Infoblatt vom 23.03.2016

rbb PRAXIS sucht Ihre Krankengeschichte!
Sie haben gesundheitliche Beschwerden? Sie sind schon bei verschiedenen Ärzten gewesen und
haben immer noch keine klare Diagnose? Sie wären bereit, sich einer Live-Diagnose im Studio zu
unterziehen? Sie wohnen in Berlin oder Brandenburg? Wir können Ihnen vielleicht helfen.
Dann bitten wir Sie, uns kurz Ihre Krankengeschichte zu schildern und Kopien Ihrer Arztbefunde
zu schicken. Wenn möglich, legen Sie bitte ein Foto von sich bei.
Wir arbeiten mit einer Reihe von Ärzten zusammen, die zur Live-Diagnose zu uns ins Studio
kommen. Vielleicht finden wir Ärzte, die Ihnen helfen könnten.
Schreiben Sie uns eine E-Mail und schicken Sie Arztbefunde als Anhang an:
[email protected]
oder schicken Sie uns alles per Post an:
Redaktion rbb PRAXIS
Masurenallee 8-14, 14057 Berlin
rbb Praxis – Das Gesundheitsmagazin
am 23.03.2016, 20.15 - 21.00 Uhr
Die Themen
 Krebstest rettet Leben – Umdenken bei der Früherkennung?
 Gesundheitliche Probleme nach Umstellung auf Sommerzeit
 Raus aus dem Beruf – wenn die Gesundheit streikt
 Rückenschonendes Gärtnern
 Gesund Kochen zu Ostern
Krebstest rettet Leben – Umdenken bei der Früherkennung?
PAP-Test – diesen Test kennt jede Frau, die zur jährlichen Krebsfrüherkennung zum
Frauenarzt geht. Jetzt mehren sich die Zeichen, dass ein anderer Test - der HPV-Testbesser geeignet ist, um gefährliche Veränderungen am Gebärmutterhals aufzuspüren.
Die rbb Praxis informiert.
Seit 1971 gehört in Deutschland der PAP-Abstrich zur Vorsorge, um
Gebärmutterhalskrebs zu verhindern. Mit dem Test konnte die Anzahl der jährlichen
Neuerkrankungen an dieser speziellen Krebsform reduziert werden, ebenso wie die
Anzahl der Frauen, die daran stirbt. Anspruch auf die jährliche Abstrich-Untersuchung
hat jede Frau ab dem 20. Lebensjahr.
Gebärmutterhalskrebs – dritthäufigster Krebstod bei Frauen unter 60 Jahren
Aktuell erkranken in Deutschland jährlich etwa 5.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs.
Die Erkrankung tritt gehäuft zwischen 35 und 39 Jahren und zwischen 60 und 64
Jahren auf. In Deutschland ist Gebärmutterhalskrebs die dritthäufigste KrebstodUrsache bei Frauen unter 60 Jahren. Verantwortlich für krebsverdächtige
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Zellveränderungen am Gebärmutterhals sind fast immer krebsauslösende Humane
Papillomviren (HPV). Andauernde Infektionen führen zunächst zu Zellveränderungen.
Aus ihnen kann sich mit der Zeit Gebärmutterhalskrebs entwickeln. HPV-Infektionen
lösen nicht nur Krebs und dessen Vorstufen aus, sondern steigern in Folge von
Gewebsentnahmen am Gebärmutterhals (Konisation) auch das Risiko von Fehl- und
Frühgeburten.
HPV – Voraussetzung für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs
HPV sind die am häufigsten sexuell übertragenen Viren. Weltweit infizieren sich 50 bis
80 Prozent aller Frauen im Laufe ihres Lebens damit. Die Infektion verläuft in der Regel
unbemerkt und heilt meist spontan wieder ab. In etwa 10 Prozent der Fälle entwickelt
sich jedoch eine dauerhafte Infektion. Sie bleibt oft über Jahre unerkannt und kann
Zellveränderungen am Gebärmutterhals herbeiführen. Etwa 1 bis 3 Prozent wiederum
führen zu einem bösartigen Tumor. Mittlerweile kennt die Wissenschaft über 100 HPVTypen. Davon sind aber nur sogenannte Hochrisiko-Typen für die Entstehung von Krebs
verantwortlich. Als besonders gefährlich gelten HPV 16 und 18 sowie HPV 45 und HPV
31. Die vier Arten sind mit 80 Prozent aller invasiven Karzinome assoziiert. HPV 16
allein lässt sich bei der Hälfte aller Karzinome nachweisen.
HPV-Test – Stand der Dinge
Angesichts der kausalen Rolle von HPV bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs
erschien der HPV-Nachweis seit längerem als ein potenziell besserer Vorsorgetest. Die
Niederlande will noch in diesem Jahr die Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung
vollständig vom PAP-Test auf ein HPV-Screening umstellen.
In Deutschland soll der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) bis April 2016 die
Richtlinie zur Krebsfrüherkennung weiter konkretisieren.
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hatte 2014
dem HPV-Screening eine höhere Effektivität als der PAP-Zytologie bescheinigt.
Möglicherweise könnten Krebsvorstufen mit regelmäßigen HPV-Tests früher erkannt
und behandelt werden. Die Hoffnung: Dann würden auch Tumoren seltener auftreten.
Allerdings fehlen dem IQWiG bislang Daten, die einen Einfluss auf die Sterblichkeit und
die Lebensqualität zeigen, und auch mögliche negative Effekte regelmäßiger HPV-Tests
sind bisher ungeklärt.
PAP-Test und HPV- Test – was ist der Unterschied?
Die Abstrich-Instrumente sehen ähnlich aus. Der PAP-Abstrich wird auf einem
Glasplättchen konserviert – ein Zytologe, also ein Zell-Spezialist – fahndet nach
auffälligen Zellen und Hinweisen auf Infektionen. Beim HPV-Test suchen Laboranten
nach der DNA von HP-Viren. Die größte Untersuchung in Deutschland, die beide Tests
vergleicht, wurde in Wolfsburg gemacht. In der Studie deckte der PAP-Test lediglich die
Hälfte der Krebsvorstufen auf. Von 24.000 Frauen in der Wolfsburger Modellregion
erkrankten in zehn Jahren 30 an Gebärmutterhals-Krebs, der PAP-Test fand 13, der
HPV Test 28 Fälle. 36.280 Patientinnen hatten Krebsvorstufen. Der PAP-Test entdeckte
130 Fälle, der HPV-Test alle 280 Fälle.
Wolfsburg ist bislang die einzige Region Deutschlands, in der zwei Krankenkassen den
HPV-Test im Rahmen des Modellprojektes kostenlos anbieten. Überall in Deutschland ist
er als IGEL-Leistung bei Frauenärzten möglich. Er kostet je nach Praxis 50 bis 80 Euro.
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Da HPV-Infektionen vor dem 30. Lebensjahr sehr häufig und in dieser Altersgruppe
meist harmlos sind, sollte ein HPV-Screening erst ab 30 Jahren und dann mit Intervallen
von 5 Jahren bei HPV-negativen Frauen erfolgen.
In folgenden Situationen ist die Untersuchung auf HPV eine Kassenleistung:
 Bei mäßigen bis starken Veränderungen, die bei einem Abstrich im Rahmen der
jährlichen Krebsvorsorgeuntersuchung auffallen.
 Als Kontrolle bei nachgewiesenen Veränderungen in der Schleimhaut des
Gebärmutterhalses.
Argumente gegen den HPV-Test
Bisher wurde die HPV-Testung nicht in den Leistungskatalog der Krankenkassen
aufgenommen; er ersetzt auch nicht den PAP-Abstrich. Das sind die Gründe der Gegner:
 Die Laboruntersuchung auf HPV als Suchtest ist nicht sehr genau. So finden sich
viele falsch positive Befunde, obwohl keine Infektion vorliegt. Die Diagnose führt
zu weiteren Untersuchungen und Kontrollen.
 Infektionen mit HPV sind häufig: Vier von fünf Frauen infizieren sich im Laufe
ihres Lebens damit. Doch nur bestimmte HPV-Typen sind krebsauslösend; sie
finden sich lediglich bei 10 Prozent der Frauen.
 Und selbst davon erkranken längst nicht alle an Gebärmutterhalskrebs: Weniger
als 1 Prozent der langfristig bestehenden HPV-Infektionen mit Hochrisikotypen
entwickeln sich nach 15 Jahren zu Gebärmutterhalskrebs.
 Bei 80 bis 90 Prozent aller Infektionen kommt es zu einer spontanen
Rückbildung.
 Die Diagnose „Hochrisikoinfektion mit krebsauslösenden Viren“ kann sehr
belastend sein. Gesunde Frauen fühlen sich psychisch belastet und verunsichert.
Experte im Studio
Prof. Dr. med. Achim Schneider
Leiter der Dysplasie-Sprechstunde
Medizinisches Versorgungszentrum
im Fürstenberg-Karree Berlin
Hohenzollerndamm 123
14199 Berlin
Tel.: 030 897 470 50 – 20/21
E-Mail: [email protected]
Experte im Beitrag
Prof. Dr. med. Karl Ulrich Petry
Chefarzt der Frauenklinik
Klinikum Wolfsburg
Sauerbruchstr. 7
38440 Wolfsburg
http://www.klinikum.wolfsburg.de/kliniken/frauenklinik/
E-Mail: [email protected]
Weiterführende Links
Patienteninformationen zu HPV, HPV-Test und Gebärmutterhalskrebs des MVZ im
Fürstenberg-Karree Berlin
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http://www.mvz-fuerstenbergkarree.de/patienten/dysplasiesprechstunde/patienteninformationen/
Informationen des Klinikums Wolfsburg zur WOLVES-Studie
http://www.klinikum.wolfsburg.de/kliniken/frauenklinik/wolves-studie/
Informationen zum HPV-Test vom Krebsinformationsdienst des Deutschen
Krebsforschungszentrums (DKFZ)
https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/hpv2.php
Gesundheitliche Probleme nach Umstellung auf Sommerzeit
Am Ostersonntag werden die Uhren mit Beginn der Sommerzeit um 02.00 Uhr um eine
Stunde auf 03.00 Uhr vorgestellt. Die Nacht ist damit um eine Stunde verkürzt. Nach
der Umstellung häufen sich die gesundheitlichen Probleme, wie eine in dieser Woche
veröffentlichte Befragung der Krankenkasse DAK-Gesundheit zeigt. Das wissen auch
andere Länder: Seit 2012 werden beispielsweise in der Russischen Föderation die Uhren
nicht mehr verstellt.
Die Sommerzeit wurde in Deutschland 1980 eingeführt – und zwar aus Gründen der
Energieeinsparung. Die Überlegung: Wenn sich der Tag um eine Stunde nach vorne
„verschiebt“, wird weniger Beleuchtung und damit weniger Strom verbraucht. Nach
Ansicht von Kritikern sind dadurch entstehende Energiespareffekte allerdings kaum
nachweisbar.
Jede Zeitumstellung wie ein Jetlag
Wissenschaftlich erwiesen dagegen ist, dass die Zeitumstellung den Organismus
belastet. Der Effekt ist vergleichbar mit einem kleinen Jetlag. Da unser zirkadianer
Rhythmus tendenziell etwas länger als 24 Stunden dauert, können wir die
Zeitumstellung im Herbst – wenn der Tag um eine Stunde verlängert wird – besser
verkraften. Gesunden, jungen Menschen gelingt es, die Zeitumstellung in beiden
Richtungen in ein bis drei Tagen zu bewältigen. Dagegen neigen ältere Menschen und
Kinder nach der Zeitumstellung vermehrt zu Schlafstörungen. Bei Älteren werden
vermutlich ohnehin bestehende Schlafstörungen noch verstärkt. Und die Kinder können
sich nicht bewusst auf die Zeitumstellung vorbereiten. Mitunter treten auch
schwerwiegende Gesundheitsprobleme auf: Laut der DAK-Studie häufen sich in den
ersten Tagen nach der Umstellung auf die Sommerzeit die Herzinfarkte. Während
normalerweise täglich im Schnitt 45 Menschen einen akuten Herzinfarkt erleiden, sind
es an den drei Tagen nach der Umstellung auf die Sommerzeit 54. In den vergangenen
zehn Jahren sei die Zahl der Herzinfarkte nach der Zeitumstellung jeweils um 20
Prozent höher gewesen als an anderen Tagen.
DAK-Studie: Akzeptanz der Zeitumstellung sinkt
Ein weniger riskantes Problem – aber trotzdem unangenehm – sind körperliche
Mattigkeit und Schlafstörungen, welche die Zeitumstellung auslösen kann. Der
Befragung zufolge fühlen sich 81 Prozent der Bürger nach der Zeitumstellung schlapp
und müde. Viele leiden unter Einschlafproblemen oder Schlafstörungen. Jeweils gut 40
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Prozent können sich schlechter konzentrieren oder sind gereizter als sonst.
Kein Wunder, dass zunehmend mehr Menschen die Zeitumstellung ablehnen. Fast drei
Viertel der Befragten halten die Zeitumstellung für überflüssig. Jeder Dritte hatte nach
einer Zeitumstellung schon einmal Probleme. Das sind fünf Prozent mehr als noch vor
drei Jahren. In einer von der DAK im vergangenen Herbst beauftragen Forsa-Umfrage
hatten bereits 70 Prozent der befragten Baden-Württemberger für die Abschaffung der
umstrittenen Regelung plädiert.
So bewältigt man die Zeitumstellung besser
Vermeiden lassen sich derartige Probleme, indem man jeden Tag ein bisschen früher ins
Bett geht und am Morgen etwas früher aufsteht. Am besten beginnt man damit etwa
eine Woche vor der Zeitumstellung. Ansonsten sollte man sich an der frischen Luft
bewegen, leichte Kost essen und die Sonne oder die Tageshelligkeit nutzen, um den
Tagesrhythmus zu beeinflussen. Licht ist der wichtigste Zeitgeber! Dunkeln Sie die
Räume ab, wenn Sie schlafen wollen und umgekehrt.
Experte im Beitrag
Prof. Dr. Ingo Fietze
Leiter d. Interdisziplinären Schlafmed. Zentrum
Charité Universitätsmedizin Berlin
Campus Charité Mitte
Interdisziplinäres Schlafmedizinisches Zentrum
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Tel.: 030 - 450 513 122
http://schlafmedizin.charite.de/
Abteilung für Schlafmedizin
St. Hedwig-Krankenhaus
Große Hamburger Straße 5-11
10115 Berlin
Tel.: 030 - 23 11 - 29 02
Ansprechpartner und Aufnahme:
Fr. Dümchen ([email protected])
AG Schlafforschung & Klinische Chronobiologie
Institut für Physiologie
Charité - Universitätsmedizin Berlin
E-Mail: [email protected]
Raus aus dem Beruf – wenn die Gesundheit streikt
Im Beruf kürzer treten, weil die Gesundheit nicht mehr mit macht oder beim Übergang in
den Ruhestand plötzlich krank werden – auf viele Menschen in der 2. Lebenshälfte
kommen Herausforderungen zu, die sie bewältigen müssen. Wie sollte man umgehen mit
der veränderten Lebenssituation? Und wann ist psychologische Hilfe gefragt? Die rbb
Praxis berichtet.
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Orientierungshilfe in der zweiten Lebenshälfte
In der Berliner Fliedner-Klinik gibt es eine Tages-Station speziell für Menschen, die in der
zweiten Lebenshälfte Orientierungshilfe brauchen. Gerade in dieser Lebensphase sind
Menschen anfälliger für psychische Erkrankungen: Plötzlich wird einem bewusst, dass
man älter wird, weniger leistungsfähig ist. Gerade berufliche Enttäuschungen spielen bei
der Entstehung von Krisen eine wichtige Rolle. Das Gefühl nicht mehr gebraucht zu
werden oder durch jüngere Kollegen ersetzt zu werden, kränkt und verletzt. Über Jahre
hat man Erfolge eingefahren – plötzlich sollen andere diese Rolle übernehmen.
Musiktherapie ist Teil des Behandlungskonzeptes in der Fliedner-Klinik. Über Töne statt
über Worte kommunizieren, etwas tun, was man noch nie gemacht hat, das soll den Kopf
frei machen und Platz schaffen für neue Gedanken. Statt Spannung heißt es
Entspannung. Statt Hetze Konzentration. Statt Vollspeed wird die Geschwindigkeit
runtergefahren. Im nächsten Schritt lernen die Klienten, sich auf das neue Leben
einzustellen. Gemeinsam mit den Therapeuten entwickeln sie konkrete Schritte für das
Leben nach dem Klinikaufenthalt. Weniger Perfektionismus. Sich nicht überfordern.
Eigene Grenzen akzeptieren. Arbeiten und mit den eigenen Kräften zu haushalten – das
ist für viele eine Herausforderung.
Silbernetz
In Berlin will die Organisation „Silbernetz“ zukünftig Menschen helfen, die im Alter
alleine sind. Die Initiatorin Elke Schilling kennt viele Auslöser für Einsamkeit im
Rentenalter: wenn die Kinder weg ziehen, eine Beschäftigung fehlt oder der Partner
stirbt.
Die Idee stammt aus England. Die Gründerin der britischen Silverline ist eine bekannte
Journalistin, deren Mann verstarb. Plötzlich war zu Hause niemand mehr, mit dem sie
reden konnte. Das war für sie der Anlass, Silverline zu gründen.
Noch in diesem Jahr soll zumindest in Berlin-Mitte eine 24 Stunden-Telefon-Hotline
geschaltet werden. Damit werden Ältere Jemanden zum Reden haben, nach Wunsch
auch immer denselben Gesprächspartner. Noch ist Silbernetz Deutschland nicht in
Betrieb, es fehlt an Geldern. Doch Gründerin Elke Schilling ist optimistisch, im Sommer
2016 soll es soweit sein.
Experte im Studio
PD Dr. med. Mazda Adli
Ärztlicher Leiter
Fliedner Klinik Berlin
Ambulanz und Tagesklinik für psychologische Medizin
Charlottenstraße 65 (Am Gendarmenmarkt)
10117 Berlin-Mitte
Tel.: 030 - 20 45 97-0
E-Mail: [email protected]
www.fliednerklinikberlin.de
Gesetzliche Krankenversicherungen beteiligen sich nur in Ausnahmefällen an der
Kostenerstattung für Behandlungen in der Fliedner-Klinik. Bitte unbedingt vorher klären.
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Experten im Beitrag
Dr. rer. nat. Nicole Bührsch
Psychologische Psychotherapeutin und Verhaltenstherapeutin
Expertin in der Diagnostik und Behandlung altersassoziierter psychischer Störungen
Fliedner Klinik Berlin
Ambulanz und Tagesklinik für psychologische Medizin
Charlottenstraße 65 (Am Gendarmenmarkt)
10117 Berlin-Mitte
Tel.: 030 - 20 45 97-0
E-Mail: [email protected]
www.fliednerklinikberlin.de
Elke Schilling
Silbernetz im HVD Berlin-Brandenburg e.V.
Wallstraße 61-65
10179 Berlin
Tel.: 030 – 613 904 – 84
Email: [email protected]
http://www.silbernetz.org/
Das englische Vorbild: The Silver Line is the only free confidential helpline providing
information, friendship and advice to older people, open 24 hours a day, every day of
the year.
http://www.thesilverline.org.uk/
Käte-Tresenreuter-Haus
Sozialwerk Berlin e.V.
Altenselbsthilfe und Beratungszentrum
Humboldtstr. 12
14193 Berlin
Tel.: 030 - 891 1051 (10.00-18:00 Uhr täglich)
Gesund und rückenschonend Gärtnern
Gartenarbeit bedeutet für viele einen willkommenen Ausgleich vom beruflichen Alltag.
Doch sie hat auch Schattenseiten: Viele wollen am ersten Tag im Garten zu viel auf
einmal erreichen und überfordern sich damit. Denn die Bewegungen beim Mähen,
Trimmen, Harken oder Schneiden sind alles andere als alltäglich und können zur
Belastung für Rücken, Muskeln und Gelenke werden.
Garten- und Laubenfans sind zurzeit am liebsten draußen beim Werkeln im Grünen.
Dabei kann Gartenarbeit einen hohen sportlichen Wert haben - als Mischung aus
Ausdauer- und Kraftprogramm. "Der menschliche Körper reagiert auf Benutzung mit
Anpassung und Aufbau, wie eine Biomaschine, die durch Benutzung gesünder wird.",
sagt Dr. Ulf Marnitz, Orthopäde aus Berlin. Grundsätzlich könnten Rückengesunde ihre
Wirbelsäule auch mit intensiver Gartenarbeit nicht schädigen. Natürlich könne die Folge
von insbesondere nur saisonaler Akkordarbeit im Garten Muskelkater sein. Prinzipiell sei
Gartenarbeit aber gut für den Rücken.
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Doch schon eine ruckartige Bewegung kann ausreichen, untrainierte Muskeln zu
überfordern und zu verhärten. Damit es gar nicht so weit kommt, empfehlen
Rückenexperten, sich vor anstrengender Gartenarbeit aufzuwärmen. Mit dem richtigen
Warm-Up vermindern Sie die Gefahr von Verspannungen, Zerrungen oder Muskelkater.
Auch angemessene, luftdurchlässige Kleidung ist wichtig, damit man nicht ins Schwitzen
gerät und die Muskeln dann nicht vom Wind ausgekühlt werden. Die häufigsten Fehler:
die Gartenfreunde graben zu lange in gleicher Körperhaltung, belasten den Körper
einseitig, arbeiten mit unpassenden Geräten oder verkühlen sich bei sinkenden
Temperaturen. Grundsätzlich gilt also:
Körperhaltung
Nicht nur die Arbeitshaltungen, sondern auch die Tätigkeiten im Garten sollten Sie
regelmäßig wechseln, empfiehlt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
(BAuA). So vermeiden Sie eine extreme Körperhaltung über einen längeren Zeitraum
von vornherein und ersparen Ihrem Körper einseitige Belastungen. Viele schaden ihrem
Rücken, indem sie mit gestreckten Beinen lange kopfüber arbeiten. Besser ist es, sich
hinzuknien – das entlastet die Lendenwirbelsäule. Mit einem Knieschoner oder festen
Kissen können Sie dabei vermeiden, Ihre Knie zu überlasten.
Tragen von Gartenutensilien
Ein Sack Blumenerde, eine volle Gießkanne oder ein Baumsetzling können ganz schön
schwer sein. Je enger Sie die Gegenstände am Körper tragen, desto weniger Hebelkraft
wirkt schädlich auf den Rücken. Den Sack Blumenerde also beispielsweise mit den
Armen umarmen und eng am Körper tragen. Dünger kaufen Sie am besten in kleineren
Packungsgrößen – dann ist die Last von vornherein geringer. Generell sollten Sie nichts
tragen, was Sie auch rollen könnten. Benutzen Sie eine Schubkarre und besorgen Sie
sich Rollbretter für schwere Pflanzenkübel.
Passende Gartengeräte
Neben Unachtsamkeit und Überschätzung können auch ungeeignete Gartengeräte zur
Belastung werden. Ergonomische Gartengeräte sollten Rücken und Gelenke schonen.
Doch nicht überall, wo "ergonomisch" draufsteht, ist auch "ergonomisch" drin, warnt die
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Um aufrecht arbeiten zu
können, sollten Stiele an Schaufeln, Harken, Hacken oder Besen ausreichend lang sein.
Variable Einstellungsmöglichkeiten sollten dafür sorgen, dass ein Gerät sich flexibel an
unterschiedliche Benutzer anpasst. Auch der Stieldurchmesser sollte nicht zu klein sein
und etwa 30 bis 35 Millimeter betragen. Die richtige Größe verhilft etwa im Fall einer
Gartenschere zu einer optimalen Kraftübertragung. Eine Baumschere mit verstellbarem
Teleskopstiel kann beispielsweise helfen, damit der Kopf beim Schneiden der Äste nicht
so stark in den Nacken gelegt werden muss. Eine ausführliche Einweisung und
Vorführung im Fachgeschäft sind generell empfehlenswert, um die
Benutzerfreundlichkeit zu garantieren.
Pausen einlegen
Machen Sie nicht alles auf einmal! Pausen garantieren der beanspruchten
Rückenmuskulatur die notwendige Erholung. "Für bereits Rückenerkrankte ist das
Zauberwort "Dosieren": lieber die Gartenarbeit auf mehrere Wochenenden verteilen, als
alles an einem Wochenende im Hau-Ruck-Verfahren durchzuziehen. Dann trägt auch für
diese Menschen Gartenarbeit zur Gesundung bei.", empfiehlt Dr. Ulf Marnitz. Und als
Rückenpatient, der beispielsweise schon mehrere Rücken-Operationen hinter sich
gebracht hat, sollte man laut dem Mediziner Hilfe von Nachbarn annehmen bei
besonders belastenden Arbeiten.
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Sollten Sie sich durch eine ungeschickte, ruckartige Bewegung einen Hexenschuss
zugezogen haben, hilft oft schon ein heißes Bad oder eine Wärmflasche, um die
verkrampfte Muskulatur zu lösen. Von langer Schonung und Bettruhe raten Experten ab.
Vielmehr sollten Sie die Rückenmuskeln so schnell wie möglich wieder aktivieren und
aufbauen. Denn vor allem eine trainierte Tiefenmuskulatur hilft, Rückenschmerzen
vorzubeugen.
Gesund kochen zu Ostern
Kochbuchautorin und Food-Journalistin Martina Tschirner kocht live im Studio. Diesmal
präsentiert sie zwei Gerichte die zu Ostern passen: Ceviche, ein Fischrezept für
Karfreitag oder als Vorspeise fürs Ostermenü und Lammragout mit Rhabarber als
Hauptgang für das Ostermenü.
Rezepte
Ceviche, südamerikanischer Fischsalat
Das Fischrezept ist geeignet als Essen z.B. für Karfreitag oder als Vorspeise für ein
Ostermenü. Durch das Marinieren mit der Zitronensäure verändert sich das Fischeiweiß,
es kommt zur "Denaturierung", wird dadurch quasi gegart.
Zutaten für 4 Personen:
1-2 Frühlingszwiebeln
1 rote Chilischote
½ Pomelo (oder 1 rosa Grapefruit)
2 Limetten (ersatzweise Zitronen)
350-400 g ganz frisches Fischfilet (z.B. Lachs- Bachsaiblings- oder Forellenfilet)
Olivenöl
Salz & frisch gemahlener Pfeffer
Salatblätter zum Anrichten
Und so geht’s: Frühlingszwiebeln waschen, putzen und in feine Ringe schneiden.
Chilischote waschen, längs halbieren, Stielansatz und Kerne entfernen und die
Chilihälften in feine Würfelchen schneiden.
Pomelo schälen und von einer Hälfte die Fruchtfilets herausschneiden. Limetten
auspressen.
Fischfilet längs teilen und in dünne Scheibchen schneiden.
Frühlingszwiebelringe und Chiliwürfel vorsichtig mit dem Fisch, dem Limettensaft und
1-2 EL Olivenöl mischen, salzen und pfeffern. Etwa 30 Minuten durchziehen lassen.
Die Ceviche mit den Pomelospalten und Salatblättern anrichten.
Als Variation können auch rote Zwiebelringe, Avocado, Mais und Koriandergrün in die
Ceviche. Das sind typische Zutaten aus Südamerika. Ebenso passen Staudensellerie,
Paprikaschoten, Tomaten oder Mango.
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Lammragout mit Rhabarber
Hauptgang für das Ostermenü:
Zutaten für 4 Personen:
700 g Lammfilet
4-5 Stängel Salbei
2 Knoblauchzehen
Olivenöl
2 Zwiebeln
400 g Rhabarber (2-3 Stangen)
Zucker
Salz & frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
200 ml Lammfond (aus dem Glas)
Und so geht’s:
Lammfilets in etwa 2 Zentimeter große Stücke schneiden.
Salbei waschen und trockentupfen, von 3 Stängeln die Blättchen abzupfen und in feine
Streifen schneiden, den Rest zur Dekoration aufbewahren.
Knoblauch schälen und andrücken.
Lammfleisch, Salbeistreifen und Knoblauch in eine Schüssel geben, mit 3 EL Olivenöl
mischen und etwa eine Stunde marinieren.
Zwiebeln schälen und in feine Ringe schneiden.
Rhabarber waschen, oben und unten die Enden abschneiden, sich lösende Fäden einfach
abziehen. Rhabarber in gut 1 Zentimeter breite Stücke schneiden.
In einer heißen Schmorpfanne erst das marinierte Lammfleisch kräftig anbraten, dann
die Zwiebeln zugeben und mitbraten (zusammen etwa 10 Minuten). Dann die
Rhabarberstücken zugeben, alles salzen und pfeffern, mit Lammfond ablöschen und
alles zugedeckt weitere 10 Minuten garen. Eventuell nochmal mit Salz, Pfeffer und 1-2
EL Zucker abschmecken.
Mit den restlichen Salbeiblättchen anrichten. Dazu passen Kartoffelecken, Reis oder
Couscous.
Im Studio:
Martina Tschirner
Food-Journalistin, Redakteurin für das Magazin „Slow Food“
Ziekowstr. 164
13509 Berlin
Tel.: 030 - 4999 74 49
E-Mail: [email protected]
http://www.martina-tschirner.de/
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RBB
„rbb Praxis“
Masurenallee 8 –14
14057 Berlin
www.rbb-praxis.de
Redaktion:
Redaktionsassistenz:
Moderation:
Infotext:
Stand der Information:
Juliane Rossius
Christine Salminger
Raiko Thal
Constanze Löffler
23.03.2016
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