Programm 2016

Institut für
Integrative Gestalttherapie
Kompakttraining
2016
31. Juli bis 12. August 2016
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40 Jahre IGW!
2016 feiern wir unser 40-jähriges Jubiläum. Merken Sie sich
schon jetzt den Termin 12.–14. August 2016 vor. Wir freuen
uns, wenn Sie an unserer Fachtagung „Hier und Jetzt“ mit
Festakt zum Jubiläum teilnehmen.
Bitte vormerken!
Jubiläums-Fachtagung
12.–14. August 2016
in St. Arbogast
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
unser Kompakttraining findet auch in diesem Jahr wieder im
Bildungshaus St. Arbogast in Götzis in der Nähe von Bregenz
(Österreich) statt. St. Arbogast liegt am Rande eines Naturschutzgebietes oberhalb des Vorarlberger Rheintales, 1,5 km
vom Ortszentrum von Götzis entfernt. Bademöglichkeiten
sind in Götzis vorhanden.
Das Kompakttraining dient der intensiven Weiterbildung
in Integrativer Gestalttherapie und ist Baustein des Weiter­
bildungsprogramms des IGW. Es werden verschiedene Stil­richtungen der Gestalttherapie vermittelt, ebenso Erweiterungen
und Verknüpfungen von Gestalttherapie mit verschiedenen
Formen von Körpertherapien und mit anderen therapeutischen
Richtungen. Im Unterschied zum sonstigen Lehrprogramm
finden die Seminare eingebunden in eine größere Gruppe von
WeiterbildungsteilnehmerInnen aus verschiedenen Jahrgängen und zum Teil auch aus verschiedenen Ländern statt
und ermöglichen damit einen besonderen Kontext der Selbst­
erfahrung.
Das Programm zur Fachtagung anlässlich unseres 40-jährigen
Jubiläums wird zu einem späteren Zeitpunkt verschickt. Bitte
melden Sie sich dazu separat an!
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Wir sind sehr bemüht, die gewünschte Termin- und Gruppenwahl weitestgehend zu berücksichtigen, die entsprechende
Gruppenwahl gilt in der angegebenen Kombination für
beide Wochen. Die Einteilung erfolgt nach dem Grundsatz:
Datum der Anmeldung + Datum der Anzahlung
Bei Überbelegung einer Gruppe kann die Zu­teilung zu einer
alternativen Gruppe erfolgen; wir können deshalb grundsätzlich nur Anmeldungen akzeptieren, bei denen erste und zweite
Wahl bei den zur Auswahl stehenden Gruppen angegeben wird.
Die Gruppen arbeiten an 2 x 5 Tagen jeweils 6 Stunden;
zwischen erster und zweiter Seminarwoche liegen zwei freie
Tage. Jede Gruppe arbeitet in der ersten und zweiten Woche
jeweils mit verschiedenen Gruppenleitern.
Fortbildungspunkte
Das Kompakttraining ist von der Bayerischen Landeskammer
der Psychologischen Psychotherapeuten und der Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapeuten akkreditiert.
TeilnehmerInnen
Teilnehmen können alle gegenwärtigen und ehemaligen
WeiterbildungsteilnehmerInnen des IGW. Soweit Plätze frei
sind, sind auch InteressentenInnen mit vergleichbarer
Vorerfahrung eingeladen, an einer oder an beiden Wochen
teilzunehmen.
Unterbringung/Verpflegung
Die TeilnehmerInnen sind im Bildungshaus wahlweise in
Einzel-, Doppel- und Mehrbettzimmern oder im Hotel unter­
gebracht. Die Teilnahmegebühr schließt Vollpension ein
und umfasst Frühstück, Mittagessen, Nachmittagskaffee
und Abendessen.
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Foto: St. Arbogast
Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast
Montfortstraße 88
6840 Götzis
Österreich
Telefon +43 5523 62501-0
[email protected]
Anreise
Mit dem Auto Rheintalautobahn A14, Ausfahrt Altach,
weiter Autobahn A13, Ausfahrt Kriessern ins Zentrum von
Götzis (B 190), bei der Pfarrkirche abzweigen, Wegweiser
St. Arbogast folgen (1,5 km Richtung Rankweil).
Eine ausführliche Anfahrtsbeschreibung finden Sie auf der
Internetseite unter www.arbogast.at
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Gruppeneinteilung
Termin Kompakttraining 2016
31. Juli (Anreise) bis 12. August 2016
1. Woche: 1. bis 5. August 2016
2. Woche: 8. bis 12. August 2016
Workshops Gruppe A
1. Woche: Barbara und Udo Röser
Paarsynthese – Integrative Paar- und Sexualtherapie
2. Woche: Winfried Wagner
Leibesbeziehungen – Leibphänomenologisches Arbeiten mit
Körperselbstbildern
Workshops Gruppe B
1. Woche: Georg Pernter
Gestalt – Leib – Spiritualität
2. Woche: Almut Ladisich-Raine
Kreative Medien
Workshops Gruppe C
1. Woche: Ulla Schorn
Tanz und Gestalt: Tanz- und Gestalttherapie auf der Basis von
Anna Halprins Life/Art Process
2. Woche: Peter Toebe
„Topdog /Über-Ich/der innere Kritiker/Introjekte“ – und die
destruktive Wirkung auf den Selbstwert
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Foto: St. Arbogast
Workshops Gruppe D
1. Woche: Prisca Buonvicini
Gestalttherapie und Kreative Methoden/Kunst
2. Woche: Hans Peter Weidinger
„Das verletzte Kind“ Strukturelle Defizite und Gestalttherapie
Workshops Gruppe E
1. Woche: Hans Moll
Gestalttherapie
2. Woche: Marianne Ingen-Housz
Bioenergetik
Workshops Gruppe F (geschlossene Gruppe)
1. Woche: Velimir Dugandžić*
Gestalt therapy – Shame in the relationship –
Relational gestalt perspective
2. Woche: Helga Kraft-Develett*
Ending and Beginning
* Seminar in englischer Sprache
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Workshops Gruppe A
Paarsynthese –
Integrative Paar- und Sexualtherapie
Barbara und Udo Röser
Das Kernstück jeder Paartherapie bildet die narzisstische
Paar- und Krisendynamik. Als zentrales Phänomen für
das Ringen der Paare um ihre Liebe fand dies bisher in der
psychotherapeutischen Literatur nur wenig Beachtung.
Die narzisstische Paardynamik gewinnt in Liebesbeziehungen
eine ganz eigene Bedeutung. Sie bewirkt in der Auseinandersetzung von Ich und Du eine komplizierte Doppelstrategie –
um das eigene Selbst zu schützen wird Stellung gegen den
Partner bezogen. So wird der Andere (häufig) verletzt, um
mit dem eigenen „vulnerablen Selbst“ nicht in Berührung zu
kommen. Diese Dynamik umfasst alle paarbezogenen
Lebensbereiche bis hinein in die Gestaltung von Erotik und
Sexualität. Das Verständnis und der Umgang mit Intimität
werden vor diesem Hintergrund für die Paare aber auch für
die Paartherapie zentral. Dieser paartherapeutische Ansatz
basiert auf dem von Michael Cöllen ursprünglich aus der
Gestalt­therapie heraus entwickelten und erweiterten integrativen Verfahren der Paarsynthese.
Barbara Röser, Dipl. Sozialpäd. (FH), Heilpraktikerin (Psychotherapie),
Gestaltpsychotherapeutin (FPI), Lehrtherapeutin für Paar­synthese
(GIPP e. V.), selbständige Paartherapeutin in Wiesbaden
Udo Röser M.A., Dipl. Sozialpäd. (FH), KJP, Lehrtherapeut für
Gestalttherapie (IGW), Lehrtherapeut für Paarsynthese (GIPP e. V.),
Therapeutischer Leiter einer Reha-Klinik (Drogen- und Mehrfach­
abhängigkeit).
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Leibesbeziehungen –
Leibphänomenologisches Arbeiten
mit Körperselbstbildern
Winfried Wagner
Menschliches Leben ist immer leibhaftiges Leben. Unter Leib
verstehe ich hierbei den belebten und beseelten, den erlebten
und gelebten Körper im Unterschied zum leblosen Körper
der Naturwissenschaften. Unsere Bedürfnisse, Gefühle und
Stimmungen und ihre Ausdrucksmöglichkeiten sind ebenso
leibliche Phänomene wie Entwicklungsprozesse und zwischenmenschliche Begegnungen. In der Beziehung zur eigenen
Leiblichkeit und in unserem Körperselbstbild offenbart sich
unser Selbst- und Weltbezug. Ein Anliegen der (Klinischen)
Gestalttherapie als eine existentialistisch-phänomenologische
Methode besteht u. a. darin, uns wieder an unsere Leiblichkeit
„rückzubinden“, einen leiblich erspürten Sinn für sich selbst und
die Welt zu entwickeln. Die leibphänomenologisch orientierte
Arbeit mit dem Körperselbstbild und -erleben ist somit von
enorm diagnostischer und therapeutischer Relevanz.
Die TeilnehmerInnen werden selbst ein Körperselbstbild malen
und damit arbeiten, sowie Körperselbstbilder von Patienten
mit unterschiedlichen Störungsbildern kennenlernen.
Winfried Wagner, Dipl. Psych. Gestalttherapeut, Weiterbildung in
verschiedenen Körpertherapien und in Transpersonaler Psycho­
therapie (Initiatische Therapie, Jungianische Psychologie), Lehr­therapeut am IGW und an anderen tiefenpsychologischen Aus­
bildungsinstituten. Qi-Gong- und Aikido-Lehrer (7. Dan) und Leiter
der Schule für Initiatische Gestalttherapie Schweinfurt
(www.initiatische-gestalttherapie.de).
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Workshops Gruppe B
Gestalt – Leib – Spiritualität
Georg Pernter
„Gestalt“ lautet „von innen her bestimmt“ (Wertheimer), d. h.
nicht fremdbestimmt, sondern autonom, response-ability.
Diese Fähigkeit zu antworten, geschieht zwar vor allem durch
Sprache, aber auch Schweigen ist eine Antwort im Sinne von
Buber, ein wortloser Dialog und eine sichtbare Verkörperung
bzw. ein leibliches, existentielles Da-Sein. Dazu ist unbedingte
(Portele) oder umfassende (Hofmann) Awareness oder ein
heiter-leichter Blick gefordert. Das genügt meist und kann der
Schlüssel sein zur existenziellen Wahrheit für die nächste
Tätigkeit (Buber).
Gestalttherapie spricht vom Kontakt und meint damit nicht
etwa achtlose Routine, sondern, sich der „heiligen Unsicherheit“ (L. Perls/Buber) sowie dem Prozess, der sich entfaltet
und „leibhaft“ spürbar ist, je neu zu stellen.
Georg Pernter, Mag. theol., Lehrtherapeut. Ausbildung am IGWien.
Fortbildung in Gestalt-Paartherapie (J. u. S. Zinker). Advanced
Training in „Gestalt Body Process“ (J. Kepner), in „Rites of Passage“
(P. Rebillot). International Training „Gestalt Therapy Approach to
Psychopathology and Contemporary Disturbances“ (G. Francesetti
u. a.). Ausbildung in spiritueller Lebensberatung. Geschäftsführer
der GestaltAkademie Südtirol. Seit 2002 private Praxis in Bozen.
Autor von „Spiritualität als Lebenskunst“, „Godmans existenzielles
Remis: Die Stoßgebete als gestalttherapeutische Lebensphilosophie?“,
gem. mit Ladisich-Raine: Das Identitätsthema in Theorie und Praxis
der Gestalttherapie
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Kreative Medien
Almut Ladisich-Raine
Der Einsatz kreativer Medien wie Malen, Collagen, Arbeit mit
Ton etc. hat in der Gestalttherapie eine lange Tradition. Durch
das unmittelbare starke Erfahrungspotential begegnen wir
uns selbst auf non-verbale, weitgehend unzensierte Weise und
unterstützen so authentische Selbst- und Gruppenprozesse.
Wir folgen phänomengetreu und non-interpretativ dem Entstehen kreativen Ausdrucks und begleiten den Einzelnen mit
Respekt und Faszination beim Erforschen seiner inneren Welt.
Almut Ladisich-Raine, Dipl. Psych., Psychologische Psychotherapeutin,
Gestalttherapeutin (DVG), Supervisorin. Sie erlernte die Gestalttherapie
im den 70-er Jahren bei den Perls-Schülern und Wegbereitern Jim
Simkin und Erving und Miriam Polster in Kalifornien und gehört so zu
den Pionieren der Gestalttherapie in Deutschland. In Starnberg/Obb.
führt sie seit 30 Jahren eine gestalttherapeutische Privatpraxis, ist
akkreditierte Dozentin für Tiefenpsychologie und war und ist Gastdozentin an verschiedenen Universitäten und Ausbildungsinstituten.
Langjährige Mitarbeit am IGW (Gesellschafterin und Ausbildungs­
leitung) und Mitbegründerin des IGWien. Unter anderem ist sie auch als
Coach und Teamberaterin tätig (OSD-training, Gestaltinstitut Cleveland.
Sie ist Mutter zweier erwachsener Kinder und vierfache Großmutter.
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Workshops Gruppe C
Tanz und Gestalt
Tanz- und Gestalttherapie auf der Basis
von Anna Halprins Life/Art Process
Ulla Schorn
Anna Halprins Zugang zum Tanz, aus der Begegnung mit
Fritz Perls entstanden, beschreibt einen kreativen Weg, der die
künstlerischen Medien des Tanzens, Malens und kreativen
Schreibens zu einem umfassenden Ausdrucksprozess verbindet.
Ausgangspunkt ist die Entwicklung leiblicher Spürfähigkeit,
die durch das Öffnen der Sinne innere Bilder erschließt. Gemalte
Bilder führen den Tanzenden in die leibliche Erfahrung einer
Gestalt, durch die eine Sinnfindung im Raum jenseits von Sprache
möglich ist. Bewegte Begegnungen an der Kontaktgrenze
zwischen Ich – Du und Wir erweitern den Fokus individueller
Erfahrung und führen auf einem behutsamen Weg zu einer
handelnden Auseinandersetzung mit aktuellen Lebensfragen.
Ursula Schorn, M.A., Master-Studium in Tanztherapie (USA); am
Fritz Perls-Institut graduierte Tanz- und Gestalttherapeutin; Ausbildung
zum Halprin Practitioner am Tamalpa Institut, Kalifornien. Co-teaching
mit Anna Halprin am Esalen Institut, USA. Sie studierte und lehrte
Musik- und Elementaren Tanz am Mozarteum/Orff Institut, Salzburg
und in den USA. Langjährige Hochschultätigkeit in Berlin als Medien­
pädagogin. Sie ist heute in freier Praxis als Tanz- und Gestalttherapeutin
in Berlin tätig und leitet Fortbildungen im In- und Ausland.
Ursula Schorn ist Co-Autorin des 2009 erschienenen Buches:
„Anna Halprin. Tanz – Prozesse – Gestalten.“ Kieser Verlag, München,
2. Auflage 2013. Das Buch ist in englischer Sprache herausgegeben:
„Anna Halprin. Dance – Process – Form.” Jessica Kingsley Publishers,
London and Philadelphia 2015.
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„Topdog/Über-Ich/der innere Kritiker/
Introjekte“ – und die destruktive
Wirkung auf den Selbstwert
Peter Toebe
Der zentrale Widerstand in der Persönlichkeitsentwicklung
sind die Introjekte, die sich immer und immer wieder als
innere kritische Stimme melden. Sie sagt uns ständig, wie wir
sein sollten oder wie wir nicht sein sollten. Das funktioniert
weitgehend unbewusst. So steht sie echter Selbsterfahrung
und Selbstannahme stets im Wege. Die destruktive Wirkung
des „inneren Kritikers“ wird m. E. in der Tradition der Gestalt­therapie unterschätzt. In diesem Workshop werden wir
mit verschiedenen Methoden die Arbeit mit unseren „Über-IchStimmen“ vertiefen, um so einige Hindernisse zu unserem
Selbst abzubauen.
Peter Toebe, Dipl. Psych., Psychologischer Psychotherapeut und
Supervisor; seit 1982 in freier Praxis. Ausbildungen u. a. in Gestalt­therapie am IGW und bei E. und M. Polster. Leitete Ausbildungen in
Deutschland, Österreich, Schweiz, Griechenland, Kroatien und China.
Seit 1990 Ausbildungsleiter am IGW. Gesellschafter des IGW.
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Workshops Gruppe D
Gestalttherapie und
Kreative Methoden/Kunst
Prisca Buonvicini
Wo Unklares und Diffuses herrscht, können im mal- und kunst­­therapeutischen Prozess innere Resonanzen, Befinden,
Stimmungen, Gestimmtheiten, Bilder und Körperwahrnehmungen
mit dem Malen und Gestalten dargestellt werden. Dabei wird
so lang am Werk gearbeitet, bis es sich „richtig“ und „passend“
anfühlt und sich dabei die Figur vom Grund abhebt und als
„gute“ Gestalt sichtbar wird. Mit Achtsamkeits- und Bewusstheits­übungen werden wir die Kontaktqualität in der Auseinander­
setzung mit Farben, Formen und Gestaltungen verfeinern. Die
daraus entstandenen Eindrücke werden anschließend nach
außen auf Papier oder mit Ton reproduziert. Mit Selbstfürsorge
und mitfühlender Selbstakzeptanz setzen wir uns mit den
uns unbekannten oder ich-widrigen Aspekten auseinander. Die
gemachten Erfahrungen werden versprachlicht und immer
wieder mit der Gruppe geteilt, um zugleich Bewusstheitsprozesse
zu fördern und Integrationsarbeit zu ermöglichen.
Prisca Buonvicini, Jahrgang 1963,Ausbildung als Pädagogin, Fach­
psychologin für Psychotherapie und Rechtspsychologie FSP, Kunsttherapeutin GPK, Fortbildungen in Psychotraumatherapie, Hypno­
systemischer Therapie, Ego-State-Therapie, Opferpräventive Therapie
und Sexualtherapie. Ausbildung beim Gestaltinstitut IGW. Arbeitet in
einer Gemeinschafts-Praxis u. a., mit traumatisierten Kindern, Jugend­
lichen und Erwachsenen und in einer forensischen Institution in Zürich.
Seit 2006 tätig im Ausbildungsteam und als Dozentin an einem kunsttherapeutischen Institut tätig sowie mehrjährige Lehr- und Vortragstätig­keit an Fachhochschulen. Langjährige kunst- und psychotherapeutische Tätigkeit und als Lehrtherapeutin und Supervisorin.
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„Das verletzte Kind“
Strukturelle Defizite und Gestalttherapie
Dr. Hans Peter Weidinger
Defizite an Zuwendung, Wärme und Liebe, traumatische
Erfahrungen (Gewalt, Übergriffe, Verluste), chronischer Stress
und pathologische Beziehungsangebote in der frühesten
Kindheit können zu Störungen im strukturellen Aufbau unserer
psychischen Entwicklung führen. Der Bezug zu sich selbst und
zu anderen wichtigen Menschen ist dann häufig geprägt von
Selbstwertproblemen, Beziehungsturbulenzen, Leere-, Abhängigkeits- und Depressionsgefühlen und einem Seins-Gefühl der
Unsicherheit, des Mangels und der Verletzlichkeit. Im Workshop
werden wir uns diesen Aspekten, die wir möglicherweise in
uns tragen, mit Neugierde, Vorsicht, Wertschätzung und Liebe
annähern und so den verletzten „inneren Kind-Anteilen“ die
Chance geben, sich zu zeigen, zu öffnen, sich auszudrücken
und zu integrieren. Dadurch kann ein Stück Heilung passieren
und strukturelle Defizite können nachreifen. Methodisch wird
die Möglichkeit zur Selbsterfahrung und zur Selbst-Reflexion
geboten. Darüber hinaus werden auch therapeutische Herangehensweisen mit den Möglichkeiten der Gestalttherapie untersucht und geübt. Dabei wird insbesondere auf die Arbeit mit
sog. „jüngeren Anteilen“ aus der „regressiven“ Position und aus
der Position des „Erwachsenen-Ich“ eingegangen, wie sie auch
von Luise Reddemann und in der Ego-State Arbeit (Watkins &
Watkins) beschrieben wird.
Dr. Hans Peter Weidinger, Jahrgang 1958, Facharzt f. Psychiatrie
und Psychotherapeutische Medizin, Psychotherapeut (Integrative
Gestalttherapie), Lehrtherapeut, Lehrsupervisor und Ausbildungsleiter für Integrative Gestalttherapie (IGWien und Sigmund Freud
PrivatUniversität Wien, Weiterbildung in Brainspotting-Traumatherapie
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Workshops Gruppe E
Gestalttherapie
Hans Moll
Die Theorie der Gestalttherapie geht davon aus, dass unser
Denken, Handeln und unsere Empfindungen von Kräften
gesteuert werden, die unserem Bewusstsein nicht, oder nur
zu einem Teil zugänglich sind. Wenn es sich hierbei um
Konflikte oder Aufgaben handelt, die in der Vergangenheit
nicht abschließend gelöst werden konnten, nennen wir diese
unerledigte Geschäfte. In der Therapie werden diese unerledigten Geschäfte erkannt, erinnert und mobilisiert, damit sie
wieder erlebt, bearbeitet und zuletzt losgelassen werden
können. Geschieht dies nicht, kommt es über die Jahre zu
einer Anhäufung, die sich sehr hemmend auswirken kann
und neue Erfahrungen erschwert. Fritz Perls erkannte darin
Mechanismen, wie Neurosen entstehen und entwickelte die
Gestalttherapie. Das Seminar bietet Möglichkeiten Gestalt­
therapie an sich selbst kennen zu lernen und die Methoden in
unterschiedlichen Interaktionen einzuüben.
Hans Moll, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Diplom
Ingenieur für Elektrotechnik, Erwachsenenbildner. Weiterbildung in
Suchtmedizin, Ausbildung in Gestalttherapie beim IGW. Langjährige
Tätigkeit als Dozent, Ausbilder und Trainer beim IGW, in der Industrie
und in sozialen Einrichtungen. Supervisor und Coach für Führungskräfte in Unternehmen. Mehrjährige Berufserfahrung in Kliniken, in
der Industrie und in der eigenen Praxis.
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Bioenergetik
Marianne Ingen-Housz, Assistenz: Anneke van de Kassteele
Wir werden uns an Hand von Übungen und Gesprächen in die
eigene Erfahrung vertiefen und so die Beziehung zwischen
unserem Körper, unserer Geschichte und unserem jetzigen
Dasein ein Stückchen weiter erforschen.
Marianne nutzt eine sanfte Form der Bio-Energetik ergänzt
mit Kum-Nye, einem tibetischen System der Selbstheilung
durch Übungen. Sie vertritt eine prozessorientierte Form der
Bioenergetik (das Beleben) im Gegensatz zu einer kathar­
tischen Form (das Ausleben).
Marianne Ingen-Housz, Dipl. Psych., Lehrtherapeutin für Bioener­getik
am Niederländischen Institut für Bioenergetische Analyse, Amsterdam.
Seit 1971 private Praxis in Amsterdam und regelmäßige Mitarbeit beim
IGW und bei ZIST. Internationale Ausbilderin des Internationalen
Instituts für Bioenergetische Analyse, New York. Lehrtherapeutin
und Supervisorin.
Anneke van de Kassteele, geboren i.d. Niederlanden (1948),
Studium der Psychologie, 2 Jahre Tanztherapie-Ausbildung
(ZITA-München), 5 Jahre Gestalt-Ausbildung (Zist Penzberg/Leland
Johnson), 5 Jahre Bioenergetische Analyse (Zist Penzberg/
Marianne Ingen Housz, Co-Trainer Hunter Beaumont und Wolfgang
Bunting), 2 Jahre Voice Movement Integration (Patricia Bardi,
Amsterdam), Body Mind Centering (u. a.. Bonnie Bainbridge Cohen).
Seit über 20 Jahr arbeite ich als selbständige körperorientierte
Gestalttherapeutin in Deutschland.
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Workshops Gruppe F
Gestalt therapy – Shame in the relation­
ship – Relational gestalt perspective
Velimir Dugandžić
The goal of the four-day workshop is the presentation of the
theory and practice of working with the emotional experience
of shame, fear, support, acceptance and empathic dialogue
between the client and therapists. Clients aspire to growth and
development of an authentic encounter with the therapist as a
“person” and it is often accompanied by increased intimacy
and afectivity within the co created relational field. An empathic
dialogue is the way to vulnerability, sensitivity, interest and
acceptance in the therapeutic relationship and this will be the
theme of the compact training. During four days we will explore
new experiences arising from the dialogue between client and
therapist through lectures, demonstrations and experiments.
The workshop is designed for experiential work with individuals
and group and introduction to basic ideas about shame,
fear and anxiety and relationality of Gestalt perspective.
Prof. Velimir Dugandžić, M.Sc.,is a certified psychotherapist and
supervisor in psychosocial work, with EAGT and ECP certificate in
psychotherapy.He is international trainer, supervisor and educator (BIH,
Macedonia, Israel,Turkey) and one of the founders of first Croatian
Gestalt Institute CIGW Zagreb where he is also one of the trainers and
group leaders. He is President of Croatian Association of Gestalt and
Integrative psychotherapist. He finished 4 year gestalt program at
German gestalt institute (IGW Würzburg) and continued professional
development in USA – PGI Pacific Gestalt Institute in Los Angeles in the
field of Relational gestalt therapy with Lynne Jacobs PhD. and Gary
Jontef PhD. (residential programmes in 2014 and 2015). He is
educated in the fields of relational gestalt psychotherapy, systemic
psychotherapy, hypnotherapy, relational body therapy, clinical
expressive arts therapy and system gestalt coaching. www.dugan.hr
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Ending and Beginning
Helga Kraft-Delevett
The decision for change can come from within, or may be
forced from the outside through separation or losses, or the
feeling of being stuck. In all cases , it takes courage. To step
out of habits, we have grown fond of, or have to say good bye
to beloved people is not easy. It can bring up feelings of fear,
helplessness, lack of confidence, or grief. These feelings can
be so dominant, that they may shut down or limit the
openness for new options. In the group Gestaltmethods and
mindful body awareness practices enable the participants
to turn to their inner experience of soul and body. Together
with others, interested in change, it is often easier to allow
feelings, which, when alone, are often avoided. In sensing,
feeling and perceiving the phenomenon how they show up in
the moment, the readyness to look at and accept what is, may
increase. This can be the starting point for the new direction.
The willingness to enhance being present may re-open and
develop the strength, that supports the courage, thats needed
for whatever new step it may take.
Helga Kraft-Delevett, after 10 years of living, studying and working
at the Esalen Institute in California, I now work in private practice
in Freiburg, Germany. I have been leading groups since 1982 in the
center of Individual- and Social-Therapie ZIST, Germany, and I am
working as a Training-therapist and supervisor for the IGW since 1992.
In addition to Gestalt therapy is Sensory Awareness my other focus.
For my own practice of presence and enhanced perception,
I experience the principles of Gestalt-and Sensory Awareness as
stable support.
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Anmeldung
Teilnahmegebühr
für 2 Wochen
Übernachtung im Bildungshaus St. Arbogast
neu: alle Zimmer sind mit Dusche/WC ausgestattet
im Einzelzimmer
2.354,– Euro
im Doppelzimmer2.131,– Euro
im Mehrbettzimmer
2.026,– Euro
Übernachtung im Hotel
(3,3 km, ca. 30 Minuten zu Fuß bzw. 5 Min. mit PKW)
im Einzelzimmer
2.474,– Euro
im Doppelzimmer
2.191,– Euro
für 1 Woche
Übernachtung im Bildungshaus St. Arbogast
neu: alle Zimmer sind mit Dusche/WC ausgestattet
im Einzelzimmer
1.249,– Euro
im Doppelzimmer
1.133,– Euro
im Mehrbettzimmer
1.085,– Euro
Übernachtung im Hotel
(3,3 km, ca. 30 Minuten zu Fuß bzw. 5 Min. mit PKW)
im Einzelzimmer
1.309,– Euro
im Doppelzimmer
1.163,– Euro
Die Teilnahmegebühr schließt TrainerInnenhonorare, Unterkunft
und Verpflegung, Organisationskosten und Mehrwertsteuer ein.
Die Anzahl der Einzelzimmer ist sehr beschränkt. Reservierung
nur bei Anmeldung und gleichzeitiger Anzahlung möglich.
Anmeldung
Bitte verwenden Sie für die Anmeldung den beiliegenden Vordruck oder melden Sie sich online auf unserer Internetseite an
unter www.igw-gestalttherapie.de/kompakttraining.html
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Letzter Anmeldetermin ist 24. März 2016. Zusammen mit der
Anmeldung ist eine Anzahlung von 500,– Euro fällig.
Die Anzahlung überweisen Sie bitte ausschließlich auf unser
deutsches Konto:
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
Konto 4031407, BLZ 300 606 01
IBAN: DE74 30060601 0004031407, BIC: DAAEDEDD
Bitte beachten Sie die anfallenden Bearbeitungsgebühren bei
Auslandsüberweisungen, die mit überwiesen werden müssen.
Die 2. Rate wird 8 Wochen vor Veranstaltungsbeginn fällig
(31. Mai 2016) und muss ebenfalls immer überwiesen werden.
Bei Rücktritt bis zu 8 Wochen vor Veranstaltungsbeginn ist
eine Bearbeitungsgebühr von 100,– Euro fällig. Bei einer
späteren Abmeldung wird der gesamte Teilnehmerbetrag einbehalten; dies entfällt, wenn ein/e ErsatzteilnehmerIn gestellt
wird oder der Platz von der Warteliste besetzt werden konnte.
Auch bei Abbruch des Seminars durch den/die TeilnehmerIn
(auch bei Krankheit) bleibt die volle Gebühr beim Institut.
Zur Minderung des finanziellen Risikos empfehlen wir den
Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung.
Wir weisen noch darauf hin, dass die Teilnahme an Veranstaltungen des Instituts normale physische und psychische
Belastbarkeit voraussetzt und auf eigene Verantwortung
geschieht. Sämtliche Veranstaltungen unterliegen der uneingeschränkten Schweigepflicht bezüglich persönlicher Mit­
teilungen und Geschehnissen in den Gruppen.
21
Impressum
IGW
Institut für Integrative Gestalttherapie
Würzburg gGmbH
IGW GestaltAkademie
Friedrich-Ebert-Ring 7, 97072 Würzburg
Telefon +49 931 9709 1234
Fax +49 931 9709 1235
Montag bis Freitag von 8.00 –13.00 Uhr
[email protected]
www.igw-gestalttherapie.de
Ärztlicher Fortbildungsleiter:
Hans Moll, MD
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Psychotherapeutische Fortbildungsleiterin:
Dipl. Psych. Brigitte Rasmus
Psychologische Psychotherapeutin
Das IGW ist akkreditiertes Fortbildungsinstitut
der Bayerischen Landeskammer der Psychologischen Psychotherapeuten und der Kinderund Jugend­lichenpsychotherapeuten.
Anmeldung zum Kompakttraining 2016
per Fax +49 931 9709 1235 oder online unter
www.igw-gestalttherapie.de/kompakttraining.html
Name
Vorname
Straße, Postfach
PLZ, Wohnort
Telefon privat
Telefon dienstlich
E-Mail
Therapeutische Vorerfahrung/Ausbildung in
Zimmerwunsch
im Bildunghaus St. Arbogast
Einzelzimmer Doppelzimmer
im Hotel
Einzelzimmer Doppelzimmer
Mehrbettzimmer
Anmeldung für 2 Wochen
vom 31. Juli (Anreise) bis 12. August 2016
1. Workshop-Wahl Gruppe A B C
2. Workshop-Wahl Gruppe A B C
D
D
E
E
Anmeldung für 1 Woche (nur nach Absprache!)
vom 1. bis 5. August 2016
1. Workshop-Wahl Gruppe A B C D
2. Workshop-Wahl Gruppe A B C D
E
E
Anmeldung für 1 Woche (nur nach Absprache!)
vom 8. bis 12. August 2016
1. Workshop-Wahl Gruppe A B C D
2. Workshop-Wahl Gruppe A B C D
E
E
IGW
Institut für Integrative
Gestalttherapie Würzburg
Friedrich-Ebert-Ring 7
97072 Würzburg
Telefon +49 931 9709 1234
Telefax +49 931 9709 1235
[email protected]
www.igw-gestalttherapie.de
Deutschland
IGW Institut für Integrative Gestalttherapie Würzburg,
[email protected], www.igw-gestalttherapie.de
Schweiz
igw Schweiz, [email protected], www.igw-schweiz.ch
Österreich
IGWien, [email protected], www.igwien.at
Italien/Südtirol
GestaltAkademie Südtirol, [email protected]
www.gestaltakademie-suedtirol.it
Kroatien, Bosnien-Herzegowina
Dr. sc. Irena Bezic, [email protected]
www.igw-croatia.hr
Bolivien
Dr. Colette Jansen Estermann, [email protected]
24
Fotos: , shutterstock (Africa Studio, naluwan, Apollofoto,), Arbogast. Druck: wmd, 12000 Ex, 90/90g
Anmeldungen und ausführliches Informationsmaterial
zu berufsbegleitenden Aus- und Fortbildungsangeboten