Jahresbericht 2014 - BUND Neubrandenburg

Der BUND und die BUNDjugend in
Neubrandenburg
Jahresbericht 2014
Jahresbericht 2014
Übersicht
1 Einleitung
2 Geschäftsstelle und Mitarbeiter
3 Naturschutz
4 Aktionen und Veranstaltungen
5 Freizeiten, Seminare und Projekte der BUNDjugend
5.1
Offene Kinder- und Jugendarbeit
5.2
Außerschulische Jugendbildung
5.3
Freizeiten
5.4
Über die BUNDjugend
6 Angebote der Geschäftsstelle
7 Ausgewählte Presseartikel
BUND-Regionalgeschäftsstelle
Neubrandenburg
Friedländer Straße 12
17033 Neubrandenburg
Tel./Fax: (0395) 5 666 512
Mail: [email protected]
Internet: www.bund-neubrandenburg.de
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Terminplan 2014
Januar
08.
11.
16.
18.
30.
Februar
04.
04. – 07.
05.
08.
10.
14.
15.
17.
20.
22.
März
05.
13.
14.
20.
29.
April
02.
05.
17.
24.
26.
26.
Mai
07.
14.
15.
16. – 18.
24.
29.
Kreisgruppentreffen
Fledermauswinterquartier
kontrolle
Vortragsabend
FG Ornithologie
Demo: „Wir haben Agrarindustrie satt!“ in Berlin
Fledermauswinterquartier
kontrolle
Fledermauswinterquartier
kontrolle
Fledermaustheater in Prillwitz
Kreisgruppentreffen
Fledermauswinterquartier
kontrolle
Fledermauswinterquartier
kontrolle
Fledermauswinterquartier
kontrolle
Kopfweidenpflege
Nonnenbachtal
Fledermauswinterquartier
kontrolle
Vortragsabend
FG Ornithologie
Fledermauswinterquartier
kontrolle
Kreisgruppentreffen
Fortbildung Umweltkisten
Krötenzaun
Vortragsabend
FG Ornithologie
Entbuschungsaktion Aktivengruppe Malliner Bachtal
Mitgliederversammlung
Landesmitgliederversammlung
Vortragsabend
FG Ornithologie
Vortrag Wölfe in MV
Vogelstimmenwanderung
ins Stargarder Bruch
(FG Ornithologie)
Flussseeschwalbenaktion
Kreisgruppentreffen
Filmabend Voices of Transition
Exkursion der FG Ornithologie
Wolfseminar in Laage
Vogelstimmenwanderung ins
Stargarder Bruch
(FG Ornithologie)
Exkursion der FG Ornithologie
Juni
04.
05.
13. –15.
20.
22.
Juli
2.
13. - 18.
20. - 25.
27. – 01.08.
August
30.
September
03.
18.
20.
26. – 28.
Oktober
01.
11.
16.
21. – 24.
30.
30.
November
05.
08.
14.
20.
28. - 30.
Dezember
03.
06.
12.
18.
Kreisgruppentreffen
Tag der Umwelt, LEEA
Neustrelitz
Kanutour „Auf der Spur von
Fischotter und Biber“
Klimadinner
GEOTag der Artenvielfalt im
NSG Nonnenhof
Kinder-Umwelt-Tag,
Müritzeum, Waren
Kinderferienlager 1
Möllenhagen
Kinderferienlager 2
Möllenhagen
Kinderferienlager 3
Möllenhagen
Sommerfest des BUND, NABU
und der FG Ornithologie
Kreisgruppentreffen
Vortragsabend FG Ornithologie
Müllsammelaktion Aktivengruppe
Fledermausseminar in
Brückentin
Kreisgruppentreffen
Apfelsaftaktion
Vortragsabend
FG Ornithologie
Seminar „Natur Pur“, Wanzka
Jubiläum Umweltzentrum
Entwicklungspolitische Tage
Kreisgruppentreffen
5. Ernst-Boll-Naturschutztag
Repair-Café im Kunsthaus
Mosaik
Vortragsabend
FG Ornithologie
Weihnachtsseminar in Prillwitz
Kreisgruppentreffen
Moorrenaturierung
NP Feldberger Seenlandschaft
Weihnachtsfeier BUND, NABU
und der FG Ornithologie
Vortragsabend
FG Ornithologie
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1. Einleitung
Seit über 20 Jahren engagiert sich die Neubrandenburger Kreisgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V. beim Umweltschutz in der Stadt Neubrandenburg und Umgebung. Ohne die ideelle, tatkräftige und auch finanzielle Hilfe der über 300
Mitglieder, der vielen Förderer und weiterer ehrenamtlich aktiver Naturfreunde wären viele
Aktionen, Veranstaltungen und Projekte nicht möglich.
Vielen Dank für Eure Unterstützung!
Wer Interesse hat, kann jeden Monat beim Treffen der Kreisgruppe einen Einblick in unsere
Arbeit erhalten. Hier kommen die Aktiven regelmäßig zusammen und legen die künftige
„Route“ fest. Mit dabei ist natürlich auch der Vorstand: Alexander Schmidt, Katarina Waschitzek, Axel Griesau, Prof. Dr. Mathias Grünwald, Hans Witte und Michael Sell. Hier werden die
Themen und Aktionen besprochen, die wir bearbeiten. Das Spektrum reicht von Naturschutzeinsätzen über Kinderseminare hin zu Vorträgen und Filmabenden.
2. Geschäftsstelle und Mitarbeiter
Seit mittlerweile 10 Jahren ist das Umweltzentrum des BUND in der Innenstadt, Friedländer
Straße 12, zu finden. Anlässlich dieses Jubiläums haben wir einen Tag der offenen Tür veranstaltet und auf die Arbeit des BUND Neubrandenburg aufmerksam gemacht. Diese Geschäftsstelle wird neben den hauptamtlichen Mitarbeitern von Teilnehmern des Bundesfreiwilligendienstes (BuFDi) und Praktikanten getragen. Neben den Büroräumen gehören unsere
Umweltbibliothek, ein Beratungsraum, eine Werkstatt und ein Lagerraum dazu. Das Büro
steht Bürgerinitiativen, Arbeitskreisen und Interessierten offen.
10 Jahre in der Friedländer Straße!
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Vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 waren folgende Mitarbeiter beim BUND Neubrandenburg tätig:
Hauptamtliche Mitarbeiter
1 Geschäftsführerin:
Annett Beitz
1 Umweltbildungsreferentin:
Sandra Möller
1 Mitarbeiterin in der Verwaltung / stellv. Geschäftsführerin:
Brunhild Blatt
Projektmitarbeiterin:
Sylvie Krause
1 Teilnehmerin des städtischen Projekts „Bürgerarbeit“ (ab September
BuFDi):
Sandy Moldenhauer
4 Praktikanten:
Falk Schöneberger (bis Januar)
Sandra Schwaneberg (Januar)
Tony Benda (Juli)
Mareike Göpel (ab September)
Beteiligungsmoderatorin:
Elisabeth Kirschke (bis Oktober)
Sine Schnitzer (ab November)
Auch 2014 waren erneut zwei Teams des BUND in der Turmstraße aktiv, um neue Mitglieder
zu werben, die die Verbandsarbeit stärken – mit Erfolg!
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3. Naturschutz
Im Rahmen unserer Naturschutzarbeit unterstützt die Regionalgeschäftsstelle die beiden bestehenden Arbeitskreise. Das sind aktuell der AK Fischotterschutz und der AK Fledermausschutz.
Arbeitskreis Fischotterschutz
In verschiedenen Bildungsveranstaltungen informieren wir Jung und Alt über den Europäischen Fischotter und nehmen Meldungen über Sichtbeobachtungen auf. Außerdem werden
Todfundmeldungen an die entsprechenden Fachleute weitergeleitet und, falls möglich, der
Transport und eine Untersuchung des Tieres organisiert.
Arbeitskreis Fledermausschutz
Auch diesen Winter hat der Arbeitskreis Fledermausschutz die Neubrandenburger Winterquartiere z.B. am Datzeberg oder am Neuen Friedhof. In diesem Jahr waren verhältnismäßig
viele Individuen zu finden, was möglicherweise auf den relativ milden Winter zurückzuführen
ist. Natürlich wurde auch die Brauchwasserdruckstation in Broda kontrolliert. Nach der Optimierung vor einem Jahr war diese Kontrolle besonders interessant, um zu überprüfen, wie
gut die neu hergestellten Quartierbereiche von den Fledermäusen angenommen wurden.
Über dreißig Tiere haben wir gefunden, unter anderem Mopsfledermäuse und Große Mausohren.
Projekt Lebensadern in MV
2014 haben wir erneut gemeinsam mit interessierten Betrieben 11 Feldsäume geplant und
angelegt. Teilweise wurden diese ergänzt durch Gehölzpflanzungen, bei denen sich viele Ehrenamtler engagiert haben – vielen Dank! Parallel zu den neuen Maßnahmen wurden die
2013 angelegten Säume kontrolliert. Insgesamt ist das Saatgut gut aufgelaufen, relativ viele
Arten konnten wir anschließend auf den Flächen nachweisen. Ob sich die fehlenden Kräuter
und Gräser noch einstellen und ob sich die Saatgutmischungen tatsächlich langfristig etablieren, bleibt abzuwarten. Die Betriebe werden daher weiterhin ehrenamtlich betreut. Als Erfahrung aus dem ersten Projektjahr haben wir das Gräser-Kräuter-Verhältnis zugunsten der
Kräuter verändert. Auf einem teilnehmenden Betrieb haben wir am dortigen Tag des offenen
Hofes das Programm mit einem eigenen Info-Stand ergänzt und dafür viele Printmedien und
unsere Präparate genutzt.
In dem Projekt haben zusammen mit dem Fruchtwechsel e.V. gearbeitet.
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Ein neu angelegter Feldsaum bei Rehberg
Projekt Natur erleben – Umwelt schützen
Als Nachfolger des erfolgreich abgeschlossenen Projekts „Rendezvous mit wilden Tieren“
(Ende Juni 2014) haben wir „Natur erleben – Umwelt schützen“ ins Leben gerufen. Der inhaltliche Fokus liegt im Gegensatz zum Vorgänger mehr auf dem Umweltschutz. So spielen
Themen wie etwa „Müll recyceln“ oder „Lebensräume in der Stadt“ bei den Seminaren, Vorträgen und Exkursionen eine große Rolle. Die Zielgruppe ist auch in diesem Projekt breit aufgefächert, es werden ab etwa 7 Jahren alle Altersgruppen angesprochen.
Schmetterlingsexkursion mit Schülern – raus ins Grüne!
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Projekt „Umweltbibliotheken – Fit für das Informationszeitalter“
Bereits im Sommer 2013 startete unser 2-jähriges Kooperationsprojekt unter Leitung des
BUND Neubrandenburg. Mit dabei sind die drei Umweltbibliotheken in M-V:
 Umweltbibliothek des NABU Mittleres Mecklenburg e.V. in Rostock
 Umweltbibliothek des Umweltbüro Nord e.V. in Stralsund
 Umweltbibliothek des BUND Neubrandenburg
Im Jahr 2014 konnten vielfältige Aktivitäten durch den unermüdlichen Einsatz der Mitarbeiter-Innen umgesetzt werden. Ein Dank geht an die KollegInnen: Annett Beitz, Sandra Schult
und Bruni Blatt in Neubrandenburg, Sabine Langner, Thea Luchterhand, Rita Gennies in
Stralsund, Corinna Borrmann in Rostock und Tilman Langner in Pöglitz.
Einige Highlights sollen hier dargestellt werden:
Bibliothekssoftware:
Wir konnten unser 10 Jahre (!) altes Programm inkl. der Datenbank
retten und auf den neuesten Stand
der Technik aktualisieren. Auch den
Medien wurde eine Frischekur verpasst: zunächst haben die neu erworbenen und Stück für Stück auch
die älteren Bücher, CDs und DVDs
einen Barcode erhalten. Mittels eines von der Stadtbibliothek zur
Verfügung gestellten Scanners sind
wir nun in der Lage unsere Medien
modern zu verbuchen – wie in einer richtigen Bibliothek.
Bestand: Wir haben viele neue Bücher, CDs und
DVDs erworben. Dafür musste zunächst Platz in
unseren Regalen gemacht werden. In einer beispiellosen Aufräumaktion wurden alte und bisher
ungelesene Bücher aussortiert und „Oma Gerda`s
Bücherkoffer“ zugeführt. Letzterer steht im Eingangsbereich der Geschäftsstelle und gegen eine
kleine Spende geben wir unsere alten „Schätze“
gern an neue BesitzerInnen weiter.
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Öffentlichkeitsarbeit: Wir konnten unser
Marketing verbessern und damit unseren
Bekanntheitsgrad steigern. Mittlerweile
gibt es viele neue Werbematerialien wie
z.B. vier neue Bibliotheksflyer und Plakate
in unterschiedlichen Formaten. Wir haben
eine gemeinsame Internetpräsentation
und nutzen auch neue Medien wie z.B.
Facebook für die bessere Verteilung von
Informationen. Der Knüller im Jahr 2014
war unser Adventskalender: 24 historische
Türchen konnten per Mausklick geöffnet
werden und gaben den Blick frei auf besondere Buchempfehlungen und Tagestipps - zum Lesen, Ausleihen in den
Umweltbibos oder auch als GeschenkeIdee für Weihnachten.
Veranstaltungen:
Die verbesserte Öffentlichkeitsarbeit führte spürbar mehr NutzerInnen in unsere Umweltbibos.
Auch die vier Veranstaltungen im
letzten Jahr waren sehr gut besucht: der Vortrag zum Thema
Wolf ließ das eigens angemietete
KontaktEck mit 39 TeilnehmerInnen fast aus allen Nähten platzen. Die Vorstellung der Umweltkisten im Frühjahr führte zu neuen Ausleihen der Umweltkisten
und Kontakten zur Beruflichen
Schule. Im Juni kochten wir zusammen mit den TeilnehmerInnen des Klimadinners ein leckeres, C02-armes, regionales 3-Gänge-Menü. Die Filmvorführung „Urban Roots“ und das 10jährige Jubiläum der Umweltbibliothek in der Friedländer Straße 12 im Oktober rundeten den
Veranstaltungsreigen ab.
Vernetzung: Die gute Kooperation der Umweltbibliotheken untereinander führte zu vielen
Synergieeffekten in der täglichen Arbeit. Plakate für gleiche Veranstaltungen müssen nur
einmal entworfen werden und werden wie Pressetexte und Layouts für Flyer in einem gemeinsamen Datenspeicher zur Verfügung gestellt. Auch beim Medienerwerb gibt es Hilfestellung untereinander, z.B. bei der Sammelbestellung für Medien aus dem Ausland, bei Erfahrungen mit Rabatten bei Buchhandlungen, bei Empfehlungen für Medien & Buchverlage zu
bestimmten Sachgebieten usw.
Ein frischerer Wind weht nun durch die Umweltbibliotheken. Einfach mal hereinschauen oder
sich im Internet informieren unter: www.bund-neubrandenburg.de/index.php?id=10.18.1!
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Krötenzaun
Traditionell haben wir mit fleißiger Unterstützung erneut den Krötenzaun in Burg Stargard
aufgestellt. Leider wird der Straßenumbau – und damit hoffentlich die Installation einer stationären Leiteinrichtung – derzeit nicht vorangetrieben, sodass wir auch 2014 auf regionale
Amphibienfreunde angewiesen sind, die Tag für Tag die Frösche, Kröten und Molche frühmorgens auf die andere Straßenseite tragen. Ohne Euch wäre die Aktion nicht möglich –
danke!
Ohne die vielen Helfer wie hier beim Aufbau des Krötenzauns wäre diese Aktion nicht möglich!
Flußseeschwalbeninseln
Mit über 90 Brutpaaren waren 2014 etwa ebenso viele Alttiere auf den Schwimmpontons wie
im letzten Jahr. Die Zahl der flügge gewordenen Jungvögel überstieg die letztjährigen Ergebnisse jedoch bei weitem. Von insgesamt ca. 150 Jungvögeln konnten 120 beringt werden
(www.bund-neubrandenburg.de).
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Die Kunstinseln werden mit Kies ausgestattet, um den natürlichen Brutplatz der Seeschwalben nachzuahmen.
Torpedo-Versuchsanstalt (TVA)
Auf der TVA haben in diesem Jahr knapp 200 Lachmöwen-, 10 Flußseeschwalben-, 6
Sturmmöwen-, 4 Graugansbrutpaare und erneut ein Teichhuhnbrutpaar nieder gelassen. Neu
war die Brut eines Nilganspaares, die meist recht agressiv ihren Brutplatz einnehmen und
daher einen zweifelhaften Ruf bei vielen Vogelfreunden haben. Die Daten wurden wieder
durch die Fachgruppe Ornithologie erhoben und zur Verfügung gestellt, vielen Dank!
Kopfweidenpflege
Um Kopfweiden viele Jahre als Lebensraum und Kulturgut zu erhalten, müssen sie regelmäßig zurückgeschnitten werden. Wichtig ist es dabei, darauf zu achten, dass die Schnittflächen schräg sind, damit das
Wasser gut ablaufen kann und die Kopfform des
Baumes entsprechend berücksichtigt wird. Die Aktionen sind recht arbeitsintensiv, da die abgesägten Äste
aufgearbeitet und Benjeshecken angelegt werden.
Wir freuen uns hier über die zahlreichen Helfer!
Beim Arbeiten mit der Kettensäge im Baum, muss man
Vorsicht walten lassen.
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Moorrenaturierung
Gemeinsam mit der BUNDjugend MV und der Hochschule Neubrandenburg haben wir im Dezember in einem Waldgebiet im Naturpark Feldberger Seenlandschaft Entwässerungsgräben
mit Erdplomben verschlossen. Dadurch wird sich der Grundwasserspiegel etwas erhöhen und
die Renaturierung der zerstörten Moore ermöglichen. Die insgesamt etwa 40 Helfer wurden
von Mitarbeitern des Naturparks angeleitet.
Die Studenten und BUNDjugendlichen legen Erdplomben an
NSG Nonnenhof
Das Verfahren um den Schiffsanleger Bornmühle und die Pläne für einen touristisch genutzten Fischerhof im Schutzgebiet haben uns erneut beschäftigt. Die von uns eingeforderte und
rechtlich nötige FFH-Verträglichkeitshauptprüfung zum Schiffsanleger Bornmühle stärkte unsere Position. Sie kam zu dem Ergebnis, dass aus naturschutzfachlicher Sicht als Ausgleich
für den Bau des Schiffsanlegers Bornmühle die komplette Schließung des Standorts Nonnenhof (Schiffsanleger, Badestelle) nötig wäre, um die Funktion der geschützten Lebensräume
zu erhalten. Die anschließenden Verhandlungen zwischen der Stadt, der Gemeinde und uns
verliefen jedoch erfolglos. Unserer Forderung nach einem relativ zeitnahen baulichen Eingriff,
um den alten Anleger Nonnenhof zumindest nicht mehr nutzbar zu machen, wurde nicht entsprochen, da sie im Verlauf des Winters nicht möglich sei. Der vollständige Rückbau wäre zu
teuer. Damit ist unser Widerspruch immer noch rechtskräftig und wurde bislang seitens der
Stadt nicht beantwortet. Die Fördergelder sind verfallen. Daher bleibt der alte Schiffsanleger
Nonnenhof erhalten, der neue bei Bornmühle wird nicht gebaut.
Mülldeponie Ramelow
Im Verfahren zur geplanten Mülldeponie Ramelow hat ein zweitägiger Erörterungstermin in
Friedland stattgefunden. Durch die zahlreichen Anträge, die von Vertretern der örtlichen
Bürgerinitiative, betroffenen Landwirten und dem BUND gestellt wurden, wurden zahlreiche
Nachuntersuchungen in den Bereichen Wassermanagement, Verkehr, Beeinträchtigung der
Bio-Betriebe, Artenschutz, Schadstoffeinträge etc. nötig. Der Vertreter des Regionalen Planungsverbandes forderte letztlich die Durchführung eines Raumordnungsverfahrens. Erst
nach der Bearbeitung der gestellten Fragen kann weiter entschieden werden.
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Das Gelände des aktuell bestehenden Kiestagebaus, auf dem die Deponie auch errichtet
werden soll, ist von einem Schutzgebiet nach europäischem Status umschlossen und soll eigentlich nach planmäßiger Nutzungseinstellung des Tagebaus renaturiert werden.
4. Aktionen und Veranstaltungen
GEO-Tag der Artenvielfalt (Bild auf Titelseite)
Der GEO-Tag der Artenvielfalt findet jedes Jahr Mitte Juni statt. Durch die Veranstaltung sollen einerseits Experten angeregt werden, Kartierungen im Feld durchzuführen und so für den
Naturschutz relevante Daten zu erheben. Andererseits wird auch jeder Interessierte eingeladen, mit offenen Augen durch die Natur zu gehen und Spannendes zu erfahren und selbst zu
entdecken. Gemeinsam mit dem NABU Neubrandenburg, der FG Ornithologie und der Hochschule Neubrandenburg haben wir uns im NSG Nonnenhof auf den Weg gemacht und viele
Artengruppen untersucht. Wir haben Experten für Pilze, Pflanzen, Insekten, Amphibien, Vögel und Säugetiere mit dabei gehabt. Die anschließend erstellten Artenlisten wurden der Naturschutzbehörde übergeben.
Filmabend Voices of Transition
Der Film zeigt anhand mehrerer Beispiele aus der ganzen Welt, mit welchen Methoden
Landwirtschaft betrieben werden kann, ohne Erdöl zu verbrauchen und damit dem Klimawandel entgegen zu wirken. Zu dem gemütlichen Kinoerlebnis haben wir ins Neue Tor eingeladen.
Im Neuen Tor wurde der Film Voices of Transition gezeigt.
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Fortbildung Umweltkisten
Seit mehreren Jahren ist das Umweltzentrum in Neubrandenburg Ausleihstelle für insgesamt
sechs Umweltkisten aus dem Kita- und Grundschulbereich, die von der Arbeitsgemeinschaft
Natur- und Umweltbildung Stralsund entwickelt wurden. In den großen bemalten Holzkisten
sind Bücher und Unterlagen enthalten, die theoretische Informationen über das jeweilige
Thema der Kiste enthalten. Für den praktischen Gebrauch gibt es viele Spielideen und Experimente, anhand derer Pädagogen ihren Schützlingen auf einfache Art und Weise die Welt
der Fledermäuse, die Ökologie eines Baumes oder auch den Schutz des Wassers näher bringen können. Um diese hervorragenden Hilfsmittel in der Umweltbildung bekannt zu machen,
haben wir eine Fortbildung mit Erziehern und Lehrern durchgeführt.
Bei der Fortbildung über die Umweltkisten in unseren Räumlichkeiten
BUND-Sommertreffen
Auch bei unserem Sommerfest hatten die
Gäste die Möglichkeit, sich weiterzubilden.
Petra Bonin brachte viele verschiedene Pilzarten mit und am Abend hielt Volker Meitzner
noch einen Vortrag über den Juchtenkäfer
(Eremit). Natürlich wurde auch lecker gespeist, dieses Mal lagen einige vegetarische
Köstlichkeiten auf dem Grill. Die Gemeinschaftsaktion mit dem NABU und den Ornithologen an bewährter Örtlichkeit – der Nonnenmühle – war wohl für alle Gäste ideenreich und inspirierend.
Die Pilzausstellung
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Ernst-Boll-Naturschutztag
Über 100 Teilnehmer nutzten erneut die Fachtagung in Neubrandenburg zum Informationsaustausch. Im Rahmen des Themas „Risiken und Chancen des Landnutzungswandels“ wurden spannende Vorträge präsentiert. Die Kooperationspartner – die Hochschule, der BUND,
der NABU, die Fachgruppe Ornithologie Neubrandenburg, Ornithologische Arbeitsgemeinschaft M-V und die Deutsche Naturschutzakademie – erwiesen sich bereits als eingespieltes
Team. Neben vielen Themen rund um die Art und Weise der Nutzung der Kulturlandschaft
und deren Einfluss auf die Artenvielfalt in unterschiedlichen Lebensräumen wurde auch das
Projekt „Lebensadern in MV“ präsentiert.
Am Infostand und im Hörsaal der Hochschule Neubrandenburg
Entwicklungspolitische Tage „Besitz“: Straßentheater
Rund um den „Besitz“ ging es bei den Entwicklungspolitischen Tagen in 2014. Wie in den
Vorjahren koordinierten wir rund um das Thema drei Veranstaltungen mit verschiedenen
PartnerInnen.
Was passiert, wenn der Marktplatz in Neubrandenburg verkauft werden müsste? Wäre dann
das Sitzen auf einer Bank oder die Nutzung von Fahrradständern kostenpflichtig? Dürfte man
weiterhin den gesamten Platz betreten oder gäbe es Zäune? Mit diesen Fragen konfrontierten die Akteure der Gesellschaft der Liebhaber des Theaters die BürgerInnen Neubrandenburgs und machten auf den Komfort gemeinschaftlicher Leistungen der Gesellschaft mit einer Straßentheateraktion am 30.Oktober aufmerksam.
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Privatisierung – Betreten des Marktplatzes kostenpflichtig?
Am 6.November veranstalteten wir selbst in der Winterkirche St. Johannis eine Kleidertauschparty. Neben dem „Kleider tauschen“ vermittelte die Ausstellung „Die Reise einer
Jeans“ zusätzliche Informationen zur Textilproduktion sowie zu den Vorteilen von SecondHand-Kleidung. Über 30 TeilnehmerInnen, v.a. StudenIinnen von der örtlichen Hochschule,
Mitglieder der BUNDjugend und auch viele neue Interessierte unterschiedlichsten Alters
tauschten eifrig mit.
Zu guter Letzt fand im Rahmen der Entwicklungspolitischen Tage 2015 die Gründung eines
Repair-Cafe`s am 14.November im Kunsthaus Mosaik auf Initiative des Stadtteilbüros Oststadt statt. Eingeladen war jeder, der kaputte, aber reparierfähige Dinge nicht einfach wegwerfen mag und jeder, der Spaß am Tüfteln und „in Ordnung bringen“ hat. In gemütlicher
und entspannter Atmosphäre wurden Fahrräder repariert, Nähmaschinen geölt und Toaster
gerichtet. An jedem letzten Freitag im Monat hat das Repair-Cafe` seitdem geöffnet.
Weihnachtsfeier
Zusammen mit dem NABU und der Fachgruppe Ornithologie haben wir dann das Jahr ausklingen lassen. Ein Jahresrückblick brachte die durchgeführten Aktionen wieder ins Gedächtnis und regte zum Plaudern an. Ein Bildervortrag und die Feuerzangenbowle rundeten den
gemütlichen Abend gedanklich und kulinarisch ab.
Die Feuerzangenbowle
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5. Freizeiten, Seminare und Projekte der BUNDjugend
5.1 Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
Die BUNDjugend hat das Ziel, Wissen über Natur- und Umweltschutz zu vermitteln. Wir wollen Kinder und Jugendliche für Natur und Umwelt sensibilisieren und sie für einen schonenden Umgang mit ihrer Umwelt motivieren. Unsere Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gliedert sich in folgende Bereiche:
- offene Kinder- und Jugendarbeit
- außerschulische Kinder- und Jugendbildung
- Kinderfreizeiten
Besonders die Befähigung zum verantwortungsvollen Handeln im Einklang mit der Bildung
für nachhaltige Entwicklung und das Engagement gegenüber unserer Umwelt sollen durch
unsere Arbeit gestärkt werden. Aus diesem Grund werden regelmäßig Seminare, Freizeiten
und Aktionen organisiert, bei denen Kinder und Jugendliche spielerisch und mit Freude an
verschiedene Umweltthemen herangeführt werden. Idealerweise wird dabei das Interesse für
den Umwelt- und Naturschutz geweckt und langfristig erhalten. Über diesen Anstoß junger
Menschen hoffen wir, einen Beitrag zur Etablierung ökologischer Verhaltensweisen im künftigen Handeln und Denken zu leisten.
Die BUNDjugend Neubrandenburg spricht Kinder und Jugendliche im Alter von 6-27 Jahren
an und ist ein anerkannter Träger der außerschulischen Jugendbildung.
Offene Jugendarbeit
In unserer Aktivengruppe haben sich mehrere junge Menschen zusammengefunden, die sich
im Umweltschutz engagieren und gemeinsam Aktionen planen und umsetzen wollen. Die
große Motivation des Teams zeigt sich an der Anzahl an Veranstaltungen, die selbst organisiert oder unterstützt wurden.
Die Mitglieder-Werbeaktion an der Hochschule Neubrandenburg gehörte beispielsweise dazu. Mit selbst gepresstem Saft und selbst gebackenen Keksen haben die Aktiven über ihre
Beweggründe und Ziele informiert und Veranstaltungen angekündigt, um neue Leute für die
Gruppe zu gewinnen.
Die BUNDjugend beteiligte sich an der Demonstration „Wir haben es satt“, die erneut Mitte
Januar in Berlin stattfand. Des Weiteren wurde die Kleidertauschparty, die dieses Mal im
Rahmen der Entwicklungspolitischen Tage stattfand und die Naturschutzeinsätze, wie etwa
Heckenpflanzen, der Krötenzaunaufbau oder die Kopfweidenpflege unterstützt.
Im zeitigen Frühjahr (14. Februar) waren Muskeln gefragt. Auf einem Teil des Trockenrasens
im Malliner Bachtal wachsen Weißdornbüsche, die die seltenen Magerrasenpflanzen immer
stärker verdrängen. Gemeinsam mit dem Gebietsbetreuer hat die Aktivengruppe einige der
Büsche ausgegraben, um den Lebensraum als vielfältigen Magerrasen zu erhalten.
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Entbuschung im Malliner Bachtal
Der Müll, der sich im Lauf der Jahre am Strand in Broda angesammelt hatte, war bestimmt
vielen ein Dorn im Auge. Um dort wieder einen müllfreien Strand genießen zu können, organisierte die Aktivengruppe eine Müllsammelaktion, an der auch freiwillige Helfer teilgenommen haben. Der Abfall und Schrott, der eingesammelt wurde, wurde je nach Müllart sortiert
und von der Stadt Neubrandenburg entsorgt. Das THW half mit und stellte ein Boot zur Verfügung. Da sich die Aktion so guter Resonanz erfreute, soll 2015 wieder Müll gesammelt
werden – allerdings dann an anderer Stelle.
Der gesammelte Müll wurde getrennt und entsorgt.
Im Herbst fand der Safttag statt. Am 11. Oktober wurden auf zwei großen Streuobstwiesen in
Peckatel bzw. Goldenbaum Äpfel geerntet, die dankenswerterweise von den Eigentümern für
die Aktion zur Verfügung gestellt wurden. Die geernteten Äpfel wurden gewaschen, zerkleinert und gepresst. Das Ergebnis waren dann weit über 400 gefüllte Saftflaschen, von denen
ein Teil als Dankeschön an die fleißigen Helfer verteilt wurde. Der Großteil der Flaschen wird
hier im Bürokeller gelagert und steht das ganze Jahr für unsere Veranstaltungen zur Verfügung. Vielen Dank!
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Die Apfelpflücker – die Ernte
Arbeit mit Kindern
Kernstück der offenen Kinderarbeit sind die drei Kindergruppen. Bei den Kindern sollen die
Grundlagen für einen pfleglichen Umgang mit Natur und Umwelt und einer sinnvollen Beschäftigung mit dieser gelegt werden sollen.
Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass in der Altersgruppe von 7 - 13 Jahren verstärkter Bedarf an außerschulischen Aktivitäten besteht. Aus diesem Grund wurde auch
2014 die Arbeit mit den Kinder- und Hortgruppen fortgesetzt.
Zurzeit gibt es drei aktive Kindergruppen im Alter von 7 - 13 Jahren. Zwei Gruppen finden
wöchentlich in der KiTa Bumerang statt, einmal im Hort, einmal in der KiTA, die andere direkt
im Umweltzentrum des BUND Neubrandenburg. Durchschnittlich nehmen ca. 8 bis 10 Kinder
pro Veranstaltung teil. Bei etwa 40 Schulwochen im ganzen Jahr ergeben sich somit etwa
1.100 Teilnehmer.
Zu den vermittelten Themen zählten entsprechend der Jahreszeit: Fischotter, Vogelfütterung
im Winter und Vogelstimmen, Biber, Frühblüher und Ostern, LandArt, Schmetterlinge, Fledermäuse, Turmfalkenberingung, Herbstlaub, Eulen und vieles mehr.
Tag der Umwelt im LEEA in Neustrelitz
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Auf Bibersuche an der Tollense
Animiert wurden die Kinder der eigenen Kindergruppe zu Exkursionen an die Tollense und
praktischen Naturschutzeinsätzen wie der Kontrolle der Vogelnistkästen am Wall und der
Zählung der Gelege auf den Flußseeschwalbeninseln.
Ein aufregender Blick in ein Vogelnest
Wir haben erreicht, dass die Kinder sich auf das nächste Treffen vorbereiten und freuen. Die
positive Resonanz der Eltern und Erzieher zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind
und gerade in dieser Altersgruppe Umweltbildung einen hohen Stellenwert hat. Altersbedingt
scheiden zwar immer wieder Kinder aus, dennoch ist es uns bislang gelungenen, neue junge
Interessenten zu gewinnen.
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5.2 Außerschulische Jugendbildung
2014 fanden sechs Seminare mit insgesamt 113 Teilnehmern statt. Die Zielgruppe, die mit
unseren mehrtägigen Veranstaltungen angesprochen werden soll, setzt sich aus Kindern im
Alter zwischen 7 und 15 Jahren zusammen.
Die Workshops sind so konzipiert, dass sie einen Mix aus theoretischen Grundlagen und
praktischen Arbeiten beinhalten. Themenrunden sind ebenso feste Bestandteile wie auch
das Arbeiten in Kleingruppen. Wichtig ist uns, dass den Kindern nicht nur theoretisches Wissen vermittelt wird, sondern, dass sie sich aktiv einbringen und so weitestgehend selbstständig arbeiten.
In den Winterferien fand unser Theater-Workshop statt, bei dem die Kinder das Stück, die
Kostüme und die Bühnenkulisse selbst gestalten konnten. Vorgegeben war lediglich das
Thema: Fledermäuse! Nach einem kurzen theoretischen Input entwickelten die JungSchauspieler dann ein unterhaltsames Stück, bei dem sich Kinder um den Schutz von Fledermäusen kümmern, deren Quartier zerstört wurde. Vorgestellt wurde es den Eltern am
letzten Tag des Seminars.
Die Fledermaus auf Quartiersuche
Rund um den Wolf ging es am Wochenendseminar vom 16. – 18. Mai, bei dem die Kinder in
Laage untergebracht waren. Am Freitag wurden die Teilnehmer spielerisch auf das Thema
eingestimmt. Das Highlight war jedoch der Ausflug am Samstag in den Natur-und Umweltpark (NUP) in Güstrow. Dort konnten im Rahmen einer Führung hin zur „Raubtier-WG“ alle
Fragen zum grauen Wanderer gestellt werden. Auch die Luchse, Wildkatzen und Bären im
Park wurden beobachtet.
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Vor der „Raubtier-WG“ im NUP
Die Kanutour führte die Jugendlichen 2014 durch die Mecklenburgische Kleinseenplatte.
Dieses Mal war echtes Wasserwandern angesagt, die Zelte und Lebensmittel mussten neben dem Gepäck in den Booten transportiert werden. Beim Paddeln wurden der Lebensraum
des Fischotters, des Bibers und vieler Wasservögel beobachtet und darauf geachtet, dass
man selbst nicht zur Störung der scheuen Tiere beiträgt.
2014 wurde das herbstliche Fledermausseminar in der Jugendnaturschutzakademie in Brückentin durchgeführt. Bei vielen Spielen und Aktionen wurde über die heimlichen Jäger aufgeklärt. Der abendliche Netzfang am Freitag musste leider aufgrund von Regen vorzeitig abgebrochen werden. Dennoch ging eine Fledermaus ins Netz und konnte kurze Zeit betrachtet werden, bevor sie freigelassen wurde.
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Der Netzfang bei Regen
Den Blick für Details schärfen – das haben die Teilnehmer an dem Seminar Natur Pur in
Wanzka geübt. Thematisiert haben wir in den Herbstferien (21.- 24.Oktober) die Wirbellosen,
also Insekten, Schnecken, Würmer und Co. Mit der Kamera ging es dann draußen auf Entdeckungsreise. Die abgelichteten Winzlinge wurden anschließend mit Hilfe von Büchern bestimmt oder vor Ort genau unter die Lupe genommen.
Ausgestattet mit Kameras schärfen die Kinder ihren Blick für schöne Details
Bei unserem vorweihnachtlichen Seminar im Haus der Kirche in Prillwitz standen diesmal die
Eulen im Vordergrund. Als nächtliche Jäger sind sie für die Meisten zwar nur selten zu beobachten, aber spätestens seit Harry Potter und seiner Schleiereule fest in Kinderköpfen
verankert. Um den jungen Teilnehmern Wissen über die eleganten Vögel zu vermitteln, haben wir Referenten zu einem Vortragsabend eingeladen. Dabei konnten sich die jungen Na23
turfreunde verschiedene Vogelpräparate ansehen und natürlich Fragen stellen. Außerdem
wurde gebastelt und gebacken.
Bei dem Vortrag wurde auch über die aktuelle Gefährdungssituation der Schleiereulen
informiert.
5.3 Ferienfreizeiten
Die BUNDjugend Neubrandenburg hat die Skitour vom 08.-16. Februar unterstützt, ebenso
wie die Kanutour in Schweden (05. – 15.08.) und die Kajaktour auf der Mecklenburgischen
Seenplatte (21. – 27.07.).
Mit verbundenen Augen am Vordermann festhalten und als „Raupe“ durch’s Unterholz – das
trainiert die Sinne und eröffnet neue Perspektiven!
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An den drei Ferienlagerwochen nahmen insgesamt 53 Kinder teil. Sie verbrachten jeweils
eine spannende Woche auf dem Schulbauernhof Paradies.
Am Sonntag reisten die Teilnehmer um 14 Uhr an und bezogen die Zimmer. Zum gegenseitigen Kennenlernen führten wir ein paar Spiele durch, danach folgten die Belehrung und eine
kleine Kaffeepause. Vor dem Abendbrot zeigte uns Herr Paradies das Gelände und die Tiere
des Schulbauernhofs in Freidorf. Nach der Mahlzeit brannten die Kinder mit Lötkolben ihren
Namen in kleine Holzscheiben, die sie als Anhänger verwenden konnten. So hatte jeder ein
erstes kleines Andenken. Zum besseren Einschlafen in der ersten Nacht gab es eine Vorlesestunde.
An unserem vegetarischen Montag zeigten wir nach dem Frühstück einen kurzen Film über
Vegetarismus und gingen in einem Gespräch näher auf unterschiedliche Ernährungsformen
ein. Danach packten wir unsere Sachen und wanderten zur Havelquelle. Auf dem Weg dorthin führten wir eine Waldrallye durch, bei der die Teilnehmer essbare Pflanzen suchten, sich
mit verbundenen Augen an einem Seil entlang tasteten und andere Aufgaben zu lösen hatten. Das vegetarische Mittagessen wurde direkt zur Havelquelle gebracht. Nach einer kurzen
Mittagspause spielten und badeten wir im Mühlensee. Danach traten wir den Rückweg zum
Schulbauernhof Paradies an. Zum Ausklang des Tages wurde passend zum Freizeitthema
"Ronja Räubertochter und Robin Hood", der Film "Ronja die Räubertochter" vorgeführt.
Am Dienstagvormittag hieß es "Entdecken und Herstellen". Mit Mini-Mikroskopen wurden
Wassertiere aus dem nahe gelegenen Teich untersucht, in dem es z.B. Wasserskorpione
gab. Wir stellten Kerzenschalen her und bemalten kleine Blumentöpfe, in die wir Erde, Weizenkörner und Wasser gaben. Im Laufe der Woche konnten wir beim Wachsen des Weizenkeimes zusehen. Nach dem Mittagessen erklärte uns Herr Paradies mit Hilfe von alten Geräten, wie man Käse und Butter früher und heute herstellt(e). Die Teilnehmer konnten bei der
Herstellung mithelfen. Später gab es eine kleine Kaffeepause, bei der wir in gemütlicher
Runde den Kindern Grundwissen zu den Kinderrechten vermittelten. Danach machten wir
einige Spiele und die Teilnehmer konnten auf einer Slackline balancieren. Am Abend führten
wir eine Naturschutzaktion durch, die in jedem Durchgang variierte. Im ersten Durchgang
drehte sie sich um Insekten, im zweiten um das Leben auf der Streuobstwiese und im dritten
Durchgang um den Storch.
Der Mittwoch verlangte von den Teilnehmern viel Durchhaltevermögen, denn am Morgen
fuhren wir in den Kletterwald in Waren und kletterten im Parcours namens "Robin Hood".
Später gingen wir Baden am See oder machten einen Stadtbummel. Bevor es zurück nach
Freidorf ging, besuchten wir einen Wildpflanzengarten. Hier erklärte uns Frau Gleu, die Initiatorin, spannendes zu verschiedenen Wildpflanzen. Unter Anleitung bereiteten die Kinder einen schmackhaften Kräuterquark zu, der gleich mit frischem Brot gegessen wurde. Nach
dem langen Rückweg von Möllenhagen nach Freidorf wurden erstmal die Beine hoch gelegt.
Zum Abendbrot wurde gegrillt und den Tag haben wir am Lagerfeuer mit Knüppelkuchen
ausklingen lassen.
Nach dem Frühstück am Donnerstag konnten die Kinder an drei Stationen ihr Können beweisen. Wir knüpften Freundschaftsbänder, bastelten Ledertaschen für die Räuberbekleidung und filzten Bälle & Co. Vor dem Mittagessen erläuterte uns Herr Paradies den Verarbeitungsweg vom Korn zum Brot. Wir bekamen alle eine kleine Brotteigkugel, die wir mit
Mehl und Körnern durchkneteten. Danach wurden die Eigenkreationen in den Lehmbackofen
geschoben. Nach der Mittagspause fanden die Räuberspiele statt. Es wurde mit Pfeil und
Bogen geschossen, die Teilnehmer mussten ihr Wissen beim Spuren lesen beweisen und
überwanden einen Hindernisparcours. Nachdem sie alle Aufgaben erfolgreich beendet hatten, erhielten sie ihr Räuberdiplom. Für die älteren Teilnehmer im 3. Durchgang änderten wir
diesen Programmpunkt ein wenig. Die Jugendlichen konnten hier mit Pfeil und Bogen auf
Luftballons schießen, Seife herstellen oder sich m Arm mit Henna bemalen. Das Abendes25
sen schmeckte den Kindern an diesem Tag besonders gut, denn es gab Pizza. Danach bereiteten sich alle für die Abschlussparty vor, denn auf dieser wurde getanzt und gesungen.
Am letzten Tag führten wir mehrere Auswertungsspiele durch. Die Urkunden für die ordentlichste und kreativste „Räuberhöhle“ wurden verliehen und die Gewinner der Waldrallye bekamen Preise. Danach packten die Kinder ihre Sachen und räumten auf. Nach dem Mittagessen und ein paar lustigen Spielen wurden die Teilnehmer von ihren Eltern abgeholt.
Die Kinder waren bei den Ausflügen und Aktionen mit Begeisterung dabei, sie haben viel
Wissenswertes über essbare und giftige Pflanzen und über heimische Tieren erfahren. Sie
haben ihre Kraft und Balance im Kletterwald ausprobieren können. Bei der Käse- und Butterherstellung sowie beim Brotbacken und Filzen haben sie alte Handwerkstraditionen praktisch kennen gelernt. Genauso erlebten und erfuhren sie Hintergründe einer vegetarischen
Ernährung und sie konnten ihre Kreativität beim Flechten und Malen ausleben.
5.4 Über die BUNDjugend
Das oben erwähnte Arbeitspensum (Projekte, Aktionen) der Aktivengruppe in Neubrandenburg ist selbstständig erarbeitet und durchgeführt worden.
Die Betonung der eigenen Verantwortung für die inhaltliche Arbeit, durch die die Motivation
an der Mitarbeit gestärkt wird, ist auch ein Ziel der Landesjugendleitung der BUNDjugend.
Die Treffen der Landesjugendleitung haben letztes Jahr viermal stattgefunden (04. – 05. Januar, 28.Februar – 01. März, 13. – 15.Juni und 05. – 07. Dezember). Auf diesen Treffen wird
die gemeinsam geleistete Arbeit reflektiert und aktuelle Probleme diskutiert.
Beim Perspektivtreffen Anfang September haben sich ca. 15 BUNDjugendliche beteiligt und
Ideen für das kommende Jahr 2015 gesammelt. Bis zur Mitgliederversammlung zum Jahresende hin wird diese Planung weiter untermauert und festgelegt. Der Prozess der Erarbeitung
des Konzepts für die kommenden Aufgaben wird unterstützend begleitet von der Beteiligungsmoderatorin.
6.Angebote der Geschäftsstelle
Der BUNDladen
Im BUNDladen des BUND-Bundesverbandes können aus verschiedenen Lebensbereichen
ökologisch hergestellte Produkte bezogen werden. Auch im Umweltzentrum in Neubrandenburg (als einzige „BUNDladenfiliale“ in Deutschland) können verschiedene T-Shirts, Bücher,
Broschüren, Poster, Spiele etc. gekauft bzw. bestellt werden.
Die Umweltbibliothek
Mit einem Bestand von über 3.000 Büchern hat die Umweltbibliothek eine beträchtliche Anzahl an Büchern rund um das Thema „Natur“. Literatur zu Aspekten wie Umweltbildung, Bestimmungshilfen, Gentechnik, Umweltsünden, Lebensräume und vieles mehr kann hier ausgeliehen werden. Über die Regionalbibliothek kann auch via Internet in der Umweltbibliothek
gestöbert werden.
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Information
Wer Informationsmaterial sucht, kann zu den Öffnungszeiten vorbeikommen und sich Faltblätter und Broschüren mitnehmen. Von bundesweiten Aktionen bis hin zu landesspezifischen Projekten wie der Alleenpatenschaft und hauseigenen Seminaren ist hier alles zu finden.
Kooperation
Die BUNDjugend arbeitet mit einer Vielzahl von Partnern zusammen. Genannt werden sollen
ohne Anspruch auf Vollständigkeit der ADFC, die Hochschule Neubrandenburg, das Jugendamt der Stadt Neubrandenburg, die Stadt Neubrandenburg selbst, die Gesellschaft der
Liebhaber des Theaters, die Regionalbibliothek, der Verein Lokale Agenda 21 Neubrandenburg e.V. , der Eine Welt Laden „Nueva Esperanza“ Neubrandenburg e.V..
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7. Ausgewählte Presseartikel
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