Die Küchenexperten

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Kontinuität ist garantiert
Ihr Mann Peter übernahm 1997 als Nachfolger
seiner Eltern die Geschäftsführung. Ihm war
es nicht nur wichtig, die Küche als Ganzes
zu sehen, er wollte auch die Kommunikation
mit den Kunden intensivieren. Dafür rief
er Veranstaltungen wie das Sternekochen
mit Spitzenköchen wie Dieter Müller oder
Johann Lafer ins Leben.
Wohlfühlatmosphäre: Die Küchen in der
Ausstellung sind wohnlich gestaltet.
Die Küchenexperten
„Eine gute Küche ist das Fundament alles Glücks“, steht an einer
Wand des Küchenhauses Süd. Demnach versuchen Tina Müller und
Christoph Krohnen, ihre Kunden täglich glücklich zu machen. Seit
Dezember führen sie das Unternehmen gemeinsam. In den Räumen
an der Mörfelder Landstraße 77 sind alle ausgestellte Küchen mit viel
Liebe zum Detail eingerichtet, damit der Kunde schon vor Ort ein
Gefühl für die Raumwirkung bekommt. Einige werden sogar genutzt.
Gastkoch
Dieter Müller
Der Spitzenkoch Dieter Müller steht am Herd
und schiebt den Rinderbraten in den Dampfgarer. Die geladenen Gäste haben sich um den
Küchenblock im Dachgeschoss versammelt.
Der eine stellt Fragen, der nächste lässt sich
zeigen, wie der Starkoch mit dem Messer
umgeht. Es könnte eine Party in jedermanns
Küche sein, so gelöst ist die Stimmung. Nur
dass hier ein mit drei Sternen ausgezeichneter
Könner am Herd steht.
Genau das macht die Atmosphäre im Küchenhaus Süd aus. „Der Kunde soll sich vorstellen
können, wie eine Küche bei ihm zu Hause
wirkt“, betont die Geschäftsführerin Tina
Müller. Auf den 340 Quadratmetern Verkaufsfläche stehen daher nicht nur Küchengeräte
und Schränke zur Auswahl. Jede Ausstellungsfläche ist in den Raum eingepasst, die
Wand passend zum Design gestaltet und
mit Lampen und Dekoration so wohnlich
gemacht, dass sie eins zu eins beim Kunden
umgesetzt werden könnte. Zudem legen die
Mitarbeiter viel Wert auf den persönlichen
Kontakt zum Kunden. Dabei komme es nicht
darauf an, ob die bestellte Küche 10.000 oder
100.000 Euro koste, sagt Müller.
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Die Küchenhaus-Familie
Das Unternehmen liefert dank eines großen
Partnernetzwerkes entsprechende Gesamtlösungen. Küchen von der Stange gibt es bei
Tina Müller und ihrem Kollegen Christoph
Krohnen daher nicht. „Jede Küche ist bei
uns Maßanfertigung, sie muss zum Kunden
passen“, stellt dieser fest. In der Planung
werden dessen Wünsche und die Raumsituation bei ihm zu Hause berücksichtigt.
Daraus entsteht die Idee, wie die künftige
Küche aussehen könnte. Das Konzept wird
anschließend dreidimensional umgesetzt
und präsentiert. Künftig soll es für den Kunden sogar noch plastischer werden: „Dann
erhält er von uns einen Link und kann sogar
am heimischen Computer durch seine geplante Küche laufen“, kündigt Krohnen an.
Oft kämen die Kunden mit sehr konkreten
Vorstellungen. Nicht immer
haben sie dabei auch die
optimalen Arbeitsabläufe
im Blick. Die KüchenhausMitarbeiter dagegen achten
auf Details bis hin zur Frage,
wo der Kunde seine Lebensmittel lagert. Es sei durchaus eine Herausforderung,
diesem ein überzeugendes
Gesamtkonzept anzubieten,
wenn es von dessen Vorstellungen abweicht, sagt Krohnen „Meist ist es aber so, dass
der Kunde uns das Vertrauen
schenkt und sich von uns
an die Hand nehmen lässt.“
Er kann dabei auf die langjährige Erfahrung
seiner Mitarbeiter verweisen. Das Küchenhaus Süd ist eines der ältesten Küchenstudios
in Frankfurt und immer noch ein Familienbetrieb. 1957 gründeten Franziska und Fritz
Müller in Sachsenhausen die Firma Möbel
Müller. Anfang der 1970er Jahre, als die großen Möbelhäuser auf die grüne Wiese gingen,
setzten die Müllers auf Spezialisierung und
konzentrierten sich auf Küchen. Seitdem
steht das Küchenhaus Süd für gehobene bis
exklusive Komplettlösungen mit eigenen
Monteuren und ausgewählten Partnern.
Insgesamt 20 Mitarbeiter beschäftigt das
Unternehmen heute, davon fünf Verkäufer
und acht Monteure. Einige von ihnen sind
seit mehr als 30 Jahren in der Firma tätig.
Daher spricht Tina Müller gerne von der
Küchenhaus-Familie.
Als Peter Müller im Juli 2015 nach längerer
Krankheit starb, führte seine Frau gemeinsam
mit Christoph Krohnen seine Ideen weiter.
Im Dezember rückte sie in die Geschäftsführung auf. „Das Unternehmen bleibt im
Familienbesitz. Mein Mann hat es seinen
Kindern und mir hinterlassen“, betont sie.
Auch Krohnen steht für Kontinuität in der
Küchenhaus-Familie. Er machte bereits 1993
seine Ausbildung vor Ort und ist seit 2011
Geschäftsführer. Seine Frau und sein Vater
sind ebenfalls im Unternehmen tätig. Von
außen wirkt das Küchenhaus bis heute eher
klein und fein, doch dank der verwinkelten
Räumlichkeiten können die Kunden auf drei
Etagen eine ausgiebige Entdeckungsreise
unternehmen. Rund ein Dutzend verschiedene Küchen sind vor Ort ausgestellt. Auf
den Zentimeter genau könnten die meisten Schrank-Varianten an das Zuhause der
Kunden angepasst werden, betont Krohnen.
Selbst die persönliche Wunschfarbe für die
Fronten sei heute zu mischen. Um diese
Individualität zu gewährleisten, setzt das
Küchenhaus auf bewährte Lieferanten, die
meist ebenfalls schon lange am Markt sind.
Service auch beim Umzug
Neben der Tradition zählt für Müller und
Krohnen aber ebenso modernste Technik,
etwa bei den Elektrogeräten. „Im Trend liegt
weiterhin der Dampfgarer“, sagt Tina Müller,
die auch in ihrer eigenen Küche ein solches
Gerät verwendet. Jetzt gebe es ihn sogar mit
der Möglichkeit einer Sous-Vide-Funktion
aus der Profiküche, bei der z.B. das Fleisch
im Plastikbeutel vakuumiert wird und bei
niedriger Temperatur in den Dampfgarer
kommt. „Es ist dann so zart, dass es fast auf
der Gabel zerfällt.“ Damit der Kunde vorher
feststellen kann, ob die Dampfgar-Technik
zu ihm passt, bietet das Küchenhaus regelmäßige Vorführungen dazu an.
Die persönliche Betreuung des Kunden werde
im Küchenhaus großgeschrieben, betonten
die Geschäftsführer. Immer wieder komme
es daher vor, dass zufriedene Käufer auch
die Monteure loben. „Sie sind bei uns fest
angestellt und damit seit Jahrzehnten auf
den Küchenaufbau spezialisiert“, betont
Tina Müller. Da wird auch
schon mal spontan ein bereits vorhandener Holzbesteckkasten auf Kundenwunsch in die neue Küche
integriert. Für den Service
sind sie ebenfalls zuständig.
„Unser Verhältnis zum
Kunden endet nicht beim
Kauf. Auch lange danach
beschaffen wir noch mal ein
Ersatzteil für ein ganz altes
Schätzchen oder justieren
Tina Müller und
Christoph Krohnen
„Der Kunde steht mit
seinen Bedürfnissen
im Mittelpunkt.“
Tina Müller
eine Schranktür nach.“ Dazu
bietet das Küchenhaus Süd
sogar einen Umzugsservice,
bei dem die Kücheneinrichtung eingepackt und
im neuen Domizil wieder
aufgebaut wird, natürlich an
die neuen Räumlichkeiten
angepasst. Selbst die Sanierung einer kompletten Küche kann das Küchenhaus
übernehmen, dank langjähriger Partner für die Malerund Trockenbauarbeiten,
die Fußböden und das Lichtkonzept.
Die meisten ihrer Kunden stammten aus dem
Rhein-Main-Gebiet, berichten beide. Für
Zweitwohnungen oder Ferienhäuser reisen
die Monteure mit den Küchen aber auch
schon mal nach Tel Aviv, London, Italien oder
in die Schweiz. „Dass wir das Aufmaß vorab
persönlich übernehmen, ist ein Muss, egal,
wo die Küche stehen soll“, betont Krohnen.
Demnächst könnten ihnen zudem einige
Frankfurter Aufträge mehr ins Haus flattern.
Das Unternehmen ist Projektpartner des
Neubauviertels „Stadtgärten“ am Henninger
Turm, in dem rund 1000 neue Wohnungen entstehen sollen. Darüber hinaus hat
das Küchenhaus bereits mehrere regionale
Kochschulen ausgestattet sowie Kindertagesstätten und Büros mit Teeküchen bestückt.
Kochen für Kinder
Dass ihnen Kinder am Herzen liegen, ist
im Küchenhaus deutlich zu erkennen. In
einer der Nischen ist eine Kinderküche mit
echten, wenn auch nicht angeschlossenen
Herdplatten und Spüle eingebaut. Hier können die Kinder spielen, während ihre Eltern
in Ruhe die Küche für die Großen planen.
Das Küchenhaus engagiert sich zudem ehrenamtlich. In München hatte Peter Müller
schon 2008 einen Kinderkochwagen gesehen, der ihn begeisterte. So etwas wollte er
auch für Frankfurt anschaffen. Mit einigen
Mitstreitern gründete er dafür den Verein
Junior Slow Frankfurt der mit Spenden aus
dem Küchenhaus einen alten Bauwagen
mit moderner Küche und Sitzgelegenheiten
ausstattete. In Schulen, Kindergärten und
Tagesstätten soll damit bei den Kleinen Spaß
am gesunden Essen geweckt werden. „Der
Wagen ist mittlerweile ganzjährig ausgebucht“, sagt Krohnen, der mit seiner Frau
im Verein mitarbeitet und sich sehr über
weitere Unterstützung freuen würde. Was
bei den Kleinen funktioniert, das wünschen
sich Tina Müller und Christoph Krohnen
aber auch für ihre Kunden im Küchenhaus
Süd: Die Küche, die sie sich aussuchen, solle
nicht nur schön sein. „Sie soll auch Freude
bereiten, wenn die Speisen gelingen.“ bö n
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