K - Chrischona Lenzburg

Kultur der Ermutigung: Ein Weg aus dem Versagen (Lukas 15,11-32)
℘ Einleitung
Damit die heutige Predigt gelingt, brauche ich eure Hilfe. Denn heute geht es um eine
Geschichte aus der Bibel die viele von uns schon kennen. Und ich weiss wie das ist.
Wenn ich meine, dass ich etwas schon ganz gut kenne, dann lässt meine
Aufmerksamkeit nach. Und darum könnt ihr mir heute helfen. Indem ihr zuhört, als
würdet ihr die Geschichte zum ersten Mal hören. Vielleicht kennt ihr die Geschichte in
groben Zügen tatsächlich gut, dann lasst euch heute einmal auf die Feinheiten ein. Ich habe gesagt, dass es eine bekannte Geschichte aus der Bibel ist. Es könnte aber
gerade so gut deine oder meine Geschichte sein. Das ist das Besondere an dieser
Geschichte. Dass man sich darin finden kann. Und in der Tat ist z.B. meine Geschichte
sehr ähnlich. Wisst ihr, nur weil ich heute hier als Pastor stehe und die Predigt halten
darf, bin ich nicht befreit vom Versagen. Und dass ich überhaupt Pastor geworden bin,
ist schon eine ganz schön verrückte Geschichte.
Ich bin zwar in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen. Aber damit wird man als
Kind nicht einfach automatisch ein Christ. So wie du im McDonald auch nicht
automatisch zu einem Hamburger wirst. Die Sonntagsschule habe ich immer gerne
besucht. Die biblischen Geschichten und Missionsberichte faszinierten mich immer.
Dann später kam der biblische Unterricht und die Pubertät. Eine unglückliche
Kombination. Ich entfernte mich immer mehr. Klar ich wusste, dass es einen Gott gibt,
aber irgendwie lockte die weite Welt. Und so machte ich mich auf, die Welt zu
entdecken. Ja es waren Jahre der Rebellion. Und wisst ihr, auch wenn ich mit Gott nichts zu tun haben wollte, so war da doch immer
im Hinterkopf das Bewusstsein, dass ich was Falsches machte. Zugeben, dass man auf
dem Holzweg ist, fällt einem natürlich nicht leicht. Also einfach weitermachen bis es halt
nicht mehr geht. Und so war es auch bei mir. Lange ging es, bis ich soweit war und mir
bewusst machte, dass ich unbedingt Gott in meinem Leben brauchte. Ja, dass es ohne
ihn einfach nicht ging.
℘ Wenn die Welt lockt und das Versagen seinen Lauf nimmt
Doch schauen wir jetzt mal unsere heutige Geschichte genauer an. Die Geschichte vom
verlorenen Sohn oder wie sie in meiner Bibel sehr schön überschrieben ist „Der Vater
und seine zwei Söhne“. Also da ist ein Vater der mit seinen beiden Söhnen einen Bauernhof betreibt. Doch dem
jüngeren Sohn passte das nicht mehr. Er bat seinen Vater ihm seinen Erbteil
auszubezahlen. Nach hebräischem Recht bekam der Erstgeborene zwei Drittel des
Besitzes und der Zweite dann ein Drittel. Auf jeden Fall eine grosse Summe also, um
die es hier ging.
Doch der Skandal liegt schon nur in der Bitte. Es kam teilweise vor, dass ein Vater im
Alter das Erbe den Söhnen ausbezahlte. Das war dann ein Zeichen: „Nun seid ihr dran.
Und ihr dürft euch jetzt um mich kümmern“. Doch in der Regel wurde das Erbe erst
nach dem Tod ausbezahlt. Es war aber definitiv ein Affront, zu verlangen das einem das
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Kultur der Ermutigung: Ein Weg aus dem Versagen (Lukas 15,11-32)
Erbe ausbezahlt werden soll. Wer das machte, sagte damit, dass er nicht mehr länger
Sohn sein wollte. Ein harter Riss. Für den Vater war es, als wäre sein Sohn gestorben. Der Vater war nicht wegen seinem Geld, seinem Besitz traurig, sondern weil er einen
Sohn verloren hatte. Stellt euch mal vor was da bei einem Vater ablaufen muss. „Was
habe ich denn falsch gemacht? Wieso verlässt er mich? Was hofft er zu finden?“ Alles
Fragen, die einem sicher durch den Kopf gehen.
Und der Sohn? Der ging in ein fremdes Land. Dort lebte er von seinem Erbe in Saus
und Braus. Er machte all das, wovon er wusste, dass es falsch war. Er hatte nicht nur
den Vater verlassen, nein er rebelliert offen gegen alles was er von ihm beigebracht
bekommen hat.
In meiner Übersetzung (Basis Bibel) steht, dass er alles Geld verschleuderte in dem er
ein verschwenderisches Leben führte. Man könnte auch mit zerstreuen übersetzen.
Zerstreuen trifft es ganz gut. Es war eine Zerstreuung, zwar zuerst in finanzieller
Hinsicht, aber auch geistlich oder gedanklich. Er versuchte den Vater zu vergessen. Er
versuchte bei aller Zerstreuung zu verdrängen, dass er falsch handelte. Ein Unterfangen
für dass es nicht genug Geld auf dieser Welt gibt. Egal was er gemacht hat, es reichte nicht aus um sich auch innerlich vom Vater zu
trennen. Für den Moment kann man sich ablenken und sein Gewissen betäuben, aber
das Wissen um Richtig und Falsch, um Gut und Böse kehrt immer wieder zurück. Und
so kam es, dass ihm schlussendlich das Geld ausging. Doch noch nicht genug
Unglück, es gab auch eine Hungersnot in dem Land. Und so kam der Sohn in eine
ernsthafte Notlage. Er wurde als Jude zum Schweinehirt. Wir können nur sehr schwer
nachvollziehen was das für ihn bedeutete. Nach dem jüdischen Gesetzt gelten
Schweine als unrein. Man durfte sie weder essen noch berühren. Darum war diese
Arbeit absolut erniedrigend für ihn. Und dann plagte ihn auch noch den Hunger. Aber eigentlich müssen wir gar nicht über die Schweine oder den Hunger reden. Fakt
ist, es ist nun ein Punkt erreicht an dem er Einsichtig wird. So langsam dämmert es
dem Sohn was er aufgegeben hat. Er erinnerte sich wie gut sein Vater zu seiner
Arbeitern geschaut hatte. Alle hatten immer genug Brot zu essen. Hier an dieser Stelle ist der Tiefpunkt, von nun an geht es wieder aufwärts. So
beschliesst er zu seinem Vater zu gehen. Im Lukas Evangelium steht das so
geschrieben: Ich will zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe
Schuld auf mich geladen – vor Gott und vor dir. Ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn
genannt zu werden. Nimm mich als Arbeiter in deinen Dienst.‹ (Lukas 15,18-19) Und
so machte er sich auf den Weg nach Hause.
℘ Du wirst erwartet Und was passiert da? Nur Erstaunliches! Der Vater weiss, dass sein Sohn sich
auszahlen liess und weggegangen ist. Und trotzdem muss er jeden Tag nach seinem
Sohn Ausschau gehalten haben. Denn es steht, dass er ihn schon von weitem kommen
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Kultur der Ermutigung: Ein Weg aus dem Versagen (Lukas 15,11-32)
gesehen hat. Und so läuft er auf seinen Sohn zu und fiel ihm um den Hals und küsste
ihn. Gott schaut nicht woher du kommst. Es stört ihn nicht, wenn du nach Schwein stinkst
und er wirft dir deine Taten nicht vor. Was für ihn zählt ist, dass du wieder vor ihm
stehst. Ich meine das muss man sich einmal verinnerlichen. Denn wir können das irgendwie nur
schlecht verstehen. Wir wären doch misstrauisch, würden beim Gestank die Nase
rümpfen und wären auch sonst eher ein bisschen reserviert. „Der soll nun zuerst einmal
zeigen, dass er es ernst meint“ könnte so ein Satz sein. Gott ist da so ganz anders. Und
es kommt ja noch viel gewaltiger.
Der Sohn will ja nur Arbeit und Essen. Er gibt offen zu, dass er Schuld auf sich geladen
hat und spricht davon, dass er nicht mehr Wert sei, sein Sohn zu sein. Doch der Vater
hat andere Pläne. Er lässt die Diener rufen. Sie sollen seinem Sohn das schönste
Gewand anziehen (Ich denke, dass da auch noch Bad notwendig war) und ihm eine
Ring an die Hand stecken und Sandalen für seine Füsse geben.
Das sind drei Gegenstände, die alle für etwas stehen:
1. Das Gewand steht für die Ehre und Würde. Der Vater gibt dem Sohn seine Ehre und
Würde wieder. Er soll nicht mehr nur mit einem dreckigen Fetzen bekleidet sein.
Nein er soll das beste Kleid bekommen. Damit wird dieser Vagabund wieder als
Sohn eingesetzt. 2. Der Ring steht für die Autorität. Der Sohn bekommt mit dem Ring wieder die volle
Autorität. Er kann im Namen des Vaters wieder Geschäfte besiegeln. Somit ist der
Ring ein Symbol, dass der Sohn wieder Vollmacht über die Finanzgeschäfte erlangt
hat.
3. Die Schuhe stehen für die Freiheit. Während die Diener und Sklaven Barfuss
herumliefen, hatten ihre Besitzer Schuhe an. Somit waren die Schuhe ein Zeichen,
dass man frei war. Und dann kam das Fest. Das gemästete Kalb wurde geschlachtet. Alle waren
eingeladen. „Denn mein Sohn hier war Tot und ist wieder lebendig. Er war verloren
und ist wiedergefunden.“ (Lukas 15,24)
Mit diesem Fest macht der Vater die Heimkehr seines verlorenen Sohnes für alle
sichtbar. Jeder sollte ihn sehen. Ihn, sein Kleid, seinen Ring und seine Schuhe. Er war
wieder da. Er lebt und ist wieder voll als Sohn aufgenommen. Keine halbe Sache und
keine Heimlichkeit, sondern aufrichtig und voller Liebe.
So ist es bei Gott. Er zögert nicht uns wieder aufzunehmen. Er verlangt keine Probezeit
in der wir uns zuerst beweisen müssen. Er handelt nicht nach dem was wir verdient
haben. Und wenn wir uns von ihm abwenden, dann hofft er Tag für Tag, dass wir wieder
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Kultur der Ermutigung: Ein Weg aus dem Versagen (Lukas 15,11-32)
zurück kommen. Und wenn wir uns ihm dann nähern, dann hält ihn nichts mehr zurück.
In seiner Gnade und Liebe kommt er uns entgegen und nimmt uns in den Arm. Schliesst mal schnell die Augen. Und versucht euch dieses Bild vorzustellen. Wie Gott
euch entgegenkommt und in den Arm nimmt.
Versteht ihr. Es gibt keinen anderen Weg aus dem Versagen. Egal was wir gemacht
haben, was wir brauchen ist Gottes Vergebung und Liebe. Das Problem ist, dass wir oft denken, wir müssen uns diese Vergebung und Liebe
zuerst verdienen. Oder dass wir zuerst eine Wiedergutmachung leisten müssen. Doch
so funktioniert es nicht. Das ist eine Lüge und eine Zeitverschwendung. Was macht der
verlorenen Sohn in der Geschichte? Er beginnt zu begreifen, wie gut es sein Vater mit
allen meint und dass egal in welcher Stellung er zurückkehren wird, er es viel besser
haben wird als jetzt. Dann macht er sich auf den Weg. Raus aus seinem Versagen. Raus
aus seinem alten trostlosen Leben. Hin zum Vater. Und dann bekennt er sein Versagen
und bittet einzig um Arbeit und Essen. Der Vater will davon nichts wissen und gibt dem
Sohn seinen Platz an seiner Seite wieder. Jesus erzählt dieses Gleichnis. Und ich finde von den Worten her ist es einfach zu
verstehen. Die Geschichte ruft dir zu: „Egal was du getan hast. Egal was du jetzt bist.
Suche deinen Vater im Himmel und er macht dich wieder zu dem was du wirklich bist!!“
Jesus will, dass wir uns nicht mehr länger bei den Schweinen verstecken. Er will uns
Mut machen. Er ermutigt uns, ja er ermutigt dich! Wenn du dich in dieser Geschichte im
Bild des verlorenen Sohn wieder findest. Dann los, suche den Vater.
℘ Sei kein Neider, feiere mit!
Wie viele wahrscheinlich wissen, ist die Geschichte hier gar noch nicht fertig. Es ist
bereits Abend, da kommt der ältere Sohn nach Hause. Schon von weitem hört er Musik
und Tanz. Da ruft er einen Diener zu sich und fragt ihn was denn los sei?
Der antwortete ihm: ›Dein Bruder ist zurückgekommen! Und dein Vater hat das
gemästete Kalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wiederhat.‹ 28 Da wurde der
ältere Sohn zornig. Er wollte nicht ins Haus gehen. Doch sein Vater kam zu ihm
heraus und redete ihm gut zu. 29 Aber er sagte zu seinem Vater: ›Sieh doch: So viele
Jahre arbeite ich jetzt schon für dich! Nie war ich dir ungehorsam. Aber mir hast du
noch nicht einmal einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden
feiern konnte. 30 Aber der da, dein Sohn, hat dein Vermögen mit Huren vergeudet.
Jetzt kommt er nach Hause, und du lässt gleich das gemästete Kalb für ihn
schlachten.‹ (Lukas 15,27-30)
Der ältere Sohn wollte aus Zorn nichts ins Haus kommen. Als der Vater ihn fragte, sagte
er etwas Interessantes. Er sagte „Dein Sohn“ und nicht „mein Bruder“. „Dein Sohn hat
gesündigt, er hat sich verwerflich verhalten. Und nun machst du ihm ein Fest. Ich habe
immer gemacht, was du gesagt hast. Habe kein Geld verschwendet und war immer
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Kultur der Ermutigung: Ein Weg aus dem Versagen (Lukas 15,11-32)
Verantwortungsvoll und doch hast du mir nicht einmal einen Ziegenbock gegeben,
damit ich mit meinen Freunden feiern kann.“
Und etwas in mir will diesem älteren Sohn recht geben. Er hat doch alles richtig
gemacht. Er war verantwortungsvoll und hat gute moralische Entscheidungen getroffen.
Aber der Vater weisst das alles zurück und sagt, um das geht es doch gar nicht: „Denn
dein Bruder hier war tot und ist wieder lebendig. Er war verloren und ist
wiedergefunden.“ (Lukas 15,32)
Was man hier sieht, ist das Gift, das viele religiöse Menschen in sich haben. Sie haben
die Vorstellung, dass Gott einem nur liebt wenn man alles richtig macht. Es gibt die
Vorstellung, wenn ich gute Dinge tu, dann wird Gott mich mehr lieben und mein Leben
segnen. Jesus lehrt uns allerdings, dass wir durch Gnade gerettet werden können. Alles
beginnt in Gottes Gnade, Barmherzigkeit und Liebe. Wenn wir Gottes Gnade wirklich
haben, dann werden gute Taten ganz automatisch und auf natürlich Art in unserem
Leben entstehen und sichtbar werden.
Der älteste Sohn hat das aber nicht verstanden. Was denkt ihr wieso ist der jüngere
Sohn von Zuhause fort? Es gibt da eine Theorie: Schuld war der ältere Sohn. Der
Jüngere hat einen Bruder gesehen, der alle Regeln befolgte und alles richtig machte. Er
hat einen lieblosen, zornigen, trübsinnigen und verachtenswerten Mann gesehen und
hat sich gedacht, so möchte ich nicht werden. Ich werde mich schnellstens vom Acker
machen.
Seht ihr, dass beide Söhne den gleichen Fehler machen? Beide denken:
- Ich bin das was ich tue.
- Ich bin das was ich habe.
- Ich bin was Menschen über mich sagen.
Und der Ältere kann noch von sich sagen: Schaut nur wie viele Regeln ich befolgen
kann und was ich alles weiss.
Diese Dinge haben doch gar nichts damit zu tun, dass sie schon immer zum Vater
dazugehört haben.
Beide Söhne lebten in einem Haus aber sie waren niemals Zuhause. Sie haben niemals
das Gefühl gehabt dazu zu gehören.
Sie dachten eher, wenn ich alles richtig mache, dann werde ich wenigstens nicht
rausgeschmissen. Und das ist es, was die Pharisäer machten. Und ehrlich gesagt ist es
auch das, was wir manchmal glauben. Wir erkennen nicht, dass das Leben aus der
Güte Gottes entsteht und dass die richtigen Lebensentscheidungen aus dem Wissen
um Gottes Gnade und Liebe entstehen. Wir haben nicht die Kraft richtig zu leben, wenn
wir die Liebe Gottes nicht in unserem Herzen haben. Und ohne die Schuld an meiner Rebellion auf Andere schieben zu wollen, erinnere ich
mich gut daran wie ich als Teenie Zeuge wurde wie falsch, lieblos, kaltherzig und
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Kultur der Ermutigung: Ein Weg aus dem Versagen (Lukas 15,11-32)
rechthaberisch Christen miteinander umgegangen sind. So etwas wollte ich auf keinen
Fall. Und ich hatte den Fehler gemacht vom Verhalten einzelner Menschen auf Gott zu
schliessen. Ich bin, wie der jüngere Sohn in dieser Geschichte, einfach abgehauen. Und heute, ja heute muss ich aufpassen, dass ich nicht wie der ältere Sohn reagiere.
Nicht, dass ich alles richtig mache, nicht dass die Leute nur Gutes über mich denken
bringt mich dem Himmel näher. Nein es geht um was anderes.
Stellt euch eine Gruppe Teenager vor. Alles junge Männer. Ihr sagt ihnen nun, dass sie
den Garten machen müssen. Den Rasen mähen, Unkraut jäten, das Gemüse giessen
und so weiter. Habt ihr das Bild vor euch. Da wird es viel Murren geben und die
Arbeitsleistung wird nicht enorm hoch sein. Nun stellt euch mal vor, wenn da ein paar
Mädchen dazu kommen und den Jungs zuschauen. Das Murren wird verschwinden und
die Arbeitsleistung wird explodieren! Denn die Jungs lieben Mädchen und wollen ihnen
natürlich gefallen.
Ungefähr so ist es auch im Reich Gottes. Was ist der Unterschied, etwas aus einer
Verpflichtung zu tun oder etwas aus Liebe, Spass und Freude zu tun? Gott möchte das
Letztere von uns. Er möchte, dass unsere Herzen so sehr mit Liebe gefüllt sind, damit
wir erkennen, dass wir nichts tun können um seine Liebe wieder zu verlieren. Er möchte
eine Beziehung zu uns, damit er uns segnen kann. Darum geht es ihm. Das ist die
ganze Geschichte. Haben wir diese Liebe, haben wir alles. Alles andere entsteht auf
eine natürliche Art und Weise und so werden wir immer mehr wie Jesus Christus
werden.
Augustinus hat einmal gesagt: "Es gibt keinen Heiligen ohne eine Vergangenheit und
es gibt keinen Sünder ohne eine Zukunft.“ (Augustinus) Der Vater in dieser Geschichte ist Gott. Und die beiden Söhne sind du und ich. Und auf
seine Fürsorge, seine Vergebung, seine Gnade und seine Liebe dürfen wir bauen.
Selbst wenn wir jämmerlich versagen, ändert das nichts an dem, wie sehr Gott uns bei
sich haben will.
Und das ist auch wieder meine Geschichte. Ich haben mich dann nach ein paar
rebellischen Jahren mit 22 auf nach Hause gemacht. Und Gott hat mich mit offenen
Armen empfangen. Er hat mir Würde gegeben (ein neues Kleid) und er hat mich mit
seiner Autorität ausgestattet (seinen Ring) und mich in die Freiheit geführt (Die Sandalen
für die Füsse). Und das Gleiche hat er auch mit dir vor. Ganz egal in welchem Sohn du dich erkannt
hast. Gott will, dass du echt Zuhause bist. Bist du schon angekommen?
Amen.
Simon Rohr, 20.03.2016
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