Gustave Courbet, 1 81 9 in Ornans in der Franche-Comté geboren und 1 877 in La Tour de Peilz am Genfer See gestorben, hat sich mit seiner Malerei und seinem öffentlichen Wirken schon zu Lebzeiten einen Platz als Jahrhundertgestalt der Kunstgeschichte erworben. Courbets mit großem Selbstbewusstsein propagierte und in bedeutenden Gemälden verwirklichte Vorstellung einer zeitgemäßen realistischen Malerei erregte weit über Frankreich hinaus enorme Aufmerksamkeit und faszinierte eine ganze Generation von Künstlern. Besonders in deutschen Künstlerkreisen, etwa um die Frankfurter Maler Otto Scholderer und Viktor Müller oder um Wilhelm Leibl in München, stieß Courbet mit seiner Kunst und seiner Persönlichkeit auf starke Resonanz. An diesen Orten wurden nicht nur seine Werke ausgestellt, hier hielt er sich auch mehrmals für längere Zeit auf, so 1 858-59 in Frankfurt und 1 869 in München, wo er vor den bewundernden Augen seiner deutschen Malerkollegen in situ seine Malkunst demonstrierte. Carl Schuch wurde erst posthum bekannt. Von Jugend an finanziell unabhängig und nicht auf Ausstellungen angewiesen, schuf er sein imposantes malerisches Werk praktisch im Verborgenen. Schuch, ein Österreicher Für die Förderung der Ausstellung herzlichen Dank: Die Zusammenschau der Werke von Gustave Courbet und Carl Schuch im Kreis der Malerkollegen Theodor Alt, Albert Lang, Wilhelm Leibl, Otto Scholderer, Johann Sperl, Hans Thoma und Wilhelm Trübner beleuchtet ein bedeutendes Kapitel der deutsch-französischen Kunstgeschichte und demonstriert die faszinierende Verwandlung des Realismus in reine Malerei. Die Ausstellung entstand als Kooperationsprojekt der Kunststiftung Hohenkarpfen und des Stadtmuseums für Kunst und Geschichte Hüfingen auf Basis der Städtepartnerschaft Hüfingen und Ornans. Gustave Courbet: Taureau blanc et génisse blonde, 1 850/55, Collection du Musée Gustave Courbet, Ornans © Musée Gustave Courbet, Ornans/Pierre Guenat (Detail) Carl Schuch: Sägewerk am Saut du Doubs II, um 1 888, Pommersches Landesmuseum Greifswald © Pommersches Landesmuseum Greifswald deutscher Herkunft, 1 846 in Wien geboren und dort auch 1 903 gestorben, war vom Lebensweg und Selbstverständnis her ganz Europäer. Häufig wechselte er seinen Wohnsitz, zog von Wien nach München, Rom, Venedig, Brüssel und Paris wieder nach Wien. Für einige Zeit gesellte er sich zum Künstlerkreis um Leibl in München. Schuch war ein äußerst gewissenhafter Künstler, der stets über die Grundlagen seiner Kunst reflektierte und sich um die Erweiterung seiner malerischen Möglichkeiten bemühte. In den Jahren 1 882 bis 1 894 lebte er in Paris, wo er im Dialog mit der französischen Malerei, von Camille Corot über Edouard Manet, Claude Monet bis zu Paul Cézanne, eine aus dem malerischen Duktus lebende autonome Bildsprache und eigenständige künstlerische Position erlangte. Eine herausragende Rolle spielte dabei seine intensive und kritische Auseinandersetzung mit Courbet – er studierte dessen Werke in Ausstellungen und kommentierte sie in Tagebüchern und Briefen. Zudem begab er sich von 1 886 bis 1 893 jeden Sommer in Courbets Heimatregion, wo er die Juralandschaften in der Gegend des Saut-du-Doubs an der Schweizer Grenze zum zentralen Motiv seiner Landschaftsmalerei machte. VON COURBET ZU SCHUCH REALISMUS UND REINE MALEREI STADTMUSEUM HÜFINGEN Zur Ausstellung erscheint im Belser Verlag ein Begleitbuch, ISBN 978-3-7630-2738-5. 1 9. M ä r z b i s 1 9. J u n i 2 01 6 Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen von 13:30 bis 1 8:30 Uhr Kunsthistorische Führungen: Jeden Mittwoch um 17 Uhr und jeden ersten Sonntag im Monat um 1 6 Uhr, für Gruppen nach Vereinbarung Navigation: Hohenkarpfen 1, 78595 Hausen ob Verena Nikolausgässle 1, 781 83 Hüfingen Hausen ob Verena Hüfingen STADTMUSEUM FÜR KUNST UND GESCHICHTE HÜFINGEN Nikolausgässle 1, 781 83 Hüfingen Tel./Fax: 0771 /8968479, Mobil: 0172/721 0778 [email protected] www.stadtmuseumhuefingen.de Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen, 14 bis 1 8 Uhr Gestaltung: www.stereoshaped.de; Abbildung: Carl Schuch, 1 884/85, Äpfel auf Weiß: mit Käseglocke und Zinnschüssel, Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft, Freiburg © Morat-Institut (Detail) Gustave Courbet: Brême, undatiert, Musée des Beaux-Arts, Besançon © Musée des Beaux-Arts et d’Archéologie/Pierre Guenat; Wilhelm Trübner: Portrait Carl Schuch, 1 871, Lentos Kunstmuseum Linz © Lentos Kunstmuseum; Theodor Alt: Im Atelier, undatiert, Galerie Wimmer, München © Galerie Wimmer; Hans Thoma: Wiesenbach mit Gebüsch und Gräsern, undatiert, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe © bpk/Staatliche Kunsthalle Karlsruhe KUNSTSTIFTUNG HOHENKARPFEN Kunstverein Schwarzwald-Baar-Heuberg Hofgut Hohenkarpfen, 78595 Hausen ob Verena Tel.: 07424/4017, Fax: 07424/504425 [email protected] www.kunststiftung-hohenkarpfen.de VON COURBET ZU SCHUCH REALISMUS UND REINE MALEREI Kunsthistorische Führungen: Termine entnehmen Sie bitte der Internetseite sowie der Presse. Private Führungen und Workshops für Kinder und Jugendliche auf Anfrage. 2 0. M ä r z b i s 1 9. J u n i 2 01 6
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