ErfahrungeneinesausländischenStudentenausKamerunbeiderAusstellung„DieWölfesindzurück?“ Dresden InterviewmitTchioJudicael,Elektrotechnik-StudentanderTUDresden Die Ausstellung „Die Wölfe sind zurück? – Den Opfern von Krieg, Hass und Gewaltgewidmet.“ „In Dresden heulen die Wölfe.Dortwosonstdieausländerfeindliche Bewegung PEGIDA gegen Flüchtlinge und Staat hetzt, steht seit dem16.März2016einriesiges Wolfsrudel. Die Wölfe stehen symbolisch für Hasser, Brandsatz-Werfer, NeoNazis, wütende Pegidisten und AfDler, die auf Flüchtlinge schießen wollen. Die Ausstellung in Dresden soll zeigen, dass Dresden nicht die Stadt PEGIDAS sondern FOTO_G.Palacios eine weltoffene Stadt der Kulturist.“(RainerOpolka). Wir von STUBE Sachsen haben Tchio aus Kamerun, der zurzeit in der AusstellunginDresdenarbeitet,interviewt. Kannstdudichkurzvorstellen? Ich bin Tchio aus Kamerun und studiere seit 2009ElektrotechnikanderTUDresden. Welche Erfahrungen hast du mit der Ausstellunggemacht? Ich habe über die Arbeitsvermittlung der TUD vonderAusstellunggehörtunddasssieStudenten suchen, um bei der Ausstellung zu arbeiten. Die Struktur der Ausstellung fand ich toll und dachte es wäre eine gute Gelegenheit für mich, michmitdenLeutendirektüberdasThemaRassismuszuunterhalten. Die Ausstellung wurde von den meisten Menschen gut angenommen. Natürlich gibt es leider auch Menschen, die den Sinn der Ausstellung FOTO:G.Palacios nichtverstehenodersogaraggressivdaraufreagieren.Einigesagenesistsinnlos,insoetwasGeldzuinvestierenoderdassich michvielleichtnichtinpolitischeThemeneinmischensollte.Manchefühlensich Foto:G.Palacios durchdie Ausstellung angegriffen und ich höre aus der Ferne Beschimpfungen, aberichversuchedienichtkonstruktivenKommentareeinfachzuignorieren. EinZielderAusstellungistauch,RaumfürDiskussionenzuschaffenunddeswegensindwirundderKünstlerRainerOpolkada. Kannstduunssagen,obdudichinDresdenwohlfühlst? DresdenistfürmichauchmeineHeimat,ichfühlemichwohlhier.Leiderhatsich in den letzten 2 Jahren die Atmosphäre in Dresden ein bisschen verändert. Ich werdeöfteraufderStraßeangesprochen.Einigedenken,dassichvonSozialhilfe lebe. Ich bezahle mein Studium, Lebensunterhalt und Steuern ganz normal wie alle anderen Mitbürger. Ich kann einfach nicht verstehen, warum mich manche Menschen mit Hass anblicken, obwohl sie mich gar nicht kennen. Ich habe das Gefühl,dassinderletztenZeiteinigeMenschensogarAngstvormirhaben. IchdenkedieAusstellungisteineguteGelegenheit,umFragenzustellenunddie Angst vor Fremden ein bisschen abzubauen. Gleichzeitig bietet die Ausstellung eine schöne Möglichkeit, innezuhalten und seinen eigenen Standpunkt kritisch zuüberdenken.WobeiinsbesonderedievielenschriftlichenWortmeldungender Besucher auf die Frage „Was können wir tun, damit niemand mehr hassen muss?“zumNachdenkenanregenundwünschenswerterWeisemehrEmpathie mobilisieren. VieleMenschenhabenAngstvordem,wassienichtkennenoderwasneuist,und daskannichauchverstehen.Ichladeeuchherzlichein,dieAusstellungzubesuchenunddieMöglichkeitzunutzen,dasswirdochnochfriedlichzusammenin einerbuntenWeltlebenkönnen. GerardoPalaciosBorjas
© Copyright 2025 ExpyDoc