MEDIENSERVICE der Stadt Linz www.linz.at,; E-Mail: [email protected] Informationsunterlage zur Pressekonferenz von Bürgermeister Klaus Luger zum Thema „Kinderbetreuungsangebot für Unter-3-Jährige“ Dienstag, 22. März 2016, 11.15 Uhr, Pressezentrum, Altes Rathaus Familienstadt Linz macht Vereinbarkeit von Familie und Beruf möglich Bald krabbeln 1.000 kleine LinzerInnen in städtischen und privaten Stuben Das Betreuungsangebot für Kinder unter drei Jahren trägt dem Bevölkerungszuwachs Rechnung und steigt kontinuierlich an. Aktuell stehen 871 Krabbelstubenplätze in Linz bereit, bis September 2017 nähert sich die Zahl mit weiteren 80 der bemerkenswerten Zahl Tausend. Zusammen mit Tagesmüttern und flexiblen Betreuungseinrichtungen kann damit der Großteil des Bedarfs gedeckt werden. „Einerseits sollen Linzer Eltern selbst entscheiden können, ob sie ihre Kinder zu Hause betreuen oder kompetenten Fachkräften anvertrauen wollen. Andererseits lässt der Job oft keine Wahl. Dann braucht es erst recht ein entsprechendes Angebot. Mit bald 1.000 Krabbelstubenplätzen und einem laufenden Ausbauprogramm kann sich das städtische und private Angebot nicht nur sehen lassen. Es leistet einen wesentlich Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, ist Bürgermeister Klaus Luger stolz auf die Leistungen der Familienstadt Linz für die Kleinsten. In Kombination mit einer steigenden Geburtenrate entscheiden sich immer mehr Menschen von außerhalb für Linz als ihre Heimatstadt. Das überdurchschnittliche Bevölkerungswachstum hat Linz endlich wieder über die magische 200.000 Marke gehoben. Es bringt aber auch einige Herausforderungen mit sich. Eine davon ist die Schaffung eines ausreichenden Angebots an Kinderbetreuungseinrichtungen. Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber: Magistrat Linz Redaktion: Kommunikation und Marketing; A-4041 Linz, Altes Rathaus Telefon: +43 732 7070-1343 Offenlegung: www.linz.at/presse/archiv.asp MEDIENSERVICE Besonders bei Krabbelstuben steigt die Nachfrage stark an. Das aktuelle Ausbauprogramm garantiert dafür, dass alle Linzer Eltern, die eine bestmögliche Versorgung ihrer Kinder brauchen, diese auch bekommen. Größtmögliche Betreuungsqualität für unsere Kleinsten Aktuell können die Familien mit insgesamt 871 Krabbelstubenplätzen rechnen. 826 davon werden von den städtischen Kinder- und Jugend-Services angeboten, die in 81 Gruppen auf 33 Einrichtungen verteilt sind. Weitere 45 werden in 5 Gruppen von privaten Organisationen bereitgestellt. Der Betreuungsschlüssel pro Krabbelstube beträgt dabei 1:5. Das heißt: Zwei BetreuerInnen kümmern sich um jeweils zehn Kinder. In den städtischen Häusern sind das 98 PädagogInnen und 124 Hilfskräfte. Die durchschnittliche Gruppengröße liegt in Einrichtungen der Stadt bei zehn Kindern, in privaten bei neun. Grundsätzlich kann sie zwischen zehn und zwölf Kindern variieren. Dieses so genannte „Platzsharing“ ist deshalb möglich, da im täglichen Betrieb die Kinder nicht alle gleichzeitig anwesend sind. Mit Stand Ende 2015 kümmerten sich 32 städtische Krabbelgruppen um jeweils mehr als zehn Kinder. Fast keine Kinder aus Umlandgemeinden Krabbeln hier aber nun wirklich lauter kleine LinzerInnen? Aus der offiziellen Kindertagesheimstatistik lässt sich nicht direkt ablesen, aus welcher Gemeinde die Kinder kommen. Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass in den städtischen und privaten Krabbelstuben tatsächlich fast keine Kinder aus Umlandgemeinden betreut werden. Etwas anders stellt sich die Situation in den betrieblichen Krabbelstuben dar. Von den rund 50 Nichtlinzer Kindern dort kommt etwa ein Drittel aus Leonding, weitere zirka 20 Prozent aus Ansfelden, Traun oder Hörsching. Weitere etwa 15 Prozent stammen aus den umliegenden Mühlviertler Gemeinden (Altenberg, Engerwitzdorf, Steyregg, Katsdorf,…). Der Rest verteilt sich auf andere oberösterreichische Gemeinden, die zum Teil weit entfernt von Linz liegen. 2 MEDIENSERVICE 3 MEDIENSERVICE 45 Prozent aller 2-3-jährigen in Krabbelstuben Der Europäische Rat hat im März 2002 die EU-Mitgliedstaaten aufgefordert, für mindestens 33 Prozent ihres jeweiligen Nachwuchses unter drei Jahren Betreuungsplätze einzurichten. Diese Quote wird als Barcelona-Ziel bezeichnet. Für Österreich und damit auch Linz ist diese Vorgabe allerdings nicht relevant, da sie nicht unserem realen Bedarf entspricht. Durch die flexible Karenzzeit- / Kinderbetreuungsgeldregelung hierzulande benötigen Eltern praktisch keine außerhäusliche Betreuung für Babys, die weniger als ein Jahr alt sind. Die Nachfrage steigt erst bei Familien mit Kindern im zweiten Lebensjahr – seit 2013 sprunghaft (19,6 Prozent). Die Zweijährigen sind dann zwar in dem Alter, welches das Barcelona-Ziel meint. Der von der EU angestrebten Betreuungsquote von 33 Prozent steht aber in Linz eine von stolzen 45 entgegen, also weit darüber. Betreuungsquoten der unter 3-jährigen Kinder im Oktober 2015 Alter Kinder in stationärer Wohnbevölkerung Betreuung Betreuungsquote 0 bis unter 1 Jahr 23 2.089 1,10% 1 bis unter 2 Jahre 409 2.091 19,60% 2 bis unter 3 Jahre 868 1.912 45,40% 1.300 6.092 21,30% GESAMT Für die 2- bis unter 3-Jährigen liegt die Betreuungsquote in Linz weit über den Barcelona-Vorgaben. Für die jüngeren Altersgruppen ist der außerhäusliche Betreuungsbedarf in Österreich bzw. Linz nur in wesentlich geringerem Ausmaß gegeben und liegt deutlich unter dem Barcelona-Ziel. Abseits von Barcelona hat die Stadt Linz ihr ganz eigenes Versorgungsziel definiert: Für alle Kleinkinder, deren Eltern arbeiten gehen wollen und auch einen Arbeitsplatz (mindestens 20 Wochenstunden) nachweisen können, soll ein Krabbelstuben-Platz bereitstehen. Dabei wird auch der so genannte „deadlock“ von Müttern berücksichtigt. Dieser Terminus benennt die scheinbar ausweglose Situation, die eintritt, wenn sie nur mit Arbeit einen Krabbelstubenplatz bekommen. Eine Arbeit, bzw. 4 MEDIENSERVICE Arbeitslosengeld vom AMS, wiederum aber nur, wenn sie einen Betreuungsplatz für ihr Kind vorweisen können. Bei Eintreten dieses Falls garantieren die Kinder- und Jugend-Services dem AMS dennoch unbürokratisch, dass ein Krabbelstubenplatz zur Verfügung steht. 80 neue Kleinkindplätze bis 2017 Der Ausbau an Krabbelstubengruppen wird laufend dem Bedarf angepasst. So wurden im Jahr 2015 insgesamt acht städtische und eine private Krabbelstube eröffnet. Auch 2016 und 2017 entstehen neue Kleinkind-Einrichtungen – und zwar acht Gruppen mit Platz für bis zu 103 Kinder. Krabbelstubenveränderung ab September 2016 Einrichtung Gruppen Plätze Millsteigerstraße (Urfahr) +3 +30 bis 36 Rohrmayrstraße 1 (Erweiterung, Neue Heimat) +2 + 20 bis 24 -2 - 20 bis 24 Leonfeldner Straße 99d (Urfahr) (Übersiedeln von 2 KR- Gruppen in die neue Einrichtung Millsteigerstraße) Krabbelstubenveränderung ab September 2017 Schiffmannstraße (Neubau, Oed) +2 + 20 bis 24 Schiedermayrweg (Froschberg) +3 + 30 bis36 Bis die neuen Häuser fertiggestellt sind, werden an einzelnen Standorten Container zur Überbrückung genutzt. So zum Beispiel in der Commendastraße und in der Rohrmayrstraße. 5 MEDIENSERVICE Neubau Krabbelstube Millsteigerstraße (Urfahr): im Herbst 2017 fertig An der Millsteigerstraße in Urfahr entsteht nach Plänen von DI Jörg Stögmüller seit Herbst 2015 eine neue eingeschoßige Krabbelstube für drei Gruppen. Zwei der Gruppenräume befinden sich auf der oberen Ebene, wo die Spielzone auf eine große Terrasse führt. Als voraussichtliche Kosten für Bau und Einrichtung sind zirka 1,5 Millionen Euro veranschlagt. Die Fertigstellung ist für September 2016 geplant. Kindergarten- und Krabbelstubenzubau Rohrmayrstraße (Neue Heimat): im Herbst fertig Die bestehende Einrichtung an der Rohrmayrstraße mit derzeit sechs Kindergarten- und vier Krabbelstubengruppen wird bis Herbst 2016 um jeweils zwei Gruppen erweitert. Beim zweigeschoßigen Zubau hat Architektin 6 MEDIENSERVICE Dlin Christa Maria Lepschi großzügige Terrassen sowohl im Erd- als im Obergeschoß vorgesehen, wobei sich die Räume zu den Grünflächen hin orientieren. Der Baubeginn erfolgte im Herbst 2015. Die Gesamtkosten betragen etwa 2,2 Millionen Euro. Kindergarten und Krabbelstube Schiffmannstraße (Oed): 2017 fertig Auf einem Grundstück der Stadt Linz an der Schiffmannstraße errichtet die WAG derzeit einen Neubau für fünf Kindergarten- und zwei Krabbelstubengruppen sowie ein Eltern-Kind-Zentrum. Der Spatenstich fand am 9. Dezember 2015 statt. Die Stadt Linz nutzt das Gebäude auf der Basis eines Bestandrechtsvertrages, zirka 3,4 Millionen Euro (WAG-Investment) fließen in das von den X-Architekten entworfene Bauvorhaben. Die Eröffnung der neuen Kinderbetreuungseinrichtung erfolgt 2017. 7 MEDIENSERVICE Krabbelstube Schiedermayrweg (Froschberg) Das städtische Objekt Schiedermayrweg 11 beim Linzer Stadion war bisher an einen Privathaushalt vermietet. Bis 2017 soll es in eine Krabbelstube mit drei Gruppen umgewandelt werden. Öffnungszeiten bei städtischen Krabbelstuben am längsten Alle städtischen Krabbelstuben haben mit Ausnahme vom 23. Dezember bis 1. Jänner ganzjährig von 6.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Dafür stellt der Kinderbetreuungs-Atlas der Arbeiterkammer OÖ sein bestmögliches Zeugnis aus. Mit dem diesem Atlas zugrunde liegenden „VIFIndikator“ (Vereinbarkeitsindikator für Öffnungszeiten von Kinderbetreuungseinrichtungen) misst die AK die Familienfreundlichkeit. Die täglichen 10,5 und wöchentlichen 52,5 Stunden des Angebotes der Stadt Linz entsprechen einer dem obersten Wert des Indikators. Auch was die Kosteneffizienz betrifft, brauchen sich die städtischen Einrichtungen nicht verstecken. Im Gegenteil. In einer städtischen Krabbelstube betragen die Kosten pro Platz / Öffnungsstunde 4,84 Euro, in einer privaten Krabbelstube 7,84 Euro. Der finanzielle Aufwand für die Stadt Linz pro Kind 8 MEDIENSERVICE und Monat liegt bei 476 Euro (städtische Einrichtungen) im Gegensatz zu 483 Euro (Private). Voraussetzungen auf Krabbelstubenplatz Grundsätzlich sollen alle InteressentInnen einen Krabbelstubenplatz erhalten, sofern sie die Voraussetzungen erfüllen. Diese sind: • Hauptwohnsitz des Kindes und eines Elternteils in Linz • Berufstätigkeit der Eltern, Lebensgefährten oder PartnerInnen im Ausmaß von mindestens 20 Wochenstunden. Es ist freilich nicht immer möglich, exakt zum Wunschtermin den Idealplatz in einer bestimmten Einrichtung oder gar Gruppe zur Verfügung zu stellen. Ein bedarfsgerechtes Alternativangebot lässt sich aber immer machen. Betriebskrabbelstuben ergänzen das Angebot Derzeit werden in der Stadt Linz acht betriebliche Krabbelstuben geführt. - Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern / Barmherzigen Brüder - voestalpine (vivo Kinderwelt) - JKU Linz - OÖ. Versicherung - Raiffeisen Landesbank - Land Oberösterreich - KUK-Neuromed Campus - Wirtschaftskammer OÖ / Siemens OÖ / Primetal (Wiki) In den betrieblichen Krabbelstuben werden insgesamt 124 Kinder in 13 Gruppen betreut. Dies bedeutet eine durchschnittliche Gruppengröße von 9,8 Kindern. Diese ist somit den städtischen und privaten Krabbelstuben ähnlich. Seitens der Stadt Linz gibt es für diese Kinderbetreuungseinrichtungen keine direkte finanzielle Unterstützung. Die Teilnahme am sozial gestaffelten Mittagessen für Linzer Kinder wurde jedoch angeboten. Es wird auch von drei Unternehmen in Anspruch genommen (voestalpine, Schwestern / Brüder, RLB). 9 MEDIENSERVICE Alternative Betreuungsangebote Zusätzlich zu den städtischen und privaten Krabbelstuben gibt es noch alternative Betreuungsangebote. Eine kurzfristige und stundenweise Versorgung der Kinder ist in den Einrichtungen „Das Nest“ und „Schaukelpferd“ möglich, die das Zentrum Spattstraße im Auftrag der Stadt Linz führt. Damit wird der Bedarf von Eltern nach einem zeitlich flexibel benötigten Betreuungsangebot gedeckt. Bei den zwei in Linz ansässigen Tageselternvereinen (Verein Aktion Tagesmütter, Familienbund) sind insgesamt 20 Tagesmütter / Tagesväter angestellt. Sie betreuen 69 Kinder, 41 davon sind aus Linz. Die Stadt Linz beteiligt sich an den Kosten der Vereine mit dem gesetzlich vorgeschrieben Gemeindebeitrag (2015: 1,69 Euro je Betreuungsstunde). Im Jahr 2015 waren das in Summe rund 56.000 Euro. 10
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