NRW Landeswahlprogramm 2017

Bürgerstaat. Effizienz. Zukunft.
Wahlprogramm mit Erläuterungen
ALFA NRW Landtagswahl 2017
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– for the purpose of conveying it to a third party requires the prior written consent of ALFA.
The text and graphics summarised here have been used in the course of a presentation; they do not represent a full documentation of the
event. No legal claims can be made on this basis.
Bürgerstaat. Effizienz. Zukunft: Das Wahlprogramm 2017 der ALFA NRW
Kurzerläuterung
Sehr geehrte Damen und Herren,
Gegenwärtig ist NRW in den meisten Kategorien Schlusslicht. Als effizienter Bürgerstaat hat aber auch unser
Land eine Zukunft. Dafür tritt ALFA an. Der Staat gehört uns Bürgern!
Auf den folgenden Seiten finden Sie das Wahlprogramm der ALFA NRW zur Landtagswahl 2017 mit
Erläuterungen. Die grau hinterlegten Folien enthalten die Forderungen, die anderen Folien sind Begründungen
und Herleitungen. Das Programm kommt als PowerPoint in neuem Gewand – neue Partei, neue Ideen, neue
Form: das ist ALFA, die Allianz für Aufbruch und Fortschritt.
Nicht nur von der Form her, auch in seiner Entstehung setzt das Landeswahlprogramm neue Akzente. Es ist nur
vier Monate nach der Gründung der Partei verabschiedet worden. Zuvor wurden in Landesfachausschüssen und
durch einzelne Mitglieder programmatische Anträge formuliert. Diese wurden dann einem indikativen
Mitgliedervotum unterzogen und im Netz intensiv diskutiert. Anschließend wurden die einzelnen Punkte des
Programms auf dem Programmparteitag am 21.02.2016 in Erkrath verabschiedet. Jedes Mitglied konnte
mitmachen und mitentscheiden. ALFA als Bürgerpartei. Und so muss auch unser Gemeinwesen funktionieren!
Das Konzept für einen solchen effizienten Bürgerstaat finden Sie auf den folgenden Folien.
Mit fortschrittlichem Gruß,
Prof. Dr. Holger Schiele – Programmkoordination ([email protected])
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 2
Das Wahlprogramm der ALFA NRW beruht auf den Werten der Partei, die mündige
Bürger als Dreh- und Angelpunkt haben
ALFA-Werte
1.
5. Aufbruch
und
Fortschritt
(2035)
4.
Solidarität
und Hilfe
zur
Selbsthilfe
Sachlichkeit
und Vernunft
3.
Wettbewerb
und
Eigentum
Quelle:
1. Mündige
Bürger
(Privat vor
Staat)
2. Freiheit
und Verantwortung
Ausgangspunkt der ALFA sind mündige Bürger, die
soweit wie möglich selber darüber entscheiden,
was gut für sie ist.
2. Daraus leitet sich ab, dass ein Maximum an
Freiheit ermöglicht wird, das aber begrenzt ist in
der Verantwortung Dritten gegenüber.
3. Konsequenz der Freiheit ist, dass Wettbewerb
entsteht. Erfolgreiches Angebot führt zu Eigentum,
das wiederum eine Grundlage der Freiheit ist.
4. Teil der Verantwortung, die zum nachhaltigen
Funktionieren eines freiheitlichen Gemeinwesens
nötig ist, ist auch die Solidarität mit
Benachteiligten. Diese sollen jedoch nicht
dauerhaft abhängig bleiben, sondern in Stand
gesetzt werden, wieder am gesellschaftlichen
Prozess unabhängig teilzunehmen.
5. ALFA steht schließlich für eine
Zukunftsorientierung. Die Allianz für Aufbruch und
Fortschritt stellt somit sicher, dass wir uns
nachhaltig auch in Zukunft voll entfalten können.
Bedingung: Sachlichkeit und Vernunft
Präambel Ausgangspositionen ALFA NRW
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
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Bürgerstaat: Der Staat ist für die Bürger da – nicht umgekehrt
Kurzübersicht Programm – (1/4) Bürgerstaat
Bürgerstaat
Direkte Demokratie
Stopp der
öffentlichen
Verschuldung
Kommunale
Autonomie
 Durch Volksentscheide nach Schweizer Vorbild sollen die Bürger in
wichtigen Fragen mehr Einfluss auf die Politik bekommen. Demokratie
findet nicht nur alle vier Jahre statt. Praktikable Bürgerentscheide auf
kommunaler und auf Landesebene sind zentrales Element einer
zukunftweisenden und bürgernahen Politik. Dazu gehört auch eine zweite
Kammer neben dem Landesparlament, in der die Kommunen ihre
berechtigten Interessen geltend machen können. .
 ALFA schlägt vor, auf kommunaler Ebene das Finanzreferendum nach
Schweizer Vorbild einzuführen. Ab einer bestimmten Ausgabenhöhe
sollen die Bürger über öffentliche Großprojekte abstimmen. Nicht
Lobbyismus, sondern eine sinnvolle Abwägung von Nutzen und Kosten
muss zukünftig die Ausgabenentscheidungen bestimmen. Ferner fordert
ALFA obligatorische Volksentscheide im Falle defizitärer Haushalte.
 Grundsätzlich soll das Land sich bei Fragen zurückhalten, die vor allem
die einzelnen Kommunen betreffen. Das trifft auch auf die
Flüchtlingsaufnahme zu. Die Kommunen selbst ihre Aufnahmekapazität
bestimmen. Zudem fordert ALFA die Rückkehr zur Anwendung
bestehenden Rechts auch in der Flüchtlingspolitik. Das bedeutet auf
Landesebene insbesondere die konsequente Heimführung abgelehnter
Asylbewerber und die Verhinderung von Parallelgesellschaften.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
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Effizienz: Mehr Flexibilität und Wettbewerb für die Kommunen ermöglicht bessere
Leistung für die Bürger
Kurzübersicht Programm – (2/4) Effizienz
Effizienz
Weniger
Staatsbetriebe
Abschaffung des
Kommunalsolis
Effiziente Verwaltung
 Das Land NRW ist noch immer an über 50 Unternehmen beteiligt. Oft
werden diese staatseigenen Betriebe auch dazu missbraucht,
Versorgungsposten für Politiker zu schaffen. Für die so entstehenden
Zusatzkosten und Monopolgebühren müssen letztlich die Bürger zahlen.
ALFA verlangt, die staatliche Tätigkeit in NRW auf echte hoheitliche
Aufgaben zu beschränken.
 Gut wirtschaftende Kommunen müssen in NRW über den sog.
“Kommunalsoli” Finanzmittel an weniger effiziente Kommunen abgeben –
über den ohnehin stattfindenden kommunalen Finanzausgleich hinaus.
Dadurch sinkt der Anreiz für alle, sparsam zu wirtschaften, da
Überschüsse ohnehin abgegeben werden müssen. ALFA fordert deshalb
die ersatzlose Streichung des Kommunalsolis.
 Die Verwaltungsausgaben pro Kopf liegen in einigen Städten NRWs
doppelt so hoch wie in den am wirtschaftlichsten arbeitenden Kommunen.
Durch einen regelmäßigen Vergleich (Benchmark) sollen deshalb
Kommunen voneinander lernen und dadurch insgesamt effizienter
werden. ALFA fordert eine stärkere Professionalisierung kommunaler
Finanzentscheidungen, u.a. durch die Rückkehr zur Doppelspitze
(Trennung der Ämter des Bürgermeisters und des Stadtdirektors als
professioneller Verwaltungschef) und durch die Anforderung einer
Mindestkompetenz für kommunale Aufsichtsräte.
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Zukunft: NRW muss familienfreundlicher werden und den Kindern wieder eine gute
Ausbildung ermöglichen
Kurzübersicht Programm – (3/4) Zukunft
Zukunft
Familienfreundliche
U3 Plätze
Keine
Einheitsausbildung
Säkularisierung der
Schule
 Ein bislang ungelösten Schlüsselproblem unserer Gesellschaft ist der
demographische Rückgang: Wir haben viel zu wenig Kinder, um unsere
Sozialsysteme aufrechtzuerhalten, weil die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf oft nicht gelingt. NRW ist Schlusslicht bei der Betreuungsquote für
U3-Plätze .ALFA fordert daher den bedarfsdeckenden Ausbau der
Betreuungsplätze, insbesondere für unter 3-jährige Kinder. Gleichzeitig
muss auch die Erziehungsleistung daheim wieder gewürdigt werden.
 Das differenzierte Schulsystem in Deutschland hat sich im weltweiten
Vergleich hervorragend bewährt. NRW liegt aber auch im Bildungsvergleich
am Schluss fast aller Bundesländer. ALFA fordert deswegen die Rückkehr
zum Abitur nach 13 Schuljahren (G 9) und den Erhalt der differenzierten
Schultypen einschließlich der Förderschulden. Wir fordern ferner den Erhalt
bzw. die Wiederermöglichung von Diplomstudiengängen an Universitäten
statt europaweiter Einheitshochschulen.
 Eine Gesellschaft kann nur dann dauerhaft funktionieren, wenn ihre
Mitglieder eine gemeinsame Wertebasis haben. Nach Konfessionen
getrennter Religionsunterricht für Christen und Muslime steht dem jedoch
entgegen. ALFA fordert deswegen das Ersetzen des
konfessionsgebundenen Religionsunterrichts durch einen für alle
gemeinsame und verpflichtende Religionskundeunterrichtet. Neue
Bekenntnisschulen sollen in NRW nicht mehr genehmigt werden, da diese
die Bildung von islamisch geprägten Parallelgesellschaften begünstigen
könnten.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
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Zukunft: Ein Leben in Sicherheit und eine angemessene (Wohn-) Infrastruktur sind
notwendige Voraussetzungen der Zukunftsgestaltung
Kurzübersicht Programm – (4/4) Zukunft
Zukunft
Sicherheit
Flüchtlingsunterbringung und
Wohnraum
Weniger Ideologie
bei Infrastruktur und
Technik
 NRW hat eine überdurchschnittliche Kriminalitätsrate und ist gleichzeitig
Schlusslicht unter den deutschen Flächenländern, was die
Straftatenaufklärung betrifft. Darum fordern wir eine Verstärkung der
Polizei und die Verbesserung ihrer Ausstattung. Gleichzeitig muss durch
Verwaltungsreformen die Effizienz der Sicherheitskräfte erhöht werden.
Brutstätten der Kriminalität in Ghettos und Parallelgesellschaften müssen
frühzeitig erkannt und bekämpft werden.
 Die zügige Integration von Zuwanderern in Gesellschaft und Arbeitsmarkt
ist elementar. Dazu gehört auch die dezentrale Unterbringung von
Flüchtlingen im Wohnungsbestand unter Einbeziehung auch des
ländlichen Raums. Nur so kann verhindert werden, dass in den
Großstädten neue Ghettos entstehen und die bereits bestehende
Wohnraumknappheit noch verstärkt wird. Bezahlbaren Wohnraum schafft
man auf Dauer nicht durch Mietpreisbremsen und Subventionen, sondern
nur mit mehr Wohnungsbau. Dazu müssen in NRW mehr Flächen
bereitgestellt und übertriebene Bauvorschriften gelockert werden.
 Der Dauerstau in NRW belastet nicht nur die Menschen, sondern auch die
Umwelt. ALFA fordert eine Verkehrspolitik für Bürger, nicht für Ideologien.
Das gilt auch für moderne Technik: Statt zu jeder neuen Technologie
gleich Nein zu sagen, wollen wir die Chancen nutzen, beispielsweise
durch Ausbau der Breitbandtechnologie.
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Das Programm im Detail
Wahlprogramm mit Erläuterungen
ALFA NRW Landtagswahl 2017
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– for the purpose of conveying it to a third party requires the prior written consent of ALFA.
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event. No legal claims can be made on this basis.
Bürgerstaat. Effizienz. Zukunft. ALFA
1.
Wirtschaft / Infrastruktur
2.
Bildung / Demographie
3.
Sicherheit / Integration
4.
Kommunales / Demokratie
5.
Technik / Energie
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1. Wirtschaft / Infrastruktur

1.1 Wirtschaft
– 1.1.1 Landesbetriebe
– 1.1.2 Gründer
– 1.1.3 Arbeitsmarkt
– 1.1.4 Haushalt NRW
– 1.1.5 Mittelstand
– 1.1.6 Öffnungszeiten

1.2 Infrastruktur
– 1.2.1 Wohnungsbau
– 1.2.2 Straßen
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NRW hält Unternehmensbeteiligungen in Höhe von mehreren Milliarden Euro – ist
andererseits aber nicht in der Lage, Zukunftsinvestitionen vorzunehmen
1.1.1 Aktuelle Situation
Bereich
Beispiele
Staatskanzlei
• Expo Fortschrittsmotor Klimaschutz
4
Ministerium für Schule
• FWU Institut für Film und Bild
1
Wirtschaftsministerium
• Koelnmesse
• Messe Düsseldorf
• NRW.Invest
6
Innenministerium
Arbeits- und Sozialministerium
•
•
3
• START Zeitarbeit NRW
Umweltministerium
3
•
2
Wohnungsbauministerium
• Flughafen Köln/Bonn
• Duisburger Hafen
13
Wissenschaftsministerium
• Forschungszentrum Jülich
• ZENIT GmbH
7
Familienministerium
• Kunst- und Ausstellungshalle der BRD
4
Gesundheitsministerium
• Klinik am Rosengarten
• Krankenhausbetriebsgesellschaft Bad Oe.
4
Finanzministerium
• KfW
• ZESAR Abrechnungsstelle
9
Summe Beteiligungen
Summe Eigenkapitalanteil
Quelle: Beteiligungsbericht NRW von 2013 (nicht veröffentlicht 2014)
•
NRW hält 56 Unternehmensbeteiligungen
(soweit veröffentlicht) mit
einem Eigenkapitalvolumen
von über EUR 15 Mrd.
Zeitgleich legt die
Landesregierung Haushalte
vor mit Investitionsquoten
von 9,2% in 2014, 8,9% in
2015
In 2016 soll die Quote auf
rund 8,7% sinken – nur
rund EUR 6 Mrd. aus einem
Haushaltsvolumen von
über EUR 66 Mrd. sind
Investitionen!
Bis 2019 soll die
Investitionsquote sogar
auf 8,4 Prozent sinken
56
EUR 17,5 Mrd.
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Ebenso wie im Rest der Republik besteht bereits heute erheblicher Investitionsstau
in NRW – die Substanz wird (ist) aufgebraucht
1.1.1 Alktuelle Situation
Investitionsstau nach Bereich
Informationsinfrastruktur
4%
Energieversorgung
2%
Kinderbetreuung
5%
Straßen / Infrastruktur
28%
Wasserversorgung
5%
Verwaltungsgebäude
10%
€ 119 Mrd.
(2014)
Sportstätten / Bäder
11%
Sonstiges
14%
Quelle: KfW-Kommunalpanel 2014; Investitionsstau Deutschland
Schulen /
Erwachsenenbildung
21%
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Bei weiter sinkender Investitionsquote droht weiterer massiver Substanzabbau in
NRW, der Standort ist in Gefahr. Mit den heutigen Investitionsniveaus kann die
Substanz nicht mal erhalten werden
1.1.1 Extrapolation 2035
Eine einfache Rechnung
• Heutiges Investniveau würde lediglich
ausreichen, um Wertberzehr / Abnutzung eines
Landesvermögens von EUR 60 Mrd.
auszugleichen
• Landesvermögen sollte deutlich höher sein
• D.h., es findet schon seit Jahrzehnten
Substanzverzehr statt!
• Bei weiter sinkender Investitionsquote (auch bei
steigenden Haushaltsvolumina) setzt sich der
Substanzverzehr fort
• Bis 2035 werden Straßen geschlossen werden,
Universitäten nicht mehr benutzbar sein, usw.
• …
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Wir fordern die Reduktion von Unternehmensbeteiligungen auf das absolute
Minimum und die Nutzung der freien Mittel für Zukunftsinvestitionen
1.1.1 Kernfrage & Forderung ALFA
Situation
 Das seit Jahren bestehende Investitionsniveau im Landeshaushalt
ist erschütternd. Investitionen sollten nicht der „Restposten“,
sondern der Fokus des Haushalts sein! Es geht nicht um „Firlefanz“,
sondern um die wirtschaftliche Substanz des Landes.
 In Zeiten verfassungsinkonformer Haushalte & mickrigen
Investitionen gönnt sich NRW Unternehmensbeteiligungen.
Diese dürften mehrere Mrd. Euro wert sein bei Verkauf. Aber dann
hätte man keine Ruheposten mehr für ausgediente Landespolitiker
Problem / Frage
 Es geht nicht um das Verscherbeln von Tafelsilber, sondern um die
vernünftige Verwendung von Landeseigentum, um die schwache
Substanz des Landes zu erneuern und einen Investitionsimpuls
zu generieren, der auch externe Investitionen anregen wird.
 Wie können wir es schaffen, kurzfristig ein vollkommen verändertes
Investitionsverhalten zu realisieren?
1.1.1 Lösungsforderung:
Land muss den Großteil dieser
Unternehmen nicht besitzen, es
fänden sich
auch private Investoren, die ggf.
erfolgreicher wirtschaften würden.
Finden sich
keine Privaten, stellt sich die
Frage der Existenzberechtigung
der Unternehmen.1
Die Unternehmensbeteiligungen
des Landes bieten die einmalige
Chance, einen
Investitionsfonds aufzulegen,
um die Investitionen zu
realisieren, die das Land seit
Jahren verschlafen hat! Nutzen
wir Landesvermögen, um in das
Land zu investieren!
1 Sofern es keine hoheitlichen Aufgaben sind. Aber wenn es hoheitliche Aufgaben sind,
bedarf es keiner pseudo-marktlichen Lösung eines Landesunternehmens.
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1. Wirtschaft / Infrastruktur

1.1 Wirtschaft
– 1.1.1 Landesbetriebe
– 1.1.2 Gründer
– 1.1.3 Arbeitsmarkt
– 1.1.4 Haushalt NRW
– 1.1.5 Mittelstand
– 1.1.6 Öffnungszeiten

1.2 Infrastruktur
– 1.2.1 Wohnungsbau
– 1.2.2 Straßen
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In NRW werden vergleichsweise wenige Unternehmen gegründet
1.1.2 Aktuelle Situation NRW
 Obwohl NRW mit rd. 17 Mio. Einwohnern und 710.000 Studierende im WS 2014/15 an 17 Unis und 39 FHS
bestes Potential für Unternehmensneugründungen hat, ist die Anzahl von Start-ups im Vergleich zu anderen
Bundesländern gering.
 Von etwa 5.000 Start-up Unternehmen, die es lt. BVDS 2014 in Deutschland gab, waren nur rd. 500 in NRW
ansässig. Berlin hingegen ist Standort von rd. 3.000 Start-ups.
 In der aktuelle Ausgabe des Deutschen Start-up-Monitors 2015 erhält die NRW-Landesregierung eher
schlechte Noten. Das Land erhielt von den befragten Gründern für seine Leistungen rund um die Start-upFörderung nur ein ausreichend. Damit liegt NRW auf dem letzten Platz unter den Bundesländern, wie der
Kölner Stadtanzeige am 13.11.2015 berichtet.
 Insgesamt ist die Zahl der Neugründung seit langem in NRW geringer als die
Anzahl der liquidierten Unternehmen.
Quellen: In Notizen
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Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
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Die Fortsetzung des Trends zum Betriebesterben in NRW lässt eine zukünftige
Belastung des Arbeitsmarktes erwarten
1.1.2 Extrapolation 2035
 Die Summe von gewerblichen Existenzneugründungen abzüglich der Liquidationen von Unternehmen ist in
1)
NRW kontinuierlich negativ. Das ifm Bonn berichtet : „Die Zahl der gewerblichen Existenzgründungen
betrug im 1. Halbjahr 2015 rund 158.800. Sie liegt damit um rund 5.300 bzw. 3,2% niedriger als im
Vorjahreszeitraum. Insgesamt betrachtet stellt dies den fünften Rückgang in einem 1. Halbjahr seit 2011
dar.“ Dem gegenüber stehen „rund 166.400 Liquidationen für das 1. Halbjahr 2015“. Das entspricht einem
Verlust von 7.600 Unternehmen im ersten Halbjahr 2015....
 Die Existenzgründungen teilen sich auf in 45.600 Betriebsgründungen mit einer größeren wirtschaftlichen
Bedeutung (Betriebsgründungen von Hauptniederlassungen), 95.600 "Echte" Kleinbetriebsgründungen und
129.500 Nebenerwerbsgründungen.
Eine kontinuierliche Reduzierung von Unternehmen könnte zu erheblichen Verlust an Arbeitsplätzen und eine
immer schlechtere Ertragslage in NRW sowie in den Kommunen zur Folge haben. Annahme: die sonstige
Industriestruktur verändert sich nicht.
Wie kann die Anzahl der Gründungen in NRW auf Berliner Niveau gesteigert werden?
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Seite 17
Entbürokratisierung und gezielte Hilfe wie ein Gründerportal stimulieren das
Unternehmertum in NRW
1.1.2 Lösungsansatz ALFA
1.1.2.1
Gründerförderung
1.1.2.2 High-tech
start-ups
 ALFA fordert den Abbau von bürokratischen Hemmnissen für
Unternehmensgründer in NRW. Dabei sollte sich das Land an
erfolgreichen Beispielen anderer Bundesländer orientieren.
 ALFA fordert den Abbau von bürokratischem Wildwuchs bei den
Förderprogrammen und –töpfen des Landes. Fördermaßnahmen sollten
nicht bestimmte Wirtschaftszweige bevorzugen und andere damit
diskriminieren. Besser als jedes Förderprogramm sind die Beseitigung
von unnötiger Bürokratie und die zeitlich befristete Befreiung von Steuern
und Abgaben für Gründerfirmen. Gründerzentren sollten grundsätzlich
allen Firmengründern offenstehen..
•
1.1.2.3 Gründerportal
•
Das Land, die Kommunen, die Hochschulen, die Kammern und diverse
Verbände bieten Beratung für Start-ups und Existenzgründer, die
weitestgehend autark arbeiten.
Ein gemeinsames Onlineportal mit Darstellung aller Anbieter und Ihrer
Programme sowie einer Datenbank zu gezielten Recherche, schaffen
Transparenz und Vergleichbarkeit.
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1. Wirtschaft / Infrastruktur

1.1 Wirtschaft
– 1.1.1 Landesbetriebe
– 1.1.2 Gründer
– 1.1.3 Arbeitsmarkt
– 1.1.4 Haushalt NRW
– 1.1.5 Mittelstand
– 1.1.6 Öffnungszeiten

1.2 Infrastruktur
– 1.2.1 Wohnungsbau
– 1.2.2 Straßen
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In NRW gibt es immer neue politische Gesprächsrunden und Programme zum
Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, aber die Probleme bleiben die gleichen
1.1.3 Aktuelle Situation in NRW
1. Ausbildungsmarkt:
Die Politik beklagt seit Jahren, dass die Wirtschaft zu wenig Ausbildungsplätze zur Verfügung stelle. Es gibt
daher seit vielen Jahren auf Landes- wie auch IHK-Ebene die Ausbildungskonsensrunde, in der die
verschiedenen Organisationen aus Politik, Wirtschaft (Arbeitnehmer wie Arbeitgeber), Arbeitsagenturen /
jobcenter u.a. vertreten sind. Nach wie vor wird politisch der Ausweg über eine Ausbildungsabgabe gefordert,
aber die eigentlichen Probleme nicht konsequent angegangen.
2. Arbeitsmarkt
Zahlreiche arbeitsmarktpolitische Programme wechseln sich ab, ohne die Situation auf dem Arbeitsmarkt in
NRW deutlich zu verbessern. Bisher gibt es nur neue Gesprächsrunden, neue Programme, aber kein
konsequentes Handeln.
Beispiele für Gesprächsrunden, Gremien und Programme:
Ausbildungskonsens NRW, Transferstellen, ABBEO NRW (zur Förderung der Ausbildungsreife), Kommunale
Koordinierungsstellen, Vertiefte Berufsorientierung, Neues Übergangssystem Schule – Beruf NRW: Kein
Abschluss ohne Anschluss (KAoA), Beirat Schule und Beruf, Bildungskonferenzen, Programme für Menschen
mit Behinderung, Programme für Langzeitarbeitslose, Programme für Alleinerziehende, Runder Tisch
Langzeitarbeitslosigkeit, …
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Seite 20
Es kann nicht nur geredet werden, sondern es muß dringend gehandelt werden,
und es müssen die Ursachen an der Wurzel gepackt werden
1.1.3 Extrapolation 2035
Wenn alles weiter geht wie bisher, tagen die verschiedenen Organisationen auch in Zukunft zum Thema
Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, ohne dass dadurch die Probleme gelöst werden. Mit Programmen und
Forderungen an die Wirtschaft, hier noch mehr für Auszubildende, da noch mehr für Langzeitarbeitslose und
dort noch mehr für Flüchtlinge zu tun, lassen sich die Probleme nicht lösen, sondern nur von der Politik ggf.
Wählerstimmen mit Forderungen nach Ausbildungsabgabe und mehr Praktikumsstellen für Flüchtlinge
generieren.
Dabei liegen die Wurzeln der Probleme sehr vielschichtig, müssen aber angepackt werden:
a) Mangelnde Qualifikation der Bewerber in Ausbildung: Verantwortlich sind insbesondere
- die Eltern
- die Jugendlichen selbst
- die Lehrer bzw. vor allem das Schulsystem, d.h. die Politik, d.h. insbesondere das Schulministerium, das
Arbeitsministerium und die Bezirksregierungen in NRW
- die Tarifparteien mit ihren Regelungen zur Ausbildung
- die Medien mit Berichten über Berufe, Branchen und Wirtschaft
- die Arbeitsagenturen und jobcenter mit ihrer Berufsberatung
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Es kann nicht nur geredet werden, sondern es muß dringend gehandelt werden und
es müssen die Ursachen an der Wurzel gepackt werden
1.1.3 Extrapolation 2035
b) Arbeitsuchende (Empfänger von Arbeitslosengelt I wie auch II und Flüchtlinge):
Verantwortlich sind insbesondere
- die Betroffenen selbst für ihre Arbeitsmarktfähigkeit (Qualifikation, soziale Kompetenzen)
- die Politik für die Rahmenbedingungen, in denen Arbeitsplätze geschaffen werden können
- die Arbeitsagenturen und jobcenter für die Arbeitsmarktprogramme, die effizient sein müssen,
den Arbeitsmarkt nicht verzerren dürfen und die Rechtslage konsequent umsetzen müssen
- die Tarifparteien mit der Regelung ihrer Arbeitsbedingungen
- die Unternehmen für die Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens, in denen Arbeitsplätze möglichst
erhalten werden sollen und ggf. auch neue geschaffen werden können
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Jeder Verantwortliche muß zu Gunsten des Arbeitsmarktes konsequent handeln
1.1.3 Lösungsansatz ALFA
ALFA betont:
Die Politik darf nicht so tun, als nähme sie den Bürgern und vor allem den Eltern alle Aufgaben ab, sondern muss
wieder klar machen, dass in erster Linie die Eltern für die Erziehung ihrer Kinder selbst verantwortlich sind.
Dazu gehört auch, dass Elternteile, die zu Gunsten ihrer Kinder nicht berufstätig sind, nicht länger diskriminiert
werden, sondern geachtet und politisch geschätzt.
Die Politik muß bereits in der Schule durch Stärkung von Kompetenzen hinsichtlich Berufsorientierung,
Lebensplanung, Umgang mit Geld, wirtschaftliche Grundkenntnisse, hauswirtschaftliche und handwerkliche
Grundkenntnisse u.ä. die jungen Bürger zu eigenverantwortlichem Leben befähigen.
Die Politik muß in Lehrplänen wie durch Lehrerfortbildung Raum geben, dass Lehrer sich um die individuelle
Persönlichkeitsentwicklung ihrer Schüler kümmern können.
Die Politik muß die Rahmenbedingungen so gestalten, dass die Wirtschaft wachsen kann und somit nicht nur
Arbeitsplätze erhalten, sondern auch zusätzliche Ausbildungsstellen und Beschäftigungsmöglichkeiten
bereitstellen kann.
Die Tarifparteien müssen ihrer Verantwortung für den Ausbildungsmarkt bei Regelungen bezüglich der Ausbildung
wie auch Arbeitsbedingungen gerecht werden.
Die Medien müssen ihrer Verantwortung für das Prägen der öffentlichen Meinung gerecht werden.
Die Arbeitsagenturen und jobcenter müssen ihrer Aufgabe verantwortungsbewußt nachkommen.
Die Unternehmen müssen ihrer Verantwortung der Versorgung der Menschen mit Gütern bzw. Dienstleistungen
sowie als Arbeitgeber gerecht werden.
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Die Politik muss konsequent die Verantwortung der einzelnen Akteure für den
Ausbildungs- und Arbeitsmarkt unterstützen
1.1.3.1 Forderung ALFA
1.1.3.1 Verantwortung Familien
Die Familie ist nicht nur Angelpunkt der Gesellschaft, sondern auch Quelle der Wirtschaft für Auszubildende und
Mitarbeiter. Daher fördert ALFA die Familie. Hier tragen die Eltern zuallererst Verantwortung für die Erziehung der
Kinder vorrangig vor allen staatlichen Einrichtungen. ALFA tritt für die politische Wertschätzung der Elternteile, die
auf Erwerbstätigkeit zu Gunsten von Kindererziehung verzichten, ebenso ein wie für die Bereitstellung von
Einrichtungen zur Erleichterung von Vereinbarkeit von Arbeit und Familie. Dazu gehören Kindertagesstätten
ebenso wie hinreichende Angebote schulischer Ganztagsbetreuung. Betriebliche und private Angebote dürfen
gegenüber staatlichen Einrichtungen nicht benachteiligt werden. Bürokratische Hemmnisse für private
Betreuungsangebote sind abzubauen.
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Die Politik muss konsequent die Verantwortung der einzelnen Akteure für den
Ausbildungs- und Arbeitsmarkt unterstützen
1.1.3 2 Forderung ALFA
1.1.3.2 Jugendliche und ihre Ausbildung
• Jugendliche sind für ihre Ausbildung durchaus auch selbst verantwortlich, wobei sie unterstützt werden
müssen.
• Die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen ist eine zentrale Aufgabe der Wirtschaft. Es müssen deshalb die
Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass dies auch in hinreichendem Ausmaß erfolgt. Dazu gehört
eine entsprechend gute schulische Ausbildung der jungen Menschen ebenso wie der Abbau von unnötiger
Bürokratie und Kosten für die Ausbildungsbetriebe.
• Schulministerium, Arbeitsministerium und Bezirksregierungen müssen eng und konstruktiv bei ihrer Aufgabe
zusammen arbeiten, den Lehrer ein Rüstzeug an die Hand zu geben, mit dem diese die Schüler für ihren
Übergang in Ausbildung, Studium und/oder Beruf gründlich vorbereiten und individuell unterstützen. Dazu
gehören die erforderlichen Ressourcen vor allem hinsichtlich der Zeit, aber auch entsprechende Lehrpläne
sowie Lehrerfortbildung in der immer komplexer werdenden Wirtschaft und Weiterbildungsmöglichkeiten. Dazu
gehört auch, dass nicht große Reformen (wie z.B. Schulstrukturreform, Inklusion, Neues Übergangssystem
NRW „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA)) gleichzeitig den Schulen aufgebürdet werden darf, sondern
nach und nach, dafür allerdings jeweils konsequent und zeitnah.
• Für Schüler mit fehlendem oder schlechtem Schulabschluss oder mit mangelnden Deutschkenntnissen
müssen Einstiegsmöglichkeiten in das Berufsleben auch unterhalb der Schwelle einer Lehre geschaffen
werden. Für Menschen mit Migrationshintergrund sind besondere Hilfen für den Berufseinstieg zu schaffen.
Betriebsnahen Maßnahmen ist dabei im Zweifel der Vorzug zu geben.
• Die duale Berufsausbildung muss gerade unter dem Gesichtspunkt des Zustroms von gering qualifizierten
Arbeitskräften aus dem Ausland gestärkt werden.
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Die Politik muss konsequent die Verantwortung der einzelnen Akteure unterstützen
1.1.3.3 Forderung ALFA
1.1.3.3 Verantwortung der Politik und relevanten Akteure am Arbeitsmarkt
• Erwachsene sind für ihre Arbeitsmarktfähigkeit verantwortlich. ALFA nimmt den einzelnen Bürger ernst und
sieht da die Politik in der Pflicht, wo eigene Anstrengungen nicht weiter helfen.
• Die Politik muss insbesondere bei Steuersätzen, Verkehrs-infrastruktur, Bildungspolitik und Energiepolitik, aber
auch Finanzierung der Kommunen den Erfordernissen des Arbeitsmarktes Rechnung tragen. Nicht viele
Programme, die niemand durchblicken kann, sondern günstige Rahmenbedingungen schaffen die Basis für
Unternehmen, Ausbildung und Beschäftigung.
• Auch die Tarifparteien haben große Verantwortung für den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Zu hohe
Tarifentgelte oder Übernahmeregelungen für Auszubildende können Einstellungen und das Angebot von
Lehrstellen verhindern.
• Die Arbeitsagenturen, Jobcenter und Kommunen müssen in erster Linie darauf hinwirken, dauerhafte
Beschäftigungen im privaten Sektor zu vermitteln und durch geeignete Maßnahmen zu fördern. Öffentliche
Ersatzarbeitsangebote und Schulungsmaßnahmen ohne realistische Beschäftigungsperspektive lehnt ALFA
ab.
• Die Arbeitsagenturen und jobcenter müssen politisch darin bestärkt werden, dass sie ihrer Aufgabe selbst
gerecht werden, indem sie noch genauer und effizienter, vor allem auch transparenter ihre Maßnahmen
durchführen, bei Ausschreibungen auf ein zielgerichtetes Preis-Leistungsverhältnis der Maßnahmen durch
Dritte achten, d.h. insbesondere auch auf Qualität, dass sie das bestehende Recht konsequent umsetzen und
dass die Kommunen auch wirklich alle Stellen der jobcenter besetzen, die in ihrer Aufgabe liegen.
• Die Medien, insbesondere die öffentlich-rechtlichen Sender, haben starke Ausstrahlung auf das Verhalten der
Bürger. Sie können daher helfen, der Öffentlichkeit Wege in die Ausbildung bzw. den Arbeitsmarkt
aufzuzeigen.
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1. Wirtschaft / Infrastruktur

1.1 Wirtschaft
– 1.1.1 Landesbetriebe
– 1.1.2 Gründer
– 1.1.3 Arbeitsmarkt
– 1.1.4 Haushalt NRW
– 1.1.5 Mittelstand
– 1.1.6 Öffnungszeiten

1.2 Infrastruktur
– 1.2.1 Wohnungsbau
– 1.2.2 Straßen
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Der Schuldenberg in NRW wächst kontinuierlich
1.1.4 Aktuelle Situation in NRW (1/3)
Zunahme Verschuldung NRW
Die größten
Ausgabenposten :
1. Zuweisungen und
Zuschüsse mit
29,7 Mrd. € für
Gemeinden und
Kommunen.
2. Personalkosten
mit 25,2 Mrd. €.
Quelle:
Drucksache 16/9301 und 16/10600 der NRW Landesregierung
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Personalausgaben und Zuweisungen an die Kommunen sind die größten
Haushaltsposten in NRW
1.1.4 Aktuelle Situation in NRW (2/3)
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Im Haushalt 2016 erscheint kein Hinweis zum Abbau von Bürokratie, weitere
Personalkostensteigerungen sind geplant
1.1.4 Aktuelle Situation in NRW (3/3)
Im Haushalt 2016 erscheint
kein Hinweis zum Abbau
von Bürokratie und
Verwaltung und damit
verbunden der Abbau von
Schulden. Keine
erkennbaren
Rationalisierungseffekte.
Im Gegenteil : 1,8 Mrd. €
Kredit werden in 2016
aufgenommen.
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Entbürokratisierung aufgeblähter Ministerien und Verwaltungen durch Senkung der
Personalkosten, insbesondere in den Finanzverwaltungen
1.1.4 Lösung ALFA
Situation
 Personalkosten sind der größte Haushaltsposten NRW
 Weitere Steigerungen sind für die nächsten Jahre geplant
Problem / Frage
 Bei Fortsetzung des aktuellen Trends ist nicht absehbar, wie ein verfassungskonformer Haushalt
erreicht werden soll
 Wie kann eine Haushaltskondierung dazu beitragen, endlich einen ausgeglichenen Haushalt zu
erreichen?
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Effizienz und konsequente Gesetzesumsetzung prägen eine grundlegend andere
Herangehensweise an Haushaltsfragen
1.1.4.1-4 Lösungen ALFA
1.1.4.1.
Optimierungsprogramm
1.1.4.2. Verfassungskonformität
 Ähnlich wie Konzernzentralen regelmäßig in Hinblick auf unnötigen
Bürokratieaufbau untersucht werden, fordert ALFA ein entsprechendes
Optimierungsprogramm für die Landesverwaltung NRW.
Insbesondere die Personalkosten sowie die unübersehbare Vielzahl von
Förderprogrammen gehören dabei auf den Prüfstand.
 Der Landeshaushalt hat den Vorgaben der Verfassung zu entsprechen,
andernfalls hat der verantwortliche Finanzminister zurückzutreten.
Insbesondere müssen die verfassungsmäßigen Vorgaben zum
Haushaltsdefizit und zur Schuldenbremse strikt eingehalten werden. Die
im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse ist zusätzlich in die
Landesverfassung zu übernehmen, um ihre Verbindlichkeit zu erhöhen.
1.1.4.3. Investitionen
 Die investiven Ausgabenanteile im Landeshaushalt müssen gegenüber
den konsumtiven Ausgaben deutlich erhöht werden. Das Leben von der
Substanz darf in NRW nicht weitergehen
1.1.4.4. Pensionen
 Für die in Zukunft zu erwartenden Pensionslasten des Landes sind
rechtzeitig entsprechende Rücklagen im Landeshaushalt zu bilden
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Defizitäre Haushalte in NRW müssen durch ein obligatorisches Referendum
gebilligt werden
1.1.4.5 Obligatorische Referenden bei Haushaltsdefizit
Situation
 Die meisten Kommunen in NRW sind verschuldet. Das Land hat
schon mehrere defizitäre Haushalte vorgelegt, die nicht mit der
Verfassung vereinbar waren.
 Es fällt offenbar leicht, das (Steuer-)Geld andere auszugeben.
Problem / Frage
 Bislang hatten unausgeglichene Haushalte kaum Folgen für die
Verantwortlichen. Dem Bürger fehlt ein Instrument, darauf
einzuwirken und es fehlen die Konsequenzen.
 Wie kann sicher gestellt werden, dass öffentliche Haushalte
ausgeglichen sind und nicht ständig Schulden hinzu kommen?
1.1.4.5 Lösungsforderung:
Im Falle einer unausgeglichenen
Haushaltsplanung einer Kommune
oder des Landes NRW, tritt ein
obligatorisches Referendum ein. Die
Wahlberechtigten der jeweiligen
Gebietskörperschaft müssen bei bis
zu 1% Defizit mit mehr als 50%,
darüber hinaus mit 75% zustimmen.
Im negativen Fall muss nach einem
Monat ein neuer Haushaltsplan
vorgelegt werden. Sollte auch dieser
scheitern, folgen Neuwahlen.
Um zu vermeiden, dass ein
unausgeglichener Haushalt durch
Steuererhöhungen kompensiert wird
müssen letztere auch in einem
obligatorischem Referendum die
Mehrheit finden.
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1. Wirtschaft / Infrastruktur

1.1 Wirtschaft
– 1.1.1 Landesbetriebe
– 1.1.2 Gründer
– 1.1.3 Arbeitsmarkt
– 1.1.4 Haushalt NRW
– 1.1.5 Mittelstand
– 1.1.6 Öffnungszeiten

1.2 Infrastruktur
– 1.2.1 Wohnungsbau
– 1.2.2 Straßen
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Statt teurer und ineffizienter Förderprogramme, setzt ALFA auf nachhaltige
Kostensenkung durch konsequenten Bürokratieabbau
1.1.5 Antworten ALFA
Situation
 Der Mittelstand prägt unser Land nachhaltig. Gleichzeitig wird
von der Politik nicht immer auf die spezifische Situation des
Mittelstands eingegangen.
Problem / Frage
 Viele staatliche Verordnungen erfordern eine Bürokratie, die
eher ein Großunternehmen, als ein mittlerer oder kleiner Betrieb
bewältigen kann.
 Wie kann der mittelständischen Wirtschaft effektiv geholfen
werden?
1.1.5 Mittelstand
Die mittelständische Wirtschaft muss
durch Bürokratieabbau und durch
eine moderne Infrastruktur entlastet
werden. Dies ist weit besser als
irgendwelche Förderprogramme, die
überwiegend wieder neue Bürokratie
erzeugen.
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1. Wirtschaft / Infrastruktur

1.1 Wirtschaft
– 1.1.1 Landesbetriebe
– 1.1.2 Gründer
– 1.1.3 Arbeitsmarkt
– 1.1.4 Haushalt NRW
– 1.1.5 Mittelstand
– 1.1.6 Öffnungszeiten

1.2 Infrastruktur
– 1.2.1 Wohnungsbau
– 1.2.2 Straßen
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Der Trend zu Verschlechterung der Einkaufszeiten für Konsumenten auch als
Eingriff in die unternehmerische Freiheit des Handels muss umgekehrt werden
1.1.6. Öffnungszeiten - Antworten ALFA
Situation
 In den vergangenen Jahren wurden die Ladenöffnungszeiten
sukzessive reduziert.
 Während noch vor kurzem auch in NRW beispielsweise Bäcker
das ganze Jahr über geöffnet hatten, müssen sie nun z.B. an
den Weihnachtsfeiertagen schießen, mit entsprechenden
Nachteilen für Konsumenten.
 Im Ausland sind längere Öffnungszeiten gang und gäbe.
Problem / Frage
 Mündige Bürger können selber entscheiden, wann sie
einkaufen. Dazu bedarf es keiner staatlichen Oberaufsicht.
 Wie kann die Freiheit des Kosumenten wieder ausgebaut
werden?
1.1.6 Lösungsforderung:
ALFA fordert, Ladenöffnungszeiten
dem Ermessensspielraum des
einzelnen Unternehmers zu
überlassen und die Konsumentenbevormundung aufzuheben. Das gleiche
gilt für Kommunen, die beispielsweise
verkaufsoffene Sonntage oder
besondere Märkte an Feiertagen
anbieten wollen.
ALFA fordert auch, die restriktiven
Sortiments- und Größenvorgaben für
die Absiedlung großflächigen
Einzelhandels auf den Prüfstand zu
stellen. Wo welche Art von
Einzelhandel angeboten wird, sollte
in erster Linie die Nachfrage der
Kunden entscheiden und nicht
staatliche Behörden.
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1. Wirtschaft / Infrastruktur

1.1 Wirtschaft
– 1.1.1 Landesbetriebe
– 1.1.2 Gründer
– 1.1.3 Arbeitsmarkt
– 1.1.4 Haushalt NRW
– 1.1.5 Mittelstand
– 1.1.6 Öffnungszeiten

1.2 Infrastruktur
– 1.2.1 Wohnungsbau
– 1.2.2 Straßen
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Zunehmende Regulierung hat das Bauen in NRW verteuert
1.2.1 Situation – Regulierung
Regulierung
•
•
•
•
•
Bisher hat Rot-Grün die Regulierung im Mietwohnungsbau eher verschärft, u.a. durch
Kündigungssperrfristverordnung Kappungsgrenzenverordnung, Mietpreisbegrenzungsverordnung und ein
„Wohnungsaufsichtsgesetz“.
Konflikte mit dem LEP sollen überwunden werden (unklar ist, wie)
Minister Groschek will auch das Bauen deregulieren und mehr Bauland bereitstellen, sagt aber nicht wie
Konkrete Deregulierungen in NRW betreffen allein des Sozialwohnungsbau und Flüchtlingsneubau (z.B.
keine Balkonpflicht)
Die teilweise völlig überzogenen Lärmschutzvorschriften etc. sollen ausdrücklich nicht verändert werden,
obwohl die Wohnungswirtschaft dies dringend fordert (GdW-Resolution vom 3. September 2015)
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Die Landesregierung möchte Asylsuchende in sog. „vertikalen Dörfern“
unterbringen, für die z.B. die Balkonpflicht aufgehoben werden soll
1.2.1 Situation – Asylbewerber
Asylsuchende
 In NRW müssten laut Landesregierung ca.
120.000 Wohnungen mehr gebaut werden, plus
80.000 „Leerstandsmobilisierung“ für Flüchtlinge
(Enteignung diskutiert?)
 Die Landesregierung setzt vor allem auf den
sozialen Wohnungsbau und Förderprogramm
„Wohnen für Flüchtlinge“ (NRW-Bank).
Wohnungsbau soll vorrangig in Ballungsgebieten
gefördert werden, kleinere Gemeinden spielen
keine Rolle. Dabei setzt Minister Groschek auf
mehr Hochhausbau („vertikale Dörfer“), um
Flächen zu sparen
 Konkrete Deregulierungen in NRW betreffen allein
des Sozialwohnungsbau und Flüchtlingsneubau
(z.B. keine Balkonpflicht)
„Vertikale Dörfer“ für Asylsuchende
Förderung der Ghettobildung?
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Bei Fortsetzung der aktuellen Politik wird die Ghettobildung in Städten verstärkt
und das Lösungspotenzial des privaten Wohnungsbaus sukzessive eliminiert
1.2.1 Extrapolation 2035
Trennung Stadt Land
Rückgang privater
Wohnungsbau
Ghettobildung und
Parallelgesellschaft
 Bei Fortsetzung der aktuellen Politik, besteht die Gefahr, dass sich
vorliegende Ungleichgewichte im Wohnungsmarkt NRW verschärfen:
Zunehmende Wohnungsknappheit und steigende Mieten in den
Großstädten, Leerstand und Preisverfall von Immobilien auf dem Land
 Ein Ende des rot-grünen Regulierungswahns im Wohnungsmarkt ist nicht
in Sicht, im Gegenteil: Während Groschek (SPD) in NRW vor allem
Deregulierungsmaßnahmen vorschlägt, die gar nicht der
Landesgesetzgebung unterliegen, üben sich die SPD im Bund
(Justizminister) und im Land NRW in weiteren Verschärfungen des
Mietrechts. Der private Wohnungsbau wird so weiter zurückgehen, die
Wohnungslücke wird immer größer.
 Die einseitige Förderung des sozialen Wohnungsbaus droht Ghettos und
damit die sozialen Problemgebiete von morgen zu schaffen. Sie dient
nicht der Integration, sondern verstärkt vielmehr noch die Konzentration
in den Städten und damit die Bildung von Parallelgesellschaften
 Das Land macht keine Anstalten, der Konzentration von Flüchtlingen in
wenigen Großstädten und Quartieren entgegenzuwirken. Im Gegenteil,
Entgegen dem Rat von Wissenschaft und Wohnungswirtschaft wird dies
ausdrücklich gefördert. Es drohen Ghettos und Parallelgesellschaften.
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Wie kann NRW die Baukosten senken und einer Ghettobildung in Großstädten
entgegenwirken?
1.2.1 Kernfragen
 Wie kann man den privaten Wohnungsbau dauerhaft beleben, um
so privates Kapital für die Lösung des Wohnungsproblems zu
mobilisieren?
 Was kann das Land NRW zur Kostensenkung des Wohnens
beitragen?
Wohnungsbau
•
•
Wie kann eine dauerhaft tragfähige, integrationsfreundliche und
bezahlbare Lösung des Wohnraumproblems für Flüchtlinge
aussehen?
Wie kann dem Entstehen weiterer Problemgebiete in den großen
Städten mit hohem Migrantenanteil und der Tendenz zu
Parallelgesellschaften wohnungspolitisch entgegengewirkt
werden?
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Kostensenkung durch Verzicht auf immer neue Regulierungen fördern den
Wohnungsbau. Hochhausghettos für Asylsuchende sind zu vermeiden
1.2.1 Lösungsansatz ALFA - Kernposition
Wohnungsbau
 Wohnen hat sich in den letzten Jahren aufgrund zahlreicher neuen
Auflagen deutlich verteuert. Wohnungsmangel lässt sich nicht
durch noch mehr Regulierung, sondern nur durch Wohnungsbau
bekämpfen. Dazu sind echte Kostensenkungen bzw. den Verzicht
auf immer weitere Verteuerungen notwendig. Die Steuerlasten
des Wohnens müssen gesenkt werden. Dabei muss der private
Wohnungsbau eindeutig Vorrang vor sozialem Wohnungsbau
haben. Nur so kann man genügend Wohnraum schaffen, nur so
lassen sich Warteschlangen, neue soziale Problemgebiete und eine
finanzielle Überforderung des Landes vermeiden
 Anerkannte Asylbewerber sollten nicht zentral im Neubau, sondern
dezentral im Bestand untergebracht werden. Das fördert die
Integration und ist mit geringeren Kosten verbunden. Minister
Groscheks Idee des Hochhausbaus für Flüchtlinge („vertikale
Dörfer“) lehnen wir entschieden ab
Grundsätzlich ist sozialer Wohnungsbau der falsche Weg: Der Staat hat nicht genügend Finanzmittel, diese
werden ineffizient eingesetzt und es kommt zu Warteschlangen und Fehlbelegungen. Die wahren Kosten des
Wohnens werden nicht gedeckt oder gesenkt, sondern nur versteckt. Stattdessen müssen die Kosten des
Bauens durch Streichung unnötiger Vorschriften gesenkt werden.
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Kostenreduzierung durch Abschaffung unnötiger Vorschriften und Sondersteuern
auf Wohnen als Motor für privaten Wohnungsbau
1.2.1.1-2 Forderung ALFA – Steigerung Wohnungsbau
•
•
1.2.1.1 Steuerliche
Entlastung
•
•

1.2.1.2 Grundsteuer
abschaffen
ALFA lehnt neue finanzielle Fördertöpfe für den Wohnungsbau ab.
Bezahlbares Wohnen kann man nur durch Wohnungsbau und echte
Kostensenkungen erreichen. Für den Großteil der jüngsten
Kostensteigerungen im Wohnungsbau ist der Staat selbst
verantwortlich.
Bestehende steuerliche Sonderlasten des Wohnens (Grundsteuer,
Grunderwerbsteuer) müssen gesenkt bzw. idealerweise ganz
abgeschafft werden. Gerade NRW nimmt bei den Immobiliensteuern
eine unrühmliche Spitzenposition ein.
ALFA fordert ein Moratorium für weitere Verschärfungen der
Wohnungsvorschriften sowie eine Durchforstung und ggfs. Abschaffung
oder Abmilderung bestehender Vorschriften. Dafür gibt es konkrete
Vorschläge der Wohnungswirtschaft.
ALFA fordert die Abschaffung der Grundsteuer. Sie soll in einen
kommunalen Zuschlag zur Einkommensteuer umgewandelt werden.
Dieser ist im Grundgesetz bereits vorgesehen (Art. 106 Abs. 3 S.3). Die
Grundsteuer wird z.Z., als umlagefähige Nebenkosten, von allen Mietern
getragen. Neben einer Entlastung der Mieter würden Verwaltungskosten
gespart.
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Asylsuchende müssen mit Residenzpflicht dezentral im Bestand untergebracht
werden und nicht in ethnisch homogenen Ghettosiedlungen in der Vorstadt
1.2.1.3-4 Forderung ALFA – Unterbringung Asylsuchende
1.2.1.3
Residenzpflicht
1.2.1.4 Dezentrale
Unterbringung
 ALFA fordert, wie der deutschen Städtetag und der Wohnungswirtschaft,
eine Residenzpflicht für Flüchtlinge an dem ihnen zugewiesenen
Wohnort, solange sie wirtschaftlich noch nicht auf eigenen Füßen stehen.
Dies war früher auch der Fall und muss wieder eingeführt werden, um
Ghettobildung und Desintegration entgegenzuwirken.
 ALFA fordert, dass Flüchtlinge nicht zentral im Neubau, sondern
dezentral im Bestand untergebracht werden. Das fördert die Integration
und ist mit geringeren Kosten verbunden.
 Die Idee der Landesregierung, sozialen Hochhauswohnungsbau für
Flüchtlinge („vertikale Dörfer“), lehnen wir als kontraproduktiv entschieden
ab.
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1. Wirtschaft / Infrastruktur

1.1 Wirtschaft
– 1.1.1 Landesbetriebe
– 1.1.2 Gründer
– 1.1.3 Arbeitsmarkt
– 1.1.4 Haushalt NRW
– 1.1.5 Mittelstand
– 1.1.6 Öffnungszeiten

1.2 Infrastruktur
– 1.2.1 Wohnungsbau
– 1.2.2 Straßen
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Die notwendige Infrastruktursanierung in NRW kann nur durch eine grundlegende
Reform der Projektabwicklung erreicht werden
1.2.2 Verkehr
Situation
 Gravierender Investitionsstau mit Blick auf dringend erforderliche Erhaltungs- und
Instandsetzungsinvestitionen bei zum Teil marode gewordener Infrastruktur (Leben von der Substanz).
 2,7 Milliarden Euro stellte zuletzt die Bundesregierung für die Länder für Bau und Moderniesierung von
Straßen zur Verfügung. Nach NRW flossen gerade 5%. Die mageren Zuweisungen von Fördermitteln wird
auf der Tatsache zurück geführt, dass es in NRW einen Planungsstau gibt.
Problem / Frage
 Besonders im Hinblick der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft ist es von großer Bedeutung und Interesse,
dass die Verkehrswege in einen funktionsfähigen Zustand gebracht werden bzw. ausgebaut werden. Z.B, in
den Fahrzeugen des Handwerks sitzen gut ausgebildete Fachkräfte, die ihre Produktivität verlieren.
 Wie kann die Verkehrsinfrastruktur kosteneffizient saniert werden?
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ALFA fordert das Ende ideologisch geprägter Verkehrsvorstellungen und eine
Verkürzung und Vereinfachung der Bauvorschriften
1.2.2 Verkehr
1.2.2
Lösungsforderung:
Mobilität ist ein Grundbedürfnis der Menschen und eine Voraussetzung für Wohlstand und Beschäftigung.
ALFA fordert ein Ende der rot-grünen Mobilitätsverhinderungspolitik in NRW. Infrastrukturprojekte müssen den
tatsächlichen Verkehrserfordernissen folgen und nicht ideologisch geprägten Wunschvorstellungen.
Insbesondere der Straßenbau muss wieder den ihm zukommenden Stellenwert erhalten. NRW darf nicht
länger Stauland Nr. 1 in Deutschland bleiben. Grüne Vorzeigeprojekte wie Fahrradautobahnen, extrem teurer
und wenig haltbarer Flüsterasphalt sowie ÖPNV-Angebote, mit denen niemand fährt, müssen gestoppt
werden. Der jahrzehntelang aufgelaufene Reparaturstau in der Infrastruktur des Landes muss zügig abgebaut
werden. Die willkürliche Verhinderung und Behinderung sinnvoller Projekte wie Umgehungsstraßen und
Engpassbeseitigungen muss ein Ende haben.
ALFA fordert auch eine Verkürzung und Vereinfachung der Bauvorschriften sowie der Entwicklung von
Verkehrsprojekten. Beispiele dafür gibt es in den Niederlanden, aber auch in andern Bundesländern,
insbesondere in Bayern.
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Bürgerstaat. Effizienz. Zukunft. ALFA
1.
Wirtschaft / Infrastruktur
2.
Bildung / Demographie
3.
Sicherheit / Integration
4.
Kommunales / Demokratie
5.
Technik / Energie
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2. Bildung / Demographie

2.1 Bildung
– 2.1.1 Mehrgliedriges Schulsystem
– 2.1.2 Inklusion
– 2.1.3 Säkularisierung
– 2.1.4 Hochschulen

2.2 Demographie, Familie & Beruf
– Vereinbarkeit Beruf & Familie
– Finanzielle Berücksichtigung
– Einstellungsänderung
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In keinem Land werden Schüler besser auf ein Studium vorbereitet, als in
Deutschland
2.1.1 Aktuelle Situation – PISA Auswertung
Mexiko
Türkei
Slowakei
Schweden
Ungarn
Spanien
Luxemburg
Norwegen
Dänemark
Frankreich
Österreich
Neuseeland
Australien
Deutschland
Niederlande
Kanada
Finnland
Korea
Niedersachsen
NRW
Brandburg
Berlin
Thüringen
Rheinland Pfalz
Bayern
700
600
500
400
300
200
100
0
Schleswig-…
PISA 2012 OECD
Gymnasium - Bundesländer
 In deutschen Gymnasien erreichen die Schüler mehr Punkte gemäß der PISA-Messung, als irgendwo sonst
auf der Welt.
 NRW belegt innerhalb Deutschlands allerdings den vorletzten Platz deutscher Flächenländer
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Nicht nur bei PISA, sondern auch diversen anderen Untersuchungen schneidet die
Bildungspolitik in NRW sehr schlecht ab
2.1.1 Bildungsmisere NRW
Beispiel Bildungsmonitor DIW: NRW liegt auf dem vorletzten Platz
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Das überlegene differenzierte deutsche Schulsystem bewahren und NRW aus
seiner Schlusslichtposition befreien sind Kernanforderungen an Bildungspolitik
2.1.1 Anforderungen
Bewahrung und Ausbau
der deutschen
Spitzenposition im
internationalen Vergleich
Bildungspolitik für
NRW
Überwindung der
Schlusslichtposition von
NRW im innerdeutschen
Ländervergleich
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Ein differenziertes Schulsystem mit mehr Freiheit und Verantwortung für Schulen
kann NRWs Schlussposition kostenneutral überwinden
2.1.1 Lösungsmodell ALFA
Freiheit und Verantwortung
•
•
•
Die vergleichende Schulforschung zeigt deutlich,
dass Freiheit und Verantwortung zu besseren
Lehrergebnissen führt
Quelle: Wößmann (2013), S. 115. Die Ergebnisse sind auch bei anderen
Vergleichsdaten als PISA stabil.
•
Eine Alternative zu den gescheiterten
staatsdirigistischen Reformversuchen der
Vergangenheit liegt in der Betonung der Freiheit
und Verantwortung von Schulen.
Freiheit bedeutet, dass Schulen mehr Autonomie
erhalten sollen, ihren Lehrauftrag zu erfüllen.
Lehrmethoden und Personal können im
gesetzlichen Rahmen eigenverantwortlich
bestimmt werden, z.B. muss eine
aufwandsangemessene Vergütung für Lehrer mit
sog. „Korrekturfächern“ möglich sein. Erfolgreiche
Lehrer müssen belohnt werden können.
Verantwortung bedeutet, dass regelmäßig
landeseinheitliche neutrale
Leistungsstandüberprüfungen vorgegebener
Lehrstandards stattfinden, deren Ergebnisse den
Schulen als Ansporn, Schülern und Eltern als
Orientierungshilfe bei der Schulwahl dienen.
Die Veränderung der institutionellen
Rahmenbedingungen setzt das vorhandene
Potenzial der Schulen frei, ohne zusätzliche
Kosten zu verursachen.
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Seite 54
Ein differenziertes Schulsystem mit mehr Freiheit für die Schulen und einer
Rückkehr zu G9, stellt die Grundlage einer Leistungssteigerung dar
2.1.1 ALFA – Forderungen im Überblick - Freiheit
Freiheit
 Kein Schüler auf der Welt kann mehr lernen, als im mehrgliedrigen
deutschen Schulsystem. Die Freiheit, sich voll zu entwickeln, muss
bestehen bleiben
 ALFA fordert daher den Erhalt des mehrgliedrigen Systems, inkl. des
dualen Systems der Berufsausbildung
 Die Schulzeitverkürzung in NRW hat sich nicht bewährt und gefährdet
unseren Leistungsstandard weiter
 ALFA eine Rückkehr zu G9
 Um weitere Verbesserungen zu ermöglichen, müssen gute Lehrer auch
belohnt werden
 ALFA fordert mehr Freiheit für die Schulen, ihren Lehrauftrag zu erfüllen,
z.B. was Lehrerbezahlung betrifft.
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Seite 55
Verantwortung, dass alle Schüler im für sie richtigen Schultypus sich optimal
entwickeln können und die Welt verstehen, die sie umgibt
2.1.1 ALFA – Forderungen im Überblick: Verantwortung
Verantwortung
 Im Hauptschulbereich treten besondere Defizite an unseren Schulen zu
Tage. Auch an anderen Schulen treten Probleme auf, die nicht alleine
durch Fachlehrer gelöst werden können.
 ALFA fordert daher die Einsetzung multiprofessioneller Kompetenz-Teams
insb. zur Förderung weniger lerneffizienter Kinder
 Talentierte Kinder müssen nach leistungsbezogenen Kriterien identifiziert
werden
 ALFA fordert daher regelmäßige neutrale Leistungsstandsüberprüfungen
 Die EURO-Krise hat eklatante Kompetenzdefizite im wirtschaftlichen
Bereich offenbart, nicht nur bei Politikern. Bildung bedeutet, die Welt zu
verstehen.
 Hinzu kommen mangelnde praktische Finanzkenntnisse bei Schülern, die
mithin zur Überschuldung beitragen. Analoges gilt bei der Ernährung
(Übergewicht).
 ALFA fordert daher eine Modernisierung des Fächerkanons durch ein
vollwertiges Schulfach „Ökonomie“ Darüber hinaus fordern wir eine
Überarbeitung des Fachs Hauswirtschaftslehre in Richtung
Ernährungslehre
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Beibehaltung eines mehrgliedrigen Schulsystems für eine kindgerechte
differenzierte Bildung in einer differenzierten Welt
2.1.1.1 Antworten ALFA – Mehrgliedriges Schulsystem
Situation
 ALFA sieht die sich anbahnende Zerstörung des leistungsorientierten
gegliederten Schulsystems als eine zentrale Bedrohung für das gesamte
Bildungssystem. Spätestens seit Grün-Rot in NRW regiert, ist eine
Verschleuderung von finanziellen und intellektuellen Ressourcen zugunsten
einer gleichmacherischen "Gemeinschaftsschule" zu verzeichnen. Die
Ideologen in der Landesregierung verunsichern die Bürger, das gegliederte
Schulsystem erweise sich als Rutschbahn auf der sozialen Auslese 'nach
unten'. Man wolle mehr Bildungsgerechtigkeit, keine Bildungsauslese.
Problem / Frage
 PISA und vergleichende Lernstanderhebungen zeigen: Schlusslichter sind
die Stadtstaaten und NRW. Hier liegen Schüler um bis zu zwei Jahre
zurück. Im internationalen Vergleich „Lesekompetenz“ wäre Bayern auf Platz 5
gelandet. Im nationalen Vergleich ist Bayern Klassenbester, aber NRW findet
sich auch hier weiterhin auf einem der hinteren Plätze. Fakt ist: NRW ist in
puncto Schulerfolg im Ländervergleich mittlerweile in allen Schulfächern
deutlich abgehängt. Diese Entwicklung muss gestoppt werden.
 Wie kann die Leistungsfähigkeit unserer Schulen erhalten bzw. gesteigert
werden?
2.1.1.1
Lösungsforderung:
Wir fordern: die
Beibehaltung und
Weiterentwicklung des
mehrgliedrigen
Schulsystems mit
seinen
unterschiedlichen
Schulformen. Dieses
wird den einzelnen
Schülern besser gerecht
als eine Einheitsschule.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
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Die Rückkehr zu G9 ist eine zentrale schulpolitische Forderung von ALFA
2.1.1.2 Antworten ALFA – Rückkehr zu G9
Situation
 In NRW wurde überhastet eine Schulzeitverkürzung oktroyiert, die primär das
Gymnasium in einer Reduktion von 9 auf 8 Schuljahre betrifft, jedoch abgeleitet
auch die anderen Schulformen (mit Ausnahme der Gesamtschule).
 G8 reduziert den vermittelten Lerninhalt (z.B. wurde 1 ganzes Jahr Geschichte
gestrichen), während gleichzeitig die Stundenlast pro Woche für Schüler steigt.
Regelmäßiger Nachmittagsunterricht führt dazu, dass Schüler immer weniger
ein umfassendes außerschulisches Bildungsangebot – Musik, Kunst, Sport –
wahrnehmen können.
Problem / Frage
 Bildung ist unser wichtigstes Kapital. G8 reduziert das Ausbildungsniveau
insgesamt und schränkt die Zeit für nicht staatlich gelenkte Bildung ein.
Mehrere Bundesländer sind bereits zu G9 zurück gekehrt bzw. haben G8 nie
eingeführt. Eine Fortsetzung von G 8 in NRW ließe erwarten, dass unser Land
seinen hinteren Platz im Länderranking zementiert. International gesehen führt
es zur Erosion unseres Bildungsvorteils, als Grundlage unseren Wohlstands.
 Wie können wir gleichzeitig das überlegene Absolventenniveau erhalten und
Raum für umfassende Bildung geben?
2.1.1.2
Lösungsforderung:
ALFA fordert nach
Niedersächsischem
Vorbild die Rückkehr zu
G9. Im G9 System
können Schüler, die das
Abitur nach acht Jahren
ablegen wollen, ggf.
eine Klasse
überspringen.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
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Multi-professionelle Teams helfen lernschwächeren Kindern, sich selbst zu helfen
und einen selbständigen Platz in der Gesellschaft zu finden
2.1.1.3 Antworten ALFA – Multi-professionelle Kompetenzteams
Situation
 Während das deutsche Gymnasium als weltbeste Schulform gelten kann,
liegen Defizite im Hauptschulbereich vor, wodurch sich der
Gesamteistungsdurchschnitt in internationalen Vergleichstests wie PISA nur im
gehobenen Mittelfeld ergibt.
Problem / Frage
 Das moderne Wirtschaftsleben bietet immer weniger Chancen für schlecht
Ausgebildete. Ohne Maßnahmen zu deren besonderen Förderung ist ein
Ausspreizten der Gesellschaft und steigende Sozialabgaben zu befürchten.
 Gleichzeitig trifft oft ein Bündel von kognitiven und sozialen Ursachen
zusammen, die zur Lernschwäche führen. Nur knapp die Hälfte der Schüler mit
sonderpädagogischem Förderbedarf haben Lernschwierigkeiten, der Rest
verteilt sich auf mehrere weitere Themen (Motorik, emotionale Entwicklung,
Sprache, usw.). Wie können Schüler besser gefördert werden, die im
klassischen Schulbetrieb weniger gut mitkommen?
2.1.1.3
Lösungsforderung:
(Haupt-) Schule braucht
nicht nur Lehrer,
sondern sollte sich zu
einem ein
multiprofessionellenKompetenz-Team mit
Lehrern, Psychologen,
Sozialarbeitern und
Verwaltungsfachleuten
entwickeln. ALFA fordert
insbesondere für
Hauptschulen eine
stärker differenzierte
multi-professionelle
Betreuung.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 59
Eine regelmäßige neutrale Leistungsstandskontrolle identifiziert talentierte Schüler
und hilft, die richtige Schulwahl zu treffen
2.1.1.4 Antworten ALFA – Neutrale Leistungsstandskontrolle
Situation
 Der Bildungserfolg hängt in Deutschland auch vom Elternhaus ab. Etwa 15%
des PISA Erfolgs, beispielsweise, lässt sich auf die Bildung der Eltern zurück
verfolgen. Um diese Bildungsunterschiede auszugleichen, hilft es aber nicht,
die „Fitten“ zu bremsen, es hilft nur ein besseres und differenzierteres Angebot
an Bildungsmöglichkeiten, das allen Kindern ihrer tatsächlichen
Leistungsfähigkeit entsprechend offen steht.
 Gleichzeitig wird beklagt, dass eine Inflation an guten Schulnoten stattfindet,
die eine objektive Leistungsbeurteilung erschwert.
Problem / Frage
 Es ist nicht auszuschließen, dass im gegenwärtigen System in Einzelfällen
talentierte Kinder nicht ausreichend gefördert werden, weil sie aufgrund
fehlerhafter Schulempfehlungen zum falschen Schultypus wechseln.
 Ohne wirklich aussagekräftige Leistungsbewertungen können Schüler nicht
den ihren Fähigkeiten entsprechenden Weg gehen. Im Übrigen fällt die richtige
Schulwahl so schwerer.
 Wie kann sicher gestellt werden, dass talentierte Kinder optimal gefördert
werden und eine objektivere Grundlage für die Schulwahl vorliegt?
2.1.1.4
Lösungsforderung:
Unsere globale
Leistungsgesellschaft
braucht Schulen, die
aussagekräftige
Abschlüsse auf der
Grundlage von
realistischen Schulnoten
verteilt. ALFA fordert,
dass hierzu regelmäßig
neutrale und landesweit
einheitliche
Leistungsstandsüberprüfungen aller
Schüler stattfindet, deren
Ergebnisse auch nach
Schule veröffentlicht
werden (z.B. in Klassen
4, 8,12).
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 60
Das Schulfach „Ökonomie“ hilft den z.B. bei der Euro-Krise manifestierten Mangel
an Kenntnissen über das Funktionieren unserer Volkswirtschaft zu überwinden
2.1.1.5 Antworten ALFA – Modernisierung Fächerkanon
Situation
 Der Fächerkanon an unseren Schulen entspricht noch weitgehend den vor
Jahrzehnten definierten Vorstellungen. Inzwischen haben sich jedoch neue
Fächer gebildet, die zum Verständnis der modernen Welt unerlässlich sind.
Z.B. entlässt die Schule gegenwärtig Schüler, die meist ein wenig
ausgeprägtes Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge haben.
 Neben einem Verständnisdefizit treten auch praktische Defizite hervor. Dies
betrifft wiederum Fertigkeiten, die eigenen Finanzen zu verwalten. Darüber
hinaus treten aber auch Ernährungsprobleme zutage.
Problem / Frage
 Schule soll Bildung vermitteln, als verstehendes Begreifen unserer Welt, nicht
nur unmittelbar arbeitsrelevante Kompetenzen.
 Die Euro-Krise ist nur ein Beispiel, welches die Relevanz ökonomischer
Kenntnisse und gleichzeitig deren Fehlen bei deutschen Schulabsolventen
hervorhebt.
 Wie kann die Schule durch Anpassung des Fächerkanons ein besseres
Verständnis der modernen Welt erreichen?
2.1.1.5
Lösungsforderung:
ALFA fordert eine
ideologisch neutrale
Überarbeitung und
Neuordnung des
bestehenden
Fächerkanons und dabei
die Einführung eines
vollwertigen Schulfachs
„Ökonomie“. Dadurch
erwarten wir eine
Rückkehr zu einer
umfassenden Bildung im
Sinne eines besseren
Verständnisses der
modernen Welt. Ferner
fordern wir die verstärkte
Beachtung von
Ernährungswissenschaft.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 61
Das ALFA Programm löst die Anforderungen die deutsche Spitzenposition zu
verteidigen und das Schlusslicht NRW zu fördern
2.1.1 Antworten: NRW und Deutschland
Mehrgliedriges
Schulsystem
G9
Ausbau deutsche
Spitzenposition
Multiprofessionelle
Kompetenz-Teams
Überwinden
„Schlusslicht NRW“
Neutrale
Leistungsstandskontrolle
Fächerkanon
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 62
2. Bildung / Demographie

2.1 Bildung
– 2.1.1 Mehrgliedriges Schulsystem
– 2.1.2 Inklusion
– 2.1.3 Säkularisierung
– 2.1.4 Hochschulen

2.2 Demographie, Familie & Beruf
– Vereinbarkeit Beruf & Familie
– Finanzielle Berücksichtigung
– Einstellungsänderung
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 63
Die UN-Konvention zur Inklusion wird in Deutschland einer eigenen Interpretation
unterzogen
2.1.2 Ausgangslage: UN-Behindeertenresulution
Deutschland hat die von der UN-Vollversammlung am 13. Dezember 2006 verabschiedete Konvention
mit den dazu gehörigen operativen Ergänzungen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen unterzeichnet.
Grundidee: Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch – egal, ob mit oder ohne Behinderung – in der Schule, bei der
Arbeit, in der Freizeit, einfach überall dabei sein kann. Inklusion ist also das Gegenteil von Ausgrenzung.
Die deutsche Interpretation der politisch Verantwortlichen aber reduziert diese Grundidee auf eine
schulische Inklusion, dass die bisher von den anderen Kindern getrennt unterrichteten Kinder und Jugendlichen
ein Recht haben, in der Regelschule unterrichtet zu werden.
Dies wiederum hat zur Folge, dass alle Kinder, die schnell und die langsam Lernenden, die Überflieger
und die Gehandicapten, in einer gemeinsamen Schule gemäß ihren Bedürftigkeiten lernen und gefördert werden
sollen.
Das ist eindeutig nicht im Sinne der UN-Konvention.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 64
In NRW wird durch die sog. Inklusion die Regelschule Ort der
sonderpädagogischen Betreuung
2.1.2 Aktuelle Situation in NRW
Gleichberechtigte
Teilhabe
Inklusionsgesetz
NRW
Elternwahl
 In NRW - wie in ganz Deutschland - besteht ein gegliedertes
Schulsystem, mit dem der Heterogenität der Lernenden Rechnung
getragen wird. Nicht erst seit Inkrafttreten der UN-Konvention über die
Rechte von Menschen mit Behinderungen ist die gleichberechtigte
Teilhabe von behinderten Menschen am gesellschaftlichen Leben
festgeschrieben - und damit auch das Recht auf gemeinsam Erziehung....
 In NRW wird durch das sog. „Inklusionsgesezt“ die allgemeine Schule
generell zu einem Ort sonderpädagogischer Förderung. Damit ist die
gemeinsame Beschulung von Kindern mit und ohne Bedarf an
sonderpädagogischer Unterstützung der Regelfall.
 Lehrkräfte für sonderpädagogische Förderung sollen die Lehrkräfte eines
Schulkollegiums unterstützen.
 Eltern müssen die Teilnahme am Unterricht einer allgemeinbildenden
Schule nicht eigens beantragen. Eltern von Kindern ohne Förderbedarf
haben keine Wahlmöglichkeit mehr, ihre Kinder an leistungshomogenen
Schulen anzumelden.
 Eltern von Kindern mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung
können aber auch nach wie vor eine Förderschule wählen, der Elternwille
entscheidet im Prinzip. Dieses Prinzip ist aber nicht mehr immer möglich,
weil Förderschulen geschlossen werden müssen, wenn eine erforderliche
Mindestschülerzahl nicht mehr erreicht wird.
1) „Erstes Gesetz zur Umsetzung der Vereinten NationenBehindertenrechtskonvention" (9. Schulrechtsänderungsgesetz) angenommen im
Landtag NRW am 16. Oktober 2013
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 65
Sollte das aktuelle NRW Inklusionskonzept durchgesetzt werden, wäre eine weitere
Verschlechterung des allgemeinen Schulbildungsstandes in NRW vorprogrammiert
2.1.2 Extrapolation 2035
 Das aktuelle Inklusionskonzept NRW verlangt von den Schulen, junge Menschen individuell nach ihren
Möglichkeiten zu fördern. Die Schule muss sich an die Kinder anpassen, nicht die Kinder an die Schule.
 Mit der Einführung der Inklusion im Regelunterricht ist den Kindern mit besonderem Förderbedarf aber wenig
geholfen. Alle Schüler können Nachteile erleiden, besonders in zieldifferenter Inklusion. Mit G-8Einführung hat sich der Druck auf die Schulen noch zusätzlich erhöht, sodass besonders die Kinder in
Schulformen überfordert sind, die nicht auf sie zugeschnitten sind.
 Besonders in Gymnasien ergibt sich die Frage nach der Übernahme von Verantwortung auch für die
Kinder, die die Abiturprüfungen so erfolgreich wie möglich absolvieren wollen und sich deshalb intensiv
auf die Erlangung der Hochschulreife vorbereiten.
 Es ist vielmehr zu befürchten, dass die aktuellen Inklusionsbestrebungen bisherige gymnasiale Standards
gefährden und die Schulform Gymnasium allgemein in Frage stellen. Auf diesem Wege eine Einheitsschule
vorzubereiten, lehnt ALFA strikt ab.
 Insgesamt ist durch das NRW Inklusionsprinzip eine allgemeine Lehrstandsverschlechterung zu
erwarten, ohne dass Kindern mit besonderen Anforderungen geholfen wäre
Soll als schulische Inklusion die gemeinsame Beschulung von Kindern mit und ohne Bedarf an
sonderpädagogischer Unterstützung in flächendeckender und verbindlicher Einführung der Regelfall in
allgemeinbildenden Schulen auf Kosten der klassischen Fördereinrichtungen sein?
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 66
ALFA fordert den Erhalt der Förderschulen und lehnt die sog. „zieldifferente
Inklusion“ ab
2.1.2.1-3 Forderungen ALFA - Inklusion
2.1.2.1.Förderung
aller Schüler
2.1.2.2
„Zielungleiche“
Inklusion
2.1.2.3 Erhalt
Förderschulen
 ALFA setzt sich für eine optimale Förderung aller Schüler ein.
Gemeinsames Lernen im Regelunterricht ist als Möglichkeit grundsätzlich
zu begrüßen. Wir befürworten eine verantwortungsvolle genau und nur
Inklusion dann, wenn das betroffene Kind mental und sozial in der Lage
ist, die entsprechende Schule zu besuchen, ihm durch Inklusion
Bildungsvorteile zu Teil werden und den Mitschülern keine
Bildungsnachteile entstehen. In allen anderen Fällen sind Förderschulen
vorzuziehen, die deshalb zu erhalten sind.
 Eine zielgleiche Beschulung gilt es zu unterstützen. Eine zieldifferente
Beschulung in einer Inklusion von Kindern lehnen wir ab. Eine
entsprechende institutionelle und personelle Ausstattung der
Bildungseinrichtung ist zu gewährleisten..
 Statt der geplanten Vergrößerung fordert ALFA eine Verkleinerung der
Förderklassen, eine bessere Ausstattung mit Lehrern und
Sozialpädagogen, sowie die Förderung einer wohnortnahen Beschulung.
 ALFA setzt sich für den Erhalt und Ausbau des Förderschulsystem ein,
weil das hochgradig spezialisierte und professionelle Förderschulsystem
hierzulande guter Bestandteil des allgemeinen mehrgliedrigen
Schulsystems ist und weit über die Forderungen der UN-Konvention
hinaus geht.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 67
2. Bildung / Demographie

2.1 Bildung
– 2.1.1 Mehrgliedriges Schulsystem
– 2.1.2 Inklusion
– 2.1.3 Säkularisierung
– 2.1.4 Hochschulen

2.2 Demographie, Familie & Beruf
– Vereinbarkeit Beruf & Familie
– Finanzielle Berücksichtigung
– Einstellungsänderung
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 68
Was die Religionszugehörigkeit betrifft, so leben wir in Deutschland bereits in einer
sog. „Multiminoritätengesellschaft“ – keine Gruppe hat die absolute Mehrheit
2.1.3 Aktuelle Situation in NRW
Religionen allgemein
 In Deutschland insgesamt hat keine
Religionsgemeinschaft mehr die Mehrheit.
 Wir leben religiös gesehen in einer sog.
"Multiminoritätengesellschaft".
 NRW: 40,9% katholisch, 26,9% evangelisch, 32,2%
konfessionslos / sonstige
Schulen
 Katholischer und evangelischer Religionsunterricht
wird den Schülern jener Konfessionen separat
angeboten.
 Bei einer Schülermehrheit einer bestimmten
Konfession können Bekenntnisschulen eingerichtet
werden. Der Leiter einer Bekenntnisschule muss
diese Religion haben. [müsste noch mal mit dem
aktuellen Gesetzesstand gecheckt werden]
Quelle: Wikipedia
Aleviten
1%
Suniten
3%
Evangelisc
h
28%
Sonstige
4%
Gr.Orthodoxe
1%
Konfession
slos
34%
Katholisch
29%
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 69
Durch regionale Konzentration bestimmter Konfessionen besteht die Gefahr, dass
unser Land sich weiter in Parallelgesellschaften aufteilt
2.1.3 Extrapolation 2035
 Es gibt bereits Schulen, an denen der Anteil moslemischer Kinder in Richtung Mehrheit tendiert. Diese
Schulen könnten dann zu moslemischen Bekenntnisschulen umgewandelt warden, wenn 10% der Eltern
dies beantragen und anschließend in einer Abstimmung die Mehrheit finden.
 In Bekenntnisschulen müssen nach § 26 Schulgesetz NRW (geändert am 17.03.2015) Schulleitung und
Lehrkräfte dem entsprechenden Bekenntnis angehören und ensprechend unterrichten. Das neue
Schulgesetz erleichtert die Umwandlung in Bekenntnischulen, u.a. durch Herabsetzung der
Zustimmungsquote von 2/3 auf nur noch die Hälfte.
 Durch Verstärkung der religösen Trennung durch Bekenntnisschulen könnte die Ghettobildung beschleunigt
werden. Eltern ziehen in die Nähe der ihnen genehmen Schule. Der Ausbau von Bekenntnisschulen trägt in
Teilen die Gefahr in sich, Parallelgesellschaten vorzubereiten
 Die gemeinsame Wertebasis unserer Gesellschaft erodiert weiter, Mißverständnisse und nicht vereinbarbare
Positionen nehmen zu
Wie kann eine gemeinsame Wertebasis für unsere Gesellschaft implementiert werden, um ein friedliches
Zusammenleben auch unterschiedlicher Religionen zu gewährleisten?
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 70
Um eine gemeinsame Wertebasis zu schaffen, fordert ALFA den Ausbau des Fachs
“Werte und Normen” statt separatem Religionsunterricht
2.1.3 Antworten ALFA
Eine Multiminoritätengesellschaft braucht eine Grundlage gemeinsamer
Werte
2.1.3 Säkularisierung
und
Normen,
damit
keine
untereinander
inkompatible
Parallelgesellschaften entstehen. Deshalb:
 ALFA
fordert
die
Abschaffung
des
konfessionsgebundenen
Religionsunterrichts und stattdessen Einführung des für allgemein
verpflichtenden Fachs "Werte und Normen". So wird durch eine geteilte
Wertebasis das friedliche Zusammenleben in der Gesellschaft ermöglicht.
 ALFA lehnt die Einrichtung neuer Bekenntnisschulen ab. Sämtliche
Lehrkräfte müssen ihren Unterricht vorbehaltslos auf Basis des
Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland stellen.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 71
2. Bildung / Demographie

2.1 Bildung
– 2.1.1 Mehrgliedriges Schulsystem
– 2.1.2 Inklusion
– 2.1.3 Säkularisierung
– 2.1.4 Hochschulen

2.2 Demographie, Familie & Beruf
– Vereinbarkeit Beruf & Familie
– Finanzielle Berücksichtigung
– Einstellungsänderung
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 72
Das deutsche Berufsausbildungssystem funktioniert gegenwärtig sehr viel besser,
als in den meisten anderen Ländern
2.1.4 Ergebnis Ausbildungssystem
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 73
Bei einer europaweiten Bildungshomogenisierung sind ähnliche
Arbeitslosenzahlen zu erwarten, wie da, wo schon jetzt die Einheitsuni besteht
2.1.4 Extrapolation 2035
 Es gehört zu den Mysterien Europäischer Bildungspolitik, dass das angestrebte Einheitssystem am
stärksten in solchen Ländern vertreten ist, die sowohl in der Vergangenheit, als auch gegenwärtig
besonders erfolglos sind, z.B. Spanien. Die erfolgreichen Länder Niederlande, Deutschland,
Österreich kennzeichnen sich beispielsweise gerade dadurch, dass sie zwischen Universitäten und
Fachhochschulen unterscheiden und auch außeruniversitäre Karrierewege kennen
 Anstatt eine Berufsausbildung nach deutschem Vorbild in ganz Europa einzuführen, wird eine
Akademikerquote von 50% angestrebt
 Wirtschaft und Gesellschaft ist jedoch so differenziert, dass eine Einheitslösung der Vielfältigkeit der
Aufgaben nicht gerecht wird
 Bei Einführung einer Einheitshochschule besteht die Gefahr, dass die Differenzierung unserer
Ausbildung verloren geht und ähnliche Problem auftreten, wie in den Ländern, die bereits heute
eine undifferenzierte Ausbildung haben.
 Wie können wir die Stärken unseres beruflichen Ausbildungssystems erhalten bzw. wieder
herstellen?
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 74
Die Stärkung der deutschen Besonderheiten in Forschung und Lehre ist ein
populäres Alleinstellungsmerkmal der ALFA, eng am europakritischen
„Markenkern“
2.1.4 Leitlinienentwurf
Differenziertes Berufsbildungssystem statt europäischer Einheitsuni
Autonomie der Hochschule statt staatlichem Dirigismus (Ablehnung des
sog. „Hochschulzukunftsgesetzes“ HGZ NRW)
Freiheit der Forschung statt Agenda-Setting in Brüssel
Humboldt: Einheit von Forschung
und Lehre sowie (Aus-) Bildung
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 75
Die europaweite Tendenz zur Vereinheitlichung von Schul- und
Berufsbildungssystem erschwert eine bedarfsgerechte Ausbildung
2.1.4.1 Differenziertes Berufsbildungssystem
Differenziertes Berufsbildungssystem statt europäischer Einheitsuni
Autonomie der
Hochschulen...
Freiheit der
Forschung ...
 Deutschland zählt zu den weltweit wenigen Ländern, die von einem
differenzierten Ausbildungssystem profitieren. Aufrechterhaltung der
Unterscheidung zwischen
– Berufsausbildung in einem dualen System,
– praxisorientierten Fachhochschulen und
– forschungsintensiven Universitäten mit exklusivem
Promotionsrecht
 Da so für alle Anforderungen bedarfsgerechte Ausbildungsangebote
vorliegen, über deren Nutzung Marktmechanismen entscheiden, muss
dieser Wettbewerbsvorteil gepflegt werden
 Im Sinne einer Differenzierung tritt ALFA für die Freiwilligkeit des sog.
Bologna-Modells ein. Eine Rückkehr zum Diplom muss möglich sein
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 76
Das HGZ verletzt die Freiheit der Lehre und Forschung und fordert ganz bestimmte
Lehrangebote (online) und bestimmte Forschung (nachhaltig, friedlich)
2.1.4.2 Autonomie der Hochschule
Autonomie der Hochschule statt staatlichem Dirigismus (Ablehnung des sog.
„Hochschulzukunftsgesetzes“ HGZ NRW)
 Wir lehnen das HGZ NRW ab, welches weit über die in der
Vergangenheit bestehende Fachaufsicht des Ministeriums hinausgeht.
Differenziertes
Berufsbildungssystem...
 Einflussnahme auf Forschung und Lehre durch die sog. „Zivilklausel“
lehnen wir ebenso ab, wie leistungsdesavouierenden Genderismus.
 Im Sinne einer Autonomie für Hochschulen statt zentralstaatlicher
Lenkung betonen wir den Vorrang des akademischen Senats als
zentrales Entscheidungsgremium der Hochschule.
Freiheit der
Forschung ...
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 77
Abhängigkeit der Universitäten von EU finanzierten Forschungsprojekten führt zu
politisch gewollte Auftragsforschung und erschwert kritische Reflektion
2.1.4.3 Freiheit der Forschung
Freiheit der Forschung statt Agenda-Setting in Brüssel
 Die Freiheit der Forschung ist gefährdet, weil die Grundausstattung
immer weiter zurückgefahren wird. Stattdessen müssen sich Forscher
vermehrt um Mittel aus EU Programmen bewerben.
Differenziertes
Berufsbildungssystem...
Autonomie der
Hochschule
 Hierbei wird die gewünschte Forschungsarbeit durch die EUBürokratie politisch festgelegt und in Auftrag gegeben. Forschung, die
nicht der EU-Agenda entspricht, wird somit erschwert.
 Wir treten für eine Rückkehr zur Freiheit der Forschung in
wissenschaftlicher Selbstverwaltung und Mittelverteilung auf
nationalstaatlicher Ebene ein.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 78
2. Bildung / Demographie

2.1 Bildung
– 2.1.1 Mehrgliedriges Schulsystem
– 2.1.2 Inklusion
– 2.1.3 Säkularisierung
– 2.1.4 Hochschulen

2.2 Demographie, Familie & Beruf
– 2.2.1 Vereinbarkeit Beruf & Familie
– 2.2.2 Finanzielle Berücksichtigung
– 2.2.3 Einstellungsänderung
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 79
Seit drei Jahrzehnten liegt die Geburtenrate in Deutschland unter der
Bevölkerungserhaltungsrate
2.2 Situation: Geburtenrate Deutschland
Quelle: Wlecke (2014)
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 80
Die Altersstruktur Deutschlands verschiebt sich mit starken Folgen für die
Sozialsysteme: Gesundheits- und Rentenkosten werden unbezahlbar
2.2 Alterspyramide
Massive
Einschränkungen
im Sozialsystem
sind zu erwarten
Quelle: AWM Münster (2015)
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 81
Bereits 2035 werden Renten und Krankenkassenabgaben von 43% bis 50% erwartet
– Tendenz steigend
2.2 Komplikation Demographie
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 82
Auch massive Einwanderung nach Deutschland kann den demographischen Verfall
dauerhaft nicht aufhalten
2.2 Alternative 1: Einwanderung
Gemäß
Projektionen von
Prof. Birg wären
bis 2050 ca. 188
Mio.
Einwanderer
nach D nötig, um
den aktuellen
Altersdurchschnitt aufrecht
zu erhalten.
Migration kann
also bestenfalls
eine Teillösung
für die
Überalterung
sein.
Quelle: AWM Münster (2015), Birg (2014)
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 83
Moderne Industriestruktur und bevölkerungserhaltende Geburtenrate schließen
sich nicht aus – Geburtensteigerung ist möglich
2.2 Geburtenraten in Europa
Quelle: Wlecke (2014)
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 84
Betreuungsgeld bewirkt keine Steigerung der Geburtenrate, kann für Kinder aber
eine negative Entwicklung fördern und Parallelgesellschaften zementieren
2.2 Alternative 2: Steigerung der Geburtenrate durch Betreuungsgeld
Beispiel Thüringen: kein positiver Effekt
Zusammenfassung
 Die Zahlung von Betreuungsgeld an
Mütter, die ihre Kinder daheim betreuen
führt dazu, dass bildungsferne Frauen
aus dem Berufsleben ausscheiden. Das
Problem der Akademikerkinderlosigkeit
wird nicht angesprochen. Eine Lösung
für unser demographisches Problem ist
nicht erkennbar.
 In NRW speziell wäre zu befürchten,
dass die finanzielle Förderung der
Heimbetreuung weitere Kinder dem
Kindergartensystem entzieht und ihnen
dadurch den für die Grundschule
essenziellen Erwerb der deutschen
Sprache verwehrt.
Quelle: Bauernschuster / Fichtel (2014). Öffentlich geförderte Kinderbetreuung ohne Zielkonflikt,
ZBW – Leibniz Informationszentrum Wirtschaft, Wirtschaftsdienst 2/2014, S. 98 als
Zusammenfassung von Garthmann / Saß (2012). Taxing Childcare: Effects on Labor Supply and
Children, SOEPpapers on multidisciplinary panel data research, no. 438, DIW Berlin.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 85
Länder mit hoher U3 Betreuungsquote weisen tendenziell hohe Geburtenraten auf,
was den Ausbau der Kinderbetreuung als sinnvolle Option erscheinen läßt
2.2 Alternative 3: Steigerung der Geburtenrate durch Kita-Ausbau
Quelle: Wlecke (2014)
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 86
Drei Kernursachen tragen zur Kinderarmut bei: Probleme bei der Lebensentwurfsplanung, finanzielle Benachteiligung und die kinderunfreundliche Einstellung
2.2 Ursachen
Kinderlose
Berufstätige
Finanzielle Belastung
Familien
Kinderunfreundliche
Einstellung
 Insbesondere gut ausgebildete Frauen haben wenig Kinder
 Hohe Arbeitsbeteiligung von Frauen korreliert aber seit den 1980er Jahren
mit hoher Geburtenrate – ein gesellschaftlicher Wandel hat stattgefunden!
 In Ländern, in denen Familie und Beruf vereint werden können, weil
genügend Kinderbetreuungsmöglichkeiten vorliegen, steigt die
Geburtenrate
 NRW kann durch Krippenausbau reagieren
 Familien werden im gegenwärtigen Steuer- und Sozialsystem
benachteiligt: Privilegien durch Ehegattensplitting gilt auch für kinderlose,
Renteneinzahlungen ebenfalls. Für Alleinerziehende werden Kinder leicht
zur „Armutsfalle“
 Steuersystem ist überwiegend Bundeshoheit, aber NRW kann durch
Wohnungsförderung beitragen
 In meinungsprägenden Medien und der politischen Diskussion wird oft
eine kinderlose Gesellschaft impliziert. Die Politik beachtet die Belange
der nächsten Generation kaum, NRW ist Schlusslicht in U3 Betreuung
 NRW braucht eine Kinder- und Familienfreundliche Einstellung, die die
Elternaufgabe auch wertschätzt, um jungen Familien wieder Mut zu
Kindern zu machen. In NRW kann Familienwahlrecht zum Umdenken
anregen und eine nachhaltige Politik einleiten
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 87
Eine nachhaltige Politik muss die Frage beantworten, wie die Geburtenrate wieder
über das Erhaltungsniveau hinaus gesteigert werden kann
2.2 Zusammenfassung
Situation
 Generell geht es der Jugend gut. NRW hat z.B. die
niedrigste Jugendkriminalität seitt über 40 Jahren
 Aber: Die Bevölkerung in Deutschland und NRW
schrumpft, weil keine bevölkerungserhaltende
Geburtenrate mehr vorliegt
ALFA Antwort
 Vereinbarkeit
Problem
 Die Sozialsysteme werden ohne Verändrung nicht
aufrecht erhalten werden können
 Einwanderung kann das Geburtenproblem nicht lösen
 Es ist eine Steigerung der Geburtenrate unabdingbar
Frage
 Welche Maßnahmen kann die Politik (in NRW) ergreifen,
um wieder zurück zu einer nachhaltigen
Bevölkerungsentwicklung zu gelangen?
Familie-Beruf
herstellen
 Finanzielle
Benachteiligung von
Familien beenden
 Mut zu Kindern
durch Einstellungsänderung fördern
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 88
Für eine nachhaltig stabile Gesellschaft muss Vereinbarkeit von Familie und Beruf,
steuerlichem Ausgleich und Wertschätzung Familien gefördert werden
2.2 Lösungen ALFA – Das „drei Säulen“-Modell
Nachhaltige
Bevölkerungsentwicklung
Vereinbarkeit
Familie - Beruf
Steuerlicher
Familienausgleich
Kinderfreundliche
Einstellung
 2.2.1.1
Kinderbetreuung
 2.2.1.2 Rückkehr
in Beruf
 2.2.2 Auf
Bundesebene:
Familiensplitting
 2.2.3 Mut zur
Familie
Demographische Grundlage
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 89
2. Bildung / Demographie

2.1 Bildung
– 2.1.1 Mehrgliedriges Schulsystem
– 2.1.2 Inklusion
– 2.1.3 Säkularisierung
– 2.1.4 Hochschulen

2.2 Demographie, Familie & Beruf
– 2.2.1 Vereinbarkeit Beruf & Familie
– 2.2.2 Finanzielle Berücksichtigung
– 2.2.3 Einstellungsänderung
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 90
Es scheint ein Zusammenhang zwischen dem Ausbau der
Kinderbetreuung und Anstieg der Geburtenrate zu bestehen
Bevölkerungsentwicklung
Vereinbar
keit
Familie Beruf
Steuerlicher
Familienausgleich
Kinderfreundliche Einstellung
Demographische Grundlage
2.2.1 Ausbau der Krippenbetreuung und Geburtenrate, Spanien
 „…der größte regionale Zuwachs in
der Geburtenrate findet in Regionen
mit relative guter Verfügbarkeit von
institutionalisierter Kinderbetreuung
statt und da, wo der Zuwachs an
Betreuungsangebot substanziell war“
(S. 807, übrersetzt)
 Mehrere weitere wissenschaftliche
Untersuchungen in andren Ländern
kommen zum ähnlichen Ergebnis:
Betreuung ist ein wichtiger Baustein
einer nachhaltigen Familienpolitik
 Ausreichendes Angebot an
U3 Krippenplätzen
 Hohe Arbeitsbeteiligung von
Frauen
 Beruf und Familie vereinbar
 Bevölkerungserhaltende
Geburtenrate (zusammen mit
steuerlichen und
Einstellungsmaßnahmen)
Quelle: Baizan (2009), Regional child care availability and fertility decisions in Spain, Demographic Research (21), p. 803-842
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 91
Die Kinderbetreuungsquote in NRW ist die schlechteste im gesamten Bundesgebiet
– nirgendwo sonst ist es so schwer, Familie und Beruf zu verbinden
2.2.1 Situation in NRW: Schlusslicht
Schlusslicht NRW
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 92
Um endlich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen
ist eine flächendeckende Kinderbetreuung sicher zu stellen
Bevölkerungsentwicklung
Vereinbar
keit
Familie Beruf
Steuerlicher
Familienausgleich
Kinderfreundliche Einstellung
Demographische Grundlage
2.2.1.1 Antworten ALFA – Kinderbetreuung
Situation
 Insbesondere gut ausgebildete Frauen gründen keine Familie mehr und
bekommen keine oder sehr wenige Kinder
 Ein vorübergehender Berufsausstieg wegen Kindererziehung stellt oft das
Karriereende dar – „on-off“ Biographien sind in Deutschland kaum möglich
 NRW ist Schlusslicht deutscher Flächenländer was das Betreuungsangebot für
Kinder angeht
Problem / Frage
 Die durchschnittliche Familiengröße ist seit Jahrzehnten konstant, aber der
Anteil dauerhaft kinderloser Frauen nimmt in jeder Kohorte zu. Der Zeitpunkt
einer möglichen ersten Geburt verschiebt sich nach hinten, offenbar, weil
zunächst eine berufliche Entwicklung genommen werden soll.
 Wie kann Beruf und Familie besser vereint werden, so dass beides gleichzeitig
möglich wird und der Trend zu wenig Kindern umgekehrt wird?
2.2.1.1
Lösungsforderung:
ALFA setzt sich für ein
bedarfsdeckendes
Angebot an
familiengerechten und
arbeitsplatznahen
Betreuungsmöglichkeiten im U3
und
Kindergartenbereich
ein. Dazu gehört es,
Betreuung mit einem
dem Alter des Kindes
angemessenem
Betreuungsschlüssel
flächendeckend zu
gewährleisten, ebenso
wie flexible und längere
Öffnungszeiten.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 93
Wiedereinsteiger müssen als Fachkräftereservoir begriffen werden –
eine Einstellungsänderung ist zu fördern
Bevölkerungsentwicklung
Vereinbar
keit
Familie Beruf
Steuerlicher
Familienausgleich
Kinderfreundliche Einstellung
Demographische Grundlage
2.2.1.2 Antworten ALFA – On/Off Biographien
Situation
 Gegenwärtig sind schätzungsweise 1,2 Mio Frauen, die über benötigte
Qualifikationen verfügen, vor allem aus familiären Gründen nicht oder nur in
geringem Umfang erwerbstätig. Durch eine höhere Erwerbsbeteiligung und
eine Anhebung der Wochenarbeitszeit können Frauen den drohenden (Fach-)
Arbeitskräftemangel zu über 50 Prozent reduzieren.
Problem / Frage
 Was kann NRW dazu beitragen, die Rückkehr in den Beruf nach Elternzeit zu
verbessern?
2.2.1.2
Lösungsforderung:
Einerseits müssen die
Rahmenbedingungen
geschaffen werden,
dass Frauen auch im
Beruf verbleiben
können. Andererseits
muss auf einen
Einstellungswandel bei
Personalverantwortlichen
hingewirkt werden,
Wiedereinsteiger als
Fachkräftereservoir zu
begreifen.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 94
2. Bildung / Demographie

2.1 Bildung
– 2.1.1 Mehrgliedriges Schulsystem
– 2.1.2 Inklusion
– 2.1.3 Säkularisierung
– 2.1.4 Hochschulen

2.2 Demographie, Familie & Beruf
– 2.2.1 Vereinbarkeit Beruf & Familie
– 2.2.2 Finanzielle Berücksichtigung
– 2.2.3 Einstellungsänderung
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 95
Zu finanziellen Förderung der Familien fordert ALFA Familiensplitting. Die
Einkommensbesteuerung wird jedoch auf Bundesebene gerebelt
2.2.2 Finanzielle Berücksichtigung
Auszug aus dem Bundesprogramm der ALFA
Im Rahmen der Einkommensteuerreform fordert ALFA die Einführung eines Familiensplittings in
Anlehnung an das französische Modell. Analog zum heutigen Ehegattensplitting bedeutet dies eine
Zusammenveranlagung aller im Haushalt lebenden bzw. unterhaltsberechtigten Familienmitglieder. In
der Einführungsphase können Kinder mit einem niedrigeren Faktor gewichtet werden, um eine
annähernde Aufkommensneutralität sicherzustellen. Ähnlich wie in Frankreich sollen die steuerlichen
Vorteile des Familiensplittings in der Gesamtsumme begrenzt werden können.
Das Familiensplitting ersetzt die bisherigen Kinderfreibeträge. Für Bezieher niedriger Einkommen soll
das Kindergeld weiterhin im Rahmen einer Günstigerprüfung gezahlt werden. Im Rahmen der
aufkommensneutralen Umgestaltung des Steuersystems soll das Kindergeld mindestens auf den
Bedarfssatz für Kinder, der beim Arbeitslosengeld II („Hartz IV“) angewendet wird, erhöht werden.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 96
2. Bildung / Demographie

2.1 Bildung
– 2.1.1 Mehrgliedriges Schulsystem
– 2.1.2 Inklusion
– 2.1.3 Säkularisierung
– 2.1.4 Hochschulen

2.2 Demographie, Familie & Beruf
– 2.2.1 Vereinbarkeit Beruf & Familie
– 2.2.2 Finanzielle Berücksichtigung
– 2.2.3 Einstellungsänderung
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 97
„Familie“ muss wieder eine höhere Wertschätzung erfahren – eine
Einstellungsänderung ist nötig
2.2.3 Antworten ALFA – Mut zur Familie
Bevölkerungsentwicklung
Vereinbar
keit
Familie Beruf
Steuerlicher
Familienausgleich
Kinderfreundliche Einstellung
Demographische Grundlage
Situation
 In Deutschland fehlt auch deshalb der Mut zu Kindern, weil gesellschaftliche Anerkennung für
Familienleistung gering ist. Einerseits werden Eltern, die einen auf Kindererziehung fokussierten
Lebensentwurf realisieren, wenig gewürdigt. Andererseits sehen sich solche Eltern, die gleichzeitig Familie
und Beruf vereinen wollen, gerade in Deutschland dem Vorurteil ausgesetzt, ihre Kinder nicht
angemessen zu betreuen
Problem / Frage
 Ohne eine Einstellungsänderung fehlt die „dritte Säule“ der Familienpolitik, neben Berufsvereinbarkeit und
finanzieller Berücksichtigung.
 Wie kann die nordrheinwestfälische Politik dazu beitragen, dass sich die Einstellung gegenüber Kinder
verbessert?
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 98
Weder Hausfrauen, noch berufstätige Mütter dürfen diskriminiert
werden
Bevölkerungsentwicklung
Vereinbar
keit
Familie Beruf
Steuerlicher
Familienausgleich
Kinderfreundliche Einstellung
Demographische Grundlage
2.2.3 Antworten ALFA – Mut zur Familie
2.2.3 Lösungsforderung:
ALFA fordert, dass die Familien als Keimzellen und unabdingbare Träger unserer Gesellschaft, wieder eine
höhere Wertschätzung erfahren. Familien leisten einen maßgeblichen Beitrag für den Erhalt der
Sozialsysteme und die Stabilität der Gesellschaft.
Die ALFA sieht in der traditionellen Familie die Kernzelle für ein vorbildliches gesellschaftliches Modell. Sie
wendet sich gegen die Diskreditierung dieses Modells. Gleichzeitig wendet sich ALFA gegen die
Diskreditierung berufstätiger Eltern. Unterschiedliche Lebensentwürfe kennzeichnen unsere moderne
Gesellschaft. Die Leistung von Müttern und Vätern, unter Einschluss der Alleinerziehenden, die sich in
häuslicher Umgebung hauptberuflich um ihre Kinder kümmern, ist gerade auch ideell zu unterstützen und zu
würdigen. Der Diskriminierung der Tätigkeit als Hausfrau oder Hausmann, etwa durch das Wörtchen „nur“,
ist massiv entgegen zu treten. In der Tat sieht die ALFA in der Erziehung von Kindern eine der
anspruchsvollsten Aufgaben in unserer Gesellschaft.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 99
Bürgerstaat. Effizienz. Zukunft. ALFA
1.
Wirtschaft / Infrastruktur
2.
Bildung / Demographie
3.
Sicherheit / Integration
4.
Kommunales / Demokratie
5.
Technik / Energie
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 100
Sicherheit / Integration

3.1 Innere Sicherheit

3.2 Integration
– 3.2.1 Anwendung Recht
– 3.2.2 Verteilung von Asylsuchenden
– 3.2.3 Integrationsfördernde Maßnahmen
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 101
NRW hat nach den Stadtstaaten und Sachsen-Anhalt die höchste Kriminalitätsrate
aller Bundesländer
3.1 Ausgangslage (1/3)
Straftaten pro 1000 Einwohner 2014
(Quelle: BKA/IW Köln)
Berlin
158
Hamburg
137
Bremen
127
Sachsen-Anhalt
87
Nordrhein-Westfalen
85
Sachsen
81
Brandenburg
80
Saarland
77
Deutschland
75
Mecklenburg-Vorpommern
73
Schleswig-Holstein
72
Niedersachsen
71
Rheinland-Pfalz
66
Thüringen
66
Hessen
65
Baden-Württemberg
56
Bayern
0,00
52
20,00
40,00
60,00
80,00 100,00 120,00 140,00 160,00 180,00
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 102
NRW hat nach den Stadtstaaten die niedrigste Aufklärungsquote von Straftaten
aller Flächenbundesländer
3.1 Ausgangslage (2/3)
Aufklärungsquote von Straftaten in %
(2014)
(Quelle: BKA/IW Köln)
Bayern
64
Thüringen
64
Rheinland-Pfalz
62
Niedersachsen
61
Mecklenburg-Vorpommern
60
Hessen
59
Baden-Württemberg
59
Sachsen-Anhalt
57
Deutschland
55
Sachsen
55
Saarland
53
Brandenburg
52
Schleswig-Holstein
51
Nordrhein-Westfalen
50
Bremen
46
Berlin
45
Hamburg
44
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 103
Die Planungen sieht eine substantielle Reduktion der Polizeistärke vor, was die
Aufklärungsquote und Kriminalprävention weiter verschlechtern dürfte
3.1 Prognose Situation in NRW
Ausgangslage
Personal Polizei
 Lange Zeit hat die SPD geführte Landesregierung
versucht die Probleme der inneren Sicherheit zu
minimalisieren. Ab dem Jahr 2017/18 läuft eine
Pensionierungswelle an, die nicht aufgefangen
wird.
 Schon heute stehen nicht genug Polizeibeamte,
Einsatzmittel zur Verfügung. Eine vom
Innenministerium eingesetzte
Expertenkommission unter dem Motto
„Bürgernahe Polizei - Den Demografischen
Wandel gestalten“ kommt hier zu dem Schluss,
dass die derzeitige Polizeidichte je tausend
Einwohner unser Bundesland zu den
Schlusslichtern im Bundesvergleich macht.
 Prognosen von MIK gehen hier von einer
Schwächung der Personalstärke von mindestens
1526 Beamten im Jahr 2025 aus. ( 15/322, Tabelle
des MIK). Die GdP geht von einem deutlich
höheren Stellenschwund aus.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 104
Die Ausrüstung der Spezialeinheiten der Polizei sollte modernisiert werden
3.1.1 Lösungsansatz ALFA: Bessere Ausrüstung wegen Terrorgefahr
3.1.1 Ausrüstung
SEKen
Spezialeinheiten in NRW (SEK) sollten z.B. jederzeit in der Lage sein, bei
Geiselnahmen durch Terroristen gezielt gegen die Täter vorgehen zu
können. Die Landesregierung erklärt und bekräftigt zuletzt im Landtag
26.11.2015, dass diese auf die Einsatzszenarien vorbereitet und
einsatzbereit seien.

Dies gelte für die Schutzausstattung ebenso wie für die Ausstattung und
Bewaffnung, deren Bedarfe fortlaufend geprüft und angepasst würden.

Die SEK-Kommandoführer stellen einem Brandbrief fest, dass diese
heute nicht über die erforderliche Ausrüstung und Ausstattung verfügten,
um beispielsweise bei Geiselnahmen durch Terroristen gezielt gegen die
Täter vorgehen zu können.

ALFA wird sich dafür einsetzen, die Handlungsfähigkeit der SEK in NRW
im erforderlichen Maße wieder herzustellen, Defizite der Ausrüstung zu
beseitigen, um z.B. für Terror-Szenarien handlungsfähig zu sein.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 105
Die Personalstärke der Polizei in NRW sollte angehoben werden
3.1.2 Lösungsansatz ALFA: Personalausgleich
3.1.2 Personalstärke
der Polizei
Laut Finanzplanung des Landes NRW 2016 - 2019 steigen
Personalaufwendungen um mehr als 10% (3 Mrd. €).
Dem steht eine Reduktion der Personalstärke gegenüber.
•
ALFA fordert: Die Polizei NRW muss mehr Personal bekommen, um ihre
Aufgaben erfüllen zu können.
•
In den letzten Monaten ist die Zahl der Gefährder der Islamistischen
Szene auf 500 gestiegen. Eine Observierung jedes einzelnen Gefährders
beansprucht laut Bund der Kriminalbeamten bis zu 40 Beamte von Kripo
und Verfassungsschutz. Eine Observierung aller 500 ist nicht möglich eine große Gefahr, die nur durch zusätzliches Personal bekämpft werden
kann.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 106
Durch eine Reihe einfacher organisatorischer Maßnahmen kann die Effektivität der
Polizei relativ kurzfristig verbessert werden
3.1.3 Lösungsansatz ALFA: organisatorische Reformen
Verschiedene organisatorische Maßnahmen können die Effektivität der
Polizei erhöhen und die innere Sicherheit in NRW verbessern.
3.1.3
Organisatorische
Reformen
•
- Polizeianwärter sollten wieder in den mittleren Dienst eingestellt
werden, um durch Umstrukturierung zusätzliche Kapazitäten zu
generieren. Mehr Beamte im mittleren Polizeidienst dienen als
Verstärkung der Bereitschaftspolizei und Schutzpolizei und schaffen
eine Personalaufstockung bei Beachtung von Kostenbremsen.
•
- Die gezielte Anwerbung von Bundeswehrsoldaten, vornehmlich
abgehende Unteroffiziere können Nachwuchswerbeaktionen
ergänzen.
•
- Nach der Streichung von 500 Stellen im Tarifbereich der Polizei
werden Aufgaben jetzt von höher bezahlten Polizeibeamten erledigt.
Diese stehen für die Aufrechterhaltung der Sicherheit nicht zur
Verfügung. Auch hier müssen wir nachbessern um die Beamten wieder
auf die Straße zu schicken.
•
- Statt ungewollter Zwangspensionierung könnten ältere Beamte die
Sachbearbeitung verstärken.
.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 107
Sicherheit / Integration

3.1 Innere Sicherheit

3.2 Integration
– 3.2.1 Anwendung Recht
– 3.2.2 Verteilung von Asylsuchenden
– 3.2.3 Integrationsfördernde Maßnahmen
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 108
Nach dem aktuellen Trend entstehen Gesamtkosten von über 4 Mrd. Euro pro Jahr
alleine in NRW durch Asylsuchende
3.2.1 Situation in NRW – Ende 2015
•
•
•
•
•
•
Täglich zwischen 650 und ca. 2.500 Asylsuchende in NRW,1 pro Woche ca. 13.000 bis 15.000 Personen2
In 2015 ca. 250.000 Asylsuchende auf Kommunen in NRW verteilt2
Zzgl. Familiennachzugfaktor 4 - 83
Aktuell von 54.000 Ausreisepflichtigen 43.000 Geduldete aus persönlichen Gründen nicht abgeschoben4
Jährliche Kosten pro Asylsuchender: 15.000 Euro (konservativ geschätzt) / 60.000 Euro/minderjähriger
unbegleiteter Asylsuchender5
Die tatsächlichen Kosten sind schwer abzuschätzen, da gesicherte Daten fehlen (z.B. über die tatsächliche
Anzahl von Asylsuchenden, die sich in NRW aufhalten, hier: Annahme 250.000). Dennoch verdeutlichen die
Zahlen die Dimension des Problems.
Gesamtkosten pro Jahr: > 4 Milliarden Euro in NRW (ohne Familiennachzug und ohne Wohnungsbau)
Quellen: siehe Notizen. Andere Berechnungen (bundesweit): Sachverständigenrat: ca.
14 Mrd. €, IfO: 21 Mrd. €, Stiftung Marktwirschaft:17 Mrd. €, IfW 22-55 Mrd. €
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 109
Ohne Begrenzung könnten schon 2030 mehr Asylsuchende als Einheimische in
NRW leben, die Kosten würden dann mehr als den gesamten Haushalt umfassen
3.2.1 Extrapolation 2035 – pessimistisches Szenario
Lineare Extrapolation des Trends 2015
.
• Bei täglichem Zustrom von 700 Asylsuchenden:
• ca. 5.000 Personen pro Woche
• >21.000 Personen pro Monat
• >250.000 Personen pro Jahr
• >5.000.000 Personen bis 2035
• Zzgl. Familiennachzugsfaktor 4 - 8:
• ca. 20.000.000 - 40.000.000 Personen bis 2035
• Vergleich: aktuelle Gesamtbevölkerung von NRW = 17.600.000 Millionen Einwohner1
• Kosten:
• >80.000.000.000 Euro p.a. (ohne Familiennachzug), 60‘ Mrd. im Fall, dass etwa ¼ der
•
Asylsuchenden Arbeit finden3
• >320.000.000.000 Euro - 640.000.000.000 Euro (mit Familiennachzug)
• Nicht berücksichtigt sind hier die Kosten des Wohnungsbaus von etwa weiteren
300.000.000.000 €, wenn die Asylsuchenden deutschen Durchschnittstandards
entsprechend untergebracht würden
• Vergleich: Landeshaushalt NRW 2015 = 63.693.668.400 Euro2
Ein „Flüchtlingssoli“ könnte bereits am Ende der nächsten Legislaturperiode zwischen 500 und
1000 € pro Steuerzahler in NRW liegen
Quellen: siehe Notizen. Bemerkung: Bei den o.g. Zahlen handelt es sich um eine
lineare Extrapolation, also nicht um eine Prognose, sondern um eine Illustration, was
ohne jegliche Maßnahme geschehen würde.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 110
„Hilfskultur“ vereint die humanistisch gebotene Unterstützungsnotwendigkeit mit
einem Bild dessen, was realistisch machbar ist
3.2.1 Lösungsansatz ALFA: Hilfskultur statt Willkommenskultur
 Die ungebremste
Fortsetzung einer auf
Dauer angelegten
Einwanderung ist nicht
realistisch zu schaffen
 In NRW würden die
Kosten schon in kurzer
Zeit den gesamten
Haushalt umfassen
 Auch aus kultureller
Perspektive könnte eine
Integration größere
Schwierigkeiten
bereiten
Hilfskultur
statt
Willkommens
-kultur
(Hilfe vor Ort
statt Aufname in
Deutschland)
 Bürgerkriegsflüchtlinge
brauchen jedoch Hilfe
(politisch verfolgte so
wie so; diese stellen
aber nur einen Teil der
Migranten dar)
 ALFA plädiert deshalb
für eine Hilfskultur vor
Ort. Kriegsflüchtlingen
muss möglichst nahe
an ihrem Heimatort
Hilfe gewährt werden,
bis sie nach Hause
zurück kehren können
 Einwanderung muss
davon getrennt in
einem (Bundes-)
Einwanderungsgesetz
betrachtet werden
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 111
Die tatsächliche Anwendung bestehenden Rechts steht zentral in der Bewältigung
der Asylbewerberkrise
3.2.1 Lösungen ALFA
3.2.1 Anwendung
Recht
Das Recht politisch Verfolgter auf Asyl ist in Art. 16a GG festgeschrieben, zu
dem wir uns ausdrücklich bekennen. Wir fordern die konsequente
Anwendung des bestehenden Rechts, was in einem Rechtsstaat eigentlich
selbstverständlich sein sollte, insb.:
 In NRW: Konsequente Rückführung abgelehnter Personen und
anerkannter Flüchtlinge nach Wegfall der Fluchtursache (Krieg,
Verfolgung etc.), gerade auch im Interesse der wirklich Asylberechtigten.
 Jeder Mensch muss als Gast unseres Landes würdig behandelt werden.
Dazu gehört auch, dass die Anerkennungsverfahren innerhalb einer Frist
von maximal drei Monaten abgeschlossen werden sollten.
 Auf Bundes- bzw. EU-Ebene: Schutz der Außengrenzen (mit Ankündigung
der Grenzschließung)
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
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Seite 112
Sicherheit / Integration

3.1 Innere Sicherheit

3.2 Integration
– 3.2.1 Anwendung Recht
– 3.2.2 Verteilung von Asylsuchenden
– 3.2.3 Integrationsfördernde Maßnahmen
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Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 113
Königsteiner Schlüssel
3.2.2 Aktuelle Situation in NRW
Nach dem sogenannten "Königsteiner Schlüssel" wird festgelegt, wieviele Asylsuchende ein Bundesland aufnehmen muss. Dies
richtet sich nach Steuereinnahmen (2/3 Anteil bei der Bewertung) und der Bevölkerungszahl (1/3 Anteil bei der Bewertung). Die Quote
wird jährlich neu ermittelt. Im Jahr 2015 hat NRW die höchste und Bremen die niedrigste Quote. (Quelle: BAMF, Dezember 2015)
Der Königsteiner Schlüssel berücksichtigt weder die Situation auf dem Wohnungsmarkt noch den bereits bestehenden Anteil von
Migranten an der Bevölkerung oder das katastrophale Haushaltsdefizit Nordrhein-Westfalens. Der Schlüssel ist ungerecht, belastet
statt zu entlasten und ist somit dringend zu reformieren.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 114
Entwicklung der Migrantenzahlen in NRW
3.2.2 Extrapolation 2035
Deutschland nahm im Jahr 2015 zwischen 800
Tausend und 1,5 Millionen Asylsuchende auf, so
ganz genau weiß man es anscheinend nicht.
Zumindest ist dies im tagesschau.de Bericht,
Flüchtlinge in Deutschland 800.000, 1 Million oder
1,5 Millionen?, vom 05.10.15 nachzulesen.
Das hieße in Zahlen ausgedrückt, dass bei 1,0
Mio. Asylsuchenden etwa 212.405 auf NRW
verteilt würden und wir somit einen Anstieg der
ausländischen Bevölkerung von mehr als 10 %
innerhalb eines Jahres zu verzeichnen hätten.
Unberücksichtigt bliebe dann noch die „normale“
Zu- und Abwanderung.
Hundertausende Asylsuchende müssen kurzfristig
Ausländische Bevölkerung
untergebracht und versorgt werden. Damit es nicht
(Stand 31.12.2014)
dauerhaft zu menschenunwürdigen Lagerunter-
Nordrhein-Westfalen
bringungen kommt, fordert der Mieterbund, dass
Einwohner: 17.638.098
diese Menschen schnell eine Wohnung be-
Ausländer:
kommen. Dies führt zu erhöhtem Nachfragedruck
2.074.230
Quelle: Ausländerzentralregister
auf den sozialen Wohnungsmärkten in NRW.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
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Subsidiaritätsprinzip
3.2.2 Lösungsansatz ALFA
Nach dem Subsidiaritätsprinzip soll eine (staatliche) Aufgabe soweit wie möglich von der unteren Ebene bzw.
kleineren Einheit wahrgenommen werden.
Der Bund erhält vom Land die konkrete Anzahl möglicher Aufnahmen.
Auf dieser Grundlage können Zuweisungen vorgenommen, die zu
bewältigen und sozialverträglich sind. Der Königsteiner Schlüssel ist
nicht anwendbar, da Steuereinnahmen und Bevölkerungszahl als
Indikatoren alleine nicht ausreichen und die tatsächliche Situation in
Bund
den
Ländern
bzw.
Kommunen
nicht
abbilden
können.
Die
Gesamtkapazität wird dem Land Nordrhein-Westfalen durch den
Land
Bezirk gemeldet.
Die Kommune muss dem übergeordneten Regierungsbezirk mitteilen,
wie viele Asylsuchende maximal aufgenommen werden können. Diese
Bezirk
Kommune
Zahl berücksichtigt die Auslastung der Erstaufnahmeeinrichtungen,
den tatsächlich zur Verfügung stehenden Wohnraum und die
Verfügbarkeit von Integrationsmaßnahmen.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
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Zuweisung von Flüchtlingen - Kommunen sollen selbst entscheiden können!
3.2.2 Forderung ALFA
Fakten
•
NRW nimmt 21 % aller Asylsuchenden auf
•
Die (Erst-) Aufnahmeeinrichtungen sind völlig überfüllt und die Bedingungen sind schlecht
•
Das Wohnungsangebot vieler NRW Großstädte kann die Nachfrage bei weitem nicht mehr decken
•
Integrationsmaßnahmen werden nur wenigen zu Teil
Wo ist das Konzept? Wo ist der Plan? WIE sollen wir es schaffen?
Die chaotische „Flüchtlingspolitik“ auf Bundes- und Landesebene zeigt, dass die handelnden Personen und deren
Parteien nicht in der Lage sind vorausschauende Politik zu betreiben und immer erst dann aktiv werden, wenn es
zu spät ist. Ihre Politik geht zu Lasten der Asylsuchenden und zu Lasten der Bevölkerung. Frau Merkel und Frau
Kraft, sie agieren gleichermaßen kopflos und helfen am Ende niemandem.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
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Zuweisung von Flüchtlingen - Kommunen sollen selbst entscheiden können
(“atmende Obergrenze”)!
3.2.2 Forderung ALFA
3.2.2.
Selbstbestimmung
der Kommune
 Die Kommunen sollen ihre Aufnahmekapazitäten nicht überschreiten
müssen und melden deshalb freie Plätze selbstständig, damit diese
sukzessive nachbesetzt werden können und die Unterbringung nicht zu
Lasten der Asylsuchenden erfolgt.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
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Sicherheit / Integration

3.1 Innere Sicherheit

3.2 Integration
– 3.2.1 Anwendung Recht
– 3.2.2 Verteilung von Asylsuchenden
– 3.2.3 Integrationsfördernde Maßnahmen
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
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Seite 119
In nur einem Jahr hat sich die Anzahl der Asylsuchenden in NRW von 40.000 auf
fast 300.000 Menschen erhöht
3.2.3 Aktuelle Situation in NRW
 Bis Ende 2014 lebten in NRW ca. 40.000 Asylsuchende und
Asylberechtigte, die die Belastbarkeiten vielfältig auf die
Probe stellten.
 Der Neu-Zuzug von ca. 250.000 Asylsuchenden in NRW
2015 könnte in Folge der Untätigkeit der Bundesregierung
nicht abreißen, sondern zunehmen.
 Erste Hilferufe von Bürgermeistern wurden laut, die
Möglichkeiten zur Unterbringung von Flüchtlingen seien
erschöpft. NRWs Kommunen sind finanziell, personell und
von der Infrastruktur her überfordert.
 Für die Integration ist das Deutschlernen wie auch eine
Einbindung in das Bildungssystem unerlässlich. Das
bedeutet ab sofort und für die nächsten Jahre die
kontinuierlich anwachsende Notwendigkeit von
 Bereitstellung von Kitaplätzen,
 Beschulung in allen Stufen,
 Angeboten an Ausbildungsplätzen und
 Ausbau der Erwachsenenbildung sowie
 Sozialeinrichtungen diverser Art.
Asylsuchende in NRW
600000
500000
400000
300000
200000
100000
0
2014
2015
2016
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 120
Bei Fortschreibung der aktuell völlig unzureichenden Integrationsmaßnahmen
ist eine Des-Integration der Gesellschaft zu befürchten
3.2.3 Extrapolation
Bereits jetzt ist in NRW das Problem der Bewältigung der schieren Anzahl der Zuziehenden aktuell.
Eine nennenswerte Rückführung der Nicht-Schutzbedürftigen - z.B. aus sicheren Herkunftsländern findet in NRW nach wie vor nicht im notwendigen Ausmaß statt.
Nach wie vor gehen lediglich ca. 10 % schließlich nach jahrelangen Duldungsbemühungen und
Asylprozessen in ihre Heimatländer zurück.
Bemühungen um beschleunigte Verfahren sind seitens der Landesregierung nicht in Sicht.
Was ist vorzuwerfen?
- Versäumnisse in der Integrationspolitik und über Jahre hinaus - insbesondere
- einer Laissez-faire-Haltung gegenüber Integrationsverpflichtungen und
- der Nivellierung von Bildungsanforderungen sowie
- eine völlig unzureichende Beobachtung und Abwehr jihadistischer Aktivitäten im Umfeld moslemischer
Stätten sowie in Problem-Stadtteilen.
Das gerät bei Untätigkeit zur Des-Integration der Asylsuchenden wie der Ausländer,
die bereits länger bei uns leben.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 121
Das komplexe Problem der Integration von Migranten tangiert diverse Gesetze in
NRW
3.2.3 Aktuelle Situation NRW (2/2)
•
•
•
•
•
Teilhabe- und Integrationsgesetz der Landesregierung NRW vom Februar 2012
- mit der Einrichtung von
Kommunale Integrationszentren (KI) in 49 nordrhein-westfälischen Kreisen /Städten,
die sich um die nachhaltige Integration von zugewanderten Menschen kümmern.
Berufsschulpflicht: Wer vor Vollendung des einundzwanzigsten Lebensjahres ein
Berufsausbildungsverhältnis beginnt, ist bis zu dessen Ende schulpflichtig (§ 38 Abs. 2 Schulgesetz).
Zwölf-Punkte-Programm „Konzept zur Integration in Deutschland“ von Bundesarbeitsministerin
Nahles, das auf ein Angebot von kommunalen Arbeitsgelegenheiten zielt.
HSU - herkunftssprachlicher / muttersprachlicher Unterricht, der mit ca. 800 beschäftigten Lehrern
die natürliche Mehrsprachigkeit der asylsuchenden Kinder zu erhalten und zu fördern vorgibt, dieses aber
bei 172 Sprachen in NRW dies zumindest nur unzureichend zu leisten vermag,
Unterrichtsfach "Islamkunde in deutscher Sprache" - Gesetz zur Einführung von islamischem
Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach (7. Schulrechtsänderungsgesetz)
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 122
Durch Bildung und berufliche Integration sowie mit Hilfe zur Vermeidung von
Parallelgesellschaften wird versucht, berechtigte Antragsteller zu integrieren
3.2.3 Lösungsmodell ALFA
I. Sprache, Kultur und Recht
III. Vermeidung von
Parallelgesellschaft
Sicherstellung
gesellschaftlicher
Teilhabe
Integration
II. Berufliche Qualifikation
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 123
Im Bildungsbereich sind Ressourcen zunächst auf den Erwerb der
deutschen Sprache zu fokussieren
I. Bildung
II.
Berufliche
Belange
III. Parallelgesellschaft
3.2.3.1 Lösungen ALFA - Bildung
Teilhabegesetz § 1 und 2: Ziele und Grundsätze sind einseitig ausgerichtet auf Anforderungen an die
aufnehmende Gesellschaft, die bereits alle Belastungen tragen muss. Eine Verpflichtung der Asylbewerber und –
berechtigten ist zu deren Integrationserleichterung stärker einzufordern. ALFA unterstützt ausdrücklich § 2(2)
Teilhabegesetz: „Das Land erkennt die sozialen, kulturellen und ökonomischen Potentiale und Leistungen der
Zugewanderten an, und fordert von ihnen wie schon von allen anderen hier lebenden Menschen auch die Anerkennung der
durch das Grundgesetz und die Landesverfassung geschützten gemeinsamen Grundwerte.“
•
Kommunale Integrationszentren (KI) sind sehr nützlich aber auch unzulänglich, wenn sie nur auf
Verwaltung und „Betreuung“ der Asylsuchenden abstellen.
Erweiterte Kompetenzen, auch zur Kontrolle über Nachhaltigkeit der Integration sind sinnvoll – in enger
Zusammenarbeit mit Integrationsstellen wie Sozialamt, Jobcenter und Ausländeramt.
•
ALFA fordert, dass die notwendige Sprachförderung in allen schulischen und außerschulischen
Bereichen vorangetrieben und auch mit Testaten und Zertifikaten abgesichert wird. Nur so können die
gesetzlich kodierten „Verpflichtungen“ – vor allem zum Spracherwerb - wirksam durchgesetzt werden.
•
Alle verfügbaren Ressourcen müssen jetzt für den Deutschunterricht aufgeboten werden:
insbesondere die vorhandenen personellen – also die bereits im Schulunterricht beschäftigten Lehrer, mit
deutscher Lehrbefähigung, besser DaF (Deutsch als Fremdsprache), sowie evt. Fremdsprachenlehrer.
ALFA regt an, den notwendigen Einsatz von Lehrern im Schuldienst zu stärken und den
HSU-Schulversuch „Unterricht in der Herkunftssprache“ durch Intensiv-Kurse DaF zu ersetzen.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 124
In Ergänzung zum Spracherwerb muss vorrangig die
berufliche Qualifikation der Migranten gefördert werden
I. Bildung
II.
Berufliche
Belange
III. Parallelgesellschaft
3.2.3.2 Lösungen ALFA - Beruf
3.2.3.2.1
Berufsausbildung
3.2.3.2.2
Gemeinnützige
Arbeit
Der Einstieg in Berufsausbildungsverhältnisse sollte über die Vollendung
des einundzwanzigsten Lebensjahres ausgeweitet werden Das gilt auch für
Jugendliche über 18 Jahre mit ungesichertem Aufenthaltsstatus (wie z.B.
Duldung oder Aufenthaltsgestattung). Es wird bisher trotz Ausweitung der
Schulpflicht im Gesetz keine Regelung angeboten für:
- Besuch staatlichen Bildungsmaßnahmen
- bei Trägern der3.2.3.1
Weiterbildung
- und Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit.
 In erster Linie sind die Menschen, denen wir Kost und Logis gewähren, für
die Unterhaltung ihrer Unterkunft zuständig. Das kann auf die Dauer nicht
durch Ehrenamtliche begleitet werden.
 Gemeinnützige Arbeit zu leisten sollte Selbstverständlichkeit werden.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 125
Grundlage der Integration von Migranten ist die Vermeidung von
Parallelgesellschaften
I. Bildung
II.
Berufliche
Belange
III. Parallelgesellschaft
3.2.3-4 Lösungen ALFA – Vermeidung von Parallelgesellschaften
3.2.3.3 Imame und
Islamvereinigungen
3.2.3.4 Kitabesuch
Imame der Islamischen Glaubensgemeinschaften und Muslimvereine
werden der Kontrolle des Landes unterworfen. Das bedeutet u.a. Gelübde
auf das Grundgesetz, Verpflichtungen zur Transparenz und zum Predigen in
Deutsch sowie Sanktionsmöglichkeiten bis zu Verboten der Betreibung und
Ausweisung der fraglichen Personen.
Die Ablegung des Eides auf das Grundgesetz durch muslimische
Gelehrte und Imame von Moscheen und Koranschulen muss in das Gesetz.
Das ist nicht nur bei Staatsbediensteten, sondern auch bei Bischöfen im
Land üblich.
Kleinkinder, die zu Hause bleiben, sind ein elementares
Integrationshindernis, auch für spätere (sprachliche) Eingliederung in die
Schule. Eltern von Migranten müssen dringend angehalten werden, ihre
Kinder eine allgemeine KITA besuchen zu lassen, auch wenn dies teuer
erscheint. Geeignete Anreiz- bzw. Sanktionssysteme sind zu
implementieren. Der KITA-Besuch sollte kostenlos sein.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 126
Bürgerstaat. Effizienz. Zukunft. ALFA
1.
Wirtschaft / Infrastruktur
2.
Bildung / Demographie
3.
Sicherheit / Integration
4.
Kommunales / Demokratie
5.
Technik / Energie
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 127
NRW ist das am stärksten verschuldete Bundesland, wobei jede dritte Kommune
unter Vormundschaft der Aufsichtsbehörden steht
4.1 Aktuelle Situation
Schuldenstand
 NRW nimmt im Vergleich der öffentlichen
Verschuldung den letzten Platz unter den
deutschen Flächenländern ein
 Die Summe der kommunalen
Verschuldung erreichte 2014 die 100 Mrd.
€ Marke
 Nur 13 der 396 Kommunen NRWs sind
schuldenfrei, 96,7% sind verschuldet
 Jede dritte Kommune in NRW steht unter
der Vormundschaft der Aufsichtbehörden
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 128
Bei Fortsetzung des aktuellen Trends verdoppelt sich die kommunale Verschuldung
noch einmal
4.1 Extrapolation 2035
Weiter steigende Schulden
Herausforderung: Verschuldung stoppen
 In den abgelaufenen 5 Jahren sind die
kommunalen Schulden in NRW um 19,5%
gestiegen, in 10 Jahren um 53,8%
 Ohne Veränderung würde sich die
Schuldenlast bis 2035 auf ca. 200 Mrd. €
verdoppeln. Beim historischen Zinssatz
von 4,4% würde dies bedeuten, dass sich
das Haushaltsdefizit versiebenfachen
würde
 68% der Kommunen planen eine
Steuererhöhung in den nächsten Jahren
 Ohne grundsätzliche Änderungen ist eine
Fortsetzung der Verschuldung zu
erwarten
Annahme: Haushaltssicherung usw. greifen nicht.
Frage: Wie kann NRW das Problem
ständig defizitärer Kommunen
lösen?
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 129
Vermeiden von Fehlanreizen, nachhaltige Ausgabenbeschränkung und
professionelle Verwaltung vermeiden Verschuldung nachhaltig
4.1 Kernpositionen ALFA
Funktionsfähige Kommunen
Fehlanreize
vermeiden
Ausgabenkontrolle
Effiziente
Verwaltung
Keine…
 …Landeszuweisungen
 …Teilprojektfinanzierung
 …Kommunalsoli
 Finanzreferendum
 Schuldenbremse
 Doppelspitze
 Benchmark
 Aufsichtsratsprofessionalisierung
 Keine Rekommunalisierung
Subsidiarität & Konnexität1)
1) Konnexität: Aufgabenlast folgt der Ausgabenlast, d.h. wenn das Land Aufgaben an
Kommunen delegiert, müssen auch Einnahmen dorthin delegiert werden
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 130
Subsidiarität: Aufgaben werden auf der niedrigsten möglichen Ebene ausgeführt lokal statt zentral
4.1 Grundprinzip: Subsidiarität
Vertrauen in die Kommune
 Umfragen zeigen, dass Bürger ein größeres Vertrauen in
kommunale als in Bundes- oder gar europäische Instanzen
haben.
 Gleichzeitig sind in Deutschland etwa 64% der
Staatsausgaben auf Bundesebene.
 In anderen Ländern gibt es ganz andere Verteilungen, z.B.
Dänemark (65% kommunal, inkl. Zuständigkeit für Kitas,
Altenpflege, Schulen, Verkehr etc.)
 Durch das deutsche System der Kofinanzierung werden
häufig Ausgaben nur wegen Kostenzuschüssen getätigt
 Je größer die Nähe zwischen Bezahlenden und Begünstigten
und je größer die Transparenz, desto effizienter werden Mittel
erhoben und eingesetzt
 Subsidiarität – die Wahrnehmung von Aufgaben auf der
niedrigst möglichen Ebene – ist ein Schlüssel zu Effizienz und
Bürgerzufriedenheit.
Quelle: Hentschel (2014), MD Magazin 4/2012, Hentschel (2013) „Von wegen
alternativlos!“, Europa-Verlag, Zürich; Umfrage: Forsa 2010
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 131
Kommunales / Demokratie


4.1 Kommunales

4.1.1 Subsidiaritätsprinzip

4.1.2 Finanzreferendum

4.1.3 Professionalisierung der Verwaltung
4.2 Direkte Demokratie
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 132
Ein beträchtlicher Teil der kommunalen Finanzen wird durch das Land zugewiesen
4.1.1 Aktuelle Situation in NRW
Finanzausgleich
•
•
Finanzausgleich wird in Nordrhein-Westfalen
• Der kommunale
durch das jährliche
Gemeindefinanzierungsgesetz (GfG) geregelt.
Das Land legt dabei die Höhe der
Gesamtzuweisungen und die Struktur der
Zuweisungen (allgemeine/zweckgebundene;
konsumtive/investive) fest. Der Umfang der
Finanzausstattung jeder Kommune ist
demnach in ein Gesamtverteilungssystem
eingebunden.“
Der kommunale Finanzausgleich tritt neben die
originären Einnahmen der Gemeinde. Die
Landeszuweisungen belaufen sich auf ca. 33%
der kommunalen Einnahmen (Jahr 2014).
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 133
Direkte Partizipation an Bundessteuern, Abbau der Projektzuweisungen und
Abschaffung des Kommunalsolis geben den Gemeinden Freiheit und
Verantwortung
4.1.1.1-3 Lösungsansatz ALFA - Übersicht
4.1.1.1
Landeszuweisungen
 Mehr als ein Drittel aller kommunalen Mittel warden durch das Land
durchgeschleust. Ein Teil dieser Mittel ist zweckgebunden.
 ALFA fordert die direkte Mittelzuordnung von Bundessteuern, also die
unmittelbare Zuweisung von Bundessteuern an die Gemeinden
4.1.1.2
Teilfinanzierung
 Bei der Teilfinanzierung handelt es sich um Zuwendungen für bestimmte
Zwecke, an deren Erfüllung das Land ein erhebliches Interesse hat. Das
Land finanziert Projekte zum Teil. In der Folge übernehmen sich
Kommunen, weil sie fürchten, Subventionen zu verlieren, wenn sie die
Möglichkeiten der Teilfinanzierung nicht ausschöpfen.
 ALFA fordert die Rückgabe der Mittel zur Teilfinanzierung an die
Kommunen
4.1.1.3
Kommunalsoli
 Einige effiziente Kommunen müssen in NRW über den sog.
“Kommunalsoli” große Mittel an weniger effiziente Kommunen
umverteilen. Für jene Gemeinden entsteht ein Arnreiz möglichst viel
auszugeben und ihre Effizienz zu reduzieren, da Überschüsse abgegeben
werden müssen
 ALFA fordert die Abschaffung des NRW-Systems des Kommunalsolis
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 134
Keine Selbstbereicherung des Landes zu Lasten der Kommunen
4.1.1.4 Antwort ALFA - Landeszuweisungen
Situation
 Ein Drittel der Einnahmen der Kommunen laufen über den Landeshaushalt. Dabei schaltet der
Landesgesetzgeber sein pflichtgemäßes Ermessen zwischen die Weiterleitung von Bundessteuern an die
Gemeinden („Hemd näher als der Rock“). Auf die Gnade des Geldgebers angewiesen zu sein, macht
unfrei.
Problem / Frage
 Mittels der Zuweisungspraxis stattet sich das Land mit einem Machtinstrument gegenüber den Gemeinden
aus, das demokratischen Prinzipien (Selbstverwaltung und Subsidiarität) zuwiderläuft.
 Wie können die den Kommunen zustehende Mittel ohne Landeseinfluss zugeleitet werden?
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 135
Keine Selbstbereicherung des Landes zu Lasten der Kommunen
4.1.1.4 Antwort ALFA - Landeszuweisungen
4.1.1.4. Lösungsforderung
Die Selbständigkeit der Kommunen muss ausgebaut bzw. gewahrt werden:
Den Gemeinden müssen in größeren Umfang als bisher originäre Einnahmen durch verstärkte Teilhabe an
der Einkommens- und Umsatzsteuer zugestanden werden. Die Zuweisungen müssen zugunsten der
Teilhabe an den genannten Steuern deutlich zurückgefahren werden.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 136
Der Prozess zum Landesentwicklungsplan NRW soll nach der Landtagswahl 2017
neu aufgegriffen werden
4.1.1.5. Antwort ALFA - Landeszuweisungen
Situation
 Dem Landesentwicklungsplan NRW kommt als raumplanerischem Element eine strategische Bedeutung
bei der weiteren Entwicklung des Landes NRW in gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, ökologischen und
energiepolitischen Belangen zu. Die Verantwortung des LEP liegt daher nicht bei einem Fachministerium
allein, sondern ist direkt der Staatskanzlei zugeordnet.
Problem / Frage
 Der derzeitige Entwurf des LEP ist geprägt von politisch-ideologischen Vorstellungen und
fortschrittskritischen Grundsätzen der rot-grünen Landesregierung. Insbesondere betont der vorliegende
LEP Entwurf umweltpolitische Zielsetzungen ohne den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und
energiepolitischen Herausforderungen und Notwendigkeiten unseres großen Flächenlandes gerecht zu
werden.
 Kann der aktuelle Landesentwicklungsplan angepasst werden?
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 137
Der Prozess zum Landesentwicklungsplan NRW soll nach der Landtagswahl 2017
neu aufgegriffen werden
4.1.1.5. Antwort ALFA - Landeszuweisungen
4.1.1.5. Lösungsforderung
Die Selbständigkeit der Kommunen muss ausgebaut bzw. gewahrt werden:
ALFA NRW lehnt den vorliegenden Entwurf des Landesentwicklungsplans 2015 ab und fordert die
Landesregierung auf, den Prozess der Erstellung und Verabschiedung des LEP-NEU zu stoppen und nach
der Landtagswahl 2017 wieder aufzunehmen.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 138
Die Projektteilsubventionierungen durch das Land sind so zu gestalten, dass
Fehlanreize vermieden werden und ausgeschlosen ist, dass sich Kommunen
finanziell übernehmen
4.1.1.6 Antwort ALFA - Teilfinanzierung
Situation
 Es gibt projektgebundene Teilsubventionen des Landes. Dabei handelt es sich
um Fälle des § 23 LHO – NRW – Zuwendungen („Ausgaben und
Verpflichtungsermächtigungen für Leistungen an Stellen außerhalb der
Landesverwaltung zur Erfüllung bestimmter Zwecke (Zuwendungen) dürfen nur
veranschlagt werden, wenn das Land an der Erfüllung durch solche Stellen ein
erhebliches Interesse hat, das ohne die Zuwendungen nicht oder nicht im
notwendigen Umfang befriedigt werden kann.“)
Problem / Frage
 Projekte werden nur deshalb (in dem Umfang) realisiert, weil die Kommune die
Fördermittel des Landes „mitnehmen“ will. Dies ist ein Mechanismus zur
Ausgabenerhöhung, weil suggeriert wird, dass das Projekt weniger kostet
 Kommunen übernehmen sich und können oft auch die Folgekosten (Unterhalt)
zu groß dimensionierter Projekte nicht mehr stemmen
4.1.1.6.
Lösungsforderung:
Die ALFA fordert
generell die
Abschaffung des
Mechanismus der
kommunalen
Teilfinanzierung durch
das Land NRW. Der
Zugang zu vom Land
lediglich teilfinanzierten
Projekten ist unmittelbar
solchen Gemeinden zu
verwehren, die sich im
Haushaltssicherungskonzept befinden.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
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Seite 139
Durch ständige vor allem tatsächliche, aber auch gesetzliche Aufgabenzuweisung
ohne Mittelzuweisung wird das Recht auf kommunale Selbstverwaltung in NRW
sukzessive ausgehöhlt
4.1.1.7 Antwort ALFA – Gewährleistung des Konnexitätsprinzips
Situation
 Art. 78 LV NRW beinhaltet das Konnexitätsprinzip, welches besagt, dass dann, wenn Kommunen
Aufgaben vom Land übertragen bekommen, sie auch die dazu notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt
bekommen müssen
 Abs. 3 überlässt es dem Landesgesetzgeber, „ ... Bestimmungen über die Deckung der Kosten“ zu treffen.
Die Formulierung ist zu schwach. In der Praxis werden die Gemeinden benachteiligt, so deshalb, weil
Anpassungen monetärer Leistungen stets nur für die Zukunft erfolgen, Ausgleichsleistungen für die
Vergangenheit gesetzlich nicht vorgesehen sind. Das Ausführungsgesetz berücksichtigt nur "wesentliche
Belastungen". Was heißt hier "wesenlich"?
Problem / Frage
 Obwohl Art. 78 LV NRW das Konnexitätsprinzip beinhaltet, ist es in der Vergangenheit immer wieder zu “
schleichenden“ Aufgabenausweitungen auf Seiten der Gemeinden gekommen, ohne dass durch Bund
oder Land die Kosten gedeckt wurden.
 Wie wird sicher gestellt, dass Kommunen ihre originären Aufgaben auch erfüllen können ohne von außen
(Land) daran gehindert zu werden?
 Was kann getan werden, um das in der Landesverfassung Art. 78, Abs. 1 garantierte Recht der
Gemeinden auf Selbstverwaltung vor Aushöhlung zu schützen?
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
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Seite 140
Um die Handlungsfähigkeit der Kommunen sicher zu stellen, sind die Vorschriften
zu präzisieren und eine zweite Kammer einzurichten, analog zum Bundesrat
4.1.1.7-8 Antwort ALFA – Gewährleistung des Konnexitätsprinzips
4.1.1.7 Verwaltungsvorschriften:
Vorschlag zur Erweiterung von
Verwaltungsvorschriften auf Basis
des §78 (3), in dem die Begriffe
"angemessen, pauschalisiert,
notwendig, durchschnittlich, usw."
konkretieriert werden, damit keine
Auslegungsansichten erst noch
verfassungsmäßig richterlich
vehandelt werden müssen (siehe
VerfG 16/96 7/97 5/97) . Fluß der
finanziellen Mittel muss gesondert
nachvollziehbar bis hin zur
Verwendung unkompliziert prüfbar
sein.
4.1.1.8 Zweite Kammer:
ALFA fordert die Schaffung eines
„Zweikammersystems“ im Land, in dem die
Interessen der Gemeinden in einem dem
Bundesrat vergleichbaren Gremium gewahrt
werden. Dieses Gremium hat ein Vetorecht bei
Gesetzen, die die Autonomie der Gemeinden
berühren. Das Veto darf nur mit mindestens 2/3
der Stimmen des Landesparlaments
ausgeräumt werden können. Das Gremium
selbst, z.B. Landesversammlung genannt, setzt
sich aus einer begrenzten Zahl von Mitgliedern
der Landschaftsversammlungen und / oder der
Regionalräte zusammen. Es hat ausschließlich
die oben bezeichnete Aufgabe und tritt nur bei
Bedarf zusammen.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 141
Da der „Kommunalsoli“ effiziente Gemeinden bestraft und somit kein nachhaltiges
Instrument zur Gemeindefinanzierung darstellt, ist er ersatzlos abzuschaffen
4.1.1.9 Antworten ALFA – Kommunalsoli
Situation
 Geld wird vom Land als Kommunalsoli gesammelt und per
„Gießkannenprinzip“ an Kommunen verteilt, die bewiesen haben, nicht
weitsichtig oder zukunftsweisend genug zu ihre Ausgaben zu steuern.
4.1.1.9.
Lösungsforderung:
Problem / Frage
 Geberkommunen werten den Kommunalsoli oft als Strafe. Es gibt keine
Mitwirkungsmöglichkeit der Geberkommune.
 Schwache Kommunen sind oft überfordert. Sie erhalten anonymes Geld und
geben es oft auch so aus.
 Wie kann die Rückkehr zu einem leistungsgerechten Anreizsystem erfolgen?
ALFA fordert die
ersatzlose Streichung
des sog.
„Kommunalsolis“.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 142
Kommunales / Demokratie


4.1 Kommunales

4.1.1 Subsidiaritätsprinzip

4.1.2 Finanzreferendum

4.1.3 Professionalisierung der Verwaltung
4.2 Direkte Demokratie
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 143
Durch Finanzreferenden holen sich die Bürger die Kompetenz zurück, über
Ausgaben in ihrer Stadt selber zu entscheiden
4.1.2 Finanzreferenden
Situation
 Lt. Deutschem Städte- und Gemeindebundes sind etwa die Hälfte aller
Kommunen von praktischer Zahlungsunfähigkeit bedroht. 91% der Kommunen
in NRW sind verschuldet.
 Im bestehenden rein parlamentarischen System gelingt es offenbar regelmäßig
nicht, ausgewogene kommunale Haushalte aufzustellen. Zahlreiche
Großprojekte misslingen (z.B. Berliner Großflughafen, Elbphilharmonie).
Problem / Frage
 In vielen Kommunen regiert faktisch eine große Koalition. In Folge werden
Kompromisse geschlossen und alle Wunschprojekte unterstützt.
 Projekte, die bei den Bürgern nicht genügend Unterstützung bekommen,
werden auf Drängen der Politik trotzdem realisiert, mit der Folge hoher
Verschuldung.
 Ständige Kostenüberschreitungen wegen mangelnder Diskussion im Vorfeld.
 Wie können unnötige Großausgaben auf kommunaler Ebene vermieden
werden?
Lösungsforderung:
ALFA fordert die
Einführung von
Finanzreferenden auf
kommunaler Ebene
nach Schweizer Vorbild.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
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Finanzreferenden in Kombination mit Schuldenbremsen können reduzierend auf
den Anstieg der Staatsverschuldung wirken
4.1.2 Lösungsansatz Finanzreferenden
Finanzreferendum: „Ab einer bestimmten Höhe der
Ausgaben für ein bestimmtes Projekt können oder
müssen die Bürgerinnen und Bürger sogar um ihre
Zustimmung gefragt werden, wobei diese Höhe für
laufende Ausgaben geringer sein kann als für
einmalige Projekte.“1)
Kantone und Gemeinden mit Finanzreferendum
nehmen am Trend zur Verschuludng nicht teil
St. Gallner Modell: Trennung Finanzhaushalt und
Investitionshaushalt (Finanzhaushalt muss
ausgeglichen sein, Investitionen unterliegen
Finanzreferendum: fakultativ ab 300.000 CHF,
obligatorisch ab 1‘5 CHF bei laufenden Ausgaben, 3‘
bzw. 15‘ CHF bei Projekten), fakultative Referenden
Quorum 1,5% der Stimmen
Häufiges Junktim: Schuldenbremse und
Finanzreferendum
1) Feld / Kirchgäßner (2004), S. 4
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 145
Bürgerbeteiligung an Finanzfragen fördert signifikant nachhaltige Finanzpolitik und
vermeidet Schulden
4.1.2 Empirie: Wirken Finanzreferenden?
Geringere
Staatsausgaben
 Anstieg der Staatsausgaben um ca. 3% niedriger (6,5% statt 9,6%)
 Niedrigere Einnahmen und niedrigere Ausgaben, Gebühren statt
Steuerfinanzierung
 Je mehr Finanzreferenden, desto niedriger Staatsausgaben´und
Verwaltungsausgaben
 Staatsausgaben zwischen 6% und 20% niedriger
Niedrigere Schulden
 Aufgabenverschiebung von zentraler auf dezentrale Ebene, Effekt in
Kommunen am größten
 Schulden zwischen 33% und 45% niedriger
Wohlstandssteigerung




Kosten öffentlicher Arbeiten niedriger (z.B. Müllabfuhr 20% billiger)
bessere Steuermoral
(meist) signifikant höhere Zufriedenheit
ca. 5% höheres Bruttosozialprodukt
Quelle: Feld / Kirchgässner (2009) und die dort zitierte Literatur, Bezug: CH, weitere
Effekte: geringer Einkommensungleichheit
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 146
Durch die Einführung des Finanzreferendums in Verbindung mit einer effektiven
Schuldenbremse können die kommunalen Haushalte genesen
4.1.2 Antworten ALFA
 Das Finanzreferendum sieht vor, dass fakultative und ab einer
Finanzreferendum
bestimmten Ausgabenhöhe auch obligatorische Volksabstimmungen
durchgeführt werden. Wenn die Bürger konkret über die Verwendung der
von ihnen eingezahlten Steuermittel mitbestimmen können, lässt sich das
Problem der Verschuldung nachweislich reduzieren, auch in den
Kommunen.
 ALFA fordert die Einbringung der Schuldenbremse analog zu Art 115 GG
Schuldenbremse
auch in die Landesverfassung und ihre gewissenhafte Anwendung. Das
Instrument der Schuldenbremse hat sich in der Schweiz seit Jahren
bewährt und wird dort in der Regel in Kombination mit dem
Finanzreferendum angewandt.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 147
Kommunales / Demokratie


4.1 Kommunales

4.1.1 Subsidiaritätsprinzip

4.1.2 Finanzreferendum

4.1.3 Professionalisierung der Verwaltung
4.2 Direkte Demokratie
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 148
Es gibt ganz erhebliche Effizienzunterschiede zwischen den kommunalen
Verwaltungen, die auch nicht vollständig durch äußere Umstände bestimmt sind
4.1.3 Aktuelle Situation in NRW
Situation:
• hohe Personalkosten in den Verwaltungen
(größter Ausgabenposten)
• Entscheidungen werden meist innerhalb der
Verwaltung getroffen (am "grünen Tisch") Sinn und Zweck sind oft realitätsfremd und
gehen am tatsächlichen Bedarf vorbei
• Kosten – Leistungsbalance nicht mehr
ausgeglichen
• Dies gilt jedoch nicht pauschal für alle
Kommunen, es gibt auch „best practices“
Quelle: Rheineische Post, 18.12.2015
Ursachen:
• aufgeblähter Verwaltungsapparat,
• starre Strukturen innerhalb derer sich
Kompetenzen erhärten,
• Effektivität wird aus den Augen verloren - der
"Posten" steht oft im Zentrum des Interesses
(und damit das private Einkommen!)
• Entscheider werden benannt, egal welche
Qualifikation vorliegt (Vetternwirtschaft,
"Freundschaftsdienste",
Quoten)
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 149
Ohne Gegensteuern tritt die faktische Handlungsunfähigkeit vieler
nordrheinwestfälischer Kommunen ein
4.1.3 Extrapolation 2035
Ergebnis:
• durch Aufgabenerweiterungen entstehen immer neue Gremien, Verwaltungsbereiche, Posten... verbunden
mit immer weiter steigenden Kosten (alte Strukturen bleiben mesit erhalten)
• Bürger werden "entmündigt" - Entscheidungen werden vorwiegend in „Amtsstuben“ getroffen - die
notwendigen Recherchen dazu erhöhen wiederum den Verwaltungsaufwand und somit auch die Kosten,
• Personalkosten werden immer höher - Ressourcen werden gebunden und stehen nicht mehr für notwendige
Aufgaben (Investitionen) zur Verfügung,
• die Verwaltung finanziert primär sich selbst, bis hin zur Zahlungsunfähigkeit!
• Bei unverändertem Fortsetzen des Trends der letzten 10 Jahre verdoppeln sich die kommunalen Schulden
noch einmal bis 2035
Frage, die die Politik beantworten muss:
• Wie können die Personalkosten gesenkt werden, ohne die Leistungsfähigkeit der Verwaltungen zu
beeinträchtigen?
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 150
Im Kern des ALFA-Ansatzes steht Effizienzsteigerung durch Professionalisierung
der öffentlichen Verwaltung – Kompetenz statt Parteibuch
4.1.3 Lösungsänsatze ALFA
Permanentes
Benchmark
 Lernen von den besten
Kommunen
Rückkehr zur
Doppelspitze
 Stadtdirektor als
Verwaltungsprofi
Professionalisierung der
Verwaltung
Professionalisierung Aufsichtsräte
 Kompetenz statt
Parteigefälligkeit
Keine
„Rekommunalisierung“
 Effizienz durch
Wettbewerb
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 151
Permanentes
Benchmark
Durch einen systematischen und regelmäßigen Vergleich der
Gemeinden können unnötige Kosten für Bürger reduziert werden
Rückkehr zur
Doppelspitze
Professionalisierung
der Verwaltung
Keine
„Rekommunalisie
rung“
4.1.3.1 Forderung ALFA: Permanentes Benchmark
Situation
 Es gibt große Unterschiede zwischen der Effektivität öffentlicher Verwaltungen.
So fließt in München etwa ein doppelt so hoher Anteil des städtischen
Haushalts in die Personalausgaben, als beispielsweise in Essen. Die
Gemeindeprüfungsanstalt NRW bietet Beratung an.
 Unabhängig von äußeren Einflüssen sind viele Unterschiede zwischen den
Gemeinden durch die Professionalität derer Verwaltung verursacht.
Problem / Frage
 Es fehlt an Transparenz zwischen den Verwaltungen. Was jeder
privatwirtschaftliche Filialbetrieb vermag, die Leistungsfähigkeit der einzelnen
Standorte zu vergleichen, wird bislang bei den NRW Kommunen nicht
systematisch bzw. unzureichend betrieben. Dadurch kann das Lernpotenzial
nicht genutzt werden und unnötige Mehrausgaben entstehen.
 Alleine der transparente Vergleich zwischen den Gemeinden und die
Sichtbarmachung von Vorbildern wird eine Effizienzsteigerung bewirken.
 Wie kann Transparenz hergestellt werden?
4.1.3.1
Lösungsforderung:
ALFA fordert die
Einrichtung eines
permanenten
Benchmarks zwischen
den Gemeinden. In
strukturierter Form
werden Kosten und
Leistungen regelmäßig
verglichen und die
Ergebnisse
veröffentlicht.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 152
Professionali
sie-rung
Aufsichtsräte
Permanentes
Benchmark
Die Rückkehr zur Doppelspitze in Kommunen ist ein Schritt zur
Professionalisierung der Verwaltung
Rückkehr zur
Doppelspitze
Professionalisierung
der Verwaltung
Keine
„Rekommunalisie
rung“
4.1.3.2 Forderung ALFA: Rückkehr zur Doppelspitze
Situation
• Bis 1994 war es üblich, dass Städte und Gemeinen durch eine Doppelspitze
vertreten wurden. Einerseits gab es dem Bürgermeister als gewählte Spitze
des Gemeinderates und andererseits den Stadtdirektor als Verwaltungsspitze.
Der Stadtdirektor musste regelmäßig bestimmte Qualifikationen zur Führung
einer Verwaltung besitzen.
• Durch die Gesetzesänderung 1994 ist es möglich, diese kommunale
Doppelspitze durch nur einen Bürgermeister zu ersetzen. Eine besondere
Qualifikation braucht dieser Bürgermeister nicht mehr.
Problem / Frage
 Diese Situation führt häufig dazu, dass in der Kommunalverwaltung
unerfahrene Personen große städtische Verwaltungen leiten.
 Eine weitere Folge ist, dass das Amt des Verwaltungsleiters nunmehr häufig
unter ausschließlich parteipolitischen Gesichtspunkten besetzt wird.
 Es ist bereits erkennbar, dass durch die Änderung zur "Einfachspitze" einzelne
Verwaltung aufgebläht wurden und Aufgaben ineffizientere gelöst werden.
4.1.3.2
Lösungsforderung:
ALFA fordert eine
Rückkehr zur
Dopplespitze. Die
angestellten
Verwaltungsdirektoren
müssen eine
entsprechende
Qualifikation - je nach
Größe der Gemeinde –
vorweisen.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 153
Professionali
sie-rung
Aufsichtsräte
Permanentes
Benchmark
Vorstände, Geschäftsführer und Aufsichtsräte öffentlicher Betriebe
müssen fachliche Qualifikation aufweisen
Rückkehr zur
Doppelspitze
Professionalisierung
der Verwaltung
Keine
„Rekommunalisie
rung“
4.1.3.3 Forderung ALFA: Professionalisierung Aufsichtsräte
Situation
 In Betrieben, die im Eigentum oder Teileigentum der Kommunen stehen, ist ein
Trend erkennbar, Aufsichsträte und Geschäftsführungen mit Personen zu
besetzen, denen parteipolitische "Dankbarkeit" erwiesen werden muss.
 Hierbei werden Qualifikationen, die zur Führung dieser Ämter eigentlich
notwendig sind, nicht gefordert.
Problem / Frage
 Folge der Besetzung von Aufsichtsratsposten nicht nach fach- sondern nach
politischen Kriterien ist, dass diese kommunalen Versorgungsbetriebe
regelmäßig teurerer arbeiten als vergleichbare private Betriebe, denen
kaufmännisch geschulte Personen vorstehen.
 Wie kann sicher gestellt werden, dass kommunale Funktionsträger die nötige
professionelle Kompetenz aufweisen?
4.1.3.3
Lösungsforderung:
Die ALFA fordert, dass
Vorstände
(Geschäftsführer) und
Aufsichtsräte
öffentlicher Betriebe
entsprechend ihrer
Verantwortung
ausgebildet sein
müssen und bei
Verstößen gegen
wirtschaftliche
Prinzipien auch haften
müssen.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 154
Professionali
sie-rung
Aufsichtsräte
Permanentes
Benchmark
ALFA fordert, den erfolgreichen Weg der Privatisierung öffentlicher
Betriebe konsequent fortzusetzen und regionale Monopole aufzulösen
Rückkehr zur
Doppelspitze
Professionalisierung
der Verwaltung
Keine
„Rekommunalisie
rung“
4.1.3.4 Forderung ALFA: keine Rekommunalisierung
Situation
 In den letzten 20 Jahren war der Trend, öffentliche Versorgungsbetriebe Strom, Wasser, Abwasser, Personennahverkehr, Müllentsorgung, u.a - zu
privatisieren. Der Erfolg war überwiegend positiv. Die privaten Betriebe konnten
kostengünstiger anbieten und wirtschafteten effektiver.
 Gegenläufig ist eine Bewegung zur Rekommunalisierung (Rückkauf) der
Betriebe mit einem öffentlichen oder halböffentlichen Versorgungsauftrag in
vielen Gemeinden zu beobachten.
Problem / Frage
 Seit einigen Jahren wird von den Gemeinden der Rückkauf dieser
Versorgungsbetriebe mit teilweise wenig nachvollziehbaren Gründen gefordert
und durchgeführt.
 Oft geht es darum, „verdiente" Politiker in diesen Betrieben mit gut bezahlten
„Pöstchen“ zu versorgen.
 Wie kann vermieden werden, dass öffentliche Mittel ineffizient und zur
Versorung von Politikern statt zum Wohe der Bürger eingesetzt werden?
4.1.3.4
Lösungsforderung:
Die ALFA fordert, den
Trend der Privatisierung
nicht aufzuhalten oder
gar umzukehren. Eine
Kommunalisierung ist
nur sinnvoll bei
eindeutig öffentlichen
Belangen (öffentlichen
Gütern). Statt dessen
sind regionale
Monopole aufzulösen
und kommunale
Dienstleistungen dem
Wettbewerb zugänglich
zu machen
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 155
Professionali
sie-rung
Aufsichtsräte
Kommunales / Demokratie


4.1 Kommunales

4.1.1 Subsidiaritätsprinzip

4.1.2 Finanzreferendum

4.1.3 Professionalisierung der Verwaltung
4.2 Direkte Demokratie
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 156
Durch direkte Demokratie als Ergänzung zum Parlamentarismus können
entscheidende Wesensprobleme indirekter Systeme überwunden werden
4.2 Zusammenfassung
Probleme des deutschen Politiksystems
Lösungsansatz Volksentscheide
 Der deutsche Parteien-Parlamentarismus hat
mindestens vier Wesensprobleme:
1. Anfälligkeit ggü. Lobbyisten, da nur wenige
Entscheider zu beeinflussen sind
2. (Oftmals für Steuerzahler teures)
Opportunistisches Verhalten wird in einem
„Prinzipal-Agenten“-Verhältnis begünstigt
3. Wähler können nur Programmpakete
aussuchen, statt Einzelentscheidungen zu
Sachthemen treffen zu können
4. Die Legislaturperiode ist vor dem
Hintergrund zunehmender Umweltdynamik
zu lang
 Resultat: Wenig effektive Gesetzgebung und
Mittelverschwendung mit Politikverdrossenheit
als Folge
 Elemente der direkten Demokratie als
Ergänzung zum Parlament können
Wesensprobleme indirekter Systeme
überwinden
 Eine Mischung aus obligatorischen und
fakultativen Volksentscheiden bzw.
Volksinitiativen (auf kommunaler, Landes- und
Bundesebene)
– (1.) Erschwert Lobbyismus, (2.) Überwindet
das Prinzipal-Agenten Problem, (3.) erlaubt
individuelle Meinungsartikulation und (4.) ist
flexibel bei unerwarteten Änderungen
 Das Finanzreferendum als besondere Form
des Volksentscheids kann den sparsamen
Umgang mit öffentlichen Mitteln fördern (Details
unter „Kommunales“)
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 157
Direkte Demokratie

Notwendigkeit direkte Demokratie

Ausgestaltung Volksentscheide in NRW
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 158
Direkte Demokratie kommt dem Modell sich selbst verwaltender mündiger Bürger
am Nähesten
4.2 Ausgangslage
„Regierung des Volks, durch das Volk, für das Volk.“
Abraham Lincoln 1863
...aber das gegenwärtige Regierungssystem in Deutschland
weist Einschränkungen auf, u.a.: (1.) Zugänglichkeit für
Lobbyisten, (2.) Opportunismus, (3.) Programmpakete statt
individueller Präferenzen, (4.) mangelnde Aktualität
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 159
Indirekte Demokratiesysteme sind anfällig für Lobbyismus, also der zielgerichteten
Beeinflussung von Entscheidungsträgern zur Verfolgung eines Partikularziels
4.2 Probleme indirekte Demokratie: Lobbyismus (1/4)
Beispiel Hotelierprivilegien
Lobbyismusproblem
 Steuerbegünstigung für Hotels im Wahlprogramm der FDP
 Tourismuspolitischer Sprecher der FDP bring Papier des Präsidenten des
Gastronomieverbands DEHOGA in die Verhandlungsgruppe „Wirtschaft“
der Koalitionsverhandlung 2009 ein
 Die Arbeitsgruppe Steuern berechnet Steuerausfall von 4,6‘‘ € und ist
skeptisch
 Runde der Parteivorsitzenden einigt sich jedoch (allerdings nicht auf die
geforderte Speisenbegünstigung, sondern auf Steuerprivilegien für
Übernachtungen)
 Parteispende an FDP durch Möwenpick Hotel-Grupe: 1,1‘ €, in mehreren
Tranchen Okt. 2008- Okt. 2009 (bis Koalitionsvertrag)
 Der damalige FDP-Chef bezeichnet die Annahme eines Zusammenhangs
zwischen Hotel-Spenden und Hotel-Privilegien als „absurd“
 Ergebnis: Wenig Gemeinnutz aus Steuerbegünstigung von Hotels (nicht an
Endkunden weitergereicht)
 Durch Lobbyismus
werden
Partikularinteresse
durchgesetzt (nur
wenige Personen
müssen beeinflusst
werden)
 Gilt als
Wesensproblem
indirekter Demokratie
 Lösung: je breiter die
Menge an
Entscheidern, desto
weniger
Ansatzpunkte für
Lobbyisten
Quelle:
Spiegel 47/2009, Süddeutsche 17.05.2010, AHGZ Online 15.12.2014
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 160
Opportunistisches Verhalten kann in einem parlamentarischen System nicht
ausgeschlossen werden, da eine „Prinzipal-Agenten“-Beziehung vorliegt
4.2 Probleme indirekte Demokratie: Prinzipal-Agenten Problem (2/4)
Prinzipal-Agenten-Theorie
Williamson
 Kernaussage: in einem Delegationsverhältnis zwischen Auftraggeber
(Prinzipal, z.B. Firmeneigentümer, Wähler) und Ausführendem (Agenten,
z.B. Manager, Parlamentarier) kann es zu opportunistischem Verhalten
seitens des Agenten kommen, der nicht so handelt, wie sich der Prinzipal
dies vorgestellt hat. Ursachen1):
– Hidden characteristics: Qualitätseigenschaften vorab nicht bekannt
– Hidden action: Handlung nach Vereinbarung nicht mehr überprüfbar
– Hidden intention: Motivation des Agenten vor Vertragsabschluss
unbekannt
 Das Verhältnis zwischen Wählern einerseits und Parlament und Regierung
andererseits kann als Prinzipal-Agenten Beziehung interpretiert werden2).
Damit liegt die Gefahr opportunistischen Verhaltens vor („Die Regierung
hält nicht, was sie versprach.“)
 Kann nur vollständig aufgelöst werden, wenn Prinzipal und Agent identisch
sind; in indirekter Demokratie nicht möglich, jedoch im Volksentscheid
Williamson wurde für die PrinzipalAgenten Theorie mit dem Nobelpreis
ausgezeichnet
1) Vgl. z. B. Steinle / Schiele / Ernst (2014). Information asymetries as antecedents of opportunism, Journal of B2B Marketing, 21, p. 127
2) Vgl. z. B. Kurse, J. (2008). Parteien-Monopol und Dezentralisierung des demokratischen Staates. Diskussionspapier Nr. 77, HSU: Hamburg, S. 10
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 161
In der indirekten Demokratie können die Wähler nur ganze Programmpakete ‚en
bloc‘ aussuchen, aber nicht ihre individuellen Präferenzen zum Ausdruck bringen
4.2 Probleme indirekte Demokratie: Programmpakete (3/4)
Programmpaket Partei 1
Welche Partei wählt der
Bürger, der Programmpunkt
„A“ ablehnt?
.
A
B
C
Programmpaket Partei 2
A
D
E
Programmpaket Partei 3
A
F
G
 In einer Parteiendemokratie stellen sich Organisationen jeweils mit einem Bündel an Forderungen zur Wahl.
Analoges gilt für Personenwahlen: jeder Kandidat vertritt mehrere Positionen zu unterschiedlichen Themen
 Eine vollständige Übereinstimmung zwischen dem individuellen Wähler und allen Programmpunkten ist
kaum zu erreichen. Jede Parteiwahl ist ein Kompromiss, eine individuelle Zusammenstellung nicht möglich
 Manche Positionen werden praktisch nicht vertreten (Beispiel Eurokritik, bis vor kurzem)
 Eine exakte Präferenzartikulation ist den Bürgern i.d.R. nicht möglich: „Die Wähler können bei Wahlen nur
für Programmpakete abstimmen. Das Paket enthält viele Dinge, die sie wollen, aber auch etliche, die sie
nicht bestellt haben. Nur Volksentscheide ermöglichen es, diese Programmpakete aufzuschnüren.“1)
1) Tiefenbach, Paul (2013). Alle Macht dem Volke? VSA: Hamburg, S. 12.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 162
Entscheidungen aufgrund unvorhergesehener Ereignisse spiegeln in der indirekten
Demokratie nicht sicher die aktuellen Präferenzen der Bürger wider
4.2 Probleme indirekte Demokratie: Unvorhergesehene Dynamik (4/4)
Zunehmende Dynamik der Umwelt erfordert flexiblere politische Reaktion
 Selbst wenn maximale Transparenz herrschte, Lobbyismus kaum präsent und nur ein geringes PrinzipalAgenten Problem vorliegen würde und selbst wenn es so viele Parteien, wie unterschiedliche Wähler gäbe
und jeder Wähler zum Zeitpunkt der Wahl optimal vertreten würde, selbst dann bliebe noch ein
Wesensproblem indirekter Demokratiesysteme bestehen: Entscheidungen, die durch unvorhergesehene
Ereignisse getroffen werden müssen
 Während in den Anfangszeiten der repräsentativen Demokratie, wie wir sie heute kennen, in einer
Legislaturperiode von vier oder fünf Jahren wenige Ereignisse eintraten, die nicht vom Muster her
vorhersehbar waren, ist dies heute anders (Beispiel: Eurokrise)
 Theoretisch müsste die Legislaturperiode so gekürzt werden, dass sie die
sozio-ökonomische Dynamik widerspiegelt. Dies ist praktisch kaum möglich.
Als Alternative für das Dynamikproblem bietet sich an, solche Entscheidung,
die durch unvorhergesehene Großereignisse ausgelöst werden durch einen
Volksentscheid zu treffen
 Hinzu kommt, dass sich die Präferenzen einzelner Wähler im Laufe einer
Legislaturperiode ändern können
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 163
Anforderungen an Politiksysteme: Gemeinwohl statt Lobbyismus, Einheit von
Entscheider und Bezahler...
4.2 Anforderungen an Politiksystem (1/2)
Kein Lobbyismus
Identität von
Prinzipal und Agent
 „Für das Volk“: Gemeinwohl statt Lobbyismus
 Problem: Lobbyismus führt zur gemeinwohlsenkender
Ressourcenumleitung
 Lösungsanforderung: Ein Politiksystem muss möglichst so gestaltet sein,
dass es Einzelgruppen nicht möglich wird, ihre Sonderinteressen auf
Kosten der Allgemeinheit durchzusetzen
 Durch das Volk“: Einheit von Entscheider und Bezahler
 Problem: Agenten fehlt oftmals die Motivation zum sparsamen Umgang
mit Mitteln
 Lösungsanforderung: Ein Politiksystem muss möglichst so gestaltet sein,
dass die Einheit von Bürger als Prinzipal und Regierung als Agent soweit
wie praktisch möglich hergestellt ist
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 164
...Summe von Einzelpräferenzen statt Pakete, Dynamik
4.2 Anforderungen an Politiksystem (2/2)
Einzelpräferenzen
Dynamik
 „Durch das Volk“: Die Summe der individuellen Präferenzen entscheidet,
nicht Programmpakete
 Problem: Programmpakete ermöglichen es, Sonderinteressen
überdurchschnittlich zu artikulieren
 Lösungsanforderung: Ein Politiksystem muss möglichst so gestaltet sein,
dass es den Bürgern erlaubt, ihre Präferenzen so vollständig wie möglich
und ungefiltert zu artikulieren (im Rahmen des jeweiligen Grundgesetztes)
 Durch das Volk“. Bürgerwille entscheidet auch bei Veränderungen
 Problem: Die Länge von Legislaturperioden überschreitet teilweise die
Vorhersehbarkeit von anstehenden Entscheidungen
 Lösungsanforderung: Ein Politiksystem muss möglichst so gestaltet sein,
dass auch bei veränderten Umfeldbedingungen noch die
Bürgerpräferenzen berücksichtigt werden können
Wer hatte 2009 seinen
Bundestagskandidaten gefragt, wie er im
Falle einer Griechanlandpleite reagieren
würde?
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 165
Volksentscheide können dazu beitragen, die Einschränkungen der indirekten
Demokratie zu überwinden
4.2 Vergleich direkte – indirekte Demokratie
Indirekte Parteiendemokratie
Direkte Demokratie
Lobbyismus
 Parteiendemokratie besonders anfällig für
Lobbyismus, da nur wenige Entscheider
beeinflusst werden müssen
(„Hinterzimmerprogramm“)
 Beim Volksentscheid muss die gesamte
Wählerschaft überzeugt werden (auch
die, die bezahlen sollen), nicht nur wenige
Einzelindividuen
PrinzipalAgenten
Problem
 Opportunismus kann nicht vermieden
werden, weil Wähler nicht über alle
Eigenschaften der Abgeordneten bzw.
Parteien informiert sein können
 Liegt im Volksentscheid nicht vor, da die
Entscheidung nicht einem Agenten
delegiert, sondern selber getroffen wird
Präferenzabbildung
 Nur Programmpakete können gewählt
werden. Je geringer die Anzahl an
Alternativen, z.B. durch prozentuale
Hürden (5% Hürde), um so weniger
genau die Zuordnung
 Volksentscheide erlauben die individuelle
Meinungsartikulation auf Sachebene
Dynamik
 Bei veränderten Situationen entscheidet
der Wille der Abgeordneten, nicht der
Wille des Volkes
 Volksentscheide erlauben die individuelle
Meinungsartikulation als Reaktion auf
unerwartete Veränderungen
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 166
Anforderungen an Politiksysteme: Gemeinwohl statt Lobbyismus, Einheit von
Entscheider und Bezahler...
4.2 Fazit: Anforderung ausreichender Demokratie (in Deutschland nicht vollständig erfüllt)


Ausreichende
Demokratie





Die Macht des Volkes wird auf das periodische Wählen des Parteienproporz
reduziert
Problem: Zwischen den Wahlperioden schlägt sich das Interesse der Bürger
nicht ausreichend in den Beschlüssen und Ergebnissen nieder
Die Parlamentsarbeit spiegelt häufig nicht den Bürgerwillen wider
Die Wähler haben keinen Einfluss auf das Abstimmungsverhalten der
Abgeordneten
Das Diktat der Minderheit beherrscht immer mehr die Tagespolitik
Das Volk ist nicht das Souverän, so wie es das Grundgesetz es im Artikel
20 vorschreibt
Lösungsanforderung: Ein Politiksystem muss möglichst so gestaltet sein,
dass das Volk direkt Parlamentsentscheidungen beeinflussen kann
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 167
Direkte Demokratie

Notwendigkeit direkte Demokratie

Ausgestaltung Volksentscheide in NRW
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 168
Das bestehende Regierungssystem in Deutschland kann von einer Ergänzung
(nicht Ersatz) durch direktdemokratische Elemente profitieren
4.2 Komplementarität
Parteien-Parlamentarismus
Direkte Demokratie als Korrektiv
 Funktioniert gut als „Arbeitstier“: das Gros der
parlamentarischen Arbeit wird befriedigend
abgewickelt
 Beispiel Schweiz: nur knapp 3% der
Parlamentsbeschlüsse müssen durch einen
fakultativen Volksentscheid revidiert werden1)
 Alleine schon aus pragmatischen Gründen,
kann die direkte Demokratie2) den
Parlamentarismus nicht ersetzen
 Ergänzende Funktion: solche Gesetze, die
mindestens einem oder allen vier
vorgenannten Mängeln entspricht, können
durch einen Volksentscheid revidiert werden
 Unabhängig davon, ob dies geschieht, wirkt
die prinzipielle Möglichkeit disziplinierend auf
Parlamentarier
 Weit verbreitet: ca. 1500 landesweite
Volksentscheide fanden in 50 Ländern statt,
mehr als die Hälfte seit 1990 (CH ca. 25% der
aktuellen Volksentscheide)3)
1) Vgl. Tiefenbach, P. (2013). Alle Macht dem Volke? VSA: Hamburg, S. 22
2) „Nur direkte Sachentscheidungen der Bürger machen die direkte Demokratie aus. ‚Direktwahlen‘ von Repräsentanten (Bürgermeister, Präsidenten) bleiben Wahlen und haben nichts
mit direkter Demokratie zu tun.“ Schiller, T. (2002). Direkte Demokratie, Campus: Frankfurt, S. 13
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
3) Vgl. Kost, A. (2013). Direkte Demokratie (2. Aufl.), Springer Fachmedien: Wiesbaden, S. 74 f.
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 169
Direkte Demokratie in NRW ist auf wenige kommunale Anwendungsfälle beschränkt
4.2 Aktuelle Situation in NRW
Aktuelle Situation NRW
Konsequenzen
 Auf Landesebene gibt es zwei separate
Gesetze, eines zur Volksinitiativen und eines
zum landesweiten Volksentscheid.
– Eine Initiative muss ca. 67.000 Unterschriften
sammeln. Dann muss sich der Landtag mit
dem Thema beschäftigen. Es handelt sich
also nur um ein Antragsrecht.
– Zur Herbeiführung eines Volksentscheids sind
Unterschriften von 8% der
Stimmberechtigten, also von ca. 1,1 Mio.
Personen notwendig.
 Auf kommunaler Ebene gibt es
Bürgerentscheide, die mit Unterschriftshürden
zwischen 3 und 10% gestartet werden können.
Bürgerentscheide werden nur wirksam, wenn
ein Quorum erreicht wird. Dadurch könnte der
Anreiz entstehen, Initiativen „tot zu schweigen“.
 Auf Landesebene ist die Hürde prohibitiv hoch
und verhindert in der Praxis landesweite
Volksentscheide.
 Auf kommunaler Ebene ist die Situation etwas
besser, jedoch wurde jedes vierte Begehren für
unzulässig erklärt, jeder zweite Bürgerentscheid
ist ungültig. Grund sind eine Reihe von
faktischen Hürden, z.B. bei der
Unterschriftensammlung und in Zusammenhang
mit Themenausschluss, etwa von
Großprojekten, die im Planfestellungsverfahren
behandelt werden sowie das sog. „Finanztabu“.
 De facto fehlt es in NRW weitgehend am
Korrektiv durch die Bürger, mit der Folge
zusätzlicher Ausgaben, mangelnder
Politikkontrolle und letztlich Politik- und
Wahlverdrossenheit.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 170
ALFA fordert die Umsetzung direktdemokratischer Elemente nach Schweizer
Vorbild auch in NRW
4.2.1 Forderungen ALFA – Direkte Demokratie (1/2) – Arten
In Art. 20 Abs. 2 unseres Grundgesetzes heißt es: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in
Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der
Rechtsprechung ausgeübt“. Wir wollen den bereits im Artikel 20 Abs. 2 Grundgesetz verankerten Elementen
direkter Demokratie - als Ergänzung zum parlamentarischen System - Geltung verschaffen.
ALFA setzt sich generell dafür ein, Volksentscheide in Anlehnung an das Schweizer Vorbild auch in NRW
einzuführen. Konkret fordern wir folgende Arten von Volksentscheiden in NRW:
•
•
•
Obligatorische Referenden: sind Pflichtabstimmungen, z.B. bei Souveränitätsabtretung oder
Territorialveränderungen, erhebliche Staatsverschuldung, sowie Verfassungsänderungen.
Fakultative Referenden: ermöglichen es, vom Parlament verabschiedete Gesetze innerhalb einer
festzulegenden Frist zu ändern oder rückgängig zu machen. Hierbei ist ein dreistufiger Prozess über
Volksinitiative, Volksbegehren und Volksentscheid zu beachten. In Anlehnung an das Schweizer Vorbild sind
Unterschriften von 1% der Wähler notwendig, um ein fakultatives Referendum zu starten.
Gesetzesinitiativen durch Stimmbürger: haben eigene Gesetzesvorlagen zum Gegenstand und können
durch Jedermann angestoßen werden. Hierbei ist ein dreistufiger Prozess über Volksinitiative,
Volksbegehren und Volksentscheid zu beachten. In Anlehnung an das Schweizer Vorbild sind Unterschriften
von 2% der Wähler notwendig.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 171
Um eine effektive Nutzung des Instrumentariums der direkten Demokratie auch in
NRW zu ermöglichen, ist eine Anpassung der Verfahrensweise nötig
4.2.2 Forderungen ALFA – Direkte Demokratie (2/2) - Verfahren
Durch eine bürgerfreundliche Gestaltung der Volksabstimmungen wird die direkte demokratische politische
Mitbestimmung des Volkes sichergestellt und der leicht ausufernde Machtanspruch der Parteien in die Schranken
gewiesen.
• Im Volksentscheid entscheidet die Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Verfassungsänderungen bedürfen
einer 2/3 Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Die Erfahrung u.a. der Schweiz zeigt, dass keine Gefahr der
Minderheitendominanz besteht. Das dreistufige Verfahren mit Unterschriftensammlung macht es
wahrscheinlich, dass nur relevante Vorgänge zur Abstimmung kommen. Mit Quoren besteht zudem die
Gefahr, dass ein Thema gezielt „totgeschwiegen“ wird. Erörternde Abstimmungsbücher als
Informationsgrundlage haben sich bewährt.
• Unterschriften für Initiativen können per Präsenzunterschrift, Brief und in sicheren digitalen Medien
gesammelt werden, auf Einzel- oder Sammelformularen. Sammelfrist für die Unterstützung einer Initiative ist
18 Monate. Die jeweilige Gebietskörperschaft ist für die Prüfung der Rechtmäßigkeit der Unterschriften
zuständig. Die formell zustande gekommene Initiative wird spätestens nach 3 Monaten im Parlament beraten
und spätestens 6 Monate nach Beginn der Beratung dem Volk zur Abstimmung vorgelegt.
• Volksentscheide sollen nach Möglichkeit mit allgemeinen Wahlen zusammengelegt werden. Hier gilt auch die
Zulässigkeit der Briefwahl. Abstimmungslokale sind analog zu Parlamentswahlen zur Verfügung zu stellen.
• Volksabstimmungen können ohne Einschränkung jenseits des Grundgesetzes zu jedem Thema erfolgen.
Abstimmungsfragen finanzieller Natur, wie Finanzreferenden, sind ausdrücklich erlaubt.
ALFA fordert, die oben skizzierten Elemente der direkten Demokratie entsprechend der Zuständigkeiten auf
Landes- und analog kommunaler Ebene auch in NRW einzuführen bzw. vorhandene Gesetze zu ergänzen..
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 172
Bürgerstaat. Effizienz. Zukunft. ALFA
1.
Wirtschaft / Infrastruktur
2.
Bildung / Demographie
3.
Sicherheit / Integration
4.
Kommunales / Demokratie
5.
Technik / Energie
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 173
Technik / Energie

5.1 Zukunftstechnologien

5.2 Energie
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Seite 174
NRW, der größte Industriestandort Europas, profitiert besonders von
Technikfreundlichkeit
5.1 Ausgangslage
Technischer Fortschritt und Spitzenforschung bringen NRW voran
 Bedeutende Persönlichkeiten kamen aus NRW oder haben in unserem Land gewirkt: Forscher und
Unternehmer wie Wilhelm Conrad Röntgen, Heinz Nixdorf, August Thyssen, Alfred Krupp genauso wie
Konrad Duden, Ludwig van Beethoven, Heinrich Heine und Heinrich Böll. NRW hat sowohl hervorragende
Dichter und Literaten als auch Forscher und Unternehmer hervorgebracht
 An diese Denker, Forscher, Entdecker und Tüftler wollen wir auch heute in NRW anknüpfen, uns dem
nationalen wie internationalen Wettbewerb stellen, um „Made in NRW“ gleichwertig mit „Made in Germany“
zu sehen und wie ein Gütesiegel zu festigen
 ALFA richtet seine Politik darauf aus, die besten Rahmenbedingungen für Wissenschaft und Technologien
zu schaffen. Das sichert bestehende und schafft neue Arbeitsplätze in NRW und damit Wohlstand und
Lebensqualität für die Bürger unseres Landes.
NRW technikfreundlicher machen
•
Um junge Menschen für neue Technologien zu begeistern, wollen wir dafür sorgen, dass NRW ein
technikfreundlicheres Land wird. Wir bejahen den Fortschritt durch neue Technologien und möchten den
Bürgern dieses Landes die Möglichkeit geben, Chancen und Risiken einzuschätzen und neue Technologien
unvoreingenommen zu bewerten. Wir setzen Forschung und Technologien aber auch ethische Grenzen.
Nicht alles was machbar ist, soll auch umgesetzt werden. Ethikkommissionen werden daher in
Entscheidungsprozesse einbezogen.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 175
NRW, der größte Industriestandort Europas, profitiert besonders von
Technikfreundlichkeit
5.1 Ausgangslage
Die Basis in NRW ist gegeben! Bauen wir darauf auf!
•
NRW verfügt über 68 Hochschulen, darunter 18 Universitäten und 37 Fachhochschulen
•
Aus den Forschungsergebnissen entwickeln sich noch zu selten neue, innovative Produkte und aus den
Forschenden werden noch zu selten Selbstständige und Unternehmensgründer.
Gründerkultur fördern
•
•
•
Hier wollen wir als ALFA ansetzen und die Brücke zwischen Labor und eigenem Startup bauen.
Wir wollen Hochschulen die Möglichkeit geben, einen Unternehmenscampus einzurichten, bei der Gründung
von Startups zu helfen, Räumlichkeiten bereitzustellen, Finanzierungen zu gewähren oder zu vermitteln und
angehende Unternehmer zu beraten und in der Anfangsphase zu begleiten.
Über geeignete Exit-Strategien soll ein Teil der finanziellen Fördermittel zurückfließen. ALFA setzt auf einen
neuen Gründergeist und eine erstarkende Gründerkultur.
Wir fördern die Verbindung von Wissenschaft und Unternehmertum!
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 176
Die Digitalisierung kann das Leben der Bürger in NRW sicherer und bequemer
machen
5.1 Die digitale Agenda von ALFA NRW
Die Digitalisierung beginnt mit der Bereitstellung von Internetzugängen für
jeden Bürger und jedes Unternehmen dieses Landes. Sie setzt sich fort in
Bereichen wie Smart Homes und dem „Internet der Dinge“ (Anbindung von
Geräten des Alltags zu einem intelligenten Zuhause).
 Behördengänge werden durch Internetangebote der öffentlichen
Verwaltung ersetzt (One-Stop-Government). Öffnungszeiten von Behörden
und Bürgerbüros gehören damit in vielen Fällen der Vergangenheit an.
 Intelligente Verkehrsleitsysteme steuern den Individualverkehr und
bewahren NRW vor dem Verkehrskollaps. Sie helfen auch bei der
kombinierten Nutzung von Auto und öffentlichem Personennahverkehr.
 Intelligente Stromnetze erlauben durch variable Strompreise eine Senkung
der Stromrechnung durch Ausnutzung von Zeiten mit niedrigeren
Strompreisen.
 E-Health hilft Kranken und Menschen im Alter ein selbstbestimmtes Leben
zu führen ohne Abstriche bei medizinischer Unterstützung. Digitale Systeme
warnen die Menschen in NRW vor Pollenflug, gefährlicher UV-Strahlung und
anderen Umweltbelastungen. Verbraucherwarnungen, Unwetterwarnungen
oder Meldungen über Verkehrsbehinderungen machen den Alltag der
Menschen in NRW sicherer und bequemer.
 Im Bereich Robotik wird schon lange an Universitäten in NRW geforscht.
Hier wird sich in Zukunft ein großer Markt für Roboter im Bereich Logistik,
selbstständigem Fahren, Heim und Garten, Pflege und Lernen auftun.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 177
Das Land NRW muss die Rahmenbedingungen schaffen, in denen eine Weltklasse
digitale Infrastruktur entstehen kann
5.1.1-2 Forderung ALFA
5.1.1
Breitbandausbau
5.1.2 Öffentliches
WLAN
 Die weißen Flecken in der Internetversorgung in NRW müssen
geschlossen werden!
 ALFA fordert, dass Unternehmen, die Gebiete neu erschließen, diese
Leitungen für eine gewisse Zeit für die Konkurrenz nicht öffnen müssen.
Auch ist für diese Fälle eine Verlängerung der Vertragslaufzeit zwischen
Anbieter und Kunde auf bis zu 5 Jahre zu prüfen. Förderungswürdig hält
ALFA aber nur zukunftsträchtige Übertragungsmedien wie Glasfaserkabel.
Internet über Mobilfunk (LTE) ist nach aktuellem Stand keine dauerhafte
Alternative zu kabelgebundenem Zugang und sollte mobilen Nutzern
vorbehalten bleiben.
 Der digitale Nutzer benötigt Zugang zum Internet nicht nur zu Hause und
am Arbeitsplatz.
 ALFA unterstützt dabei ein duales System für öffentliche WLANs: In NRW
sollen sowohl Firmen als auch Initiativen ohne kommerzielle Interessen
WLAN Hotspots einrichten und anbieten können.
 ALFA NRW wird sich in dafür einsetzen, dass der Bundestag die sog.
„Störerhaftung“ aus dem Telekommunikationsgesetz streicht und das
Providerprivileg Telekommunikationsunternehmen keine Sonderrechte
gegenüber lokalen und nicht kommerziellen Initiativen einräumt.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 178
NRW steht an der Schwelle zur „vierten industriellen Revolution“, die durch
Digitalisierung gekennzeichnet wird, verfügt aber oft über schlechten Internetzugang
5.1.3 Extrapolation 2035
•
•
•
•
ALFA sieht mit Besorgnis, dass in vielen Teilen des Landes ein Internetzugang mit einer Geschwindigkeit von
50Mbit/s noch nicht Realität ist. Gerade in Kleinstädten und ländlichen Regionen besteht hier noch
dringender Handlungsbedarf. Die digitale Kluft muss endlich überwunden werden. Noch gravierender ist
dieser Mangel für die örtlichen Unternehmen.
Ein weiter so wie bisher wird Menschen im Land vom digitalen Leben abhängen und Nachteile für Firmen in
NRW bewirken.
Das Land muss mehr Anreize schaffen, dass die weißen Flecken in NRW verschwinden. NRW muss
Anbietern die Möglichkeiten von Förderprogrammen aufzeigen, Steuererleichterungen gewähren und
verlängerte Vertragslaufzeiten möglich machen. Unternehmen müssen beim Ausbau des Breitbandnetzes
ihre Investitionen wieder hereinholen können.
NRW kann ohne flächendenken Internetzugang die digitale Agenda nicht erfolgreich umsetzen.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 179
IT-Sicherheit muss einen deutlich höheren Stellenwert einnehmen als bisher, gehört
zur Digitalisierungsinfrastruktur und ermöglicht auch open government
5.1.3 Forderung ALFA
•
5.1.3 Sichere
Infrastruktur
•
•
ALFA fordert in NRW eine vom Land finanzierte Stelle an einer
Universität des Landes, die Verschlüsselungsprodukte und Algorithmen
untersucht, bewertet und entsprechende Gutachten ausstellt.
NRW erweitert das Computer Emergency Response Team (CERT) um
genug Personal (40-50 Stellen) bestehend aus Whiteheadhacker und IT
Fachleuten, deren wichtigste Aufgabe es ist, im Wettlauf mit
Cyberkriminellen Schwachstellen in IT-Produkten zu finden um dann mit
den Herstellern zusammen eine Lösung des Problems zu finden. Diese
Spezialisten sind auch im Internet unterwegs, um Schwachstellen
proaktiv zu finden (offene Netze, offene DSL Router, ungeschützte
Server) usw. Das CERT informiert und warnt Betroffene wie
Öffentlichkeit. Jeder Sicherheitsvorfall wird so lange verfolgt, bis er
befriedigend abgeschlossen ist.
ALFA wird darauf hinwirken, die Vorratsdatenspeicherung, die bisher
keinen wirklichen Erfolg erzielt hat, aber 18 Millionen Einwohner unter
Generalverdacht stellt, abzuschaffen. Stattdessen soll echte
Polizeiarbeit und das Cyber-Abwehrzentrum das Netz schützen und
Kriminelle überführen. Kritische Infrastrukturen in NRW müssen
besonders geschützt werden. Schwerwiegende Vorfälle müssen
gemeldet werden.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 180
IT-Sicherheit muss einen deutlich höheren Stellenwert einnehmen als bisher, gehört
zur Digitalisierungsinfrastruktur und ermöglicht auch open government
5.1.4 Forderung ALFA
5.1.4 Open data /
open access
 Im Rahmen des Transparenzgesetzes NRW fordert ALFA, dass die
Landesregierung über das statistische Landesamt sämtliche Daten, die
nicht unter eine Geheimhaltung fallen, veröffentlicht. Dazu gehören
insbesondere alle statistischen Daten aus NRW, aber auch alle relevanten
Daten aus dem Landtag.
 Nur wenn alle relevanten Entscheidungsdaten einer breiten Schicht von
Interessierten zugänglich gemacht werden, können Bürgerentscheide und
Volksabstimmungen sinnvoll durchgeführt werden. Bürgerbeteiligung an
politischen Prozessen ist eine Kernforderung von ALFA.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 181
Technik / Energie

5.1 Zukunftstechnologien

5.2 Energie
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 182
NRW, als größter Industriestandort Europas, ist in besonderem Maße davon
abhängig, dass die Energiewende gelingt
5.2 Ausgangslage (1/2)
Große
Bedeutung für
NRW
Herausforderung
Klimawandel
Technik
vorhanden
Grundlage des wirtschaftlichen Standards ist der Zugang zu ausreichend Energie. Die
Energiewende ist für NRW eine besondere Herausforderung. Das bevölkerungsreichste
Bundesland ist als größter Industriestandort Europas abhängig von einer zuverlässigen und
kostengünstigen Energieversorgung. In keinem anderen Bundesland hat die
Energiepolitik einen derart großen Einfluss auf die Gesellschaft, die Umwelt und das
Klima.
In Bezug auf Energie und Gesellschaft müssen praxisorientiert Konzepte für eine
zukunftssichernde Energieversorgung erarbeitet werden. Dies vor dem Hintergrund der
zunehmenden Verknappung fossiler Energieträger, dem mit deren Nutzung verbundenen
Klimawandel sowie der ungelösten Probleme beim Übergang, einschließlich der
Grundlastversorgung durch Nutzung bestehender Energieproduktionen.
Techniken für den Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung wie auch zur Reduzierung
des Energieverbrauches durch effektivere Nutzung sind grundsätzlich vorhanden. Oftmals
sind es gesellschaftliche Strukturen, tradierte Handlungsmuster und Werte, die vernünftige
politische Lösungen verhindern. Es müssen weitere Fortschritte auf allen Stufen der
Energieversorgung erreicht werden – bei konventionellen Kraftwerken wie bei RegenerativAnlagen, bei Übertragungs- und Speichertechnologien und intelligenten Verteilnetzen.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 183
Der Energiemix ändert sich bereits von Atom und Kohle hin zu regenerativen
Energien
5.2 Ausgangslage (2/2)
Entwicklung der letzten 20 Jahre
 Das Thema Atomenergie spielt in NRW keine
Rolle mehr. Dafür hat die Netzsicherheit
dramatisch abgenommen und es fehlt eine
Perspektive für die Grundlastversorgung nach der
Braunkohleära.
 Bis zum Jahr 2020 will die Bundesregierung die
Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Jahr
1990 um 40 % vermindern. Laut Experten ist dies
nur möglich, indem alte Kohlekraftwerke
schrittweise abgeschaltet werden.
 2014 wurden 44 % des gesamten Bruttostroms
aus Kohle gewonnen. Dies ist deutlich weniger als
im Jahr 1990: Damals stammten 57 % des Stroms
aus Braun- und Steinkohle.
 Auch wenn Kohle 2014 nach wie vor der
wichtigste Energieträger war, nimmt die
Bedeutung von erneuerbaren Energien immer
weiter zu: Während 1990 nur knapp 4 % des
gesamten Stroms aus erneuerbaren Energien
stammten, waren es 2014 bereits 26 %.
Mögliche Entwicklung der Anteile regenerativer
Energien am Bruttostromverbrauch in Deutschland
www.volker-quaschning.de
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 184
Techniken für den Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung sind
grundsätzlich vorhanden.
5.2 Ausgangslage (2/3)
Techniken für den Aufbau einer nachhaltigen
Energieversorgung wie auch zur Reduzierung des
Energieverbrauches durch effektivere Nutzung
sind grundsätzlich vorhanden. "Es gibt derzeit
leider noch keine nachhaltige Perspektive auf den
Ersatz der Braunkohle für die Grundlastversorgung
in NRW.„. Es müssen weitere Fortschritte auf allen
Stufen der Energieversorgung erreicht werden –
bei konventionellen Kraftwerken wie bei
Regenerativ-Anlagen, bei Übertragungs- und
Speichertechnologien und intelligenten
Verteilnetzen. Zudem bieten die derzeit bekannten
regenerativen Energiequellen nicht ansatzweise
die von der Industrie benötigte Kostenstruktur. Sie
sind etwa um den Faktor 10 zu hoch.
ALFA stellt sich der Herausforderung mit der
Suche nach verlässlichen Alternativen sofort zu
beginnen.
Die NRW-Landesregierung ist hier tatenlos.
Externe Kosten nach Energieträger
in Deutschland (2014)
Energieträger
ct/kWh
Braunkohle
Steinkohle
Atomenergie
Erdgas
Photovoltaik
Wasserkraft
Windenergie
11,5
9,5
11,5–34,0
5,2
1,3
0,2
0,3
Quelle: Erneuerbare Energien (Wikipedia)
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 185
Die deutschen Strompreie sind etwa vier Mal so hoch, wie in den günstigsten
Ländern
5.2 Extrapolation 2035
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 186
Ohne Gegenmaßnahmen, ist eine weitere Verdopplung des Strompreises bis 2035
zu erwarten – der Industriestandort NRW ist in Gefahr
5.2 Extrapolation 2035
Die Landesregierung macht nichts. Es gibt kein Konzept
für einen seriösen Ersatz der spätestens in 2050
auslaufenden Braunkohleverstromung, die derzeit fast
50% unseres Energiebedarfes deckt. Ohne ein
geändertes, politisch erforderliches Energiemarktdesign,
werden wir eine weitere Übergangslösung wie z.B. den
Einsatz von preiswerter Import-Steinkohle aus den USA
benötigen. Damit ließe sich zwar ohne aufwändige
Genehmigungsverfahren und mit vergleichsweise
geringem Aufwand die vorhandene KraftwerksInfrastruktur weiter nutzen. Allerdings sind die genannten
CO2-Emissionsziele so natürlich nicht zu erreichen, was
im Sinne des Klimawandels inakzeptable ist. In der
politischen Auseinandersetzung zum Thema Strompreis
hat die NRW-Landesregierung daher die Pflicht für eine
stärker wettbewerblich ausgestaltete Marktordnung im
Sinne des Kostenverursacherprinzips dafür zu sorgen,
dass die Risiken der Förderung nicht weiterhin in
unkontrollierter Dynamik auf die Stromverbraucher
abwälzt werden. 2014 erreicht der staatliche Anteil am
Haushaltsstrompreis mit 51,7 Prozent einen neuen
Höchststand. Ohne eine grundlegende Strukturreform des
gesamten Strommarkts könnte der Staatsanteil am
Strompreis bis 2018 sogar auf bis zu 57 Prozent weiter
ansteigen.
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
Beschlossen auf dem Parteitag in Erkrath_160221-DRAFT
Seite 187
Sukzessive Reduktion des Abbaus von Braunkohle bei zeitgleichem Ausbau
regenerativer Alternativen.
5.2.1 Antworten ALFA
Situation
 Braunkohle weist einen geringen Heizwert auf (unter 28,5 MJ/kg),
schädigt die Umwelt unverhältnismäßig
 Der Aufwendige Tagebau zerstört Kulturlandschaften ,
Ortsgemeinschaften, den Grundwasserhaushalt großer Gebiete.
Problem / Frage
• Kohleverstromung ist einer der größten CO2-Verursacher und gilt
daher als besonders klimaschädlich.
 Die sonstigen Emissionen von Kohlekraftwerken (Schwefeldioxid,
Stickoxide, Staub) können – je nach Zustand der
Rauchgasreinigung - zur Umweltbelastung der Kraftwerksumgebung
beitragen.
 Wie wird die monetäre Partizipation für Wirtschaft, Staat und
Gesellschaft erreicht? Welche Anreize sind notwendig?
5.2.1 Lösungsforderung:
ALFA fordert:
• Unverzügliche Suche nach
Alternativen für eine
wirtschaftliche, nachhaltige und
umweltneutrale
Grundlastversorgung.
• Beenden der Subventionen für
unwirtschaftliche und
landschaftszerstörende
Technologien wie Wind- und
Sonnenenergie.
• Über Mittelstandförderung die
Existenzgründungsbereitschaft für
nachhaltiger Konzepte wie
Erdwärmenutzung und CO2neutrale Energiequellen forcieren
.
• Realisierung verlustarmer
Technologien für die
Energiespeicherung zum Abbau
unwirtschaftlicher Spitzenlasten.
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Seite 188
Virtuelle Kraftwerke zur Spitzenlast- und Versorgungssicherheit müssen gefördert
werden
5.2.2 Antworten ALFA
Situation
 Der beschlossene Kernenergieausstieg sowie die klimapolitischen
Zielsetzungen der Bundesregierung sind erhebliche Herausforderungen.
 Neben der Entwicklung hin zu einer nachhaltigen und wirtschaftlichen
Energieversorgung steht die Deckung der Versorgungslücke durch sichere
und klimafreundliche Erzeugungskapazitäten im Vordergrund.
 Die Entwicklungen der letzten Jahre haben dazu geführt, dass der Anteil an
dezentralen und regenerativen Erzeugungskapazitäten stark angestiegen ist.
Problem / Frage
 Es fehlen marktwirtschaftliche, rechtliche sowie technische
Voraussetzungen, für dezentrale virtuelle Kraftwerke. Es muss geklärt
werden, wozu das virtuelle Kraftwerk betrieben wird und was zukünftige
Betreiber benötigen um das erforderliche Risikomanagement zu betreiben.
 Welche Kriterien sind ausschlaggebend, um die rechtlichen und technischen
Voraussetzungen zur Einführung der dezentralen Virtuellen Kraftwerke in
welchem konkreten Zeitraum zu realisieren?
 Wie werden die Grundsätze zur Marktliberalisierung gewährleistet??
5.2.2 Lösungsforderung:
Im Rahmen der europäischen
Standardisierung steht ALFA für
einen freien landesweiten
Wettbewerb zur Sicherung der
dezentralen Versorgungssicherheit.
Unser Ziel ist es, dass Virtuelle
Kraftwerke regional verankert
werden und über die
Informations- und
Kommunikationstechnologie
verfügen, die für die
internetbasierte Steuerung eines
Virtuellen Kraftwerks und dem
Handel mit Strom erforderlich
sind. Die Kosten für ein solches
Programm können auf die
Energieproduzenten und
Versorger nach Kostenaufwand
umgelegt werden.
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Erläuterungen zur Darstellung
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– for the purpose of conveying it to a third party requires the prior written consent of ALFA.
The text and graphics summarised here have been used in the course of a presentation; they do not represent a full documentation of the
event. No legal claims can be made on this basis.
Die Ausarbeitung des Programms der ALFA NRW folgte einem klaren Schema, das
sachbasierte Lösungsansätze hervorbringt
Grundlegende Herangehensweise Programmbeschreibung
1. Situation
 Beschreibung der aktuellen
Situation
 Besonderer Fokus: NRW
 Empirische Belege
2. Komplikation
 Was würde bei einer
Fortsetzung der aktuellen Politik
bis 2035 / zur nächsten
Generation geschehen?
 Extrapolation, zur
Verdeutlichung des
Änderungsbedarfs
4. Antwort
3. Frage
 Lösungsansatz der ALFA, der
das zuvor beschriebene
Problem löst
 Grundkonzept, Wirkungsbelege
und konkrete Forderungen
 Verbindung zu ALFA-Werten
prüfen
 Auf welche Kernfrage gilt es,
eine Antwort zu finden, um die
zuvor geschilderten
Herausforderungen zu
meistern?
Quelle: Minto (2005), Das Prinzip der Pyramide, Pearson: München
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Seite 191
Das Wahlprogramm der ALFA NRW beruht auf den Werten der Partei, die mündige
Bürger als Dreh- und Angelpunkt haben
ALFA-Werte
1.
5. Aufbruch
und
Fortschritt
(2035)
4.
Solidarität
und Hilfe
zur
Selbsthilfe
Sachlichkeit
und Vernunft
3.
Wettbewerb
und
Eigentum
Quelle:
1. Mündige
Bürger
(Privat vor
Staat)
2. Freiheit
und Verantwortung
Ausgangspunkt der ALFA sind mündige Bürger, die
soweit wie möglich selber darüber entscheiden,
was gut für sie ist.
2. Daraus leitet sich ab, dass ein Maximum an
Freiheit ermöglicht wird, das aber begrenzt ist in
der Verantwortung Dritten gegenüber.
3. Konsequenz der Freiheit ist, dass Wettbewerb
entsteht. Erfolgreiches Angebot führt zu Eigentum,
das wiederum eine Grundlage der Freiheit ist.
4. Teil der Verantwortung, die zum nachhaltigen
Funktionieren eines freiheitlichen Gemeinwesens
nötig ist, ist auch die Solidarität mit
Benachteiligten. Diese sollen jedoch nicht
dauerhaft abhängig bleiben, sondern in Stand
gesetzt werden, wieder am gesellschaftlichen
Prozess unabhängig teilzunehmen.
5. ALFA steht schließlich für eine
Zukunftsorientierung. Die Allianz für Aufbruch und
Fortschritt stellt somit sicher, dass wir uns
nachhaltig auch in Zukunft voll entfalten können.
Bedingung: Sachlichkeit und Vernunft
Präambel Ausgangspositionen ALFA NRW
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Seite 192
In der Checkliste wurden die Vorschlag in Hinblick auf Unterstützung der ALFAWerte geprüft
Checkliste ALFA-Werte
1. Mündige
Bürger (Privat
vor Staat)
 …
2. Freiheit und
Verantwortung
 …
3. Wettbewerb
und Eigentum
 …
4. Solidarität
und Hilfe zur
Selbsthilfe
 …
5. Aufbruch
und Fortschritt
(2035)
 …
Wahlprogramm der ALFA NRW Landtagswahl 2017 mit Erläuterungen
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Seite 193