) von rammassare = anhäufen? Bambaletsch (Kleinkind) könnte von bamboleggiare = „sich kindisch betragen“ kommen hacknstad (arbeitslos): wenn man bei bestimmten Kartenspielen alle unnützen Karten weggeworfen hat, dann ist man schkat (scartare = abwerfen). Hackn (Hacke), also topIQ | 31 Serien & Artikel Serien & Artikel ein Arbeitsgerät als Synonym für Arbeit ist einleuchtend und ohne Hackn ist man eben hacknschkad oder hacknstad. Gspusi (Verhältnis, neudeutsch: Affäre) von sposa = Verlobte Gspassettln (Scherzchen) von spasso = Zeitvertreib, Zerstreuung, Vergnügen; siehe auch Spaßvogel, Spaßlaberln, Spaßgesellschaft. Südslawisch Das frühere Südslawien war doch zu weit von Wien entfernt, so dass nur unbedeutende Beiträge aus z.B. dem Serbokroatischen (heute neutral als Mittelsüdslawisch 8 WIRTSCHAFT bezeichnet) nach Wien gelangten. Tschusch (pejorativ f. Südslawe): angeblich leitet sich der Begriff von serbokroatisch čuješ (ausgesprochen: ‚tschujesch‘; Präsens, 2. Person Singular des Verbs čuti (hören) ab: „hörst“. Nach einer anderen Version kommt er vom Zuruf der Eseltreiber zum Antreiben ihrer Tiere. Diese brachten den Arbeiten z.B. beim Bau der Südbahn das Essen und der Ruf: Die Tschuschn sind da! war eher positiv gemeint. Hadschiluja-Weckerl (eigentl. Hadschi Loja), eine scherzhafte Bezeichnung für das Gebäck „Bosniakerl“, nach dem in Gefangenschaft geratenen Anführer der islamischen bosnischen Widerständler 1878. • M O N TA G , 2 1 . D E Z E M B E R 2 0 15 „Politik muss Migranten auch etwas bieten“ Bernhard Bachofner ist Prokurist einer Firma mit 400 Mitarbeitern, Chef der Jungen Industrie – und hat trotz Schulabbruch Karriere gemacht. STEFAN VEIGL WALS-SIEZENHEIM. Bernhard Bachofner ist einen unkonventionellen Weg gegangen: Der 40-Jährige wuchs in Seefeld in Tirol auf. Die HAK hat er nach drei Jahren abgebrochen. „Ich wollte lieber bei einer Seilbahnfirma Geld verdienen.“ 1997 wechselte er zur SN-AUFSTEIGER Bernhard Bachofner Innsbrucker Fiegl & Spielberger GmbH, dem größten Elektrotechnikbetrieb Westösterreichs (400 Mitarbeiter, 65 Millionen Euro Umsatz). Dort arbeitete er sich vom einfachen Mitarbeiter für EDV-Schulungen zum Vertriebsleiter und Prokuristen hoch. Seit 2007 leitet er die Salzburg-Filiale von Fiegl & Spielberger, die 2014 nach Siezenheim verlegt wurde. Seit 2011 ist er Gesellschafter. Bildung ist ihm, trotz oder wegen seiner Biografie, sehr wichtig: Berufsbegleitend hat er einen Master in Management absol32 | topIQ viert. „Und für den Jus-Magister fehlt nur mehr die Strafrechtsprüfung.“ Über seinen Schwiegervater, Ex-Ärztekammerpräsident Rainer Brettenthaler, kam er in Kontakt mit der Jungen Industrie (JI), der Nachwuchs-Kaderschmiede der Industriellenvereinigung. Ab Jänner 2016 ist er Landeschef der 90 JI-Mitglieder. Aktuell beschäftigt Bachofner daher neben der Bildungs- auch die Flüchtlingsfrage. Weil er Arabisch spricht („das habe ich von meinem Trauzeugen, der aus Ägypten stammt, gelernt“), hat er in Faistenau, wo er seit 2009 mit seiner Familie lebt, mit den Syrern in der dortigen Flüchtlingsunterkunft persönlich länger gesprochen. Sein Eindruck: „Da sind auch qualifizierte Leute dabei.“ Am besten wäre für viele, wenn sie eine verkürzte Facharbeiterausbildung machen könnten, fordert er. „Wir müssen mehr auf die Talente als auf die Defizite schauen. Wichtig ist, ein Klima zu schaffen, dass Österreich für Migranten von sich aus zur Heimat wird. Die Politik muss so ehr- Bernhard Bachofner ist ab Jänner 2016 Landesvorsitzender der Jungen Industrie. BILD: SN/ROBERT RATZER lich sein, von Migranten nicht nur etwas zu verlangen, sondern ihnen auch etwas zu bieten.“ So forderte die JI schon länger, dass es den „Talentecheck“ auch für Flüchtlinge flächendeckend geben solle – in deren Muttersprachen. Seine Enttäuschung über die aktuelle Bundesregierung hat Bachofner in seiner Antrittsrede so ausgedrückt: „Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich mehr vor den aktuellen Problemen fürchten soll oder vor denen, die berufen sind, sie zu lösen.“ Der dreifache Vater ist außerdem Mitglied im Verein Mensa – bei dem ein Intelligenzquotient von über 130 Aufnahmebedingung ist. Und er spielt gemeinsam mit Segafredo-Chef Claudius Neumayr und VerkehrsverbundSprecher Hannes Gfrerer Theater beim „Round Table“: „Im Februar machen wir da sogar eine Tournee nach Hamburg.“ Wenn die Kinder größer sind, will Bachofner die Hobbys von früher wieder aufnehmen: „Ich war oft Segelfliegen – und Wracktauchen im Sudan. Am schönsten ist das im Dezember, wenn die Hammerhaie aus dem Indischen Ozean vorbeikommen.“ Vom Älterwerden und Altern oder: Es sind die guten Jahre, die zählen! Ein Dialog von Christine Freitag (35) und Uwe Hezel (61) zwischen den Grazer Stammtischen zur Klärung der Frage: Kann uns eine kognitive Umbewertung der Einstellung zum Altern zu erfüllteren Lebensjahren verhelfen – und ist so eine Umbewertung überhaupt möglich? C: Sag, Uwe, was meinst du, warum ist das Älterwerden in unserer Gesellschaft so angst- und schambesetzt? Was macht das mit den Menschen, dieses „ich bin über der Lebensmitte angelangt“? U: Das Älterwerden ist ein sehr komplexes Thema, nicht nur in unserer Gesellschaft! Viele kennen sicher das Bild des Jungbrunnen von Cranach, auf dem alte Weiber, teilweise sogar auf der Bahre gebracht, von links ins Bad steigen, und auf der rechten Seite als knackige junge Maid wieder rauskommen. Das wurde 1546 gemalt. Die Sage vom Stein der Weisen ist sicher noch älter. Dieser Stein, oft in Verbindung mit Wasser, Wein oder sonst einer Substanz, sollte alle Krankheiten heilen und den Menschen verjüngen können. Angeblich war ja auch schon Alexander der Große auf der Suche nach diesem Stein, vor mehr als 2000 Jahren! Versucht man sich an seine Kindheit und Jugend zurückzuerinnern, dann spielt dort das Alter normalerweise keine Rolle. Es ist maximal sehr ärgerlich, dass man vieles noch nicht darf, bloß weil man noch zu klein bzw. zu jung ist. So kann ich mich gut erinnern, dass ich mir nichts sehnlicher wünschte, als endlich 18 zu sein. Dann konnte ich den Führerschein haben, brauchte keinen mehr wegen irgendwas zu fragen, wurde überall hereingelassen … Danach kam die Phase „ohne“ Alter, in der man zwar die anderen Erwachsenen zumeist als „alt“ wahrnimmt, in der man aber selbst nicht über's Altern nachdenkt. Und dann, keiner weiß so genau wann und wieso, zupft man ein graues Haar aus, schaut dann nach ersten Falten im Gesicht, der Sixpack am Bauch ist auch nicht mehr das, was er noch nie war und die teure Salbe gegen Cellulite hilft auch nicht so recht! Da werden wir an unsere Endlichkeit erinnert! Die Kräfte lassen nach, der Geist lässt auch nach – und der Schreck nimmt zu! Aber glücklicherweise ist das bei Mensanern alles nicht ganz so dramatisch! C: (lacht) Das kann ich bestätigen. Seit ich vor einigen Wochen meinen fünfunddreißigsten Geburtstag gefeiert habe, bin ich jedenfalls aus der „alterslosen“ Phase draußen. Plötzlich ist Älterwerden ein Thema bei mir. Ich bemerke, dass in meinem Freundeskreis alle über fünfzig sind. Das ist mir früher nicht aufgefallen. U: (unterbricht und lacht): Klar! Früher waren Deine Freunde ja auch noch jünger! C: Hehehe … ich aber auch! Was die Stabilität der Intelligenz im Erwachsenenalter angeht, kann ich dir nur beipflichten. Empirische Längsschnittstudien (z. B. GOLDStudie, Weinert & Hany 2003) bestätigen, dass der hohe IQ, den Probanden im Alter von etwa vierzig Jahren aufwiesen, nach Vergleich mit den Messwerten bei den später Fünfundsechzigjährigen - mit einer Korrelation von r=.95 – immer noch sehr hoch war. Das spricht also dafür, dass Menschen ihre Position in der Intelligenzverteilungskurve mit zunehmendem Alter nicht verlieren! Dennoch: Körperliche Fähigkeiten nehmen – wie du ja auch schreibst – ab. In der Entwicklungspsychologie des mittleren und späten Erwachsenenalters spricht man von einer generellen Abnahme und Verlangsamung der Körperfunktionen. Die körperlichen Regenerationszyklen nehmen also stetig zu. Der Alterswunsch nach Verjüngung ist also vor dem Hintergrund einer immer größeren Einschränkung des persönlichen Handlungsspielraums durchaus nachvollziehbar, oder? U: Du meinst körperliche Verjüngung, denn der Geist soll ja kaum abnehmen, oder? Jedenfalls kenne ich nur ältere Leute, die gerne wieder Mitte 20 wären, aber bitte schön mit allen Erkenntnissen und (materiellen) Errungenschaften, die man inzwischen erreicht hat. Denn wieder an der Uni auf Prüfungen zu lernen, finanziell ständig knapp dran zu sein usw. , das will keiner als Preis für die Verjüngung zahlen. Ja, das wäre schön, wenn es den bereits erwähnten Jungbrunnen tatsächlich gäbe! Und das Unglaubliche daran ist, es gibt ihn schon – teilweise wenigstens. Dank moderner Transplantationsmedizin erfreuen sich noch viele eines guten Lebens, die vor nicht mal 100 Jahren schon längst gestorben wären. Dazu kommen noch „Ersatzteile“ wie künstliche Hüft- oder Kniegelenke. Und wer genug Moneten hat, kann sich auch einiges an Fältchen glätten lassen. Letzteres ist natürlich nur Kosmetik und ändert nichts am eigentlichen Alterungsprozess. Der scheint derzeit ein maximales Alter von gut 120 Jahren zu erlauben. Vermutlich ist das durch die topIQ | 33 Serien & Artikel Evolution so vorgegeben, wobei zweierlei interessant ist. Zum einen fragt man sich, warum fast alle Leute nur 2/3 dieser Spanne durchleben, und zum anderen wäre zu fragen, warum die durchschnittliche Lebenserwartung in unserer Gesellschaft ständig und stetig steigt. Ein Grund dafür ist natürlich der medizinische Fortschritt (siehe Herztransplantation), aber vermutlich erklärt das nicht alles. Gesündere Lebensweise dank neuer Einsichten und Verfahren (weniger Sonnenbrand und damit Hautkrebs, ausgeglichene Ernährung, weniger schwere Je mehr ich das Gefühl habe, etwas im Leben verpasst zu haben, wenn ich nicht noch dieses oder jenes unternommen habe, um so mehr hetze ich durchs Leben und nehme besondere Momente kaum mehr wahr. und gefährliche Arbeiten, usw. usw.) tragen sicher auch dazu bei, aber ich vermute, dass zudem noch Phänomene der Epigenetik eine Rolle spielen, denn abgesehen von wenigen Hochbegabten brauchen die Menschen immer länger, bis sie voll ausgebildet sind und so werden sie zwangsläufig immer älter, bis sie nach der Ausbildung genug Ressourcen angesammelt haben (sofern sie keine reichen Eltern haben), um eine Familie gut versorgen zu können, ohne dabei ständig an allen Ecken und Enden am oder knapp über dem Limit zu sein. Die Zunahme der Lebenserwartung halte ich für einen wesentlichen Punkt: Wohl wissend, dass ich mindestens 100 werde, kann ich mein Leben natürlich ganz anders planen und muss mit 50 noch keine Midlife-Crisis haben, denn mit 50 habe ich ja noch mehr als die Hälfte meines aktiven Lebens vor mir. Muss ich aber davon ausgehen, dass schon mit 80 alles zu Ende ist und ich ab 65 wegen Altersdemenz und anderer Gebrechen nichts mehr zu Stande bringen werde, dann sieht die Perspektive mit 50 natürlich ganz anders aus! Frage ist also, wie schaffen wir die 100, oder besser noch die 120? C: Nein, ich glaube nicht, dass die Frage lautet wie wir immer mehr Jahre schaffen können, sondern wie wir die stetig zunehmende Anzahl an Jahre nutzen können um unser Wohlgefühl in allen Lebensspannen zu verbessern. Ich behaupte, es ist nicht die Anzahl der Jahre die zählt, sondern die „durchgefühlten“ Momente lassen uns am Ende leben und die bleiben uns im Gedächtnis! Du weißt bestimmt, was ich meine: diese Augenblicke, die zu Ewigkeiten werden weil man emotional so uneingeschränkt präsent ist; ich hatte das beispielsweise nach der Geburt meines Sohnes als ich ihm zum ersten Mal ganz tief in die Augen sah, da blieb die Welt einen kleinen Moment stehen … Aber das können auch ganz unspektakuläre Alltagsszenen sein, die uns berühren … Sie erhöhen unser emotionales ‚Commitment‘- also die 34 | topIQ Serien & Artikel innere Festlegung auf diese Welt. Es sind doch genau diese Erinnerungen, die wir uns schaffen, die unser „DaSein“ zu einem „So-Sein“ machen – also unsere Individualität auf so berührende Art und Weise beleuchten und wie einen Resonanzkörper zum Erklingen bringen. Solche Momente entlocken uns Töne, die wir dann zu unserer ureigenen Lebensmelodie zusammenfügen können. Ja, vielleicht kann man dann sogar zu dem Schluss kommen, dass das „So-Sein“ sogar ein „So-Gut-Sein“ geworden ist. Möglicherweise ist also das auch eine gute Kompensationsstrategie: wenn physiologische Abbauprozesse beginnen, könnte der Mensch sich mehr auf emotionales Erleben einlassen … U: Du hast natürlich recht, die Jahre allein sind's nicht, die uns weiter bringen. 20 Jahre Siechtum am Lebensende bescheren uns zwar auf dem Grabstein ein längeres Leben, faktisch sind sie aber womöglich schon ein Vorhof der Hölle. Was ich sagen wollte ist, dass wir noch allgemein intus haben, ab 60 oder 65 ist man alt, dann geht man in Rente, und ist bestenfalls noch als Oma oder Opa zu gebrauchen. Bei erwarteten 100 Jahren wären das 40 Jahre auf dem gesellschaftlichen Abstell- oder zumindest Nebengleis! Mit der Perspektive 100 kann jeder diese „Endphase“ 20 Jahre nach hinten schieben. Und das bringt vielleicht jene Gelassenheit im Leben, die viele der von dir beschriebenen Momente erfüllten Lebens erst ermöglicht. Je mehr ich das Gefühl habe, etwas im Leben verpasst zu haben, wenn ich nicht noch dieses oder jenes unternommen habe, um so mehr hetze ich durchs Leben und nehme besondere Momente kaum mehr wahr. Interessant ist in diesem Zusammenhang ja, dass die Zeit in der Wahrnehmung vieler immer schneller zu verfliegen scheint, je älter sie werden. Evtl. hängt das damit zusammen, dass immer weniger außergewöhnliche Ereignisse in unserem Leben passieren, evtl. hängt es aber auch davon ab, dass – wie oben von dir gesagt – gewisse Körperprozesse immer langsamer laufen, die äußere Zeit dadurch im Verhältnis zur inneren Zeit immer schneller zu laufen scheint. Je nach geistiger Verfassung und Aufnahmefähigkeit entsteht dadurch oft der Eindruck, nicht mehr mitzukommen, die neuen Dinge nicht mehr zu verstehen. Aber wie schon gesagt, Mensaner haben's da zum Glück viel besser! C: Ja, Uwe … davon habe ich auch schon öfters gehört bzw. teilweise habe ich es auch schon selber erfahren: Je älter man wird, desto schneller vergeht die Zeit! Ich möchte ein kurzes Beispiel anbringen, wie eine Kompensation von physischen Abläufen durch emotionale Prozesse aussehen kann: Betrachten wir die Sexualität eines Menschen, so ist allgemein bekannt, dass die Reproduktionsfähigkeit bei der Frau zwischen dem vierzigsten und fünfzigsten Lebensjahren erlischt. Jetzt stellt sich jedenfalls die Frage, wie und ob diese Funktion bzw. Fähigkeit der Sexualität in den verbleibenden 40 oder mehr Jahren noch benötigt wird. Männer haben zwar keine Menopause, aber auch bei ihnen nimmt der Testosteronspiegel und damit Ausdauer und Kraft konstant ab. Eine Umstellung auf einfühlsame und langsam stimulierende Interaktionen in der Sexualität gewinnt also im Alter – schon rein aus biologischen Gründen – an Bedeutung. Damit liegt auf der Hand, warum die emotionale Komponente in der Sexualität sogar irgendwann in den Mittelpunkt gerückt werden muss, um selbige weiterhin als erfüllend zu erleben! Das könnte man doch auch auf andere Lebensbereiche umlegen, also auf Prozesse wie Arbeits- und Leistungsfähigkeit, Bereitschaft zur Übernahme neuer Aufgaben im Alter, das Pflegen von Beziehungen und Freundschaften etc. – das Alter lädt demnach dazu ein, sich emotional neu zu formieren. Können wir dadurch nicht neue, bisher brachgelegene Selbstaspekte entdecken und diesem Lebensabschnitt somit genussvoll entgegen sehen? Kann es nicht sein, dass es dann egal wird, ob wir 70, 80 oder 100 Jahre werden, weil das Genießen im „Hier und Jetzt“ an Bedeutung gewinnt? U: Ja, die Natur ist hier „ungerecht“ und vom Gleichbehandlungsgrundsatz der Geschlechter ist weit und breit keine Spur! Weshalb dann manche Frauen unter „Torschlusspanik“ leiden, was bei Männern wohl kaum je vorkommt. Die leiden stattdessen mehr unter der Midlife-Crisis und gehen nochmals „auf die Pirsch“, solange sie noch können und halbwegs attraktiv sind. Aber jemand unter Panik wird es kaum schaffen, sich dem Genießen im „Hier und Jetzt“ hinzugeben. Gesetzt den Fall, jeder bekäme rechtzeitig sein Sterbedatum mitgeteilt (schon bei unserer Geburt, oder wenige Jahre vorher per Einschreiben): Solange das Ende noch Jahre in der Ferne liegt, können wir sicher viele Momente im Hier und Jetzt genießen, evtl. sogar im Gedanken an den nahenden Tod etwas intensiver, als sonst. Aber wenn’s nur noch wenige Wochen, - Tage, - Stunden sind, dann werden die allermeisten Menschen immer aufgeregter ... C: Komisch, bei mir wäre das genau umgekehrt … wenn ich mein Sterbedatum wüsste, dann hätte ich mich schon beim Bekanntwerden des selbigen mit den sinnstiftenden Themen meines Lebens auseinandergesetzt. Die Beschäftigung mit dem Tod führt nämlich zwangsweise zu einer Konfrontation mit dem Sinn des Lebens. Höchstwahrscheinlich hätte ich dann eben genau nach diesen zuvor kreierten Maximen gelebt und somit keine Angst vor diesem Datum, sondern im besten Fall eine innere Zufriedenheit über einen gelungenen Lebensverlauf … U: „Höchstwahrscheinlich“ -------- läuft’s im weiteren Leben anders, als man gerade denkt! Ein Unfall, ein Missgeschick, eine Scheidung, ein (politischer) Umsturz --- und schon ist das bisherige Lebensziel und damit oft auch der Sinn des bisherigen Lebens hinfällig! Frage ist, kann man sich darauf neu einstellen? Angeblich fällt das mit zunehmendem Alter ja immer schwerer. Redewen- dungen wie „einen alten Baum verpflanzt man nicht“ bringen das zum Ausdruck, und bekanntlich gibt es ja viele Fälle, in denen kurz nach dem Tod des geliebten langjährigen Partners auch der andere Partner stirbt. Freilich kommt es auch vor, dass manche nach dem Tod des Partners richtig aufblühen und quasi einen zweiten Frühling erleben. Warum beim einen so und beim anderen so? Zum einen spielt sicher die geistige Flexiblität eine große Rolle, ob und wie sich jemand ein anderes (neues) Leben vorstellen kann. Mensaner haben’s da wohl zumeist etwas leichter. Zum anderen kommt aber wohl auch das Prinzip Hoffnung zum Zuge, das sicher stark beeinflusst wird durch die (verbleibenden) Möglichkeiten, die der einzelne (noch) hat, sowohl körperlich, als auch geistig, monetär, sozial, usw. C: Und damit gibst du mir ein schönes Stichwort für einen abschließenden- und sehr beruhigenden- Gedanken: Intelligenz ist glücklicherweise einer der größten Resilienzfaktoren! Durch hohe kognitive Fähigkeiten gelingt es uns, Informationen öfters kontrolliert anstatt automatisiert zu verarbeiten. Der Fächer an Handlungsstrategien nimmt somit erheblich zu. So leben Menschen mit höherer Bildung und Intelligenz statistisch gesehen signifikant gesünder und länger. Weiter kann die Emotionsregulation aktiver gestaltet werden und die sozialen Fähigkeiten nehmen daher zu. Dies führt zu einer höheren Zufriedenheit in interpersonalen Interaktionen und Durch nichts bejahen wir einen Menschen mehr als indem wir ihn lieben und ihm sagen: Ich will, dass du bist! das wirkt sich wieder auf die psychische Verfassung eines Menschen und damit auch auf seine Gesundheit und Lebenserwartung aus … Es gäbe noch zahlreiche weitere Beispiele die ich anführen könnte, aber letztendlich glaube ich, dass Intelligenz, wenn sie als ein wertvoller Wirkfaktor für individuelle Entwicklung gesehen werden kann, dem Menschen dabei helfen kann sich selbst zu erkennen, indem er sich aktiv neu gestalten kann. Das Erkennen kann dann, beispielsweise durch Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe die das Individuum positiv spiegelt, in ein Selbstlieben münden. Und eben diese Selbstliebe ist der Urtrieb für ein sinnerfülltes Leben, das frei von Altersbeschränkungen gelebt werden will. Daher möchte ich mit den Worten von Hannah Arendt abschließen: „Durch nichts bejahen wir einen Menschen mehr als indem wir ihn lieben und ihm sagen: Ich will, dass du bist!“ topIQ | 35 Serien & Artikel Serien & Artikel Bericht vom Mega-Ski-Event des Jahres Fritz Schachinger Es ist das Kitzbühel-Wochenende, 22.-24. Jänner. Eine ganze Nation blickt gebannt ins Eldorado des Skisports, wo sich wie jedes Jahr die Besten der Besten messen, um in schwierigem Gelände erbittert um den Sieg zu kämpfen. Wer wird es heuer, bei der 13. Auflage des Rennens, schaffen? unglaublichen 3,28 Sekunden auf den Zweiten. Leider schafft es wiederum kein Österreicher auf das Stockerl. Das Rennen endet mit einem slowenischen Sechsfach-Triumph. Erst auf Platz 7 der beste Österreicher (Bild 1, rechts). Chancenlos. Rückstand auf den Sieger über 20 Sekunden. Trotz leichten Schneefalls in der Früh ist die Piste hervorragend präpariert, die vielen freiwilligen Helfer haben ganze Arbeit geleistet. Etwa 60 Teilnehmer aus 8 Nationen sind vertreten und haben die weite Reise nicht bereut. Die Stimmung ist einzigartig, würdig eines Events dieser Bedeutung. Leider war ich der einzige Teilnehmer aus Österreich beim Skiweekend von Mensa Slowenien in Golte. Fürs Rennen haben sich 32 Starter qualifiziert. Die Spannung oben am Start ist fast unerträglich. Der Kurs des Riesenslaloms ist flüssig gesteckt und lädt zum Angriff ein. Das Publikum entlang der Piste ist begeistert, jeder Läufer wird im Zielraum lautstark gefeiert. Die Atmosphäre ist unbeschreiblich. Das Endresultat birgt keine großen Überraschungen, die Favoriten haben sich durchgesetzt. Der Führende nach dem ersten Lauf bringt seinen Triumph locker ins Ziel, mit einem Rekordvorsprung von 36 | topIQ Schon am Vorabend bei der Mannschaftssitzung (seltsamerweise heißt diese dort „icebreaker“) werden wichtige Weichen gestellt. Die Startnummernvergabe ist das erste Highlight. Unter den strengen Augen der Jury ziehe ich eine niedrige Nummer, muss sie aber gleich wieder in den Plastiksack zurücklegen, weil die Nummern 1 bis 10 für Damen reserviert sind. Im zweiten Versuch dasselbe. Im dritten Versuch dann die Nummer 54. Dabei muss ich dann so enttäuscht dreingeschaut haben, dass man mir gnadenhalber einen vierten Versuch zugesteht. Der ist dann gültig, und mit der Nummer 17 bin ich eigentlich ganz zufrieden. Rennchef FIS(1)-Direktor Matjaž Podmiljšakund Finanzchef DušanŠu- bic (Bild 2) und ihr Teamsorgen für einen spielerischen (Bild 3) und flüssigen (Bild 4) Ablauf des Abends. Gerüchte wollten nicht verstummen, dass manche Gespräche bis spät in die Nacht gedauert hätten und so flüssig verlaufen seien, dass ein paar besonders engagierte Teilnehmer fast den Rennbeginn am darauffolgenden späten Vormittag versäumt hätten. Was auch das enttäuschende Abschneiden des österreichischen Einmannskiteams ein wenig verständlicher macht. Der Abend nach dem Rennen unterscheidet sich traditionell nur unwesentlich von jenem vor dem Rennen. Statt der Startnummern werden diesmal Urkunden ausgegeben, alles andere bleibt gleich. Gleich spielerisch und gleich flüssig. Die slowenische Mannschaftsführung ist mit Recht stolz auf die großartigen Ergebnisse (zur Erinnerung: die Plätze 1-6), die das Team eingefahren hat und feiert es und sich entsprechend. Konkurrenz hin oder her, als fairer Sportsmann freue ich mich mit der slowenischen Mannschaft und feiere entsprechend mit. Aber es wird auch professionell gearbeitet, und so folgt dem Rennen eine fundierte Hintergrundanalyse. Aus einigen Gesprächen gewinne ich den Eindruck, dass insbesondere das geheime Trainingslager in Wien nur 3 Wochen vor dem Rennen (Deckname Silvensa) ein hoher Motivationsfaktor gewesen sein könnte. Die wirklichen Gründe für den Erfolg liegen aber wahrscheinlich viel tiefer. In einem spannenden Vortrag blickt Cheftrainer Matjaž(1), ein Vollprofi auf seinem Gebiet, zurück auf die Entwicklung der WM(2) in den vergangenen 60 Jahren (Bild 5). Wahrscheinlich, weil er überzeugt ist, dass die unglaubliche Leistungsdichte seines Teams in einem so kompetitiven internationalen Umfeld nur das Resultat einer hocheffizienten und besonders langjährigen Aufbauarbeit sein kann, die bis in das Jahr 1946 zurück reicht. Wie allgemein bekannt ist, haben ja damals, bei der allerersten WM(2), die legendären VorläuferLancelot Ware (GB) (3) und sein Trainingspartner Roland Berrill (AUS) (3) schon die ersten Spuren gezogen für die slowenischen Erfolge von heute. Angesichts der präsentierten historischen Daten stellt eine Läuferin aus Dänemark, die unter den 32 Startern den hervorragenden 28. Platz belegt hatte und ihre Altersklasse souverän gewann, ganz entzückt fest, dass sie auf den Tag genau ein Monat jünger ist als Mensa. Gründungsmitglied ist sie daher keines. Nach dem Vortrag verfügen nur noch ein paar wenige wirklich Hartgesottene wie zum Beispiel ich immer noch über Kraftreserven und beschließen, den Tag nicht ohne eine weitere, abschließende Trainingseinheit enden zu lassen. So kämpfen wir uns noch freiwillig eine volle Stunde unter härtesten Bedingungen durch die Vollmondnacht, bis wir völlig erschöpft das Ziel beim Berggasthof „Mozirska“ erreichen. Bild 6 in seiner dramatischen Unschärfe und Schräglage führt deutlich vor Augen, wie weit wir ans Limit gegangen sind, um mit letzter Kraft das Ziel zu erreichen. Gott sei Dank werden wir sofort von einem verständnisvollen Wirt mit verflüssigten Heilkräutern notpromillemedizinisch versorgt. Welche Substanzen genau er dabei zum Einsatz brachte, und vor allem, wie er sie an der Dopingkontrolle vorbei schmuggelte, wird ein ewiges Geheimnis bleiben. Aber sie haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Wie durch ein Wunder reichen die Kräfte nach gezielter kulinarischer Regeneration mit Speck und Salami sogar noch für den Heimweg. Am nächsten Morgen begrüßt uns der Sonntag mit strahlendem Sonnenschein. Ein paar Verwegene stehen schon in aller Früh um 11 wieder auf dem Ski, aber man will ja nicht übertrainiert sein, und so trete ich lieber gleich am Vormittag die Heimreise an. Dies aber in der fes- ten Überzeugung, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein, beim 14. Skiweekend von Mensa Slowenien. Ein Fixpunkt im WM(2)-Kalender 2017. Die 20 Sekunden Rückstand auf den Sieger werde ich wohl nicht aufholen, aber auch als Vizemeister in meiner Klasse „Gospodje“ (4) (Bild 7) habe ich nämlich einiges zu verteidigen. Mit gewaltig Potential nach oben. Fritz Schachinger, 2.2.16 P.S.: Wer das liest und sich das Event im nächsten Jahr nicht (wieder) entgehen lassen möchte, möge sich bitte zwecks Info bei mir melden, [email protected]. Der ÖSV (5) möchte nämlich das Team ausbauen und im nächsten Jahr ein paar zusätzliche Nachwuchsfahrer nominieren, um den favorisierten Slowenen vielleicht mehr zuzusetzen als ich alleine das konnte. Information FIS:„Feiern in Slowenien“ (Matjaž ist Vorsitzender von Mensa SLO,DušanŠubic der Kassier) (2) WM: „Weltmensaschaft“ (3) für Neumitglieder und sonstige Ignoranten: Das sind unsere Mensa-Urahnen! (4) Gospodje: „Herren“, offenbar slowenisch-höflich für die Leistungsklasse der männlichen Gruftis (5) ÖSV: österreichisch-slowenischer Vreundschaftsvörderungsferein (1) topIQ | 37 Rätsel Rätselkiste von Peter Meindl Hier kommt (nun endlich!) die Auflösung zur Rätselkiste 379: Mittlerweile ist der Kaffee wirklich schon kalt geworden; wieder aufgewärmt werden dagegen die Einsendungen: 7 Einsender haben sich beteiligt. Einhelligkeit gab es bei den Fragen 2, 3 und 4 (nicht rühren, den Löffel gar nicht erst reinstecken, Untertasse drauf). Mit dem Rühren bringt man zwar Energie hinein, die sich in Wärme umwandelt, weit größer ist aber der „angekurbelte“ Energieverlust, wie eh allen klar war. Bei den anderen 4 Fragen schieden sich aber die Geister. Bei Frage 1 war Helmut Bruckner als Einziger der Meinung, dass die Milch besser nachher zugegeben werde, weil das Einfüllen Turbulenzen erzeuge, die das Abkühlen begünstigen. Hier muss ich dagegenhalten, dass der Kaffee sowieso in Bewegung ist, umso wärmer er gegenüber der Umgebung ist. Der heißeste und somit leichteste Kaffee aus der Mitte steigt auf, wird an der Oberfläche abgekühlt und sinkt wieder ab. Wenn man die Milch vorsichtig eingießt, kann man diese Bewegung eine Zeit lang beobachten. Man sieht mit etwas Glück sogar einige im Idealfall sechseckige Bénard- Strömungszellen als Hell-Dunkel-Musterung an der Kaffee-Oberfläche. Und dass der Zucker sich eventuell nicht ganz auflöst? Da kennst Du Schorschi aber schlecht, Helmut! Die Frage 5 war entschieden die schwierigste und interessanteste Frage von allen. Durch die Einsendungen kam ich noch auf Aspekte, die ich vorher nicht betrachtet hatte. Der Zucker im Kaffee bewirkt folgendes, betrachtet für 3 g Zucker in 0,2 L Kaffee: 38 | topIQ * Zunächst eine Abkühlung des Systems aufgrund der kalten Masse des Zuckers. Das macht bei unserem Beispiel ca. 1 % der Temperaturdifferenz, also etwa -0,3 bis -0,4 °C aus. * Das Auflösen des Zuckers entzieht dem Kaffee etwas Wärme, dieser kühlt um etwa 0,00006 °C ab, wie mir ein befreundeter Verfahrenstechniker errechnet hat. * Der gezuckerte Kaffee hat mehr Masse, aber überproportional mehr Dichte. Die Dichtezunahme ist 0,3 %, das Volumen vergrößert sich daher nur um ca. 1 %, der Kaffeespiegel steigt um ca. 0,5 mm und die Wärmetauschfläche um 0,75 cm², also um weniger als 1 %. * Die spezifische Wärmeleitfähigkeit ändert sich ebenfalls, wie Franz Pichler in einem Schriftstück aus 1949 gefunden hat. Sie nimmt im obigen Beispiel um ca. 1 % ab, was das Auskühlen verlangsamt. * Michael Vogrin hat herausgefunden, dass Kaffee mit gelöstem Zucker Wärme besser speichern kann. * Was niemand angeführt hat: Die Viskosität des Kaffees erhöht sich relativ stark, in unserem Fall um ca. 7,5 %. Das wirkt sich natürlich wesentlich auf die Abkühlgeschwindigkeit aus, da im gleichen Maße die thermische Kaffeebewegung abnimmt. Außer der von Sieglinde Fürst erkannten Oberflächenvergrößerung sprechen also alle Argumente dafür, den Zucker vorher hineinzugeben. Die Frage 6 – Süßstoff statt Zucker? – scheint einfach zu sein. Die meisten waren dafür, wegen des Zusammenhangs „weniger kalte Masse – weniger Abkühlung“. Franz Pichler und Kai Szendi haben sich jedoch dagegen ausgesprochen. Franz vermisst die günstige Verringerung der Wärmeleitfähigkeit durch den Zucker, Kai hingegen sieht die Abkühlung durch den Zucker als Vorteil (???). Wenn wir die Frage reduzieren auf „Zucker oder nicht“ und die Zuckerargumente hernehmen, so müssen wir die Abkühlung durch den Zucker und die vergrößerte Oberfläche mit den thermodynamisch verbesserten Daten gegenrechnen. Und das geht überraschenderweise schon nach wenigen Minuten vor allem wegen der Viskositätserhöhung recht eindeutig für den Zucker aus! (Kai hat also einfach Glück gehabt). Die Frage 7 war eigentlich eine „no na“-Frage zur Abrundung des Ganzen. Aber auch hier gibt es noch andere Aspekte: Sieglinde und Franz etwa machen sich Sorgen um Schorschis Gesundheit und Schönheit (kalter Kaffee!), und Kai darum, ob es wieder(?) eine Fangfrage sei. Jedoch konnte ich nur eine einzige Antwort nicht positiv bewerten. Das ist jene von Helmut Bruckner, der meinte, es sei egal, da das Auskühlverhalten des Kaffees die Ess-Geschwindigkeit Schorschis nicht beeinflusse. Selbst wenn es stimmte (und Schorschi ein totaler Physik-Ignorant wäre), ist es dennoch umgekehrt der Fall, dass die Kaffee-Endtemperatur von der Schnelligkeit Schorschis abhängt. Gleich anschließend die Auflösung zur Rätselkiste TopIQ380: Hier ist die Sache recht eindeutig: das Ding besteht aus 180 Kugeln! Die Stockerlplätze werden wieder von mir zum Mittagessen eingeladen! Die Gesamttabelle mit allen 13 Mitspielern: Franz Pichler hat es streng mathematisch erforscht (Kunststück, mit Mathematica!). Hier seine Kurzfassung: Da der Körper laut Angabe rundum regelmäßig gebaut ist (Archimedischer Körper), braucht man nur einen beliebigen Eckpunkt betrachten, welcher im Bild aus 2 Vier-Ecken, einem Drei-Eck und einem FünfEck gleicher Seitenlänge (3 Kugeln) gebildet wird. Es ist also ein Rhombicosidodekaeder mit 60 Eckpunkten und 120 Kanten. Die Summe beider ergibt direkt die obige Antwort. Helmut Bruckner wollte wie Angelika weder schätzen, raten noch rechnen. Da ihm Schätzen und Raten zu ungenau waren, er aber auf keinen richtigen Ansatz fürs Rechnen gekommen ist, hat er sich ein Din-A4-Blatt genommen, nach dem TopIQ-Foto ein Modell nachgebaut und danach die Anzahl der Kugeln richtig mit 180 ermittelt, siehe Foto. Richard B. Wernig hat zwar auch den Rhombenikosidodekaeder und dessen 30 Quadrate, 20 Dreiecke und 12 Fünfecke erkannt, jedoch auf insgesamt 210 Kugeln getippt. Und Kai Szendi hat einfach die Augen zugemacht und auf 94 Kugeln geschätzt. Das hat gerade noch für den dritten Stockerlplatz für 2015 gereicht, womit wir schon angelangt wären bei der SIEGEREHRUNG 2015 Helmut Bruckner 2 Franz Pichler Kai Szendi 1 3 Name \ TopIQ... 376 377 378 379 380 Summe Franz Pichler 40 51 17 21 27 156 Helmut Bruckner 26 20 18 9 27 100 Kai Szendi 18 - 13 21 8 60 Sieglinde Fürst 12 17 15 15 - 59 Richard B. Wernig - 9 14 18 18 59 Helmut Moser - - - 18 27 45 Michael Vogrin - 17 - 18 - 35 Thomas Klausner - - 18 - - 18 Werner Ruplitsch - - 17 - - 17 Maja Balik - 15 - - 15 Angelika Weiss - - - - 12 12 Dieter Fleiß - 6 - - - 6 Alexander Schmiedhofer - - 3 - - 3 Und zu guter Letzt das erste Rätsel für 2016: Es sieht sehr mathematisch aus, das Wissen jedes Mensianers sollte diesbezüglich aber locker ausreichen. Mehr benötigt wird indessen knallharte Logik! Gesucht ist eine in Wort und Zahl richtige, angeschriebene und ausgeführte Addition gemäß folgendem Beispiel inklusive einer der möglichen Zahlenlösungen: NULL2577 EINS1623 ZWEI4816 DREI9016 Wie ihr sicher gleich erkannt habt, steht für jeden Buchstaben eine bestimmte Ziffer. Derartige Additionen gibt es viele; in diesem Rätsel ist jedoch eine möglichst hohe Additionssumme gesucht. Die Nebenbedingungen sind: *Der Zahlenraum sind die Natürlichen Zahlen inklusive 0 *Die Zahlen im Text sind in Deutsch und voll ausgeschrieben anzugeben. *Da es nur 10 Ziffern gibt, können auch nur maximal 10 verschiedene Großbuchstaben zur Anwendung kommen. Umlaute können als Ä, Ö, Ü oder zweibuchstabig als AE, OE, UE geschrieben werden, ß ist als SS zu schreiben. *Die Anzahl der Summanden ist beliebig, jedoch mehr als 1. *Erlaubt sind selbstverständlich nur solche Additionen, für die es mindestens eine richtige Lösung gibt. Diese muss auch angeführt werden. *Die Wörter sind ebenso wie die Zahlen rechtsbündig anzuschreiben. Für dieses Rätsel gilt wieder die Rangwertung (siehe TopIQ370): 1. Platz: 40 Punkte, die weiteren Ränge: 26 / 18 / 12 / 8 / 6 / 4 / 3 / 2, und 1 Punkt für den 10 Platz. Je höher die eingesandte Summenzahl, umso höher ist der Rang. Also: In die Hände spucken und Gehirnwindungen massieren! Euer Rätselkisten-Truchsess Peter topIQ | 39 © Hürlimann 2015 Rätsel Angelika Weiss hat weder geraten noch geschätzt noch gerechnet, sondern anhand von Neodym-Schneemann-Fotos mutig auf 120 Kugeln getippt. Helmut Moser hat es schön mathematisch begründet und dann mit seinen eigenen Magnetkugeln nachgebaut (oder umgekehrt??). Merkwürdigerweise auch als Schneemann, siehe Foto rechts! Rätsel Rätsel Wer, was, wann, wo 1/2016 von Sieglinde Fürst Das Jahr beginnt mit einer neuen Rätselrunde, die Gewinner des vorigen Jahres werden am Ende bekanntgegeben. 3. Das Schokoladengeschäft sucht laufend Modelle für Abdrücke von weiblichen Brüsten. Bei dem Historienmaler handelt es sich um Ferdinand Wagner (1847 – 1927). Er war der Mitbegründer des IlzerHaferlfests, das ab 1887 abgehalten wird (mit etlichen Auslassungen). Der Name kommt von den tönernen Bierkrügen, die früher als Eintrittsmarken galten, heute kann man sie in zwei Größen kaufen. aus Wasserkraft, Dynamos, Glüh- und Bogenlampen. Anlässlich der „Electrischen-Landes-Industrie-Forst und kulturhistorischen Ausstellung“ vom 2.8. bis 30.9.1884 wurden diverse Straßen, die zum Ausstellungsgelände führten, mit elektrischen Glüh- und Bogenlampen beleuchtet. Kaiser Franz Josef besuchte die Ausstellung und konnte sich an der elektrischen Straßenbeleuchtung erfreuen. 4. Bei der Stadt handelt es sich um Steyr. Das Wahrzeichen ist das Bummerlhaus. An der Stelle stand früher ein Gasthaus „Zum Goldenen Löwen“, das noch immer vorhandene Wahrzeichen schaut aus wie ein kleiner, dicker Hund, so etwas nannte man früher Bummerl. Kaiser Maximilian I. war früher hier öfters zu Gast, er war mit den Wirtsleuten befreundet, und von Freunden borgt man sich auch leichter Geld aus. Das Bummerlhaus war auf einer 50-Schilling-Münze von 1973 zu sehen. 6. Ich sah das Singspiel von Ralph Benatzky und Erik Charell von 1930 „Im weißen Rössl“. Die Vorlage dazu stammt von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg von 1896, der wieder das 150 Jahre alte Stück „Mirandolina“ als Grundlage verwendete. Vorbild für das weiße Rössl war sein Lieblingsgasthaus, das „weiße Rössl“ in Lauffen am Traunsee, das von einer verwitweten hübschen Wirtin geleitet wurde, die Verehrer von nah und fern anzog. Den Kaiser spielte natürlich Harald Serafin. Das Stück hätte ich z.B. auch in Kufstein, Korneuburg, Salzburg, Melk, Klagenfurt oder an der Wiener Volksoper sehen können. Hier zuerst die Auflösung der Rätsel aus topIQ 380: 1. Mein erster Kurzurlaubsort war Passau, mit der Bahn hin, mit dem Schiff zurück, kann ich allen empfehlen. Das bekannteste Stadttor außer dem Burgtor war das Severinstor, von dem aber nur mehr die Barbakane vorhanden ist. Die Steine des 1812 abgebrochenen Burgtores wurden für die Errichtung der Donaubrückenpfeiler verwendet. 1821/22 wurde das neue Tor, später genannt Ludwigstor, vom Bayr. Kreisbaurath Georg Carl Scholl errichtet. Als Verzierung befanden sich zwei Löwen in circa 6 Metern Höhe. Nach der Renovierung des Ludwigsplatzes 2000 wurden sie dort, fast an der gleichen Stelle, an der das Tor stand, wieder aufgestellt. 2. Im Dom von Passau findet man, wie auch in der Wiener Stephanskirche, einen Achsknick zwischen Langhaus (irdischer Bereich) und Chor (himmlischer Bereich). Andere Kirchen mit dieser Besonderheit sind z.B. der Dom von Wr. Neustadt, die Margareten-Kirche in Marchegg (haben wir bei einem Mensaausflug besichtigt!), die Pfarrkirche Laa/Thaya, der Brixner Dom, Mont St. Michel oder der Dom von Speyer. Bei dem versteckten Gnadenbild handelt es sich um „Maria mit der Kirsche“ von Georg Urlmayer von 1678. 5. Josef Werndl (1831- 1889) war der bedeutendste Sohn der Stadt. 1994 wurde sein Denkmal, geschaffen von Viktor Tilgner, auf der Promenade aufgestellt. Berühmt wurde er durch den Tabernakelverschluss für Hinterlader, mit den Gewehren belieferte er bald die ganze Monarchie. Später erzeugte er auch Elektrizität 40 | topIQ topIQ | 41 Rätsel Mensa International Wenn man’s weiß, ist es gar nicht so schwer, oder? Und hier nun das Endergebnis nach vier Runden. Die Gewinner erhalten einen kleinen Preis, bei Anwesenheit beim Charming bei diesem, sonst mit der Post. Name R 1-3 R 4/1 R 4/2 R 4/3 R 4/4 R 4/5 R 4/6 Gesamt Konstanze Kobel-Höller 30,5 2 2 2 2 2 2 45,5 Peter Meindl 34,5 1,5 1 2 2 2 - 43,0 Richard Wernig 25,5 1 1 1 1,5 2 1,5 33,0 Isabelle Weinberger 22,5 1 1 2 2 2 1,5 32,0 Maja Balik - - - - - - - 10,0 Doch nun zur neuen Runde, der ersten von 2016, es ist also noch alles offen, jeder kann mitmachen, auch wenn er nicht alles weiß!!!! 1. Welche Worte gehören an Stelle der Fragezeichen? Eiche - ? – Olive - ? – Nachtigall - ? – Bär 2. Voriges Jahr gab es viele Festivitäten anlässlich der 150 Jahre „Eröffnung der Wiener Ringstraße“. Zur gleichen Zeit wurde auch von einem der Ringstraßenarchitekten weit weg von der Innenstadt eine Kirche im byzantinischen Stil mit einem Friedhof geplant. Die drei Gebäude sind wohl am besten als Gesamtkunstwerk beschrieben. Das Material dazu lieferte ein Wiener (damals war sein Betrieb aber noch nicht in Wien!) Großindustrieller. Um welche Kirche könnte es sich handeln, wie hieß der Baumeister und wie der Fabrikant? Um welche drei Gebäude handelt es sich? Die ursprünglichen Buntglasfenster wurden im 2. Weltkrieg zerstört. Von wem stammen die neuen Buntglasfenster? Auf dem Friedhof liegt auch eine berühmte Dompteuse. Wie hieß sie? 3. Ganz in der Nähe obiger Kirche stand eine Kapelle, die dem heiligen Johannes Nepomuk geweiht war. Schon früher stand an der gleichen Stelle eine Kapelle. Wie hieß die alte Kapelle, und wie wurde die neue Kapelle auch genannt? Warum wurde sie genau an dieser Stelle erbaut? Der Beiname der Kapelle gibt einen Hinweis darauf. 4. Vor kurzem sah ich eine italienische Oper in Wien. Die Ausstattung war phantastisch, die Sänger traumhaft, und es gab auch viele als Tiere verkleidete Personen zu sehen. Der Originalstoff stammt von einem Italiener, der Text wurde dann von einem berühmten deutschen Dichter als Theaterstück bearbeitet. Der Komponist der Oper starb vor Vollendung seines Werkes. Wer stellte die Oper fertig? Was bedeutet der Titel? Und welcher große Unterschied besteht zwischen der Oper und dem Theaterstück? 42 | topIQ 5. Auch ein Buch (eigentlich eher ein Büchlein) möchte ich euch wieder vorstellen. Es stammt von einem amerikanischen Autor und beschreibt eine Sitzung des Parlaments in Wien. Der Autor schildert die Ereignisse von zwei Tagen, die er selbst live erlebt hat. Um welches Datum handelt es sich dabei? Worum ging es in dieser Sitzung? Und was war die Folge davon? Wie lautet der englische, und wie der deutsche Titel des Buches? 6. Ein Ausflug führte mich in die Steiermark, um ein Barockschloss mit Prunkräumen, die Galerie mit Landschaftsbildern, das Münzkabinett und den Park zu besichtigen. Es ist eine UNESCO-Welterbestätte, das Interieur ist seit dem 18. Jahrhundert nicht mehr verändert worden. In der Galerie findet man Bilder vom Mittelalter bis zum Ende des Barock. Die Parkanlage wurde vom Barockgarten in einen Landschaftsgarten umgewandelt. Das Schloss ist nach seinen ersten Besitzern benannt, nach deren Aussterben übernahm ein anderes bekanntes steirisches Geschlecht das Schloss, das heute dem Land Steiermark gehört. Wie heißt das Schloss? In einem der Prunkräume ist ein Paravent zu sehen, was zeigt er? Welchen Namen trägt der Saal, um den die Prunkräume angeordnet sind? Von wem stammt der Gemäldezyklus in diesem Raum? Ein Teil des Gartens, den die späteren Besitzer angelegt hatten, wurde detailgetreu restauriert. Wie heißt er, und was steht in der Mitte? Auf dem Grundstück des ehemaligen Küchengartens wurde Ende des 20. Jahrhunderts ein neuer Garten angelegt, wie wird er genannt? Pro ganz richtiger Antwort gibt es zwei Punkte, bei Teillösungen entsprechend weniger. Wer alle sechs Fragen richtig gelöst hat (so wie diesmal Konstanze), erhält als Bonus insgesamt 15 Punkte. Ich freue mich über eure zahlreichen Antworten unter [email protected] bis längstens 30.3.2016. Enigma 45 von Christian Rieseneder Zum Start ins Jahr 2016 bringe ich bei Enigma ausnahmsweise ein geradliniges „Suchrätsel“ mit einer eindeutigen, zu recherchierenden Antwort ohne mögliche Nebenlösungen. Außerdem ist es internetgebunden – Tierlexikon & Co. helfen diesmal nicht weiter. Zweifellos muss ich keinem Leser dieser Zeilen eines der größten Medienphänomene des 20. Jahrhunderts vorstellen – Star Trek. Manche der älteren unter euch werden Raumschiff Enterprise, Captain Kirk & Mr. Spock (der bei uns neuerdings auch die Flagge der QueerSiG hochhält) vielleicht nur von Bildern und vom Hörensagen kennen, das ist aber auch kein Problem. Star Trek wird oft als Inspiration für technische Neuerungen wie automatische Schiebetüren und Handys genannt und wurde zum (oft auch parodierten) Kult – nicht zuletzt auch die als außerirdisches Feindvolk eingeführten Klingonen. Kulturgeschichtlich weit weniger bedeutsam war ein österreichisches Musikprojekt der späten 1980er und frühen 1990er Jahre: Edelweiss setzte auf eine Kombination aus elektronischer Tanzmusik, Trachten-Blödelhumor und Zusammenklauen von musikalischen Motiven, durchaus mit Erfolg. Ihre erste Single „Bring me Edelweiss“ von 1988 (basierend auf ABBAs „S.O.S.“) wurde in vielen Ländern zum Erfolg, in einigen auch Nr. 1 in der Hitparade (sogar in Neuseeland). Das sollte aber der einzige Erfolg dieses Ranges bleiben, Nachfolgelieder floppten. 1992 versuchte die Band mit einer „Raumschiff Enterprise“-Parodie ein Comeback und errang mit „Raumschiff Edelweiss“ noch einen (außerhalb Österreichs bescheidenen) Erfolg. Nach bewährter Manier drückten sie auf ihre Weise eine Liebeserklärung an Star Trek aus, natürlich mit simplen englischen Texten. Der Refrain beginnt mit „Beam me to the stars, beam me up to Mars, beam me up to see Starship Edelweiss!“ Und als Gegenspieler treffen wir auch hier liebevoll zurechtgemachte Klingonen, die durch das All rudern und die Enterp … äh, Edelweiss angreifen. Aber diese singen nicht auf Englisch – und das inspiriert das Rätsel. Auf Youtube finden sich einige Videos des Liedes, die sich in der Spielzeit kaum unterscheiden – der „Gesangsvortrag“ der Klingonen ist bei ca. 1:14–1:22 Minuten. Aufgabe: Was bedeutet der Text, den die Klingonen in „Starship Edelweiss“ singen, in deutscher Übersetzung? Bedingungen: * Es zählt der tatsächlich gesungene Liedtext. Insofern sich im Internet abweichende „Lyrics“ befinden, sind sie für das Rätsel irrelevant. * Es genügt, den genannten Auftritt der Klingonen zu betrachten; weitere „Einlagen“ von ihnen im Lied sind nur (unvollständige) Wiederholungen. * Sollte der Text, oder Teile davon, gar keine inhaltliche Bedeutung haben (ist vielleicht der Fall, vielleicht auch nicht), ist die Antwort „nichts“ ausdrücklich nicht ausreichend. Lösungen bitte einschicken bis drei Tage vor Redaktionsschluss doch wieder an meine alte (!) E-Mail-Adresse [email protected] (die Gmail-Webmail ist für diesen Zweck nicht gut geeignet). Auf die Einsender der richtigen Lösung werden die 120 Punkte aufgeteilt, bei gültigen Nebenlösungen entsprechend mehr, bei respektablen Versuchen 5 Punkte fürs Mitspielen. Lösung von Enigma 44: Alle Einsender fanden die gedachte und wohl auch eindeutige Lösung für das Tier, das seine englische Bezeichnung vor seiner deutschen trägt – die Duckente, eine heimische Bezeichnung für das Blässhuhn. Für Peter Meindl, Helmut Bruckner, Richard B. Wernig und Sieglinde Fürst gibt es jeweils 30 Punkte. (Richard hat eine Reihe aus meiner Sicht seltsamer Vorschläge eingesandt, was am Punktestand nichts ändert.) Damit haben wir den Endstand für Enigma 2015 – das Klassement ist fast noch umgestürzt worden, aber Helmuth Singer hat auch „in Abwesenheit“ seinen Vorsprung noch knapp gehalten. Somit gratuliere ich ihm zum Jahressieg 2015, Richard B. Wernig und Peter Meindl zu den Podestplätzen. Name Punkte alt Aktuell Punkte neu Singer 100 Wernig 66 30 96 Meindl 65 30 95 Kracker 77 77 Kastner 60 60 Fürst 20 30 50 Bruckner 18 30 48 Krumbeck 30 30 Brandstätter 30 30 Hoffmann 25 25 Weiss 10 10 Kofler 7 7 100 topIQ | 43 Mensa International Mensa International From the Executive Committee Deb Stone First, let me take an opportunity to introduce myself. I have been a member of American Mensa for approximately thirty-two years, and an active member for about twenty-eight of those thirty-two years. I have always said that I love American Mensa for all of the things it has provided to me, most notably a community of friends and colleagues with whom I know I can be myself. I know that when I am with other Mensans, I have the opportunity to have conversations that can run the gamut from serious to silly, I can always learn something new - and I can have lots of fun! American Mensa, Ltd (AML) is split into ten regions, and has well over one-hundred local groups. In my many years in AML, I have attended too many events and gatherings to count, have served on local boards/ ExComms wherever I lived, served for a period of time as a Regional Vice Chair (RVC) on our national board (the American Mensa Committee or AMC), and have helped run thirty or so Regional Gatherings (RGs) as well as three American Mensa Annual Gatherings. By the fall of 2014, I decided that it was time to use my years of Mensa experience to try to bring some new ideas and direction to the way AML was heading, and that meant running for office at the national level. And yet, when I chose to run for Chair – and then won – I really didn’t understand what that meant in terms of Mensa International. As you probably know, as the Chair of the largest national Mensa, I serve not only on the IBD but also on the IBD ExComm. I knew that, from a purely intellectual perspective, but Mensa International seemed somewhat dis44 | topIQ tant when compared to what I began to experience as the responsibilities and demands of being the Chair of AML. At this point, let me take a moment to express my heartfelt thanks to a couple of people whose names you will recognize. Both Dan Burg and Elissa Rudolph took the time, once my election was known, to speak with me extensively about the role as a member of the Mensa International Boardand Executive Committee – and I am so grateful! The reason I bring all of this up is that if I, as the incoming Chair, had no real idea of what it actually meant to be a member of Mensa International as well as being on the International Board of Directors (IBD) and IBD Executive Committee – what should I expect of my fellow American Mensans? As I have attended activities over the last few months, I have spoken to people in various US regions and local groups, and many of them don’t really know anything much at all about Mensa International Limited (MIL). Some know that the national Mensas send some of their dues revenue to MIL, and some may have visited the MIL website. Certainly there are some who have been active at the international level, attending events or gatherings in other countries, or volunteering on committees or activities outside of the US. But for many of my fellow American Mensans, Mensa International is at most a small thought at the periphery of their Mensa universe. And that’s something I look forward to working to change, and not only for American Mensa. Mensa International is a great resource and support for all of our groups. Mensa International can, and should, be working to facilitate the flow of knowledge and experiences from country to country to country. We all have things we can learn from one another, whether they are related to gifted youth, or how to best encourage and recognize volunteers, or Mensa governance, or publicity, or technology solutions, or how to grow membership, or how to build more effective websites, or how to run Mensa elections, or ways to promote our Mensa brand most effectively – or a whole host of other things that will help Mensa flourish around the world. I was struck by something our current International Chair BibianaBalanyi said in what she wrote a few months ago – that her “… ultimate aim is a multi-faceted international Mensa embracing everyone … with everybody feeling part of it, being involved and having ownership of it.” It’s a laudable goal, and one that’s absolutely achievable if we all work together. Yes, I value my local group (NH Mensa) and I value American Mensa, but I have come to realize that in some ways I value the international community of Mensa even more. Despite geographic and cultural differences, I know we all have something fundamental in common, and that makes us family. So thanks to all of you, my international Mensa family, for the opportunity to help work toward that goal. Deb Stone Chair, American Mensa Information Reprinted from Mensa World Journal, issue #038, March, 2016 Editor Kate Nacard MIL Positions/Committees Open for Appointment Therese Moodie-Bloom If you are interested in serving Mensa International in an appointed position, now is your opportunity to apply. These positions are open to all members worldwide. All are for terms of two years unless otherwise stated, with the term commencing after the IBD meeting in Japan, 2016. The following Interntional positions/committees are due to be appointed in 2016: * Leadership Exchange Ambassador Program (LEAP) Committee (Chairman and members) * International Archivist * Editor Mensa World Journal * Events Coordinator * GPAC Committee (Chairman and members) * Gifted Youth Committee (Chairman and members) * Marketing and Product Advisory Committee (Chairman and members) * International Name and Logo Protection Committee (Chairman and members) * International SIGs Coordinator * International SIGHT Coordinator Members currently serving in a position or on a committee are requested to reapply if they wish to continue to serve in that role. The application form is available on the Officers/ Appointees page of the members-only section of the Mensa International website at https://www.mensa.org. You must be logged on. Job descriptions for each position are linked to each role. Both the application form and the job descriptions are also available from the Mensa International Office by emailing [email protected] or by post to the address given in the Officers Directory of this issue. Applications for the above posts must be received by June 20, 2016 and must be sent to the International Office [email protected], copied to the Director of Administration [email protected]. We are also calling for applications from members to be part of the 2017 International Election Committee, term beginning May 1, 2016. Applications now open. Information Reprinted from Mensa World Journal, issue #038, March, 2016 Editor Kate Nacard Have you written a book and would like it reviewed in the Mensa World Journal? Mensan authors worldwide are invited to send a copy of their book to Hal Swindall for a review to be published in the MWJ. Hal Swindall is a California native who earned his PhD in comparative literature from UC Riverside in 1994, the same year he joined Mensa. Since then, he has wandered East Asia as a vagabond English professor. His interests include languages, classical music and travel writing. Hal’s e-address is [email protected]; contact him for details of how you can send your book to him for review. Information Reprinted from Mensa World Journal, issue #038, March, 2016 Editor Kate Nacard topIQ | 45 Mensa International International Intellectual Benefits to Society Award Dr RankoRajovic, a member of Mensa for 28 years, is the recipient of the Mensa Education and Research Foundation’s International Intellectual Benefits to Society Award for 2015. Author of the NTC Learning System, which is now active in fifteen European countries, Dr. Rajovicbriefly outlines its premise for us. “The way children learn today is not in accordance with human physiology,” says Dr. RankoRajovic whose NTC program (www.ntclearning.com) integrates play with learning for children, including those with impulse-control issues, developmental disorders, and learning disabilities. “More and more children have developmental disorders (eg, dyslexia, dyscalculia, and speech problems), which is very worrisome as this trend is on the rise. On the other hand, research we’ve carried out showed that teachers (in the education system for more than 15 years) consider that each new generation of children generally shows poorer results in school capabilities (motor skills, vocabulary, general knowledge, and logical-mathematical capabilities). “One of the main points of the NTC system is the implementation of neurophysiology in pedagogy and fostering the development of children and their biological potential. The other important aspect of the program is learning and the development of functional knowledge. We want to overcome the classical repetitive methods of learning and to replace them with more effective ones which are in accordance with the child’s physiology. In this way, divergent production of children increases, The way children learn today is not in accordance with human physiology as well as their creativity and functional knowledge.” Focused on sensory-motor and cognitive development of children, this program has resulted in improvement of motor skills, physical agility and cognitive abilities. “Too few scientific discoveries find their way to practical application,” says Dr. Rajovic. “The latest neuropsychological discoveries are insufficiently used and decades 46 | topIQ pass until scientific discoveries are applied in day-to-day work. What we must not forget is that during this time generations are growing up deprived of crucial assistance while alternatives lie at our fingertips.” Too few scientific discoveries find their way to practical application The NTC program is characterized by three implementation phases. The integral parts of the first phase are evolutionary accordant activities, characterized by the complex motor activities, including fine motor skills, dynamic eye accommodation, rotation, balance, and movement. The second phase of NTC program is characterized by abstract classifications, abstract seriations, and association, while the goal of the third phase is the development of divergent and convergent thinking, and functional knowledge. Those three phases encompass the sensory-motor and cognitive development of children. A partnership with UNICEF has helped bring the program to Bosnia and Herzegovina, and it is active in 15 European countries. The current focus for Dr. Ranjovic’s work is publishing findings and research results as well as writing books targeted at parents and teachers. In addition to his work authoring this program, he is a lecturer at six universities in four countries. Information Reprinted from Mensa World Journal, issue #038, March, 2016 Editor Kate Nacard Termine Mensa Österreich Stammtische Tirol – Stammtisch jeden ersten Freitag in März, Juni, September, Dezember 19:00 Uhr, Gasthof Bogner, 6067 Absam Oberösterreich – Stammtisch Findet derzeit nicht statt, bis sich ein neuer LocSec findet!!! Wien / Niederösterreich – Mensa Cafe jeden letzten Samstag im Monat 15:00 Uhr, Café Prückel, 1010 Wien Salzburg – Stammtisch Gasteinertal jeden ersten Mittwoch im Monat 19:00, 5630 Bad Hofgastein Vorarlberg – Stammtisch In jedem ungeraden Monat jeden ersten Montag 20:00 Uhr, Wirtschaft zum Schützenhaus, 6800 Feldkirch In jedem geraden Monat jeden ersten Dienstag 20:00 Uhr, Gasthof Lingg, 6800 Feldkirch Steiermark – Stammtisch jeden 14. des Monats 19:00, Gasthaus Postl, 8020 Graz Weitere Termine Die Termine für den Spieleabend, SIGnema und weitere Aktivitäten werden kurzfristig per Mail und unter http://www.balik.at/MENSA/mensa-oesterreich.html bekannt gegeben. DVR: 0121916 Österreichische Post AG info. Mail Entgelt bezahlt. Empfänger: Bei geänderter oder unvollständiger Adresse bitte nicht nachsenden, sondern mit neuer Adresse zurück an/retour to Mensa Österreich Postfach 502 1011 Wien
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