Programm - Literaturbüro NRW eV

aprilbisjuni2016
Programm
2.Quartal
Programm
György Dalos
U. Meyer-Doerpinghaus
Volkmar Hansen
Christa Holtei
Claudia Hübbecker
Pierre Jarawan
Navid Kermani
Abbas Khider
Noémi Kiss
Steffen Kopetzky
Gila Lustiger
Christoph Meyer
Katja Petrowskaja
Herbert Schmidt
Tilman Spengler
Hans-Ulrich Treichel
Ilija Trojanow
Annette Wieners
Donnerstag, 7. APRIL | 19.00 Uhr
Editiorial
Liebe Literaturfreunde,
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das 2. Quartal dieses Jahres steht ganz im Zeichen der 6. Düsseldorfer Literaturtage. Den Auftakt bildet am 6. Juni die Verleihung des Düsseldorfer Literaturpreises der Stadtsparkasse an
Marcel Beyer. Das Motto des Literaturfestivals stammt auch in
diesem Jahr wieder von Heine: „Weltenkuddelmuddel“ beschreibt treffend die derzeitige weltpolitische Lage – und
natürlich reagiert auch die Literatur darauf: Es geht nicht nur
um die derzeitigen Wanderungsbewegungen, sondern auch um
die Umwälzungen, die Gorbatschow mit seiner Politik angestoßen hat, um Schicksale während des Holocausts oder um Fragen
von Macht und Widerstand im Kommunismus. Freuen Sie sich
unter vielen anderen auf György Dalos, Navid Kermani, Abbas
Khider, Steffen Kopetzky oder Katja Petrowskaja! Doch es wird
auch im April und Mai schon spannend: Christa Holtei entführt
uns in die Düsseldorfer Kunstszene des 19. Jahrhunderts, mit
Pierre Jarawan reisen wir quer durch den Libanon, um diese fragile Region besser zu verstehen und wir staunen über die vielen
Berühmtheiten, die es bereits an den ach so schönen Rhein zog.
Mit einem neuen Projekt, das Ihnen einen Frühlingsspaziergang
zu den literarischen Denkmälern in Düsseldorf ermöglicht, gehen wir an den Start. Bleiben Sie neugierig – das wünscht Ihnen
Ihr Team vom Literaturbüro NRW
Heike Funcke, Janina Hesse, Maren Jungclaus,
Michael Serrer
Über Programmänderungen sowie weitere geplante Termine informieren wir Sie auf unserer Homepage www.literaturbuero-nrw.de.
Herbert Schmidt
Jüdische Gemeinde, Leo-Baeck-Saal
Zietenstraße 50
40476 Düsseldorf
Eintritt frei
© Edition Virgines
Begrenzte Platzzahl, Anmeldung erforderlich:
[email protected]. Am Eingang bitte Ausweispapiere bereit halten.
Mein Freund Israel.
Erinnerungen eines Überlebenden
„Alle sind stumm, wenn man sie ruft.“ Israel Borenstein hat die
Hölle von Ausschwitz überlebt, doch die Erinnerungen und die
ihn verfolgende Angst wurden zum Schatten seines langen
Lebens. Er bestimmte Dr. Herbert Schmidt, mit dem er seit 1947
befreundet war, dazu, nach seinem Tod der Öffentlichkeit zu
berichten: von seinen schrecklichen Erlebnissen, aber auch von
ihrer Freundschaft. Über beides wird Schmidt an diesem Abend
mit Georg Aehling (Verleger der Edition Virgines) und Michael
Serrer (Leiter des Literaturbüros NRW) sprechen. Herbert Schmidt,
geboren 1928 in Leipzig, promovierte in Düsseldorf, seither sind
von ihm zahlreiche Veröffentlichungen über NS-Justiz und
Rassenpolitik erschienen. Besonders beeindruckt hat seine
Anthologie Ist es Freude, ist es Schmerz? Jüdische Wurzeln –
Deutsche Gedichte (2011).
Begrüßung: Kulturministerin Christina Kampmann
Piano: Vasilena Krastanova
Lesung: Bernt Hahn
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Samstag, 9. APRIL | 19.30 Uhr
Claudia Hübbecker
Heinrich-Heine-Institut
Bilker Straße 12-14
40213 Düsseldorf
Tilman Spengler
Eintritt nur über das „Nacht
der Museen 2016“-Ticket
© Saskia Pavek
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Samstag, 9. APRIL | 20.00 Uhr
Besucherzentrum des Landtages
Nordrhein-Westfalen
Eintritt nur über das „Nacht Platz des Landtags 1
der Museen 2016“-Ticket
40221 Düsseldorf
© Katharina Kreye
SchriftStellen – vom literarischen Denkmal
direkt aufs Smartphone
Waghalsiger Versuch, in der Luft zu kleben.
Tilman Spengler liest in der Nacht der Museen
Heinrich Heine wurde in der Bolkerstraße geboren, Rose
Ausländer blickte aus ihrem Fenster im Nelly-Sachs-Haus auf
den Nordpark, Clara Viebig war am Schwanenmarkt zuhause, Christian Dietrich Grabbe lebte in einer Dachkammer in
der Altstadt. Bedeutende Autorinnen und Autoren haben in
Düsseldorf gelebt, geschrieben und Spuren hinterlassen, die
das Projekt SchriftStellen sicht- und hörbar macht: Für die
Düsseldorfer Literatur wichtige Bauten werden mit einem
Icon versehen, das einen QR-Code enthält. Via Smartphone
erhält der interessierte Spaziergänger Informationen und
Originalexte direkt aufs Display, auch vorgelesen! Auf der
informativen Webseite www.schriftstellen.com kann auch am
heimischen PC bequem gestöbert werden.
Pünktlich zur Museumsnacht geht das Projekt an den Start
und wird im Heinrich-Heine-Institut um 19.30 Uhr von Maren
Jungclaus vorgestellt. Claudia Hübbecker (Düsseldorfer
Schauspielhaus) liest die Originaltexte.
Der Titel ist Programm. Wer so leichtfüßig zwischen biografischen
Details, liebevoller Beobachtung und blanker Ironie balanciert
wie Tilman Spengler, der muss sich der Frage gar nicht stellen:
Wo fängt Fiktion an und wo hörte der reale Immendorf auf in
dieser „teilfiktionalen Biografie“?
Jörg Immendorf hat die Kunstszene über Jahrzehnte mitgeprägt.
Seinem langjährigen engen Freund gelingt mit dieser Hommage
eine unterhaltsame Wiedererweckung, die damit beginnt, dass
der Kunstpapst seine eigene Beerdigung aus dem Jenseits
kommentiert.
Tilman Spengler, geboren 1947, promovierter Sinologe und
Historiker, ist Autor von Romanen, Erzählungen und Essays und
Herausgeber der Zeitschrift „Kursbuch“. Sein Talent für das Spiel
mit Biografie und Fiktion stellte er bereits 1991 mit seinem ersten
Roman „Lenins Hirn“ unter Beweis.
Moderation: Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW
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Samstag, 16. APRIL | 10.00 Uhr
Ulrich Meyer-Doerpinghaus
Weiterbildungsseminar
Literaturbüro NRW
Bismarckstraße 90
40210 Düsseldorf
ausgebucht!
© privat
Eintritt frei
Lernstudio der Zentralbibliothek
Bertha-von-Suttner-Platz 1
40227 Düsseldorf
© privat
Buch & Bühne –
professionelles Stimmtraining für Lesungen
Frisch gepresst: Ulrich Meyer-Doerpinghaus
liest aus Am Zauberfluss
Öffentliche Lesungen sind für AutorInnen häufig die beste
Werbung in eigener Sache und eine willkommene Einkommensquelle. Doch der Schuss kann auch nach hinten losgehen – eine
gute Performance ist nicht jedermanns Sache. Dieses Seminar
soll eine Hilfestellung geben, Texte überzeugend vorzutragen.
Trainiert werden der bewusste Umgang mit der Stimme, die
Optimierung des Klangs und Entspannungstechniken, die langes
Sprechen ermöglichen.
Latifa Lalee stellt ihren körperorientierten Ansatz vor und setzt
ihn mit den TeilnehmerInnen praktisch um. Vermittelt werden Zusammenhänge zwischen Körperhaltung, Atmung und
Persönlichkeit bis hin zu einer individuellen Stimmberatung. Die
Schauspielerin, Logopädin und Psychotherapeutin Latifa Lalee
beschäftigt sich seit Jahren mit der Wirkung der Sprache und
leitet Sprach- und Stimmseminare für die unterschiedlichsten
Personenkreise.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zieht es Dichter, Musiker
und Gelehrte an den Rhein. Hat der Aufklärer und Revolutionär
Georg Forster einige Jahrzehnte zuvor die Gegend noch als
einförmig und ihre Städte als „melancholisch und schauderhaft“
beschimpft, so entsteht unter dem Einfluss von Friedrich Schlegel
und Dorothea Veit, Franz Liszt und Marie d‘Agoult, Robert und
Clara Schumann ein Sehnsuchtsort, der uns bis heute in seinen
Bann zieht. Ulrich Meyer-Doerpinghaus, Jahrgang 1967, promovierte am Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen und
ist heute Kommunikationsleiter bei der Hochschulrektorenkonferenz in Bonn. Akribisch recherchiert und mit Origalzitaten von
Schlegel bis Schumann gespickt, ist Am Zauberfluss nicht nur ein
Ausflug in die rheinische Geschichte, sondern bietet einen ungewohnt persönlichen Zugang zu den historischen Figuren.
Information: [email protected]
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Dienstag, 19. APRIL | 18.00 Uhr
Moderation: Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW
In Zusammenarbeit mit der Zentralbibliothek Düsseldorf und
dem Freundeskreis Stadtbüchereien Düsseldorf e.V.
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Dienstag, 3. MAI | 20.00 Uhr
Mittwoch, 4. MAI | 18.00 Uhr
Pierre Jarawan
Zentralbibliothek
Bertha-von-Suttner-Platz 1
40227 Düsseldorf
Christoph Meyer
Eintritt frei
Eintritt frei
© Susanne Diesner
© Key Munich
Wortwelt – Im Fokus: Libanon
Pierre Jarawan, Am Ende bleiben die Zedern
Eine Stunde mit ...
Christoph Meyer
Samir wird 1984 in Deutschland geboren – zwei Jahre, nachdem
seine Eltern aus dem Libanon geflohen sind. Als er acht ist,
verschwindet sein geliebter Vater spurlos und damit dessen
phantasievolle Geschichten. Zwanzig Jahre später macht er sich
auf eine Reise in den Libanon und will dem Geheimnis um das
Verschwinden des Vaters auf die Spur kommen. Im Gepäck hat
er ein rätselhaftes Foto seines Vaters und die Erinnerungen an
dessen Geschichten. Die Begegnungen mit den verschiedensten Menschen halten eine Überraschung bereit: Es scheint, als
seien die Figuren aus den Erzählungen real zu sein – und sie
bringen Samir einer Lösung näher, die er sich nie hätte vorstellen können. Pierre Jarawan erzählt spannend, melancholisch
und urkomisch von einer Suche nach den eigenen Wurzeln,
verwoben mit der wechselvollen Geschichte des Nahen Ostens.
Paris, Berlin, Barcelona – Stationen in der eindrucksvollen Vita
Prof. Christoph Meyers. Der gebürtige Niedersachse studierte
Theater- und Musikwissenschaften in München, es folgten
Engagements in Köln, Paris, Venedig und Tokio. Künstlerische
Leitungspositionen führten ihn unter anderem nach Barcelona,
an die Deutsche Oper Berlin und 2009 nach Düsseldorf. Dass dem
Generalintendanten der Deutschen Oper am Rhein besonders
die Nachwuchsförderung am Herzen liegt, zeigt nicht nur sein
Lehrauftrag an der Musikhochschule. Christoph Meyer initiierte,
gemeinsam mit den Theatern Dortmund und Bonn, das Projekt
„Junge Opern Rhein-Ruhr“ speziell für Kinder und Jugendliche.
In unserer Reihe „Eine Stunde mit …“ spricht er mit Michael
Serrer, dem Leiter des Literaturbüros NRW, über das Leben für
die Oper und darüber, wie wichtig zeitgemäße Angebote für
junges Publikum sind.
Moderation: Diana Hodali, Journalistin
In Zusammenarbeit mit der Zentralbibliothek Düsseldorf
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Literaturbüro NRW
Bismarckstraße 90
40210 Düsseldorf
Eine Kooperation mit dem Heinrich-Heine-Institut und der
Heinrich-Heine Gesellschaft.
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Donnerstag, 12. MAI | 19.00 Uhr
Dienstag, 17. MAI | 18.00 Uhr
Christa Holtei
Prof. Dr. Volkmar Hansen
Literaturbüro NRW
Bismarckstraße 90
40210 Düsseldorf
Eintritt frei
© Heike Spies
Flucht und Vertreibung bei Goethe
Goethes Distanz zu den Freiheitskriegen und seine Verehrung
für Napoleon prägen ein Bild, in dem mitunter die nationale
Komponente übersehen wird. Die Flüchtlingsgespräche bei
dem Freund Fritz Jacobi in Düsseldorf-Pempelfort, der an die
europäische Erzähltradition anschließende Novellen- und
Märchen-Zyklus „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“ und die gewagte Lebensgründung in dem HexameterEpos „Hermann und Dorothea“ sprechen eine andere Sprache.
Der Vortrag will die Balance zu Goethes weltbürgerlichem
Rechtsverständnis sichtbar machen.
Prof. Dr. Volkmar Hansen, geboren 1945 in Burg, studierte
Geschichte und Germanistik in Bonn und in Düsseldorf, wo
er 1974 promovierte und anschließend seine Lehrtätigkeit
aufnahm. Der ehemalige Direktor des Goethe-Museums veröffentlichte bereits zahlreiche Studien mit interkulturell-komparatistischen und mediengeschichtlichen Schwerpunkten.
Moderation: Prof. Dr. Winfrid Halder, Leiter des
Gerhart-Hauptmann-Hauses
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Eintritt frei
Lernstudio der Zentralbibliothek
Bertha-von-Suttner-Platz 1
40227 Düsseldorf
© privat
Frisch gepresst:
Christa Holtei liest aus Das Spiel der Täuschung
Düsseldorf, 1834: Wilhelm Schadow und seine Schüler arbeiten in
der Akademie im alten Stadtschloss, Felix Mendelssohn Bartholdy
leitet den Verein für Tonkunst und Karl Immermann verhilft dem
Theater zu neuem Glanz. In dieser illustren Gesellschaft fühlt sich
auch der Malerschüler Clemens Papenstiel wohl. Im Geheimen
ist er in die reiche Kaufmannstochter Emma Hartmann verliebt
– Emma, ebenfalls eine begabte Malerin, sehnt sich nach einem
Studium an der Akademie. Das bleibt ihr als Frau verwehrt, und
so vertraut sie einem zwielichtigen Kunsthändler nicht nur ihr
Herz an. Das Spiel der Täuschung ist ein ungeschönter Blick auf die
künstlerische Vergangenheit und die historischen Söhne – und
Töchter – Düsseldorfs.
Die gebürtige Düsseldorferin Christa Holtei arbeitete lange Zeit
am Anglistischen Institut der Heinrich-Heine-Universität und ist
seit 1994 erfolgreiche Übersetzerin und Autorin.
Moderation: Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW
In Zusammenarbeit mit der Zentralbibliothek Düsseldorf und
dem Freundeskreis Stadtbüchereien Düsseldorf e.V.
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SchreibLand NRW
Sprachtalent trifft Schreibwerkstatt
Die Initiative SchreibLand NRW schafft eine Plattform
• für Kinder und Jugendliche, die mit Sprache spielen und Kreatives
Schreiben „trainieren“ möchten und
• für alle Veranstalter von Schreibwerkstätten für diese Zielgruppe.
Schreibwerkstätten in NRW werden auf der Homepage
www.SchreibLand-NRW.de nach Orten sortiert angekündigt. Wir
– der Verband der Bibliotheken des Landes NRW und das Literaturbüro NRW – haben die Initiative ins Leben gerufen, um vorhandene Angebote zu sammeln und sichtbar zu machen, gleichzeitig
neue Schreibwerkstätten zu initiieren und so eine Struktur für
junges Kreatives Schreiben in Nordrhein-Westfalen zu entwickeln.
Die Bibliotheken als erste Anlaufstellen für Lese- und Schreibbegeisterte spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie bieten eigene
Schreibwerkstätten an und sind Ansprechpartner für Kinder und
Jugendliche, die Angebote in ihrem Umfeld suchen.
Finanziert wird das Projekt vom Ministerium für Familie, Kinder,
Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW und vom vbnw.
Schreibwerkstätten anmelden und finden unter
www.SchreibLand-NRW.de
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Montag, 30. MAI | 18.00 Uhr
Katja Petrowskaja
Vertretung des Landes NRW beim Bund
Hiroshimastraße 12-16
10785 Berlin
Eintritt frei
Anmeldung bis zum 23.05.2016 an: [email protected]
© Heike Steinweg
Europa erlesen: Katja Petrowskaja
liest aus Vielleicht Esther
In Zusammenarbeit mit dem Europaministerium NRW präsentieren wir in Berlin unsere erfolgreiche Reihe, in der renommierte
europäische AutorInnen lesen und zentrale europäische Fragen
diskutieren. Die in Kiew geborene Katja Petrowskaja arbeitet als
Journalistin für russische und deutsche Medien.
In „Vielleicht Esther“ spürt sie in kurzen Episoden ihren verschollenen und ermordeten Familienangehörigen nach, die während
des 2. Weltkrieges aus Kiew verschleppt wurden und die sie nie
kennenlernte: Da ist ihr Großonkel, der als Student ein Attentat
auf den deutschen Botschaftsrat in Moskau verübte. Ihr Urgroßvater, der in Warschau ein Waisenhaus für taubstumme jüdische
Kinder gründete. Und – hieß sie wirklich Esther, die Großmutter
des Vaters, die 1941 im besetzten Kiew allein zurückblieb? Und
wer war Zeuge, als die Soldaten die Babuschka erschossen?
Moderation: Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW
Tipp: In Düsseldorf ist die Autorin nur wenige Tage später
ebenfalls zu erleben! Siehe Seite 18
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Dienstag, 7. JUNI | 19.00 Uhr
er-koe.de
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Gila Lustiger
30. BÜCHERBUMMEL
AUF DER KÖ
30
9. BIS 12. JUNI 2016
Eintritt frei
Staatskanzlei des Landes NRW
Stadttor 1
Düsseldorf
© Lillian Birnbaum
Europa erlesen: Gila Lustiger liest aus
Erschütterung. Über den Terror
Paris, 2015: Der Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo
und der Terror vom 13. November setzten den grausamen Rahmen
für ein Jahr, das von einem erschreckenden Zulauf für den Front
National und nicht nur in Frankreich von einer Vielzahl weiterer
Attentate geprägt war. Gila Lustiger beschrieb bereits in ihrem
Roman Die Schuld der anderen gesellschaftliche Ursachen und
Hintergründe. Auch die jüngsten Terrorakte hat sie miterlebt;
der aus diesen Erlebnissen entstandene Essay spiegelt ihre tiefe
Erschütterung, aber auch den Versuch, Terror mit Vernunft zu
begegnen. Die 1963 in Frankfurt geborene Autorin studierte in
Jerusalem und lebt seit 1987 in ihrer Wahlheimat Paris. 2015 war
sie bereits in Berlin bei „Europa Erlesen“ zu Gast und stellt nun in
Düsseldorf Erschütterung vor. In unserer erfolgreichen Reihe diskutieren renommierte AutorInnen zentrale europäische Fragen.
Moderation: Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW
In Zusammenarbeit mit dem Europaministerium des
Landes NRW
www.duesseldorfer-literaturtage.de
15
6
6. BIS 19. JUNI 2016
6. DÜSSELDORFER
LITERATURTAGE
raturtage.de
eldorfer-lite
www.duess
Mittwoch, 8. JUNI | 19.00 Uhr
Donnerstag, 9. JUNI | 19.00 Uhr
György Dalos
Noémi Kiss
Görres-Gymnasium | Aula
Königsallee 57
40210 Düsseldorf
Eintritt frei
© NRW-Forum Duesseldorf, Melanie Zanin
© Doris Poklekowski
Noémi Kiss: Schäbiges Schmuckkästchen.
Reisen in den Osten Europas.
György Dalos: Gorbatschow. Mensch und
Macht. Eine Biographie
Noémi Kiss sucht und findet: In den Landschaften und Gesichtern, den Stimmungen und Abgründen zeigt sich ihr ein
Osteuropa, das hinter abgenutzten Kulissen voll widersprüchlicher Schönheit ist. Seit zehn Jahren bereist die Autorin Galizien
und die Bukowina, die ehemaligen Ränder des Habsburgerreiches, aber auch Siebenbürgen und die Vojvodina. Dabei schaut
sie und liest zugleich – vom alten Baedeker bis zu Gedichten
Celans – denn es gibt für sie kein Reisen ohne Erinnerung. Ihr
Blick auf Orte, die zwischen gestern und heute siedeln, und
ihre ansteckende Neugier sind so authentisch, dass wir ihr
glauben: In der Ukraine finden wir nicht nur die schönste und
die hässlichste Frau, sondern auch den Nabel der Welt.
Die 1974 in Gödöll, Ungarn, geborene Autorin studierte Hungarologie, Komparatistik und Soziologie in Ungarn und Deutschland und lebt heute in Budapest.
Michail Gorbatschow hat das Weltgeschehen der späten achtziger und frühen neunziger Jahre so nachhaltig geprägt wie
niemand sonst. Perestrojka, Glasnost und Neues Denken führten
zur Entspannung zwischen den Supermächten und – nicht ganz
seine Absicht – zum Ende der Diktaturen im ehemaligen Ostblock. 1990 erhielt er für seine Politik den Friedensnobelpreis.
György Dalos zeichnet in seiner Biographie das Leben Gorbatschows nach und beschreibt mit feiner Ironie das Drama eines
Mannes, der mit den Konsequenzen seines Tuns kollidiert und,
während er im Ausland zur Ikone wird, in seinem Land immer
mehr an Einfluss verliert. Der 1943 in Budapest geborene György
Dalos ist freier Autor und Historiker. 1995 wurde er mit dem
Adelbert-von-Chamisso-Preis und 2010 mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet.
Moderation: Maren Jungclaus, Literaturbüro NRW
www.duesseldorfer-literaturtage.de
16
Eintritt frei
Literaturbüro NRW
Bismarckstraße 90
40210 Düsseldorf
Moderation: Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW
In Zusammenarbeit mit der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus
www.duesseldorfer-literaturtage.de
17
Montag, 13. JUNI | 19.30 Uhr
Samstag, 11. JUNI | 17.00 Uhr
Katja Petrowskaja
Literaturbüro NRW
Bismarckstraße 90
40210 Düsseldorf
Abbas Khider
Eintritt frei
Eintritt: 6,- E
Literaturbüro NRW
Bismarckstraße 90
40210 Düsseldorf
© Heike Steinweg
18
© Peter Andreas
Hassiepen
Katja Petrowskaja liest aus Vielleicht Esther
Abbas Khider und Die Ohrfeige
In kurzen Episoden spürt Katja Petrowskaja ihren verschollenen
und ermordeten Familienangehörigen nach, die während des 2.
Weltkrieges aus Kiew verschleppt wurden und die sie nie kennenlernte: Da ist ihr Großonkel, der als Student ein Attentat auf
den deutschen Botschaftsrat in Moskau verübte. Was hat es mit
dessen Bruder auf sich, der unter falschem Namen von Odessa
aus die Revolution befeuerte? Sie erforscht die Geschichte ihres
Urgroßvaters, der in Warschau ein Waisenhaus für taubstumme jüdische Kinder gründete. Und – hieß sie wirklich Esther,
die Großmutter des Vaters, die 1941 im besetzten Kiew allein
zurückblieb? Und wer war Zeuge, als die Soldaten die Babuschka
erschossen?
Die in Kiew geborene Katja Petrowskaja arbeitet als Journalistin
für russische und deutsche Medien. Für einen Auszug aus Vielleicht Esther erhielt sie 2013 den Ingeborg-Bachmann-Preis.
Nach Frankreich sollte Karims Flucht aus dem Irak führen, aber
als er von der Ladefläche des Transporters springt, empfagen ihn
nicht Eiffelturm und Sacré Coeur, sondern die Wiesen der bayrischen Provinz. Drei Jahre lang kämpft er sich durch Büroräume,
Formulare und Asylunterkünfte – bis er seinen Widerruf erhält.
Als die Nachricht von der bevorstehenden Abschiebung eintrifft,
beschließt Karim zu handeln und sich und seinen Leidensgenossen eine Stimme zu geben. Ein letztes Mal betritt er die Ausländerbehörde, um die zuständige Sachbearbeiterin aufzusuchen.
In seiner Wut und Enttäuschung hat er nur einen Wunsch: dass
ihm endlich jemand zuhört! Abbas Khider, der selbst aus dem
Irak geflüchtet ist, hat in seinem neuen Roman ein hochaktuelles
Thema aufgegriffen und wer den Autor bereits kennt, weiß, dass
die Leser Humor und Absurdität statt Larmoyanz erwarten – und
ein überraschender Showdown!
Moderation: Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW
In Zusammenarbeit mit der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus
www.duesseldorfer-literaturtage.de
Moderation: Maren Jungclaus, Literaturbüro NRW
www.duesseldorfer-literaturtage.de
19
Dienstag, 14. JUNI | 19.00 Uhr
Freitag, 17. JUNI | 20.00 Uhr
Ilija Trojanow
Hans-Ulrich Treichel
Literaturbüro NRW
Bismarckstraße 90
40210 Düsseldorf
Zentralbibliothek
Bertha-von-Suttner-Platz 1
40227 Düsseldorf
Eintritt frei
Eintritt frei
© Thomas Dorn
Ilija Trojanow:
Macht und Widerstand
Hans-Ulrich Treichel
liest aus Tagesanbruch
Seit ihrer Kindheit sind sie Kontrahenten: der Widerstandskämpfer Konstantin, der schon während der Schulzeit von der
bulgarischen Staatssicherheit observiert wird, und der opportunistische Stasi-Offizier Metodi, ein Vorzeigerepräsentant
des Machtapparates. In Ilija Trojanows Roman verkörpern sie
die Niedertracht der Täter und den Mut und die Würde der
Widerständler. Das Buch beruht auf jahrelangen Recherchen in
Archiven Bulgariens und Gesprächen mit Zeitzeugen. Trojanow
wirft auch die Frage auf, wie das Land heute mit seiner kommunistischen Vergangenheit umgeht.
Ilija Trojanow, 1965 in Sofia geboren, floh mit seiner Familie 1971
nach Deutschland. In seinen Büchern, wie schon in Angriff auf
die Freiheit, beschäftigt er sich immer wieder mit politischen
Themen .
Eine Mutter hält ihren erwachsenen Sohn in den Armen. Er ist tot.
Und nachdem sie seine lange Krankheit hindurch ständig bei ihm
war und ihn pflegte, ist sie erst an seinem Totenbett imstande,
wirklich mit ihm zu sprechen. Ihr Monolog ist die Erinnerung an
ein ganzes Leben: an ihre Ehe und ihre Arbeit im Nachkriegsdeutschland, an den einzigen Sohn, den sie liebte – und der doch
immer ein Fremder für sie blieb, weil sein Dasein an eine traumatische Erfahrung gebunden war. Am Ende steht zwischen
Schmerz, Verlust und verpassten Chancen die traurige Erkenntnis,
dass sie sich nicht einmal jetzt alles von der Seele reden kann.
Der westfälische Autor und Literaturprofessor Hans-Ulrich
Treichel lebt in Berlin und Leipzig. Er war Lektor für deutsche
Sprache an der Universität Salerno und an der Scuola Normale
Superiore Pisa und lehrt seit 1995 am Deutschen Literaturinstitut
Leipzig.
Moderation: Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW
In Zusammenarbeit mit der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus
www.duesseldorfer-literaturtage.de
20
© Heike Steinweg,
Suhrkamp Verlag
Moderation: Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW
In Zusammenarbeit mit der Zentralbibliothek Düsseldorf
www.duesseldorfer-literaturtage.de
21
Samstag, 18. JUNI | 19.00 Uhr
Sonntag, 19. JUNI | 15.00 Uhr
Steffen Kopetzky
Navid Kermani
zakk
Fichtenstraße 40
40233 Düsseldorf
Eintritt: 12,- E
Eintritt frei
Theatermuseum
Jägerhofstraße 1
40479 Düsseldorf
© xxx
Navid Kermani:
Einbruch der Wirklichkeit
Reisebilder – Literatur im Hofgarten
Steffen Kopetzky liest aus Risiko
Für eine Reportage im Auftrag des Spiegel ging der Kölner
Journalist und Schriftsteller Navid Kermani dorthin, wo andere
herkommen: auf den sogenannten Flüchtlingstreck, der sich
auf immer neuen Routen quer durch Europa zieht. Im Herbst
2015 war Kermani auf der „Balkanroute“ von der griechischen
Insel Lesbos in Richtung Deutschland unterwegs. Er beobachtete die Ankunft der Flüchtenden, machte sich ein Bild von den
überfüllten Lagern, sprach mit den Menschen aus Syrien und
Afghanistan, aber auch mit Helfern und Politikern. An kleinen
Ereignissen und Begegnungen macht er deutlich, was die
Flüchtenden antreibt – und wie Europa auf diesen Einbruch
der Wirklichkeit in die Wohlfühlzone der Welt reagiert.
Risiko heißt ein beliebtes Gesellschaftsspiel, und Risiko heißt
auch das Monumentalwerk von Steffen Kopetzky: In seinem
virtuosen Spiel mit der Weltgeschichte nimmt der Autor uns mit
auf eine (Zeit)reise zu Pferd und Kamelen durch die Wüsten und
Gebirge und katapultiert uns an den Beginn des 20. Jahrhunderts. Damals machten sich sechzig Mann nach einem Plan des
Orientalisten Freiherr Max von Oppenheim auf den abenteuerlichen Weg zum Emir von Afghanistan mit dem Ziel, ihn und
die Stämme der Paschtunen zum Angriff auf Britisch-Indien zu
bewegen. Syrien, Bagdad, Teheran, Isfahan und die persische
Wüste sind Stationen der Expedition. Mit dabei ist der junge
Marinefunker Sebastian Stichnote, den das Fernweh zur See
gezogen hat – und von dem am Ende der Erfolg der Expedition
abhängt.
Moderation: Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW
In Zusammenarbeit mit der VHS und dem zakk.
www.duesseldorfer-literaturtage.de
22
© Marijan Murat
Moderation: Maren Jungclaus, Literaturbüro NRW
www.duesseldorfer-literaturtage.de
23
Dienstag, 21. JUNI | 18.00 Uhr
Donnertsag, 30. JUNI | 19.00 Uhr
Allen Ginsberg
Annette Wieners
Lernstudio der Zentralbibliothek
Bertha-von-Suttner-Platz 1
40227 Düsseldorf
Eintritt frei
© Hans Scherhaufer
© Bertram Rutz, 1993
Frisch gepresst:
Annette Wieners liest aus Fuchskind
„The best minds of my generation“ –
zum 90. Geburtstag von Allen Ginsberg
An einem Herbsttag hört Friedhofgärtnerin Gesine hinter den
Gräbern ein Baby schreien. Es scheint unversehrt, doch von den
Eltern findet sich weit und breit keine Spur. Gesine wird panisch
und fühlt sich an ihr eigenes Kind erinnert, das vor zehn Jahren
in ihren Armen starb. Und als wäre das nicht genug, liegt auch
noch eine Frauenleiche am Friedhofseingang. Als nächstes steht
Gesines Exmann überraschend vor der Tür und sie kann einen
Gedanken nicht mehr abschütteln: Hat er etwas mit der Toten
oder dem Baby zu tun?
Annette Wieners, geboren in Paderborn, lebt in Köln und arbeitet
als Hörfunkjournalistin beim WDR. Sie hat zahlreiche Drehbücher, einige Erzählungen und zwei literarische Romane geschrieben. 2015 hat sie mit „Kaninchenherz“ eine Serie psychologischer
Krimis begonnen, in der „Fuchskind“ nun den zweiten Teil bildet.
„Es sollte keinen Unterschied geben zwischen dem, was wir
niederschreiben und dem, was wir wirklich wissen, so wie wir es
jeden Tag miteinander erfahren. Dann hat die Heuchelei in der
Literatur ein Ende.“ Allen Ginsberg – Promoter und Protagonist
der „Beat Generation“, sprachmächtiger Poet und Kämpfer für
Ausdrucksfreiheit, schwules Selbstbewusstsein und bewusstseinsverändernde Drogen, Linksanarchist, Literaturprofessor,
jüdischer Zen-Buddhist, Fotograf, Hippie und Musiker. Ein Vermarktungsgenie in eigener Sache und Prophet in der Tradition
von William Blake und Walt Whitman, der von sich selber sagte:
„Ich möchte bekannt sein als der brillanteste Kopf in Amerika.“
Am 3. Juni 2016 wäre Ginsberg 90 Jahre alt geworden. Michael
Serrer und Bertram Rutz geben mit Gedichten, Interviewausschnitten und Originaltönen aus Lesungen und Songs einen
Einblick in seinen vitalen lyrischen Kosmos.
Moderation: Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW
In Zusammenarbeit mit der Zentralbibliothek Düsseldorf und
dem Freundeskreis Stadtbüchereien Düsseldorf e.V.
24
Eintritt frei
Buchhandlung BiBaBuZe
Aachener Straße 1
40223 Düsseldorf
25
Beitrittserklärung
Die Arbeit des Literaturbüros NRW wird
regelmäßig unterstützt von:
Name/Vorname/Institution:
Anschrift:
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Literaturbüro NRW
Bismarckstraße 90
40210 Düsseldorf
[email protected]
Telefon: 0211-8284 590
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Veranstaltungen unter:
www.literaturbuero-nrw.de/termine
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