PRESSEAUSSENDUNG Treffen zweier Lebensretter: Wiedersehen nach über fünfzig Jahren Zwei Lebensretter trafen sich kürzlich in Bischofshofen. Der älteste Bischofshofener Josef Hagenhofer, der im Februar seinen 104. Geburtstag feierte und Helmut Schösswender aus Zell am See. Der ehemalige Lokführer Josef Hagenhofer hatte vor über fünfzig Jahren dem damals zweijährigen Helmut Schösswender vor dem sicheren Tod bewahrt. Als er seinen Güterzug aus technischen Gründen kurz vor Zell am See stoppen musste, bemerkte er ein spielendes Kleinkind auf dem Nebengeleis. Geistesgegenwärtig sprang er vom Führerstand, riss das Kind an sich und nahm es mit auf seine Lok. Dies war in letzter Sekunde, denn kurz darauf brauste ein Schnellzug vorbei. Josef Hagenhofer nahm den kleinen Ausreißer mit zum Bahnhof Zell am See, wo ihn seine überglückliche Mutter in Empfang nehmen konnte. Sie hatte ihren Sohn bereits verzweifelt im Garten gesucht. Doch dieser war in einem unbewachten Moment durch den Zaun geschlüpft und so auf das Gleis und in große Gefahr geraten. Für seine couragierte Tat war Josef Hagenhofer mit der Ehrenmedaille für Verdienste um die Republik ausgezeichnet worden. Leben retten als Teil des Berufs Auch Helmut Schösswender hat ein bewegtes Leben. Mit vier Jahren geriet er ein zweites Mal in Lebensgefahr. Er fiel von einem Bootssteg in den Zeller See und wurde von einem Fischer vor dem Ertrinken bewahrt. Heute ist Helmut Schösswender Badewart in Zell am See. Er betreut im Winter das Hallenbad und im Sommer das Freibad am Zeller See. Leben retten ist ein Teil seines Berufs. So konnte er selbst auch zwei Erwachsene und zwei Kindern vor dem Tod durch Ertrinken bewahren. Damit schließt sich der Kreis, der mit der Rettung eines kleinen Kindes vor über fünfzig Jahren begonnen hatte. Größten Wunsch erfüllt Der größte Wunsch von Josef Hagenhofer war, das Kind von damals wiederzusehen. Dies ermöglichte ihm Bgm. Hansjörg Obinger, der Helmut Schösswender schlussendlich dann über Facebook ausfindig machen konnte. Die Begegnung war sehr herzlich und bewegend. „Das Treffen war für mich sehr beindruckend und mich faszinierte die Rüstigkeit meines Lebensretters sehr“, so Helmut Schösswender. Josef Hagenhofer erzählte aus seinem Leben. Er war Jäger und Fischer aus Passion. Die Jagdprüfung hat er bereits im Jahr 1933 absolviert und ist damit der längstgediente Jäger im Pongau. Genau wie seine Hobbys übte der Jubilar auch seine Arbeit mit Freude und Engagement aus: Zuerst als Taxi‐Chauffeur für die Urlaubsgäste auf den Großglockner, dann als Heizer und später Lokführer bei der Bahn. Er war auch bei der Eröffnung der Glocknerstraße im Jahr 1935 dabei und fuhr innerhalb von zwei Jahren zweihundertmal über die Hochalpenstraße. Auf die Frage nach seinem Rezept, wie er trotz des hohen Alters so rüstig ist, antwortet er: »Viel Zeit an der frischen Luft und die Jägerei«. Rückhalt gab ihm immer seine Familie. Josef Hagenhofer lebt noch allein in seiner Wohnung direkt neben der Bahnstrecke. Liebevoll unterstützt und betreut wird er dabei von seiner Tochter Irmgard und seinem Schwiegersohn Walter Serra. Bildtexte (Bildnachweis: Strauß/Stadtgemeinde, Originale in der Beilage) Bild 1: Ein besonderes Wiedersehen: (sitzend) Josef Hagenhofer und Helmut Schösswender mit (stehend v.r.) Bgm. Hansjörg Obinger, Irmgard und Walter Serra Bild 2: Helmut Schösswender (mit einem Zeitungsartikel von damals) (li.) und sein Lebensretter Josef Hagenhofer (mit der Ehrenmedaille der Republik) Stadtgemeinde Bischofshofen Stelle für Öffentlichkeitsarbeit Mag. Ingrid Strauß Tel. 06462/2801‐26 www.bischofshofen.at [email protected] Bischofshofen, am 16. März 2016
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