Elternbrief zum Streik am 17.03.2016 - GEW

 Liebe Eltern, die GEW BERLIN hat alle Berliner angestellten Lehrkräfte für Donnerstag, den 17. März 2016 zu einem ganztägigen Warn‐
streik aufgerufen. Im Herbst letzten Jahres haben wir den Berliner Finanzsenator erneut zu Tarifverhandlungen aufgefordert, mit dem Ziel für die angestellten Lehrkräfte tariflich abgesicherte Entloh‐
nungsgrundsätze zu vereinbaren. Das wurde 2015 bei den bundesweiten Verhandlungen nicht erreicht. Das Angebot der Arbeitgeber war so schlecht, dass GEW und die DGB‐Gewerkschaften es ablehnten. Noch vor den Verhandlungen hatte der damalige Berliner Finanzsenator Nußbaum versichert, er würde sich für die an‐
gestellten Lehrkräfte in Berlin einsetzen. Er hat nicht Wort gehalten. Die Arbeitgeber haben stattdessen mit dem Beam‐
tenbund, der kaum angestellte Lehrkräfte organisiert, dieses ungünstige Angebot unterschrieben. Das ist ein gesellschafts‐
politischer Skandal, denn in der Folge werden in Berlin heute viele neu eingestellte Lehrkräfte schlechter bezahlt und das ungerechte System der Bezahlung verschärft sich weiter. Deshalb sind viele der weit über 12.000 angestellten Lehrkräf‐
te aufgebracht. Die Kolleginnen und Kollegen erwarten end‐
lich mehr Wertschätzung und Anerkennung für ihre Arbeit, insbesondere weil die Arbeitsbedingungen in den letzten Jahren immer schlechter geworden sind. Die angestellten Lehrkräfte wollen nicht länger als Lehrkräfte zweiter Klasse behandelt werden. Sie erwarten, dass der Arbeitgeber sie mit Respekt behandelt. Liebe Eltern, wir werben um Ihre Solidarität. Unterstüt‐
zen Sie die Lehrerinnen und Lehrer Ihrer Kinder. Wir wissen, dass Streiks für Ihre Kinder und auch für Sie zu besonderen Belastungen führen können. Dennoch bit‐
ten wir um Ihr Verständnis. Diesen Streiktag haben wir so gewählt und kündigen ihn aus‐
nahmsweise so frühzeitig an, dass Prüfungen von dem Streik möglichst wenig tangiert werden. Gleichzeitig ist diese Terminwahl ein eindringliches Signal an den Arbeitgeber, denn nach den Osterferien sind Störungen des Schulbetriebs nicht auszuschließen. Gute Schule braucht bestens ausgebildete, hoch motivierte und gut bezahlte Lehrkräfte. Die GEW BERLIN ist zu Verhand‐
lungen bereit. Gute Bildung und gute Arbeitsbedingungen gehören zusam‐
men – sie sind zwei Seiten einer Medaille. Der Senat hat es in den Händen. Gibt es eine Einladung zu Tarifgesprächen, wird es zu keinen Streiks kommen. Viele Informationen finden Sie auf unsere Homepage: www. gew‐berlin.de Doreen Siebernik, Vorsitzende der GEW BERLIN Udo Mertens, Vorstandsbereichsleiter Beamten‐, Angestellten‐ und Tarifpolitik der GEW BERLIN Die GEW BERLIN hält deshalb konsequent an ihren Forderun‐
gen fest. Das bedeutet „Gleiches Geld für gleichwertige Ar‐
beit“ – egal ob in der Grundschule oder in der Oberschule, egal ob angestellt oder verbeamtet. V.i.S.d.P.: GEW BERLIN, Vorstandsbereich Beamten‐, Angestellten‐ und Tarifpolitik, Ahornstr. 5, 10787 Berlin, Tel./Fax: (030) 219993 ‐ 0/ 50, E‐Mail: info@gew‐berlin.de, 9. März 2016