Der BUND und die BUNDjugend in Neubrandenburg Jahresbericht 2014 Jahresbericht 2014 Übersicht 1 Einleitung 2 Geschäftsstelle und Mitarbeiter 3 Naturschutz 4 Aktionen und Veranstaltungen 5 Freizeiten, Seminare und Projekte der BUNDjugend 5.1 Offene Kinder- und Jugendarbeit 5.2 Außerschulische Jugendbildung 5.3 Freizeiten 5.4 Über die BUNDjugend 6 Angebote der Geschäftsstelle 7 Ausgewählte Presseartikel BUND-Regionalgeschäftsstelle Neubrandenburg Friedländer Straße 12 17033 Neubrandenburg Tel./Fax: (0395) 5 666 512 Mail: [email protected] Internet: www.bund-neubrandenburg.de 2 Terminplan 2014 Januar 08. 11. 16. 18. 30. Februar 04. 04. – 07. 05. 08. 10. 14. 15. 17. 20. 22. März 05. 13. 14. 20. 29. April 02. 05. 17. 24. 26. 26. Mai 07. 14. 15. 16. – 18. 24. 29. Kreisgruppentreffen Fledermauswinterquartier kontrolle Vortragsabend FG Ornithologie Demo: „Wir haben Agrarindustrie satt!“ in Berlin Fledermauswinterquartier kontrolle Fledermauswinterquartier kontrolle Fledermaustheater in Prillwitz Kreisgruppentreffen Fledermauswinterquartier kontrolle Fledermauswinterquartier kontrolle Fledermauswinterquartier kontrolle Kopfweidenpflege Nonnenbachtal Fledermauswinterquartier kontrolle Vortragsabend FG Ornithologie Fledermauswinterquartier kontrolle Kreisgruppentreffen Fortbildung Umweltkisten Krötenzaun Vortragsabend FG Ornithologie Entbuschungsaktion Aktivengruppe Malliner Bachtal Mitgliederversammlung Landesmitgliederversammlung Vortragsabend FG Ornithologie Vortrag Wölfe in MV Vogelstimmenwanderung ins Stargarder Bruch (FG Ornithologie) Flussseeschwalbenaktion Kreisgruppentreffen Filmabend Voices of Transition Exkursion der FG Ornithologie Wolfseminar in Laage Vogelstimmenwanderung ins Stargarder Bruch (FG Ornithologie) Exkursion der FG Ornithologie Juni 04. 05. 13. –15. 20. 22. Juli 2. 13. - 18. 20. - 25. 27. – 01.08. August 30. September 03. 18. 20. 26. – 28. Oktober 01. 11. 16. 21. – 24. 30. 30. November 05. 08. 14. 20. 28. - 30. Dezember 03. 06. 12. 18. Kreisgruppentreffen Tag der Umwelt, LEEA Neustrelitz Kanutour „Auf der Spur von Fischotter und Biber“ Klimadinner GEOTag der Artenvielfalt im NSG Nonnenhof Kinder-Umwelt-Tag, Müritzeum, Waren Kinderferienlager 1 Möllenhagen Kinderferienlager 2 Möllenhagen Kinderferienlager 3 Möllenhagen Sommerfest des BUND, NABU und der FG Ornithologie Kreisgruppentreffen Vortragsabend FG Ornithologie Müllsammelaktion Aktivengruppe Fledermausseminar in Brückentin Kreisgruppentreffen Apfelsaftaktion Vortragsabend FG Ornithologie Seminar „Natur Pur“, Wanzka Jubiläum Umweltzentrum Entwicklungspolitische Tage Kreisgruppentreffen 5. Ernst-Boll-Naturschutztag Repair-Café im Kunsthaus Mosaik Vortragsabend FG Ornithologie Weihnachtsseminar in Prillwitz Kreisgruppentreffen Moorrenaturierung NP Feldberger Seenlandschaft Weihnachtsfeier BUND, NABU und der FG Ornithologie Vortragsabend FG Ornithologie 3 1. Einleitung Seit über 20 Jahren engagiert sich die Neubrandenburger Kreisgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V. beim Umweltschutz in der Stadt Neubrandenburg und Umgebung. Ohne die ideelle, tatkräftige und auch finanzielle Hilfe der über 300 Mitglieder, der vielen Förderer und weiterer ehrenamtlich aktiver Naturfreunde wären viele Aktionen, Veranstaltungen und Projekte nicht möglich. Vielen Dank für Eure Unterstützung! Wer Interesse hat, kann jeden Monat beim Treffen der Kreisgruppe einen Einblick in unsere Arbeit erhalten. Hier kommen die Aktiven regelmäßig zusammen und legen die künftige „Route“ fest. Mit dabei ist natürlich auch der Vorstand: Alexander Schmidt, Katarina Waschitzek, Axel Griesau, Prof. Dr. Mathias Grünwald, Hans Witte und Michael Sell. Hier werden die Themen und Aktionen besprochen, die wir bearbeiten. Das Spektrum reicht von Naturschutzeinsätzen über Kinderseminare hin zu Vorträgen und Filmabenden. 2. Geschäftsstelle und Mitarbeiter Seit mittlerweile 10 Jahren ist das Umweltzentrum des BUND in der Innenstadt, Friedländer Straße 12, zu finden. Anlässlich dieses Jubiläums haben wir einen Tag der offenen Tür veranstaltet und auf die Arbeit des BUND Neubrandenburg aufmerksam gemacht. Diese Geschäftsstelle wird neben den hauptamtlichen Mitarbeitern von Teilnehmern des Bundesfreiwilligendienstes (BuFDi) und Praktikanten getragen. Neben den Büroräumen gehören unsere Umweltbibliothek, ein Beratungsraum, eine Werkstatt und ein Lagerraum dazu. Das Büro steht Bürgerinitiativen, Arbeitskreisen und Interessierten offen. 10 Jahre in der Friedländer Straße! 4 Vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 waren folgende Mitarbeiter beim BUND Neubrandenburg tätig: Hauptamtliche Mitarbeiter 1 Geschäftsführerin: Annett Beitz 1 Umweltbildungsreferentin: Sandra Möller 1 Mitarbeiterin in der Verwaltung / stellv. Geschäftsführerin: Brunhild Blatt Projektmitarbeiterin: Sylvie Krause 1 Teilnehmerin des städtischen Projekts „Bürgerarbeit“ (ab September BuFDi): Sandy Moldenhauer 4 Praktikanten: Falk Schöneberger (bis Januar) Sandra Schwaneberg (Januar) Tony Benda (Juli) Mareike Göpel (ab September) Beteiligungsmoderatorin: Elisabeth Kirschke (bis Oktober) Sine Schnitzer (ab November) Auch 2014 waren erneut zwei Teams des BUND in der Turmstraße aktiv, um neue Mitglieder zu werben, die die Verbandsarbeit stärken – mit Erfolg! 5 3. Naturschutz Im Rahmen unserer Naturschutzarbeit unterstützt die Regionalgeschäftsstelle die beiden bestehenden Arbeitskreise. Das sind aktuell der AK Fischotterschutz und der AK Fledermausschutz. Arbeitskreis Fischotterschutz In verschiedenen Bildungsveranstaltungen informieren wir Jung und Alt über den Europäischen Fischotter und nehmen Meldungen über Sichtbeobachtungen auf. Außerdem werden Todfundmeldungen an die entsprechenden Fachleute weitergeleitet und, falls möglich, der Transport und eine Untersuchung des Tieres organisiert. Arbeitskreis Fledermausschutz Auch diesen Winter hat der Arbeitskreis Fledermausschutz die Neubrandenburger Winterquartiere z.B. am Datzeberg oder am Neuen Friedhof. In diesem Jahr waren verhältnismäßig viele Individuen zu finden, was möglicherweise auf den relativ milden Winter zurückzuführen ist. Natürlich wurde auch die Brauchwasserdruckstation in Broda kontrolliert. Nach der Optimierung vor einem Jahr war diese Kontrolle besonders interessant, um zu überprüfen, wie gut die neu hergestellten Quartierbereiche von den Fledermäusen angenommen wurden. Über dreißig Tiere haben wir gefunden, unter anderem Mopsfledermäuse und Große Mausohren. Projekt Lebensadern in MV 2014 haben wir erneut gemeinsam mit interessierten Betrieben 11 Feldsäume geplant und angelegt. Teilweise wurden diese ergänzt durch Gehölzpflanzungen, bei denen sich viele Ehrenamtler engagiert haben – vielen Dank! Parallel zu den neuen Maßnahmen wurden die 2013 angelegten Säume kontrolliert. Insgesamt ist das Saatgut gut aufgelaufen, relativ viele Arten konnten wir anschließend auf den Flächen nachweisen. Ob sich die fehlenden Kräuter und Gräser noch einstellen und ob sich die Saatgutmischungen tatsächlich langfristig etablieren, bleibt abzuwarten. Die Betriebe werden daher weiterhin ehrenamtlich betreut. Als Erfahrung aus dem ersten Projektjahr haben wir das Gräser-Kräuter-Verhältnis zugunsten der Kräuter verändert. Auf einem teilnehmenden Betrieb haben wir am dortigen Tag des offenen Hofes das Programm mit einem eigenen Info-Stand ergänzt und dafür viele Printmedien und unsere Präparate genutzt. In dem Projekt haben zusammen mit dem Fruchtwechsel e.V. gearbeitet. 6 Ein neu angelegter Feldsaum bei Rehberg Projekt Natur erleben – Umwelt schützen Als Nachfolger des erfolgreich abgeschlossenen Projekts „Rendezvous mit wilden Tieren“ (Ende Juni 2014) haben wir „Natur erleben – Umwelt schützen“ ins Leben gerufen. Der inhaltliche Fokus liegt im Gegensatz zum Vorgänger mehr auf dem Umweltschutz. So spielen Themen wie etwa „Müll recyceln“ oder „Lebensräume in der Stadt“ bei den Seminaren, Vorträgen und Exkursionen eine große Rolle. Die Zielgruppe ist auch in diesem Projekt breit aufgefächert, es werden ab etwa 7 Jahren alle Altersgruppen angesprochen. Schmetterlingsexkursion mit Schülern – raus ins Grüne! 7 Projekt „Umweltbibliotheken – Fit für das Informationszeitalter“ Bereits im Sommer 2013 startete unser 2-jähriges Kooperationsprojekt unter Leitung des BUND Neubrandenburg. Mit dabei sind die drei Umweltbibliotheken in M-V: Umweltbibliothek des NABU Mittleres Mecklenburg e.V. in Rostock Umweltbibliothek des Umweltbüro Nord e.V. in Stralsund Umweltbibliothek des BUND Neubrandenburg Im Jahr 2014 konnten vielfältige Aktivitäten durch den unermüdlichen Einsatz der Mitarbeiter-Innen umgesetzt werden. Ein Dank geht an die KollegInnen: Annett Beitz, Sandra Schult und Bruni Blatt in Neubrandenburg, Sabine Langner, Thea Luchterhand, Rita Gennies in Stralsund, Corinna Borrmann in Rostock und Tilman Langner in Pöglitz. Einige Highlights sollen hier dargestellt werden: Bibliothekssoftware: Wir konnten unser 10 Jahre (!) altes Programm inkl. der Datenbank retten und auf den neuesten Stand der Technik aktualisieren. Auch den Medien wurde eine Frischekur verpasst: zunächst haben die neu erworbenen und Stück für Stück auch die älteren Bücher, CDs und DVDs einen Barcode erhalten. Mittels eines von der Stadtbibliothek zur Verfügung gestellten Scanners sind wir nun in der Lage unsere Medien modern zu verbuchen – wie in einer richtigen Bibliothek. Bestand: Wir haben viele neue Bücher, CDs und DVDs erworben. Dafür musste zunächst Platz in unseren Regalen gemacht werden. In einer beispiellosen Aufräumaktion wurden alte und bisher ungelesene Bücher aussortiert und „Oma Gerda`s Bücherkoffer“ zugeführt. Letzterer steht im Eingangsbereich der Geschäftsstelle und gegen eine kleine Spende geben wir unsere alten „Schätze“ gern an neue BesitzerInnen weiter. 8 Öffentlichkeitsarbeit: Wir konnten unser Marketing verbessern und damit unseren Bekanntheitsgrad steigern. Mittlerweile gibt es viele neue Werbematerialien wie z.B. vier neue Bibliotheksflyer und Plakate in unterschiedlichen Formaten. Wir haben eine gemeinsame Internetpräsentation und nutzen auch neue Medien wie z.B. Facebook für die bessere Verteilung von Informationen. Der Knüller im Jahr 2014 war unser Adventskalender: 24 historische Türchen konnten per Mausklick geöffnet werden und gaben den Blick frei auf besondere Buchempfehlungen und Tagestipps - zum Lesen, Ausleihen in den Umweltbibos oder auch als GeschenkeIdee für Weihnachten. Veranstaltungen: Die verbesserte Öffentlichkeitsarbeit führte spürbar mehr NutzerInnen in unsere Umweltbibos. Auch die vier Veranstaltungen im letzten Jahr waren sehr gut besucht: der Vortrag zum Thema Wolf ließ das eigens angemietete KontaktEck mit 39 TeilnehmerInnen fast aus allen Nähten platzen. Die Vorstellung der Umweltkisten im Frühjahr führte zu neuen Ausleihen der Umweltkisten und Kontakten zur Beruflichen Schule. Im Juni kochten wir zusammen mit den TeilnehmerInnen des Klimadinners ein leckeres, C02-armes, regionales 3-Gänge-Menü. Die Filmvorführung „Urban Roots“ und das 10jährige Jubiläum der Umweltbibliothek in der Friedländer Straße 12 im Oktober rundeten den Veranstaltungsreigen ab. Vernetzung: Die gute Kooperation der Umweltbibliotheken untereinander führte zu vielen Synergieeffekten in der täglichen Arbeit. Plakate für gleiche Veranstaltungen müssen nur einmal entworfen werden und werden wie Pressetexte und Layouts für Flyer in einem gemeinsamen Datenspeicher zur Verfügung gestellt. Auch beim Medienerwerb gibt es Hilfestellung untereinander, z.B. bei der Sammelbestellung für Medien aus dem Ausland, bei Erfahrungen mit Rabatten bei Buchhandlungen, bei Empfehlungen für Medien & Buchverlage zu bestimmten Sachgebieten usw. Ein frischerer Wind weht nun durch die Umweltbibliotheken. Einfach mal hereinschauen oder sich im Internet informieren unter: www.bund-neubrandenburg.de/index.php?id=10.18.1! 9 Krötenzaun Traditionell haben wir mit fleißiger Unterstützung erneut den Krötenzaun in Burg Stargard aufgestellt. Leider wird der Straßenumbau – und damit hoffentlich die Installation einer stationären Leiteinrichtung – derzeit nicht vorangetrieben, sodass wir auch 2014 auf regionale Amphibienfreunde angewiesen sind, die Tag für Tag die Frösche, Kröten und Molche frühmorgens auf die andere Straßenseite tragen. Ohne Euch wäre die Aktion nicht möglich – danke! Ohne die vielen Helfer wie hier beim Aufbau des Krötenzauns wäre diese Aktion nicht möglich! Flußseeschwalbeninseln Mit über 90 Brutpaaren waren 2014 etwa ebenso viele Alttiere auf den Schwimmpontons wie im letzten Jahr. Die Zahl der flügge gewordenen Jungvögel überstieg die letztjährigen Ergebnisse jedoch bei weitem. Von insgesamt ca. 150 Jungvögeln konnten 120 beringt werden (www.bund-neubrandenburg.de). 10 Die Kunstinseln werden mit Kies ausgestattet, um den natürlichen Brutplatz der Seeschwalben nachzuahmen. Torpedo-Versuchsanstalt (TVA) Auf der TVA haben in diesem Jahr knapp 200 Lachmöwen-, 10 Flußseeschwalben-, 6 Sturmmöwen-, 4 Graugansbrutpaare und erneut ein Teichhuhnbrutpaar nieder gelassen. Neu war die Brut eines Nilganspaares, die meist recht agressiv ihren Brutplatz einnehmen und daher einen zweifelhaften Ruf bei vielen Vogelfreunden haben. Die Daten wurden wieder durch die Fachgruppe Ornithologie erhoben und zur Verfügung gestellt, vielen Dank! Kopfweidenpflege Um Kopfweiden viele Jahre als Lebensraum und Kulturgut zu erhalten, müssen sie regelmäßig zurückgeschnitten werden. Wichtig ist es dabei, darauf zu achten, dass die Schnittflächen schräg sind, damit das Wasser gut ablaufen kann und die Kopfform des Baumes entsprechend berücksichtigt wird. Die Aktionen sind recht arbeitsintensiv, da die abgesägten Äste aufgearbeitet und Benjeshecken angelegt werden. Wir freuen uns hier über die zahlreichen Helfer! Beim Arbeiten mit der Kettensäge im Baum, muss man Vorsicht walten lassen. 11 Moorrenaturierung Gemeinsam mit der BUNDjugend MV und der Hochschule Neubrandenburg haben wir im Dezember in einem Waldgebiet im Naturpark Feldberger Seenlandschaft Entwässerungsgräben mit Erdplomben verschlossen. Dadurch wird sich der Grundwasserspiegel etwas erhöhen und die Renaturierung der zerstörten Moore ermöglichen. Die insgesamt etwa 40 Helfer wurden von Mitarbeitern des Naturparks angeleitet. Die Studenten und BUNDjugendlichen legen Erdplomben an NSG Nonnenhof Das Verfahren um den Schiffsanleger Bornmühle und die Pläne für einen touristisch genutzten Fischerhof im Schutzgebiet haben uns erneut beschäftigt. Die von uns eingeforderte und rechtlich nötige FFH-Verträglichkeitshauptprüfung zum Schiffsanleger Bornmühle stärkte unsere Position. Sie kam zu dem Ergebnis, dass aus naturschutzfachlicher Sicht als Ausgleich für den Bau des Schiffsanlegers Bornmühle die komplette Schließung des Standorts Nonnenhof (Schiffsanleger, Badestelle) nötig wäre, um die Funktion der geschützten Lebensräume zu erhalten. Die anschließenden Verhandlungen zwischen der Stadt, der Gemeinde und uns verliefen jedoch erfolglos. Unserer Forderung nach einem relativ zeitnahen baulichen Eingriff, um den alten Anleger Nonnenhof zumindest nicht mehr nutzbar zu machen, wurde nicht entsprochen, da sie im Verlauf des Winters nicht möglich sei. Der vollständige Rückbau wäre zu teuer. Damit ist unser Widerspruch immer noch rechtskräftig und wurde bislang seitens der Stadt nicht beantwortet. Die Fördergelder sind verfallen. Daher bleibt der alte Schiffsanleger Nonnenhof erhalten, der neue bei Bornmühle wird nicht gebaut. Mülldeponie Ramelow Im Verfahren zur geplanten Mülldeponie Ramelow hat ein zweitägiger Erörterungstermin in Friedland stattgefunden. Durch die zahlreichen Anträge, die von Vertretern der örtlichen Bürgerinitiative, betroffenen Landwirten und dem BUND gestellt wurden, wurden zahlreiche Nachuntersuchungen in den Bereichen Wassermanagement, Verkehr, Beeinträchtigung der Bio-Betriebe, Artenschutz, Schadstoffeinträge etc. nötig. Der Vertreter des Regionalen Planungsverbandes forderte letztlich die Durchführung eines Raumordnungsverfahrens. Erst nach der Bearbeitung der gestellten Fragen kann weiter entschieden werden. 12 Das Gelände des aktuell bestehenden Kiestagebaus, auf dem die Deponie auch errichtet werden soll, ist von einem Schutzgebiet nach europäischem Status umschlossen und soll eigentlich nach planmäßiger Nutzungseinstellung des Tagebaus renaturiert werden. 4. Aktionen und Veranstaltungen GEO-Tag der Artenvielfalt (Bild auf Titelseite) Der GEO-Tag der Artenvielfalt findet jedes Jahr Mitte Juni statt. Durch die Veranstaltung sollen einerseits Experten angeregt werden, Kartierungen im Feld durchzuführen und so für den Naturschutz relevante Daten zu erheben. Andererseits wird auch jeder Interessierte eingeladen, mit offenen Augen durch die Natur zu gehen und Spannendes zu erfahren und selbst zu entdecken. Gemeinsam mit dem NABU Neubrandenburg, der FG Ornithologie und der Hochschule Neubrandenburg haben wir uns im NSG Nonnenhof auf den Weg gemacht und viele Artengruppen untersucht. Wir haben Experten für Pilze, Pflanzen, Insekten, Amphibien, Vögel und Säugetiere mit dabei gehabt. Die anschließend erstellten Artenlisten wurden der Naturschutzbehörde übergeben. Filmabend Voices of Transition Der Film zeigt anhand mehrerer Beispiele aus der ganzen Welt, mit welchen Methoden Landwirtschaft betrieben werden kann, ohne Erdöl zu verbrauchen und damit dem Klimawandel entgegen zu wirken. Zu dem gemütlichen Kinoerlebnis haben wir ins Neue Tor eingeladen. Im Neuen Tor wurde der Film Voices of Transition gezeigt. 13 Fortbildung Umweltkisten Seit mehreren Jahren ist das Umweltzentrum in Neubrandenburg Ausleihstelle für insgesamt sechs Umweltkisten aus dem Kita- und Grundschulbereich, die von der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Stralsund entwickelt wurden. In den großen bemalten Holzkisten sind Bücher und Unterlagen enthalten, die theoretische Informationen über das jeweilige Thema der Kiste enthalten. Für den praktischen Gebrauch gibt es viele Spielideen und Experimente, anhand derer Pädagogen ihren Schützlingen auf einfache Art und Weise die Welt der Fledermäuse, die Ökologie eines Baumes oder auch den Schutz des Wassers näher bringen können. Um diese hervorragenden Hilfsmittel in der Umweltbildung bekannt zu machen, haben wir eine Fortbildung mit Erziehern und Lehrern durchgeführt. Bei der Fortbildung über die Umweltkisten in unseren Räumlichkeiten BUND-Sommertreffen Auch bei unserem Sommerfest hatten die Gäste die Möglichkeit, sich weiterzubilden. Petra Bonin brachte viele verschiedene Pilzarten mit und am Abend hielt Volker Meitzner noch einen Vortrag über den Juchtenkäfer (Eremit). Natürlich wurde auch lecker gespeist, dieses Mal lagen einige vegetarische Köstlichkeiten auf dem Grill. Die Gemeinschaftsaktion mit dem NABU und den Ornithologen an bewährter Örtlichkeit – der Nonnenmühle – war wohl für alle Gäste ideenreich und inspirierend. Die Pilzausstellung 14 Ernst-Boll-Naturschutztag Über 100 Teilnehmer nutzten erneut die Fachtagung in Neubrandenburg zum Informationsaustausch. Im Rahmen des Themas „Risiken und Chancen des Landnutzungswandels“ wurden spannende Vorträge präsentiert. Die Kooperationspartner – die Hochschule, der BUND, der NABU, die Fachgruppe Ornithologie Neubrandenburg, Ornithologische Arbeitsgemeinschaft M-V und die Deutsche Naturschutzakademie – erwiesen sich bereits als eingespieltes Team. Neben vielen Themen rund um die Art und Weise der Nutzung der Kulturlandschaft und deren Einfluss auf die Artenvielfalt in unterschiedlichen Lebensräumen wurde auch das Projekt „Lebensadern in MV“ präsentiert. Am Infostand und im Hörsaal der Hochschule Neubrandenburg Entwicklungspolitische Tage „Besitz“: Straßentheater Rund um den „Besitz“ ging es bei den Entwicklungspolitischen Tagen in 2014. Wie in den Vorjahren koordinierten wir rund um das Thema drei Veranstaltungen mit verschiedenen PartnerInnen. Was passiert, wenn der Marktplatz in Neubrandenburg verkauft werden müsste? Wäre dann das Sitzen auf einer Bank oder die Nutzung von Fahrradständern kostenpflichtig? Dürfte man weiterhin den gesamten Platz betreten oder gäbe es Zäune? Mit diesen Fragen konfrontierten die Akteure der Gesellschaft der Liebhaber des Theaters die BürgerInnen Neubrandenburgs und machten auf den Komfort gemeinschaftlicher Leistungen der Gesellschaft mit einer Straßentheateraktion am 30.Oktober aufmerksam. 15 Privatisierung – Betreten des Marktplatzes kostenpflichtig? Am 6.November veranstalteten wir selbst in der Winterkirche St. Johannis eine Kleidertauschparty. Neben dem „Kleider tauschen“ vermittelte die Ausstellung „Die Reise einer Jeans“ zusätzliche Informationen zur Textilproduktion sowie zu den Vorteilen von SecondHand-Kleidung. Über 30 TeilnehmerInnen, v.a. StudenIinnen von der örtlichen Hochschule, Mitglieder der BUNDjugend und auch viele neue Interessierte unterschiedlichsten Alters tauschten eifrig mit. Zu guter Letzt fand im Rahmen der Entwicklungspolitischen Tage 2015 die Gründung eines Repair-Cafe`s am 14.November im Kunsthaus Mosaik auf Initiative des Stadtteilbüros Oststadt statt. Eingeladen war jeder, der kaputte, aber reparierfähige Dinge nicht einfach wegwerfen mag und jeder, der Spaß am Tüfteln und „in Ordnung bringen“ hat. In gemütlicher und entspannter Atmosphäre wurden Fahrräder repariert, Nähmaschinen geölt und Toaster gerichtet. An jedem letzten Freitag im Monat hat das Repair-Cafe` seitdem geöffnet. Weihnachtsfeier Zusammen mit dem NABU und der Fachgruppe Ornithologie haben wir dann das Jahr ausklingen lassen. Ein Jahresrückblick brachte die durchgeführten Aktionen wieder ins Gedächtnis und regte zum Plaudern an. Ein Bildervortrag und die Feuerzangenbowle rundeten den gemütlichen Abend gedanklich und kulinarisch ab. Die Feuerzangenbowle 16 5. Freizeiten, Seminare und Projekte der BUNDjugend 5.1 Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Die BUNDjugend hat das Ziel, Wissen über Natur- und Umweltschutz zu vermitteln. Wir wollen Kinder und Jugendliche für Natur und Umwelt sensibilisieren und sie für einen schonenden Umgang mit ihrer Umwelt motivieren. Unsere Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gliedert sich in folgende Bereiche: - offene Kinder- und Jugendarbeit - außerschulische Kinder- und Jugendbildung - Kinderfreizeiten Besonders die Befähigung zum verantwortungsvollen Handeln im Einklang mit der Bildung für nachhaltige Entwicklung und das Engagement gegenüber unserer Umwelt sollen durch unsere Arbeit gestärkt werden. Aus diesem Grund werden regelmäßig Seminare, Freizeiten und Aktionen organisiert, bei denen Kinder und Jugendliche spielerisch und mit Freude an verschiedene Umweltthemen herangeführt werden. Idealerweise wird dabei das Interesse für den Umwelt- und Naturschutz geweckt und langfristig erhalten. Über diesen Anstoß junger Menschen hoffen wir, einen Beitrag zur Etablierung ökologischer Verhaltensweisen im künftigen Handeln und Denken zu leisten. Die BUNDjugend Neubrandenburg spricht Kinder und Jugendliche im Alter von 6-27 Jahren an und ist ein anerkannter Träger der außerschulischen Jugendbildung. Offene Jugendarbeit In unserer Aktivengruppe haben sich mehrere junge Menschen zusammengefunden, die sich im Umweltschutz engagieren und gemeinsam Aktionen planen und umsetzen wollen. Die große Motivation des Teams zeigt sich an der Anzahl an Veranstaltungen, die selbst organisiert oder unterstützt wurden. Die Mitglieder-Werbeaktion an der Hochschule Neubrandenburg gehörte beispielsweise dazu. Mit selbst gepresstem Saft und selbst gebackenen Keksen haben die Aktiven über ihre Beweggründe und Ziele informiert und Veranstaltungen angekündigt, um neue Leute für die Gruppe zu gewinnen. Die BUNDjugend beteiligte sich an der Demonstration „Wir haben es satt“, die erneut Mitte Januar in Berlin stattfand. Des Weiteren wurde die Kleidertauschparty, die dieses Mal im Rahmen der Entwicklungspolitischen Tage stattfand und die Naturschutzeinsätze, wie etwa Heckenpflanzen, der Krötenzaunaufbau oder die Kopfweidenpflege unterstützt. Im zeitigen Frühjahr (14. Februar) waren Muskeln gefragt. Auf einem Teil des Trockenrasens im Malliner Bachtal wachsen Weißdornbüsche, die die seltenen Magerrasenpflanzen immer stärker verdrängen. Gemeinsam mit dem Gebietsbetreuer hat die Aktivengruppe einige der Büsche ausgegraben, um den Lebensraum als vielfältigen Magerrasen zu erhalten. 17 Entbuschung im Malliner Bachtal Der Müll, der sich im Lauf der Jahre am Strand in Broda angesammelt hatte, war bestimmt vielen ein Dorn im Auge. Um dort wieder einen müllfreien Strand genießen zu können, organisierte die Aktivengruppe eine Müllsammelaktion, an der auch freiwillige Helfer teilgenommen haben. Der Abfall und Schrott, der eingesammelt wurde, wurde je nach Müllart sortiert und von der Stadt Neubrandenburg entsorgt. Das THW half mit und stellte ein Boot zur Verfügung. Da sich die Aktion so guter Resonanz erfreute, soll 2015 wieder Müll gesammelt werden – allerdings dann an anderer Stelle. Der gesammelte Müll wurde getrennt und entsorgt. Im Herbst fand der Safttag statt. Am 11. Oktober wurden auf zwei großen Streuobstwiesen in Peckatel bzw. Goldenbaum Äpfel geerntet, die dankenswerterweise von den Eigentümern für die Aktion zur Verfügung gestellt wurden. Die geernteten Äpfel wurden gewaschen, zerkleinert und gepresst. Das Ergebnis waren dann weit über 400 gefüllte Saftflaschen, von denen ein Teil als Dankeschön an die fleißigen Helfer verteilt wurde. Der Großteil der Flaschen wird hier im Bürokeller gelagert und steht das ganze Jahr für unsere Veranstaltungen zur Verfügung. Vielen Dank! 18 Die Apfelpflücker – die Ernte Arbeit mit Kindern Kernstück der offenen Kinderarbeit sind die drei Kindergruppen. Bei den Kindern sollen die Grundlagen für einen pfleglichen Umgang mit Natur und Umwelt und einer sinnvollen Beschäftigung mit dieser gelegt werden sollen. Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass in der Altersgruppe von 7 - 13 Jahren verstärkter Bedarf an außerschulischen Aktivitäten besteht. Aus diesem Grund wurde auch 2014 die Arbeit mit den Kinder- und Hortgruppen fortgesetzt. Zurzeit gibt es drei aktive Kindergruppen im Alter von 7 - 13 Jahren. Zwei Gruppen finden wöchentlich in der KiTa Bumerang statt, einmal im Hort, einmal in der KiTA, die andere direkt im Umweltzentrum des BUND Neubrandenburg. Durchschnittlich nehmen ca. 8 bis 10 Kinder pro Veranstaltung teil. Bei etwa 40 Schulwochen im ganzen Jahr ergeben sich somit etwa 1.100 Teilnehmer. Zu den vermittelten Themen zählten entsprechend der Jahreszeit: Fischotter, Vogelfütterung im Winter und Vogelstimmen, Biber, Frühblüher und Ostern, LandArt, Schmetterlinge, Fledermäuse, Turmfalkenberingung, Herbstlaub, Eulen und vieles mehr. Tag der Umwelt im LEEA in Neustrelitz 19 Auf Bibersuche an der Tollense Animiert wurden die Kinder der eigenen Kindergruppe zu Exkursionen an die Tollense und praktischen Naturschutzeinsätzen wie der Kontrolle der Vogelnistkästen am Wall und der Zählung der Gelege auf den Flußseeschwalbeninseln. Ein aufregender Blick in ein Vogelnest Wir haben erreicht, dass die Kinder sich auf das nächste Treffen vorbereiten und freuen. Die positive Resonanz der Eltern und Erzieher zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und gerade in dieser Altersgruppe Umweltbildung einen hohen Stellenwert hat. Altersbedingt scheiden zwar immer wieder Kinder aus, dennoch ist es uns bislang gelungenen, neue junge Interessenten zu gewinnen. 20 5.2 Außerschulische Jugendbildung 2014 fanden sechs Seminare mit insgesamt 113 Teilnehmern statt. Die Zielgruppe, die mit unseren mehrtägigen Veranstaltungen angesprochen werden soll, setzt sich aus Kindern im Alter zwischen 7 und 15 Jahren zusammen. Die Workshops sind so konzipiert, dass sie einen Mix aus theoretischen Grundlagen und praktischen Arbeiten beinhalten. Themenrunden sind ebenso feste Bestandteile wie auch das Arbeiten in Kleingruppen. Wichtig ist uns, dass den Kindern nicht nur theoretisches Wissen vermittelt wird, sondern, dass sie sich aktiv einbringen und so weitestgehend selbstständig arbeiten. In den Winterferien fand unser Theater-Workshop statt, bei dem die Kinder das Stück, die Kostüme und die Bühnenkulisse selbst gestalten konnten. Vorgegeben war lediglich das Thema: Fledermäuse! Nach einem kurzen theoretischen Input entwickelten die JungSchauspieler dann ein unterhaltsames Stück, bei dem sich Kinder um den Schutz von Fledermäusen kümmern, deren Quartier zerstört wurde. Vorgestellt wurde es den Eltern am letzten Tag des Seminars. Die Fledermaus auf Quartiersuche Rund um den Wolf ging es am Wochenendseminar vom 16. – 18. Mai, bei dem die Kinder in Laage untergebracht waren. Am Freitag wurden die Teilnehmer spielerisch auf das Thema eingestimmt. Das Highlight war jedoch der Ausflug am Samstag in den Natur-und Umweltpark (NUP) in Güstrow. Dort konnten im Rahmen einer Führung hin zur „Raubtier-WG“ alle Fragen zum grauen Wanderer gestellt werden. Auch die Luchse, Wildkatzen und Bären im Park wurden beobachtet. 21 Vor der „Raubtier-WG“ im NUP Die Kanutour führte die Jugendlichen 2014 durch die Mecklenburgische Kleinseenplatte. Dieses Mal war echtes Wasserwandern angesagt, die Zelte und Lebensmittel mussten neben dem Gepäck in den Booten transportiert werden. Beim Paddeln wurden der Lebensraum des Fischotters, des Bibers und vieler Wasservögel beobachtet und darauf geachtet, dass man selbst nicht zur Störung der scheuen Tiere beiträgt. 2014 wurde das herbstliche Fledermausseminar in der Jugendnaturschutzakademie in Brückentin durchgeführt. Bei vielen Spielen und Aktionen wurde über die heimlichen Jäger aufgeklärt. Der abendliche Netzfang am Freitag musste leider aufgrund von Regen vorzeitig abgebrochen werden. Dennoch ging eine Fledermaus ins Netz und konnte kurze Zeit betrachtet werden, bevor sie freigelassen wurde. 22 Der Netzfang bei Regen Den Blick für Details schärfen – das haben die Teilnehmer an dem Seminar Natur Pur in Wanzka geübt. Thematisiert haben wir in den Herbstferien (21.- 24.Oktober) die Wirbellosen, also Insekten, Schnecken, Würmer und Co. Mit der Kamera ging es dann draußen auf Entdeckungsreise. Die abgelichteten Winzlinge wurden anschließend mit Hilfe von Büchern bestimmt oder vor Ort genau unter die Lupe genommen. Ausgestattet mit Kameras schärfen die Kinder ihren Blick für schöne Details Bei unserem vorweihnachtlichen Seminar im Haus der Kirche in Prillwitz standen diesmal die Eulen im Vordergrund. Als nächtliche Jäger sind sie für die Meisten zwar nur selten zu beobachten, aber spätestens seit Harry Potter und seiner Schleiereule fest in Kinderköpfen verankert. Um den jungen Teilnehmern Wissen über die eleganten Vögel zu vermitteln, haben wir Referenten zu einem Vortragsabend eingeladen. Dabei konnten sich die jungen Na23 turfreunde verschiedene Vogelpräparate ansehen und natürlich Fragen stellen. Außerdem wurde gebastelt und gebacken. Bei dem Vortrag wurde auch über die aktuelle Gefährdungssituation der Schleiereulen informiert. 5.3 Ferienfreizeiten Die BUNDjugend Neubrandenburg hat die Skitour vom 08.-16. Februar unterstützt, ebenso wie die Kanutour in Schweden (05. – 15.08.) und die Kajaktour auf der Mecklenburgischen Seenplatte (21. – 27.07.). Mit verbundenen Augen am Vordermann festhalten und als „Raupe“ durch’s Unterholz – das trainiert die Sinne und eröffnet neue Perspektiven! 24 An den drei Ferienlagerwochen nahmen insgesamt 53 Kinder teil. Sie verbrachten jeweils eine spannende Woche auf dem Schulbauernhof Paradies. Am Sonntag reisten die Teilnehmer um 14 Uhr an und bezogen die Zimmer. Zum gegenseitigen Kennenlernen führten wir ein paar Spiele durch, danach folgten die Belehrung und eine kleine Kaffeepause. Vor dem Abendbrot zeigte uns Herr Paradies das Gelände und die Tiere des Schulbauernhofs in Freidorf. Nach der Mahlzeit brannten die Kinder mit Lötkolben ihren Namen in kleine Holzscheiben, die sie als Anhänger verwenden konnten. So hatte jeder ein erstes kleines Andenken. Zum besseren Einschlafen in der ersten Nacht gab es eine Vorlesestunde. An unserem vegetarischen Montag zeigten wir nach dem Frühstück einen kurzen Film über Vegetarismus und gingen in einem Gespräch näher auf unterschiedliche Ernährungsformen ein. Danach packten wir unsere Sachen und wanderten zur Havelquelle. Auf dem Weg dorthin führten wir eine Waldrallye durch, bei der die Teilnehmer essbare Pflanzen suchten, sich mit verbundenen Augen an einem Seil entlang tasteten und andere Aufgaben zu lösen hatten. Das vegetarische Mittagessen wurde direkt zur Havelquelle gebracht. Nach einer kurzen Mittagspause spielten und badeten wir im Mühlensee. Danach traten wir den Rückweg zum Schulbauernhof Paradies an. Zum Ausklang des Tages wurde passend zum Freizeitthema "Ronja Räubertochter und Robin Hood", der Film "Ronja die Räubertochter" vorgeführt. Am Dienstagvormittag hieß es "Entdecken und Herstellen". Mit Mini-Mikroskopen wurden Wassertiere aus dem nahe gelegenen Teich untersucht, in dem es z.B. Wasserskorpione gab. Wir stellten Kerzenschalen her und bemalten kleine Blumentöpfe, in die wir Erde, Weizenkörner und Wasser gaben. Im Laufe der Woche konnten wir beim Wachsen des Weizenkeimes zusehen. Nach dem Mittagessen erklärte uns Herr Paradies mit Hilfe von alten Geräten, wie man Käse und Butter früher und heute herstellt(e). Die Teilnehmer konnten bei der Herstellung mithelfen. Später gab es eine kleine Kaffeepause, bei der wir in gemütlicher Runde den Kindern Grundwissen zu den Kinderrechten vermittelten. Danach machten wir einige Spiele und die Teilnehmer konnten auf einer Slackline balancieren. Am Abend führten wir eine Naturschutzaktion durch, die in jedem Durchgang variierte. Im ersten Durchgang drehte sie sich um Insekten, im zweiten um das Leben auf der Streuobstwiese und im dritten Durchgang um den Storch. Der Mittwoch verlangte von den Teilnehmern viel Durchhaltevermögen, denn am Morgen fuhren wir in den Kletterwald in Waren und kletterten im Parcours namens "Robin Hood". Später gingen wir Baden am See oder machten einen Stadtbummel. Bevor es zurück nach Freidorf ging, besuchten wir einen Wildpflanzengarten. Hier erklärte uns Frau Gleu, die Initiatorin, spannendes zu verschiedenen Wildpflanzen. Unter Anleitung bereiteten die Kinder einen schmackhaften Kräuterquark zu, der gleich mit frischem Brot gegessen wurde. Nach dem langen Rückweg von Möllenhagen nach Freidorf wurden erstmal die Beine hoch gelegt. Zum Abendbrot wurde gegrillt und den Tag haben wir am Lagerfeuer mit Knüppelkuchen ausklingen lassen. Nach dem Frühstück am Donnerstag konnten die Kinder an drei Stationen ihr Können beweisen. Wir knüpften Freundschaftsbänder, bastelten Ledertaschen für die Räuberbekleidung und filzten Bälle & Co. Vor dem Mittagessen erläuterte uns Herr Paradies den Verarbeitungsweg vom Korn zum Brot. Wir bekamen alle eine kleine Brotteigkugel, die wir mit Mehl und Körnern durchkneteten. Danach wurden die Eigenkreationen in den Lehmbackofen geschoben. Nach der Mittagspause fanden die Räuberspiele statt. Es wurde mit Pfeil und Bogen geschossen, die Teilnehmer mussten ihr Wissen beim Spuren lesen beweisen und überwanden einen Hindernisparcours. Nachdem sie alle Aufgaben erfolgreich beendet hatten, erhielten sie ihr Räuberdiplom. Für die älteren Teilnehmer im 3. Durchgang änderten wir diesen Programmpunkt ein wenig. Die Jugendlichen konnten hier mit Pfeil und Bogen auf Luftballons schießen, Seife herstellen oder sich m Arm mit Henna bemalen. Das Abendes25 sen schmeckte den Kindern an diesem Tag besonders gut, denn es gab Pizza. Danach bereiteten sich alle für die Abschlussparty vor, denn auf dieser wurde getanzt und gesungen. Am letzten Tag führten wir mehrere Auswertungsspiele durch. Die Urkunden für die ordentlichste und kreativste „Räuberhöhle“ wurden verliehen und die Gewinner der Waldrallye bekamen Preise. Danach packten die Kinder ihre Sachen und räumten auf. Nach dem Mittagessen und ein paar lustigen Spielen wurden die Teilnehmer von ihren Eltern abgeholt. Die Kinder waren bei den Ausflügen und Aktionen mit Begeisterung dabei, sie haben viel Wissenswertes über essbare und giftige Pflanzen und über heimische Tieren erfahren. Sie haben ihre Kraft und Balance im Kletterwald ausprobieren können. Bei der Käse- und Butterherstellung sowie beim Brotbacken und Filzen haben sie alte Handwerkstraditionen praktisch kennen gelernt. Genauso erlebten und erfuhren sie Hintergründe einer vegetarischen Ernährung und sie konnten ihre Kreativität beim Flechten und Malen ausleben. 5.4 Über die BUNDjugend Das oben erwähnte Arbeitspensum (Projekte, Aktionen) der Aktivengruppe in Neubrandenburg ist selbstständig erarbeitet und durchgeführt worden. Die Betonung der eigenen Verantwortung für die inhaltliche Arbeit, durch die die Motivation an der Mitarbeit gestärkt wird, ist auch ein Ziel der Landesjugendleitung der BUNDjugend. Die Treffen der Landesjugendleitung haben letztes Jahr viermal stattgefunden (04. – 05. Januar, 28.Februar – 01. März, 13. – 15.Juni und 05. – 07. Dezember). Auf diesen Treffen wird die gemeinsam geleistete Arbeit reflektiert und aktuelle Probleme diskutiert. Beim Perspektivtreffen Anfang September haben sich ca. 15 BUNDjugendliche beteiligt und Ideen für das kommende Jahr 2015 gesammelt. Bis zur Mitgliederversammlung zum Jahresende hin wird diese Planung weiter untermauert und festgelegt. Der Prozess der Erarbeitung des Konzepts für die kommenden Aufgaben wird unterstützend begleitet von der Beteiligungsmoderatorin. 6.Angebote der Geschäftsstelle Der BUNDladen Im BUNDladen des BUND-Bundesverbandes können aus verschiedenen Lebensbereichen ökologisch hergestellte Produkte bezogen werden. Auch im Umweltzentrum in Neubrandenburg (als einzige „BUNDladenfiliale“ in Deutschland) können verschiedene T-Shirts, Bücher, Broschüren, Poster, Spiele etc. gekauft bzw. bestellt werden. Die Umweltbibliothek Mit einem Bestand von über 3.000 Büchern hat die Umweltbibliothek eine beträchtliche Anzahl an Büchern rund um das Thema „Natur“. Literatur zu Aspekten wie Umweltbildung, Bestimmungshilfen, Gentechnik, Umweltsünden, Lebensräume und vieles mehr kann hier ausgeliehen werden. Über die Regionalbibliothek kann auch via Internet in der Umweltbibliothek gestöbert werden. 26 Information Wer Informationsmaterial sucht, kann zu den Öffnungszeiten vorbeikommen und sich Faltblätter und Broschüren mitnehmen. Von bundesweiten Aktionen bis hin zu landesspezifischen Projekten wie der Alleenpatenschaft und hauseigenen Seminaren ist hier alles zu finden. Kooperation Die BUNDjugend arbeitet mit einer Vielzahl von Partnern zusammen. Genannt werden sollen ohne Anspruch auf Vollständigkeit der ADFC, die Hochschule Neubrandenburg, das Jugendamt der Stadt Neubrandenburg, die Stadt Neubrandenburg selbst, die Gesellschaft der Liebhaber des Theaters, die Regionalbibliothek, der Verein Lokale Agenda 21 Neubrandenburg e.V. , der Eine Welt Laden „Nueva Esperanza“ Neubrandenburg e.V.. 27 7. Ausgewählte Presseartikel 28 29 30
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