Behandlungsfehler - Bundesärztekammer

Pressekonferenz der Bundesärztekammer 2016
Jährlich werden über 12.000 vermutete Arzthaftungsfälle durch die
Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen bei den Ärztekammern bewertet.
Aus diesen Verfahren werden anonymisierte Daten mit Hilfe des Medical Error
Reporting Systems (MERS) einheitlich erfasst und in einer bundesweiten
statistischen Erhebung zusammengeführt. Die Geschäftsstelle der Schlichtungsstelle
für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen Ärztekammern in Hannover ist von der
Bundesärztekammer mit der Durchführung beauftragt. Finanziert wird die Erfassung
und Auswertung von den teilnehmenden Landesärztekammern.
Die Bundesstatistik informiert über die wesentlichen quantitativen (Antrags- und
Erledigungszahlen, Zahl der festgestellten Behandlungsfehler) sowie qualitativen
(Art, Häufigkeit und Verteilung der Behandlungsfehler auf die medizinischen
Fachgebiete und Behandlungseinrichtungen) Aspekte der in den
Begutachtungsverfahren durch Ärzte und Juristen gewonnenen Erkenntnisse. Ziel
der Statistik ist es, Fehlerhäufigkeiten zu erkennen und Fehlerursachen auszuwerten,
um sie für die Fortbildung und Qualitätssicherung zu nutzen.
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Dr. med. Andreas Crusius
Präsident der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen
Kerstin Kols
Geschäftsführerin der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen
der norddeutschen Ärztekammern
Dr. med. Peter Hinz
Ltd. OA PD Dr. med. habil. Peter Hinz
Universitätsmedizin Greifswald
Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
Prof. Dr. med. Walter Schaffartzik
Ärztlicher Leiter des Unfallkrankenhauses Berlin
Ärztlicher Vorsitzender der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen
der norddeutschen Ärztekammern
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Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen
Antragsentwicklung 2011 - 2015
14.000
11.107
12.232
12.173
12.053
11.822
12.000
10.000
8.000
6.000
4.000
2.000
0
2011
2012
2013
2014
2015
Nach einer deutlichen Steigerung der Antragszahlen im Jahr 2012, die wahrscheinlich auf die vielfältige
Berichterstattung über das Inkrafttreten des Patientenrechtegesetzes zurückzuführen war, ist ein leichter
Antragsrückgang zu verzeichnen. Die sich zwischen der Zahl der Anträge und der getroffenen
Sachentscheidungen ergebene Differenz ist auf eine erhebliche Anzahl vorzeitig abgeschlossener
Verfahren und auf eine durch die erforderliche Bearbeitungszeit bedingte Verzögerung zurück zu führen.
Vorzeitig abgeschlossen werden Verfahren, wenn z.B. Ermittlungsverfahren bei der Staatsanwaltschaft
oder Zivilrechtsklagen anhängig sind oder Beteiligte der Durchführung des Verfahrens nicht zustimmen.
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Die Krankheiten, die in den 7.215 Sachentscheidungen im Jahr 2015
am häufigsten zur Antragstellung führten
Begründete Ansprüche
insgesamt: 1774
Die Abbildung zeigt, bei welchen Krankheiten Patienten am häufigsten einen Antrag bei den Gutachterkommissionen
und Schlichtungsstellen stellten.
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Ergebnisse der 7.215 Entscheidungen im Jahre 2015
kein Behandlungsfehler; n=5.083
24,6%
5,0%
70,5%
Behandlungsfehler bejaht, Kausalität
verneint; Patientenansprüche
unbegründet, n= 358
Behandlungsfehler und Kausalität
bejaht, Patientenansprüche
begründet, n= 1.774
Der Grafik ist zu entnehmen, dass von 7.215 Sachentscheidungen in 24,6% Ansprüche wegen
Behandlungsfehlern als begründet und in 70,5% als nicht begründet bewertet wurden. In 5 % der Fälle lag
zwar ein Behandlungsfehler vor, ein Zusammenhang zwischen dem Fehler und einer möglichen Schädigung
des Patienten konnte jedoch nicht festgestellt werden. Mithin waren auch in diesen Fällen Patientenansprüche
unbegründet.
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Die Grafik zeigt die prozentuale Verteilung der Behandlungsorte, in denen die zu prüfenden Behandlungen
stattgefunden haben.
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Die am häufigsten beteiligten Fachgebiete in Praxis/ MVZ 2015
Gesamt: 2.116 Antragsgegner
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Die Krankheiten, die in den 7.215Sachentscheidungen im Jahr 2015
im niedergelassenen Bereich am häufigsten fehlbehandelt wurden
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Die häufigsten Fehlerarten im Jahr 2015 im niedergelassenen Bereich
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Die am häufigsten beteiligten Fachgebiete im Klinikbereich (amb./stationär) 2015
Gesamt: 6.087 Antragsgegner (Krankenhausabteilungen)
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Die Krankheiten, die in den 7.215 Sachentscheidungen im Jahr 2015
im Krankenhausbereich am häufigsten fehlbehandelt wurden
80.897 Behandlungsfälle 2014
84.638 Behandlungsfälle 2014
keine Angabe
35.018 Behandlungsfälle 2014
54.362 Behandlungsfälle 2014
44.608 Behandlungsfälle 2014
56.939 Behandlungsfälle 2014
44.554 Behandlungsfälle 2014
71.195 Behandlungsfälle 2014
68.167 Behandlungsfälle 2014
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Die häufigsten Fehlerarten im Jahr 2015 im Klinikbereich
Weitere Informationen sowie die Statistische Erhebung der Gutachterkommissionen und
Schlichtungsstellen können unter www.baek.de/Behandlungsfehlerstatistik 2015 abgerufen werden.
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