themaaktuell 13 Entlebucher Anzeiger Samstag, 26. März 2016 – Nr. 24 h c i l n ö s r e p z n a g n r e t s O Zwölf Personen sagen dem EA, was sie mit dem Osterfest verbinden und was sie für die Ostertage planen « Ostern bedeutet die Auferstehung von Jesus Christus. – Für uns bedeutet es natürlich auch Geschäft und Arbeit: Mein Mann wird an Ostern sowie am Ostermontag in der Backstube arbeiten und ich im Laden bis jeweils am Mittag. Besonders unsere hausgemachten Pralinen sind sehr gefragt. Am Nachmittag werden wir uns mit unseren Kindern und ihrem Anhang treffen und einfach beieinander sein. Eine grosse Feier werden wir nicht abhalten, wir haben auch nicht gefastet. Es erscheint mir etwas unsinnig, alles aufzubehalten und dann am Ende alles auf einmal zu vertilgen. « » Ostern ist für mich ein spezieller Tag, an dem man mit seiner Familie und den Verwandten zusammen ist. Wir machen bei uns zu Hause einen Brunch, zu welchem auch mein Grosi und mein Götti eingeladen sind. Nach dem Brunch gehen wir Kinder immer in ein Zimmer und müssen warten. Mein Grosi und mein Götti sowie die anderen verstecken dann unsere Oster-Nester, die wir dann suchen dürfen. Wenn das Wetter schön ist, verstecken sie die Nester draussen. Am liebsten mag ich die «Zucker-Eili» und Eiertütschen finde ich lustig. « Ostern bedeutet für uns Familienfest und das Ende der Fastenzeit. Der Osterhase wird etwas Süsses bringen, nachdem wir nun oft darauf verzichtet haben – mit den Kindern haben wir es nicht vollends durchgezogen, sie sind noch zu jung, um es zu verstehen. Ganz wichtig für uns ist das Eierfärben. Die Kinder legen dem Osterhasen jeweils ein gefärbtes Ei für sein Znüni hin, damit er nicht Hunger haben muss, wenn er die Nester füllt. Wenn der Osterhase die Nester versteckt hat, dürfen die Kinder sie suchen. Dieses Jahr werden wir das alles im Tessin nach einem feinen Brunch mit Grossmutter machen. » Helen Timper (33), Mutter, Wolhusen Ostern bedeutet die Auferstehung von Jesus. Für uns bedeutet Ostern aber vor allem Zeit mit der Familie, denn leider kommt diese oft zu kurz. An Ostern kommen nebst Verwandten auch alle unsere Kinder wieder nach Hause – unsere Tochter lebt zum Beispiel in Nürnberg, wir sehen uns also nicht sehr oft. Ein konkretes Oster-Menu oder Ähnliches haben wir noch nicht geplant, es geht uns einfach ums Zusammensein. Und was an Ostern auch noch speziell ist: Unseren ältesten Sohn haben wir damals in der Osternacht vor voller Kirche getauft. « Ich mag Schokolade sehr und esse am liebsten um 9 Uhr morgens etwas davon. Grosse Mengen vertrage ich nicht mehr – die Osterhasen aus Schokolade gönne ich nun den anderen oder ich verschenke sie meinen Enkelkindern. An Ostern werde ich die Messe im Heim Berghof besuchen, die ist mir sehr wichtig. Danach kommt meine Tochter ins Heim zum Brunch. Später wird mich dann mein Sohn besuchen, mit dem ich das Dessert essen werde. Früher sind mein Sohn und ich jeweils um 8 Uhr in die Messe in Werthenstein und danach frühstücken gegangen. – Wir waren schon immer Frühaufsteher. » Anna Vetter (103), Wohn- und Pflegezentrum Berghof, Wolhusen Für mich bedeutet Ostern viel feine Schokolade. Ich liebe die OsterhasenSchokolade über alles und ich habe bereits viel davon verdrückt. Am Karfreitag werde ich mit dem Betteclub einen Ausflug machen und am Abend gehen wir ausgiebig essen. Der Betteclub besteht aus meinen Eltern und ihren Freunden und Kindern sowie aus meiner Kollegin und deren Eltern. An Ostern selber habe ich noch nichts vor, auch kein Familienfest ist geplant. Da ich nicht arbeiten muss, werde ich wohl ausschlafen und vielleicht ins Fitness gehen, da hat es an Ostern wohl wenig Leute. Joël Knüsel (21), Motorradmechaniker, Entlebuch « Ich bin Muslimin und feiere keine Ostern. Meine Kinder verstehen die Kultur hier viel besser als ich. Sie lernen in der Schule und vor allem von den anderen Kindern viel über das Christentum und die hiesigen Bräuche. Wie die anderen möchten auch meine Kinder gerne Schokolade haben. Deswegen werden wir ihnen etwas Schokolade schenken. An Weihnachten haben wir ihnen auch etwas geschenkt, da haben sie sich sehr gefreut. Am Osterwochenende gehe ich mit ihnen dann auf den Spielplatz, wo sie mit den anderen Kindern spielen können und vielleicht besuche ich noch Bekannte. » Faduma Farah (26), Mutter, Escholzmatt Das Osterfest ist in der Bibel begründet. Seine Kernbotschaft heisst: Christus ist auferstanden, das Leben ist stärker als der Tod, das Gute stärker als das Böse und Recht siegt über Unrecht. Salopp gesagt: «Es ist nie aller Tage Abend.» Für mich ist Ostern ein Aufruf, das Leben neu wahrzunehmen, aufzustehen und mich auf den Weg zu machen. – Ich selbst bin an Ostern mit drei Gottesdiensten stark eingespannt. Meine Frau ist für den Osterhasen, Ostereier und eine österlich dekorierte Wohnung besorgt – was auch unsere Grosskinder freuen wird. » Evelyn Vonarburg (26), Rettungssanitäterin in Wolhusen, Oberkirch « Ostern hat für mich keine spezielle Bedeutung. Ich freue mich vor allem auf den Karfreitag, da gibt es ein kleines Familienfest. Viele Verwandte werden kommen und wir werden Eierbrötchen und Thunfischbrötchen essen. Es ist jeweils sehr schön, einfach beieinander zu sein. Am Karsamstag muss ich dann arbeiten. Wenn an Ostern das Wetter schön ist, werde ich spontan mit Kollegen oder halt allein Töff fahren gehen. Falls aber Radio Pilatus wieder die Oster-Nest-Aktion durchführt, werde ich vielleicht mit meinen Kollegen mitmachen. » » Pius Kaufmann (57), Landwirt, Escholzmatt « « Selina Stadelmann (18), Lernende Detailhandel, Escholzmatt » Noel Emmenegger (12), Schüler, Entlebuch Für mich geht Ostern mit schönen Kindheitserinnerungen einher: Wir haben früher Ostereier und Osterhasen gesucht – wenn das Wetter schön war, haben wir das draussen gemacht. Heute feiern wir Ostern eigentlich nicht mehr gross. Die ganze Familie wird an Ostern zusammen ausgiebig brunchen. Wenn das Wetter mitspielt, gehen wir spazieren, sonst machen wir Spiele drinnen. Später werde ich dann mit Freunden zusammen was machen. Falls Radio Pilatus in der Nähe wieder ein Oster-Game organisiert, machen wir wahrscheinlich wieder mit. » Doris Zemp (48), Seelsorgerin, Malters » « « » Bernadette Limacher (59), Geschäftsfrau, Escholzmatt « Ostern ist für mich das wichtigste Fest des Kirchenjahres. In der Karwoche durchleben wir das Leiden von Jesus Christus: Es ist auch Sinnbild für das Leiden vieler Menschen in dieser Welt. Zusammen mit dem Frühlingserwachen aber gibt uns Ostern eine Perspektive über das Leben hinaus: Der Tod hat nicht das letzte Wort. Das feiern wir in der Osterliturgie, das ist die Osterfreude. – Ostern bedeutet mir auch privat viel: Obwohl unsere vier Kinder nicht mehr klein sind, gehört das Eiersuchen einfach dazu, ebenso ein feines Mittagessen im Familienkreis. Ueli Erhard (63), reformierter Pfarrer, Escholzmatt « Für mich bedeutet Ostern Schokolade und vor allem ganz wichtig: Eiertütschen. – Da kommt es schon mal vor, dass ich an einem Tag zehn Eier esse. Dieses Jahr habe ich von Karsamstag bis Ostermontag früh jeweils Nachtschicht; sie beginnt jeweils um 19 Uhr und dauert bis um 7 Uhr am nächsten Tag. An Ostern werde ich deshalb zuerst etwas schlafen. Danach gehe ich zum Hof meines Onkels, wo meine Grossmutter und meine Mutter aufgewachsen sind. Dort trifft sich die Verwandtschaft und wir trinken Kaffee, essen Kuchen und «tütschen» Eier. Den Kindern verstecken wir Oster-Nester, die sie dann suchen. » Martin Häfliger (34), Rettungssanitäter in Wolhusen, Egolzwil
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