Mette Ingvartsen Biografie Die dänische Choreografin und Tänzerin Mette Ingvartsen begann ihre Ausbildung 1999 an der Amsterdamer Hogeschool voor de Kunsten. Sie war zudem Tanzschülerin an Anne Teresa De Keersmaekers renommierter Schule für Performance Kunst P.A.R.T.S. in Brüssel. Seit dem Jahr 2002 brachte sie eigene Stücke auf die Bühne, wie Solo negatives und Manuel Focus, die ihr bereits einige Aufmerksamkeit verschafften. „Heute, wo wir in einer totalen Bilderkultur leben, ist Tanz exakt diejenige Kunst, die Körperbilder hinterfragen und deren Sprache immer bewusster und reflektierter artikulieren kann“, so Ingvartsen über ihr Metier. Fragen nach dem Bewegungsgefühl, nach der Wahrnehmung und der Empfindung waren essentielle Bestandteile ihrer bisherigen Werke. Mette Ingvartsen schreibt, performt und dokumentiert ihre eigenen Stücke. Seit dem Ende ihrer Ausbildung entstanden viele Performances, darunter 50/50 (2004), to come (2005), Why We Love Action (2006), It’s in The Air (2008), GIANT CITY (2009) und All the way out there… (2011). Ihre jüngsten Inszenierungen sind geprägt von der Idee, ihr choreographisches Schaffen auf Materialien aller Art auszuweiten. Das erste dieser Werke war evaporated landscapes (2009), in dem der Mensch die Bühne komplett den Formen, Farben und Lichtspielen von Schaum und Nebel überließ, um eine künstliche, sich verändernde Landschaft zu formen, die vielmehr chemischen Gesetzen als denen klassischer Choreografien gehorchte. The Extra Sensorial Garden und The Light Forest reihten sich in das Thema der Kreation und Entdeckung künstlicher Naturwelten ein. In The Artificial Nature Project vereint Mette Ingvartsen schließlich die Elemente dieser drei vorangegangenen Stücke und schafft ein faszinierendes Zusammenspiel von Mensch und Material. Im Jahr 2014 begann sie mit The Red Pieces eine neue Schaffensphase, die die Grenzen zwischen privatem und öffentlichem Raum, von Nacktheit und Sexualität austestet. Seit 2013 ist Ingvartsen als Artist in Residence am KAAITHEATER in Brüssel tätig, wo sie bereits seit 2004 ihre Arbeiten präsentiert. Im Jahr 2008 wirkte sie in 6Months1Location, einem von Xavier le Roy und Bojana Cvejic initiierten Werk mit, das sich mit Bildung, Produktionsbedingungen und künstlerischem Austausch auseinandersetzte. Während dieser Zeit arbeitete sie an dem YouTube-Projekt Where is my Privacy, bei dem sie sich moderner Kommunikationsmittel bediente, um choreografische Produktionen neu zu überdenken. Ihr jüngstes Stück, 7 Pleasures, war beim Festival d’Automne 2015 in Paris zu sehen. Mette Ingvartsen hat mit ihrer Arbeit dem zeitgenössischen Tanz neue Möglichkeiten eröffnet, die über das hinausgehen, was bisher umgesetzt worden war und sie reiht sich inzwischen in die Liste der einflussreichsten Choreografen unserer Zeit ein. Im Jahr 2017 wird Mette Ingvartsen unter dem neuen Intendanten Chris Dercon ihr Engagement an der Volksbühne Berlin beginnen. [Quelle: www.metteingvartsen.net und www.berlinerfestspiele.de] Auf dem Festival PERSPECTIVES vertreten mit: The Artificial Nature Project Festival PERSPECTIVES 12. – 21.05.2016 Heuduckstraße 1 D-66117 Saarbrücken www.festival-perspectives.de
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