Nachdem somit die Anfechtung unserer Handschrift beseitigt wurde, ist es nun an der Zeit, zu den positiven Resultaten, nämlich zu den Fortschritten, welche die Erklärung dieses wichtigen Doltumentes seit seiner ersten Veröffentlichung gemacht hatte, überzugehen, und dies soll der Gegenstand einer der künftigen Mittheilungcii sein. Die ldentifiltation der Ugin mit den Hunnen (p. 91 Anm. 12) hat schon längst Carmoly vorgeschlagen, von dem C. dieselbe sich nun aneignet; aber der Lesart Unziz widersprechen die Handschriften und die Ausgaben. Dass die arabische Form Guu nicht eine Form Ugus ausschliesst, beweist U Y ~ magyarisch , Ovosg, für X w ; dies sollte doch ein Forscher über magyarische Alterthümer nicht vergessen! Ebenso schlimm steht es mit allen seinen übrigen Einwendungen gegen die neuentdeckte Handschrift und meine Deutung derselben, um so mehr, als dieselben gegen ein zweifellos sehr altes Doltument und zu Gunsteii gewaltsamer und verkehrter Hypothesen, Emendationen lind Combinatioiien, welche jeder besonnene Forscher auch ohnehin zurü~kweissnniuss, erhoben tverdeii. Dic Warnung vor Firltowitsch's Fälschunge~i ist' dem Schreiber Dicses der im Kataloge der hiesigen hebräiichen BibellianclSchriften und in seinen ~AltjüclischenDenltmälern aus der Icrini P das gailze Gebäude der ICrim'schen Fälschungen zerstörte, mindestens ganz überflüssig. Nachdem ich in der ~Russ.Revuev von unserem Dokumente gesprochen hatte, haben dasselbe mehrere hiesige Gelehrte, die über Firkowitsch's Thätigkeit vollkommen unterrichtet und in der alten Geschichte und Geographie Südliusslands auch weit mehr als Cassel competent sind' - ich nenne nur die I-Terreii Akademiker A. Bytschlcow uiid E. l<uililc - Z 11 prüfen Gelegenheit gehabt, und Niemand von ihnen hat, ausser den wenigen von mir angegebenen radirten Stelleii, etwas Verdächtiges io dem Manuskript gefunden, vielmehr sind sie voii dessen Echtheit . ganz überzeugt. Auch mein Reisebegleiter in der I<rirn, den1 icli in Tschufut-Kale die Handschrift gezeigt hatte, sprach iiachher iii der ~Russ.Revuer (VI, 317) von derselben als von rei~iemganz DR. A. HARKAVY. - Xm Thnle von Ferghsnal. Nach L. Kostenko. wesentlich berichtigten, viel Neues bietendem Texte*. Aber piiter gewisseil Umktänden scheint sich bei ihm die Ueberzellgung geändert zu habeil, und C. berichtet nun, dass derselbe ihm <in der C~rrectur und anderen IIa~idreich~ili~en beigestanden hat. ; wir wolle11 also auch \?on solchen O p p ~ r t u n i t ä t s ü bganz ~ ~ab. ~ ~ ~ ~ ~ ~ sehen und voll ilillell weiter gar keii>e Notiz nehmeil. - Die bei C' vor~uSles~lli~lcte historisclle Slcir~eitber die cllasarcn stellt, clen betreffenden S"hm's, Dawidow's, Vivicn st. ~ ~ , . tund i ~ AnClerer, ) ~ F. Riiclcscllntt dar. von arsbiscllell Quellen pur, in den Jahren Und ~ ~ l l o von n carmoly ~ i e n i i t ~ wiirde; t aucll in der jiidisciel,eii seit den vierzier Irliren erschien, blieb ilinl I . / \ . Nördlich von Wadi1 beginnt schon die Einöde. Auf einei. trostlosen, steinigen, jedes Pflanzenlebens baren, mit lcleiiieii - von Lehm und Thonstiiclten untermischten - ICieselsteinen bedeckten Steppe liegen in1 ganzen früheren Chanat voll Choltand die bewohnten Oasen zerstreiit, theils in Streifen, oder bandartig, theils als Inseln lätlgs den ICanälen, Flücscheii uiid Bäclieti. Die Hauptoase, welche gewissermaassen den Mittelpunkt sänimtlicher Oasen des Thales von Ferghana bildet, schlängelt sich wie ein Band in der Mitte des Tliales hin. Sie beginnt im Westen, bei den1 grossen Dorfe Biscli-Aryl< (fünf Icapäle), zieht sicli von da in der Richtung nach Osteti über die Städte: Cliolrand, Rischtan und Marpllilan, von wo sie sicli dann nacli Nord-Osten, über die Städte Assak6, scharichaii nach Aiididshan wendet, hier scharf nach est teil biegelid die Stadt Balyktschi berührt und 14 Werst von der Stadt Nanlallgan, bei den1 Dorfe Tjure-Kurgaii, ihr Ende erreicht. Diese Oase ist über 250 Werst lang und hat eine mittlere Breite voll 30 Werst. Die übrigen, tim Vieles kleineren, inselförmigen Oaseil liegen zu beiden Seiten VOII dieser grossen Oase h n fiiiden ~ sich grösstentheils am Fusse der Ausläufer der, das Ferghalla - Thai umgebenden Berge. solch' eine itieiiie Oase, . " , Die 1 (llac,l dem KRUSS. Invaliden> mitgetheilte) Schilderung. bildet eine Beric,lts a,erdie nExyeditiol1 in's Alai-Gebirge„ welchen wir unseren des Jallrgnnge unserer zeitschrift (cf. ~ R L ~Revue)> S S . IX. Bd-3 P. 535-s65) ,cserll im wo scllliesst mit der Ankniift des Verfassers in IYadil, vor[ührten. Je,ler D. Red. ails dersel\>e11un seine Weitemise nl'tr"t' I /I1/ welche zwisclien der Ansiedelung Schachimardan und der Stadt Wadi1 am Flüsschen Schachimardan liegt, hatte Hr. ICostenko, auf seiner Rückreise vo111 Alai, Gelegenheit zu betreten. Wie schon erwähnt, nimmt gleich hinter Wadi1 diese trostlose Einöde ihren Anfang und zieht sich gegen 25 Werst weit in nördlicher Richtung hin. Nur ab und zu erblicirt auf dieser Streclre das ermüdete Auge des Reisenden ein, in der Ferne einsam gelegenes, voni hellen Grün seiner Gärten beschattetes Dörfchen, und erst 5 Werst vor der Stadt Marghilan ist die Steppe wieder mit Grün bedeckt. Die Stadt Mn~ghilnnist hinsichtlich ihrer Grösse, der Einwohnerzahl und des Handels, nach Cholraiid die bedeutendste Stadt des Ferghana-Gebietes. Wenngleich mit letzterer unter einem Breitegrad liegend, und von dieser, in östliclier Richtung nur 65 Werst entfernt, ist das Klima in Marghilaii, in Folge der höheren Lage über dem Meeresspiegel, uiigl.eich rauher, so dass die Früchte hier eine Woche später reifen, als in Chokand. Die höhere Lage von llarghilan hat aber das Gute, dass der Gesundheitszustaiid der Bevöllrerung ein ungleich günstigerer ist, als der von Chokand. Die dort so verbreitete Kropflrrankheit ist in Marghilan unbelralint und wenn hier ~ e u t mit e Kröpfen angetroffen werden, 90 stammen diese unbedingt aus Choliand. Die Stadt, deren Durchmesser 6 Werst beträgt, ist voll einer 18 Werst langen Mauer umgeben, an welcher sich nach AusSen, unmittelbar Gärten und H&ser alllelluen, ein Ganzes mit der Stadt selbst bilden& Zwei Kanäle versehen abwechselnd die Stadt mit Wasser; der eine erhält sein Wasser aus dem vom UtschXurgan Flüsschen Isfairam-ssaja, der andere aus dem, voll Wadi1 kommenden Schacliimardan. Das erstere Flüsschen die Stadt 10, das zweite 8 Tage lang; während der I ~ f a i r a m - sdie ~ ~Stadt j ~ ~nit Wasser versieht; liefert der Schachimardal1 dasjellige für die umliegenden Dörfer und Felder, und umgel<ehrt gibt, wenn der Schachimardan die Stadt speist, der Isfairam.Ssaja das Wasser für die Dörfer ulld Felder. Brunnen gibt es liicht in der Stadt, da die Kanäle dieselbe hinreichend mit Wasser versellell und das 1canalWasser rein, klar und gesund ist, Die hat Io,ooo Häuser und gegen 50,000 EinNrollner. Die vorherrschende Bevölkerung bilden die Usbeken, hier wie in AnsiedelullgenVon Central-&ien -ssarten benannt, Ausscrdem lebe'' dort) scholl von Alters her, noch viele Tadsllikeli (irani- 1 i I 1 I I I I I I I . 1 1 - cchen Stammes), ein durch seine Schönheit sich auszeichnender Menschenschlag. Dann Sind dort noch einige hundert jüdischer Familien ansässig, die ein besonderes Viertel bewohnen und endlich noch Afghanen und Indier, welche in ihren eigenen Karawanserai's leben. Wenngleich die Stadt sehr alt ist, so finden sich hier doch weder besondere Denkmäler des Alterthums, noch grössere Bauten der Neuzeit. Die Moscheen und X'Iedressen tragen den gewöhnlichen Charakter solcher Baulichkeiten. Die Hauptzierde der besten Moscheen bilden ihre, mit grellen Farben und den buntesten Für die schönste Moschee wird Mustern bemalten Decken. die des Iskander-Sulkarnain I, d. h. des Alexander von Macedonieii gehalten, so benannt nach dem Grabmale dieses Eroberers, welcher unter die Zahl der muselmännischen Heiligen aufgenommen ist. Das fragliche Grab befindet sich auf einem kleinen, umzäumten Kirchhofe und zeichnet sich nur durch seine Grösse aus. I n I-Iinsiclit auf die industrielle Thätiglreit zeichnet 'sich Marghilan durch seine Seidenindustrie aus. Die Kette der Gewebe wird auf offener Strasse, inittelst in die Hauswände eingeschlagener Stäbe aufgelegt. Das Weben selbst aber geschieht schon in den Häusern, auf gewöhillicheii Webstühlen. Marghilan ist zugleich auch eine bedeufende Handelsstadt. Auf dem dortigeil J3azar - der sich übrigens durch nichts von der allgemein üblichen Eillriclitung der asiatischen Bazare auszeichnet vereinigen sicli eine Menge der verschiedenartigsten chinesisclieii Produlrte, welche dorthin über Kaschgar eingeführt werden, als: Scidelizeuge, Teppiche, kaschgarische Rlze, Vasen, Tassen, Flacons zu ~cllnLlpftabalr,verschiedene Gegenstände aus Nephrit U. dgl. m. Besonders &er wird viel Thee eiligeführt, Alsdann wird auf dem Bazar von Margllilali noch die Aufmerlrsamkcit des Reiseiideii avf die fillfertigung von 'l<leinenMützen (Tjubeteilra genannt) gelenkt, mir deren Fabrikation ganze peihea von Buden beschäftigt sind. In seiner Hude sitzend, bedruckt der Kaufmann kleine Stücke Baumwollen- oder seidenZeuges, oder auch Sammetstücke mit den versclliedeniirtigstc~Mustern. Diese Lappen werden dann an SeidenSticl~erillnenübergeben, und gehen darauf wieder an den lcaufmann ' zurück, welcher nun aus ihnen jene Mützchen anfertigt, die eine so gkosse Rolle in der Bekleidung der Ceiitral-Asiaten spielen und zutn Preise von 60 Kop. bis zu x Rbl. pro Stück verltauft iverden. Die i11 Marghilan angefertigtcii Mützclien zeichiieii sich durch ihre besonders liü~istlichverschlungerien Muster aus. Am 6. September begab sicli Hr. ICostenlto von Marglielaii auf den Weg nacli ~ndizshan,der drittgrössten Stadt des FerghanaGebietes. Die Entfernung beider Städte beträgt 70 Werst. hilf der linken Seite der ganzen Strecke befinden sich Ansiedelungen; auf der rechten hingegen dehnt sich entweder die öde Steppe aus, oder es treten die nackten Vorberge, der dieses Thal umschliessenden Gebirge, bis dicht an den U'eg heran. Ini Allgemeinen tragen diese Ansiedelungen denselben Cliarakter, welchen die sämmtliclieil Aiisiedelungen Ceiitral-Asiens aufweisen. Dem Reisenden bietet sicli hier dasselbe Bild dar, wie er es an den grossen Kanälen in Cliiwa, oder auf den Oasen längs dein Flusse Sarjawschan in Buchara vorfindet. Bei nälierer Betrachtung iiidess ist doch ein Uiitrrscliied zwischen den Ansiedelungeri auf den Oasen von Chokand und denen von Chiwa zu bemerken. I11 Cliiwa liegen die Ansiedelungen mehr zerstreut, jedes Besiiithum, jeder Hof bildet dort eine abgesonderte Ansiedeluiig, ein Lehmschloss, urngebcn von seinen Gärten und Feldern. In einer Entfernung voii circa einer viertel Werst zeigt sich wieder eine älinliche Stelle und so iveiter. Auf den Oase11 von Choltand hingegen sind die Wohllstellel~dichter alleiliander gedrängt, Städte und Dörfer bildelld, M d wenn auch zwischell ihlieii Gärten und Felder liegell, so s;lld hier doch keine eilizelne abgesonderte Besitzthüiner zu bcmerl<en. Die durcli den ICreis von Marghilan fiihrende Strasse llat Werstpfähle (mit russischen National-Farben); a11 den I~Llnlrtell wo Seitenwege stehen Wegweiser mit russischen Il1schriften. Bei jedem Dorfe ist die Benenniing, die Anzahl der Häuser aus es bestelltl sowie auch die Entfetnong bis zu den näclisten Ansiedelungeli angegebell, ähnlich !Ge es bei deli Dörfern im europäisch~li Russland üblich ist. I<ostenlro ritt am Morgen aus Marghilan aus und erreiclite. nachdem er 50 Werst zurückgelegt hatte, am Abelld das städtEliei1 Assal~e,welches ain recliteo Ufer ejnes unbedetiteiiden, sich iii den Ss~r-Dadaergiesselide. Flüssche~is liegt, ist berülimt r a g e ivegen am Abhange eines der Vorberge, eines Ailsläufers das Thian-Schall. Die Stadt ist rienllicll sauber; ihre Hau~trierde das Sommerschloss des Chan's voll Cllo- kand. E s liegt auf eiiier der Terrasseii, welche den Abhang jenes Vorberges bilden. Gegenwärtig ist ein Theil des Schlosses zerstört, der intact gebliebene Theil aber stellt noch in seinem vollen Schmucke da. Nach diesem zu urtheilen, ist es in halb asiatischem, halb russischem Style erbaut gewesen: es ist zweistöclrig, mit einer Gallerie um die zweite tage, auch hat es viele und hohe Fenster, Eigeiischaften, denen man bei den rein asiatischen Bauwerlieii nicht begegnet. Die Ziinmer sind ebenfalls hoch und hell, nur unbequem gelegen. Eine der Hauptzierden der Gemächer bilden die Zimrnerdeclien: eine bunte, mit Vergolduligeri gesclimüclrte Kante umgibt jede Decke, deren Streckbalkeii grün und deren Felder rotli gestrichen sind. D a es in Assalck stets kühler ist als im T l ~ a l evon Ferghana, so hielten sich hier die Chane stets währeiid der heisseli Jahreszeit auf. Die Aussicht, ivelche man hier aus den Fenstern des Sclilosses auf die Umgebung der Stadt, und besoirders auf die Gärten geniesst, ist eitle reizende. Hr. I<ostenlto, welchein das Schloss als Nachtquartier angewiesen war, klagt, dass ein schlechteres ihm hätte kaum gegeben werden können: die Fenster waren ohne Scheiben und Fliegen, Mücken und ein nicht zu ertragender Zugwiiid fantleii freien Zutdtt in die von ihm bewohnten Gemächer, dieses und die ausserclrm nodi dort herrschende Feuchtigkeit raubten ihm jeden Schlaf. ~ i i hem f Aiai und in Pamira, berichtet Hr. I<ostenko, habe - ihm sein Zelt stets Inehr Schutz gegen alles Uiigeinach gewährt, als er hier in den Gcmäclieril des Sclilosses gefuiideii. Am fo\gende<iTage erreiclitc Hr. ICostenlio die 2 0 Werst von hssal<e ziemlich grosse Stadt Andidshan, welche wälireiid der Eroberung von Ferghana zweimal (am I. Oktober 1875 und 8. Jaliuar 1876) von den Russen erstürmt wurde. Andidsllan ist eiiie der ältpsteii uiid berühmtesten Stiidte Fergllana's Bis zum XVI. Jahrhundert war sie die Residenz der der berühmte Baber hat hier residirt. Gcgenwlrtig Cllane, dort jedoch weder Deiikmäler aus jener Glanzperiode, iioch bemeilcens&erthe Bauten der Nerizeit anzutreffen. Aiididshag ist gegenwärtig weiter nichts als eine gewöhnliclie Lelinistadt, welche von Ssartell bewohiit ist. Das einzige Benierl<enswerthe liier ist der, von ,-Jeil Russen im vergangenen Jahre, gleich iiach der Einnallme der Stadtl erbaute Bazar. Nach Abbruch des alten hvurdc ali seil1er stelle dieser iieue, mit gradlinigen Budenreilien, ivelche von breitel1, regeln-,ässig Strassen durcliscliiiitten werdeii, - , ' errichtet. Jede Bilde ist geräumig, hell, sauber ausgestattet und 1 I lnittelst einer gedeckten Gallerie vor Sonne und Regen gescllützt. Ein derartig eingerichteter Bazar stellt im vollsten Gegensatz zu der allgemein angenommenen Einrichtung der Bazare Central-Asiells, wo, wie belcannt, Icäufer und Verkäufer gegen die Unbill der Witterung nur durch ganz eigenthümlich lconstruirte Ueberdacllungen geschützt sind. ES werden nämlich Stangen auf die I-Iäuser, einer Seite der Strasse zur anderen gelegt, und auf diese Reste, Z"'eigej etc. geworfen. Wenn solch' eine Ueberdacllullg einigen Schutz gegen die S~iiiienstrallle~ gewällrt, so hält sie docll den liegen nicht ab und verhindert ausserdem den Zutritt der frischen Luft. Der neue Bazar von hndidshan llingegen ist unter 13eobachtungaller hygienischen Regeln erbaut und jede eiilzellle Hude ist dem Geschmack der Muselmänner entsprechend, n>it der grösstnlöglichsten Eleganz eingerichtet. Leider hat hier der 'Iande1 noch entsprechend entwiclielt, Der ganze Reichthum des besteht gegenwärtig in: Melonen, Tassen,verschiede"I'1 Töpferwaaren dgl. m. ES unterliegt indess keillem Zweifell der binnen Kurzem hier nicht nur seine frühere ~ ~ t erreichen, söiidern auch unter dein Schutze der Regieruilg noch einen bedeutenden Aufschwung erhalten wird. Der neue Bazar befindet sich zwischen dem, im centrum der stadt Selegellen und sie beherrschenden Hügel GLll-Tjubeund der <.urdar, d ' 11' dem Schlosse des früheren Herrschers von ~ ~ d i d Hier ~ h ~ ~ , licrrschte der T1lronfolger des Chail's von Chokand, Nasr-Eddill. Oder) wie er sonst genannt wurde, ChaI1.Ssde, Nach dem seines des Chiidojar-Chan, war er zugleich einige Monate lang Herrscher von ganz Choliaild, Auf dem) die beherrschenden EIÜgel Gul-Tjube wird jetzt 'On "11 Russen eine kleine Fe?tung mit eiller sie uingebellden Esplailade Ein Theil der Garnison ist hier in dell Baulichkeiten welche früher zu ~ i ~ W,.ddas ~ ~ Kriegsmateria1 diellten. Der Hügel GLll-Tjubeist, ähnlich deil in fast "len celltral-asiatischen Städte1l vorkommendeil F~~.~~~, wahrein aufgeworfener, Die sich auf ihm befindenden Gebäude haben ein ärmliches AusSeheil, daher auch ,-Jer Anblicli dieses Hügels kein erfreulicher ist. ~i~ anderer Theil der Garnison ist in dem S t a d ~ c h l o s s(der ~ jlten urdiL), und der dritte Theil dem Sommerschlosse (der neuen urda) des geBeherrschers von Alldidshan einquartiert. Am letztereil Orte Silld die Truppen ausgezeichnet untergebracht, auch steht ihnen hier ein schöner Garten zur Verfügung. Der Weg von Aildidshan nach iV@?~ta?z~aiz geht dem linke11 Ufer des Kara.Darja entlalig. Die Gegend ist hier, gleich der von Andidsllatl, dicht bevölkert. 5 5 Werst vor Namangan führt, bei Balyktscha, eine auf Pfählen ruhende hölzerne Brücke über den 1Cat-a- Um das Uebersetzell der Fähre ZU bewerkstelligen, werden z ~ e i Pferde vorgespallnt und ausserdem wirken noch l h d e r e r mit1 da die Strömung hier eine sehr starke ist. Trotz des strengen Verbotes der russischell Regierung, diesen Arm zu durchschwimmell, wird dieses Verbot von den Ssarten sehr oft umgangen* Nicht allein Reiter und ~ u h i l e u t emit leeren, so11dern auch sogar mit beladenen Karren (Arba eil1 zweiräderiger Karren) setzen schwimüber diesen Fluss hiilüber. Ein leerer 1 h T e n kOmnlt *loch ziemlic.l leicllt lljtiüber, wobei der Fuhrmanii, entweder nebenan, der Deicllselstange sicll haltend sChWimmt, oder aber oben auf dem K~~~~~ stelletid das Pferd dirigirt. Etwas Anderes aber ist es bei beladellen IZnrren, Vor seine11 Augen, schreibt l'ostellkol mit Holz beladener, mit einem Paar verung.üclcte beioalle Fährleuten begleiteter ICarren. Mit den bespannter, Lllld von gel,aL,er ~ ~ lvurden t ldie Menschen ~ und das eine Pferd gerettet, MenscllellUeberhaupt gellen hier das alldere aber ertrank Dass die Ei1lgeborenei1 die Belebell a u f diese weise verloren. hier liegt hauptsächlicli dari", lllutzung ~ der~ Fähre ~ vermeiden, ~ beein pährgeld gezahlt werden muss, und zwar 3 0 K O ~Iür . ladellen I ~ Nun ~aber sind ~ die ~ssarten.~ sehr geizig ~ und ~ er. . Ausserdem mL'ss man am scheint ihnen diese sumllle viel ZU hocll. ehe man ufer gewöhnlicll sellr lange (3 bis 4 stunde'i) übergesetzt wird. uenl1es ist hier nur eine einzige Fähre vorbanden, deren B~ und Ausladen viele ~ e i tbeanspruclif ,Was Ueberfahrr selbst ailbelangt, so gellt diese sellr rasch von statten* Kaps bis Nsniallgan fül~rtder Weg lo weit längs gut - Werst bearbeiteten Niederuiigen, am rechten Ufer des Naryll hin. I-Iier fallen den1 Rciselideii besoiiders die ausgezeichnet bearbeiteten Reisfeldes, welclie eine starlte Bewässerung bedürfeii, auf. Nnn~mzgtl?zist die viertgrösste Stadt Ferghana's, sie liegt am Jangi-Aryk, welcher aus Nord-Ost, 40 Werst weit von der Stadt, aus dern Naryn bei'geleitet ist, Von hier erstrecltt sich der Jangi. Aryl<, in süd-westlicher Richtung, noch 60 Werst weit und mündet bei ' dem ICischlalt ICirgis-ICurgan in den Ssyr-Darja. Bei seinem . Ausfluss aus den1 Naryn ist der Jangi-Aiyk gegen 4, in Namailgan nur gegen 3 Faden breit. Bei seiner Mündung in den Ssyr-Darja ist sein Bett jedoch schon bedeutend scliriiäler. Seine Tiefe ist verschieden; der Boden ist lehmig und schlammig. Der ~angi-Aiylc fliesst am Fusse der Vorberge des, das Thal von Fergliaiia im Norden i~mschliessende~i Gebirges, auf diese Art den unteren (Südlichen), am stärltsteii bevöllterten ,und durcliweg bearbeiteten Theil des Icreises von Namangan begrenzend. Jenseits des Jangi-Aryk sind nur eiiizelne Kischlalti längs dem Laufe der Bergflüsse anzutreffen. Der grösste uiid am stärltsteii bevöllterte von diesen ist der voll I'assan. Seine Bewohner sind Tadsliikeii, die einzigen in1 ganzen Kreise von Namangaii. Alle übrige11 Kisclilaki sind eiltweder voll ICiptscliakeii oder Usbeken bewohiit. Die Stadt Narnaiigan besitzt keine Mnuerii, sonder11 geht unmerltlieh in die sie unigebenden Gärten uiid I<isclilalti über, so dass es scliwer ist die eigentlichen Grenzen der Stadt allzugeben. Früller besass Namangan gegen 5000 Hauser mit etwa 50,~ooEinwohiier. Der Bazar war grösser als der von Andidshan, Auch die Stadt gegen 2 1 0 Moscheen und bis 100 ,&huleil. Der Aufstand der Ein~vohllerwährend der Campagne von 1875-~876 hat jedoch der Stadt sehr geschadet. Zur Zeit der Anwesenheit des Hrn. ICostenk0 in Namaligan waren dem Chef des Distriktes einige Tausend zur Ve:fügulig gestellt, um die zerstörten Gebäude aufzuräulnen und eine11 neuen Bazar zu erbauen. Die russische Besatzulig ist in der Citadelle, wo sich auch die Kommandalitur befilldet, uiitergebracht. Die Citadelle hat ein Aclitullg gebietendes Aeussere. Ein anderer ~ h ~ der i l Garllison Namallgah liegt, ungetahr eine Werst weit von der Citadelle, im Lager. In Namangan sowie in den umliege~idenDSrferll ivird eill ~ndustrieziveig betrieben, ivelcher sonst in keiiier anderen Gegend von CentralWAsienanzutreffen ist. Es ist der Holzhancl.ndel,Die Ein- wohner fällen die in ilireii Gärten wachseiiden Bäume, voraüglicli Pappeln und Weiden, welche, zu Flössen verbunden, den Ssyr-Darja hinabgesandt, nicht nur Chod~lieiid, sondern sogar Tscliinas, die . Stadt Turltestan und die Forts: Dsliuleli, Perowslti, ICaramantscha und I<asaliiisk mit Bau- und Nutzholz verselien~. Die wertlivolleren Nutzliölzer, sowie bisweilen getrocltiiete Früchte, Filze uiid Häute bilden die Ladung solcher Flösse. Der Hauptstapelplatz, voii dem die xneisten Flösse versandt wverdeii, ist das Dorf Altssy. Tri den . Bergen der Umgegend von Namangan sind Eisenerze und auch Steinkolilenlager anzutreffen, und in östlicher Richtung, ungefähr ' 50 Werst von der Stadt, befinden sich Naphthaquellen, welche seit 1868 voii den Russen, noch zu Zeiten der Chane von Choltaiid, ausgebeutet wurden. Gegen~vartigist die Naphthagewiiinung zeitweilig eingestellt. Der ICreis von Namangan grenzt irn Westen an den I<reis Tschust, der W e g dahin führt über den, 14 Werst voii Namaiigari ent- fernten grossen ICischlalc Tjure-I<urgan, welcher, wie auch die Stadt Namangaii, ein Ausgangspunkt 'des letzten Aufstandes war. 13s zu Tjure-I<urgan windet sich der Weg durch Gärten, hinter diesem I~isclilal~aber sind nur. links vom Wege, in westlicher Richtung, dem Ssyr-Darja entlang, eiiizelne Dörfchen zu erblicken. Rechts vom Wege treten sclion die nackten und steinigen Vorberge des, das Thal von Ferghana voii Norden begrenzenden Gebirges hervor. Bald indess verscliwinden auch die linlts gelegenen Dörfer und dem Auge bietet sich wieder die öde, trostlose, alles Lebens bare Steppe dar. ICein Strauch, kein Halm ist, soweit das Auge reicht zu sehen; nur hin und wieder erblickt man Spuren voii Versuchen hier Ansiedelungeii Zu gründen, welche in Anleguiig von Wassergräben, Errichtung voii Lelinieinfriediguilgeil uiid Anpflanaus zungen einzelner Weiden bestelien, aber leider mussten Mangel an.Wasser- alle Versuche, hier Ansiedeluiigen erstehen zu lassell, werden. Die Betten der Bergflüsscheii waren, zu der Zeit als Hr. ICostenlco diese Gegend durchreiste, alle troclten, und kein Tropfen Wasser erfrisclite die glühende Steppe, welclie, nach dem soeben durclireisten, vom üppigsten Grün strotzendeii Laiide noch trbstloser erschien. Nach Zurücl<legulig voii 24 Werst (von Tjure-Icurgan gerechnet) - . ' 111Kasaliiisli ist dieses I-Iolz iiin 15 pCt. billiger als das aus Orenbuq aii1zon1inende, Letzteres wird von 70 ICop. bis zu I Rbl. 50 Icop. das Pud verkauft. % . gelangte Hr, I<ostenlto zur Stadt Tschust, welclie, einer grünen Insel gleich, in dieser trostlosen Einöde liegt. Tschzdst ist die Hauptstadt eines der sieben Icreise, in welche , gegenwärtig das Gebiet von Ferghana eitigetheilt ist. Die Stadt besteht aus drei Theilen: aus dir im Grün ihrer Gärten versunlcenen Unterstadt, der auf einem Hügel gelegenen Oberstadt oder der Festung, welche von einer Mauer umgeben ist uiid den Bazar eilthält, uiid drittens aus der kleinen, ebenfalls auf einem Hügel liegenden Citadelle, wo die russische Besatzung und die Behörden untergebracht sind. Tschust, oder auch Tus genannt, ist nach dem allgemeinen Muster aller Städte Central-Asiens erbaut und besitrt Itein einziges, einigermaasseii bemerltenswerthes Gebäude. In früheren Zeiten wurde sie Tasch-Icurgan benannt. Den Nameti Tschust erhielt sie in Folge der plötzlichen Flucht eiiies ihrer Herrscher. Nach der Erltlärung der Eingeborenen bedeutet Tscliust: plötzlich, momentan. Vor 360 Jahren nämlich herrschte hier der später den Heiligen zugezählte Chasret-Iman-Ma~iljal~a, welchen die Ruchlosiglceit und Und redlichlteit der Einwohner dermaasseii betrübten, dass er in einer Nacht pliitzlich aus der Stadt entfloh, und dieser plötzlichen Flucht hat die Stadt ihren Namen Tschust zu verdanlien. Die gelehrten Mullahs aber erzälilen, dass dieser Heilige, unmittelbar nach seiner Flucht, ungefähr 6 Werst von der Stadt entfernt, und zwar auf der Stelle, wo sich jetzt ein kleines Grab mit einer hohen Stange, welche von Unten bis Oben mit Lappen behängt ist, befindet, eingellolt wurde. Einmal gefangen trat der heilige Mann wiederum seine Regierung an und soll ferner keine Fluchtversuche gemacht Iiaben. Chasret-Iman Mauljana wird für den Beschirmer der Stadt gehalten und sein Grab steht i n grossen Ehren. Es befindet sich bei der Haupt -Moschee (Dshunia Moschee) auf einem kleinen lJmzäunten Kirchhofe , wo auch ~ämlntlicl~c Vemand.te dieses Heiligen begraben sind. Tschust wird bisweileii auch Tus benannt. Wahrscheinlich hat es diesen Namen den vielen Salzquellen zu verdanken, welche sich im Icreise von TSC~IUS~, unweit des Kischlal< Kamysch-Kurgaii, befinden. Es ist anzunehmen, dass Tschust einst die Rauptnieders~nlmtlichell,in jenem Kreise gewo,ni>eiienSdzeS gewesen ist. Das Flüsschen Ssai - Ghaua versieht die Stadt mit Wasser und zwar folgendermaassen: 14 Werst, in südlicher Richtung Tschust mütldet~ beim lCisch1alt GhaLla jenes Bergflüsschen. in . - - - \ I 1 ein ganzes System von I<aiiälei~,welche nicht nur die Stadt Tschust, sondern noch zwanzig andere Kischlalti, in einer bestimmten Reihenfolge, die sich alle zwanzig Tage wiederholt, mit ' ~ a s s e r versehel?. Auf den TReil von Tschust fallen drei Tage, während welcher die Gärten und Felder der Stadt mit Wasser berieselt werden. In der Zwischenzeit genügen für die Bedürfnisse der Stadt, die in Menge und allerorts dort dem Boden entspringenden Quellen. Ein grosser Tliril dieser fliesst in den Haiiptkanal, welcher die Stadt durclischiieidet. Die reichhaltigsten Quellen aber entspi.iiigen dem Beige, an welchem die Moschee jenes heiligen ImanMauljana steht. Hier befinden sich drei, mit einer Holzüberdachung verselieiie Quellen; ihr Wasser wird für heilig gehalten: Die eigentliche Stadt leidet nicht an Wassermangel, wohl aber bisweilen die sie umgebenden Felder, besonders zu Zeiten wenn der P in1 Ssai-Ghaua ein niedriger ist. Bruiitiei~besitzt die Wasserstand Stadt nus, in der Citadelle, wo von den Russen zwei tiefe Brunnen gegraben worden sind. Die Gariiison benutzt das Quellwasser. Herr Kostenlto erwähnt noch einer Quelle die sich am nördlichen Ende der Stadt befindet und ein Bassin von einem Quadrat-Faden Grösse bildet. Der mit Sand untermischte schlammige Boden ist weich, und eine hiiieingestellte Stange kann tief eindringen ohne auf feste11Grund zu stossen. Diese Quelle ist vpn drei Weiden umstaiideii und wird von den Eingeborenen als ein Gegenstand der besonderen Verehrung betrachtet. Zweimal ~vöcheiitlich (an einen1 Tage die Männer, an einem anderen die Frquen) ltommeli. sie hierher um das Scliicksal zu befragen, uiid zwar folgeiidermaasseii :. es in das Wasser geworfen, und aus werden kleine Stticlte Bacl<~~lerk der Art wie sich der, auf dem Boden ruhende Schlamm in Bewegung setzt, deuten die, sich stets an der Q~lellebefindenden müssigenMoscheendiener, die an dieZukunft gestelltenFragen. Auch I<ranlte sollen hier Heilung finden: entweder durch das Trinked dieses Wassers, oder a~iclidurch Bäder. Für Letztere befindet sich an der Quelle eine schmutzige Hütte, wo auch der Mullah wohnt, der für seiile Mühen eine gewisse Entschädigung erhält. Nach Aussage11 dieses Mullah soll das Wasser besonders heilsam bei Br~stltr~iiltlieiten sein. Dass dieses nur Einbildung ist, uiiterliegt wohl keinem Zweifel, da das Wasser dieser Quelle sich durch nichts von gewöllnlichem unterscheidet. Augenzeugen erzälilten Hrn. KOstenlto: .Das Wasser im Bassin gerathe bisweilen in Wallung, wobei es plötzlich stcigt, ganz trübe wird und gleichsam zu Icochen begilint*. Rueu. Hovuo. Bd. SI. I2 = 79 welche ausgebeutet werden. In derselben Entfernung ist Oker anzutreffen; überhaupt kaiiii man annehmen, dass der Kreis von Tschust reich alt verschiedeilen Mineralien ist. Von Tscliust nach Chokand geht der W e g über die Vorberge zur Ueberfahrt über den ~ s ~ r - ~ ahinab. r j a Der Weg ist lehmig Das Iclitna von Tschust ist ein sehr gesundes, was durch seine hohe Lage bedingt wird. ' Der einzige Uebelstatid bestellt in der äusserst trocltenen Atmosphäre. Besondere Krat~ltlieitenherrschen hier nicht. An Früchten iind Obst gedeihen hier dieselben, welche in den übrigen bewolinten Orten Fergliana's fortltominen. Die Stadt zählt 1500 Hauser bei circa 7500 Einwohnern, welche alle vom Stamme der Usbel<en sind; ziim Stamme der Tadshiken gehörende sind nur in einzelnen, auf den Hcrgen liegenden Kischlaki anzutreffen. Die übrigen Kischlalti des Kreises von Tscliust werden von Kiptschalteti, einem ziim Theil nomadisirendeil Volltsstamn~e bewohnt. Zu den hier lebenden eigentliclieii Nomaden gehören die I<irgisenstämme der Mogolen und Naimanen. Im Sommer nomadisiren sie auf den Bergen, und ltommeli zum Winter auf die Vorberge herab. Ihre Anzahl ist eine geringe. Der Kreis von Tschust ist reich an inilieralischeii schäfzen, doch beschränltt sich die Ausbeute dieser bis jetzt auf die Gewiiinunc von Salz. Ungefähr 80 Werst von Tscliust , beim ICischlalt Kamysch-Icurgan bcfindeli sich ergiebige Salzquellen. Sie liegen in einem Tliale, 8 Werst von jenem Kisclilak ulid 10 Werst vom SsyrDarja entfernt. Um das Salz zu werden dort Gruben verschiedener Grösse gegraben, bei eiiier Tiefe von I Arschin fiillen sie sich von selbst mit Salzwasser, ungefghr eine halbe Arschin hocll, dieses verdunstet im Sommer selir rascli ulid hiliterlässt eine ungefähr 1'12 Werschok dicke Salzl<ruste, die herausgebrochen ivird~ !vorauf sich die ganze Operation von Neuem 'Jviederholt, SOaber die Grube sich nicht von selbst mit Salzwasser füllt, wird dieses aus der nächsten Quelle dahin geleitet. In der Nähe dieser Quellen bcfilidet sich eine Vertiefung ~ v odas Salz uilfiittelbar an der Oberfl%cheder Erde gewonnen wird. Es lagert hier ab in Folge der Verdunstung des n>it Salz ges..attigten Regenwassers, den, die Vertiefung umgebendeu Bergeil hervbfliesst dabei die dort zu Tage liegenden Saldager bespült, Das Salz Kamysch-lCurganist weiss und von gutem Gescllmack. All Ort und "astet es Von Iln bis r Kop. pro pud, an 30 Karren ZS Pud salz befördert. Mithin betiggt die tsgliche Ausbeute 750 pud. f Tscliust liegt 1800PUSSü. d. M. und steinig. Ab und i u trifft man auf dieser Strecke kleine Ansiedelungen, sogenannte Kurgantschi an, die alle aus dem GhauaKanal sehr mangelhaft bewässert werden. Die Vorberge enden unweit des Ssyr-Darja. Beim I<ischlak Ssang, der schon in1 Thale des Ssyr-Darja liegt, (18 Werst von Tscliust) befindet sich die Ueberfahrt. Drei kleine Fähren, .von denen jede zur Zeit nur 5 beladene Karren aufzunehmeii im Stande ist, vermitteln das Uebersetzen. Der Fluss hat hier *eine Breite von ungi~6lir IOO Faden, sein rechtes Ufer ist steil, das linke flach. Jenseits des Flusses breitet sich schon die glatte, mit Tamarix und anderen Gräsern bedeclde Steppe aus. Kein Steiiichen ist hier anziitreffen, und weiiii eine Möglichkeit vorhanden wäre, hier Bewässerungs-Kaliäle anzulegen, so iväre diese Steppe für Ansiedelungen sehr geeignet. Ungefalir S Werst vom- Ssyr -Darja wird der Weg durch die Steppe von einem Streifen Flugsand unterbrochen. Die hier ' angewehten hufeisenförmigen Sandhügel fallen alle von der westlichen Seite ganz sanft ab, von der östlichen hingegen ganz steil. Wahrscheiiilich ist diese ihre Form den hier so oft und so -stark w e h e n d e ~Westwiiiden ~ zuzuschreiben. I Hinter diesem Flugsande beginnt wieder die glatte Steppe, welche aber hier mit einem niedrigen ~chilfrohr bewachsen ist, das ein ausgezeichnetes Viehfutter gibt, so dass die Bewohner der Oasen f Heereigens herkommen um dieses Schilfrohr für den ~ e d a r ihrer den zu schneiden. Von welch' grossem Werthe und N ~ t z e ndieses Futter für die Landwirthscliaft Fergha~ia'sist, zeigen an1 deutlichsten die in Menge hier anzutreffenden Schober geernteien Scllilfrollrs. Doch die Flugsaildhügel verlasseii den Reisenden auch. hier iiicht, sondern begleiten ihn, rechts an1 Wege liegend, bis zu e/ner, zo Werst vam Ssyr-llarja liegenden bewohnten Oase. Hier beginnt, ähnlich wie in den Oasen von Buchara und Chiwa, derselbe ewige, hartnäckige Kampf des Menschen mit dem Flugsande, und ---Von wo dieser Flugsand stammt, ist schwer zu sagen. Der ~ahrscheinlichsteist, dass die hier herrschenden heftigen Winde ihn von den Ufern des Ssyr-Dada I0sreisxn und fortführen. r z* um iliti zu bewältigen werden Mauern, lebende I-lecken etc. an der Windseite von den Grenzbewohnern angelegt, Die dem ~ l u g s a n d e zunächst gelegenen Theile der Oase sind schwach bevöllcert, je weiter man aber vordringt, desto dichter wird die Bevölkerung, und mit dieser wächst auch die Zahl der Gärten, Felder U. s. W. Nach einer Fahrt von weiteren 20 Werst längs dieser Oase erreichte Hr. I~ostenlcodie Stadt Cliokand. Chokand gilt für eine der schönsten Städte Central.Asieiis. Der Grösse nach kommt Sie Buchara und Taschkend gleich. Die Stadt besitzt an 12,000 I-Iäuser und circa 60,000 Einwohner. Die sie umgebende Mauer ist 18 Werst lang und hat 18 Thore (Darwasa genaiiiit), welche, wie die Eingeboreiien sagen aiiacli allen Endeii der Welt führeli~. Jedes Tlioi ist nach der Stadt benannt, zu welcher der Weg durch das Thor führt. Choltand liegt an zwei Armen des Flusses Ssoch und zwar an1 1caty.jsai (der grosse Bach) und an, Kitschik-ssai (der kleine Bach). Aus diesen beiden Flüssen sind eine Unzahl ICaiiäle geleitet, welche theils die Stadt mit Wasser versehen, theils die umliegenden Felder berieseln. Das Wasser ist rein, steht aber im Rufe einen schleclitcn Einfluss auf die Gesundheit des Meiischeii ausziiüben. Es herrscht hier nämlich die Ansicht, dass die in der Stadt, wie in den umliegeaden Dörfern so verbreitete Kr~pfl~ranlcheit einzig und allein dem Genuss dieses Wassers zuzusclireiben sei. Es existiren in der Stadt Bezirke, wo von drei Einwohner11 einer bestimmt niit dem Kropf behaftet ist. ' Diese Bezirke liegen in der Nähe eines iln südlichen Theile der Stadt, unweit des Thores Mui-Mubarek, sich befilidenden lcleinell See's. Bei der Mehrzahl sind die I<röpfe nicht gross, doch bei einzelnen Subjekten sind &öpfe von l~olosnal grossem Umfange a~zutreffeli. Das chemische Laboratorium von Tasclikend hat das Wasser sowohl der I<anäle voll Chokand, als .aucli jenes See's einer höchst genauen Analyse unterworfen, jedoch nichts vorgefunden. Die chemischeil Bestandtheile dieses Wassers unterscheiden sich durcll llichts von del1 ~ ~ ~ theilell jedes beliebigen gewölinliclieii WasSems E, wäre demnach dass die Ursache der K r ~ ~ f l < ~wohl ~ ~eine ~ k andere h ~ i ~ Sei' Gibt es ja in Europa (Schweiz) Gegendell, in denen ebenfalls diese Icranltheit herrsch+ . . Ausser durch die Icropfkrankheit, wird der Aufenthalt ili Chokand noch durch die dort so oft und heftig wehenden ~ e s t w i n d e verleidet* Das 'rhal von Chokand ist nämlich im Westen, zu den gossen und heissen Sandsteppen von Kisyl-Kum hin geöffnet, von tvo her besonders im Soinmer eiii schwüler - der sogenannte Garm-Ssal (Giftwind) - weht. Ayf den Menscheii übt übrigens dieser Wind, trotz seiner Benennung lceine schädliche Einwirkung aus; derselbe ist jedoch für die Seidenraupen verderblich. Die . Eingeborenen behaupten, dass er einmal wöchentlich und zwar am Freitage oder Sonnabend besonders stark weht. Einen dritten Uebelstand bildet in Chokatid noch das Grundwasser, welches schon in der Tiefe von I '12 Arschin anzutreffen ist, uiid jedenfalls höchst ungünstig auf die örtlichen hygienischen Verhältnisse einwirkt, indem es den Einwohiierli die Möglichkeit nimmt den Unrath und sonstige faulende organisclie Stoffe genügend tief vergraben zu können. Die Eingeborenen übrigens f a s ~ e nsich, was letzteres anbelangt, sehr kurz: sie lassen allen Unrath da liegen, wo er eben liegt. Dass die Russeii mit diesen Ansichten nicht einverstanden sind, bedarf wolil *keiner weiteren Erwähnung. über dem Meere, und da die Stadt von Chokand liegt 1540FUSS allen Seiten von Bergen umgeben ist, so hat sie eiii selir warmes Klima und erreicht die Hitze im Sommer bisiveilcli einen selir hohen Grad. Die Russen haben sich hauptsächlicli in der Urda, d. 11. dem Palaste des gewesenen Herrschers von Chokand, des Chudojac Qan niedergelassen. Hier befinden sich ' d a s Stabsquartier, die Bezirksver~valtung, die Rentei, das Postltomptojr, die IConiniandantur etc. und stelieii hier nocli ausserdem einige Kompagnien Infanterie; das Scliloss ist in Vertheidigungszustand gesetzt. Ausserdem haben sich noch die Russen auf der andere11 Seite, des vor dem Schlosse gelegenen Platzes, angebaut. Sie bilden eine, bis . , t ~ ~ jetzi noch kleine Ansiedelutig, die unter dem Schutze der Kanonen der citad&le liegt. Die Iläuser gehören grösstentheils verheiratlieten Soldaten der Besatzung an. Alsdann sind am Sclilossplatre d und- iii der Hauptstr3sse, die von der Citadelle zum Bazar führt, noch einige russische Buden anzutreffen. Endlich haben sich einzelne Russeii, zwar sind es die bei den verschikdenenVerwaltungszweigen angestellten Beamten, in' dem asiatischen Theil der Stadt Wohnungen gemiethet, wo sie zerstreiij iiimitten der Eingeborenen leben, die scheinbar auch schon mit den Russen eiiiigermaassen vertraut geworden sind. Trotzdem dass die Stadt von den Eingeborenen das Epitheton . . ~ h ~ ~ LjatiEfi k ~ ~ (angenehmes d i Chokand) erhalten hat, so ist streng geil?mnleii eigentlich kein wesentlicher Unterschied zwiscllen dieser und al~dere!~,von den.Russen besetzten Städten wie z. B. Tascllltend, Chodsheiid, Ssaniarltand U. a. zu finden. seiner Lage nach bleibt Choltatid noch hinter jenen zurück, und als Vorzüge köilnte man allenfalls anführen, dass Chokand einige geradere ulld breiter angelegte Strassen und einen , nach örtlichen Begriffen ausgezeichneten Bazar besitzt. Dieser Bazar ist nach der, im Jahre I 870 stattgehabten Feiiersbrunst entstanden, welche an 800 Buden vernichtete. Der grösste Tlieil der Buden gehörte dem Chan, welcher dalier auch Am meisten interessirt war einen neuen Bazar zu erbauen, k~obeier nicht unterliess sich noch einige neue Landparzellen anzueignen um so seine Itoinmerzielle Thätiglteit zu erweitern. Die Vorzüge diese's Bazars vor anderen asiatischen Bazaren (mit Ausnahme des von Buchara) bestehen dariii, dass die ~ e b e r dachung der Uazarstrassen aus ziemlich sorgfältig aneinander gefiigten Brettern besteht und init Oeffnungeii zur Ventilation versehen ist. Ausser deii Buden, welche sich hier auf dem Hauptbazar und iloch auf einPaar anderen ItleiiierenBazaren der Stadt befinden, sind noch höchst originelle Rudenreihen Iäiigs den Brüclteii, die über den Katy-ssai' führen, angebracht. 111 ~lioliatld,wie überhaupt in allen asiatischen Städten findet ein eigelltlicller Haiidel nur an gewissen Markttagen, welche zweimal wöcheiitlich, Mittwochs 'und ' Sonntags abgehalten werden, statt. Die Gesammtzalll der sich in C h k ~ befindenden ~ d Buden beträgt über zwritauseiid. Die Hauptindustriezweige der Stadt sind die Fabrikation von Baulnwolle uiid SeidenZeug; letztere steht nur der von Bucllara ilacll. Das scliönste Gebäude in Chokand ist jedenfalls das schloss des gewesene11 Chan's Chudojar. Die Inschrift a ~ dem f Giebel zeigt an, dass Sseid-Muhamlned-~hudoja,~hall es in1Jahre 1287 (1 870) erbaut hat. Es unterscheidet sich von dem örtlich allgemein angenornineiien 13aust~l durch die vielen einander einsclllies~eiiden, viereckigen, von Wohngebäudeii begrenzteil Höfe, welclie scheinbar "lsere Etagen ersetze11 sollel1. Die beidell ersten, sage1i äusseren Höfe, enthielten die Wohnungen ,-Jer Dienerschaft ausserdem befanden sich im lilllten plügel des ziveiten Hofes nocli Wohnstätten; in welchen für das die ~ ~ ~ llniformen angefertigt w~1rden. Gegenwärtig ist in den Gebäuden beiden.Höfe die russische Besatzung untergebracht. dritte und die folgenden Höfe gehöreil schon den, eigentlic&o Schlosse an, uiid liegen auf einem (ähnli=h wie'in Buchara) künstlich aufgeworfenen Hügel. Der Giebel des SchlosSes ist erst vom zweiten Hofe aus sichtbar uiid hat in der Mitte eine lange, Ilolzstangeii ausgelegte Anfahrt, die in das Schloss führt uiid längs welcher der Chaii bis vor seine Geniächer heranreiteil loiiiite. Am Fusse dieser Anfahrt stehend, ltantl man die HauptfaSade des Sclilosses übersehen. Sie bildet eine mit farbigen Kacheln a u ~ g e legte u l ~ dmit Inschriften aus dem Koran versehene Mauer, in deren Mitte eine tiefe, von einem Spitzbogen überwölbte und von zwei Thürmeii begrenzte Nische sich befindet. Diese Nische bildet das Die aussere in's Innere dieses Schlosses führende Hauptthor. Mauer besitzt ausserdetil iiocli auf beiden Seiten ein Thürmcliea, und ist in ihrer ganzen Länge nach mit kleinen Nischen verziert. Die ersten Höfe waren alle für deii Gebrauch des Chan's bestimmt; hier empfing er Bittsteller, gab fremden Gesandten Audienzen, hielt Gericht ab etc. Die mehr nach hinten gelegenen Höfe dagegen standen nur dem Harem zur Verfügung. Die Wohngebäude der sauber mit Ziegelsteinen ausgelegten Höfe siiid grösstentlieils mit GaZZen'e~z versehen, welche, von einfachen E-lolzltolonnen getragen, buntfarbig bemalte, die verschiedensten Muster zeigende Deciclagen haben; die Zimmer erhalten vorherrschend ihre Luft durch die Thüreii, welche auf diese Gallerieti führen. Reiche Ornameiite oder Vergoldungen bilden den Schniuck der Thuren. Der Chan besass auch einige in europäischem Geschmack ausgestattete Geinächer, von denen eins,' welches mit den Fenstern auf den zweiten, und mit der Gallerie auf den dritten Iiof ging, bgsonders reich ausgescliniückt war. Es hing hier ein Kronle~tchter, der beinahe bis zum Fussboden reichte und fast das ganze Zimmer ausfüllte. Dieses Zimmer wird gegenwärtig für die russische Kirche hergerichtet und geht aiich scholl die Arbeit der Einrichtung ihrem Ende entgegen. Die hinteren , h - Hofe waren, wie schon gesagt, für den Harem bestimmt, hier 'sind die Gallerien schon nicht mehr auf der Hofseite angebracht, so11dern gehen in den Garten liinaus. Von der Gartenseite schliesst das Schloss mit einer hohen unübersteigbareii Mauer ab, an welcher in ge\vissen Entfernungen Wäcliterhäuscheii stehen, die voll Eunuchen bewohnt wurden, um die rauen' des Chan's vor jedem Umgang nlit der Ausseiiwelt zu hüten. Die Zahl der Frauen des Chanss betrug einige Hundert. Der Vorgang dieselbe11 zu erlangen iuar ein seiIr eiiifaclier: sobald nämlich der Clian erfuhrt dass einer seiner Unterthanen eine hübsche Tochter besass, befahl er ,sie in seinen Palast zu bringen, hier sprach der Mullah über dieses Mädchen ein lcurzes Gebet, und die Ehe war geschlossen. Täglich, 2u einer bestimmten Stunde hatten sich sämnltliche Frauen zu versaniniel~ium zur Begrüssung-zum Saljam-Zum Chan geführt zu werden. Die Begrüssung bestand in einer Verneigulig, wobei das bekannte asaljam-alei I(ium~.ausgesprochen wurde. Die Persönlichlteit des gewesenen Chan's von Chokand schildert Hr, Kostenlto folgendermaassen. Wie fast bei allen central-asiatischen Herrschern war das Leben Chudojar-Chan's vielen Wandelbarkeiten unterworfen gewesen und hatte er manche Schicksalsprüfungen zu bestehen gehabt, bevor es ihm gelang sich auf dem Throne von Choltand zu befestigen. Ueber 20 Jahre lang war er bald Flüchtljng, bald Chan, bis er schliesslich I 864, mit Hülfe des berühmten Helden Alim-K~il,endgültig den Thron bestieg. Doch keine dieser Wandelbarlteiten und Erfalirungeli, welche er während jener 20 Jahre gemacht hatte, haben auf die Läuterung d e s Charaliten des unglüclilichen Chudojar irgend welcheli Eiufluss gehabt. w ä h rend seiner ganzen Regierungszeit hatte er-~~iiaufhörlicli.sichder gegen ihn geschmiedeten Ränke zu erwehren. Nicht wenige Auf'. rührer wurden von ihm hingerichtet. Die Hauptanführer aber hat er nie entdeckt, denn diese befanden sich dort, wo er nicht glaubte sie suchen ZU müssen d. 11. in seiner nächsten Umgebung. Es waren dies: Abderachmari-Awtobatschi, ein Sohn des von Chudojar ermordeten Musulman-kul. Abderachman beldeidete keinen besonderen Posten, sondern zälilte nur den nächsten Freunden und Rathgebern des Chan\. Weiter kvar es: der Jssa*uUa> eilie, seiner Weisheit und sein& heiligen ~ ~ b ~ l i ~ w a i i d e I ~ beim Volke in lioher Achtung stehende Person. E r war beim Chan eine. Art Premier-Minister und besass fast Llnumscliräiikte Macht. Endlich standen noch an der Spitze der geheimen Opposition: der Bruder des Chan's, der Herrscher von Margllj]an, MuradBeg, und der älteste Sohn von Chudojar, der Throllfolger Nasr-EddinHerrscher von Andidshan. Alle diese waren von1 Chan mit G'liistbezeugungenulld Wohlthaten übersclliittet ivorden, und dass die grösste Gefahr von dieser seite dmhe, hat chud0jar 'je denken können- Während er alle seine kleinen G~~~~~ ver"lchtetej b<'nten die grosseii die ~ e v o ~ u t i o,l l u,ld als alles ge. hörig gererft lvar, stüaten sie den Chali, der gez,,uiigen war auf r~lssischesGebiet zu flücllten, Es herrscht die Meinung Chudojar-Chan sei vom Volke wegen der von ilim auferlegten unerschwinglichen Abgaben gestürzt worden. Dem ist aber nicht so; die Abgaben sflelteii dabei keine Rolle. Den allgemeinen Unwilleli hatte sich der Chan einzig und allein durcli seine Ungerechtigkeiteli bei Erbscliaftsangelegenheiten zugezogen. Denn wenn Erben, in gewissen . Fällen das Gesetz zu umgelieii wünschten, so brauchten sie nur dem Chan ein Gestlienk zu bringen um eine, ihren Wünschen entsprechende Entscheidung zu erhalten. Ausserdem war das Heer noch mit ihn1 unzufrieden, da diesem selten. der Sold ausgezalilt wurde. Den Verschwörern gelang es indess nicht, durch den Sturz des Chan's ihr eigenes Loos zu verbessern. Einige Monate nach der ersten Revolutioli, die clem Chudojar-Chan den Thron kostete, brach eine zweite aus, \velclie höchst ungünstig für den Thronfolger und für alle seine Anhänger endete; Nasr-Eddih-Cliaii war gezwurigni, den Fusstapfeii seines Vaters zu folgen; Issa-Aulja und Abderacliman-Awtobatschi geriethen in russische Gefangenschaft. Diese, sowie die beiden Chane, Vater und Sohii, sind gegenwärtig in verschiedene11 Städten des europäischen Russlatids internirt. Murad-Beg endlich, wurde rvälirend der im Jahre 1875- und 1876 in Marghilan a~~sgebroclienen Urirulien von PulabChan ermordet. Die Einwohner von Clioltand sind fast au&cliliesslich Usbekeii, auch ssarted genannt. E s ist derselbe Stamm, welcher von ~asclil<end her gcliügeiid bekannt ist und sich von diesen weder durch sein &eusseres, noch durch Sprache und geistige E~~twicltelung irgendwie unterscheidet. Von der Uevölkerung Choltarid's zu sprechen, hiesse desshalb wiederhole11, was schon von der Bevöllteruiig Tascliltend's gesagt worden ist. , Kleino Mittheiiungen. r*/c..-4 - (N. P, Barbot de Marny.' - Nekrolog.) Am 4. April d. J. verschied in Wicn der Professor der Geologie an der Bergaltadeinie wirltliclier Staatsrat11 Dr. N. P. Darbot de Mariiy. In der Person des Hrn. Barbot dz Mnrny verlor das Hergressort einen sCiner würdigsten Vertreter, die Wissel~scliaft einen ihrer 1 Nncli den1 ~ r o p e .jICyp~.»Mai und Juni IIeft 1877.
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