Volltext MMfR als pdf - Movement Medicine | for Refugees

Movement Medicine
for Refugees
Flüchtlingen wieder auf die
Beine helfen! Helfen Sie mit!
Flüchtlinge befinden sich in einer schwierigen Situation – auch jene in der
Schweiz. Zwar sind sie vorläufig in Sicherheit, haben ein Dach über dem Kopf
und genügend zu essen, aber aufgrund der oft traumatischen Erfahrungen und
wegen ihrer stark eingeschränkten Möglichkeiten, sich in der neuen Umgebung
zurechtzufinden, sind viele psychisch belastet, instabil und orientierungslos. Hier
setzt das Projekt Movement Medicine for Refugees an. Es will Flüchtlinge mittels
begleiteter, bewusster Tanzarbeit dabei unterstützen, ihre körperliche und psychische Gesundheit als zentrales Element ihrer Zukunftsfähigkeit zu stärken.
Die Unterstützung der öffentlichen Hand für den emotionalen Stärkungs- und Integrationsprozess von Flüchtlingen fehlt bislang weitgehend. Umso wichtiger sind
deshalb private Initiativen wie die des Vereins Movement Medicine for Refugees.
Doch was genau ist Movement Medicine?
Bewusstes Tanzen bis zum Kern
Movement Medicine, MM, ist eine in England entwickelte und seit 2007 weltweit
praktizierte Form der therapeutischen Körperarbeit (schoolofmovementmedicine.
com). MM bedient sich der Musik und des Tanzes, um die eigenen, gesunden Ressourcen bewusst zu machen. Tanzende erleben ihren Körper als Medium und Quelle
ihrer Identität und Kreativität. Gleichzeitig lernen sie unter Anleitung einer Lehrperson verschiedene Arten der Körperkommunikation – nach aussen wie nach innen.
Movement Medicine ist eine prozessorientierte Arbeit. Sie zielt auf physische und
psychische Stärkung ab.
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Therapeutisch begleitet, organisatorisch unterstützt
MM for Refugees startet als Pilotprojekt am 12. April 2016 in Aarau. Initiantinnen
sind Rahel Wunderli als Projektleiterin und Organisatorin, Katharina Fellmann als
Bewegungstherapeutin und Movement Medicine Leiterin sowie Irene Kupferschmid,
die sich um die Mittelbeschaffung kümmert.
Mitglieder und Gönner/innen gesucht
Um dem Projekt die nötige institutionelle Basis und die Möglichkeit zur Breitenwirkung zu geben, ist am 28. Januar 2016 der Verein Movement Medicine for Refugees
gegründet worden (siehe Statuten). Der Verein ist Träger des vorliegenden Pilotprojekts und beabsichtigt, im Fall eines erfolgreichen Verlaufs ähnliche Projekte an
anderen Orten zu organisieren.
Pilotprojekt in Aarau
Das Pilotprojekt wird Movement Medicine unter den Flüchtlingen und Einheimischen im Raum Aarau bekannt machen. Die Wirkung dieser Art von Integrationsarbeit wird untersucht und evaluiert. Während insgesamt 16 Veranstaltungen erhalten
die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich als entscheidungsfähiges, kreatives Wesen
zu erleben. Das Ziel ist, ihre Fähigkeiten zur Konzentration, zur Fokusbildung, zum
aktiven und selbstbewussten Auftreten zu stärken. Kraft der gewonnenen Eigenverantwortung und Kraft der gewonnen Möglichkeit zur selbständigen Abdeckung
der eigenen emotionalen Bedürfnisse sollen sie in der Klärung ihrer Identität und in
der Gewinnung von Stabilität vorankommen. Zusätzlich erhalten sie die einmalige
Chance, eine andere Form von Spracherwerb und Kommunikation kennenzulernen.
Lernziele und Methode
Die Teilnehmenden lernen in den Tanzveranstaltungen, alte Verletzungen, tief liegenden Schmerz, seelisch Unverdautes zuzulassen, zu reinigen und loszulassen, sich
unbeschwert neu zu begegnen, ihre Möglichkeiten und Stärken, ihre positive Energie
und Kreativität zu entdecken und Halt und Lebensfreude zu gewinnen. Ziel ist immer,
sich als einzigartiges, positives Individuum begreifen und schätzen zu lernen, die
Verantwortung für das eigene Handeln und Fühlen wahrzunehmen und zu einem
Leben in Offenheit, Gleichgewicht und Selbstbestimmung zu finden. Dabei hilft die
bewusste Wahrnehmung des Zusammenspiels von Körperhaltung, Gedankenabläufen und Handlungsmustern. Hintergründe von Schmerzen und Verletzung sollen
nicht nur intellektuell verstanden, sondern auch körperlich nachvollzogen werden.
Trainiert werden ausserdem Pünktlichkeit, Verbindlichkeit und Verlässlichkeit als
unabdingbare Werte für ein funktionierendes soziales Leben.
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DIE INITIANTINNEN
Katharina Fellmann, 59, ursprünglich Primarlehrerin, ist eine ausgewiesene
Fachfrau mit über 30 Jahren Praxis in Atem- und Bewegungsbildung, verschiedenen Massagetechniken, Beratungen und Emotional Training. Vertiefte und
erweiterte Ausbildungen hat sie unter anderem an der School of Movement Medicine genossen. Seit fünf Jahren unterrichtet sie diese Form der Körperarbeit.
Katharina Fellmann wird ihre fundierte Fachkompetenz in das Projekt einbringen
und die Tanzveranstaltungen vorbereiten und leiten.
(katharinafellmann.ch)
Rahel Wunderli, 38, die Administratorin, Brückenbauerin und Drehscheibe des
Projekts, ist promovierte Historikerin. Seit Frühling 2014 organisiert und leitet
sie in der Region Aarau regelmässig Anlässe und kurze Exkursionen, an denen
Flüchtlinge mit ihrer neuen Umgebung in Kontakt treten können (netzwerkasyl.
ch/312.0.html). Aufgrund dieser Arbeit kennt sie die emotionale Befindlichkeit
dieser Bevölkerungsgruppe und ihre Bedürfnisse an Begleitung und Aktivierung.
Gleichzeitig praktiziert sie selber Movement Medicine seit mehreren Jahren und
weiss um dessen entwicklungs- und gesundheitsfördernde Wirkung. Sie wird
das hier vorgestellte Projekt unter den Flüchtlingen bekannt machen und dabei
helfen, anfängliche Hemmschwellen abzubauen.
Dritte im Bund ist Irene Kupferschmid, 59. Sie übernimmt die Mittelbeschaffung und führt die Geschäftsstelle des Vereins. Irene Kupferschmid verfügt über
mehrjährige Berufserfahrung im Verlagswesen und als Übersetzerin. Seit 2002
ist sie im Kulturbereich tätig. 2008 hat sie den Master of Advanced Studies in
Arts’ Management an der Universität Basel abgeschlossen. Sie hat mehrere
kulturelle Projekte erfolgreich betreut und auf die Beine gestellt.
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DAS PILOTPROJEKT IN AARAU
Die Movement Medicine Veranstaltungen sind für Flüchtlinge und Einheimische,
die sich mit dem Thema Integration auf neue Art auseinandersetzen wollen.
Kursdaten
1. Teil: Schnupperkurs ohne Anmeldung
5 Veranstaltungen jeweils am Dienstagabend 17:45 – 19:15 Uhr im Erdgeschoss des Katholischen Pfarrhaus’ Peter & Paul, Laurenzenvorstadt 80.
Daten: 12./19./26. April 10./17. Mai
2. Teil: Vertiefungskurs mit verbindlicher Anmeldung.
5 Veranstaltungen jeweils am Dienstagabend 17:30 – 19:00 Uhr im Zwinglihaus der Reformierten Kirchgemeinde Aarau, Kirchbergstrasse 16. Daten:
24./31. Mai, 7./14./21. Juni
3. Teil: Intensivkurs (mit verbindlicher Anmeldung)
5 Veranstaltungen von Montag, 4. Juli bis Freitag, 8. Juli jeweils am Morgen
9:00 – 11:00 Uhr. im Zwinglihaus der Reformierten Kirchgemeinde Aarau,
Kirchbergstrasse 16
4. Teil: Tanzfest zum Abschluss des Intensivkurses am 8. Juli abends
Zeit und Ort werden später bekanntgegeben.
Teilnahmebedingungen
Alle die sich gerne bewegen sind herzlich willkommen. Ein Neueinstieg ist in
jeden Teil möglich und erwünscht.
Mitbringen: Humor, Freude, Lust auf Neues und auf Begegnungen mit der Welt.
Bequeme Kleidung in Schichten und Wasserflasche
Anmeldungen jeweils eine Woche vor Kursbeginn an [email protected].
Kosten
Flüchtlinge besuchen die Kurse kostenlos. Einheimische Teilnehmende sind
Gönner/innen. Sie bezahlen CHF 30.– pro Veranstaltung. Teil 2 und 3 können als
Gesamtpaket für je CHF 100.– gebucht werden. Besonders Tanzfreudige bezahlen für alle 16 Veranstaltungen CHF 300.–.
Übersetzung inklusive
Für die ersten fünf Veranstaltungen und während den ersten beiden Tagen des
Intensivkurses werden für die meist gesprochenen Sprachen Tigrinya (Eritrea),
Farsi (Afghanistan) und Arabisch (Syrien, Sudan) je eine Person als Übersetzer/
in engagiert. Damit soll jenen Teilnehmer/innen, die mit ihrem Deutscherwerb
noch ganz am Anfang stehen der Einstieg in die Tanzarbeit erleichtert werden.
Ziel ist es, über das Tanzen die entsprechenden deutschen Wörter zu vermitteln,
so dass nach der Einführungsphase keine Übersetzung mehr vonnöten ist.
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Projektpartner
Die Pfarrei Peter & Paul und der Asyltreff Contact Aarau engagieren sich als Partner
des Projekts, indem sie Räumlichkeiten zur Verfügung stellen und dabei mithelfen,
das Angebot unter den Flüchtlingen bekannt zu machen und sie dafür zu motivieren.
Unterstützung
Wir sind auf Ihre tatkräftige Hilfe angewiesen. Danke für die Überweisung Ihrer
Spende auf unser Vereinskonto:
Movement Medicine for Refugees, Alternative Bank Schweiz
IBAN: CH43 0839 0034 2371 1000 5
Herzlichen Dank
Verein Movement Medicine for Refugees
[email protected]