STADT UND LANDKREIS KULMBACH Samstag, 19. März 2016 KL3-1 Aufzeichnungen eines Menschenfreundes Pfarrer i.R. Klaus Kuhrau macht sich in seinem 13. Buch Gedanken über die alte und die neue Heimat. In der Kulmbacher Siedlung fügen sie sich zusammen. Von Gabriele Fölsche Kulmbach – Druckfrisch sind sie, die 100 neuen Bücher von Klaus Kuhrau, dem Kulmbacher Pfarrer im Ruhestand. Ein Original mit dem Titel „Insterburger“ liegt auf seinem Schreibtisch. Daneben noch das aufgeklappte Schweizer Taschenmesser mit der kleinen Schere, mit der der Autor aus Werbeaufklebern Bildteile ausschneidet und Collagen zu seinen Erzählungen gestaltet. „Es ist mein wichtigstes Werkzeug“, sagt Klaus Kuhrau. Ganze 103 Seiten umfasst sein neustes Buch, das sich diesmal in zwei Teilen präsentiert. „Zum einen erzähle ich von meiner Geburtsstadt Insterburg in Ostpreußen. Und im zweiten Teil folgen Geschichten, Erlebnisse sowie Erkenntnisse. Ob über Deutschland, die Arbeit oder die Liebe“, sagt er. Doch was treibt den Pfarrer in Rente an, immer wieder handgeschriebene Hefte selbst zu verfassen? „Ich schreibe und gestalte gerne – und das kann ich im Eigenverlag tun wie ich will“, sagt der Autor. Seine Texte zieht Kuhrau sicherlich aus seinen zahlreichen Begegnungen mit Men- Er erzählt stets mit einem Augenzwinkern: Pfarrer i.R. Klaus Kuhrau hat ein neues, sein 13. Buch herausgegeben. stadt Insterburg.“ Die Reise ist zwar schon länger her, und die Texte liegen schon lange in der Schublade, weil: „Sie hätten für ein ganzes Buch nicht gereicht.“ Gleich nach dem Umschlagen der ersten Seite schreibt Kuhrau, dass er damals gerade zweieinhalb Jahre alt gewesen sei, als er und seine Familie – das waren Mutter Käthe und die Großeltern Margarete und Hans Büchler – vor der näher rückenden Front nach Eppendorf in Sachsen evaIch setzte mich von der Reisegruppe ab, kuiert wurden. Auf nahm mir ein Fahrrad und radelte, dem Hof des Schneiausgestattet mit einem alten Stadtplan der-Bauern verbrachund einem Geschenk, in die Siedlung, te der Verfasser seine in der ich geboren wurde. Kindheit. Sein Vater Klaus Kuhrau über seine Reise nach Insterburg Willy war bereits 1941 in Estland gefalschen. Er ist ein aufmerksamer Zuhö- len. „Meine Mutter und meine Großrer, der sich für Menschen und ihre eltern erzählten damals viel von daheim und zeigten mir Fotos“, erinGeschichten ehrlich interessiert. Klaus Kuhrau erzählt wie er zum nert sich der Autor. Jahrzehnte später packte Klaus Titel seines neusten Werkes gefunden hat. „Auslöser war die Pfingstex- Kuhrau dann eine Gelegenheit beim kursion in meine alte Heimat Ost- Schopf. Von der Aushilfsmesnerin in preußen mit Besuch meiner Geburt- der Kreuzkirche hatte er erfahren, Notdienste Ärzte Bereitschaftsdienst. Von heute bis Montag, 8 Uhr (auch für diensthabende Frauenärzte): Telefon 116117 Rettungsdienst. Telefon 112 Zahnärzte Landkreis Kulmbach Samstag und Sonntag Dr. Karl-Georg Kaiser, 95339 Wirsberg, Herbert-Kneitz-Str. 6, Telefon 09227/ 4441 oder 09227/4360. (Der Zahnarzt ist jeweils von 10 bis 12 Uhr und 18 bis 19 Uhr in der Praxis und von 0 bis 24 Uhr telefonisch erreichbar.) Apotheken SAMSTAG Kulmbach Untere Apotheke, Marktplatz 11, Telefon 09221/4317. Bad Berneck Felsen-Apotheke, Bahnhofstr. 95, Telefon 09273/1033. Ahorntal Sophien-Apotheke, Kirchahorn 55, Telefon 09202/1700. Konradsreuth Conrads-Apotheke, Weberstr.1, Telefon 09292/1317. SONNTAG Kulmbach Blaicher-Apotheke, Blaicher Str. 3, Telefon 09221/87176. Gefrees Stadt-Apotheke, Hauptstr. 71, Telefon 09254/9720. Thurnau Markt-Apotheke, Bahnhofstr. 16, Telefon 09228/208. Konradsreuth Conrads-Apotheke, Weberstr.1, Telefon 09292/1317. dass die Heimatgruppe Insterburg eine Reise plant. Das war schicksalhafte Vorsehung oder ein Wink des Himmels, beschreibt Kuhrau diese Fügung in seinem Kapitel „Wenn ich ein Vöglein wär“. „Wir sind zwei Tage mit dem Bus durch das ehemalige deutsche Land gefahren. Ich erinnere mich noch, dass wir am Sonntag durch Polen fuhren. Die Leute waren festlich für den Kirchgang gekleidet – und die Vorgärten der Häuser gepflegt. Und daran, dass der Grenzbeamte ungläubig fragte: Was wollt ihr denn in Russland? In meiner alten Heimat hingegen, hatte ich den Eindruck, dass Russland dieses Land entglitten ist. Es liegt darnieder.“ Was Klaus Kuhrau aber freute, war die Tatsache, dass sein Geburtshaus noch steht. „Ich setzte mich von der Reisegruppe ab, nahm mir ein Fahrrad und radelte, ausgestattet mit einem alten Stadtplan und einem Geschenk, in die Siedlung, in der ich geboren wurde, und die heute Tschernjachowsk heißt.“ Hoch aufgeregt klingelte der Reisende und hatte sich Integration rückt in den Vordergrund zwei Sätze auf Russisch zurechtgelegt: „Sei gegrüßt“ und „Ich bin hier geboren.“ Und tatsächlich, die heutigen Bewohner, das Rentnerehepaar Jekatarina und Nikolai, empfingen den Kulmbacher herzlich, zeigten ihm Haus und Garten. Und, wie es dort üblich ist, luden sie zu selbst gebranntem Wodka und zum Mittagessen ein. „Mittlerweile ist dort alles sehr ärmlich und naturbelassen“, sagt Kuhrau. Aber auch, dass die Kulmbacher Siedlung ihn immer wieder an die alte Heimat erinnert, da dort fast identische Häuser zu finden sind.“ Und dass es in Insterburg eine Verbindung zu Kulmbach gibt: „Markgraf Georg Friedrich hat 1583 für Insterburg das Stadtrecht ausgerufen. Und zudem, wird das Etikett für die Biermarke Tri Medwedja – Drei Bären – doch tatsächlich in Kulmbach gedruckt.“ Die Reisegruppe, mit der der Pfarrer unterwegs war, besuchte auch Tilsit an der Memel: „An der ehemaligen deutschen Ostgrenze wurde klar, was wir alles durch den Krieg verlo- Foto: Gabriele Fölsche ren haben.“ Als Heimat empfindet der 74-Jährige Insterburg nicht mehr: „Wenn keine Freunde und Familie mehr dort wohnen, die Sprache anders ist, ist es nicht mehr die Heimat. Mein Hunger ist gestillt.“ Sein „Hunger“ auf Menschen aber wird wohl niemals gestillt werden. Und das wird im zweiten Abschnitt seines neuen Buches deutlich. Pfarrer Kuhrau macht sich darin Gedanken über „dies und das“, mal heiter, mal nachdenklich. Unterhaltsam ist das – und lesenswert. Und auch zwei Heimatlieder sind zu finden, nämlich das Oberfrankenlied ebenso wie das Ostpreußenlied. Ganz am Schluss aber, gibt Pfarrer i. R. Klaus Kuhrau preis, wie er sich gerne sieht: nämlich als Erzähler. Lesung in Forstlahm Am kommenden Mittwoch, 23. März, liest Pfarrer i.R. Klaus Kuhrau im Gasthaus Schramm in Forstlahm aus seinem neuesten Buch „Insterburger“. Beginn der Lesung ist um 19 Uhr. Seite 11 Freie Fahrt am Girls‘ Day Kulmbach – Am Donnerstag, 28. April, ist bundesweit wieder Girls‘ Day – Mädchen-Zukunftstag. An diesem Tag haben Mädchen die Chance, Berufe aus Handwerk, Naturwissenschaften und Technik kennenzulernen. Viele Unternehmen in der Region Bayreuth/Kulmbach beteiligen sich und öffnen ihre Türen für Schülerinnen ab der 5. Jahrgangsstufe. Mehr als die Hälfte der weiblichen Auszubildenden wählt aus nur zehn verschiedenen Ausbildungsberufen – kein einziger naturwissenschaftlichtechnischer ist darunter. Der Wirtschaft aber fehlt gerade in technischen und techniknahen Bereichen zunehmend qualifizierter Nachwuchs. Mädchen, die noch nicht wissen, was sie werden wollen, können beim Girls‘ Day in Unternehmen neue Berufsfelder kennenlernen. In ganz Deutschland öffnen an diesem Tag Unternehmen, Betriebe, Behörden und Forschungseinrichtungen die Türen für Schülerinnen ab der Klasse 5. Auf dem Girls’Day Radar unter www.girls-day.de finden Mädchen viele tolle Angebote im handwerklichen, technischen oder naturwissenschaftlichen Bereich der regionalen Unternehmen. Soweit der Betrieb dies zulässt, können Mädchen an diesem Tag auch ihre Eltern am Arbeitsplatz begleiten. Wichtig ist dabei aber, dass der Besuch in einem männertypischen Berufsfeld stattfindet. Anmeldung Eine Anmeldung ist nur über das Internet möglich und ist dann verbindlich. Die Anmeldung ist bis einen Tag vor dem Girls‘ Day (27. April, 12 Uhr) möglich, sofern nichts anderes im Text der Aktion steht. Teilnehmen können grundsätzlich Schülerinnen ab der 5. Klasse. Für die Teilnahme am Girls‘ Day werden interessierte Mädchen auf Antrag von der Schule freigestellt. Noch sind Plätze frei. Die Betriebe und Einrichtungen freuen sich auf viele Anmeldungen: www.girls-day.de ANZEIGE Von Gerd Emich ein Bleiberecht, in der Regel für drei Jahre“, erläuterte Limmer den KomKulmbach – Während in Griechen- munalpolitikern. 56 von ihnen seien land, der Türkei und auf dem Balkan bereits als Asylbewerber anerkannt, die Flüchtlingsproblematik noch hinzu kämen 44 KontingentflüchtThema Nummer Eins ist, hat sich die linge, deren Aufenthalt gesichert sei, Lage im Landkreis deutlich ent- und 70 unbegleitete Minderjährige. spannt. „In den letzten Wochen wur„Nach der Anerkennung werden den an den Grenzen in Südbayern je- wahrscheinlich etliche der Asylbeden Tag nur noch weniger als hun- werber in Ballungsräume abwandert Neuankömmlinge gezählt“, be- dern“, erwartet Landrat Klaus Peter richtete Kathrin Limmer, die Abtei- Söllner. Für die, die im Raum Kulmlungsleiterin für öffentliche Sicher- bach bleiben, stehe jetzt die Integraheit und Ordnung beim Landrats- tion im Vordergrund. So werde beiamt, am Freitag im Kreistag. Ende des spielsweise die Zahl der Klassen für vergangenen Jahres waren es täglich Flüchtlinge an der Berufsschule in noch durchschnittlich 3000 Flücht- diesem Jahr von derzeit drei auf linge täglich gewesen. sechs verdoppelt. Seit Anfang Februar musste daher Abteilungsleiterin Kathrin Limmer die Notunterkunft im ehemaligen ging auch auf die Probleme ein, die Flüchtlinge nach der Anerkennung haben. Im Allgemeinen dauere es Die syrischen Flüchtlinge haben zu fast sechs bis acht Wochen, bis sie die entsprechenhundert Prozent Aussicht den Papiere in den Hänauf ein Bleiberecht, in der den halten. So lange Regel für drei Jahre. könnten sie noch in Kathrin Limmer, Landratsamt ihren bisherigen Unterkünften bleiben und würden dort versorgt. „Danach haben sie die gleichen Kulmbacher Postverteilzentrum nicht mehr genutzt werden. Dort wa- Rechte, aber auch die gleichen ren im Zuge der Verteilung auf ganz Pflichten, wie alle anderen, die hier Deutschland zuvor rund 1500 Neu- leben“, erläuterte Limmer. Dazu geankömmlinge bis zu ihrer Weiterrei- höre, dass sie nicht mehr die besonse vorübergehend vom BRK-Kreisver- deren Leistungen für Asylsuchende band betreut worden. bekämen, sondern auf das „normaAuch die Gesamtzahl der im Land- le“ Sozialsystem angewiesen seien. kreis lebenden Asylsuchenden und Und natürlich stelle sich das ProKontingentflüchtlinge hat sich seit blem, für die Familien geeigneten Dezember nur noch minimal erhöht. Wohnraum zu finden. Sollte dies Derzeit sind es 662 Männer, Frauen nicht schnell genug gelingen, drohe und Kinder, die hier Schutz suchen, Obdachlosigkeit. Und dann sind laut die meisten stammen aus Syrien Limmer in erster Linie die Kommu(288), Afghanistan (101) sowie dem nen gefragt, in denen die Flüchtlinge zuvor untergebracht waren. Der Iran und Irak (zusammen 100). „Die syrischen Flüchtlinge haben Landkreis biete hier aber eine enge zu fast hundert Prozent Aussicht auf Zusammenarbeit an. Abb. zeigt Sonderausstattung. EINE PREMIUM-KOMPAKTKLASSE FÜR SICH. Der Volvo V40. VOLVO V40 PLUS PAKET JETZT FÜR 9 € /MONAT 1 FÜR VERSICHERUNG 2 UND WARTUNG 3 BEI 0% FINANZIERUNG 4 Es sind die Details, in denen die Schönheit liegt.Denn erst wenn diese perfekt zusammenspielen, entsteht etwas wirklich Außergewöhnliches. Ein Fahrzeug, komponiert wie kein anderes. JETZT PROBEFAHRT VEREINBAREN. Kraftstoffverbrauch 7,3 l/100 km (innerorts), 4,5 l/100 km (außerorts), 5,5 l/100 km (kombiniert), CO2-Emissionen kombiniert 127 g/km (gem. vorgeschriebenem Messverfahren). 1) Angebot gilt nur im Zusammenhang mit der Inanspruchnahme eines Leasing oder Finanzierungsprodukts der Volvo Car Financial Services GmbH – ein Service der Santander Consumer Bank AG, Santander-Platz 1, 41061 Mönchengladbach. Das Angebot gilt ausschließlich für Privatkundenund ist nur bei teilnehmenden Volvo Vertragspartnern erhältlich. 2) Die Versicherung umfasst die Vollkaskoversicherung (SB 1000 €), Teilkaskoversicherung (SB 500 €) und die Kfz-Haftpflichtversicherung. Versicherungsnehmer/jüngster Fahrer ab 23 Jahren und mindestens Schadenfreiheitsklasse 3 in Kfz-Haftpflicht und Vollkaskoversicherung. Vertragspartner und Risikoträger ist die Allianz Versicherungs-AG, Königinstraße 28, 80802 München. Ein nachträglicher Abschluss zwischen Bestellung und Auslieferung bzw. nach Auslieferung des Neufahrzeugs ist nicht möglich. 3) Gemäß Volvo PRO Full Service Basismodul 1: inkl. Wartung nach Herstellerempfehlung für alle innerhalb der Vertragslaufzeit anfallenden und von Volvo vorgeschriebenen Wartungen. 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VOLVO-ZENTRUM AUTOHAUS MÜLLER GmbH AM SAALESCHLÖSSCHEN 4 95145 OBERKOTZAU TELEFON: 09286/531 WWW.MUELLER-AUTO.DE
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