16:00 Uhr : BIBI UND TINA – MÄDCHEN GEGEN JUNGS Jeweils rund 1,2 Millionen Zuschauer hatten die ersten beiden Teile von „Bibi und Tina“, kein Wunder also, das unter der Regie von Detlev Buck nun schon Teil 3 des Mädchen/ Pferde/ Hexerei-Abenteuers in die Kinos kommt. Darin verschlägt es Bibi und Tina in ein Ferienlager in dem – wie der Titel schon sagt – Mädchen auf Jungen treffen. Nicht wirklich ernsthaft, aber doch ganz unterhaltsam. Kinderfilme sind in Deutschland ja bekanntermaßen meist eine sichere Sache, doch der Erfolg der „Bibi & Tina“-Reihe überrascht doch. Einerseits bedienen die Filme die Lust der meist jungen, weiblichen Zuschauer nach gefälligen Abenteuern um Pferde und Freundschaft, andererseits scheint sich Regisseur und Co-Drehbuchautor Detlev Buck einen Spaß daraus zu machen, subversive Elemente in einen Kinderfilm zu schmuggeln, der dadurch fast zur Selbstparodie wird. Im zweiten Teil der Reihe ging es etwas behäbiger zur Sache, doch Teil 3 „Bibi und Tina – Mädchen gegen Jungs“ ist wieder voll von Reitszenen, Gesangseinlagen und für einen Kinderfilm merkwürdig unpassend wirkenden Szenen, in denen besonders Charly Hübner herausragt. Auf Schloss Falkenstein findet die Falkensteiner Schatzsuche statt, an der internationale Klassen teilnehmen. Während Bibi (Lina Larissa Strahl) und Tina (Lisa-Marie Koroll) ein Team bilden, lässt sich Alex (Louis Held) vom Austauschschüler Urs (YouTube-Star Phil Laude) in sein Team locken, was den eigentlich freundschaftlich gemeinten Wettkampf endgültig zum Wettstreit zwischen Mädchen und Jungs macht. Diverse pfadfinderartige Aufgaben müssen die Teams lösen, sie streifen durch die Wälder, begeben sich auf Schnitzeljagd und Schatzsuche, um am Ende doch gemeinsam gegen einen verheerenden Waldbrand zu kämpfen. Deutschland 2015, Regie: Detlev Buck, Darsteller: Lina Larissa Strahl, Lisa-Marie Koroll, Louis Held, 110 Min., ab 0 J. 19:30 Uhr: BROOKLYN – EINE LIEBE ZWIWCHEN ZWEI WELTEN Schon immer suchten Menschen aus der ganzen Welt ihr Glück in den Vereinigten Staaten, zu deren Gründungsversprechen das Streben nach Glück gehörte. Basierend auf einem irischen Bestseller erzählen Regisseur John Crowley und Autor Nick Hornby von einer jungen Frau, die Anfang der 1950er Jahre ihre Heimat Irland zurücklässt und in New York auf ein besseres Leben hofft. Doch statt des sozialen Aufstiegs erwarten sie anfangs Heimweh und Schuldgefühle. Erst als sie einen jungen Italo-Amerikaner kennenlernt, kommt sie langsam in Amerika an. Saoirse Ronan („Abbitte“) brachte ihre beeindruckende Darstellung bereits eine verdiente Golden Globe-Nominierung ein. Die eigentlich kleine Geschichte, die „Brooklyn“ erzählt, wird in den Händen von Regisseur John Crowley („Boy A“) und Autor Nick Hornby zu etwas viel Größerem. Sie beschreibt Sehnsucht, Verlust, die Hoffnung auf Verbesserung und unsere Suche nach einem Zuhause. Hornbys gefühlvolle aber niemals rührselige Adaption der Romanvorlage umschifft die Klippen eines mittelmäßigen HerzschmerzMelodrams oder den Kitsch der meisten Nicholas-Sparks-Verfilmungen. Stattdessen erscheint der Film beseelt von einem warmen, durchaus nostalgischen Blick auf jene Zeit, in der die USA mit ihrem Versprechen an sozialen Aufstieg und Freiheit vor allem Menschen aus Europa anlockten. Die Parallelen zur aktuellen Flüchtlingskrise mögen so im 2009 erschienenen Roman von Tóibín noch nicht angelegt gewesen sein und doch sind sie unübersehbar für jeden, der heute nicht die Augen vor der Realität verschließt. Im Grunde ist auch Eilis ein „Wirtschaftsflüchtling“, der von einem besseren Leben träumt. (Markus Wessel) GB/IRL/KAN 2015, Regie: John Crowley, Darsteller: Saoirse Ronan, Emory Cohen, Julie Walters, Jim Broadbent, Jane Brennan, Fiona Glascott, Eva Birthistle, Domhnall Gleeson, 111 Min., ab 0 J.
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