ZUKUNFTSSICHER PLANEN Badgestaltung mit Weitblick Barrierefreiheit trifft Design Grundrissfragen vorher lösen Vorausschauende Planung und fachgerechte Beratung sorgen beim Kunden für Zufriedenheit und Komfort in jeder Lebensphase: Ein barrierefreies Wohlfühlambiente erfreut im Alltag und fördert die Selbstständigkeit bei Einschränkungen. Dass dabei auf elegantes Design nicht zugunsten von Funktionalität verzichtet werden muss, beweisen die Hersteller immer wieder. I 1 Die Badkollektion „Conforma“ von VitrA Bad umfasst fünf WCs sowie zwei Waschtische und verleiht Bädern durch klares, minimalistisches Design einen modernen Touch. (Werkfotos) 36 1I SANITÄRJOURNAL 1.2016 Um ein Bad tatsächlich universell nutzbar zu gestalten, sind einige Richtlinien zu beachten – und wer zusätzlich mit Tipps zur Finanzierung aufwartet, kann mit Serviceorientierung punkten und hat ein zusätzliches Verkaufsargument. Doch welche Fördermöglichkeiten gibt es und was ist beim zukunftsorientierten Bauen zu beachten? „Gerade im Bad sind Barrierefreiheit und Ergonomie von großer Wichtigkeit HØTFCU9QJNDGƂPFGP1DGUITWPFUÀV\lich um Komfort, um temporäre Einschränkungen oder Fragen der Eigenständigkeit oder Pflege geht – ein barrierefrei nutzbares Bad ist oft ein entscheidendes Argument. Denn wer sich nicht ‚krumm machen‘ muss, um alltägliche Situationen zu meistern, kann Selbstständigkeit und Privatsphäre länger erhalten“, sagt Claudio Conigliello, Marketingmanager bei VitrA Bad. Dies beginnt bei WCs, die eine Sitzhöhe von 48 cm erreichen, so dass sie bei Bedarf auch durch Rollstuhlfahrer genutzt werden können, geht weiter über Waschtische, die nach DIN 18040 für die barrierefreie Nutzung optimiert sind, und endet oft bei nicht sichtbaren Details wie DGKURKGNUYGKUG GKPGT 1DGTƃÀEJGPXGTGFGNWPIFKGHØTGKPGDGUQPFGTG2ƃGIGNGKEJtigkeit sorgt. Perfekte Planung für jeden Anspruch Doch nicht nur bei der Wahl der Keramiken ist sorgfältige Planung ratsam. I 2 Das „Meroblock“-Vorwandsystem von Herbert Burda für das barrierefreie Bad lässt sich per Knopfdruck um 30 cm verstellen. Somit können etwa Rollstuhlfahrer den Waschtisch und die WCKeramik auf ihren Bedarf einstellen. I 3 Die „Conforma“-Wand-WCs von VitrA Bad lassen sich so montieren, dass eine Sitzhöhe von 48 cm erreicht wird – damit ist das WC auch für Rollstuhlfahrer nutzbar. I 4 Kleine Kinder, an Rheuma erkrankte oder ältere Menschen – etwa 30 Prozent der Bevölkerung haben nicht genügend Kraft in den Händen, um einen normalen Seifenspender so zu bedienen, dass er die volle Dosierung ausgibt. Deshalb hat Tork einen anwenderfreundlichen Druckknopf entwickelt. Zum Einsatz kommt er in Spendersystemen „S1“ und „S2“. 2I 3I SANITÄRJOURNAL 1.2016 4I 37 Barrierefrei im Bad „Ein ergonomisches und barrierefreies Bad entsteht bereits bei der Planung des )TWPFTKUUGUp UCIV #TEJKVGMVKP .ØVƂ[G Erbas, die auf Badplanung spezialisiert ist. „Schräge Winkel und versteckte Ecken sind nur dann attraktiv, wenn der Bewohner sie auch erreichen kann. Für GKP DCTTKGTGHTGKGU $CF GORƂGJNV UKEJ GKP etwas großzügigerer, freiräumiger und aufgeräumter Grundriss. Handtuchhalter und die wichtigsten Schränke sollten so montiert sein, dass sie auch bequem im Sitzen erreicht werden können. Barrierefreiheit beginnt schon mit der visuellen Wahrnehmung.“ Da mit zunehmendem Alter auch das Sehvermögen unweigerlich leidet, ist zudem auf eine gute Ausleuchtung und ein intelligentes Kontrastverhältnis zu achten. Eine klare Linienführung hilft bei der 1TKGPVKGTWPI WPF HCTDNKEJG *KIJNKIJVU zum Beispiel auf Fliesen, dienen als Anhaltspunkte. Bei Keramik und Möbeln sind gut greifbare Formen empfehlenswert. Möglichkeiten zur Investition in die Zukunft Für Hausbesitzer und Wohnungseigentümer ist eine Sanierung aufwändig und meist mit hohen Kosten verbunden. Auch wenn die meisten Menschen so lange wie möglich im eigenen Heim wohPGPOÒEJVGPYKTFCWUƂPCP\KGNNGP)TØPden oftmals auf ein altersgerechtes Sanierungskonzept verzichtet. Wer bei der Beratung optimal auf den Kunden eingestellt sein möchte, kennt daher die Möglichkeiten zur Finanzierung. Denn was viele nicht wissen: Für den barrierefreien Umbau des Badezimmers können Bauherren Zuschüsse und Fördermittel beantragen. Zur Auswahl stehen hier zum Beispiel ein KfW-Kredit, der nicht komplett zurückgezahlt werden muss, sowie Fördermittel des jeweiligen Bundeslandes. Für bereits hilfsbedürftige Personen zahlt die 2ƃGIGMCUUGRTQGTUVOCNKIGT7ODCWOC»nahme einen Zuschuss von maximal 2.557 Euro. Auch Krankenkassen leisten bei verschriebenen Hilfsmitteln wie Haltegriffen einen Zuschuss. Kostenlose und unverbindliche Informationen über Fördermittel und Zuschussmöglichkeiten erhalten Interessenten bei Sozialversicherungsträgern, caritativen Einrichtungen, Architektenkammern, Stadtplanungsämtern, Verbraucherzentralen, Wohnungsbaugesell38 5I Info Barrierefrei-Checkbox Tür: r nach außen aufgehend r von außen entriegelbar Möbel & Haltevorrichtungen: r im Sitzen vollständig erreichbar r gut greifbare Formen r abgerundete Ecken r Toilettenpapierhalter und Mülleimer vom WC aus leicht erreichbar Beleuchtung: r keine blendenden Reflexe r gute Ausleuchtung – auch in den Ecken WC: r erfüllt DIN 1385-6, DIN EN 38 und DIN EN 997 r seitlicher Mindestabstand von 20 cm zur Wand und zu anderen Sanitärobjekten r an einer Seite 90 cm Abstand r gegenüberliegend mind. 30 cm Abstand (Hilfsperson) r Beckenvorderkante zur Wand 70 cm r Sitzhöhe 46 bis 48 cm Dusche & Wanne: r bodengleiche Dusche mit Sitzmöglichkeit r Wanne mit Seiteneinstieg oder Einstiegshilfe Waschtisch: r erfüllt: DIN 18040 r im Sitzen nutzbar r Beinfreiraum mind. 55 cm Tiefe und 67 cm Höhe ab Unterkante Waschtisch r mind. 100 cm hoher Spiegel ist unmittelbar über dem Waschplatz anzubringen und muss für sitzende Personen vollständig einsehbar sein (Quelle: VitrA Bad) SANITÄRJOURNAL 1.2016 6I schaften oder den Landesberatungsstellen für barrierefreies Bauen. Eine solche Beratung macht auch dann bereits Sinn, wenn noch keine konkrete Planung vorschwebt. Ohne Barrieren – nicht nur im privaten Raum Mit einer barrierefreien Kollektion sind medizinische Einrichtungen nicht nur designtechnisch auf der sicheren Seite: Ein derart funktional eingerichtetes Bad spart $CFPWV\GTPWPF2ƃGIGRGTUQPCNYGTVXQNNG Zeit und schafft ein besseres WohlfühlKlima. Im öffentlichen Bereich und in Hotels wird Barrierefreiheit hingegen längst vorausgesetzt – denn wo sich jeder wohl fühlen soll, müssen sowohl Design, als auch die Funktion der Badausstattung allen Ansprüchen gerecht werden. Argumente wie Langlebigkeit und Zeitersparnis durch einfache Reinigung punkten, wenn es um die Auswahl der Badausstat❚ tung geht. SANITÄRJOURNAL 1.2016 I 5 Der Beschlaghersteller WSS bietet mit der Serie „Sprint“ ein Schiebetürsystem an, das sich durch den Low Energy-Antrieb zum automatischen Öffnen und Schließen der Türen auf Knopfdruck besonders für Menschen eignet, die auf eine Gehhilfe oder einen Rollstuhl angewiesen sind. Beim geringsten Widerstand wird der Schließvorgang gestoppt. I 6 Die Küffner-Raumspartür lässt sich universell in Planungen integrieren. Eine Kombination ist mit jeder Türzarge möglich. Das Türblatt faltet sich beim Öffnen, schwingt dabei zur Seite und schafft so Raumgewinn.
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