Was ist ein Inro? - Linden

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Was ist ein Inro?
16. März 2016
Inro – kleine, zumeist aus Lack gefertigte Behältnisse – waren für lange Zeit ein wichtiges
Accessoire der japanischen Männermode. Da diese keine Taschen hatte, wurden die inro
gemeinsam mit Geld- oder Tabaksbeutel am Gürtel getragen. Ein Knebel (netsuke), der oberhalb
des Gürtels auflag, diente als Halter und Gegengewicht für die „hängenden Dinge“ (sagemono),
mit denen er durch eine geflochtene Seidenschnur verbunden war. Am inro verlief diese Schnur
durch Ösen oder zwei seitliche Schnurkanäle. Oberhalb des Deckels wurde sie durch die feine
Öffnung eines zumeist perlenförmigen Schiebers (ojime) geführt, der zwischen inro und netsuke
saß. Mit seiner Hilfe konnten die Schnur stramm gezogen und die einzelnen Fächer des inro fest
verschlossen werden.
Der Begriff inro (wörtlich: Siegelkorb) benennt noch die ursprüngliche Funktion des kleinen
Behälters, das persönliche Siegel, das als „Unterschrift“ für offizielle Handlungen unverzichtbar
war, um die Siegelpaste aufzunehmen. Ab dem 17. Jh. nutzte man das inro zudem, um Pillen,
Salben und medizinische Pulver bei sich zu tragen.
Dank der Schenkung Anna und Christian Trumpf aus dem Jahr 1966 verfügt das Linden-Museum
über eine umfassende Sammlung der kleinen Pretiosen, von denen hier eine repräsentative
Auswahl gezeigt wird.
Linden-Museum Stuttgart
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