© www.kofa.de/ Gerd Scheffler NEWSLETTER Ausgabe Nr. 1/2016 Wirtschaft im Unterricht 2 Neues aus dem Netzwerk 3 Web- und Buchtipps 4 SCHULE WIRTSCHAFT-Termine WWW.SCHULEWIRTSCHAFT.DE GEFLÜCHTETE JUGENDLICHE – INTEGRATION IN SCHULEN UND UNTERNEHMEN Ein Großteil der Geflüchteten ist unter 25 Jahre alt, neben dem Erwerb von Sprachkenntnissen ist für sie die Integration in Schule, Ausbildung und Beruf entscheidend. Im vergangenen Jahr sind schätzungsweise rund eine Million schutzsuchende Menschen in Deutschland angekommen. Knapp eine halbe Million hat bis Jahresende Asyl beantragt – mehr als die Hälfte der Anträge wurde von jungen Menschen unter 25 Jahren gestellt. Die wichtigsten Angebote zur Integration bieten für sie Schulen und Unternehmen, die Praktika, Ausbildungen und Einstiegsqualifizierungen bieten. Auch die SCHULEWIRTSCHAFTArbeitskreise entwickeln Angebote, um Geflüchtete zu integrieren. So wurde unter der Leitung des Vorsitzenden des Arbeitskreises SCHULEWIRTSCHAFT Neu-Ulm und der Kompetenzakademie NeuUlm, Dr. Ansgar Batzner, zusammen mit Schulen, IHK, Kreishandwerkerschaft und Jugend amt, 2015 ein Projekt für asylsuchende Jugendliche gestartet. Das Pro- jekt ANSCHUB (Asylsuchende nicht volljährige Flüchtlinge in Schule und Betrieb) für Jugendliche im Alter von 16 bis 17 Jahren kombiniert den Schulbesuch mit Betriebspraktika. An drei Tage in der Woche lernen die Geflüchteten an der Mittelschule vor allem Deutsch und Mathematik. Zwei Tage schnuppern sie in verschiedene regionale Unternehmen, nach mehreren Wochen können die Jugendlichen die Betriebe wechseln, um weitere Berufsfelder kennen zu lernen. „Durch die gute Kooperation zwischen Schulen und Wirtschaft und das langjährige Netzwerk in der Bildungsregion Neu-Ulm konnten wir ANSCHUB zügig und nachhaltig auf den Weg bringen“, so der Vorsitzende des Arbeitskreises SCHULEWIRTSCHAFT Neu-Ulm. Die Erfahrungen aus der Schule und fast 30 Betrieben sind sehr positiv. Das Projekt bietet eine ideale Möglichkeit, vorhandene Kenntnisse und Begabungen zu erkennen. Gleichzeitig werden Sprachkenntnisse gefördert und die Berufsorientierung gestärkt. Das Projekt wird regelmäßig evaluiert und nach Bedarf modifiziert. Weitere Praxisbeispiele zur Integration von Flüchtlingen aus dem SCHULEWIRTSCHAFT-Netzwerk finden Sie ab April auch auf www.landderpotenziale.de. Speziell für Unternehmen bietet das Kompetenzzentrum Fachkräftesiche rung (KOFA) Informationen zur Integration von Flüchtlingen in Unter nehmen. Hierzu gehören Handlungsemp fehlungen, Daten und Fakten, Checklisten sowie Praxisbeispiele gelungener Integrationsarbeit. Das KOFA ist eine Internetplattform, die für kleine und mittlere Unternehmen Informationen rund um das Thema Fachkräftesicherung bietet. Die Angebote unterstützen bei der Auswahl, Planung und Umsetzung individuell passender Maßnahmen zur Personalarbeit. Das KOFA wird vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln realisiert und durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. www.kofa.de 2 NEWSLETTER | NR. 1/2016 WIRTSCHAFT IM UNTERRICHT In der Regel wird Wirtschaft in den Bundesländern, von einigen Ausnahmen abgesehen, nicht als eigenständiges Fach unterrichtet, sondern in Kombination mit anderen Fächern wie Geschichte, Sozialkunde oder Politik. Vielerorts können die Jugendlichen selbst darüber entscheiden, ob sie mit Wirtschaftsthemen im Unterricht zu tun haben wollen, denn das Fach Wirtschaft ist wählbar. In Baden-Württemberg gehört es nun an allen weiterführenden Schulformen als Pflichtfach in den Stundenplan. An den Gymnasien unter dem Titel „Wirtschaft“ und an allen anderen Schulformen der Sekundarstufe I unter der Bezeichnung „Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung“. Doch es gibt auch Gegenwind, GEW und DGB sind von dem neuen Fach noch nicht überzeugt. Dabei interessieren sich gerade junge Leute für Ökonomie. Seit 2012 hat das Bedürfnis, sich mit wirtschaftlichen Themen zu beschäftigen laut Bankenverband sogar deutlich zu genommen. Wirtschaftsinformationen erwarten die Jugendlichen primär von der Schule (57 Prozent), gefolgt von den Medien (56 Prozent) sowie Banken und Eltern (je 20 Prozent), so der Bankenverband in seiner jüngsten Jugendstudie. Starken Rückenwind hat das baden-württembergische Kultusministerium von der „Initiative für ein Fach Wirtschaft in der Sekundarstufe 1“ bekommen – ihr gehören unter anderem der Realschullehrerverband, der Gemeinde-, Städte- und Landkreistag, die Industrie- und Handelskammern, der Handwerkstag sowie mehrere Industrie- und Arbeitgeberverbände an. Jeder zweite 14- bis 20-jährige Jugendliche in Deutschland kennt sich in Wirtschaftsdingen nicht besonders gut aus. Am besten wissen die Jugendlichen noch über das Prinzip von Angebot und Nachfrage Bescheid, dies können immerhin drei von vier richtig erklären. Doch bei vielen anderen Wirtschaftsthemen müssen die Schüler passen (Grafik). SO VIEL PROZENT DER 14- BIS 20-JÄHRIGEN SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER KÖNNEN FOLGENDE SACHVERHALTE RICHTIG ERKLÄREN: 37 25 20 31 33 Prinzip „Angebot und Nachfrage“ Rolle der Europäischen Zentralbank Rendite 0 10 16 20 30 40 50 60 Quelle: iwd 2/2016 SO VIEL PROZENT DER 14- BIS 20-JÄHRIGEN SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER KÖNNEN ALLE ABGEFRAGTEN ÖKONOMISCHEN SACHVERHALTE … ERKLÄREN: Antworten in Prozent 78 ©goodluz/Fotolia Ab dem Schuljahr 2016/2017 gibt es an allen weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg ein neues Pflichtfach – das Fach „Wirtschaft“ bzw. „Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung“. 70 80 Befragung von 392 Jugendlichen im Mai und Juni 2015; Quelle: Bundesverband deutscher Banken … sehr gut ... gut … schlecht … sehr schlecht 0 5 10 15 20 25 30 35 NEWSLETTER | NR. 1/2016 3 NEUES AUS DEM NETZWERK SCHULEWIRTSCHAFT AUF DER DIDACTA 2016 ©SCHULEWIRTSCHAFT BDA-Forum auf der didacta Konsens bestand, dass Lehrkräfte für eine gute Berufsorientierung persönliche Einblicke in die Arbeitswelt brauchen. Im Lehrerbetriebspraktikum lernen sie Arbeitsund Geschäftsprozesse im Unternehmen kennen, in formieren sich über unter schiedliche Berufsfelder und Qualifikationsanforderungen. Darüber erfahren sie Silvia Löhrmann besucht die JUNIOR Firma SteckStuhl mit den Schülern Linus Hartje, Simon Essel und Lucas Fabelje des Märkischen welche Perspektiven eine Gymnasiums in Schwelm. Sie bauen und vermarkten einen Holzstuhl. duale Ausbildung oder ein (dualer) Studiengang bieten. Lehrkräfte sammeln wertvolle Erfah- Lehrerbetriebspraktikum für Betriebe, rungen, die sie in ihren Unterricht und Bera- Schulleitungen und Lehrkräfte. Sie finden tungsgespräche einfließen lassen die Checklisten zum Download unter können. Erfolgsfaktor für ein ge- www.schulewirtschaft.de. lungenes Praktikum ist ein ausführliches Vorbereitungsgespräch. Auch SCHULEWIRTSCHAFT NRW präsenDamit können sich Lehrkraft und tierte sich einen Tag lang auf der BildungsUnternehmensvertreter über ihre messe. Gemeinsam mit den Projekten Ziele und Erwartungen austau- Berufsparcours, dem Berufswahl-SIEGEL, MINT SCHULE NRW und dem Schülerfirschen. menprogramm JUNIOR. Schulministerin Unterstützung bei der Organisati- Sylvia Löhrmann informierte sich bei einem on und Umsetzung von Betriebs- Besuch am Stand über die Angebote. praktika bieten die Checklisten SCHULEWIRTSCHAFT-PREIS 2016: Jetzt bewerben! Unter dem Motto „Das hat Potenzial!“ vergibt SCHULEWIRTSCHAFT Deutschland auch 2016 seine mittlerweile schon bewährte Auszeichnung. Prämiert werden Unternehmen, Schulen und Verlage für ihr herausragendes Engagement an der Schnittstelle Schule – Beruf sowie innovative Lehr- und Lernmedien zur ökonomischen Bildung. Schulen und Unternehmen können sich außerdem gemeinsam mit ihrer Kooperation zur digitalen Bildung bewerben. Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft von Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie. Ab Mitte April können Sie sich bewerben. www.schulewirtschaft.de ©SteckStuhl Sind Betriebspraktika für jede Lehrkraft sinnvoll? Wie stellen sich die Betriebe auf diese ungewohnten Praktikanten ein? Wird die Berufsorientierung in der Schule dadurch wirklich besser? Diese Fragen diskutierte Dr. Isabel Rohner auf dem BDA-Forum „Lehrerbetriebspraktikum – was bringt das?“ mit Michael Dannenberg vom Ulrich-von-Hutten-Gymnasium Berlin und Birgit Meigen vom Wiedtal-Gymnasium Neustadt (Wied) gemeinsam mit Angela Papenburg von der GP Günter Papenburg AG Halle und Ulrich Wehrhöfer vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. NEWSLETTER | NR. 1/2016 4 WEB- & BUCHTIPPS WIRTSCHAFTSPOLITIK Einen umfassenden Einblick in wirtschaftliche Spielregeln und ökonomischen Einflussfaktoren bietet der Band „Wirtschaftspolitik“ aus dem Ernst Klett Verlag. Die Darstellung fachwissenschaftlicher Erkenntnisse über Autorentexte und „reale“ Materialien, wie Grafiken und Quellen material aus Zeitungen und Zeit schriften, überzeugte die SCHULEWIRTSCHAFT-Jury. SCHULE WIRTSCHAFT-TICKER Bestes Klimaschutzprojekt gesucht Sozialwissenschaften Wirtschaftspolitik „Wirtschaftspolitik“ erhielt 2015 die Auszeichnung „Schulbuch des Jahres – Ökonomische Bildung“ in der Kategorie „Bücher für die Allgemeinbildende Schule Sekundarstufe II“. Schülerinnen und Schüler analysieren ihr eigenes wirtschaftliches Handeln. Sie lernen unterschiedliche Perspektiven zu beurteilen und eine Problemlösung zu entwickeln. Unterstützt werden sie mit vertiefenden und handlungsorientierten Arbeitsaufträgen sowie schüler gerecht dargestellten Arbeits- und Lernmethoden. Der Titel greift Themen des Kernlehrplans Sozialwissenschaften NRW auf und ist Teil der neuen Themenheftreihe für Sozialwissenschaften. TERMINE 15./16.4.2016 Jahrestagung SCHULEWIRTSCHAFT BadenWürttemberg, Steinheim +++ 27.4.2016 Frühjahrstagung SCHULEWIRTSCHAFT Mecklenburg-Vorpommern, Rostock +++ 4.5.2016 Frühjahrstagung SCHULEWIRTSCHAFT Sachsen, Dresden +++ 11.5.2016 Landeswettbewerb JUNIOR NRW – 20 Jahre JUNIOR in NRW, Düsseldorf +++ 2./3.6.2016 Bundestagung Netzwerk Berufswahl-SIEGEL, Berlin +++ 23.6. 2016 JUNIOR Bundeswettbewerb, Berlin Der Energiesparmeister-Wettbewerb macht sich wieder auf die Suche nach dem überzeugendsten Schulprojekt in jedem Bundesland. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte können sich bis zum 13. April 2016 einzeln oder als Team mit ihren bereits abgeschlossenen, aktuellen oder geplanten Projekten bewerben. www.energiesparmeister.de Im Talenthaus Berufe entdecken Das Technikzentrum Minden-Lübbecke bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen praktische Berufsorientierung. Über den „Berufsparcours“ und das „Talenthaus“ informieren sich die teilnehmenden Jugendlichen über unterschiedliche Berufe. Gleichzeitig erhalten sie berufsspezifische praktische Aufgaben, so dass sie ihre eigenen Fähigkeiten und Talente entdecken können. www.technikzentrum-minden-luebbecke.de Thema Wirtschaft: Basiswissen Wirtschaft Effektiv und effizient, brutto und netto, nominal und real – selbst Erwachsene können das oft nicht richtig erklären. In der neuesten Ausgabe von Thema Wirtschaft geht es daher um Basics. Schülerinnen und Schüler bekommen einen Überblick über die wichtigsten Begriffe der Ökonomie. Bestellbar unter: http://bookshop.iwmedien.de Orange by Handelsblatt: Hello Economy Wirtschaftsnachrichten sind trocken und nichts für Jugendliche? Von wegen! Tag für Tag passieren jede Menge spannende und auch für junge Menschen wichtige Sachen. Hier kommt Orange by Handelsblatt ins Spiel. Jeden Tag erhalten Jugendliche von Orange ein Update zu News aus der Wirtschaftwelt – per Newsletter, WhatsApp, über die Webseite oder Social-Media-Kanäle. http://orange.handelsblatt.com SCHULEWIRTSCHAFT Deutschland ist der Zusammenschluss der Länderorganisationen SCHULEWIRTSCHAFT mit ihren Arbeitskreisen. KONTAKT BÜRO KÖLN BÜRO BERLIN Konrad-Adenauer-Ufer 21 50668 Köln Tel.: +49 (0) 221/49 81-723 Fax: +49 (0) 221/49 81-99 723 [email protected] Breite Straße 29 10178 Berlin Tel.: +49 (0) 30/20 33-15 10 Fax: +49 (0) 30/20 33-15 05 [email protected] Design: GDA KOMMUNIKATION, www.gda-kommunikation.de Herausgeber: SCHULEWIRTSCHAFT Deutschland Umsetzung: M. Hugo, www.konturenreich.de · www.ihr-geschaeftsbericht.de Redaktion: Marion Hüchtermann · Miriam Reitz
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