Steckbrief Verpackung Die Aufgabe einer Verpackung ist in erster Linie der Schutz vor äußeren Einflüssen wie Beschädigungen oder Verunreinigungen. Um das zu erreichen, sollte die Verpackung optimal abgestimmt sein: Es gilt ein Material zu wählen, das den Inhalt ideal verpackt und den vorgesehenen Anforderungen entspricht, um beispielsweise einen sicheren Transport, Lagerung oder Stapelung zu gewährleisten. Stabilität und Sicherheit sind dabei entscheidende Faktoren. Ebenso müssen diverse Vorschriften für den Versand beachtet werden. Der Steckbrief Verpackung soll Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Schutz- und Sicherungsmöglichkeiten geben und helfen, die richtige Verpackung zu finden. Haben Sie Fragen oder wünschen Sie eine individuelle Beratung? Sie erreichen mich unter Ralf Doherr, Tel. 0163/7641560 [email protected] Detaillierte Sortimentsinformationen finden Sie unter www.papyrus.com/de/produkte/verpackung DIE WELLEN-ARTEN Einwellige Wellpappe (Zuschnitt = Fefco 0110) Das sind die Varianten, die am häufigsten bei Faltboxen anzutreffen sind: A-Welle C-Welle B-Welle E-Welle F-Welle Wellenhöhe (h) Wellenteilung (t) 4,0 – 5,0 mm 3,1 – 4,0 mm 2,2 – 3,1 mm 1,0 – 1,9 mm 0,6 – 1,0 mm 7,9 – 10,0 mm 6,5 – 7,9 mm 4,8 – 6,5 mm 2,6 – 3,5 mm 1,8 – 2,6 mm EB-Welle BC-Welle Wellpappe Das Prinzip der Wellpappe ist ebenso einfach wie genial. Das Geheimnis liegt in der Wellenform: Ähnlich den in der Architektur bewährten Rundbögen verfügt das gewellte Papier über eine hohe Tragkraft. Die Wellenbahn zwischen zwei Deckenbahnen macht die Wellpappe zu einer stabilen Leichtbaukonstruktion aus Luft und Papier mit einer effektiven Polsterfunktion: Wie ein Airbag absorbiert sie die Energie von Stößen, Stürzen und ähnlichen Belastungen und schützt so das Transportgut zuverlässig vor Beschädigung. Die stabile und gleichzeitig leichte Wellenkonstruktion bildet ein schützendes Polster für Transportgüter aller Art und sorgt dafür, dass Geschenke, Handelswaren und Industriegüter sicher ankommen. Über die Umweltverträglichkeit des Packstoffs besteht kein Zweifel: Wellpappe besteht zu 100 % aus nachwachsenden Rohstoffen und wird nach Gebrauch nahezu vollständig recycelt! (VDW – Verband der Wellpappenindustrie) www.wellpappe-wissen.de Außendecke Welle Zwischendecke Welle Innendecke Entsprechend den Anforderungen für das Verpacken und Schützen des Füllgutes haben sich mit der Zeit verschiedene Typen und Formen von Wellpappenverpackungen herausgebildet, u. a. Faltkisten, Deckelschachteln, Falthüllen und Trays, Schiebeschachteln, formfeste Schachteln, fertig geklebte Schachteln sowie Inneneinrichtungen. Die verschiedenen standardisierten Konstruktionen sind in der sogenannten FEFCO-Norm (www.fefco.org) zusammengefasst. Als einfacher Standardkarton hat sich dabei die Faltschachtel nach FEFCO 0201 herauskristallisiert. Eine Spezialkonstruktion stellt dagegen die Europost-Buchverpackung dar, umgangssprachlich auch Wickelverpackung genannt. Während die FEFCO 0201 vordefinierte Innenmaße aufweist, ist die Europost flexibel anpassbar. www.fefco.org Vollpappe/Graukarton Vollpappe bzw. Graukarton wird hauptsächlich aus mehreren Lagen Papier produziert. Je nach Qualitätsstufe kann die Stoffzusammensetzung unterschiedlich sein. Die Papierbahnen werden entweder im nassen Zustand miteinander verpresst (gegautscht) oder trocken in einem weiteren Arbeitsschritt verklebt. Bei Faltschachtelkarton ist die Außenseite meistens gestrichen. Im Verpackungsbereich wird der Karton vorzugsweise als Produktverpackung, aber auch als Versandverpackung für mittragende Packgüter verwendet, beispielsweise als Stülpschachtel für Druckerzeugnisse oder als Versandtasche für Dokumente. Beim Versenden von gleichmäßig gepackten Paletten ist der Kantenschutz aus Graukarton sehr beliebt, um die notwendige Stabilität der Palette und die Sicherung der Kanten zu gewährleisten. Klassifikation Faltschachtelkarton/Vollpappe* Artikel aus unserem Packaging-Sortiment sind gefertigt aus: GK1 = Stülpschachteln aus Silberschrenz GK2 = Stülpschachteln aus Graukarton UD2 = Stülpschachteln/Klimaboxen aus Duplexkarton mit PE-Beschichtung (innen) UD2 = Buchbox-Versandtaschen und Buchbox Vario ZSTP = Buchbox-Versandtasche mit Zungensteckverschluss (Zellstoff) GC1 = Visitenkartenboxen Detaillierte Informationen zu Faltschachtelkarton und Vollpappe finden Sie unter www.papyrus.com/de/klassifikation. *Auszug Füllstoffe Je nach zu verpackendem Gut bietet sich eine Reihe von Füllstoffen an. Sie können sehr leicht und vielfältig mit der zuvor ausgewählten Kartonage/Umverpackung kombiniert werden. In der Praxis haben sich Ausstopfpapiere wie diverse Packpapiere und Packseiden sowie Luftpolsterfolien bewährt. Packpapiere haben hierbei den Vorteil, dass sie nicht nur günstig, sondern auch verschieden einsetzbar sind. Sie können z. B. als Ausstopf-, Auslage- oder Zwischenlagematerial genutzt werden. Packpapiere existieren in den unterschiedlichsten Ausführungen, die sich nach den jeweiligen Anforderungen des Produkts richten. So gibt es ungefärbte und gefärbte Packpapiere aus 100 % Altpapier für die einfache Verpackung, aber auch reißfeste Natronkraftpapiere für sperrige und schwere Waren. Um zerbrechliche und wertvolle Waren zu schützen, eignen sich die unterschiedlichen Formen der Packseide am besten. Sie reichen vom Seidenpapier für Glas und Keramik über Bäckerseiden zum Einschlagen von Lebensmitteln bis hin zu chlor- und säurefreien Juwelierseiden für das Verpacken von feinmechanischen Instrumenten und Schmuck. Wer seine Produkte noch sicherer verpacken möchte, greift zur Luftpolsterfolie. Diese transparente Folie besteht aus zwei Lagen Polyethylen, die mit luftgefüllten Noppen versehen sind. Luftpolsterfolie ist, genau wie Packpapiere, gewickelt auf Rolle oder als Zuschnitt erhältlich. Außerdem haben Luftpolsterfolien und Packpapiere den Vorteil, dass sie das Produkt besser schützen als z. B. Verpackungschips, da sie innerhalb der Kartonage nicht verrutschen. Klebebandverschluss Um sicherzustellen, dass Ihre Produkte geschützt sind vor Umwelteinflüssen und dem Zugriff Unbefugter während des Transports und später während der Lagerung, muss die Verpackung geeignet verschlossen werden. Neben Umreifungsbändern werden am häufigsten Selbstklebebänder eingesetzt. Individuell bedruckte Klebebänder können zudem ideal zu Werbezwecken genutzt werden. Trägermaterialien PP steht für Polypropylen. Es ist beständig gegen Laugen, Säuren und Lösungsmittel. PP hat eine hohe Reißfestigkeit in Längs- und Querrichtung. PVC steht für Polyvinylchlorid. Es ist besonders stabil und zugleich flexibel durch das Beimischen von Weichmachern. PVC ist besonders widerstandsfähig, reißfest und hat gegenüber PP-Band eine höhere Dehnfähigkeit. Klebestoffe Naturkautschuk besitzt eine hohe Klebekraft und sehr gute Scherfestigkeit. Nachteilig wirkt sich eine hohe Empfindlichkeit gegen UV-Strahlung und gegen niedrige wie auch erhöhte Temperaturen aus. Naturkautschuk wird gemahlen und mit einem Lösungsmittel, z. B. Benzin, gemischt. Der Kautschuk löst sich zu einer zähen Klebemasse. Acrylat besitzt eine hohe Temperatur- und Alterungsbeständigkeit, ist UV-stabil und nahezu unempfindlich gegen Oxidation. Acrylatklebern werden meist Kunstharze beigemischt. Hotmelt hat eine sehr hohe Klebekraft bei normalen Temperaturen. Nachteilig jedoch wirken sich eine geringe Alterungsbeständigkeit und hohe Empfindlichkeit bei Temperaturen über 40 °C sowie bei UV-Strahlung aus. Hotmelt-Klebestoffe werden aus nichtklebenden Kunstharzen hergestellt. Der Träger in Kombination mit einem Klebemassesystem bestimmt die Leistung eines Verpackungsklebebandes. Die richtige Kombination ermöglicht einen stabilen und sicheren Verschluss. PP-Träger reißt bei Beschädigungen PVC-Träger sind reißfester und stärker belastbar PVC PP unterschiedliche Dehnfähigkeit Ist der Karton verschlossen, muss nur noch die notwendige Identifizierung des Inhalts gewährleistet werden. Das erfolgt üblicherweise durch Anbringen eines geeigneten Etiketts oder einer Dokumententasche mit den erforderlichen Informationen. Integrierte Verschlusstechnik Eine rationelle Verschlussart ist die Haftklebung mit Aufreißfaden. Die Basis ist ein Hotmelt-Klebestoffstreifen (Details siehe unter Klebestoffe), der mit einem Silikonabdeckpapier versehen ist. Durch das Abziehen des Silikonabdeckpapiers und das anschließende Umlegen der Verschlussklappe ist das Versandgut einfach zu verschließen. Ein schnelles Öffnen durch den Empfänger ermöglicht das Aufziehen des Aufreißfadens. Versandverpackungen mit Haftklebung und Aufreißfaden eignen sich auch für den sicheren Versand von Dokumenten oder Wertgütern, da bei verschlossenen Verpackungen ein nachträgliches Öffnen und Verschließen nicht möglich ist. Ladungseinheitssicherung Nach dem Aussuchen der geeigneten Verpackung und des passenden Füllmaterials sollte man sich mit der korrekten Palettierung der Produkte beschäftigen, damit sie sicher am Ziel ankommen. Hierbei ist nicht nur ein systematisches Vorgehen beim Stapeln der Kartons wichtig, sondern auch die anschließende Verpackung und Sicherung der Palette. Wackelige und nicht richtig gesicherte Paletten sowie herumrutschende Ware sind häufig die Ursache für Unfälle und für beschädigte Produkte beim Empfänger. Dabei lässt sich das durch einfache Maßnahmen vermeiden. Zunächst einmal muss die passende Palette ausgewählt werden, z. B. eine Holz-, Inka oder Wellpapp-Palette. Die richtige Palette richtet sich neben den Abmessungen und dem Gewicht der verpackten Ware, auch nach dem Transportmittel und dem Zielort der Sendung. Falls kundenseitig kein Austausch der Paletten gewünscht wird oder andere Palettenabmessungen erforderlich sind, bietet sich die Palettierung auf Holz-Einwegpaletten bzw. Euromaß-Paletten an. Wellpapp-Palette Inka-Palette Holz-Palette Im nächsten Arbeitsschritt muss sichergestellt werden, dass die unterste Packlage der Palette, also das Fundament, stabil steht. Um das zu erreichen, empfiehlt es sich, einen Kartonagenzuschnitt als unterste Lage auf die Palette zu legen. Somit werden Unregelmäßigkeiten ausgeglichen und mögliche Verschmutzungen oder Beschädigungen vermieden. Anschließend sollten die Kartons gleichmäßig und wenn möglich in versetzten Lagen gestapelt werden. Hierbei dürfen die Kartons nicht über die Grundfläche der Palette hinausragen, da es sonst zu Beschädigung an der Verpackung oder der Ware beim Transport kommen kann. Zur Verringerung der Rutschneigung von aufeinandergestapelten Kartons kann Antirutschpapier verwendet werden. Bei diesem Zwischenlagepapier handelt es sich um ein beidseitig beschichtetes Papier, das vor allem beim innerbetrieblichen Frachtverkehr häufig verwendet wird. Das Antirutschpapier sichert die Kartons auf der Palette nicht nur gegen Verrutschen (sogar bei Schräglage), sondern bietet zudem Schutz vor Staub und Verschmutzung. Weitere Schutzmaßnahmen der fertig gestapelten Kartons sind eine Palettenabdeckung z. B. aus Graupappe, einem Holzdeckel oder einer MDF-/ HDF-Platte. Um die Außenkanten der gestapelten Kartons zu schützen, kann rundum ein Winkelkantenschutz aus Vollpappe eingesetzt werden. Der Kantenschutz stabilisiert nicht nur, sondern schützt die Kartons und Ware vor allem vor dem Einschneiden durch das Umreifungsband. Abschließend werden die fertig gepackten Kartons auf der Palette mit Umreifungsband oder Stretchfolie fixiert und sind somit fertig für den Versand. Umreifungsband Die Wahl des richtigen Umreifungsbandes ist abhängig von dem Gewicht der fertig gepackten Palette. Als Faustregel für die Reißfestigkeit dient die Berechnungsformel: Lastengewicht x 1,5 / Anzahl der Umreifungen Das heißt, für eine Palette mit einem Gewicht von 300 kg und zwei Umreifungen benötigt man entsprechend (300 x 1,5 / 2) ein Umreifungsband mit einer Reißfestigkeit bis 225 kg (oder ~2.250 Newton). Neben dem Gewicht sind jedoch auch der Schwerpunkt und die innere Reibung der Last sowie die zu erwartenden Einwirkungen während des Transports (Fliehkraft) zu berücksichtigen. Umreifungsband ist daher in verschiedenen Ausfertigungen erhältlich. Für die manuelle und halbautomatische Umreifung von Paletten ist entsprechendes Zubehör notwendig, wie z. B. ein Bandspanner, eine Verschließzange oder ein Akku-Umreifungsgerät. Umreifungsband aus Polypropylen (PP) PP-Band ist die kostengünstigste Umreifungsart. Es weist eine geprägte Oberfläche und hohe Reißfestigkeit auf. Außerdem ist PP-Band schweißbar, 100 % recyclingfähig und sowohl für die halbautomatische als auch für die automatische Umreifung einsetzbar. Es eignet sich am besten für Paletten mit leichter bis mittelschwerer Beladung. Umreifungsband aus Thermoplaste-Polyester (PET) PET-Band ist extrem reißfest und dient der Sicherung von schweren bis sehr schweren Ladungen. Es ist wetterfest, UV-beständig und 100 % recyclingfähig. PET-Band ist schweißbar und eignet sich ideal zur automatischen und halbautomatischen Umreifung. Bedingt durch die geringe Dehnbarkeit des Materials hält es länger die Spannung und kann als Alternative zu Stahlband verwendet werden. Somit eignet es sich sehr gut für Paletten mit mittelschwerer bis sehr schwerer Beladung. Stretchfolie Bei der Auswahl der richtigen Stretchfolie kommt es vor allem auf die Anwendung an. Es wird zunächst zwischen manuellem und automatischem Einstretchen unterschieden. Manuelles einstretchen Hier kommen Bündelstretchfolie und Handstretchfolie zum Einsatz. Bündelstretchfolie dient als Fixierungsmöglichkeit für gebündelte Ware wie Kabel oder Leisten. Hierbei wird die Stretchfolie als Klebebandersatz verwendet und bietet den Vorteil, dass sie keine Spuren am Produkt hinterlässt. Handstretchfolie eignet sich für das manuelle Einstretchen von Paletten, Kartons und Produkten und wird dort verwendet, wo ein automatisiertes Einstretchen nicht möglich oder nicht rentabel ist. Automatisches Einstretchen Automatenstretchfolie unterscheidet sich nach ihrer Folienstärke, Qualität, Dehnbarkeit und Haftung. Welche Folie für die gewünschte Anwendung die richtige ist, richtet sich hierbei nach den folgenden Faktoren: - Form der Palette (A, B, C) - Art des Packgutes: Gewicht, Form und Empfindlichkeit - Wickler und Wicklereinstellung (Anzahl Kopf-, Bauch-, Fußwicklungen) - Ziel: Staubschutz oder echte Ladungssicherung A B C Wir freuen uns, Ihnen die vielen Vorteile unseres e-Shops zu präsentieren. Registrieren Sie sich gleich heute. Papiereinkauf bei Papyrus – noch schneller, noch einfacher! www.papyrus.com/de Papyrus Deutschland GmbH & Co. KG Gehrnstraße 7–11 76275 Ettlingen Tel.: +49 7243 73-959 bis 961 Fax: +49 7243 73-966 [email protected] www.papyrus-deutschland.de
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