1|16 märz FachtaGunG nottwil Selbstbestimmung am Lebensende schwEizEr GEschichtE Frontenfrühling und Widerstand Schwerpunkt: Unterwegs sein Erich GyslinG «Solange es mir gut geht, so lange werde ich reisen» inserat Kurt Aeschbacher Eveline Widmer-Schlumpf Erich Gysling Christine Lauterburg Pedro Lenz Heinz Frei Unterwegs sein – ein Leben lang Wir alle sind stetig unterwegs – vom Anfang bis zum Ende. Kurt Aeschbacher unterhält sich mit seinen Gästen darüber, wie sie ihr persönliches Unterwegssein gestalten und wie es ihnen gelingt, ihre inneren und äusseren Entwicklungen in der Balance zu halten. Gesprächspartner • Eveline Widmer-Schlumpf, Mutter und Politikerin • Erich Gysling, Journalist und Nahost-Experte • Christine Lauterburg, Musikantin und Schauspielerin • Pedro Lenz, Schriftsteller • Heinz Frei, Rollstuhl-Spitzensportler Moderation • Kurt Aeschbacher Musikalische Unterhaltung • Quartett Claudia Muff Dienstag, 28. Juni 2016 17.00 bis 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal 2 • Eintritt: Fr. 25.– Ihre Eintrittskarte (nummerierte Sitzplätze) erhalten Sie beim KKL Luzern. Kartenverkauf am Schalter: Montag bis Freitag 09.00 bis 18.30 Uhr, Samstag 10.00 bis 16.00 Uhr. Oder online unter www.kkl-luzern.ch. Telefonverkauf: 041 226 77 77 von Montag bis Freitag 13.00 bis 18.30 Uhr können Sie Ihre Tickets gegen Zahlung mit Kreditkarte bestellen. Bitte beachten: Während der laufenden Veranstaltung ist kein Einlass. Medienpartner: Sponsoren: Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 Editorial Reisen, helfen, jodeln und sterben Selbstkritisch hatten wir uns im Redaktionsteam die Frage gestellt, ob die Art und «Flughöhe» unseres Jahresthemas inhalt 04 Im ZEnIt 12 PERSönLIchkEItEn 15 UntERwEgS 1 «Unterwegs sein» nicht zu abgehoben, zu breit und allgemein sein würde. Nun liegt sie hier vor uns, die erste Zenit-Ausgabe in diesem Impressum ZENIT ist ein Produkt von Pro Senectute Kanton Luzern Erscheint vierteljährlich Redaktionsadresse ZENIT, Pro Senectute Kanton Luzern Bundesplatz 14 6002 Luzern Telefon: 041 226 11 88 E-Mail: [email protected] Redaktion Jürg Lauber (Leitung) Stefan Brändlin Monika Fischer Esther Peter Layout/Produktion mediamatrix.ch GmbH Inserate Pro Senectute Kanton Luzern, Geschäftsstelle Druck und Expedition Vogt-Schild Druck AG Gutenbergstrasse 1 CH-4552 Derendingen Auflage 48 000 Abonnemente Für club-sixtysixMitglieder im Jahresbeitrag inbegriffen Themenjahr. Und vielleicht wird es Ihnen bei der Lektüre ergehen wie mir: Eine geballte Ladung an Vielfalt und Originalität, Lachen und stilles Nachdenken. Wir dürfen am inneren und äusseren Unterwegssein von grossartigen Frauen und Männern teilhaben – konkret, persönlich Schlichtheit genauso wie von starkem Durchhaltewillen und 18 StERBEn UnD toD dr. Heinz rüegger über schicksal und selbstbestimmung am lebensende. 20 23 radikalen Spurwechseln. Apropos Spuren: Eindrücklich werden diese auf den folgenden Seiten sichtbar als gemeinsamer Nenner und kostbares Erbe von Menschen, die sich auf das Leben eingelassen haben und dies weiterhin tun. Etwas keck haben wir in der Einladung zu Kurt Aeschbachers Vorabendrunde von Ende Juni im KKL formuliert: «Unterwegs unseres Wegs gehört zu unserem Unterwegssein. Ethiker Heinz DokUmEntARfILm «die weisse arche» begleitet Menschen bei der Begegnung mit dem tod. SEnIoREnchoR LUZERn der Chor feiert sein 20-Jahr-Jubiläum. 24 nEUjAhRSkonZERt 30 AgEnDA 34 sein – vom Anfang bis zum Ende». Ja, auch das letzte Stück Rüegger und die Pro-Senectute-Fachtagung vom 24. März in Chantal Jansen berichtet von ihrem stationenreichen leben. als asylsuchender und sozialarbeiter. und unmittelbar. Wir lesen von Mut und Erschöpfung, von Engagement und Bildungshunger, von Fertigkeiten und grosser Marcus Michelotti und Emma ammanntheiler sind seit eh und je in Bewegung. 2 17 UntERwEgS ali r. Celik erzählt von seinen Erfahrungen an Kraft und Verzagen, an Witz und Ernsthaftigkeit weckt das Interesse, bewirkt ungläubiges Staunen, Respekt, befreiendes im Gespräch mit Erich Gysling. 37 Nottwil wagen Beiträge zum besseren Verständnis auch rückschau auf zwei grandiose Konzerte. Wichtige termine und anlässe. wIn 60PLUS Wie sich Freiwillige über 60 engagieren. wAS mAcht EIgEntLIch …? Zu Besuch bei sepp riedener, der in luzern die Gassenarbeit aufgebaut hat. unseres letzten Lebensabschnitts. 38 Dankbar, Ihr Stefan Brändlin 41 cLUB SIxtySIx 43 gUt ZU wISSEn Geschäftsleiter Pro Senectute Kanton Luzern SchwEIZER gESchIchtE, tEIL 13 dr. phil. Walter steffen über Frontenfrühling und Widerstand. Profitieren und Gutes tun. Wichtige adressen von Pro senectute Kanton luzern. Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 3 im zenit Wer kennt nicht die sonore Stimme aus Radio und Fernsehen, die über viele Jahrzehnte hinweg kompetent, sachlich und auch sehr kritisch über die Krisenherde im Nahen und Mittleren Osten berichtet hat? Im Juli wird der renommierte Polit-Journalist Erich Gysling 80 Jahre alt. Und immer noch ist er unterwegs. «Fremdsprachen sind für mich Kultur» von christina mattli «Wir machen das ganz locker», sagt Erich Gysling zu Beginn des Gesprächs. Als medienerprobter Journalist und gefragter Referent gehören Interviews vor und hinter dem Mikrofon zu seinem Alltag. Und bei seiner Tätigkeit als Reiseleiter für «Background Tours» kommt ihm dies ebenfalls entgegen. 1996 hat er das Reisebüro zusammen mit Ruedi Bless gegründet. Da war er 60 und noch beim Schweizer Fernsehen. Ab 1961 arbeitete er für die «Tagesschau» und war Mitbegründer der «Rundschau». Zehn Jahre lang war er Chef des Auslandsressorts der «Weltwoche», bevor er ab 1982 wieder zum Fernsehen stiess. «Mit 60 bin ich weg vom Fernsehen», erzählt er. «Ich hätte zwar bis 65 bleiben können, habe mich damals aber entschieden, Neu-Unternehmer zu werden.» Das Reise- Zur Person: erich Gysling (Jahrgang 1936) besuchte die Schulen in Zürich und studierte in Wien Kulturgeschichte. Sein journalistischer Weg führte über Tages- und Wochenzeitungen zum Schweizer Fernsehen, wo er u.a. die Sendung «Rundschau» mitbegründete, Chefredaktor des ganzen Informationsbereichs, Leiter der «Tagesschau» und der «Rundschau» war. Von 1994 bis 1996 war er zudem Chefkommentator für politische Ereignisse und Sonderkorrespondent für Russland. Erich Gysling absolvierte während seiner journalistischen Karriere ein Arabisch-Studium und verfasste drei Bücher über dieses Thema. Er ist überdies Autor weiterer Publikationen. Heute ist er Chefredaktor der «Weltrundschau» und in freier Form für elektronische Medien und Zeitungen tätig. Erich Gysling bereist regelmässig die Länder des Nahen Ostens, Iran, die Kaukasus-Region und Zentralasien und ist Mitbegründer von «Background Tours», wo er als Reiseleiter tätig ist: «Background Tours», Neuengasse 30, 3011 Bern, Telefon 031 313 00 22, infobackground.ch 4 Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 büro, für welches er seither als Reiseleiter fungiert, ist auf politische Reisen spezialisiert. Diese führen ihn sechsmal pro Jahr für je zwei Wochen in Länder, die eher nicht auf der touristischen Landkarte stehen. 2016 etwa begleitet er Reisen in den Iran, nach Kiew und Jordanien. Für Referate steht er jährlich 40 bis 50 Mal im Einsatz und schreibt Zeitungsartikel, Kommentare und Textbeiträge für verschiedene Buchpublikationen. Ein eigenes Buchprojekt hat der Autor verschiedener Bücher derzeit nicht. «Ich fände es verwegen, die aktuelle politische Situation im Nahen und Mittleren Osten zu kommentieren oder zu analysieren», erklärt er. Obwohl das so auch nicht ganz stimmt. Seit über 40 Jahren ist er Chefredaktor der «Weltrundschau». Das Buch erscheint einmal jährlich in sechs Sprachen. «Leider dieses Jahr zum letzten Mal», bedauert er. Das Internet lässt grüssen! Für das 340 Seiten starke Buch steht er rund 100 Tage im Einsatz. «Früher hatten wir eine treue Leserschaft in Island – sagenhafte 2000 Exemplare!» Dass «Die Weltrundschau» dort nicht mehr erhältlich sei, liege an der Überalterung. «Überalterte» Leserinnen und Leser? Gysling lacht: «Nein, ‹überaltert› waren der Verleger und der Übersetzer, beide Mitte 80.» Immerhin ist Erich Gysling auch schon fast 80. Und er ist immer noch unterwegs. Warum? «Ich lerne immer wieder Neues kennen, gerade in Regionen, in denen ich bereits war.» Das vertiefe seine Kenntnisse. «Ich muss nicht immer neue Länder entdecken», präzisiert er. «Ich war zum Beispiel noch nie in China oder in Japan, und vermutlich werde ich da wohl auch nie hinreisen.» Woher kommt diese bis heute ungebrochene Reiselust? «Ich war bereits in meiner Kindheit gerne unterwegs», sagt er. Mit elf lernte er Velo fahren. Von da an gab es kein Halten mehr. Jung Erich fuhr rund um die Schweiz, meisterte alle fotos: Peter lauth erich Gysling: «ich halte 40 bis 50 referate pro Jahr und reserviere mir täglich eine stunde für sprachstudien. solange es mir gesundheitlich gut geht, werde ich unterwegs und auf reisen sein.» Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 5 Für entspanntes Einkaufen. Erleben Sie, wie einfach und zeitsparend Sie Ihren wöchentlichen Einkauf bei coop@home erledigen und schenken Sie sich Zeit – für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. coop@home bietet eine grosse Produkteauswahl zu gleichen Preisen wie in der Filiale und beliefert Sie in der ganzen Schweiz bequem bis an die Wohnungstüre. Kein Ärger mehr über lange Schlangen an der Kasse und kein Schleppen von schweren Einkaufstüten… dafür viel Zeit zum Geniessen von schönen Tagen und besonderen Momenten. Code «ZENIT13-H» ist pro Kunde einmal einlösbar im coop@home Supermarkt oder Weinkeller (ohne Subskriptionen). Gültig für Bestellungen ab CHF 200.– bis 30.06.2016. www.coopathome.ch Im ZenIt Pässe und pedalte bis nach Genua. Mit einem Velo, das weder Mountainbike noch hochgezüchtetes Rennrad war. Damit kommt man nicht an einem Tag nach Genua. «Nein, nein», schmunzelt er, «aber Como habe ich in einem Tag gemacht. Das war hart, trotz Veloverlad in Amsteg und Bahnfahrt bis Airolo.» Auslöser seiner Reisefreude sei die Lust gewesen, andere Kulturen zu entdecken, zu erfahren, wie andere Menschen leben. Sein Studium absolvierte Erich Gysling in Wien mit Schwerpunkt «Zensur des Regimes Metternich im Wien des 19. Jahrhunderts». Da drängt sich die Frage auf, inwiefern die Attacke im Januar 2015 auf die Satirezeitschrift «Charlie Hebdo» wegen islamkritischer Karikaturen mit seinem Studienthema verglichen werden kann. Die Antwort kommt prompt: «Das Metternich-Regime war eine Diktatur.» Damals wurden Zensoren ins Theater geschickt, um regimekritische Stücke zu melden. «Es gab null Toleranz gegenüber Regimekritikern.» Regimekritiker wie Johann Nestroy liessen sich davon allerdings nicht einschüchtern. Seine Stücke wurden in den Vororten gespielt, meist in Dialekt. Davon hatten die Zensoren wenig Ahnung, da sie der gehobenen Klasse angehörten. «Nestroy war clever», erzählt Gysling, «getreu dem Motto ‹Der Adler lernt besser sehen und der Hase schneller rennen› hat Nestroy der Zensur immer wieder ein Schnippchen geschlagen.» Und fügt an: «Mein Studium hat mich in Sachen Zensur von heute nicht schlauer gemacht.» Hingegen stelle sich heute die Frage: Wie kann eine freie Gesellschaft weiterhin frei bleiben? Wo werden wir missbraucht? «Auf diese Fragen gibt es bisher noch keine gültigen Antworten. Auch, weil man von Fall zu Fall entscheiden muss. Hier ist klar eine gewisse Hilflosigkeit zu spüren», stellt er fest. Hat der Journalist Erich Gysling, der meist aus Krisengebieten berichtet hat, ebenfalls Zensur erlebt? «Da gibt es schon ein paar Episoden», sagt er. «Als ich in Ägypten einen Beitrag gedreht habe, haben wir den im Schneideraum des ägyptischen Fernsehens bearbeitet. Mit dabei war eine Zensorin. Da gab es Strassenszenen, vor denen der Kommentator seinen Text sprach. Bei einer für uns völlig harmlosen Szene griff die Zensorin ein. Im Hintergrund war der Tahrir-Platz zu sehen und ein Eselskarren. Diese Szene musste geschnitten werden, weil ein Eselskarren nach ägyptischer Lesart Rückständigkeit bedeutet.» Auch in Israel sei er schon zensuriert worden. «Im Nahen Osten ist das gang und gäbe. Da kann man nicht viel dagegen machen.» Als schreibender Journalist sei man freier. «Vor Ort sammelt man Informationen und schreibt den Artikel in der Schweiz, wo er veröffentlicht wird. Da hat man keine ausländischen Zensoren im Nacken.» Nach dem Studium wurde Erich Gysling Journalist bei der Tageszeitung «Düsseldorfer Mittag» und dem Radio- sender RIAS Berlin, bevor er zum Schweizer Fernsehen und der «Tagesschau» wechselte. Seine journalistische Leidenschaft hatte er aber bereits früher entdeckt. «Während des Studiums habe ich für den Tages-Anzeiger geschrieben. Meist Buchbesprechungen. Das war ein willkommener finanzieller Zustupf.» Das Reizvolle am Journalismus sei, dass man ständig Neues lernen könne. «Als Journalist hat man Zugang zu Themen und Gebieten, zu denen man sonst keinen Zugang hat. Journalismus ist ein Lernberuf.» Obwohl er als Auslandskorrespondent immer wieder viele Hürden überwinden musste, bis er für gewisse Länder ein Visum bekommen hat, eröffnete ihm sein Journalistenausweis vor Ort oft Tür und Tor. Neuanfang als Reiseunternehmer Trotz seiner Leidenschaft für diesen «Lernberuf» zog Erich Gysling 1996 mehr oder weniger einen Schlussstrich unter seine Journalistenkarriere und wagte mit 60, wenn andere sich langsam auf die Pensionierung vorbereiten, einen Neuanfang als Reiseunternehmer. Manche Menschen brauchen immer wieder neue Herausforderungen. Erich Gysling auch? «Nein, eigentlich nicht. Im Grunde wäre ich gerne beim Schweizer Fernsehen geblieben. Und blieb ihm ja auch nachher noch erhalten.» Aber damals seien gewisse Infotainment-Tendenzen am Leutschenbach spürbar geworden. «Damit hatte ich Mühe.» Als Reiseleiter ist er so leidenschaftlich unterwegs wie zuvor als Journalist. Und die eine Tätigkeit lässt sich nicht ganz von der anderen trennen. Bei diesen Reisen profitiert Erich Gysling nicht nur von seinen Landeskenntnissen, sondern auch von seinen Sprachkenntnissen. Ihm wird nachgesagt, dass er sieben Sprachen beherrscht. «Was das betrifft, können wir auch von elf Sprachen reden», sagt er und lacht. Es komme darauf an, was man unter «Sprachkenntnisse» verstehe. Seine Fähigkeiten sind trotzdem beeindruckend. Referate hält er ohne Manuskript in Deutsch, Englisch und Französisch. «Für Italienisch brauche ich ein Manuskript, auf Spanisch etc. kann ich Literatur lesen.» Sein Schwedisch reiche für Zeitungslektüre, Nachrichten am Fernsehen und etwas Konversation. Das gilt auch für Russisch, Persisch und Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 16 7 Arabisch. Und wie schafft man das mit 80? «Ich reserviere mir täglich eine Stunde für Sprachstudien, denn ich reise fast nie in ein Land, das ich nicht kenne und dessen Sprache mir fremd ist. Sprache ist Kultur.» Was für ihn das schönste Reiseerlebnis war, kann Erich Gysling nicht auf Anhieb sagen. Nach einigem Überlegen entscheidet er sich für Botswana. «Ich mache viele Campingreisen in Botswana. Die Zelte stehen mitten in der Natur. Und es gibt kein tolleres Gefühl, als wenn Löwen oder Hyänen ganz dicht vors Zelt kommen.» Keine Angst vor den Löwen? «Aber nein», lacht er, «die machen nichts!» Eines der schlimmeren Erlebnisse hatte er in Kenia. Da war er mit einer Reisegruppe auf dem Flughafen gelandet und sollte auf einen Anschlussflug umsteigen. «Den gab es aber nicht», erzählt er, «weil es die Fluglinie nicht mehr gab. Da stand ich dann mit zehn Leuten – ohne Hotel, ohne Gepäck und ohne Visum für das Zielland.» Zurück zum jungen Erich Gysling, der in den 60er-Jahren bei der «Tagesschau» gelandet war. Was noch lange nicht bedeutet, dass man zu einem der einflussreicheren Auslandskorrespondenten des Schweizer Fernsehens avanciert. «Das war reiner Zufall», erinnert er sich. 1968/69 war der Konflikt zwischen Israel und Palästina brandaktuell. Also InSerate 8 Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 16 beschloss man bei der «Tagesschau», jemanden dorthin zu schicken.» Und da er gerade frei war, schickte man ihn. «Offenbar hat mein erster Einsatz überzeugt, und ich wurde noch zweimal hingeschickt. Diese Einsätze haben mich dazu motiviert, am Orientalischen Institut in Zürich Arabisch zu studieren. Es ist undenkbar, diesen Experten nicht nach seiner Einschätzung zur derzeit hochbrisanten Situation in diesen Gebieten zu befragen. Die Gegend ist nicht erst seit heute ein Pulverfass, das dauernd zu explodieren droht. Die Konflikte schwelen seit Jahrzehnten, wenn nicht schon länger. «Das ist so. Aber immer wieder auf unterschiedliche Art und Weise.» Als Beispiel führt er den «arabischen Frühling» an, den er lieber als «Arabellion» bezeichnet. «In diesen Ländern herrscht eine andere Vorstellung von Demokratie – eine, die man mit der westlichen Vorstellung nicht vergleichen kann.» Europa ist ein begehrtes Auswanderungsziel für Länder, in denen Krieg und Elend herrschen und Zehntausende in Flüchtlingslagern leben. Letzten August hat Angela Merkel alle willkommen geheissen unter dem Motto «Wir schaffen das!». Heute steht sie wegen dieser Aussage in der Kritik. «Ich finde es billig, Angela Merkels Willkommenskultur im zenit vom August zu verurteilen. Damals präsentierte sich eine andere Lage. Die Lebensmittelzahlungen der UNO an die Flüchtlingslager rund um Syrien wurden halbiert oder ganz gestrichen. Und stellen Sie sich vor: Ich bin im Lager, habe Frau und zwei Kinder und das bisschen, das ich bisher bekommen habe, wird halbiert oder ganz gestrichen. Das Geld schwindet von Tag zu Tag.» Dann komme ein Schlepper und sagt, dass zwischen Griechenland und Mazedonien Zäune gegen illegale Einwanderer errichtet werden. Da kaufe man sich halt mit dem letzten Geld eine Schlauchbootüberfahrt, bevor es zu spät ist. Nachdenklich fügt er an: «Was würden Sie in dieser Situation machen?» Fragen über Fragen, aber keine Lösungen. Oder doch? «Syrien stellt keine Waffen her», sagt Erich Gysling, «die liefern Russland, der Westen und andere arabische Staaten, die vom Westen unterstützt werden. Es geht immer um Geld, Einfluss und Ideologie. Die Saudis wollen in Syrien ein sunnitisches Regime installieren. Das religiöse Element darf man nicht ausser Acht lassen.» Der IS sei vergleichbar mit dem Regime in Saudi-Arabien. «Die Ideologie beider Systeme ist vergleichbar. Beide wollen diese durchsetzen.» Was die Radikalisierung in der Schweiz angeht, sei das übrigens nichts Neues, fügt er an. Stimmung gegen Fremde habe es auch in der Schweiz schon immer gegeben. Spätestens seit 1968 mit James Schwarzenbach. «Wir Schweizer klagen auf einem fürchterlich hohen Niveau. Die Schweizer sind nicht bereit, Opfer zu bringen; dafür müssten sie ihre Wohlfühlzone verlassen», sagt Erich Gysling. Dass Terroranschläge inzwischen auch Europa erreicht haben, hat ihn überrascht. «Ich habe das nicht kommen Nie und nimmer: was möchten sie nie erleben? Grausamkeiten gegenüber Mensch und Tier. wohin würden sie nie reisen? In die Zentralafrikanische Republik. wen oder was werden sie nie vergessen? Die erste Begegnung mit meiner Frau. was würden sie nie essen? Gänseleber, Kalbfleisch. Fleisch ganz allgemein, ich bin Vegetarier. was würden sie nie lesen? «Nicht ohne meine Tochter.» welche musik würden sie nie hören? Jetzt anrufen ren* ofitie d un sofort pr 99 90 Tel. 041 36g8der ersten GrafiK: supersonix Hardrock. Pflegebetten * Gratislieferun ngen 50 Bestellu Einkaufen ganz einfach gemacht – dank dem sympathischen Hauslieferdienst vom Quai4 Günstig kaufen, statt teuer mieten! q u a i 4 (ab Fr. 1880.– geliefert und montiert.) Quartierlade – einfach Gut neu am alpenquai 4 in luzern – www.quai4.ch I d’diga muesch higa! www.diga.ch/care Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 9 inserate […] Sie erzählen – ich schreibe [Ihre Lebensgeschichte] textstelle.ch • für Ihre Nachkommen • für Ihre Bekannten textstelle.ch • für Sie selbst Christian Schürer Rebhalde 1 Wünschen Sie weitere Infos? 6004 Luzern Besuchen Sie meine Website, Tel. 041 240 69 77 [email protected] rufen Sie mich an oder schicken www.textstelle.ch Sie mir ein E-Mail! Musikunterricht à la carte für Erwachsene und Senioren Die Musikschule Luzern bietet Seniorinnen und Senioren aus dem ganzen Kanton Luzern Unterricht und Kurse an. Lernen Sie uns kennen! n Instrumental- und Gesangsunterricht für Anfänger und Fortgeschrittene n Ensembles & Bands n Kurse n Konzertbühnen Beratungstag für Erwachsene 16. April 2016, 9.00 – 10.00 Uhr Musikschulzentrum Südpol, Haben Sie Fragen? Rufen Sie uns an. 041 208 80 10 [email protected] www.musikschuleluzern.ch Arsenalstrasse 28, Kriens Spitalregion Luzern/Nidwalden Öffentlicher Vortrag Blasenschwäche – Wie kann geholfen werden? Dienstag, 21. Juni 2016, 18.30 – 20.00 Uhr Referent Dr. med. Dominik Geibel, Chefarzt Gynäkologie / Geburtshilfe | Dr. med. Michael Thoms, Oberarzt Urologie | Irma Dissler, Physiotherapeutin, CAS Pelvic Physiotherapy | Angela Nussbaum, Stv. Leitung Physiotherapie, Spezialisierung Beckenbodenrehabilitation Wo? Schützenhaus, grosser Saal, Wolhusen | Kosten? Der Eintritt ist frei. | Nach dem Vortrag wird ein kleiner Apéro offeriert. | Wir freuen uns, Sie bei uns zu begrüssen! Luzerner Kantonsspital Wolhusen [email protected] | www.luks.ch/veranstaltungen | 041 492 82 82 10 Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 Kompetenz, die lächelt. Gsond ond zwäg is Alter sehen. Ich war der Meinung, dass die, die sich auf die beschwerliche Balkanroute begeben haben, nicht in Terroristenkreisen landen.» Terroristen könnten offenbar einfacher einreisen als Asylanten, was das Beispiel eines Pariser Attentäters im Januar gezeigt habe. Er ist sechsmal innerhalb Europas ein- und ausgereist. Hilfe vor Ort wäre seiner Meinung nach ein Ansatz. Rund um Syrien, in den Flüchtlingslagern. Leider sei der Westen heuchlerisch gegenüber den Staaten im Nahen Osten. «Mit denen macht man nach wie vor gute Geschäfte und liefert Waffen.» Erich Gyslings Lebensmittelpunkt liegt trotz seiner Reiseaktivitäten in der Schweiz. Aber vielleicht hat sich der Vielreisende auch schon mal Gedanken übers Auswandern gemacht. «Ich lebe gerne in der Schweiz», erklärt er. «Tatsächlich habe ich am Ende meiner Fernsehtätigkeit meiner Frau immer mal wieder scherzhaft vorgeschlagen, nach Paraguay auszuwandern.» Das Leben dort sei billig und die AHV würde reichen. «Meine Frau war dagegen mit dem Argument ‹Was soll ich in Paraguay›? Heute gibt es für mich keinen Grund mehr zum Auswandern. Und meine Frau reagiert seither allergisch, wenn ich das Wort Paraguay in den Mund nehme.» Apropos Frau: Erich Gyslings Ehefrau war Psychoanalytikerin mit eigener Praxis. Heute malt und zeichnet sie. Da liegt die Frage nahe, ob die Fachfrau den Reiselustigen wegen seiner auch mit 80 ungebremsten Reiselust analysiert habe. «Um Gottes willen, nein! Meine Frau kommt manchmal mit auf eine meiner Reisen. In den Iran zum Beispiel kommt sie gerne.» Und wie lange reist Erich Gysling noch? «Solange es mir gesundheitlich gut geht, werde ich unterwegs sein.» InSerat Wo Luzern am schönsten isst. Unser ausgezeichnetes Restaurant Pavillon sowie das à-la-carte-SpezialitätenRestaurant Galerie unter der Leitung von Küchenchef Marcel Gerber zaubern kulinarische Höhepunkte auf den Teller, die die Gäste begeistern. Ob leichter Business-Lunch, originelle Häppchen oder festliches Menukonzert unsere marktfrische Küche verwöhnt Sie zu jeder Tageszeit. Unser Highlight: Nebst unserem legendären Chateaubriand präsentieren wir Ihnen herausragende Gastköche aus aller Welt, die in Zusammenarbeit mit dem Schweizerhof-Küchenteam geschmackvolle Festival-Spezialitäten kreieren. Eine überraschende Abwechslung für Sie und Ihre Gäste! Reservieren Sie noch heute Ihren Tisch! Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 16 Telefon +41 (0)41 410 0 410 11 www.schweizerhof-luzern.ch Das ganze Leben lang in Bewegung Emma Ammann-Theiler (84) und Marcus Michelotti (71) waren zeitlebens unterwegs und sind es immer noch. Sie erzählten ZenitRedaktorin Esther Peter von den spannenden Erlebnissen während Ihres fotos: esther Peter Unterwegsseins. Marcus Michelotti, 71, Meggen Marcus Michelotti ist viel und oft unterwegs. Das war in Teenagertagen so und jetzt im Pensionsalter erst recht. Dabei stand nie der Leistungsgedanke im Vordergrund. Die tägliche Bewegung ist ihm wichtig. Dazu gehörten Sportarten wie Skifahren, Langlaufen, Segeln, Tennis oder Wandern. Die Freude am Wandern kam 1995, als er seine Leidenschaft fürs Golfspielen entdeckte. Nach der Pensionierung vor knapp sechs Jahren konnte er diesem Hobby noch intensiver frönen. Dies, nachdem er sich die Frage nach seinen weiteren Lebenszielen gestellt hatte. In seinem zweiten Wohnsitz in Ronco sopra Ascona verliebte sich Marcus Michelotti in die typischen Tessinerwälder. Nach und nach füllte 12 Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 sich der «Wanderrucksack» des Meggers, der in Luzern aufwuchs. Doch es blieb nicht bei dieser einen sportlichen Tätigkeit. Im Bildungs-+Sport-Kursprogramm von Pro Senectute stiess der Pensionär auf einen Schnupperkurs im Fechten. Spontan meldete er sich an und blieb «hängen». Seither ist Degenfechten ein fester Bestandteil im Wochenprogramm des Rentners. Nach diesem Neubeginn fühlte sich der 71-Jährige je länger, je mehr bereit, noch etwas Grösseres anzupacken. Spontan schloss er sich der Idee seines Sohnes Patrick an, der mit einer Reise nach Tansania und dem Besteigen des 5895 Meter hohen Kilimanjaro liebäugelte. Neun Monate blieben zur Vorbereitung und Umsetzung dieses PersönlichKeiten Vorhabens. Marcus Michelotti überliess dabei nichts dem Zufall. Nach einem ärztlichen Gesundheitscheck und einem Belastungs-EKG stand dem Abenteuer nichts mehr im Wege. Als sportliche Vorbereitung dienten ihm seine gewohnten Tätigkeiten. Golfen, Fechten, Wandern sowie der tägliche Spaziergang bei Wind und Wetter. Dieser Einsatz hat sich gelohnt. In den frühen Morgenstunden am Montag, 12. Oktober, stand der ehemalige CEO einer Marketingfirma auf dem Uhuru Peak, 5895 Meter über Meer. Es blieb nicht allzu viel Zeit zum Geniessen. Umarmungen, Freudentränen, Fotos, und bereits drängte der Führer zum Abstieg. «Es waren verrückte Momente, die kaum zu beschreiben sind. Das Gletschermassiv, die rotgelbe Sonne am Aufgehen, die Nebelschwaden an den Berghängen. Diese Stimmung genossen wir alle praktisch ohne Worte.» Es sei ein eindrückliches Erlebnis gewesen, erzählt Marcus Michelotti, «und dass ich dieses mit meinem Sohn Patrick teilen durfte, macht es noch wertvoller.» Und beim Betrachten der Fotos gibt es stets viel zu erzählen. Obwohl er gerne an dieses Abenteuer zurückdenkt, ist der Alltag längst wieder eingekehrt. Nun haben wieder die gewohnten Sportarten ihren fixen Platz im Wochenplan von Marcus Michelotti. Ein nächstes grösseres Projekt ist derzeit nicht geplant. Aber die Besteigung des Kilimanjaro stand damals ja auch nicht zuoberst auf seiner «To-do-Liste». So wird er auch in Zukunft viel unterwegs sein und neugierig bleiben auf alles, was noch folgt. ) Emma Ammann-Theiler, 84, Littau/Luzern Das «z Märt» gehen wurde Emma Ammann in die Wiege gelegt. «Es lag mir im Blut», wie sie selber zu pflegen sagt. Aufgewachsen auf dem Littauer Ruopigenhof verkaufte sie bereits als Schulkind jeweils im Herbst während ein paar Wochen Baumnüsse auf dem Markt. Diese Tätigkeit gefiel ihr. «So war das Sammeln und Auflesen der Nüsse nicht umsonst. Und es gab für diese nicht immer so angenehme Arbeit am Ende einen Batzen in die Haushaltskasse», schmunzelt die heute 84-Jährige. So war für sie schon früh klar, dass sie die familiäre Markttradition auch nach ihrer Hochzeit mit dem Nachbarn und dem Umzug in den Bodenhof fortführen wollte. Bald sorgten fünf Kinder für Leben auf dem Bauernhof – doch auch sie wurden bald in die Marktgewohnheiten mit eingebunden. Auf dem Hof herrschte aber nicht nur an den Markttagen emsiges Treiben. Säen und Ernten waren in den Sechzigerjahren praktisch ausschliesslich Handarbeit. Entsprechend viel Zeit musste dafür aufgewendet werden. Die Tage der jungen Bauersfrau waren also mehr als nur ausgefüllt. An Markttagen klingelte der Wecker von Emma Ammann kurz nach vier Uhr. Spätestens um fünf Uhr musste der Wagen mit dem am Vortag frisch geschnittenen Gemüse und dem saisonalen Obst fertig geladen sein. Zuerst mit Pferd und Anhänger, später mit einem kleinen VW Käfer ging es dann Richtung Luzern – bei Wind und Wetter. Es blieb jeweils nicht allzu viel Zeit, um die Ware auf dem vier Meter langen Stand an der Reuss marktgerecht herzurichten. Die Familie war aber ein eingespieltes Team, alle hatten ihre Aufgaben. Das Auf- und Abräumen ging ohne grosse Worte vonstatten. Dafür blieb danach hie und da etwas Zeit für einen kurzen Schwatz mit der Kundschaft. Emma Ammann pflegte zu allen einen sehr guten Kontakt und durfte auf eine grosse Stammkundschaft zählen. Dieses Ritual gehörte von 1954 bis 1990 fix zu ihrem Leben. Mittlerweile ist es in ihrem Leben etwas ruhiger geworden. Sie ist nicht mehr so oft unterwegs. An die Marktzeit erinnert sie sich aber stets gerne. Ihre Augen strahlen, wenn sie davon erzählt. Sie gerät ins Schwärmen, und ihre Erzählungen sind so lebhaft, als sei sie erst gestern noch an der Reuss – oder später dann etwas geschützter unter der Pfisteren – z Märt gewesen. Es sei eine wunderschöne, aber strenge Zeit gewesen, sagt sie. «Wenn es regnete, extrem kalt oder der Zahltag bei den Kunden noch nicht eingetroffen war, spürten wir dies schnell an den Einnahmen.» Doch nicht einmal in solchen Situationen habe sie sich gefragt, wieso sie diese Strapazen in Kauf nehme. «Der Markt gehörte zu meinem Leben. Ich hätte mir nichts Schöneres vorstellen können.» Sie ist unglaublich stolz, dass die Markttradition auch nach der Übergabe des Hofes an ihren Sohn weitergeführt wurde. Bereits steht mit dem Grosskind die nächste Generation bereit, um in ihre Fussstapfen zu treten. Jetzt allerdings nicht mehr mit Pferd und Wagen, sondern mit dem Lieferwagen. ) Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 13 inserate Einbau in jede bestehende Badewanne möglich Badewannentüre Variodoor Comfort Typ 4 Neuh Mit der neuen Badewannentüre von Magicbad Schenker GmbH Luzern steigen Sie bequem in Ihre Wanne. ) Top Qualität und modernes Design. ) Die Türe wird massgenau nach der Badewannenform gemessen und speziell angefertigt! ) Wir haben 4 verschiedene Modelle und auch sehr preisgünstige Varianten. magicbad schenker Gmbh 6004 luzern ) Lieferung und Montage in die ganze Schweiz. tel: 079/ 642 86 72 www.magicbad-schenker.ch ) Kostenlose Beratung vor Ort! 14 Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 eit Kreativität Fotos: Peter Lauth «Das Glück hat mich immer wieder an etwas herangeführt.» Chantal Jansen war in ihrem Berufsleben stetig unterwegs und machte dabei viele nicht alltägliche Erfahrungen. «Ich hatte ein abwechslungsreiches Leben», bilanziert die 71-Jährige, «weil das Glück mich immer wieder an etwas herangeführt hat.» Nach der Bezirksschule im Institut der Baldegger Schwestern in Bourguillon wurde Chantal Jansen klar, dass sie nicht ins väterliche Geschäft eintreten, sondern Richtung Pflege gehen wollte. Obwohl die Familie ihren Wunsch zunächst nicht unterstützte, fand sich in Fribourg eine passende Kinderpflegerinnenschule. In den diversen Praktika fühlte sich die noch unerfahrene Pflegerin allerdings häufig überfordert. So sei sie zeitweise für 32 Wöchnerinnen zuständig gewesen, was sehr belastend war. Weil die Schule auch eine auf begüterte Familien spezialisierte Stellenvermittlung betrieb, wurde Chantal Jansen Nurse in einer vornehmen Grossfamilie in Spanien, wo gerade das elfte Kind in der hauseigenen Kapelle getauft worden war. Nach zwei Jahren und zwei weiteren Kindern wollte die junge Frau noch etwas anderes sehen und wechselte zu einem Bruder des damaligen Fürsten von Liechtenstein. «Dort war es von der Familiengeschichte her zwar interessant, aber viel formeller und für mich langweiliger», erinnert sie sich. Als eine Kollegin eine Stelle in Amerika antrat, sagte sich Chantal Jansen: «Das will ich auch.» In einer politisch turbulenten Zeit betreute sie zwei Jahre die Kinder einer republikanischen Familie in New Jersey. Dann kehrte sie in die Schweiz zurück und begann die Krankenpflegeausbildung an der Schwesternschule Ilanz, die von den Dominikanerinnen geführt wurde. Die offene Art dieser Klostergemeinschaft gefiel ihr und bewog sie, dem Orden beizutreten. Es folgten Einsätze in verschiedenen Spitälern und schliesslich als Assistentin an der Krankenpflegeschule. Sie absolvierte die Ausbildung zur Lehrerin – ein paar Jahre später wurde sie Schulleiterin. Zehn Jahre lang erfüllte sie diese Aufgabe mit so viel Eifer und grossem Engagement, dass eine Erschöpfungsdepression sie zum Aufgeben zwang. Die körperliche Arbeit auf dem klösterlichen Bauernhof half ihr, zu sich selbst zu finden. Dieser Prozess dauerte drei Jahre. Für die mittlerweile fast 50-Jährige war klar, dass sie nicht zurück in die Schule wollte. Sie konnte sich damals auch nicht vorstellen, irgendwo hingeschickt zu werden. Im Sinne einer Neuorientierung liess sie sich vom Orden beurlauben und meldete sich auf ein Inserat des Alterswohnheims Chrüzmatt in Hitzkirch als stellvertretende Pflegedienstleiterin. Sie wurde mit offenen Armen empfangen. «Es war für mich wie ein Nachhausekommen», sagte sie, «plötzlich ging alles auf.» Sie fand eine Wohnung, in der sie noch immer lebt, und durfte in der Chrüzmatt während 12 Jahren viele Ideen umsetzen. Ihren Plan, in ein Waisenhaus nach Afrika zu gehen, liess Chantal Jansen nach zwei Aufenthalten dort wieder fallen. Dazwischen bekam sie eine Anfrage vom Altersheim Ibenmoos für einen temporären Einsatz, aus dem fast ein ganzes Jahr wurde: «Es war eine super Erfahrung und ein wunderbarer Abschluss meiner beruflichen Tätigkeit.» Ruhig wurde es danach jedoch nicht: Chantal Jansen lernte jodeln, schöpft Kraft aus dem Singen, engagiert sich in einem Verein, der im süddeutschen Schopfheim ein Seminarhaus auf die Beine gestellt hat, leitete für Pro Senectute und die Alzheimervereinigung fünf Jahre lang eine Gesprächsgruppe für Angehörige von Demenzpatienten, schwimmt gerne, spielt Blockflöte und ist auch in der Pfarrei aktiv. Ein stationenreiches Leben fürwahr. Sonja Hablützel Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 16 15 Foto: Peter Lauth RubRik Auf bruch inserat stimmung Il viaggio a Reims Dramma giocoso in einem Akt von Gioacchino Rossini Text von Giuseppe Luigi Balloco In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Vorstellungen (jeweils 19.30 Uhr): 1.5. (19.00 Uhr) | 8.5. (20.00 Uhr) | 12.5. | 14.5. | 19.5. (20.00 Uhr) | 29.5. (20.00 Uhr) | 31.5. | 12.6.* (13.30 Uhr) | 15.6. | 17.6. Preise: CHF 120/100/75/35 * Für Seniorinnen und Senioren gibt es 50% Vergünstigung bei Sonntagnachmittagsvorstellungen LUZERNER THEATER... www.luzernertheater.ch Tel. 041 228 14 14 unterwegs Der hohe Preis im Kampf um Gerechtigkeit Ali R. Celik kam 1985 als Asylsuchender in die Schweiz. Heute ist er Sozialarbeiter und vertritt die Grüne Partei im Bei den Diskussionen über die Flüchtlingsthematik vertritt Ali R. Celik, 1952, seine Ansichten fundiert und differenziert. Er weiss, wovon er spricht, ist er doch einer jener Asylsuchenden, die es geschafft haben. Trotz Gefängnis, Folter, Flucht und dem Aufbau einer neuen Existenz unter schwierigen Bedingungen wirkt er nicht verbittert, sondern sucht konstruktiv nach Lösungen. Von kurdisch-alewitischer Abstammung und in Zentralanatolien aufgewachsen, war Ali Celik viereinhalb Jahre als Gemeindevorsteher in seinem Herkunftsdorf tätig. Wegen seiner politischen Tätigkeit war er nach dem Militärputsch im Jahre 1980 zuerst mehrmals in Untersuchungshaft, dann im Gefängnis und lebte anschliessend im Untergrund. «Ich kämpfte für die Gerechtigkeit und wusste von Anfang an um den hohen Preis. Das Schlimmste war für mich nicht die Folter, sondern mitzuerleben, wie mein 80-jähriger Grossvater, der mich bei der Verhaftung schützen wollte, brutal zusammengeschlagen wurde», zeigt Ali R. Celik die Ursachen für seine Flucht auf. An Leib und Leben bedroht, kam er 1985 als Asylsuchender in die Schweiz. Vorwiegend im Selbststudium lernte er Deutsch und arbeitete zehn Jahre als Maler. Er fand schnell Kontakte, konnte ein Beziehungsnetz aufbauen und engagierte sich aktiv in Gruppen für Migrationsfragen. «Ich arbeitete sehr hart, wollte jedoch nicht einfach Geld verdienen und konsumieren, sondern an der Gesellschaft teilhaben und meinen Platz darin finden.» Berufsbegleitend absolvierte er die Ausbildung zum Sozialarbeiter und studierte ab 2001 Soziologie mit Geschichte und Philosophie im Nebenfach. Die zehnjährige Dauer des Einbürgerungsverfahrens und die mehrmalige Ablehnung seines Einbürgerungsgesuchs ohne Begründungen belastete ihn schwer. Er konnte es rational nicht verstehen. «Es hat mich enttäuscht und viel Nerven, Zeit und Geld gekostet.» Heute arbeitet der Vater von vier erwachsenen Kindern und sechsfache Grossvater als Sozialarbeiter beim SAH Zentralschweiz. Seit 2011 ist er als Vertreter der Grünen Partei Mitglied des Grossen Stadtrates und der Sozialkommission der Stadt Luzern. foto: Peter lauth Grossen Stadtrat in Luzern. Ali R. Celik versteht die Ängste in der Bevölkerung angesichts der grossen Anzahl von Flüchtlingen, worauf die Politik nicht vorbereitet war. Doch deprimieren ihn die über Politik und Medien konstruierten und pauschalisierten Vorurteile. «Es geht doch um Menschen, um Familien, von denen die meisten ihr Zuhause nicht freiwillig verlassen haben.» Er wünscht sich deshalb eine sachliche Politik, die in differenzierten Diskussionen nach realistischen Lösungen sucht, anstatt die Migrationsthemen auf der Suche nach möglichst vielen Stimmen zu instrumentalisieren und zu bewirtschaften. Mittelfristig findet er es wichtig, die Lebensbedingungen in den Herkunftsländern zu verbessern, ist er doch überzeugt: «Die Flüchtlinge würden mehrheitlich wieder gehen, weil sie hier keine Aufstiegschancen sehen.» Er betont auch die Bedeutung der Integrationsmassnahmen, die sich seit seiner Ankunft stark verbessert haben: «Gute Rahmenbedingungen bei der Integration tragen dazu bei, dass die Füsse der Flüchtlinge wieder auf festem Boden stehen können. Dazu gehören Aufnahmebereitschaft, Offenheit und Zuneigung der Einheimischen gegenüber den Fremden. Diese müssen jedoch auch selber aktiv werden und sich bemühen.» Wichtig sei ein Blick weit über die Landesgrenzen hinaus verbunden mit dem Bewusstsein, dass alles, was in der Welt geschieht, mit der Schweiz verknüpft ist und die aktuellen Geschehnisse uns alle betreffen, Eingesessene wie Migrantinnen und Migranten. «Die Gesellschaft ist ständig im Wandel. Wir können uns nur dann weiterentwickeln, wenn uns dies bewusst ist.» monika fischer Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 17 sterben Zwischen Schicksal und Selbstbestimmung War Sterben früher einmal fremdbestimmtes Schicksal, so wird es ist heute je länger, je mehr und in hohem Masse von den Entscheidungen der Menschen abhängig und damit in die eigene (Mit-)Verantwortung gestellt. Das macht die Sache eindeutig schwieriger. Während Jahrhunderten war das Sterben für Menschen der Inbegriff der Erfahrung eines fremd verfügten Schicksals. Mangels medizinischer Möglichkeiten blieb nichts anderes übrig, als sich der Wirklichkeit des Todes zu stellen und das Sterben zu gegebener Zeit hinzunehmen. Wie immer man es interpretierte: ob als Folge natürlicher Prozesse, als Zumutung des Schicksals oder als Entscheid des «Herrn über Leben und Tod» – im Sterben machten Menschen die Erfahrung, nicht Herren über ihr eigenes Leben, sondern einer höheren Macht unterworfen zu sein. Diese Erfahrung wurde aufgrund neuer medizinischer Entwicklungen zunehmend durch eine neue Erfahrung des Sterbens überlagert. Im Kampf gegen das Sterben entwickelte die Medizin immer mehr Möglichkeiten, den Tod hinauszuschieben und das Leben zu verlängern. Folge davon war ein markanter Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung und eine Zunahme von Situationen am Lebensende, in denen medizinisch über Weiterleben oder Sterbenlassen entschieden werden muss. So dankbar die meisten von den lebensverlängernden Möglichkeiten moderner Medizin Gebrauch machen, so sehr entwickelte sich zugleich die Befürchtung, im Sterben zwar nicht mehr einem blinden Schicksal, wohl aber der Eigendynamik einer Hightech-Medizin und einer ärztlichprofessionellen Fremdbestimmung unterworfen zu werden, die es einem verunmöglichen, zur rechten Zeit sterben zu dürfen. Dagegen erhob sich Kritik. Sie äussert sich unter anderem in der Forderung nach dem «Recht auf den eigenen Tod» oder nach einem «selbstbestimmten Sterben». * dr. heinz rüegger, theologe, ethiker und gerontologe, wissenschaftlicher mitarbeiter am institut neumünster, einem interdisziplinären Kompetenzzentrum für fragen des alters innerhalb der stiftung diakoniewerk neumünster (zollikerberg). 18 Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 Unter dem Schlagwort des selbstbestimmten Sterbens wird meist nur das Phänomen des begleiteten Suizids diskutiert, wie er etwa durch Exit ermöglicht wird. Das gibt ein völlig verzerrtes Bild der Realität wieder. Begleitete Suizide stellten 2013 in der Schweiz nur 0,9 Prozent aller Todesfälle dar. Eine 2003 veröffentlichte Studie einer internationalen Forschergruppe ergab jedoch, dass in der Schweiz in 51 Prozent der Todesfälle das Sterben erst erfolgte, nachdem bewusste Entscheidungen vorausgegangen waren, die betroffene Person sterben zu lassen. Nach Aussagen des bekannten Palliativmediziners Prof. Gian Domenico Borasio von der Universität Lausanne liegen sogar bei 75 Prozent der Sterbefälle in der Schweiz Situationen vor, in denen bewusst entschieden werden müsste, ob das Sterben zugelassen oder durch lebensverlängernde Massnahmen verhindert werden soll. sich für das sterben entscheiden Wer aber hat denn zu entscheiden? Die Frage ist rechtlich gesehen klar: der betroffene Patient selbst. Und wenn er dazu nicht mehr in der Lage ist, liegt die Entscheidung bei den in Art. 378 ZGB festgelegten vertretungsberechtigten Personen in medizinischen Angelegenheiten. Diese haben sich streng am mutmasslichen Willen, also der zu vermutenden Selbstbestimmung des betroffenen Patienten, zu orientieren. Das bedeutet: Sterben unter den real existierenden Bedingungen des heutigen Gesundheitswesens in der Schweiz ist in der Mehrheit der Fälle so oder so «selbstbestimmtes Sterben». Oder wie es der Palliativmediziner Roland Kunz einmal formuliert hat: «Die Medizin macht alles, um Patienten am Leben zu erhalten … Dies führt dazu, dass wir immer mehr selbst entscheiden müssen, was früher dem Schicksal überlassen wurde. Heute müssen wir uns bewusst entscheiden, wann wir sterben wollen, wann wir also eine Therapie nicht mehr in Anspruch nehmen oder sie abbrechen wollen. Das Sterben lassen wir nicht mehr gesche- foto: wikimedia.com ferdinand hodler dokumentiert das sterben seiner kranken geliebten valentine godé-darel in bildern. hen. Für das Sterben muss man sich entscheiden.» Das verändert das Sterben im Vergleich zu früher radikal. Sterben wird immer mehr von einem fremd verfügten Schicksal zu einem selbst (mit)bestimmten «Machsal» (O. Marquard). Wobei das eigene Entscheiden in den allermeisten Fällen gar nicht auf einen Suizid zielt, sondern auf den Verzicht auf lebensverlängernde Massnahme (eine sogenannte passive Sterbehilfe). Klar ist auf alle Fälle: Sterben ist heute in hohem Masse von unserem eigenen Entscheiden abhängig und damit in unsere eigene Verantwortung gestellt. Das macht die Sache eindeutig schwieriger. selbstbestimmung und ambivalenz Manche mögen diese Entwicklung dankbar als Zugewinn an Freiheit und Selbstbestimmung verstehen, zu Recht. Ein Bundesgerichtsentscheid vom 03.11.06 hält fest: «Zum Selbstbestimmungsrecht im Sinne von Art. 8 Ziff. 1 der Europäischen Menschenrechtskonvention gehört auch das Recht, über Art und Zeitpunkt der Beendigung des eigenen Lebens zu entscheiden.» Für andere liegt in dieser Freiheit, die faktisch einer Verpflichtung zu eigenem Entscheiden gleichkommt, eher eine Zumutung und Überforderung. Denn die Erfahrung zeigt, dass die meisten Menschen gegenüber dem Sterben sehr ambivalent sind und oft gar nicht recht wissen, ob sie in einer konkreten Situation weiterleben oder sterben wollen. Ob wir das gut finden oder nicht, wir sind durch die moderne Medizin in die Situation eines Zwangs zur Freiheit eigenen Entscheidens über Weiterleben oder Sterben geraten, hinter die es kein Zurück mehr gibt. Wir können nur lernen, diese Freiheit und Selbstbestimmung verantwortlich wahrzunehmen. Das braucht Zeit und Mut, sich offen mit diesen Fragen auseinanderzusetzen – am besten im Gespräch mit nahestehenden, medizinisch, pflegerisch und ethisch vielleicht fachkundigen Menschen. Eine moderne Patientenverfügung könnte als Gesprächsgrundlage dienen. Und um solche Fragen einigermassen kompetent für sich beantworten zu können, wird man nicht darum herumkommen, sich auch darüber zu informieren, welche verschiedenen Arten selbstbestimmten Sterbens es denn gibt und an welchen Krankheitsbildern man relativ leicht sterben kann. Ob Verzicht auf weitere lebensverlängernde Massnahmen, ob Sterbefasten oder als letzter Ausweg ein begleiteter Suizid – Sterben ist weitgehend in den Horizont der Selbstbestimmung geraten. Diese Freiheit sollten wir verantwortlich wahrnehmen, ohne dabei der zwanghaften Meinung zu verfallen, «würdig» sei ein Sterben nur, wenn es bis ins Letzte von uns geplant, kontrolliert und verantwortet wird. Zu einem humanen, existenziell bedeutungsvollen Sterben gehört beides: die aktive Selbstbestimmung und das passive Hinnehmen und Mit-sichgeschehen-Lassen. Das schliesst sich nicht aus. Aber das Finden der richtigen Spannung zwischen diesen beiden Polen ist heute sicher anspruchsvoller geworden. heinz rüegger referiert an der Pro-senectute-fachtagung «selbstbestimmung am lebensende» vom 24. märz in nottwil (mehr dazu siehe seite 30.) Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 19 Auf der Suche nach einer Der Filmemacher Edwin Beeler hat sechs Menschen im Alltag, bei der Sinnsuche und der Begegnung mit Sterben und Tod begleitet. Obwohl der Dokumentarfilm «Die weisse Arche» vom Sterben handelt, ist er ein eindrückliches Plädoyer fürs Leben. Eine Bank, ein Wegweiser, ein Baum und das Rauschen des Windes in den Blättern leiten den Film ein und sind gleichzeitig Programm. «Der Mensch wird geboren, arbeitet, konsumiert – und stirbt. Das kann doch nicht alles sein. Mich interessiert der Übergang. Es muss etwas geben, das über das Materielle, das Fassbare hinausgeht, auch wenn heute viele Wissenschafter alles nicht Erklärbare als Hirngespinste abtun», erklärt Edwin Beeler die Gedanken, die hinter der Entstehung des Filmes stehen. Diskret hat er verschiedene Menschen im Alltag mit der Kamera begleitet. Sie berichten von der Bedeutung ihrer Arbeit, dem Sinn des Lebens, von ihrer Suche nach Spiritualität, ihren Erfahrungen mit Sterben und Tod und ihren Gedanken über das, was danach sein wird. Eugen Bollin, Kunstmaler und Benediktinermönch im Kloster Engelberg, versucht leidenschaftlich und kraftvoll, die wesentlichen Züge eines Menschen ins Bild zu setzen. Ihn interessiert insbesondere die Lebensspanne zwischen Jugend und Gebrechlichkeit im Alter. Den Tod vergleicht er mit einem Tor, einem Übergang. Für den Heiler und Mystiker Sam Hess ist das Diesseits eng mit dem Jenseits verbunden. Verstorbenen, die noch da sind, hilft er mit dem Ausräuchern, zur Ruhe zu kommen. Er ist überzeugt: «Es gibt mehr, als wir zu fassen vermögen.» Man müsse leer werden, um das Wesentliche aufnehmen zu können. Alfons Bachmann, Älpler und ehemaliger Kartäuser, hat als Aussteiger seine innere Stimme gefunden. Schritt für Schritt hinterlässt er seine Spur im Schnee. Er arbeitet hart und trägt alles, was er zum Leben braucht, zu Fuss aus dem Tal herauf, bedächtig, langsam. Für ihn ist es schwierig, dass alles immer schneller gehen muss, benötige er doch Zeit, um sich entwickeln zu können. Für den letzten Film seiner Trilogie über die Volksfrömmigkeit hat Edwin Beeler wohl ein Konzept geschrieben. Vieles ergab sich jedoch prozesshaft bei der Recherche. 20 Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 16 Foto: calypso Film aG Von MoniKa FiScher Dazu gehört der Kontakt mit der nahtoderfahrenen Pflegefachfrau Monika Dreier. «Ein Glücksfall», meint der Filmemacher. «Sie hat mir viele Türen geöffnet. Ohne sie hätte ich es nie gewagt, eine Demenzabteilung zu betreten, geschweige denn, dort zu filmen.» Zuvor begleitete er Monika Dreier auf den Oberalppass, wo vor zehn Jahren das Lawinenunglück geschah. In der kargen Berglandschaft berichtet sie vom Ereignis, das ihr die Angst vor dem Tod genommen und ihr Leben massgebend verändert hat: «Im ersten Augenblick, als die Schneemassen über mich hereinbrachen und mich herumwirbelten, hatte ich Panik. Nach der Phase des Abschiednehmens von der Familie, vom Leben war alles aufgelöst, auch die Empfindung von Zeit und Raum. Ich habe erfahren, dass letztlich alles gut und heil ist, war wunschlos glücklich, von tiefster Zufriedenheit erfüllt.» Diese Erfahrung hat ihre Einstellung gegenüber Leben, Krankheit und Leiden verändert und begleitet sie in ihrem Zweitberuf als Pflegefachfrau. Stundenlang wurde sie von Edwin Beeler bei der Pflege und Betreuung auf der Demenzabteilung des Pflegeheims «Chlösterli» in Unterägeri begleitet. Ihr einfühlsamer Umgang mit den hochaltrigen gebrechlichen Menschen berührt. Die Bilder konfrontieren mit dem letzten Lebensabschnitt eines Menschen. Ungeschönt und doch mit Würde und Respekt zeigen sie den körperlichem Zerfall und die damit verbundene Abhängigkeit. Die liebevolle Präsenz der Pflegefachfrau vermittelt ein Gefühl des Aufgehobenseins und wirkt tröstlich. Bewegend sind auch die Szenen auf der Altersstation der Kapuziner in Schwyz, wo Bruder Martin Germann sei- DoKumentArFILm anderen Wirklichkeit nen Mitbruder Fromund beim Sterben begleitet. Bei aller Nähe wahrt die Kamera selbst im intimsten Vorgang die Würde des Menschen. Für Beeler war es eine besonders tiefe Erfahrung. Er staunt nachträglich, wie schnell er das Vertrauen der Ordensbrüder gewinnen und eine Beziehung schaffen konnte. Zusammen mit dem Tontechniker hielt er sich im Hintergrund, die Kamera wurde von den Beteiligten Bruder martin kaum wahrgenommen. Germann begleitet Das vertraute «Bhüet di Gott» seinen mitbruder weckt Erinnerungen und klingt lange Fromund beim nach. Eindrücklich zeigen verschieSterben. dene Szenen, was der Mensch am Ende des Lebens braucht: keine Theologie und grossen Worte, wohl aber Zeit und mitmenschliche Zuwendung. Als hilfreich und tröstlich erweisen sich beim Übergang vom Leben in den Tod auch die Verwurzelung im Glauben und vertraute Rituale. Dass so viele katholische Ordensleute im Film vorkommen, war nicht Absicht, sondern hat sich so ergeben. Zudem möchte Edwin Beeler als ethnografischer Filmer Dinge konservieren, die vielleicht nicht mehr lange existieren. Dazu gehört das Aufbahren des Verstorbenen im Sarg im Sterbezimmer ebenso wie die Karfreitagsliturgie im Kloster Engelberg. Warum hat Beeler nicht auch Menschen aufgenommen, für die mit dem Tod alles zu Ende ist? Setzt er mit seinem Untertitel «Übergang in eine andere Welt» ein Leben nach dem Tod als Realität voraus? Dieser Frage wollte er anhand der Erfahrungen seiner Protagonisten nachspüren und fühlt sich in seinem Tiefsten bestätigt: «Für mich existiert auch eine Welt ausserhalb dessen, was für uns fassbar ist. Dies lässt sich mit dem Medium Film durch Licht, Wind, Verschachtelung von Raum und Zeit gut ausdrücken.» Wie ein Traumbild erhebt sich der Hahnen, früher Engelberg genannt, aus den Wolken. Ist «Die weisse Arche» also ein Symbol für das Aufgehobensein, für die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tode? Edwin Beeler verneint, hat ihn doch Niklaus Meienbergs Erzählung «O du weisse Arche am Rande des Gebirges» zum Filmtitel inspiriert. Er symbolisiert für ihn etwas, das man nicht dingfest machen kann, ein Stück weit ein Rätsel ist: «Vielleicht ist der Tod, so gewiss er ist, nur ein Tor zu etwas anderem. Vielleicht ist der Mensch nicht bloss ein biochemisches, hirngesteuertes Maschinenwesen. Der Weg und die Erkenntnis anderer Menschen lassen mich hoffen, dass da noch eine andere Wirklichkeit ist, etwas Geistiges, Transzendentes.» Der sehenswerte Film «Die weisse Arche» läuft seit dem 11. Februar im Kino Bourbaki in Luzern und in weiteren Kinos der deutschsprachigen Schweiz. Weitere Informationen: www.die-weisse-arche.ch InSerAt Quelle der Kraft am See Geniessen Sie Ihre Ferien in einer herrlichen Umgebung mit einer Vielzahl an Freizeitangeboten. Das Kurhaus am Sarnersee mit Hotelcharakter bietet eine einmalig erholsame Atmosphäre. Nutzen Sie unsere 20%-Aktion vom 01.02. – 23.03.2016 oder unsere Osteraktion – 3 Übernachtungen für nur CHF 455.00! Entschlackungswochen. Mehr Infos auf www.kurhaus-am-sarnersee.ch. Wilerstrasse 35, 6062 Wilen Telefon 041 666 74 66 [email protected] www.kurhaus-am-sarnersee.ch Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 16 21 inserate Richtiges Atmen eine Selbstverständlichkeit? – Keineswegs! Atemtherapiekurse in kleinen Gruppen, für Erwachsene Wo und wann: - Luzern, Tribschenquartier, Grimselweg 3 Donnerstag jeweils 08.45 – 09.45 Uhr - Luzern, Stadthausstrasse 6 Mittwoch jeweils 12.15 - 13.15 und 18.00 - 19.00 Uhr Donnerstag jeweils 14.00 - 15.00 Uhr (COPD und Asthma) Kosten: CHF 180.— für 10 Lektionen à 60 Min Leiterin: dipl. Atemtherapeutin Interessiert? Geeignet für alle, die ihrer Atmung Gutes tun wollen. Mehr Informationen über www.lungenliga-lu-zg.ch oder direkt bei Heidi Kurmann (041 429 31 10) Für ein Leben mit Begeisterung und Qualität. • Persönliche Begleitung und Betreuung – ich engagiere mich mit Herzblut • Private Anlässe, Aktivitäten, Reisen und vieles mehr – ich organisiere es • Administrative Arbeiten von A - Z – ich entlaste Sie von der Papierflut Haben Sie den Mut, Ihre Wünsche zu leben – www.leben-mit-qualität.ch. Rufen Sie mich an – gerne berate ich Sie unverbindlich und persönlich. 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Täglich von 12 bis 04 Uhr. 22 Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 www.grandcasinoluzern.ch Seniorenchor Luzern Der Seniorenchor Luzern, einst aus der Idee einer Projektgruppe des Stiftschors Foto: Peter Lauth «Frisch Pensionierte sind bei uns sehr willkommen» Fotos: Peter Lauth St. Leodegar entstanden, steht unter dem Patronat von Pro Senectute und feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Am 11. Juni findet das Geburtstagskonzert statt, für das die aktuell 56 Sängerinnen und Sänger fleissig üben. «Bei uns kann man mit 55 einsteigen», sagt Doris zemp. Wer altershalber aus einem Chor austrat, sollte die Möglichkeit bekommen, seine Freude am Singen weiterhin zu pflegen. Ein Informationsnachmittag im April 1996, der auf grosses Interesse stiess, war die Geburtsstunde des Seniorenchors Luzern. Noch im gleichen Monat begannen die 53 Mitglieder mit den Proben unter Chordirigent und Musiklehrer Jürg Huber. Er blieb sieben Jahre und übergab den Stab dann an Heidi Benz, die seither für ein gutes musikalisches Niveau sorgt. Sechs der Gründungsmitglieder sind dem Chor bis heute treu geblieben und kommen jeden Freitagnachmittag zur Probe in die Kapelle des Betagtenzentrums Eichhof. Wenn es Austritte gibt, sind diese meist gesundheitsbedingt. Im Grossen und Ganzen bewegte sich jedoch die Anzahl der Aktiven über all die Jahre in einer Bandbreite von 50 bis 55 Personen. Im Jahr 2013 seien es sogar 64 gewesen, erzählt Doris Zemp, die 2012 zur dritten Präsidentin gewählt wurde. Die Hälfte der Mitglieder ist zwischen 75 und 85 Jahre alt, das älteste gar 93. Auch wenn einige nicht mehr so lange stehen können oder nicht mehr gut sehen – zum Singen kommen sie mit Freude. Sie schätzen zudem den guten Kontakt untereinander sowie den jährlichen Ausflug und beschliessen den Probennachmittag gerne mit einem gemütlichen Kaffee. Dass der Altersdurchschnitt kontinuierlich leicht zunimmt, ist der Präsidentin bewusst: «Bei uns kann man bereits ab 55 einsteigen, und wir wären froh, wenn mehr frisch Pensionierte kämen, am besten solche mit Chorerfahrung.» Von Anfang an waren zudem die Frauen weit in der Überzahl, weshalb sie bei vierstimmigen Liedern jeweils auch die Tenorstimmen übernehmen müssen. Gegenwärtig sind neun Männer dabei, mehr als zehn waren es nie. Die meisten Mitglieder wohnen in Luzern und Umgebung, einzelne nehmen für ihr Hobby einen weiteren Weg in Kauf und kommen etwa aus Mellingen, Ettiswil, Sursee, Buochs oder Hünenberg in den Eichhof. «Die Grösse des Chors ist positiv für das Volumen, jedoch für öffentliche Auftritte wäre ein kleinerer Chor besser, vor allem aus Platzgründen», erklärt Doris Zemp. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die engagierte Gesangsgruppe ein breites Repertoire erarbeitet, das von volkstümlichen und nostalgischen Melodien aus aller Welt bis hin zu kirchlichen Liedern reicht. Ein Teil davon ist am diesjährigen Jubiläumskonzert vom 11. Juni zu hören. Gerade weil sie immer mehr um Auftritte kämpfen müssen, freut sich die Präsidentin sehr, dass sie für den runden Geburtstag den Saal des Betagtenzentrums Eichhof bekommen und bereits tags zuvor die Bewohner zur Sonja hablützel Hauptprobe einladen dürfen. Das Jubiläumskonzert des Seniorenchors findet am Samstag, 11. Juni 2016, um 15 Uhr im grossen Saal des Betagtenzentrums Eichhof statt. Der Eintritt ist frei, Kollekte. Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 16 23 hornist florian abächerli brillierte als solist beim concertino op. 45 in e-moll von carl maria von weber. tv-mann stephan Klapproth führte mit geistreichen einlagen durch das Konzert. Grosser Applaus für die Es war erneut ein grandioser Auftakt ins neue Jahr, die beiden Neujahrskonzerte von Pro Senectute Kanton Luzern im Luzerner Theater. Das Seniorenorchester, die jungen Künstlerinnen und Künstler der Musical Factory sowie Moderator Stephan Klapproth zogen das Publikum von der ersten Sekunde an ihren Bann. Den zweistündigen Hochgenuss auf allen Ebenen goutierten die Zuschauer mit grossem Applaus, ja hin und wieder mit spontanem Zwischenapplaus und am Ende gar mit Standing Ovations. Wie wichtig solch spontane Emotionen für die Protagonistinnen und Protagonisten des Neujahrskonzertes waren, wurde bei der Moderation von Stephan Klapproth klar, als er seine Wertschätzung gegenüber dem Publikum wie folgt kundtat: «Nichts ist wichtiger in einem derartigen Gebäude als das Publikum. Denn ohne Publikum wäre ein Theater nur ein Haus, in welchem ein paar Leute musizieren und Texte sprechen.» Das Seniorenorchester unter der Leitung von Josef Gnos nahm das Publikum bei seinen sieben musikalischen Vorträgen mit auf eine Zeitreise und überzeugte dabei mit perfekt gemeisterten Übergangen und schwierigen Passagen. Die 70 Musikerinnen und Musiker lancierten das diesjährige Neujahrskonzert mit dem «Vaterländischen Marsch» von Johann und Josef Strauss. Es folgt aus «Undine» die Ouverture von Albert Lortzing. Ein erstes Highlight vor der Pause gab es im dritten Stück mit dem Hornisten Florian Abächerli. Der junge Solist brillierte in den Sätzen Adagio-Andante con moto- inserate Spitalregion Luzern/Nidwalden Öffentlicher Vortrag Dialyse und Nierentransplantation im Alter? Dienstag, 26. April 2016, 18.30 – 20.00 Uhr Referent: Dr. med. Andreas Fischer, Chefarzt ad personam Nephrologie Wo? Hörsaal, LUKS Luzern | Kosten? Der Eintritt ist frei. | Nach dem Vortrag wird ein kleiner Apéro offeriert. | Wir freuen uns, Sie bei uns zu begrüssen! Luzerner Kantonsspital [email protected] | www.luks.ch/veranstaltungen | 041 205 11 11 24 Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 Kompetenz, die lächelt. Gsond ond zwäg is Alter fotos: Peter lauth die jungen nachwuchskünstlerinnen und -künstler der musical factory begleiteten das luzerner seniorenorchester tänzerisch wie auch musikalisch. Neujahrskonzerte Polacca des Concertino op. 45 in e-Moll von Carl Maria von Weber nicht nur mit einem gewaltigen Klangvolumen. Er spielte mit viel Feingefühl und enormer Fingerfertigkeit. Im Stück «Le rendez-vous de chasse» von Gioacchino Rossini unterstützte er anschliessend vier Senioren-Hornisten. Mit der «Traumbilder-Fantasie» von Hans Christian Lumbye begann der zweite Konzerttei erneut mit viel Power und Energie. Der Kuckuck und weitere Singvögel riefen anschliessend aus dem «Krapfenwaldl» von Johann Strauss. Es ist eine schöne Tradition, dass das Seniorenorchester bei einigen Stücken von jungen Tänzerinnen und Tänzern der Musical Factory Luzern begleitet wird. Dies ist für beide Seiten stets eine Bereicherung, aber auch eine zusätzliche Herausforderung. Müssen doch anspruchsvolle Tanzschritte, Gesangseinlagen und Musik perfekt aufeinander abgestimmt sein. Beide Seiten meisterten diese Aufgabe einmal mehr mit Bravour oder wie Mode- rator Stephan Klapproth es ausdrückte: «Da liegen wir wohl nicht falsch, wenn wir uns am Schluss dieses Neujahrskonzertes nochmals am Zusammenspiel der Generationen erfreuen. Denn wie Goethes Zeitgenosse Christian August Vulpius gesagt hatte: Wir kommen doch morgen so jung nicht wieder zusammen.» Beim Stück «My Heart Will Go On» aus dem Film «Titanic» begleiteten zwei Solisten der Musical Factory, die von Guido und Barbara Zimmermann geleitet wird, das Seniorenorchester gesanglich. Im abschliessenden Musicalausschnitt «13» von Jason Robert Brown präsentierten sich 17 Nachwuchskünstlerinnen und -künstler der Musical Factory mit tollen Tanz- und starken Gesangseinlagen. Die vollständige Musical-Produktion «13» wird ab Ende September 2016 im Le Théâtre Kriens zu erleben sein. Mit einem Zitat von Nietzsche – «Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum» – verabschiedete Moderator Stephan Klapproth die rundum zufriedenen Gäste. esther Peter Von der kleinsten Reparatur der Zahnprothese bis zur anspruchsvollen Keramik- und Implantatversorgung Ihr kompetenter Partner für die dritten Zähne Zahnmedizin & Zahntechnik – alles unter einem Dach Zahnhaus Tel. 041 268 80 95 Gutschein 200 Franken Rabatt pro neue Totalprothese 400 Franken Emmenbrücke Talstr. 8 Oberdorf/Stans Schulhausstr. 10 Tel. 041 610 30 80 Rabatt pro Zahnimplantat www.zahnhaus.ch Aktion gültig bis 29.02.2016 Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 25 inserate Wissen anstelle von Angst Infostelle Demenz Die Infostelle Demenz gibt Antworten auf Fragen im Zusammenhang mit demenziellen Erkrankungen. Sie hat ihren Sitz bei der regionalen Beratungsstelle von Pro Senectute Kanton Luzern an der Taubenhausstrasse 16 in Luzern. Tel: 041 210 82 82, E-Mail: [email protected] Das Telefon der Infostelle Demenz wird von qualifizierten Fachleuten bedient. Diskretion ist selbstverständlich gewährleistet. Getragen wird die Infostelle Demenz von der Alzheimervereinigung Luzern und von Pro Senectute Kanton Luzern. 041 422 0 333 www.WohnfragenimAlter.ch KEINE SORGE. WIR KOMMEN. seit depuis 30 JAHREN 30 ANS Pflege und Betreuung bei Ihnen zuhause mit Leistungen à la carte. Rufen Sie uns an! T+4141726 07 26 Permed AG, Geschäftsstelle Innerschweiz Hirschengraben 33b,6003 Luzern Private Pflege und Betreuung. Temporär- und Dauerstellen im Gesundheitswesen. www.permed.ch 26 Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 Geschätzte Zenitinserenten Mit Ihrer Insertion leisteten Sie einen wertvollen Beitrag zur Realisierung der Zenitausgaben 2015. Dank Ihrer Unterstützung erhalten die Seniorinnen und Senioren viermal im Jahr wichtige und interessante Informationen rund um den dritten und vierten Lebensabschnitt. Herzlichen Dank für Ihre Treue und die gute Zusammenarbeit. Wir zählen auch im 2016 auf Sie. Geschäftsleitung Pro Senectute Kanton Luzern Redaktion Zenit Zahnhaus Zahnmedizin Zahntechnik Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 27 Bad Wörishofen bietet vom Kneippen bis zur Südseetherme das ganze Gesundheitsprogramm. Mit Abhol- und Heimfahrservice durch den Reiseanbieter! Im deutschen Bad Wörishofen ist Kneippen seit 150 Jahren das Thema. Das Reiseunternehmen Stöcklin in Wettingen bietet flexibel planbare Kur- und Ferienaufenthalte und daneben 4-tägige Schnupperreisen in die weltbekannte Kurstadt im Allgäu an. Kneippen – Wasser als Heilmittel Sebastian Kneipp, Pfarrer und Begründer der Kneipp-Kur, schrieb über das Wasser: «Ein allgemeines Abhärtungsmittel, das gar nichts kostet, recht einfach ist und die herrlichsten Erfolge bringt.» Kneipp wusste, wovon er schrieb, war er doch als junger Mann lungenkrank. Seine Erfahrungen mit Halbbädern und der Wirkung des Wassers auf den Körper hielt Kneipp im Buch «Meine Wasserkur» fest. Noch heute baut die Kneipp-Kur auf dem 5-Säulen-Prinzip auf – Wasser, Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen und Balance. 28 Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 Kneippen – anerkannte Therapie Kneipps Philosophie kommt bei den vielen Gästen, die jedes Jahr den Kurort Bad Wörishofen besuchen, gut an. «Ich hatte letztes Jahr eine Herzoperation», erzählt ein Rentner. «Danach hatte ich Probleme beim Gehen. Durch die Beingüsse frühmorgens kommt wieder Gefühl in meine Füsse.» Er lässt sich auch noch mit Wadenwickeln und Wellnessanwendungen behandeln. «Solche Kombipakete sind beliebt», bestätigt Kurdirektor Horst Graf, der selber jeden Morgen Kniegüsse praktiziert. Auch Christian Förch vom Kurhotel Förch weiss um die Wirkung des Kneippens. «Ich mache täglich meine Güsse. Das regt meinen Kreislauf an und fördert mein allgemeines Wohlbefinden.» Die Original-Kneipp-Kur, wie sie im «Förch» angeboten wird, ist eine anerkannte medizinische Therapie. Bei folgenden Indikationen zeigt sie gute Erfolge: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Venenleiden, Schmerztherapie, Weichteilrheuma, Schlaflosigkeit, Stressbewältigung und anderen mehr. Kneippen – aber nicht nur ... Nicht nur in Hotels wird das Kneippen gelebt, sondern auch im Kurpark, welcher der idyllischen Kneipp-Stadt die Krone aufsetzt. Nebst einem Rosen-, Duft- und Aromagarten laden eine Gradieranlage, ein Kneipp-Wanderweg, ein Heilkräutergarten und ein Barfussweg zum Verweilen ein. «Ein einmaliges Erlebnis für uns alle», PublirePortage Einzigartig bei Stöcklin: Abhol- und Heimfahr-Service von und bis zur Haus- oder Wohnungstür! Für Reisende aus der Nordwest-, Ostund Zentralschweiz ist dieser einzigartige Service im Pauschalpreis inbegriffen – ausser bei den Schnupperreisen. Die Schweizer Karte im Stöcklin Katalog zeigt die verschiedenen Rayons im Detail. Wer den Service nicht beanspruchen will, erhält eine Ermässigung von 50 Franken auf den Pauschalpreis. Kein Koffertragen, kein Stress Benützen Sie jetzt die Gelegenheit, den Stöcklin Abhol- und Heimfahrservice auszuprobieren. Erleben Sie, wie es ist, wenn die Ferien wirklich vor der Haustür beginnen! Die Stöcklin Pluspunkte • Reisen in Kleingruppen im Kleinbus • Einzigartiger Hausabholdienst • Erfahrene, ortskundige Chauffeure • Beste 3- und 4-Stern-Vertragshotels • Kompetente Beratung, klare Preise schwärmt eine Familie aus München. Genauso spannend ist der Besuch der Therme. Ein Hauch von Südsee wartet auf die Besucher – mit 34 bis 36 Grad warmem Heilwasser und einem exotischen Ambiente inmitten von Palmen. Dazu bietet Wörishofen eine hervorragende Gastronomie, die Flaniermeile mit Konzertpavillon und der Kurpark laden zum Bummeln, Shoppen und Entspannen ein. Die Umgebung bietet alles, vom Wanderweg über den Golfplatz bis zum Segelfliegen! Flexibel mit dem Stöcklin Angebot Stöcklin Kunden haben die Wahl zwischen Kur- und Ferienaufenthalten von 4, 5, 8, 11, 12, 15 oder mehr Tagen und können daher sehr flexibel planen. Daneben bietet Stöcklin 4-tägige Schnupperreisen mit den Highlights der weltbekannten Gesundheitsstadt an. Weitere Destinationen Stöcklin, der Kurferienspezialist mit über 30 Jahren Erfahrung, hat auch Abano-Montegrotto, Montecatini und Ischia im Programm. Fordern Sie den Reisekatalog 2016 unverbindlich an! Stöcklin Reisen AG Dorfstrasse 49, CH-5430 Wettingen Telefon 056 437 29 29 www.stoecklin.ch, [email protected] Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 29 Schuler, Leiter Fachstelle Gemeinwesenarbeit Pro Senectute Kanton Luzern, zeigt die Autorin, Journalistin und Familienfrau Monika Fischer aus Luzern/Kriens in ihrem Vortrag die Bedeutung der menschlichen Kreativität auf und gibt Anregungen, wie die individuelle Kreativität beim Älterwerden angeregt werden kann. Bei Kaffee/Tee und Kuchen besteht dann die Möglichkeit, sich auszutauschen. Barpianist und Kantonsrichter Bruno Roelli begleitet diesen kreativen Nachmittag musikalisch. ) Der Eintritt beträgt CHF 10.– (Tageskasse). Es ist keine Voranmeldung nötig. ) Weitere Informationen erhalten Sie bei: Pro Senectute Kanton Luzern, Beratungsstelle Willisau/Region Entlebuch, Verena Gabriel, Telefon 041 972 70 60, E-Mail: [email protected] oder auf www.lu.pro-senectute.ch. 24. März, Fachtagung «Selbstbestimmung am Lebensende» Das Recht auf Selbstbestimmung gehört auch am Lebensende zum Kern der Menschenwürde und ist kaum umstritten. Soll zum Beispiel die aktive Sterbehilfe erlaubt werden, wenn das Leiden eines todkranken Menschen unerträglich wird? Oder reicht es, wenn die Möglichkeiten der palliativen Medizin, Pflege und Begleitung voll ausgeschöpft werden, um den physischen, psychosozialen und spirituellen Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden? Es geht dabei um existenzielle Grundhaltungen, Werte und Normen. Wie man sich ein möglichst gutes Ende vorstellt, ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Diese Themen werden an der Tagung aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und diskutiert. Es referieren Dr. Heinz Rüegger (Theologe, Ethiker und Gerontologe, Autor), Dr. med. Beat Müller (Schwerpunktabteilung Palliative Care Luzern Kantonsspital) sowie Dr. med. Marion Schafroth (ExitVorstandsmitglied, Bereichsleitung Freitodbegleitung). 30 Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 16 Danach folgt ein Podiumsgespräch mit den drei Referenten sowie der demenzbetroffenen Pflegefachfrau Rita Schwager unter der Leitung von Dr. phil. Andrea Willimann Misticoni, Redaktionsleiterin Surseer Woche. ) Der Anlass vom Donnerstag, 24. März, im Paraplegiker-Zentrum Nottwil steht allen am Thema Interessierten offen und dauert von 13.30 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet CHF 50.–. Im Preis inbegriffen sind Pausenverpflegung und Apéro. ) Weitere Infos und Anmeldungen: Pro Senectute Kanton Luzern, Geschäftsstelle, Telefon 041 226 11 88, E-Mail: [email protected]. 10. März Impulsnachmittag in Schüpfheim Die Impulsveranstaltung im Pfarreiheim Schüpfheim am Donnerstag, 10. März (14 bis 16.30 Uhr), ist dem Thema «Kreativität und Älterwerden» gewidmet. Nach der Begrüssung durch Marcel 13. März Luzerner Begegnungen «Inklusion – utopie oder realistisches ziel?» Am Sonntag, 13. März, laden Pro Senectute Kanton Luzern, das Luzerner Theater sowie die Universität Luzern zu einer weiteren Luzerner Begegnung ein. Im Foyer des Luzerner Theaters diskutieren unter der Leitung von Claudio Brentini Dr. Karin Nordström, Lehrbeauftragte an der Universität Luzern, Pirmin Willi, Direktor Stiftung Brändi, sowie Daniel Grund, Sachbearbeiter Rollstuhlsport SPZ, zum Thema «Inklusion – Utopie oder realistisches Ziel?». Soziale Inklusion bedeutet, dass alle Menschen in ihrer Individualität von der Gesellschaft akzeptiert werden und die Möglichkeit haben, an ihr in vollem Umfang teilzuhaben. Das lässt sich beispielsweise an Menschen mit Behinderung zeigen. Chancengleichheit und der Abbau jeglicher Diskriminierung und Benachteiligung wären das Ziel. Doch ist das realistisch angesichts des gesellschaftlichen agenda Konkurrenz- und des Leistungsdenkens? ) Die dritte Luzerner Begegnung in der aktuellen Spielzeit startet um 11 Uhr. Der Eintritt ist frei. ) Zum Vormerken: Am Sonntag, 24. April, folgt die 4. Luzerner Begegnung zum Thema «Heimat – nur ein Punkt auf der Landkarte?» 14. März Impulsnachmittag in Sursee Die Impulsveranstaltung im Pfarreiheim Sursee vom Montag, 14. März (14 bis 16.30 Uhr), ist dem Thema «Unterwegs sein und bleiben – soziale Kontakte beim Älterwerden» gewidmet. Wie wichtig sind soziale Kontakte im Alter? Wie müssen, können oder sollen Beziehungen, Freundschaften beim Älterwerden gepflegt werden? Christina Meyer von «Akzent Prävention und Suchttherapie» spricht in ihrem Fachreferat unter anderem diese Punkte an. Sie gibt anhand von Geschichten aus dem Leben – die von Elvira Amrein, ehemalige Stadträtin aus Sursee, vorgetragen werden – wertvolle Tipps und Tricks für den Alltag. Nach dem Vortrag und der Fragerunde findet bei Kaffee/Tee und Gebäck ein Austausch unter den Besuchenden statt. ) Der Eintritt beträgt CHF 10.– (Tageskasse). Es ist keine Voranmeldung notwendig. ) Weitere Informationen erhalten Sie bei: Pro Senectute Kanton Luzern, Beratungsstelle Willisau/Region Sursee, Christa Wechsler, Telefon 041 972 70 60, E-Mail: [email protected] oder auf www.lu.pro-senectute.ch. 14. Mai «Durchstarten» am Marktplatz 60plus Der Marktplatz 60plus versteht sich als Plattform für das zivilgesellschaftliche Engagement der älteren Generation. Auch bei der 4. Auflage werden in der Kornschütte in der Luzerner Altstadt rund 30 Organisationen, darunter auch Pro Senectute Kanton Luzern, an ihren Markständen aufzeigen, wo Freiwilligenarbeit gefragt ist. ) Der diesjährige Marktplatz unter dem Motto «Durchstarten» beginnt um 9 Uhr morgens und dauert bis um 16.30 Uhr. Zu jeder vollen Stunde finden Gespräche mit Frauen und Männern statt, die in einer besonderen Lebenssituation nochmals «durchgestartet» sind. Gäste sind unter anderem die Behindertensportlerin Edith Wolf-Hunkeler, Fussballtrainer Andy Egli, der Neuropsychologe und Alphornspieler Peter Bucher und der Ex-TagesschauSprecher und Musiker Heiri Müller. 14. bis 23. Mai Ferien für pflegende Angehörige Das bisher durch Pro Senectute Kanton Luzern organisierte Ferienangebot für pflegende Angehörige und ihre dementen Partnerinnen und Partner wird neu von der Firma clip Nursing unter der fachlichen und pflegerischen Leitung der Luzerner Pflegeexpertin Dorothée Kipfer und ihrem Team angeboten. ) Diese betreute Ferienwoche findet vom 14. bis 23. Mai im dafür speziell eingerichteten Hotel Artos in Interlaken statt. ) Infos unter: Dorothée Kipfer, clip Nursing, Hochhüsliweid 15, 6006 Luzern, Telefon 041 372 12 80, E-Mail: [email protected] 24. Mai Nationale Fachtagung «care@home» Pflegende angehörige – sorgearbeit zwischen Liebe und Last 90 Prozent der Menschen über 65 leben im Alter zu Hause. Selbst bei den Hochaltrigen wohnt mehr als die Hälfte in den eigenen vier Wänden. Mit zunehmendem Alter benötigen diese Menschen Unterstützung oder Pflege. Der Löwenanteil der Sorgearbeit wird in der Schweiz durch Angehörige geleistet: unentgeltlich und mit einem hohen Preis für ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit. An der nationalen Fachtagung von Pro Senectute Schweiz «care@home» vom 24. Mai im Kongresshaus in Biel diskutieren Fachleute aus Wirtschaft, Politik und Pflege, unter welchen Voraussetzungen zu Hause Altern für Betroffene wie Angehörige gelingen kann. Zu Beginn beleuchten Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland (darunter Christine Egerszegi-Obrist, Prof. Dr. Carlo Knöpfel, Jürg Hofer, Dr. Jérôme Cosandey) das umfassende Thema aus den Perspektiven von Betreuung und Pflege, dem Bereich Soziales, der Wirtschaft, der Politik und der Pflege. Im zweiten Teil können die Teilnehmenden ihr Wissen in acht verschiedenen Workshops vertiefen (u.a. «Die Herausforderung der Demografie», «Pflege zu Hause: Stressquellen und Ressourcen», «Einsatz bis ans Limit. Wenn Pflegende an ihre Grenzen stossen»). ) Die Fachtagung beginnt um 9.10 Uhr. Die Teilnahme kostet CHF 320.–. ) Information und Anmeldung unter www.prosenectute.ch/careathome 28. Mai bis 4. Juni Wanderungen in und um Assisi Erleben Sie wunderbare Tage im umbrischen Frühling mit franziskanischspirituellen, historischen und musikalischen Impulsen. Diese inspirierenden Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 16 31 Peter und der Apfelschuss Muttertagskonzert für die ganze Familie. Erleben Sie Kurt Aeschbacher und das Luzerner Sinfonieorchester im KKL Luzern und verbringen Sie eine Konzertmatinée in guter Stimmung und bester Gesellschaft! Sonntag, 8. Mai 2016 | 11.00 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Luzerner Sinfonieorchester LSO | Lorenzo Viotti, Leitung Kurt Aeschbacher, Erzählung und Moderation Gioacchino Rossini (1792 – 1868) Ouvertüre zur Oper «Guillaume Tell» Saisonlied «Wo bisch du deheim?» (Text und Musik: Daniel Steffen, Arrangement: Christopher Day) Zusammen mit den Kindern des Publikums Sergei Prokofieff (1891 – 1953) «Peter und der Wolf», ein musikalisches Märchen, op. 67 (berndeutsche Fassung) Das Familienkonzert des Luzerner Sinfonieorchesters beginnt an den Ufern des Vierwaldstättersees, wo Rossinis «Wilhelm Tell»-Oper spielt. Die Ouvertüre mit ihrem berühmten «GaloppRitt» ist ein besonders populäres Bravourstück. Ebenso beliebt ist Prokofieffs musikalisches Märchen «Peter und der Wolf», das Kurt Aeschbacher in einer berndeutschen Fassung erzählen wird. Eine ganz wichtige Rolle spielen die Tiere: ein Vogel, eine Katze, eine Ente und natürlich ein Wolf. Im Orchester treiben sie immer wieder ihre ulkigen Spiele – auf der Flöte, der Oboe, der Klarinette sowie auf drei Hörnern. Und wenn das Fagott zu schnarren beginnt, dann hat Peters Grossvater das Sagen. Das ideale Konzert zum Muttertag für alle. t es Ei n bu n m Pr og ra m d Alt g un für Jun hren. ab 5 Ja Beratung, Information und Kartenverkauf: Telefon 041 226 05 15 E-Mail: [email protected] | www.sinfonieorchester.ch Preise: Kind CHF 5 | Erwachsene CHF 65 | 45 | 25 agenda Wanderungen in und um Assisi werden begleitet von Walter Steffen, Historiker und Zenit-Autor, Ruth Lydia Koch, Theologin, sowie der Musikerin Monika Schmid. Das spannende Reiseprogramm ist einsehbar unter www.tauteam.ch/reisen.html. ) Anmeldungen für die Reise «Assisi musikalisch» nimmt Walter Steffen unter Telefon 041 420 62 86 oder per E-Mail unter [email protected] entgegen. 13. BIs 19. JunI Aktionswoche Asyl «hand reichen – Fuss fassen» Mitte Juni findet die dritte Auflage der kantonalen Aktionswoche Asyl statt. Der «Runde Tisch Asyl», zu welchem unter anderem Pro Senectute Kanton Luzern gehört, und dessen Initianten, die drei Landeskirchen sowie das Gesundheitsund Sozialdepartement, haben sich zu einer Wiederholung entschieden. Die diesjährige Aktionswoche steht unter dem Motto «Hand reichen – Fuss fassen». Sie soll die Luzerner Bevölkerung motivieren, sich vertieft mit dem Thema Asyl und Flucht auseinanderzusetzen. Geplant sind in dieser Woche verschiedene und gemeinsame Aktivitäten von Gemeinderat, Kirchen, Frauenorganisationen, Pfadi, Jungwacht und Blauring, Schulen und Vereinen. ) Aktuelle Auskünfte und Sachinformationen erhalten Sie von Simon Gerber, E-Mail: [email protected], oder auf www.lu.ch/asylwoche 4. BIs 11. septeMBer Begleitete Ferienwoche in Serfaus Pro Senectute Kanton Luzern lädt Seniorinnen und Senioren, die noch zu Hause wohnen, körperlich recht selbstständig sind und evtl. von eigenen Angehörigen betreut werden, aber ohne fremde Hilfe nicht ein paar Tage wegkönnen, zu dieser begleiteten Ferienwoche ins Tirol ein. Auf dieser Reise nach Serfaus werden sie von Helferinnen ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend unterstützt. Der Ferienort Serfaus ist der perfekte Ausgangspunkt für viele Aktivitäten. ) Inbegriffen im Preis von CHF 1090.– (Einzelzimmer) respektive CHF 990.– (Doppelzimmer) sind Begleitung, Zimmer, sieben Tage Vollpension, Hin- und Rückreise mit Car sowie die Benützung sämtlicher Bergbahnen Serfaus-Fiss-Ladis. ) Weitere Infos erhalten Sie unter Pro Senectute Kanton Luzern, Fachstelle Gemeinwesenarbeit, Telefon 041 226 11 81, E-Mail: [email protected] Korrigenda Im Bericht über den Modeevent von LU Couture in der Zenitausgabe 4/2015 hat sich ein Fehler eingeschlichen. LU Couture ist nicht die einzige verbleibende Ausbildungsstätte für Bekleidungsgestalterinnen und -gestalter (früher: Schneiderin/ Schneider) in der Zentralschweiz. Lehrbetriebe für Bekleidungsgestalterinnen und -gestalter in der Zentralschweiz gibt es nebst LU Couture in Willisau und Luzern zusätzlich an folgenden Orten: ) weggis (Art da moda), ) hünenberg (Couture Grüter Irma) ) eschenbach (Couture Irene Studer) ) oberdorf (Schneiderei Küchler Sandra) ) Brunnen (Sunvori Belli Sonja) ) stans (Atelier Schnittpunkt) ) altdorf (Lehratelier Uri) ) schwyz (StoffArt-Lehrateliers FFS) «gsond ond zwäg Is alter» Veranstaltungsreihe startet ins fünfte Jahr Die vom Luzerner Kantonsspital und Pro Senectute Kanton Luzern präsentierte Vortragsreihe «Gsond ond zwäg is Alter» vermittelt auch im laufenden Jahr viel Wissenswertes zu Gesundheitsthemen. An sechs Abendanlässen – vier in Luzern und je eine in Wolhusen und Sursee – werden jeweils an einem Dienstag von 18.30 bis 20 Uhr interessante Referate mit anschliessendem Apéro angeboten. In anschaulicher und auch für den medizi- nischen Laien gut verständlicher Vortragsweise referieren ausgewiesene Spezialistinnen und Spezialisten zu ausgewählten Themen. Neben den Referaten bleibt noch genügend Zeit für Fragen und Diskussionen. ) Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen: Pro Senectute Kanton Luzern, Telefon 041 226 11 88, www.lu.pro-senectute.ch, www.luks.ch Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 16 33 inserat Eine Win-win-Situa Das Tüftelwerk in Luzern und das Bildungs- und Begegnungsze erzählen Zenit-Redaktorin Esther Peter, weshalb sie die Zusam … alles aus einer Hand! • • • • • individuell pünktlich zuverlässig flexibel Bezugspersonenpflege Tüfteln nach Herzenslust WIR NEHMEN UNS GERNE ZEIT FÜR SIE! ICH BIN AN FOLGENDEM INTERESSIERT: Allgemeine Informationen zu den Angeboten in der Pflege, Betreuung und Haushalthilfe Informationen zu unserem Demenz-Angebot Inkontinenzprodukte Karteimitgliedschaft (Fr. 27.– pro Jahr) Informationen über die gemeinnützige Stiftung Pro Spitex Bitte rufen Sie mich an Name /Vorname Strasse PLZ /Ort Spitex für Stadt und Land AG Schwarztorstrasse 69 | 3000 Bern 14 T 0844 77 48 48 | www.homecare.ch 34 Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 Zenith 2016 Coupon einsenden an: Hämmern, zimmern, malen, fräsen, schrauben – in der Freizeit-Universalwerkstatt Tüftelwerk werken und tüfteln Kinder nach Herzenslust. Der Ideenreichtum der Mädchen und Buben kennt keine Grenzen. Ein- bis maximal dreimal pro Woche können Kinder im Alter zwischen neun und neunzehn Jahren seit nun anderthalb Jahren unter kundiger und erfahrener Anleitung unter anderem von freiwilligen Mitarbeitenden nach ihren Wünschen und Vorstellungen ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Einer dieser elf Ehrenamtlichen ist André Rölli. Nachdem der 66-Jährige nach der Pensionierung seine Umbauten zu Hause abgeschlossen hatte, suchte er nach einer interessanten Freizeitbeschäftigung. Er meldete sich bei win60plus und fand bald eine ehrenamtliche Tätigkeit im Tüftelwerk. «Mit diesem Engagement kann ich meine langjährige Erfahrung als Magaziner weitergeben», erzählt André Rölli. Es sei eine wunderbare Arbeit und eine Bereicherung, mit den Kindern gemeinsam etwas herzustellen. Er kehre jedes Mal mit einem Erfolgserlebnis nach Hause zurück. Auch für Andrea Erzinger, Leiterin des Tüftelwerks, ist die Zusammenarbeit mit Freiwilligen wie André Rölli von win60plus eine Win-win-Situation. «Ohne deren Unterstützung wäre das Tüftelwerk, welches von der AlbertKoechlin-Stiftung finanziell getragen wird, gar nicht möglich», erzählt sie. Entsprechend gross ist ihre Wertschätzung gegenüber den Freiwilligen. Dass das Tüftelwerk einem echten Bedürfnis entspricht, zeigen die aktuellen Zahlen. Bereits 180 Kinder sind registriert, welche regelmässig in der Unterlachenstrasse 5 am Tüfteln sind. Und Anfang März gibt es ein neues Angebot. Ab dann ist nämlich das Tüftelwerk auch für Erwachsene zugänglich. Hier ist Andrea Erzinger ebenfalls auf der Suche nach Freiwilligen, welche die grossen Bastler und Tüftler bei der Verwirklichung ihrer handwerklichen Ambitionen unterstützen. weitere informationen über das tüftelwerk erhalten sie bei: andrea erzinger, leiterin tüftelwerk, telefon 041 360 63 33, [email protected], www.tueftelwerk.ch win60Plus tion für alle Beteiligten ntrum in Horw zählen auf freiwillige Mitarbeitende. Andrea Erzinger und Markus Bach menarbeit mit win60plus und den Freiwilligen 60+ schätzen. Gegenseitiger Austausch Sie bedienen die Fräsmaschine, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Sie stellen Kerzenständer-Protoypen aus Ton her, als hätten sie nie etwas anderes getan. Sie schleifen Specksteinkugeln mit einer Fingerfertigkeit und einer Genauigkeit, als sei dies das Einfachste auf der Welt. Doch im Bildungs- und Begegnungszentrum Luzern in Horw des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes ist dies alles keine Selbstverständlichkeit. Die Anwesenden sind sehbehindert oder blind. In dieser Werkstatt haben sie aber Arbeit gefunden, die anerkannt wird. Sie können ihre Kreativität ausleben, erhalten bei der Umsetzung ihrer Ideen liebevolle Unterstützung und knüpfen wertvolle Kontakte. Insbesondere der Austausch untereinander ist für die Teilnehmenden Inspiration und Motivation zugleich, ihr Schicksal anzunehmen. «Für die Arbeit mit sehbehinderten und blinden Menschen braucht es viel Einfühlungsvermögen, gegenseitige Sympathie und hohe Sozialkompetenz», so Markus Bach, Leiter des Bildungs- und Begegnungszentrums Luzern. Er ist dankbar, dass er bei der Betreuung der Teilnehmenden nebst den Festangestellten auch auf Freiwillige zählen darf. Mit seinem Anliegen stiess er bei win60plus auf offene Ohren. Derzeit ist Jacques Foro am Schnuppern. Der 73-Jährige gab im Juni 2015 sein eigenes Geschäft in andere Hände. Doch einfach so in den Tag hineinzuleben, dies kam für ihn nicht infrage. Vielmehr wollte er wieder mit Menschen zu tun haben. Das Ehepaar Barmettler von win60plus (siehe Box) vermittelte ihm die Aufgabe im Bildungs- und Begegnungszentrum. Jacques Foro zeigte sich nach dem ersten Kennenlernen beeindruckt und kann sich ein Engagement sehr gut vorstellen. Im Zentrum Luzern üben die blinden und sehbehinderten Teilnehmenden ihre Arbeiten ohne Zeit- und Leistungsdruck aus. Sie stärken dabei ihr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Dies ist für ihre persönliche Entwicklung und die Bewältigung ihres Alltags ein ganz wichtiger Aspekt. Das Bildungs- und Begegnungszentrum an der Allmendstrasse 5 in Horw ist gleichzeitig aber auch ein Treffpunkt, wo sie von professionellen, aber auch freiwilligen Mitarbeitenden wie Jacques Foro unterstützt werden. weitere informationen über das sbv bildungs- & begegnungszentrum luzern erhalten sie bei markus bach, 041 240 11 24, www.sbv-fsa.ch. Anlaufstelle für Freiwillige 60+ Wer Freiwilligenarbeit leisten möchte oder freiwillig Tätige der Generation 60+ sucht, hat an der Habsburgerstrasse 26 bei win60plus eine Anlaufstelle. Win60plus wird von Ursula und Josef Barmettler-Daum – beide im Pensionsalter – ehrenamtlich geführt. Freiwilligenarbeit der Generation 60plus fördern, unterstützen und damit deren Ressourcen und Knowhow nutzen zu können, ist das Ziel von win60plus. Nach der ersten Kontaktaufnahme wird ein Profil der interessierten Person anhand eines Fragekataloges erstellt. Der Abgleich von Angebot und Nachfrage führt dann zu Einsatzmöglichkeiten im Altersbereich, in unterschiedlichen Organisationen und Institutionen, in Schulen oder bei Privatpersonen. Pro Senectute hat mit dem Dienstleistungsangebot win60plus eine wichtige Plattform geschaffen für Menschen in der dritten Lebensphase. Interessierte können sich via Kontaktformular auf www.win60plus.ch, telefonisch oder per E-Mail melden und einen Termin für ein persönliches unverbindliches Gespräch vereinbaren. Geschäftsstelle win60plus, Josef Barmettler, Geschäftsführer, Habsburgerstrasse 26, 6003 Luzern, Telefon 041 210 53 70, E-Mail: [email protected] Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 35 inserat Tanznachmittag mit Livemusik an der LUGA 14.00 bis 17.00 Uhr Halle 7, Restaurant Buurestube 16 0 2 i a .M 3 , g a t Diens www.club66.ch www.lu.pro-senectute.ch Gutschein 5 FRANKEN GÜNSTIGER an die Luga am 3. Mai 2016 ton tkan Gas zern Lu MESSE LUZERN 29. APRIL - 8. MAI 2016 36 Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 Offeriert von: *(('&+!)#"$ Gutschein nur gültig am 3. Mai 2016. CHF 5.– Reduktion auf die ordentlichen Eintrittspreise. Gutschein ist nicht mit anderen Rabatten kumulierbar. Keine Barauszahlung möglich. was macht eigentlich …? Das Büro der Gassenarbeit in Luzern mit direktem Zugang zur Fünfzimmerwohnung ist halb leer geräumt. Sepp Riedener, 1943, wird es in einem halben Jahr abgeben. Vor dem Wegzug übergibt er alles Belastende an Gott. Damit schafft er die nötige Distanz zu seiner In Kreuzlingen geboren und aufgewachsen, hat Sepp Riedener Armut und die damit verbundene Abhängigkeit persönlich erfahren. «Wenn ich einmal etwas zu sagen habe, sage ich es laut und klar», nahm er sich damals vor. Das Vorbild Jesu, der sich mit den Armen solidarisierte, bewog ihn zum Studium der Theologie und zum Eintritt in den Orden der Redemptoristen. Er wollte den Armen die Frohe Botschaft bringen und für sie da sein. Da dies im Orden für foto: Peter lauth anspruchsvollen Arbeit. Ein Herz für Randgruppen ihn nicht gut möglich war, trat er aus dem Kloster aus und Aufgabe abgegeben, nicht aber den Kontakt zu den Menheiratete. Der vierfache Familienvater ist rückblickend schen, mit denen er eine langjährige Beziehung pflegt. Bei Beüberzeugt: «Meine Frau und ich haben uns wunderbar erdarf springt er zudem als Seelsorger ein. So feiert er während gänzt. Mit ihrer Unterstützung und dank der grösseren der Vakanz des Gemeindeleiters in der Pfarrei St. Johannes Nähe zu den Menschen konnte ich mehr Hilfe leisten.» einmal im Monat Gottesdienst und begleitet Beerdigungen. Vor 40 Jahren kam Sepp Riedener nach Luzern, wo er Regelmässig unternimmt er auch grössere oder kleinere teils gegen grosse Widerstände die Gassenarbeit aufgebaut Wanderungen, besucht mit seiner Frau Martha Ausstellunhat. Hilfreich war dabei sein Studium in gen und Konzerte und hütet gemeinsam « Wir konnten mit Sozialarbeit mit Schwerpunkt Resozialimit ihr die vier Enkelkinder. Lachend hält der Gassenarbeit das sierung der Randgruppen. Der Mitbeer fest: «Ich geniesse dies in vollen Zügen, Drogenproblem zwar gründer des Drogenforums Innerschweiz hatte ich doch für die eigenen Kinder wenicht lösen, wohl aber (1976) war seither treibender Motor für nig Zeit. Allerdings staune ich, wie viel sämtliche Aktivitäten zugunsten der Kraft die Arbeit mit Kleinkindern erforvermenschlichen.» Drogenkranken. dert.» Daneben stellt er seine Zeit als FreiAuf die Frage nach dem Fazit seines Engagements zeigt er williger für die Gesellschaft zur Verfügung. das Organigramm der Gassenarbeit mit heute 47 MitarbeiBei seinen Einsätzen im Treffpunkt des «Hotel Dieux» ist tenden, dem Budget von 4,4 Mio. Franken und meint: «Ich er für Menschen da, die ihn brauchen. Für Menschen am bin überglücklich, habe ich doch mehr erreicht, als ich mir Rande engagiert er sich im Hintergrund auch als Türöffner je vorstellen konnte. Zwar konnte ich das Drogenproblem – zum Beispiel für den Verein Lisa, «Begleitung der Frauen nicht lösen, wohl aber vermenschlichen – durch die Schafim Strassenstrich», oder den Verein Sans-Papiers. fung von Angeboten, die den Betroffenen ein menschenMit dem Älterwerden hat Sepp Riedener keine Probleme, würdiges Leben ermöglichen.» im Gegenteil: «Ich habe das Glück, noch fit zu sein, und Nach seiner Pensionierung arbeitete Sepp Riedener noch empfinde das Alter als eine wunderbare Zeit. Ich trage sieben Jahre als Seelsorger in der Gassenszene. Er legte dabei keine Grundverantwortung mehr, bin entlastet und kann grossen Wert auf Gespräche. Letzten Sommer hat er diese meinen Freiraum geniessen.» monika fischer Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 37 Frontenfrühling und Im «heissen Sommer 1940» war die Schweiz von Achsenmächten umzingelt. Sollte sie sich anpassen wie das besiegte Frankreich? Für die «Fröntler» war die Antwort klar. «Misstraut den Politikern und den etablierten Parteien. Das parlamentarische System ist korrupt, ineffizient und morsch. Ein neues Polit-System muss her, wenn nötig mit eisernem Besen!» Aktueller Populismus? 68er-Rhetorik? Nein, so tönte es um 1933. Auch in der Schweiz riefen viele nach dem «Führerstaat». Die Nationalratswahlen von 1919 waren für den Freisinn verheerend: Er rutschte von 105 auf 60 Sitze zurück. Einerseits steigerte sich die SP infolge des neuen Proporzsystems von 20 auf 41 Sitze und zog damit mit den Katholisch-Konservativen (KK) gleich. Anderseits errang die von Rudolf Minger gegründete Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (die Vorgängerin der SVP) mit einem Schlag 28 Sitze, ebenfalls auf Kosten des Freisinns. Ihr Wahlspruch «Schweizer Art ist Bauern Art» sollte noch jahrzehntelang die Arbeiter als «unschweizerische Gesellen» desavouieren. Bei der Wahl in den Bundesrat wurden aber nicht die beiden Gewinner honoriert, sondern die KK. Sie erhielten von der bürgerlichen Mehrheit einen zweiten Bundesratssitz – als Dank für ihre loyale Haltung im Generalstreik. Anders in Sachfragen: 1924 wurde eine Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit von 48 auf 54 Stunden vom Volke verworfen. Die linken Flügel von FdP und KK sorgten gleichzeitig für die Einrichtung öffentlicher Arbeitsnachweisstellen (Arbeitsämter) und die Bundes-Subventionierung von öffentlichen und privaten Arbeitslosenkassen. 1919 entschieden in einer Volksbefragung 80 Prozent der Vorarlberger, sich der Schweiz anzuschliessen. Mit einem Schlag wäre die Schweiz um 200 000 arme, deutsch sprechende Katholiken «reicher» geworden. Bundesrat und Pardr. phil. walter steffen ist historiker. geboren 1945 in luzern, städtisches lehrerseminar und studien in zürich und bologna. 30 Jahre lehrer für geschichte, italienisch und englisch an den lehrerseminarien luzern und hitzkirch. seit der Pensionierung ist er reiseleiter für italien. 38 Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 oktober 1941: zum erntedankfest versammelten sich mehrere hundert Personen im grossen saal des Kunsthauses luzern. lament lehnten dies ab. Dem Beitritt zum Völkerbund hingegen stimmten 56 Prozent der Schweizer im Mai 1920 zu. der frontenfrühling Der amerikanische Börsencrash von 1929 schlug in der Schweiz ab 1931 wuchtig ein: Der von vier Freisinnigen dominierte Bundesrat stand der Massenarbeitslosigkeit von über 100 000 Arbeitslosen ohne Konzept gegenüber. Wie in Deutschland kam es zu Aufmärschen von Linken und Rechten. In Genf erschossen Rekruten am 9. November 1932 dreizehn antifaschistische Demonstranten und verwundeten deren 60. Auch in Zürich gab es blutige Strassenschlachten zwischen Frontisten und Sozialisten. Kurz nach Hitlers legaler Machtergreifung vom 30. Januar 1933 kam es hier zum «Frontenfrühling» – einem allgemeinen Aufbruch rechtsnationaler Gruppen wie die von Oberst Arthur Fonjallaz gegründete und von dessen Freund Mussolini gesponserte «Schweizerische Faschistische Bewegung», die «Ligue vaudoise», die «Neue Schweiz» der Brüder Joss und die «Liga für Volk und Heimat». Die erfolgreichste dieser Gruppierungen war die «Nationale Front» mit ihrem einzigen Nationalrat Robert Tobler, welche auf ihrem Höhepunkt (anlässlich der Kantonsratswahl in Zürich vom September 1933) 20 Prozent der Stimmen erhielt. Mit ihr hatte sich der Bürgerblock zu einer Listenverbindung durchgerungen. Doch die Wende im «Roten Zürich» gelang nicht. 1934: Mit einer Abstimmung um eine Totalrevision der Bundesverfassung versuchten die antiliberalen und antisozialistischen Fröntler, unterstützt von Jungkonservativen und Jungliberalen, vergebens, die «morsche Demokratie» schweizer geschichte, teil 13 Widerstand hielt – ausführen: «Der Zeitpunkt der inneren Wiedergeburt ist gekommen. Jeder von uns muss den alten Menschen ablegen. (…) An Euch ist es, nun der Regierung zu folgen als einem sicheren und hingebungsvollen Führer, der seine Entscheidungen nicht immer wird erklären, erläutern und begründen können …» Diese Rede – gehalten am 25. Juni 1940, drei Tage nach dem Waffenstillstand zwischen Hitler und seinem französischen Vasallen, General Pétain, als die Schweiz von den Achsenmächten umzingelt war – verunsicherte viele. öffentlicher und geheimer widerstand fröntler paradieren an einem sonntagnachmittag im mai 1937 durch luzern. umzufunktionieren. Auf Ausgleich setzte ab 1935 die SP: Ihr neues Parteiprogramm bekannte sich nun zur Landesverteidigung und zur parlamentarischen Demokratie. Mit dem Friedensabkommen von 1937 zwischen dem Metallund Uhrenarbeiterverband (SMUV) und der Arbeitgebervereinigung wurde auf Streiks verzichtet und die Grundlage für den Arbeitsfrieden gelegt. Es wurde zum Modell für spätere Gesamtarbeitsverträge. bilder aus hans stutz, «frontisten und nationalsozialisten in luzern 1933-1945», luzern 1997. der «landi-effekt» Der Anschluss Österreichs 1938 und Hitlers «Heim ins Reich»-Geschrei hatten viele Schweizer zum Umdenken gebracht. Angesichts der nationalsozialistischen Bedrohung verlor das Gespenst des Sowjetkommunismus für das Bürgertum an Bedeutung. Den Sozialdemokraten wiederum wurde der Kampf gegen die Nazis wichtiger als gegen den Schweizer Kapitalismus. Bewusst wurde 1938 das Rätoromanische als offizielle, vierte Landessprache anerkannt. Nicht auf «Blut» und «Rasse», sondern auf Vielfalt und Viersprachigkeit sollte unsere Willensnation beruhen. Als Höhepunkt dieses Gemeinschaftsgefühls gilt heute die Landesausstellung von 1939 in Zürich: Die Eidgenossenschaft wurde als «Gemeinschaft der Geschichte» und als «einzigartiger Beitrag zu einer universellen und europäischen Idee» vorgeführt. Diese pathetischen Formulierungen Bundesrat Etters wiesen eine brisante Ambivalenz auf. Derselbe katholisch-konservative Politiker konnte auch von der «Bedrohung durch artfremde Wesen» (Juden) sprechen und in der berüchtigten, zwiespältigen «PiletGolaz-Rede» – welche Etter (in Absprache mit dem Gesamtbundesrat) in deutscher Übersetzung am Radio Genau deshalb formierte sich auch der öffentliche und geheime Widerstand. Der von Alfred Ernst mit 50 000 Franken gesponserte «Gotthardbund» weckte mit Inseraten, Plakaten und Flugblättern den Widerstandswillen. Bereits am 21. Juli 1940 hatten in Luzern 19 Offiziere einen Geheimbund gegründet, unter ihnen Alfred Ernst, Hans Hausamann und Max Waibel zusammen mit August R. Lindt (einem Mitarbeiter im legendären GeheimdienstBüro Ha). Sie setzten sich zum Ziel, weiterzukämpfen, selbst wenn Bundesrat und Armeeführung kapitulieren sollten. Notfalls würden diese sogar verhaftet. Sie misstrauten auch General Guisan, der in einer Teilmobilmachung bereits am 7. Juli 260 000 Soldaten aus dem Aktivdienst entlassen hatte. Die Meuterei flog auf, aber die Verschwörer wurden milde bestraft. Der General gestand ihnen sogar das Recht zu, ihn jederzeit zu konsultieren. Ein weiterer Geheimbund, die «Aktion nationaler Widerstand», formierte sich am 7. September 1940 im Zürcher Bahnhofbuffet. Es waren anfänglich 21 Initianten. Über die Parteigrenzen hinweg fanden sich darin später über 400 Persönlichkeiten, unter ihnen Karl Barth, Gottlieb Duttweiler und Albert Oeri. Aber auch die Gegenseite war aktiv: Mit ihrer «Eingabe der 200» gelangten deutschfreundliche Kreise um Oberstkorpskommandant Ulrich Wille jun. und Oberst Gustav Däniker am 15. November 1940 an den Bundesrat. Sie forderten die Ausschaltung der Chefredaktoren führender bürgerlicher Zeitungen der Schweiz sowie die Ausweisung des Völkerbundes aus der Schweiz. Es besteht kein Zweifel, dass es in Armee und Regierung mehr als 200 Nazi-Sympathisanten gab. Im Schicksalsjahr 1940 schwankten viele zwischen Anpassung und Widerstand. Nächste Folge: die schweiz im Krieg – anpassungsund flüchtlingspolitik. Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 39 inserate Nicht daheim und doch zu Hause. Eine herrliche Sicht über den See, familiäre Atmosphäre und pflegerische Kompetenz: der «Seeblick». Sie suchen Erholung und wollen sich an Komfort und gutem Essen erfreuen? Die Natur geniessen, vielfältige Freizeitmöglichkeiten und entspannende Wellness-Angebote nutzen? Oder möchten Sie aus medizinischen Gründen, zum Beispiel nach einem Spitalaufenthalt, in einer angenehmen Umgebung regenerieren? Unsere geschulten Teams bieten herzliche Gastlichkeit, professionelle Pflege und ganzheitliche Nachbehandlungen. Geniessen Sie Ihren Aufenthalt im «Seeblick» – eines der führenden Kurhäuser in der Zentralschweiz. Wir freuen uns auf Ihren Besuch: Kurhaus Seeblick | Baumenweg 20 | CH-6353 Weggis T +41 41 392 02 02 | [email protected] | kurhaus-seeblick.ch 40 Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 Mitmachen und Gutes tun Eine Mitgliedschaft beim club sixtysix lohnt sich für Jung und Alt. Machen auch Sie mit! rabattliste und information Die aktuelle Rabattliste finden Sie auf der Homepage www.club66.ch. Weitere Infos erhalten Sie auf der Geschäftsstelle von Pro Senectute Kanton Luzern unter Telefon 041 226 11 88 oder per Mail [email protected]. Als moderne Non-Profit-Organisation fördert Pro Senectute Kanton Luzern die Selbstständigkeit und Lebensqualität der Seniorinnen und Senioren im Kanton Luzern. Mit der kompetenten Sozialberatung, den zahlreichen Angeboten in den Bereichen Bildung+Sport, Hilfen zu Hause, Besuchsdienst, Veranstaltungen, verschiedenen Generationenund anderen Projekten steht Pro Senectute Kanton Luzern tagtäglich mit älteren Menschen und ihren Angehörigen in Kontakt. Mit Ihrer Mitgliedschaft im club sixtysix, dem Förderverein zugunsten der Stiftung Pro Senectute Kanton Luzern, leisten Sie einen wichtigen finanziellen Beitrag zugunsten der dritten und vierten Generation und profitieren gleichzeitig von den grosszügigen Rabatten der Partnerfirmen. inserat Tanznachmittage 2016 im Hotel Schweizerhof Luzern mit Live-Musik Sonntag, 20. März Sonntag, 10. April Sonntag, 5. Juni Sonntag, 4. September Sonntag, 9. Oktober Sonntag, 6. November Türöffnung 13.30 Uhr Anlass 14.30-17.30 Uhr Eintritt Fr. 15.00 (Fr. 10.00 für Mitglieder club sixtysix) Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 www.club66.ch Als club-sixtysix-Mitglied profitieren Sie von Einkaufsrabatten in rund 200 Geschäften und Firmen im ganzen Kanton Luzern und unterstützen gleichzeitig die Dienstleistungen von Pro Senectute Kanton Luzern. Eine Mitgliedschaft lohnt sich für Jung und Alt. Dank den grosszügigen Rabatten der Partnerfirmen ist der Clubbeitrag von 66 Franken pro Jahr bereits nach einem oder ein paar wenigen Einkäufen kompensiert. Das eindrückliche Einkaufssortiment reicht von vergünstigten Produkten des täglichen Bedarfs über Ticket- und Eintrittsvergünstigungen bis hin zu Rabatten auf Brillen und Linsen. Besonders attraktive Reduktionen stellen auch Krankenkassen-Zusatzversicherungsprämien diverser Versicherer dar. 41 mobilsein Sicher und clever unterwegs! 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Informieren Sie sich direkt über das Angebot in Ihrer Region unter www.mobilsein.ch 42 Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 Luzern Donnerstag, 28.4.2016, 08.00 – 12.00 Uhr Freitag, 29.4.2016, 08.00 – 12.00 Uhr Donnerstag, 27.10.2016, 08.00 – 12.00 Uhr Freitag, 28.10.2016, 08.00 – 12.00 Uhr Verkehrsbetriebe Luzern, Tribschenstrasse 65, Luzern Sursee Mittwoch, 01.06.2016, 08.30 – 12.00 Uhr Bahnhof Sursee, Sursee Willisau Montag, 13.06.2016, 08.30 – 12.00 Uhr Bahnhof Willisau, Willisau Die Kurse sind dank der Unterstützung unserer Partner kostenlos und finden bei jeder Witterung statt, wetterfeste Kleidung wird daher empfohlen. Kursende ist am jeweiligen Bahnhof. Anmeldung: Verkehrsbetriebe Luzern, Telefon 041 369 65 65 Pro Senectute Kanton Luzern Geschäftsstelle bundesplatz 14 Postfach 3640 6002 luzern telefon 041 226 11 88 telefax 041 226 11 89 [email protected] beratunGsstellen luzern-stadt, Kriens, region luzern-land taubenhausstrasse 16 6005 luzern telefon 041 319 22 88 telefax 041 319 22 89 [email protected] region emmen, littau, hochdorf, michelsamt oberhofstrasse 25 ab 1. mai: gerliswilstrasse 65 6020 emmenbrücke telefon 041 268 60 90 telefax 041 268 60 99 [email protected] regionen willisau, sursee, entlebuch menzbergstrasse 10 Postfach 6130 willisau telefon 041 972 70 60 telefax 041 972 70 69 [email protected] fachstelle Gemeinwesenarbeit bundesplatz 14 Postfach 3640 6002 luzern telefon 041 226 11 81 telefax 041 226 11 89 [email protected] info mahlzeitendienst habsburgerstrasse 26 6003 luzern telefon 041 360 07 70 telefax 041 360 22 57 [email protected] steuererklärunGsdienst taubenhausstrasse 16 6005 luzern telefon 041 319 22 88 telefax 041 319 22 89 [email protected] treuhanddienst habsburgerstrasse 26 6003 luzern telefon 041 226 19 70 telefax 041 360 22 57 [email protected] immobilienberatunG: hausverkauf/ sanierunG/umbauten/ wohnunGsanpassunGen bundesplatz 14 Postfach 3640 6002 luzern telefon 041 226 11 88 telefax 041 226 11 89 [email protected] ferien für pfleGende anGehöriGe und ihre partner/-innen bundesplatz 14 Postfach 3640 6002 luzern telefon 041 226 11 81 telefax 041 226 11 89 [email protected] bildunG+sport habsburgerstrasse 26 6003 luzern telefon 041 226 11 99 telefax 041 226 11 98 [email protected] unentGeltliche rechtsauskunft Jeden ersten dienstag im monat von 15 bis 18 uhr, anmeldung erforderlich bundesplatz 14 Postfach 3640 6002 luzern telefon 041 226 11 88 telefax 041 226 11 89 [email protected] alltaGs- und umzuGshilfe habsburgerstrasse 26 6003 luzern telefon 041 211 25 25 telefax 041 360 22 57 [email protected] infostelle demenz taubenhausstrasse 16 6005 luzern telefon 041 210 82 82 telefax 041 319 22 89 [email protected] vermittlunG von freiwilliGenarbeit win60plus habsburgerstrasse 26 6003 luzern telefon 041 210 53 70 info@win60plus besten dank für ihre unterstützung postkonto 60-1599-8 www.lu.pro-senectute.ch Pro senectute Kanton luzern 1 | 16 43 Jetzt rmin Beratungste vereinbaren. 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