Wirtschaftskompass

A 11570
Ausgabe 03|2016
Wirtschaftskompass
Wirtschaftsmagazin der IHK zu Schwerin
für den westmecklenburgischen Raum
Wer Apfel sagt,
muss auch Birne sagen.
Und Erdbeere. Und Schokoriegel. Milch, Fleisch und Honig. Und Sanddorn.
Und Käse. Fisch, Brot, Bier und Marmelade. Und Saft. Und Likör. Pute,
Wurst und Senf. Huhn und Schwein, Sekt und Kartoffel, Gurke und
Schokolade, Kaffee, Raps und Kohl ...
Genuss aus Westmecklenburg
WACHSENDE BRANCHE Ernährungswirtschaft
Konjunktur:
Mit Rückenwind in das Jahr 2016
S. 6
Wirtschaftspolitik:
Grundsatzpositionen 2016
S. 10
Weiterbildung:
Stipendien für die Besten
S. 22
2
KEIMZELLEN DER WIRTSCHAFT
DIE INDUSTRIE- UND GEWERBEGEBIETE IN WESTMECKLENBURG
Industriegebiet „Stüdekoppel”
Gewerbegebiet „Am Kreuzsee”
Seite 7
EXISTENZGRÜNDUNG UND
UNTERNEHMENSFÖRDERUNG
GEMEINSAM HOCH HINAUS.
Bildmotiv: © Fotolia.com, Michael Rolands
Ihre Ansprechpartner
Ulrike Fahden 0385 5103-307
[email protected]
Anngret Mans 0385 5103-309
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Stefan Gelzer 0385 5103-311
[email protected]
Industrie- und Handelskammer zu Schwerin
Ludwig-Bölkow-Haus
Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin
Telefon 0385 5103-0, Telefax 0385 5103-999
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Henner Willnow 0385 5103-312
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www.ihkzuschwerin.de
Frank Witt 0385 5103-306
[email protected]
STANDPUNKT ■
Innovativ köstlich
W
Siegbert Eisenach
Hauptgeschäftsführer
estmecklenburg ist in aller Munde.
Die Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern
entwickelt
sich weiter dynamisch. Es ist die stärkste Säule
des produzierenden Bereiches in diesem Bundesland. Ein aktueller Branchenmonitor der
IHK zu Schwerin zeigt, dass die Unternehmen
dieser Branche ein jährliches Umsatzvolumen
von 4,7 Milliarden Euro erwirtschaften. Insgesamt sind in der Ernährungswirtschaft im
Bundesland etwa 16.000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter beschäftigt und produzieren
u.a. Brot und Brötchen, Nudeln, Fleisch, Käse,
Quark... Alles, womit Menschen in Deutschland und Europa durch den Tag kommen.
Mehr als ein Drittel des gesamten Umsatzes
im verarbeitenden Gewerbe wird in dieser
Branche produziert!
„In Mecklenburg-Vorpommern werden so große
Lebensmittelmengen produziert, mit denen der Großraum New York versorgt werden könnte ..."
Westmecklenburg steht auch für Genuss.
Säfte aus Obst und Gemüse, Wasser, Kaffee
– frisch gemahlen, löslich oder aus der Kapsel – und Tee und natürlich auch Bier, Rum
und Whiskey werden hier in höchster Qualität
entwickelt und produziert. In MecklenburgVorpommern werden so große Lebensmittelmengen produziert, mit denen der Groß-
raum New York versorgt werden könnte, hat
die Landeswirtschaftsförderung „Invest in
MV“ errechnet. Diese Zahlen veranschaulichen, dass gerade die Ernährungswirtschaft
in Mecklenburg-Vorpommern für Stabilität
und Wachstum sorgt. Branchenexperten sind
sich einig, dass hier noch zahlreiche ungenutzte Potenziale liegen. Mit Forschung, Entwicklung und Innovationen in Produkte und
Prozesse, noch engere Wertschöpfungsketten
im Bundesland und in Norddeutschland und
der Absatz der Produkte überregional und im
Ausland kann die Ernährungsbranche in der
Zukunft weiter wachsen. Die IHK zu Schwerin
begleitet Unternehmen und Politik in dieser
Entwicklung, auch durch eine enge inhaltliche
Begleitung bei der Erstellung des Masterplans „Mensch und Land“ für die Land- und
Ernährungswirtschaft, der von Ministerium
für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz MV initiiert wurde. In ganz Norddeutschland spielt die Ernährungswirtschaft
eine entscheidende Rolle und dies von der
Urproduktion bis hin zu edelsten Delikatessen. Im Vergleich der norddeutschen Länder
ist die Branche prozentual in MecklenburgVorpommern die Nummer 1. Auch aus diesem
Grund haben sich die Norddeutschen IHKs
darauf verständigt, die Federführung für die
Ernährungswirtschaft auf die IHK zu Schwerin zu übertragen. Diese Interessenvertretung
ist gerade gegenüber der Bundes- und Europapolitik zu realisieren und soll für ein noch
besseres Image der Branche sorgen. Natürlich
werden wir diese Aufgabe mit Verantwortung,
Nachdruck und Augenmaß umsetzen!
Wirtschaftskompass 03|2016 ■
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■  
Seite
7
Seite
Industriegebiet „Stüdekoppel”
Gewerbegebiet „Am Kreuzsee”
Industrie- und Gewerbegebiete
in Westmecklenburg
Titelthema 03|2016:
Wachsende Branche Ernährungswirtschaft
Seite
■  STANDORTPOLITIK
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Mit Rückenwind in das Jahr 2016
Industrie- und Gewerbegebiete in Westmecklenburg
Wirtschaftspolitischen Grundsatzpositionen 2016
Im Zeichen der Hanseraumkonferenz 2016
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■  TITELTHEMA
Mehr als nur Küste: Kaffee, Quark, Pizza und Steak
Daten, Zahlen, Fakten: Die Ernährungswirtschaft
Neue Finanzierungsinstrumente auch für Landwirte
Lupine, Hopfen und Enzyme – Innovationen aus Neubrandenburg
Ausbildungsstart: Werben um Fachkräfte
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■  AUS- & WEITERBILDUNG
Ausbildungsstart: Unternehmen müssen für sich werben
Marketing für attraktive Ausbildungsangebote
Stipendien für die Besten
Angebote zur Berufsorientierung
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■   EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG
Neue Erlaubnispflicht für Vermittler
Gesetzesfolgenabschätzung ist bundesweit verpflichtend
IHK-Frühjahrstreff
Deutschlandstipendium – Mehr als ein Stipendium
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■   INTERNATIONAL
Fehmarnbelt-Tunnel: Aktuelle Strategie
Fehmarnbelt-Tunnel: Aktualisierung der Finanzanalyse
Wirtschaftsdelegationsreise in den Iran
Erwartungen an die europäische Politik formuliert
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■ RECHT & STEUERN
SERVICE:
Hauptgeschäftsführung  0385 5103-120
Standortpolitik / International  0385 5103-200
Existenzgründung & Unternehmensförderung  0385 5103-300
Innovation & Umwelt  0385 5103-300
Aus- & Weiterbildung  0385 5103-400
Recht, Steuern / Zentrale Dienste  0385 5103-500
Medien & Kommunikation  0385 5103-140
IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12,
19053 Schwerin, [email protected], www.ihkzuschwerin.de
Das IHK-Magazin „Wirtschaftskompass“ ist als PDF auch unter
www.ihkzuschwerin.de online abrufbar. Bitte benachrichtigen Sie uns
unter Angabe Ihrer Ident-Nr., wenn Sie zukünftig keine Printausgabe
des IHK-Magazins mehr erhalten möchten, per E-Mail: datenservice@
schwerin.ihk.de
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■  Wirtschaftskompass 03|2016
IHK-Veranstaltungskalender
Insolvenzverfahren
Kulturtipps
Themen im nächsten
Wirtschaftskompass
• Fachkräfteoffensive 2016/17
• Die jungen Wilden (Existenzgründer)
• Vollversammlung
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36
Bild: IHK
WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG ■
Fachsimpeleien: Paul Strelow (Konstruktion/AV) und der Geschäftsführer der SCHWARTEC GmbH, Heiko Kletzin (hinten).
Coole Truppe mit viel Druck …
Gerade noch arbeitet die Redaktion des IHK-Magazins „Wirtschaftskompass“ an der Ausgabe Januar/
Februar 2016, da klingelt das Telefon. Eine freundliche Stimme verweist auf die Oktoberausgabe des
Vorjahres. „Marken stärken. Ein interessantes Schwerpunktthema! Leider haben wir unser Logo auf dem
Titel vermisst. Gerne würden wir uns auch einmal in der IHK-Zeitschrift wiederfinden.“
N
ach dem Austausch einiger Basisdaten
ist schnell ein Termin vereinbart. Zwei
Tage später geht es nach Schwartow,
direkt vor den Toren Boizenburgs gelegen.
Zunächst auf die A 24, vorbei an Wittenburg
mit den markanten Industrieanlagen von Dr.
Oetker, SternMaid und anderen Ansiedlungen.
Später taucht der Getränkespezialist riha
Wesergold auf der linken Seite auf und dann
erreichen wir die Abfahrt Zarrentin und lassen
den größten Businesspark Westmecklenburgs
mit zahlreichen Logistikunternehmen rechts
liegen. Der Landstraße in Richtung Boizenburg folgend erreichen wir Schwartow nach
insgesamt ca. 45 Minuten Fahrt. Hier hat die
SCHWARTEC GmbH & Co.KG ihren Sitz. Ein
altes Stallgebäude, das baulich verändert
einem neuen Zweck dient, bietet großzügigen Platz, auch für Erweiterungen. Mit der
Nachbarfirma AKOS arbeitet SCHWARTEC
eng zusammen. Diese produziert u.a. Schaltschränke.
Heiko Kletzin, der Geschäftsführer und Daniela Schneider, die als Mitarbeiterin für die
kaufmännische Seite bei SCHWARTEC verantwortlich zeichnet, begrüßen gemeinsam.
Mit einem Augenzwinkern werden wir in das
„Eventzentrum“ gebeten, einem schlichten
aber zweckmäßig eingerichteten Raum mit
Beamer, Leinwand und Küchenzeile. Überhaupt ist hier alles sehr bodenständig, auch
Heiko Kletzin, der ein Selfmademan auf seinem Gebiet ist. Dem 44-jährigen Unternehmer nimmt man sofort ab, was er sagt. Selbstbewusst und hartnäckig kommt er daher.
Nein, ein Studium hat er nie absolviert und
manche Kunden irritiert diese Aussage auch,
äußert er ein wenig amüsiert. Dafür gehört er
zu der Kategorie von Mittelständlern, die in
einem kleinen Mitarbeiterteam mit Hingabe
und einem hohen Maß an Fachwissen für
andere tüfteln.
Ohne diese Leidenschaft wären viele Individuallösungen niemals möglich gewesen.
SCHWARTEC besetzt eine Nische, die landläufig als Sonderanlagenbau bezeichnet wird.
Dahinter verbergen sich Serviceleistungen für
andere, meist namhafte Unternehmen. In Produktionsanlagen werden häufig Kühlkreisläufe
oder Druckluftanlagen benötigt. Sehr oft wird
nach speziellen Lösungen gesucht, die eben
nicht „von der Stange“ zu haben sind.
Genau dort haben die Schwartower ihren
Markt gefunden. Mit einem Team von 6 Mitarbeitern und einem Auszubildenden gelingt
es Heiko Kletzin immer wieder sehr erfolgreich Anlagen zu entwickeln, die bei Kunden
in Deutschland aber auch in Saudi Arabien,
Mexiko, China, Ungarn oder Polen installiert
wurden. Von der Idee bis zur Inbetriebnahme
liefert die SCHWARTEC GmbH Speziallösungen. Demnächst werden die erfolgreichen
Tüftler eine große Anlage an das ZAL TechCenter in Hamburg Finkenwerder ausliefern.
Hier wird Airbus Neuentwicklungen testen.
Ohne die mittelständischen Individualisten
würden viele Großanlagen gar nicht laufen.
Auch SternMaid in Wittenburg hat schon von
SCHWARTEC-Lösungen profitiert. Aber auch
in Fragen der Nachwuchssicherung ist Heiko
Kletzin sehr engagiert. „Gegenwärtig haben
wir zwei offene Stellen. Wir suchen dringend
Installateure für die Fertigung“, so Kletzin.
„Perspektivisch werden wir unsere Aktivitäten
in Richtung Schulabgänger noch mehr intensivieren. Örtliche Ausbildungsmessen sind
dabei eine gute Chance, unsere interessanten
Angebote zu offerieren“.
Darüber hinaus finanziert der Unternehmer
ein Maschinenbaustudium für einen jungen
Mann und verspricht sich davon nach Beendigung eine personelle Verstärkung und neues
Fachwissen für sein Unternehmen.
n
Wirtschaftskompass 03|2016 ■
3
Bilder: Textil-Service Mecklenburg GmbH
■  WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG
Neues Werksgebäude der Textil-Service Mecklenburg GmbH.
DBL Textil-Service Mecklenburg GmbH expandiert
Angefangen hat es vor 25 Jahren in einem Einfamilienhaus mitten in Parchim.
Jetzt nahm die Textil-Service Mecklenburg GmbH ihre zweite, technisch
eigenständige Produktionshalle in Betrieb.
Knut Wetzig, Geschäftsführer Textil-Service
Mecklenburg GmbH.
D
ie Textil-Service Mecklenburg GmbH
mit Sitz in Parchim bei Schwerin ist
professioneller Anbieter von textilem
Leasing. Mietberufsbekleidung gibt es in
Mecklenburg-Vorpommern seit 1990. Damals
wurde mit 2 Personen gestartet. Mittlerweile
verfügt das mittelständische Familienunternehmen über 180 Beschäftigte, die sich um
die Berufsbekleidung von 45.000 Trägern der
knapp 3.000 Kunden kümmern.
Kunden erwarten hohen Qualitätsund Hygienestandard
Pünktlich zum Jubiläum Ende 2015 konnte
das Unternehmen, das seit seiner Gründung
4
■  Wirtschaftskompass 03|2016
zum DBL-Verbund gehört, zwei Erweiterungsbauten einweihen. In direkter Nachbarschaft zum bestehenden Werksgebäude
entstand eine komplett selbstständige Produktion.
Mit der letzten Expansion hat das Unternehmen seine Fläche verdoppelt auf rd. 15.000
qm. Knut Wetzig, seit fünf Jahren Geschäftsführer in Familiennachfolge des DBL-Partners
Textil-Service Mecklenburg GmbH: „Derzeit
bearbeiten wir im neuen Gebäude rund 6.000
Teile am Tag. Die Kapazität reicht bei voller
Auslastung für bis zu 14.000 Teile. Damit
haben wir gemeinsam mit dem bestehenden angrenzenden Werk genügend Reserven
für die Entwicklung der nächsten Jahre.“
Ein mutiges Konzept, das sich seit einigen
Wochen im harten Alltag bewährt.
Noch wichtiger ist der Zugewinn an Flexibilität und die Garantie eines reproduzierbaren
Qualitäts- und Hygienestandards. Das schätzen die Kunden aus der Industrie, Lebensmittelbranche, Gesundheitswirtschaft genauso
wie kommunalen Unternehmen.
„Wir können jederzeit Mengen zwischen den
Produktionsstätten verschieben.“ Durch die
klare und strikte räumliche Trennung der
Produktion in Schmutz- und Sauberbereich
liegt der Schwerpunkt der neuen Produktionsstätte vor allem in den Segmenten Hygiene und Lebensmittel. Wir sind nicht nur
nach DIN ISO 9001:2008 zertifiziert, sondern
auch im Besitz des Umweltzertifikats DIN
ISO 14001 und zertifiziert als Hygienebetrieb
nach DIN ISO 14065.
Siegel zeichnet Qualität aus
Mit dem Siegel „Empfohlen vom Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure Deutschlands e.V“ zeichnete nun der BVLK im Januar
2016 die gesamte Dienstleistung des DBLVerbundes im Segment der Berufskleidung
lebensmittelverarbeitender Betriebe aus.
Mit diesem Siegel gilt die Empfehlung nicht
nur für eine Kollektion sondern für alle Kollektionen der DBL, die nach DIN 10524 aufbereitet werden.
Damit steht allen lebensmittelverarbeitenden Unternehmen – dazu gehören
gastronomische Betriebe ebenso wie die
Lebensmittelindustrie – ein hygienischer,
komfortabler und vom Verband anerkannter
Weg bei der Organisation ihrer Berufskleidung zur Verfügung. Es wurde exklusiv an
die DBL vergeben.
n
Bild: A.Dreher/pixelio.de
WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG ■
Leistungsfähige Glasfasernetze sind in Zukunft
nötig um den Breitbandausbau zu realisieren.
Breitbandausbau in MV
Ministerpräsident Erwin Sellering, Infrastrukturminister Christian Pegel und die Vorsitzenden des Landkreis- und
des Städte- und Gemeindetages Rolf Christiansen und Reinhard Dettmann verkündeten am 8. Februar im Rahmen
einer Pressekonferenz, dass Mecklenburg-Vorpommern bei den Bewerbungen für das Breitbandförderprogramm
der Bundesregierung gut im Rennen liegt. Mit 24 Projekten in der ersten Runde des Programms liegt MV im
Bundesländervergleich an der Spitze. Nun gelte es, beim Bund dafür zu werben, dass möglichst viele dieser Anträge
gleich in der ersten Runde berücksichtigt werden.
D
as Förderprogramm soll die Versorgung
des ländlichen Raums, also der Regionen in denen ein eigenwirtschaftlicher
Ausbau für die Telekommunikationsanbieter,
aufgrund der langen Wege und der geringen
Anzahl an Einwohnern, oft unrentabel ist, mit
schnellem Internet verbessern.
Insgesamt verbergen sich 211 Gemeinden hinter den 24 Projektgebieten, für die
Anträge gestellt wurden. Aus Westmecklenburg wurden jeweils drei Gebiete aus den
beiden Landkreisen Nordwestmecklenburg
und Ludwigslust-Parchim gemeldet. In Nordwestmecklenburg dürfen sich Gemeinden der
Ämter Lützow-Lübstorf, Rehna sowie Dorf
Mecklenburg-Bad Kleinen Hoffnung auf För-
dergelder machen. In Ludwigslust-Parchim
setzen sich die drei Projektgebiete aus Ämtern
und amtsfreien Städten folgendermaßen
zusammen: Stralendorf/Wittenburg/Zarrentin,
Sternberger Seenlandschaft, Eldenburg Lübz/
Plau am See. Mit einer Entscheidung über die
jetzt eingereichten Projekte wird bereits im
März gerechnet. Der Bund fördert die einzelnen Projekte mit bis zu 70 Prozent der Kosten.
Das Land stellt 62,7 Mio. Euro zur Verfügung,
um die Kommunen bei der Kofinanzierung
zu unterstützen. Wie das Infrastrukturministerium errechnete, würde die Umsetzung
aller beim Bund beantragten Projekte sowie
der weiteren sieben Projekte einer separaten
Landesförderung über den Kommunalinvestitionsförderungsfonds, die Gesamtabdeckung
Mecklenburg-Vorpommerns mit Anschlüssen
von mindestens 50 Mbit/s von 50,3 auf 65,6
Prozent anheben. Im ländlichen Raum fällt die
Steigerung von 14,8 auf 53,9 Prozent deutlicher aus. Dennoch zeigen diese Zahlen, dass
der vom Bund angestrebte flächendeckende
Breitbandausbau in den kommenden drei Jahren kaum möglich sein wird und die aktuelle
Förderkulisse nur als Startschuss für weitere,
langfristig angelegte Aktivitäten verstanden
werden kann.
n
Information:
IHK zu Schwerin
Hannes Schubert
 0385 5103-209
[email protected]
IHK sucht „Unternehmer in Verantwortung 2016“
Die Industrie- und Handelskammer zu
Schwerin möchte Unternehmer aus Westmecklenburg auszeichnen, die sich in besonderem Maße ehrenamtlich engagieren oder
ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden. Ehrenamtliches Engagement und soziale Verantwortung unterstützen das gesellschaftliche Leben in besonderem Maße;
sie können sich in verschiedenster Art und
Weise zeigen. Bereits im Jahr 2014 hat die
IHK zu Schwerin das Projekt „Unternehmer
in Verantwortung“ ins Leben gerufen.
Im Jahr 2016 möchte die IHK zu Schwerin nun zum zweiten Mal einen Preis für
Unternehmen verleihen, die sich durch sozi-
ales Engagement besonders auszeichnen.
Gesucht werden wieder Unternehmen aus
Westmecklenburg, die das ehrenamtliche
Engagement in besonderer Weise direkt oder
indirekt befördern. Dies kann in den unterschiedlichsten Bereichen, wie beispielsweise
im sozialen, kulturellen oder im Bildungsbereich erfolgen. Wir suchen auf diesem
Weg auszeichnungswürdige Unternehmen
und bitten um Ihre Vorschläge oder Bewerbungen. Für Ihre Rückmeldung bitten wir,
das vorgesehene Vorschlagsformular zu verwenden und darauf das genannte besondere
Engagement kurz zu schildern. Gern können
Sie dieses auch mehrfach verwenden oder
an andere Interessenten weiterleiten. Informationen zum Projekt sowie den Vorschlagbogen finden Sie auf unserer Homepage
unter http://www.ihkzuschwerin.de/recht/
Veranstaltungen-und-Wettbewerbe.
n
Information:
IHK zu Schwerin, Katrin Brüning
 0385 5103-503
[email protected]
Wirtschaftskompass 03|2016 ■
5
■  STANDORTPOLITIK
Geschäftslage
Geschäftserwartungen
Mit Rückenwind in das Jahr 2016
Die gesamtwirtschaftliche Lage Westmecklenburgs ist derzeit sehr
gut. Das ist das Ergebnis der Konjunkturumfrage der Industrie- und
Handelskammer zu Schwerin zum Jahresbeginn 2016.
D
ie überwiegende Mehrheit der Unternehmen in der Region bezeichnet ihre
aktuellen Geschäfte als gut. Eine stabile Inlandsnachfrage und ein gutes Niveau
an Aufträgen stützen die konjunkturelle Lage.
Die meisten Unternehmen konnten 2015 als
ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr abschließen. Die Geschäftserwartungen sind ebenfalls positiv und verbessern sich im Vergleich
zur Umfrage im Herbst 2015 nochmals. Das
gute Wirtschaftsklima erstreckt sich auf das
gesamte Westmecklenburg. Sowohl in den
Landkreisen Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg, als auch in der Landeshauptstadt Schwerin, meldet jeweils über die
Hälfte der Unternehmen eine gute Geschäftssituation.
Beschäftigungspläne weiter im Aufwind
Die derzeitige gute Wirtschaftslage spiegelt
sich ebenfalls in den Personalplänen der Unternehmen wider. Fast jedes vierte Unternehmen
gibt an, die Beschäftigtenanzahl erhöhen zu
wollen. Während nur 13 Prozent davon ausgehen, dass sie ihren Personalbestand reduzieren werden. In Westmecklenburg bestehen
insbesondere in den Bereichen Gesundheit und
Soziales, den Kundenbetreuungszentren, in der
Logistik und in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie gute Chancen für einen weiteren
Beschäftigungsaufbau.
6
■  Wirtschaftskompass 03|2016
Fachkräftesicherung bleibt das
Hauptthema Nr. 1
Doch die Personalplanungen stoßen in vielen
Branchen bereits auf das Problem des Fachkräftemangels. Mit 49 Prozent benennen die
Unternehmen in Westmecklenburg zum dritten Mal in Folge den Mangel an geeigneten
Auszubildenden und Fachkräften als das
größte Risiko ihrer wirtschaftlichen Entwicklung.
Die Sicherung- und Gewinnung von Fachkräften verlangt von den Unternehmen
Engagement und Ideenreichtum sich dieser
Herausforderung erfolgreich zu stellen. Flexible Arbeitsplatz- und Arbeitszeitmodelle sind
dabei ebenso ein Thema, wie ausreichend vorhandene Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und verstärkt auch für pflegebedürftige
Familienangehörige. Den Auswirkungen des
demografischen Wandels aktiv entgegenzutreten, bleibt eine gesamtgesellschaftliche
Aufgabe.
Neue Märkte erschließen
Die Exporterwartungen der Wirtschaft klettern nach oben und verbessern sich gegenüber der Herbstumfrage 2015 deutlich. Für
die Wirtschaft ist der Abbau von Handelshemmnissen auf den internationalen Märkten eine Chance sich weitere Absatz- und
Beschaffungsmärkte zu erschließen. In die-
sem Zuge hofft die Wirtschaft auf eine Entspannung der politischen Lage mit Russland
und den Aufbau von Geschäftskontakten mit
dem Iran.
Mit dem Iran tritt ein Wirtschaftspartner
zurück auf den Weltmarkt, der ein enormes
Geschäftspotenzial für die Unternehmen in
ganz Mecklenburg-Vorpommern bietet. Insbesondere in den Bereich Medizintechnik,
Nahrungs- und Genussmittel, Logistik, Hafenwirtschaft, Anlagenbau und in der Energie- und Umwelttechnik bestehen gute Aussichten für den wirtschaftlichen Austausch.
Die drei IHKs in Mecklenburg-Vorpommern
unterstützen daher die geplante Unternehmerdelegationsreise der Landregierung in den
Iran. Interessierte Unternehmen können sich
bei der IHK zu Schwerin melden.
n
Weitere Informationen zur aktuellen konjunkturellen Lage finden Sie im Konjunkturbericht Westmecklenburg der IHK zu
Schwerin sowie im Internet unter www.ihkzuschwerin.de/standortpolitik.
Information:
IHK zu Schwerin
Marco Woldt
 0385 5103-207
[email protected]
2
Bild: Wirtschaftsfördergesellschaft Südwestmecklenburg
KEIMZELLEN DER WIRTSCHAFT
DIE INDUSTRIE- UND GEWERBEGEBIETE IN WESTMECKLENBURG
STANDORTPOLITIK ■
Industriegebiet „Stüdekoppel” in Ludwigslust.
Industrie- und Gewerbegebiete in Westmecklenburg
Jede Menge Potenzial
– Gewerbegebiete in
Ludwigslust-Parchim
„Wir freuen uns, dass wir Ihnen
hier zwei unserer 50 Gewerbegebiete aus unserem Landkreis
vorstellen können. Beide bergen
jede Menge Potenzial und bieten interessierten Unternehmern
hervorragende Bedingungen. Wir
in Ludwigslust-Parchim legen
besonders Wert darauf, zunächst einmal eine Ausgangssituation mit grundlegenden Charakteristika wie logistischen Vorteilen oder einer unbürokratisch arbeitenden
Verwaltung zu schaffen. Darauf aufbauend erstellen wir
exakte Angebote für die konkreten Bedürfnisse der einzelnen Interessenten.“
n
Berit Steinberg, Geschäftsführerin Wirtschaftsförderungsgesellschaft Südwestmecklenburg
Ludwigslust - Industriegebiet
„Stüdekoppel“
„Ludwigslust ist eine Stadt, die als
Wirtschaftsstandort im Drehkreuz
des Nordens weiterempfohlen
wird. Die erfolgreiche Entwicklung mittelständischer, teilweise
weltweit tätiger Unternehmen
bestätigt die Attraktivität von
Ludwigslust für Industrie, Handel und Gewerbe. Daher sehen
wir in unserem Industriegebiet „Stüdekoppel“ ein hoch
interessantes Gebiet für alle, denen eine direkte Autobahnanbindung wichtig ist und für die, die sich in ganz
verschiedene Richtungen bewegen: nach Skandinavien
und Mitteldeutschland und von dort weiter in alle möglichen Gebiete“, sagt Reinhard Mach, Bürgermeister der
Stadt Ludwigslust.
Denn mit den zwei taufrischen Autobahnauffahrten an der
A14 und dem zu erwartenden Ausbau der Verkehrswege
im Zuge der Fehmarnbeltquerung werden Unternehmen
in den Genuss hervorragender logistischer Bedingungen
kommen.
n
Standortdaten
Faktoren
Daten
Standort
Stadt Ludwigslust (PLZ 19288)
Straßen: Am Sandberg, Am Alten Flugplatz
Eigentümer
Stadt Ludwigslust
Größe
21,2 Hektar vollerschlossen (ab Juli 2016);
davon 13,5 Hektar verfügbar
Auslastung
ca. 36 Prozent
Parzellierung
Entsprechend der Nachfrage
Planungs-/Baurecht
Bebauungsplan TE 7 „Garnison Techentin“
Ausweisung als Industriegebiet (GI);
Grundflächenzahl GRZ: 0,8;
Flächenbezogene Schallleistungspegel;
Max. Gebäudehöhe: 30,00 m
Anbindung an das Verkehrsnetz
direkt an der A14 (Anschlussstelle Grabow/
Ludwigslust Süd) uns an der B191
Entfernung zu Bundesautobahnen
A14: 0,5 km
A20: 60 km
A24: 10 km
Entfernung zu Bundes-/ Landesstraßen
B5: 0,5 km
B191: 0,3 km
L72 (ehemals B106): 2,0 km
Entfernung zu Häfen
Wismar: 70 km
Hamburg: 105 km
Rostock: 120 km
Entfernung zu Flughäfen
Schwerin-Parchim: 30 km
Hamburg – Fuhlsbüttel: 110 km
Rostock-Laage: 120 km
Berlin-Tegel: 200 km
Entfernung zur Innenstadt
3 Kilometer
Anzahl angesiedelter
Unternehmen
3
Kaufpreis
Richtwert ca. 14 €/m²
Hebesätze
Gewerbesteuer: 350 Prozent
Grundsteuer B: 373 Prozent
Wirtschaftskompass 03|2016 ■
7
■  STANDORTPOLITIK
Hier zu Hause:
•ALBA Nord GmbH Thermische Abfallverwertungsanlage
•
EUROVIA Industrie GmbH Asphaltmischwerk
Die Stadt Ludwigslust zählt 12.500 Einwohner
und ist Mitglied der Metropolregion Hamburg. Die schnelle Bahnverbindung via ICE
nach Hamburg und Berlin sowie die Anbindungen über die A14 und A24 bzw. mehrere
Bundesstraßen zeugen von der guten Erreichbarkeit der Stadt. Mit der Teilfertigstellung
der A14 bis zur Anschlussstelle Grabow
erhielt der attraktive Wirtschaftsstandort
eine zweite Autobahnauffahrt und somit eine
direkte Anbindung an den Wismarer Hafen
sowie an weitere logistische Drehkreuze im
norddeutschen Raum. Die Erreichbarkeit von
Skandinavien und Nordosteuropa wird durch
den Ausbau der Verkehrswege (z.B. Fehmarnbeltquerung) weiter optimiert. Die Nähe zu
den Häfen in Hamburg, Rostock und Wismar
sowie die nahgelegenen Flughäfen SchwerinParchim, Hamburg-Fuhlsbüttel und RostockLaage sorgen für eine gute überregionale
logistische Situation des Standortes.
Das Ludwigsluster Industriegebiet TE7 „Stüdekoppel“ liegt südlich des Stadtgebietes
direkt an den Bundesstraßen B5 und B191.
Die A14 Anschlussstelle „Grabow/ Ludwigslust
Süd“ ist in unmittelbarer Nähe von diesem
Industriestandort. Die A24 liegt etwa zehn
Kilometer entfernt.
Standortangebote nach Maß
Für das Industriegebiet Stüdekoppel liegt ein
rechtskräftiger Bebauungsplan vor, der das
gesamte Gebiet als Industriefläche ausweist.
Der Zuschnitt der Flächen kann an die jeweiligen Erfordernisse investierender Unternehmen angepasst werden.
Alle Flächen werden ab Ende Juli 2016 vollerschlossen sein, die Versorgungsinfrastruktur für Strom, Gas, Trinkwasser und Abwasser liegt dann an. Die mögliche Nutzung der
Abwärme einer bereits vorhandenen Abfallverwertungsanlage ist gerade für Industrievorhaben mit einem hohen Wärmebedarf
ein weiterer Pluspunkt. Für schnelle digitale
Datennetze wurden Leerrohre mit einem
Pipesystem verlegt, die je nach Bedarf belegt
werden können.
Ludwigslust zeichnet sich durch ein breites
Spektrum an Bildungseinrichtungen, eine
gesicherte ganztägige Kinderbetreuung,
attraktives Wohnen für alle Generationen
sowie vielfältige Freizeit- und Kulturangebote aus.
8  ■  Wirtschaftskompass 03|2016
Bild: Wirtschaftsfördergesellschaft Südwestmecklenburg
Lage und Erreichbarkeit
Standortdaten
Faktoren
Daten
Standort
Brüel (PLZ 19412)
Straßen: Am Kreuzsee, Am Diek
Eigentümer
Stadt Brüel
Größe
18,4 Hektar vollerschlossen;
davon 5,63 Hektar verfügbar
Auslastung
ca. 69 Prozent
Parzellierung
Entsprechend der Nachfrage; min. 0,2 Hektar
Planungs-/Baurecht
Bebauungsplan Nr. 10
Ausweisung als Gewerbegebiet (GE) und GEe
max. Grundflächenzahl GRZ: 0,6
max. Geschossflächenzahl GFZ: 1,0
max. Gebäudehöhe: 11,0 m
Entfernung zu Bundesautobahnen
A14: 14 km
A20: 22 km
A24: 45 km
Entfernung zu Bundes-/ Landesstraßen B104: 0,1 km
B192: 1 km
B321: 20 km
Entfernung zu Häfen
Wismar: 35 km
Hamburg: 155 km
Rostock: 80 km
Entfernung zu Flughäfen
Schwerin-Parchim: 40 km
Hamburg – Fuhlsbüttel: 155 km
Rostock-Laage: 50 km
Berlin-Tegel: 215 km
Entfernung zur Innenstadt
2 Kilometer
Anzahl angesiedelter Unternehmen
21
Kaufpreis
Verhandlungssache
Hebesätze
Gewerbesteuer: 317 Prozent
Grundsteuer B: 375 Prozent
STANDORTPOLITIK ■
Mecklenburger Freizeitmöbel GmbH, Gerhard
Diedrich.
Hier zu Hause (unter anderem):
• Schuhmacher’s Metallbau GmbHMetallbauarbeiten
• Schlichting Baustoffe- Baustoffhandel
• Dachdeckerbetrieb Prehn-Dachdeckerbetrieb
• MTG Mecklenburger TiefbaugesellschaftTiefbauunternehmen
• Zimmereibetrieb WindelbergHolzverarbeitung
• K&S Fassadentechnik- Bauunternehmen
• Fa. Norbert Hoff- Natur- und
Landschaftspflege
• Fa. Liepert Blitzschutz
• Elf Oil AG- Tankstelle
Angesiedelte Unternehmen (Beispiele)
Gewerbegebiet „Am Kreuzsee” in Brüel
Brüel - Gewerbegebiet „Am Kreuzsee“
„Wir fühlen uns am Standort Brüel seit Jahrzehnten wohl und gut aufgehoben. So haben
wir vor dreieinhalb Jahren auf dem Brüeler
Gewerbegebiet, ein zweites Werk gebaut. Die
Zusammenarbeit mit der Stadt Brüel hat dabei
sehr gut funktioniert; wir sind gut unterstützt
worden. Die guten Bedingungen spiegeln sich
auch in der Leistung unseres Unternehmens:
Freizeit- und Terrassenmöbel aus Brüel findet
man heute vor allem in vielen privaten aber
auch gastronomischen Bereichen im In- und
Ausland. Eine Grundlage dafür ist, dass wir
sowohl für den Beschaffungs- als auch für
den Absatzmarkt eine gute logistische Ausgangslage haben. Und ganz klar: engagierte
Mitarbeiter.“, so der Geschäftsführer der MFG
Das Unternehmen Glasfaser-Produkte Kramp
& Co. KG stellt aus glasfaserverstärktem
Kunststoff die verschiedensten Formen her.
Die Firma mit vier Mitarbeitern hat Kunden in
unterschiedlichen Branchen wie z. B. Maschinenbau, Umwelt- und Verfahrenstechnik, Baukonzerne oder Werften. So kommen aus Brüel
die vier großen AIDA Buchstaben, die alle
Schiffe der AIDA –Flotte tragen. Damit geht
ein kleines Stück Mecklenburg in die weite
Welt hinaus.
Die Produkte der MFG Mecklenburger Freizeitmöbel GmbH sind in allen namhaften Baumärkten erhältlich. Sitzmöbel, Liegen, Tische,
Hollywoodschaukeln oder Schirme werden
in Spitzenzeiten von über 100 Mitarbeitern
gefertigt. Qualität und Funktionalität stehen
dabei an oberster Stelle.
Lage und Erreichbarkeit
Das Gewerbegebiet der Stadt Brüel, eingeweiht 1993, befindet sich direkt an der Bun-
desstraße B104 und in unmittelbarer Nähe
zur Bundesstraße B192. Über diese Anbindung können die Autobahnen A14 und A20 in
kurzer Zeit erreicht werden. Damit ist sowohl
die Nord-Süd- als auch die Ost-West-Trasse
schnell zugänglich. Auch die Seehäfen Wismar
und Rostock können so in relativ kurzer Zeit
angefahren werden.
Brüel ist Teil der Metropolregion Hamburg.
Über die A14 ist die schnelle Anbindung an die
Autobahn A24 gegeben. Hamburg ist damit in
90 Minuten erreichbar, Berlin in zwei Stunden.
Durch die zentrale Lage in Westmecklenburg
sind der Landesflughafen Rostock-Laage sowie
der Flughafen Schwerin-Parchim jeweils nach
weniger als einer Stunde Fahrt erreicht. Die
Entfernung des Gewerbegebietes Brüel zur
Bahnstrecke beträgt ca. sechs Kilometer.
Standortangebote nach Maß
Für das vollerschlossene Gewerbegebiet liegt
ein rechtskräftiger Bebauungsplan vor. Der
Zuschnitt der Flächen kann an die jeweiligen
Erfordernisse investierender Unternehmen
angepasst werden. Die nächste Wohnbebauung ist dabei etwa 600 Meter entfernt.
n
Ansprechpartnerin:
Berit Steinberg
Geschäftsführerin
Wirtschaftsförderungsgesellschaft
Südwestmecklenburg
 03874 6204411
[email protected]
www.invest-swm.de
Information:
IHK zu Schwerin
Hannes Schubert
 0385 5103-209
[email protected]
Industriegebiet „Stüdekoppel”
Gewerbegebiet „Am Kreuzsee”
Wirtschaftskompass 03|2016 ■
9
■  STANDORTPOLITIK
Wirtschaftspolitischen Grundsatzpositionen 2016
In ihrer Sitzung am 2. Dezember 2015 hat die Vollversammlung der IHK zu Schwerin die Wirtschaftspolitischen
Grundsatzpositionen 2016 der IHK zu Schwerin beschlossen. Mit diesem Papier legt die IHK zu Schwerin das Fundament ihrer
wirtschaftspoltischen Arbeit für die kommenden Jahre. Auf über dreißig Seiten werden die wesentlichen Handlungsfelder
aufgezeigt, um den Wirtschafts- und Arbeitsstandort Westmecklenburg auch weiterhin fit für die Zukunft zu machen.
W
estmecklenburg ist den vergangenen
Jahren wirtschaftlich gut vorangekommen. Viele Unternehmen der
Region sind erfolgreich auf den nationalen
und internationalen Märkten tätig und bieten attraktive Arbeits- und Ausbildungsplätze.
Damit diese positive Entwicklung auch in
Zukunft verstärkt weitergehen kann, müssen
die richtigen wirtschaftspolitischen Weichen
gestellt werden. Um die möglichen Chancen
zielgerichtet aufzugreifen und den Herausforderungen entgegenzutreten, bedarf es einer
aktiven Wirtschaftspolitik im Land. In den
Wirtschaftspolitischen Grundsatzpositionen
2016 benennt die IHK zu Schwerin, im Namen
und im Auftrag der ihr zugehörigen Unternehmen, die wesentlichsten Handlungsbereiche
und schlägt Lösungsmöglichkeiten vor.
Alle Handlungsempfehlungen sowie weitere
Informationen finden Sie in unserer Veröffent-
Standortpolitik
Wir setzen uns dafür ein, Westmecklenburg als Gesamtheit in die
Metropolregion Hamburg einzubinden. Für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Standortes ist es notwendig, Westmecklenburg als
Gesamtheit in die Strukturen der Metropolregion Hamburg aktiv einzubinden. Die Hansestadt ist nicht nur ein bedeutendes Wirtschaftszentrum und ein internationaler Verkehrshub, sondern darüber hinaus
ein wichtiger Kooperationspartner. Nationale und internationale
Großveranstaltungen in der Metropolregion Hamburg sind auch für
Mecklenburg-Vorpommern eine Chance sich internationalen Gästen
zu präsentieren.
Industriepolitik
Wir setzen uns für eine hohe Industrieakzeptanz ein. Die Industrie ist der
Kern der Wirtschaftskraft in Mecklenburg-Vorpommern. Die Unternehmen
generieren durch ihre wirtschaftliche
Tätigkeit Wertschöpfung und Beschäftigung in der Region. Diese positiven
Effekte sind auch für die nachgelagerten Wirtschaftszweige von hoher
Relevanz. Image und Akzeptanz der
Industrie sind aufgrund der hohen
volkswirtschaftlichen
Bedeutung
deutlich zu verbessern.
10
■  Wirtschaftskompass 03|2016
lichung Wirtschaftspolitische Grundsatzpositionen 2016 der Industrie- und Handelskammer
zu Schwerin.
n
Information:
IHK zu Schwerin
Marco Woldt
 0385 5103-207
[email protected]
Bildungspolitik
Wir setzen uns dafür ein, die Eigenverantwortung zu stärken.
Jeder Einzelne muss die Chance erhalten, seiner Verantwortung für die Entwicklung und den Erhalt seiner
Berufsfähigkeit gerecht zu werden. Die
Politik muss die geeigneten Rahmenbedingungen dafür vorgeben. Der
Einzelne muss diese Chance jedoch
ergreifen. Diese Selbstverantwortung
für die eigene Aus- und Weiterbildung muss zur persönlichen Einsicht
eines lebenslangen Lernens führen.
Die dauerhafte, berufliche Weiterbildung sollte von Unternehmen und Politik
im besten Maße unterstützt werden.
Recht und Verwaltung
Wir setzen uns für eine realitätsnahe, eindeutige und transparente
Gesetzgebung ein.
Das unternehmerische Handeln darf nicht durch übermäßige
Regelungen belastet werden. Im Dialog mit der Wirtschaft sollte
die Gesetzgebung überprüft und gemeinsam Lösungen entwickelt
werden. Die Regularien von der kommunalen bis zur europäischen
Ebene erfordern eine ständige Evaluation. Die Gesetzgebung muss
den Unternehmen Rechts- und Planungssicherheit gewährleisten.
Langfristige Investitionsentscheidungen brauchen eine verlässliche
Planungsgrundlage, um ihr volles Potenzial entwickeln zu können.
STANDORTPOLITIK ■
Bild: IHK
Im Zeichen der Hanseraumkonferenz 2016
2016 ist für die Wirtschaftjunioren Schwerin ein besonderes Jahr. Mit der norddeutschen Hanseraumkonferenz
(HaKo) 2016 in der Landeshauptstadt, richten die Junioren eine in Mecklenburg-Vorpommern bislang einmalige
Veranstaltung aus. Zu der Konferenz vom 5. bis zum 8. Mai werden rund 500 junge ehrenamtliche Unternehmerinnen
und Unternehmer sowie Führungskräfte aus allen norddeutschen Bundesländern erwartet.
N
eben der Wahl des neuen Hanseraumvorstandes und offiziellen WJ-Seminaren stehen das Netzwerken und die
Präsentation unserer Region im Fokus der
HaKo. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
wird ein buntes Tages- und Abendprogramm
aus Seminaren, Betriebsbesichtigungen, Stadtführungen und vielen Freizeitmöglichkeiten
geboten. Für das Organisationsteam und die
Mitglieder des Vereins liegt vor der HaKo
noch eine Menge Arbeit, aber auch Spaß beim
gemeinsamen Planen und Organisieren.
Ehrenamt ist eine tragende Säule
unserer Gesellschaft
Die Ausrichtung der Hanseraumkonferenz
2016 wird durch die Mitglieder der Wirtschaftsjunioren ehrenamtlich getragen. Ehrenamtliches Engagement ist eine tragende Säule
unseres gesellschaftlichen Lebens. Mit der
übernommenen sozialen Verantwortung für
den Verein und die Region, neben der Tätigkeit
als Unternehmer, Arbeitgeber und Führungskraft leben die Wirtschaftjunioren das Leitbild
Auf einer Vorstandssitzung der Wirtschaftsjunioren im Januar 2016 wurde unter anderem auch
über den aktuellen Stand der Vorbereitung zur
Hanseraumkonferenz 2016 in der Landeshauptstadt Schwerin berichtet.
des ehrbaren Kaufmanns. Die IHK zu Schwerin
unterstützt die Wirtschaftsjunioren Schwerin
bei der Vereinsarbeit und bei der Ausrichtung
der Hanseraumkonferenz 2016. So stellt die
IHK unter anderem das Ludwig-Bölkow-Haus
als Konferenzzentrum für Workshops und
Tagungen zur Verfügung. Mit Anika Lobenstein steht den Wirtschaftsjunioren zudem
eine tatkräftige IHK-Mitarbeiterin für die Projektorganisation zur Seite.
Infokasten:
Amtierender Vorstand der Wirtschaftsjunioren
Schwerin:
• Andreas Walden (Kreissprecher) (CWP)
• Manuela Preuß (buw operations Schwerin)
• Katrin Restorff (Katrin Restorff Steuerberaterin)
• Stefan Puschke (SP Gebäudereinigung)
• Julius Stahlenbrecher (Heise Bürotechnik)
• Marco Woldt (IHK zu Schwerin)
Mitgliederversammlung
Die Wirtschaftsjunioren (WJ) Schwerin wählten auf ihrer Jahresmitgliederversammlung am
14. Januar 2016 Andreas Walden (CWP Steuerberatungsgesellschaft) zu ihrem neuen Kreissprecher. Miriam Voland (Fink&Voland Rechtsanwälte), langjähriges Mitglied des Vorstandes
und Kreissprecherin für 2015, wird sich künftig
im Verein Senior Circle der WJ-Schwerin engagieren.
Die IHK zu Schwerin dankt Frau Voland ausdrücklich für ihre ehrenamtliche und engagierte Arbeit für den Verein und die Region. n
Information zu den Wirtschaftjunioren:
IHK zu Schwerin
Marco Woldt
 0385 5103-207
[email protected]
Information zur HaKo 2016:
IHK zu Schwerin
Anika Lobenstein
 0385 5103-241
[email protected]
Bild: WJ
Wirtschaftskompass 03|2016 ■
11
■  TITELTHEMA
Mehr als nur Küste: Kaffee, Quark, Pizza und Steak
Die Ernährungswirtschaft gilt als die stärkste Branche in Mecklenburg-Vorpommern, etwa ein
Drittel aller Umsätze der gewerblichen Wirtschaft kommen aus der Produktion und Veredlung
von Lebensmitteln. Neben den klassischen und bekannten Produkten – etwa Backwaren,
Nudeln, Milchprodukte sowie Fisch- und Fleischverarbeitung – gehört zu der Branche auch die
Getränkeherstellung. Zudem werden die Herstellung von Ölen und Fetten, Mühlen, Stärkeproduktion
und Futtermittel dieser Branche zugerechnet. Handel und Gastronomie sind laut Statistik nicht in
diesem Wirtschaftszweig erfasst.
G
erade Westmecklenburg gilt dabei als
besonders stark in der Branche. Fast 50
Prozent der Umsatzerlöse der Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern
werden in den Landkreisen Ludwigslust-Parchim, Nordwestmecklenburg und der Landeshauptstadt Schwerin erwirtschaftet. Innerhalb
Westmecklenburgs werden etwa ein Drittel
aller Erlöse der gewerblichen Wirtschaft in
dieser Branche generiert. Ähnlich stark ist aber
auch der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Dies zeigt der Branchenmonitor Ernährungswirtschaft, der Ende 2015 von der IHK
zu Schwerin herausgegeben wurde. Die Studie
dokumentiert, dass in Mecklenburg-Vorpommern mehr als 16.000 Mitarbeiter in den 163
statistisch erfassten Betrieben arbeiten. Vor
dem Hintergrund, dass gerade kleine Betriebe
nicht erfasst sind, dürften beide Zahlen in der
Realität noch deutlich höher liegen.
Klein und fein
Die Ernährungswirtschaft ist – typisch für die
allgemeine Wirtschaftsstruktur des Bundeslandes – geprägt von Klein- und Kleinstunternehmen mit teils deutlich weniger als 20
Mitarbeitern. Die geringe Größe der Unternehmen ist dabei nicht grundsätzlich ein
Nachteil: Kleine und dynamische Unternehmen können Nischen besetzen und in diesen
Nischen stark werden. Inzwischen hat Westmecklenburg ein paar sehr ausgesprochen
interessante mittelständische Unternehmen
und auch Produktionsstätten von Weltkonzernen entlang der großen Nord-Süd-Verkehrsachsen sowie den Hamburger Hafen
direkt vor der Haustür.
Kartoffelveredlung aus Hagenow
In der Region haben einige Unternehmen die
wirtschaftlichen Veränderungen der Neunziger überlebt. So zum Beispiel die Mecklenburger Kartoffelveredlung. Von hier finden
Klöße, Kartoffelpüree, Bratkartoffeln und
eine Vielzahl weiterer Convenience-Produkte
aus Kartoffeln den Weg in die Regale der
Supermärkte, aber auch in die Gastronomie und Hotellerie. Die Hagenower beliefern
internationale Hotelgruppen und Kreuzfahrt-
12
■  Wirtschaftskompass 03|2016
unternehmen, aber auch bei internationalen Krisen und Naturkatastrophen kann das
Unternehmen einfache Möglichkeiten der
Versorgung sichern.
Beste Rindfleischqualität
für Block House
Block Menü aus Zarrentin wiederum ist in
einem ganz anderen Segment tätig. Bekannt
durch die Restaurant-Gruppe Block House
bezieht das Unternehmen heute nicht mehr
nur Rindfleisch aus Argentinien, sondern
zieht – von Fach- und Tagespresse, Politik
und Tierschützern positiv aufgenommen –
gemeinsam mit Landwirten aus MecklenburgVorpommern das Uckermärker Rind in Freilandhaltung auf und verarbeitet das Fleisch
zu Steaks für die eigenen Restaurants.
Ein bedeutender Teil der Wertschöpfung ist
heute aber auch die Produktion von Lebensmitteln für die Kantinen- und Systemgastronomie. Dazu gehören Geschnetzeltes
und Gulasch ebenso wie Dips, Saucen und
Gemüseportionen. Block Menü hat aus den
Schwierigkeiten auf den Rohstoffmärkten
eine Stärke gemacht. Inzwischen bekommt
Block Menü auch Anfragen von Landwirten
und Unternehmern, die sich für diesen Ansatz
interessieren: Regionale Produkte, gegenseitiges Vertrauen und eine starke Marke. Die
Erfahrungen der Block-Gruppe zeigen, dass
Kunden dafür auch einen höheren Preis für
die Produkte zu zahlen bereit sind.
Waldpute, Quark und Pizzen
Die Erfahrungen und auch der statistische
Vergleich belegen, dass Unternehmen der
Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern an der Verbesserung von Prozessen
oder an Produktentwicklungen arbeiten. Dr.
Oetker baut gerade in Wittenburg sein weltweit einziges Innovationszentrum für Tiefkühlpizzen.
Arla Foods als internationaler Konzern nutzt
das Wissen und die Erfahrungen der Mitarbeiter vor Ort und hat den Standort Upahl zu
seinem Kompetenzzentrum Quark gemacht.
Aber auch die regionalen Unternehmen sind
mit Innovationen und wissenschaftlicher
Begleitung fähig, dem Markt neue Produkte
mit höheren Margen anzubieten – und sind
damit auch erfolgreich. Bestes Beispiel dafür
ist die von der Mecklenburger Landpute
angebotene Waldpute.
Die Waldpute ist in ökologischer Weise aufgewachsen, die Zucht wurde gemeinsam mit
Wissenschaftlern aus dem Bundesland abgeschlossen. Die Waldputen wachsen in einem
Wald und einer Wiese auf, es gibt dort lediglich Unterstände und ein Teil der Tiernahrung
wird zugefüttert. Ansonsten bedienen sich
die Tiere aus der natürlichen Umgebung. Das
ist die Antwort von Mecklenburger Landpute
auf veränderte Kundenbedürfnisse.
Mit seiner starken Ernährungswirtschaft ist
Mecklenburg-Vorpommern in absoluten Zahlen die Nummer drei in Norddeutschland und
im prozentualen Anteil der Umsätze je Bundesland weit führend in Norddeutschland und
bundesweit ohnehin. Und doch ist die Ernährungswirtschaft bei Image und Akzeptanz
der Bürger bislang noch nicht fest verankert.
Doch daran arbeitet die IHK zu Schwerin.
Wirtschaft, Politik und Landesmarketing sind
sich einig: Mecklenburg-Vorpommern ist
mehr als Strand und Küste. Es ist auch Kaffee
und Quark, Pizza, Salat und Steak. Die Welt
soll ruhig wissen, welche guten Produkte hier
aus dem Norden kommen.
n
Information:
IHK zu Schwerin
Henner Willnow
 0385 5103-312
[email protected]
Bild: IHK
Bild: Didi01/pixelio.de
TITELTHEMA ■
Dr. Ing. Roland Finke
Wirtschaftsförderung Nordwestmecklenburg
Kontakt: www.nordwestmecklenburg.de/wirtschaft/ / [email protected]
@nordwestmecklenburg.de / 03841 3040-9800
Bild: Monika Lawrenz
Der Landkreis Nordwestmecklenburg ist eine der wichtigen Regionen im Bundesland für die Ernährungswirtschaft. Schon jetzt sind interessante
und starke Unternehmen bei uns zuhause: Arla Foods entwickelt und produziert in Upahl Quark- und Bioprodukte, die Ostseemolkerei stellt hervorragenden Käse her und selbst Kaffee kommt aus dem Nordwesten. Neben dem Fang und der Verarbeitung von Fisch kommen auch hochwertigste Garnelen aus der Aquakultur. Nordwestmecklenburg deckt den Tisch, aber mit Forschung und Innovation schauen unsere Unternehmen
der Branche auch weit in die Zukunft.
Wir begleiten und unterstützen dabei natürlich gern.
Bernd Nottebaum
Wirtschaftsdezernent der Landeshauptstadt Schwerin
Kontakt: www.industriepark.schwerin.de / [email protected] / 0385 545-1652
Bild: Wifög SWM
Wie wichtig die Ernährungswirtschaft für die Landeshauptstadt ist, zeigt die Großinvestition von Nestlé im Industriepark Schwerin. Seit Herbst
2014 werden in Schwerin Kaffeekapseln für den deutschen und europäischen Markt produziert. Die Investition von Nestlé ist eine mit Leuchtturmcharakter, die den Standort Schwerin bekannter und für weitere Unternehmen attraktiver gemacht hat. Aber auch andere leistungsstarke
Unternehmen wie Mona Sojaland, das Drinks aus Sojamilch, Hafer und Reis herstellt, zeigen, dass hier vor Ort Produkte hergestellt werden, die
im Trend liegen. Wir sind somit auch in gewisser Weise Trendsetter und bieten zudem attraktive Industrie- und Gewerbeflächen - die besten
Voraussetzungen für weitere Investitionen.
Berit Steinberg
Wirtschaftsförderungsgesellschaft Südwestmecklenburg
Kontakt: www.invest-swm.de / [email protected] / 03874 620440
Die Ernährungswirtschaft spielt in unserem Landkreis eine entscheidende Rolle. Die Zahlen sprechen für sich: Mit mehr als 1,3 Millionen Euro
Umsatz belegen wir in Mecklenburg-Vorpommern den ersten Platz. Das Bild der Branche ist bei uns geprägt durch eine Vielfalt an Betriebsgrößen und Produkten. Die so entstandene, lebendige Wertschöpfungskette und die hervorragende logistische Situation bieten exzellente Standortbedingungen für Investoren aus der Ernährungswirtschaft. Wir als Wirtschaftsförderer beraten neue Interessenten zu einer Niederlassung
ebenso wie bereits ansässige Unternehmen in Sachen Erweiterung. Und das zu unserer Freude mit steigender Tendenz.
Wirtschaftskompass 03|2016 ■
13
Bild: birgitH/pixelio.de
■  TITELTHEMA
Daten, Zahlen, Fakten: Die Ernährungswirtschaft
Bereits einige wenige Zahlen belegen eindrucksvoll: Die Ernährungswirtschaft ist der stärkste Bereich im
produzierenden Gewerbe in Mecklenburg-Vorpommern. Das Land ist mehr als das „Land zum Leben“! Es ist auch ein
Land zum Arbeiten in prosperierenden Branchen. Aber noch immer gibt es falsche Vorstellungen – MecklenburgVorpommern bietet viel mehr als Tourismus.
D
del auf, den Mecklenburg-Vorpommern
durchlief. Gerade die gewachsene Bedeutung der Ernährungsbranche für das ganze
Land wird eindrucksvoll analysiert.
er Schiffbau hat sich relativiert und
gehört weitgehend der Vergangenheit an. Das produzierende Gewerbe
ist vielfältiger und differenzierter. Es ist
robuster, zugleich aber noch deutlich ausbaufähig. Der aktuelle Branchenmonitor
Ernährungswirtschaft der Hochschule Wismar im Auftrag der IHK zu Schwerin zeigt
nüchtern durch Zahlen den Strukturwan-
Als größter Industriezweig mit rund
16.000 Beschäftigten in über 166 Unternehmen (Stand Dezember 2013) und
einem Umsatzvolumen von 4,8 Milliarden
Euro hat die Nahrungsmittelindustrie eine
volkswirtschaftlich zentrale Bedeutung für
die wirtschaftliche Struktur und Entwicklung des Landes. Die Ernährungsbranche
in Mecklenburg-Vorpommern wird dabei
insbesondere durch Kleinst-, Klein- und mittelständische Betriebe geprägt: Im Jahr 2013
waren 56,2 Prozent der Unternehmen Kleinstbetriebe und 28,5 Prozent Kleinbetriebe. Der
Daten des Ernährungsgewerbes MV 2012/2013
Betriebe
Wirtschaftszweig
gemäß WZ 2008
Tätige Personen
Veränderung
Gesamtumsatz
Veränderung
Exportquote
Am 30.09.2013
2013/12
2013
2013/12
2013
Anzahl
in Prozent
in Mill. EUR
in Prozent
Herstellung von
Nahrungs- und
Futtermitteln
155
15.771
- 0,2
4.099,6
+ 5,8
13,9
Getränkeherstellung
11
1.255
- 0,4
324,8
+ 6,7
19,5
Insgesamt
166
2.832
Ø - 0,3
4.424,4
Ø 6,25
Ø 16,7
Quelle: http://www.statistik-mv.de/cms2/STAM_prod/STAM/_downloads/Veroeffentlichungen/Z201_2014_00.pdf
14
■  Wirtschaftskompass 03|2016
TITELTHEMA ■
Anteil der Mittelständler betrug
12,4 Prozent und nur 2,8 Prozent der Betriebe waren Großunternehmen. Der Anteil der Ernährungswirtschaft am Gesamtumsatz
der Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern liegt laut Aussage des Masterplanes
Land- und Ernährungswirtschaft MV mit 36,2
Prozent deutlich über dem anderer Branchen.
So erwirtschaften Maschinenbau einschließlich Werften im Bundesland nur 11,1 Prozent
der Umsatzerlöse.
Weitere Potenziale für die Ernährungsbranche
Mecklenburg-Vorpommerns werden insbesondere auch in der auch überregionalen Vermarktung gesehen. Die Regionalität und das
Marketing sollen aufgrund des wachsenden
Tourismus im Land ausgebaut werden. Dies
solle in der neuen EU-Förderperiode durch die
Landesregierung mit verschiedenen Programmen unterstützt werden.
Der Export in der Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns spielt eine entscheidende Rolle. Im Jahr 2013 wurden insgesamt
13,9 Prozent der Nahrungsmittel sowie 19,5
Prozent der hergestellten Getränke exportiert. Vergleicht man die Wirtschaftsjahre
2012 und 2013 ist zu erkennen, dass trotz
eines leichten Beschäftigungsrückgangs von
durchschnittlich – 0,3 Prozent die Gesamtumsätze im Ernährungsgewerbe jedoch insgesamt
um ca. 6,2 Prozent gestiegen sind. Betrachtet
man die Umsätze des Ernährungsgewerbes
Mecklenburg-Vorpommerns im Vergleich zu
den deutschlandweiten Gesamtumsätzen wird
ersichtlich, welche Bedeutung dieses für die
Bundesrepublik hat.
Betrachtet man die Branchengrößen in
Abhängigkeit zum Umsatz, ist klar zu erkennen, welche Themen und Produkte das Ernährungsgewerbe Mecklenburg-Vorpommerns am
stärksten prägen. Am umsatzstärksten sind
demnach mit Abstand die Bereiche „Milchverarbeitung“ mit 1,2 Milliarden Euro und
„Schlachten und Fleischverarbeitung“ mit
knapp 1,1 Milliarden Euro gefolgt von den
Unterklassen „Herstellung von sonstigen Nahrungsmitteln“ mit einem Umsatz in Höhe von
780 Mio. Euro sowie „Herstellung von Teigund Backwaren“ in Höhe von 434 Mio. Euro.
Zusätzlich dazu wurden in der Getränkeherstellung und in der Fischverarbeitung im Jahr
2013 Umsätze zwischen jeweils 300 und 400
Mill. Euro generiert. Auch im norddeutschen
Raum ist die Ernährungswirtschaft eine der
führenden Branchen. Prozentual betrachtet liegt Westmecklenburg an der Spitze, mit
Abstand gefolgt von der Region Oldenburg.
Allerdings muss in diesem Zusammenhang
auch die Industriedichte insgesamt betrachtet
werden. Hier liegt Mecklenburg-Vorpommern
in vielen Regionen noch immer deutlich hinter
dem Bundesdurchschnitt.
Die zukunftsweisende Industriepolitik mit
einem deutlichen Ausbau der Industrie muss
das klare Ziel der künftigen Landesregierung
sein: In|du|strie – Gemeinsam. Zukunft. Leben.
Allen voran die IHK-Ausschüsse Industrie,
Energie und Maritime Wirtschaft sowie der
Arbeitskreis Ernährungswirtschaft haben sich
klar im Sinne der Industrieakzeptanz positioniert.
n
Information:
IHK zu Schwerin
Klaus Uwe Scheifler
 0385 5103-301
[email protected]
Henner Willnow
 0385 5103-312
[email protected]
Gesamtumsatz des verarbeitenden Gewerbes 2013
Land
Wirtschaftsbereich
Gesamtumsatz
in Mill. EUR
Anteil der Gewerbe am Verarbeitenden Gewerbe in Prozent
Mecklenburg-Vorpommern
Verarbeitendes Gewerbe (ohne Bergbau)
11.558,3
x
Deutschland
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln 4.099,6
35,5
Getränkeherstellung
324,8
2,8
Verarbeitendes Gewerbe (ohne Bergbau)
1.628.018,8
x
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln 137.660,4
8,4
Getränkeherstellung
1,1
18.066,8
Quelle: Statistisches Datenblatt 2014 des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz
Wirtschaftskompass 03|2016 ■
15
■  TITELTHEMA
Bild: Erich Westendarp/pixelio.de
Neue Finanzierungsinstrumente
auch für Landwirte
In der deutschen Förderkulisse für Unternehmensinvestitionen gab es bislang keine Möglichkeit
der Absicherung von Krediten durch Bürgschaften und auch kein Haftungsfreistellungsangebot
für landwirtschaftliche Unternehmen. Dabei ist gerade dieser Wirtschaftsbereich eine der
Grundlagen für die in Mecklenburg-Vorpommern starke Nahrungsgüterwirtschaft.
D
och gerade bei Investitionen in der Landwirtschaft lohnt sich das Engagement für
Banken:
• Fundamentale Preisanstiege an den Rohstoffmärkten und damit positive Perspektiven
führten zu höheren Investitionen in der Landwirtschaft,
• Hohe Investitionen in Produktionsanlagen im
Zuge der Energiewende
• Stabile Bilanzstrukturen der Unternehmen mit
starken werthaltigen Sicherheiten wie Grund
und Boden
• Etablierte AFP-Agrarinvestitionsförderung, die
von Banken wie Eigenkapital behandelt wird.
Vor diesem Hintergrund haben der Verband
Deutscher Bürgschaftsbanken und die Landwirtschaftliche Rentenbank mit dem European
Investment Fund ein Bürgschaftsprogramm
aufgelegt, das nun genau diese Lücke schließt:
Agrar-Bürgschaften. Ziel der Bürgschaften sind
insbesondere solche Landwirte, die eine höhere
Spezialisierung anstreben, die im Wachstum
begriffen sind und solche, deren Wirtschaftskraft dann doch nicht ausreicht, um bei der
Hausbank die benötigten Kreditlinien für Investitionen bewilligt zu bekommen. Gerade bei
Unternehmen, die einen hohen Anteil an Pachtland bewirtschaften, bei Hofübernahmen und
bei Neueinrichtern trifft dies nach Beobachtung
der Landwirtschaftlichen Rentenbank zu.
Förderung und Absicherung
Im Grundsatz ist die Agrar-Bürgschaft eine
sinnvolle Verknüpfung bereits existierender Förderkreditprogramme der Rentenbank mit einem
Absicherungsangebot der Bürgschaftsbanken. In
der Konsequenz bedeutet dies für den Landwirt,
dass die Vergabe von Kreditlinien nun deutlich
vereinfacht und beschleunigt werden kann.
Unter www.agrar-buergschaft.de sind alle Infor-
mationen abrufbar und auch der Bürgschaftsantrag kann online gestellt werden. Die IHK zu
Schwerin ist der Meinung, dass das Schließen
dieser „Förderlücke“ die Urproduktion im Agrarsektor noch enger an die Wertschöpfungsketten
in der Verarbeitung und Veredlung von Rohstoffen aus Norddeutschland binden kann. Investitionen stärken die Unternehmen und machen
sie attraktiver für die Märkte. Investitionen
schaffen auch Arbeitsplätze im Agrarland Mecklenburg-Vorpommern. Die Agrar-Bürgschaft ist
ein Finanzierungsinstrument, das auch in der
Industrie gut und sicher funktioniert.
n
Information:
Bürgschaftsbank M-V, Ludwig-Bölkow-Haus
Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin
Angela Kopelke
 0385 39 555-20
[email protected]
Bild: Franklin Berger
Masterplan „Mensch und Land“ – Ein Regierungsprogramm
Mit dem Abschluss des
Masterplanprozesses
zur Zukunft der Landund Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern
endete im Dezember
2015 ein in Deutschland einmaliger Dialogprozess: Vertreter
absolut
konträrer
Ansichten zur Ausrichtung der Land- und Ernährungswirtschaft an
einen Tisch zu holen und sie über zwei Jahre
intensiv miteinander debattieren zu lassen. Alle
sind bis zum Ende geblieben und die meisten
haben heute ein besseres Verständnis für die
Position des jeweils anderen. Ich bin überzeugt,
dass wir mit den Ergebnissen einen wirklich
guten Rahmen für unsere Arbeit geschaffen
haben. Zudem ist schon vieles in unsere Förderprogramme implementiert worden.
Der Masterplanprozess „Mensch und Land“ war
aber nicht nur fachlicher Dialog und politischer
16
■  Wirtschaftskompass 03|2016
Disput. Er war in erster Linie auch ein Experiment, das es in dieser Konstellation in Deutschland noch nicht gegeben hat: Der Internetdialog mit den Bürgern hat den Nerv der Zeit
getroffen, Persönlichkeiten aus Wissenschaft,
Wirtschaft und Gesellschaft mit teils sehr
gegensätzlichen Positionen haben an einem
Tisch gesessen und auch Landtag und Kabinett
waren in die Diskussionen eingebunden.
Im Rahmen dreier Phasen ist ein Schlussdokument mit 162 Einzelempfehlungen und 67
politischen Empfehlungen erarbeitet worden.
Einige davon sind schon jetzt umgesetzt: Wir
werden noch mehr als bislang Beratungsdienstleistungen für den Schutz der Ressourcen und Netzwerke im ökologischen Landbau
fördern. Ein besonderes Anliegen ist mir auch
der Leibniz-Campus Phosphorforschung. Und
auch das Tierschutzkonzept und die Ökostrategie 2020 des Landes wurden der Öffentlichkeit bereits vorgestellt. Ebenso werde ich die
Stärkung der Ernährungswirtschaft in meiner
Politik weiter forcieren. Sowohl unsere Erfolge
als auch unsere Ziele haben entscheidend auf
den Masterplan eingewirkt. Und auch er hat in
umgekehrter Weise Entscheidungen maßgeblich beeinflusst.Es war uns allen von vornherein
klar, dass nicht jeder einzelne Vorschlag von
jedem einzelnen Mitglied Perspektivkommission mitgetragen werden kann. Die differierenden Auffassungen sind dokumentiert, was
ich als Ausdruck der gegenseitigen Wertschätzung ausdrücklich positiv hervorheben möchte.
Ein Fazit unserer vierjährigen Arbeit lautet
deshalb: Eine grundsätzliche Einigung auf den
einen richtigen Pfad der Entwicklung gibt es
nicht – und kann es auch nicht geben. Auf der
Waage der gemeinsamen Arbeit liegt jedoch
viel mehr auf der Haben-Seite als auf der SollSeite. Das sollte uns im Sinne unseres Landes
überaus optimistisch stimmen. Wenn ich das
vorliegende Ergebnispapier lese, dann ist das
in wesentlichen Teilen bereits ein Regierungsprogramm oder zumindest ein Auftrag an die
Regierung für die kommenden fünf Jahre und
vielleicht sogar darüber hinaus.
n
Dr. Till Backhaus
TITELTHEMA ■
Bild: privat
Gute Politik für Mensch und Land
Frauen
in
Schweden, die
an einem Brustkrebs erkranken,
haben im Vergleich der europäischen Länder die weitaus
besten Chancen
geheilt zu werden.
Dahinter
stecken
sehr
gute Leistungen von Medizinern und Pflegekräften, hervorragende Forschung und
angemessene technische Ausstattung. Der
wesentliche Unterschied zum Wohl der
Patientinnen besteht jedoch in klugen politischen Entscheidungen von Frauen und
Männern, die wirksame Früherkennungsund Frühbehandlungssysteme als das beste
Mittel gegen Krebs erkannt und entsprechende Gesetze in Schweden verabschiedet
haben. Was verbindet diese Leistung mit
dem Masterplanprozess für die Entwicklung der Land- und Ernährungswirtschaft
in Mecklenburg-Vorpommern? Gute Politik.
Initiative ergreifen macht den guten Politiker aus. Der Minister für Landwirtschaft,
Umwelt und Verbraucherschutz hat die
Dimension dieses Auftrages für Mensch und
Land erkannt und eine Perspektivkommission eingesetzt. Politik braucht Parteien. In
der Perspektivkommission geht es nicht um
allgemeinpolitische Parteiorientierung, son-
dern um Interessenvertretung für das breite
Spektrum der Betroffenen und Akteure, die
mit Ackerbau und Tierhaltung, Umwelt und
Naturschutz, Ernährung und Gesundheit,
Arbeitswelt und Verbraucherschutz oder
industrieller und bäuerlicher Landwirtschaft zu tun haben. Parteien führen Parteienstreit. Partei kommt von pars, steht für
Teil, hier Teilinteressen. Die Hitze der Debatten in der Perspektivkommission belegt nur,
mit welcher Ernsthaftigkeit die Mitglieder
ihre Teilinteressen vertreten haben. Dabei
traten vor allem in der ersten Arbeitsphase
zum Teil fundamental gegensätzliche Auffassungen über die Rolle der Land- und
Ernährungswirtschaft und ihre zukünftige
Ausrichtung zutage. Weil eine Harmonisierung dieser konträren Positionen bisweilen
unmöglich ist, hat die Perspektivkommission den pragmatischen Weg gewählt und
Handlungsempfehlungen erarbeitet, die auf
einem möglichst hohen Grad von Gemeinsamkeiten bei der Wahrnehmung verschiedener Standpunkte basieren.
Gute Politik muss am Ende zum Handeln
führen. Die Landesregierung hat die Empfehlungen weitgehend genutzt und in die
Erarbeitung des Entwicklungsprogrammes
für den ländlichen Raum bis 2020 einfließen
lassen. Eine Reihe von Vorschlägen aus der
Arbeit der Kommission findet sich bereits
in strategischen Ansätzen und Maßnahmen
der verschiedenen Programme der ländlichen Entwicklung, des Klimaschutzes, der
Förderung von Innovationen und Beratung,
der Stärkung des ökologischen Landbaus
und auch der Tierwohlorientierung wider.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Perspektivkommission in ihrer dreijährigen
Arbeit ist die Einsicht, dass ein fertiger
Masterplan im ständigen Wandel von
Bedingungen und Anforderungen eine
unrealistische Zielsetzung darstellt. Die
Kommission titelt ihren aktuellen Status
und Entwicklungsbericht aus ihrer Themenworkshop-Reihe 2015 Masterplanprozess
3.0. „Jeder Akteur und Beteiligte der Interessengruppen der Perspektivkommission
wird sich hoffentlich auch weiter engagiert
und zielorientiert einbringen in den weiteren Masterplanprozess.“*) Womit sich der
Kreis schließt zu den Heilungserfolgen für
Frauen in Schweden mit Brustkrebs. Auch
die Medizin entwickelt sich unaufhörlich,
vielfältig und zielorientiert weiter, und für
die Umsetzung ihrer Handlungsempfehlungen im Gesundheitswesen zu sorgen,
ist eine andere große Herausforderung für
gute Politik.
n
Prof. Dr. Dr. Hans-Robert Metelmann
*) Zitat aus: Status und Entwicklungsbericht im
Masterplanprozess 3.0, Band 4 – Themenworkshop-Reihe 2015 (Hg. Hans-Robert Metelmann,
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und
Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern),
Schibri-Verlag 2015, ISBN 978-3-86863-166-1
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System: wirtschaftlich,
schnell und nachhaltig
konzipieren bauen betreuen. www.goldbeck.de
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Wirtschaftskompass 03|2016
18055 Rostock, Rosa-Luxemburg-Straße
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■  TITELTHEMA
Lupine, Hopfen und Enzyme –
Innovationen aus Neubrandenburg
Das Zentrum für Lebensmitteltechnologie in Neubrandenburg war in den vergangenen zwei Jahren immer
wieder Thema der Diskussion in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Nach Turbulenzen hat die Hochschule
Neubrandenburg den größten Teil der Anteile übernommen und wagt nun den Neustart.
D
as Zentrum in Neubrandenburg-Broda,
in direkter Nähe zur Hochschule Neubrandenburg, ist nun eine gemeinnützige GmbH und ein An-Institut der Hochschule.
Auch mit dem neuen Namen – ZELT Zentrum
für Ernährung und Lebensmitteltechnologie
gGmbH – soll sich nun neuer Erfolg einstellen.
Wirtschaftskompass sprach mit Prof. Dr. LeifAlexander Garbe, dem neuen ZELT-Geschäftsführer.
Das Zentrum hat sich neu aufgestellt. Wohin
geht die Reise nun mit der neuen Ausrichtung?
Das Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie gGmbH hat sich über die Jahre
einen guten Namen erarbeitet, ein hohes Maß
an wissenschaftlicher Expertise bewiesen und
hier wurden tolle Produkte entwickelt. Bestes
Beispiel dafür ist natürlich die Extraktion von
pflanzlichem Eiweiß aus der Blauen Süßlupine.
Heute ist Prolupin als wachsendes Nischenunternehmen am Markt, seine Wurzeln sind hier
in Neubrandenburg. Wir werden aber nun als
gemeinnütziges Unternehmen auch andere
Aufgaben übernehmen – insbesondere die
öffentlich geförderte Forschung für die Allge-
meinheit und Bildung für unsere Studierenden an der Hochschule Neubrandenburg. Aber
natürlich wenden wir uns auch wieder stärker
den Unternehmen der Ernährungswirtschaft
zunächst in Norddeutschland zu.
Welchen Vorteil haben die Unternehmen eigentlich von einer Zusammenarbeit mit dem ZELT?
Forschung, Entwicklung und Innovation sind
Themen, die in der teilweise recht kleinteilig
strukturierten Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns noch sehr viel Luft nach
oben haben. Neue oder weiter entwickelte Produkte sprechen auch überregional neue Kundengruppen an, schlankere Prozesse stärken die
unternehmerische Basis. Gerade in den kleinen
Unternehmen fehlen oft die personellen, technischen, zeitlichen und finanziellen Ressourcen,
selbst in Innovationen zu investieren.
Da bieten wir uns als Begleiter solcher Prozesse an. Wir haben eine im Nordosten einzigartige technisch-räumliche Ausstattung
für Tests und Kleinserien, die Mitarbeiter sind
gut ausgebildete und motivierte Lebensmitteltechnologen. Das ist eine gute Kombination
um gemeinsam mit den Unternehmen Ziele
zu erreichen. Gemeinsame Forschungsprojekte – gefördert durch das ZIM-Programm
des Bundeswirtschaftsministeriums oder die
Verbundforschungsförderung in MecklenburgVorpommern – runden das Portfolio für die
Unternehmen ab.
Dann bleibt aber immer noch die Frage der
Finanzierung solcher Innovationsprojekte.
Da gibt es verschiedene Modelle, die wir verfolgen. Als ZELT haben wir die Möglichkeit, Fördermöglichkeiten der Europäischen Union, des
Bundes und des Landes MV mit bis zu 100 %
Förderquoten zu beantragen – die Unternehmen können dies übrigens auch, hier liegen die
Förderquoten aber niedriger. Man muss dann
natürlich prüfen und individuell miteinander abstimmen, ob das ZELT Partner in einem
gemeinsamen Projekt ist oder aber als Dienstleister agiert. Aktuell haben wir einen Fördermittelbescheid aus Schwerin erhalten, der uns den
Neustart finanziell ermöglicht. Weitere Projekte
sind bereits in der Pipeline. Für Abstimmungen
mit den Partnern haben wir gemeinsam mit den
Industrie- und Handelskammer Schwerin und
Neubrandenburg die Stelle des Technologie-
Bild: Food Academy
Und was ist mit Fachkräften?!
Susanne Kutschenreiter, Norddeutsche Kaffeewerke in Upahl wird durch Oliver Schindler als
neues Mitglied der Food Academy begrüßt.
18
■  Wirtschaftskompass 03|2016
Erweiterungen, Neuansiedlungen, Produktneuheiten – die guten Nachrichten aus der Ernährungsbranche in Westmecklenburg scheinen
kein Ende zu nehmen. Aber – wer erledigt
eigentlich die anstehende Arbeit? Wer kreiert
frische Waren, wer füllt sie ab, wer kontrolliert
sie? Wer sorgt für reibungslose Logistik, zuverlässige Elektronik und spannende Marketingkonzepte?
Die Antworten auf diese Fragen kommen in
der vergangenen Zeit immer häufiger zögerlich. Der Grund liegt auf der Hand: Fachkräftemangel. Um diesem in der Food-Branche
wirkungsvoll entgegen zu treten, hat sich
2014 der Verein „Food Academy, Kompetenzen
für die Ernährungswirtschaft“ gegründet. Die
Arbeit des Vereins hat viele Facetten, die alle
inhaltlich und zeitlich aufeinander abgestimmt
sind. So lernen Schüler*innen etwa im Rahmen des Berufsorientierungsunterrichtes oder
auf Berufsorientierungsmessen mehr über die
Berufsbilder der Branche. Offene Ausbildungsstellen werden gleich mit angeboten – einmal
im „Atlas der Ernährungswirtschaft“ gleich
zum Mitnehmen und einmal auf der Website www.foodacademy-mv.de zum Nachlesen.
Dort finden sich auch offene Arbeitsstellen für
Erwachsene sowie das Qualifizierungsprogramm
des Vereins. Denn Qualifizierung ist ein ganz
großes Thema. Schon im ersten Jahr des Bestehens erhielten mehr als 100 Mitarbeiter*innen
der Mitgliedsunternehmen eine Qualifizierung,
zum Beispiel in Sachen Führungskompetenzen.
„Es ist für unsere Unternehmen von grundlegender wirtschaftlicher Bedeutung, dass wir gut
ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung haben“,
TITELTHEMA ■
Bild: Hochschule NB
Exzellent mit Health Claims
und Innovationsberaters geschaffen. Mein Kollege Dr. Olaf Strauß ist da sehr aktiv, spricht mit
Unternehmen, informiert und schiebt immer
wieder kleinere und größere Innovationsvorhaben an. Auf der anderen Seite haben wir neben
den Professoren und Doktoren der Hochschule
natürlich auch die Studierenden, die oft ganz
neue und überraschende Wege zu Lösungen
finden. Gerade auch die kleinen Forschungsvorhaben sind es, die sich wunderbar als Bacheloroder Masterarbeit anbieten.
Arbeiten Sie selbst auch gerade an Forschungsvorhaben?
Meine Kollegen und ich haben spannende Themen auf unseren Tischen. Ich selber arbeite im
neuen Projekt zu Hopfenextrakten als natürliches Konservierungsmittel mit der Torney
Landfleischerei. Das ist ein klassischer Fall von
Verbundforschung mit regionalen Unternehmen der Ernährungswirtschaft. Aber auch
die Entwicklung von Enzymen und Proteinen
– quasi Katalysatoren für den biochemischen
Stoffwechsel – sind ein hochaktuelles Thema
für uns. Enzyme können Prozesse in der Herstellung von Lebensmitteln positiv beeinflussen
erläutert Oliver Schindler, Vorstandvorsitzender des Vereins. „Dazu gehören Qualifizierungsangebote in der Region, praxisnah und
schichtkompatibel.“ Kompatibel mit Betriebsaufläufen – das ist auch die im September
2015 gestartete berufsbegleitende Schulung
zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik, die auf
die Externenprüfung der IHK vorbereitet. Viele
weitere Maßnahmen und eine enge Kooperation mit der IHK, der Landesfördergesellschaft
Invest in MV oder auch dem Landesmarketing
machen nicht nur die Vereinsarbeit, sondern
vor allem die beruflichen Möglichkeiten in der
Ernährungswirtschaft sichtbar.
„Die gesamte Branche leidet unter dem Mangel von Fachkräften. Ob es nun darum geht,
Jugendliche an einer Ausbildung in unseren
Betrieben zu interessieren oder Qualifizie-
Prof. Dr. Leif-Alexander Garbe
und somit Produkten bestimmte Eigenschaften
verleihen. Eines unserer ganz großen Themen
in Neubrandenburg ist die Teilnahme an einer
Ausschreibung der Bundesregierung, bei dem
wissenschaftliche Exzellenz an zehn Fachhochschulen in ganz Deutschland gefördert werden
soll. Wir in Neubrandenburg sind mit unserem
Vorschlag, an nährwert- und gesundheitsbezogenen Angaben zu Lebensmitteln – Stichwort
„Health Claims“ – zu arbeiten, in die zweite
und entscheidende Runde gekommen. Das ist
ein hochspannendes Thema, aber gleichzeitig
mit viel Unsicherheit seitens der Unternehmer
verbunden. Wenn wir hier zum Zuge kommen,
dann bringt das die Gesundheitswirtschaft noch
enger an die Ernährungswirtschaft. Und das
dann ganz sicher nicht nur in MecklenburgVorpommern.
n
Information:
Technologie- und Innovationsberater
Ernährungswirtschaft
Hochschule Neubrandenburg
Dr. Olaf Strauß
 0395 5693-1042
[email protected]
rungsangebote für Mitarbeiter*innen bereitzustellen, die Food Academy hat ein beeindruckendes Portfolio entwickelt, das unseren
gemeinsamen Zielgruppen gerecht wird. Es ist
ein sehr guter Ansatz, Kräfte zu bündeln und
Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.
Deshalb haben wir uns entschieden, Mitglied
der Food Academy zu werden.“, fasst Susanne
Kutschenreiter, Personalleiterin der Norddeutschen Kaffeewerke aus Upahl es zusammen.
Ihr Unternehmen ist seit Januar 2016 an Bord.
Im vor uns liegenden Jahr will der Verein, der
seine Wurzeln und seinen Sitz im Landkreis
Ludwigslust-Parchim hat, sein Angebot landesweit ausdehnen. Damit mehr und mehr
Unternehmen auf die Frage „Und was ist mit
Fachkräften?“ eine gute Antwort geben können.
n
Mit ihrer Beteiligung an der Exzellenzinitiative des Bundesministeriums für Bildung
und Forschung (BMBF) „Starke Fachhochschule – Impuls für die Region“ fokussiert
nun die Hochschule Neubrandenburg auf
das Thema Health Claims. Vorgesehen ist die
Etablierung einer landesweiten Infrastruktur für die Entwicklung und Analyse von
Lebensmitteln hinsichtlich ihrer Wirkung
auf Körper, Gesundheit und Psyche. Entsprechend interdisziplinär ist das Vorhaben
angelegt. Wissenschaftler aus den Fachgebieten Lebensmitteltechnologie, Diätetik
und Gesundheitswissenschaften werden
gemeinsam mit Unternehmen der Ernährungswirtschaft neue, innovative Lebensmittel entwickeln und hinsichtlich Ihrer Gesundheitswirkung analysieren. Eine zentrale Rolle
kommt dabei dem Neubrandenburger Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie (ZELT gGmbH) zu.
Als Forschungszentrum und Dienstleister
wird das An-Institut der Hochschule mittelfristig zum Kompetenzzentrum für die
Beantragung von Health Claims entwickelt.
Mit seiner Initiative „Starke Fachhochschulen
– Impuls für die Region“ fördert das BMBF
regionale Partnerschaften forschungsstarker
Fachhochschulen mit der Wirtschaft. Von 81
deutschen Fachhochschulen, die sich an dem
zweistufigen Antragsverfahren zu FH Impuls
beteiligten, findet sich die Hochschule Neubrandenburg unter den 20 Finalisten wieder.
Im Sommer 2016 werden jene zehn Fachhochschulen ausgewählt, die gemeinsam mit
ihren Wirtschaftspartnern die tragfähigsten
Konzepte eingereicht haben.
Sie werden in den Genuss einer achtjährigen
Förderung kommen, in deren Rahmen bis zu
10 Mill. Euro für gemeinsame Projekte und
Netzwerkaktivitäten mit den Unternehmen
bereitgestellt werden. Beteiligte Unternehmen der Ernährungswirtschaft in MV können,
neben dem erleichterten Zugang zu Fördermitteln, durch die Teilhabe an innovativen
Forschungs- und Entwicklungsprojekten und
einer speziellen Dienstleistungskompetenz im
Land profitieren.
n
Information:
Hochschule Neubrandenburg
Projektleitung:
Prof. Dr. Gerd Teschke
[email protected],  0395 5693-1004
Projektbüro:
 0395 5693-4304
Wirtschaftskompass 03|2016 ■
19
■  AUS- & WEITERBILDUNG
Ausbildungsstart:
Unternehmen müssen für sich werben
Das neue Berufsausbildungsjahr steht unmittelbar bevor. Zahlreiche
IHK-Ausbildungsunternehmen suchen geeignete Bewerber, um mit ihnen in einem der
145 IHK-Ausbildungsberufe ab August zu starten.
I
n Westmecklenburg werden im Sommer 2016 ca.
3.100 Jugendliche die allgemein bildenden Schulen
verlassen. Die Anzahl der Bewerber wird auf dem
gleichen Niveau, wie im Vorjahr geschätzt. Ihnen
stehen fast 1.300 IHK-Ausbildungsunternehmen zur
Verfügung. Ein zentraler Schwerpunkt der IHK-Arbeit
besteht darin, Unternehmen zu unterstützen, sich zu
präsentieren, zu werben und zeitiger Ausbildungsverträge abzuschließen, als noch in den letzten Jahren,
um sich rechtzeitig geeignete Bewerber zu sichern.
Viele Schulabgänger sind auch nach den Winterferien
noch sehr verhalten, sich zu bewerben und Ausbildungsverträge abzuschließen. Am 25. Juli beginnen
die Sommerferien in Mecklenburg-Vorpommern. Es
ist wichtig, dass so viele Schüler wie möglich, noch
vor den letzten großen Ferien ihre Ausbildungsverträge unterzeichnen, um selbst mit einem guten
Gefühl in die Zukunft zu schauen und gleichzeitig
den vielen ausbildungswilligen IHK-Unternehmen
ein Gefühl der Planungssicherheit zu geben. Gleiches
gilt auch für die Berufsschulen der Region. Mit dem
Beginn der Sommerferien sollen alle neuen Klassen
für den Ausbildungsstart am 1. September geplant
und die Ausbildungsunternehmen informiert sein.
Das geht nur mit einer zeitigen Anmeldung der neuen
Auszubildenden durch die Ausbildungsunternehmen an den Berufsschulen. Die IHK-Lehrstellenbörse
(www.ihk-lehrstellenboerse.de) ist eine gute Hilfe zur
Entscheidungsfindung. Sie trägt dazu bei, Ausbildungsangebote der IHK-Unternehmen Westmecklenburgs in den Schulen und bei Ausbildungsplatzbewerbern bekannt zu machen.
Die kommenden Wochen bis zu den Ferien müssen
sowohl durch die Lehrer, vor allem aber die Eltern
intensiv genutzt werden. Den Jugendlichen soll vermittelt werden, dass es sehr gute Ausbildungsmöglichkeiten in der Region gibt. Dies ist der erste und
wichtigste Schritt für eine erfolgreiche Perspektive im
Land. n
Information:
IHK zu Schwerin, Peter Todt
 0385 5103-402
[email protected]
Weitere Messetermine:
Berufs- und Studienorientierungstag Lübz
12.03.2016, 10:00-13:00 Uhr,
Eldenburg Gymnasium Lübz, Blücherstr. 22 a, 19386 Lübz
9. Firmenkontaktbörse 2016 Wismar
19.05.2016, 10:00-15:00 Uhr, Hochschule Wismar
nordjob Schwerin
24.-25.05.2016, 08:00-14:30 Uhr
Sport- und Kongreßhalle Schwerin, Wittenburger Str. 118, 19059 Schwerin
Berufs- und Studienmesse „JUMPIN!“
Die Berufs- und Studienmesse
„JUMPIN!“ bot am 30. Januar
2016 in Schwerin Jugendlichen
aller Schularten und deren Eltern
optimale Möglichkeiten, sich
rund um die Themen Ausbildung,
Studium und Beruf zu informieren. Neben den Westmecklenburger Unternehmen waren
auch Universitäten, Hoch- und
20  ■  Wirtschaftskompass 03|2016
Fachhochschulen sowie Anbieter
dualer Studienangebote an der
Messe beteiligt und vervollständigten so das Angebot.
Knapp 80 Aussteller präsentierten
sich. Sie suchten das direkte
Gespräch mit den jungen Leuten,
informierten über Berufsbilder,
Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten sowie Karrierechancen
und gaben einen Einblick in den
Firmenalltag. Neben den Firmenchefs und Personalverantwortlichen waren auch viele Azubis
mit dabei, um sozusagen aus dem
Nähkästchen zu plaudern.
n
Information:
IHK zu Schwerin, Peter Todt
 0385 5103-402
[email protected]
AUS- & WEITERBILDUNG ■
Bilder: Cordes
Marketing für
attraktive Ausbildungsangebote
Künftige Auszubildende suchen im Anschluss an eine Berufsorientierungsphase nach
einem Ausbildungsberuf mit Perspektive. Optimal ist dabei die Nutzung der
Beratungsangebote der IHK zu Schwerin oder der Agentur für Arbeit.
H
äufig entscheiden sich jungen Bewerber
für kurze Wege, also Angebote in ihren
Regionen. Darüber hinaus ist die Attraktivität der Berufsausbildung entscheidend. Die
Ausbildungsangebote im Bereich Handel, Industrie und Dienstleistung, also im IHK-Bereich,
erfüllen diese Kriterien. Häufig fehlt den Ausbildungsunternehmen die richtige Werbung für
freie Ausbildungsstellen.
Ausbildungsvergütung
Die Ausbildungsvergütung hat sich in den letzten Jahren außerordentlich gut entwickelt. Viele
Betriebe lehnen sich an die geltenden Tarife
der jeweiligen Branchen an, unabhängig, ob
sie tariflich gebunden sind oder nicht. Somit
sind die (Brutto-) Ausbildungsvergütungen
sehr ansprechend. (Hinweis: Die Ausbildungsvergütung hat das Ziel, die Berufsausbildung
zu unterstützen. Sie kann nicht das Ziel einer
wirtschaftlichen Selbstständigkeit erlangen.
Solange Kinder und Jugendliche in der Ausbildung sind, sind die Eltern in der Pflicht.)
Ausbildungsunterstützende Materialien
In vielen Unternehmen werden Arbeitskleidung, Werkzeug und weitere Materialien durch
die Ausbildungsunternehmen zur Verfügung
gestellt, auch wenn sie nicht gefordert sind. Das
reduziert den Aufwand für den Auszubildenden
im Unternehmen, vor allem aber in der Berufsschule und bei ausbildungsunterstützenden
Lehrgängen.
Ausbildungsunterstützende Lehrgänge
Die Berufsausbildung in Deutschland wird als
duales System zwischen den Partnern Ausbildungsunternehmen und Berufsschule organisiert. Beide haben Ausbildungsinhalte zu
vermitteln, die sie untereinander abstimmen.
Häufig wird dieses durch zusätzliche Kurse
unterstützt, die für die Auszubildenden hilfreich
sind und durch die Ausbildungsunternehmen
finanziert werden.
Fahrtkosten
Ausbildungsunternehmen und Berufsschulen
befinden sich häufig nicht am gleichen Ort.
Gerade in einem Flächenland wie MecklenburgVorpommern werden Wege lang. Ausbildungsunternehmen unterstützen zunehmend ihre
Auszubildenden mit Kostenübernahmen, ebenso
wie das Land Mecklenburg-Vorpommern.
Auswertige Unterbringung
Häufig müssen sich Auszubildende beim Start
in die Berufsausbildung zu einem Wohnortwechsel entscheiden.
Auch hier unterstützen Unternehmen zunehmend bei der Findung eines geeigneten und
preiswerten Wohnraumes.
Diese Unterstützungen sind für viele Unternehmen inzwischen so „normal“, dass nicht mehr
darüber geredet wird. Im eigenen Interesse
müssen diese Fakten durch die Unternehmen
jedoch auch bei der Werbung um Auszubildende immer wieder dargestellt werden.
n
Schweriner IHK hilft bei der Ausbildungsplatzvermittlung
Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin unterstützt Ausbildungsunternehmen bei
der Gewinnung geeigneter Bewerber für den
Ausbildungsstart sowie Schulabgänger bei der
Ausbildungsplatzsuche.
Petra Schemath wird die guten Kontakte zu den
Schulen der Region pflegen und weiter ausbauen sowie im Rahmen der Berufsorientierung
Unterstützung leisten. Dazu zählen Berufsmessen und Berufsstartertage ebenso, wie
Unterrichtsstunden und Elternabende. Schulen,
verantwortliche Lehrer, aber auch engagierte
Eltern können sich direkt mit Frau Schemath in
Verbindung setzen.
n
Information:
IHK zu Schwerin
Petra Schemath
 0385 5103-421
[email protected]
Wirtschaftskompass 03|2016 ■
21
Bild: Cordes
■  AUS- & WEITERBILDUNG
Stipendien für die Besten
Am 2. Februar 2016 nahm die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin 17 junge Absolventinnen und Absolventen
der Berufsausbildung in das Stipendiatenprogramm „Weiterbildungsstipendium – Durchstarten für Berufseinsteiger“
für die Jahre 2016 bis 2018 auf. Sie sind die Jahrgangsbesten der IHK-Prüfungen aus dem Jahr 2015.
M
it dem Stipendiatenprogramm können
Absolventen der Berufsausbildung
mit überdurchschnittlichen Leistungen drei Jahre finanziell begleitet werden. Das
„Weiterbildungsstipendium – Durchstarten
für Berufseinsteiger“ ist ein sehr gutes und
erprobtes Programm. Junge Absolventen wollen sich weiter entwickeln und lernen. Betriebe
unterstützen sie mit geeigneten Freistellungen
und intelligenten Arbeitszeitgestaltungen.
Über die IHK zu Schwerin können im Auftrag
der Stiftung die Kosten übernommen werden.
Das ist gelebte Zusammenarbeit, die zu optimalen Ergebnissen führt. Über drei Jahre hinweg können Förderungen von jährlich maximal
2.000 Euro pro Stipendiat für die Finanzierung
berufsbegleitender Weiterbildung gezahlt werden, in drei Jahren also insgesamt bis zu 6.000
Euro. Es ist ein Eigenanteil an den Kosten von
10 Prozent zu tragen. Die Mittel für das Förderprogramm stellt das Bundesministerium für
Bildung und Forschung (BMBF) bereit, in 2015
allein 65.000 Euro. In diesem Jahr haben über
50 Absolventen der Berufsausbildung im Prüfungsjahrgang die Voraussetzungen erfüllt. Sie
wurden zu einer Informationsveranstaltung
eingeladen und über das Programm informiert.
Eine Auswahlkommission hat die möglichen
17 Stipendiaten und zwei Nachrücker ausgewählt. Es wurden die Besten der jeweiligen
Berufsgruppen ausgewählt.
Das Förderprogramm ermöglicht es damit,
erfolgreichen Absolventen der dualen Berufsausbildung innerhalb von 3 Jahren weitere
hochwertige Bildungsabschlüsse zu erreichen.
Es trägt dazu bei, den Bedarf der Wirtschaft
an jungen und motivierten Fachkräften zu
decken.
n
Folgende Berufe sind vertreten:
Bürokaufmann/-kauffrau
Elektroniker/-in für Betriebstechnik
Elektroniker/-in für Geräte und Systeme
Fachkraft für Lagerlogistik
Fachlagerist
Fachkraft für Lebensmitteltechnik
Hotelfachmann/-fachfrau
Immobilienkaufmann/-kauffrau
Kaufmann / Kauffrau im Einzelhandel
Verkäufer
Kaufmann/Kauffrau im Gesundheitswesen
Mediengestalter Digital und Print
Medienkaufleute Digital und Print
Information:
IHK zu Schwerin, Mathias Schmidt
 0385 5103-411
[email protected]
Aktionstag der Aus- und Weiterbildung
In Westmecklenburg schließen immer mehr
IHK-Ausbildungsunternehmen Ausbildungsverträge mit ausländischen Jugendlichen ab.
Damit gibt es völlig neue Herausforderungen
im täglichen Ausbildungsablauf sowohl im
Unternehmen, als auch in der Berufsschule.
Auf folgende Fragen wird besonders eingegangen:
Wie geht man aufeinander zu?
Wie lernt man voneinander?
22
■  Wirtschaftskompass 03|2016
Wie kann man „Ankommen“ und „Integrieren“ aktiv gestalten und beeinflussen?
Wie klappt das Zusammenleben von deutschen und ausländischen Auszubildenden in
der täglichen Berufsausbildung?
Der Aktionstag „Interkulturell in der Berufsausbildung“ richtet sich mit den Themenschwerpunkten verstärkt an Unternehmer,
Personal- und Ausbildungsverantwortliche,
Berufsschullehrer und Bildungspartner und
bietet darüber hinaus die Möglichkeit zum
Gedankenaustausch und zur Netzwerkpflege.
Es werden am 18.03.2016 von 10:00 bis 14:30
Uhr attraktive Fachvorträge und Diskussionsforen angeboten.
n
Information:
IHK zu Schwerin
Susanne Hoss
 0385 5103-402
[email protected]
AUS- & WEITERBILDUNG  ■
Angebote zur Berufsorientierung
Die Anforderungen der Bewerber für zahlreiche Ausbildungsberufe steigen stetig. Dies ergibt sich durch wachsende
Ansprüche hinsichtlich Qualität, Service, Beratung sowie durch Innovationen und Automatisierung. Die Ausbildungsbetriebe
in Westmecklenburg erwarten motivierte und gut auf die Ausbildung vorbereitete Schulabgänger.
T
ipps und Hinweise zur Vorbereitung von
Schulabgängern für ihren Einstieg in die
berufliche Laufbahn:
Berufsfindungstage in Schulen:
•Vorstellen der IHK sowie das Aufgabenfeld
und die Bandbreite der Berufsausbildung,
•Darstellen der Struktur und der Besonderheiten der Berufsausbildung in Westmecklenburg,
•
Vorstellen von Ausbildungsberufen und
den damit verbundenen Anforderungen
und Voraussetzungen,
•Darstellen der regionalen Ausbildungssituation.
Elternabende:
•
Darstellen der Vorgehensweise der Ausbildungsunternehmen, um Auszubildende
zu gewinnen (Bewerberfindung, Bewerberauswahl, Entscheidungskriterien).
AWT-Unterricht:
•
Vorstellen von Ausbildungsberufen, den
damit verbundenen Anforderungen und
Voraussetzungen.
Vermittlung von Kontakten für
Betriebsbesuche:
•
Vorstellen von Berufsbildern (z.B. im
Metall- und Elektrobereich sowie der
Büroberufe und Berufe des Handels),
•Besuche der Ausbildungsbasis und Werkstätten, um mehr über das potenzielle
Berufsumfeld zu erfahren.
•Darstellen der Struktur und der Besonderheiten der Berufsausbildung in der Region,
•
Vorstellen von Ausbildungsberufen und Vermittlung von Kontakten für Besuche
den damit verbundenen Anforderungen in Bildungseinrichtungen der Region:
AOK-Anz-FK-2016-Leistungsstark-in185x124mm 03.02.2016 11:28 Seite 1
und Voraussetzungen,
•Besuche der Ausbildungsbasis und Werk-
stätten, um mehr über das potenzielle
Berufsumfeld zu erfahren,
•Vorstellen von Ausbildungsberufen sowie
das Kennenlernen der damit verbundenen
Anforderungen, mögliche Einsatzgebiete
und notwendige Voraussetzungen,
•
Darstellen der Berufsausbildung in der
jeweiligen Region (Ausbildungsberufe,
Ausbildungsbetriebe, Berufsschulen),
•
Darstellen der Vorgehensweise der Ausbildungsunternehmen, um Auszubildende
zu gewinnen (Bewerberfindung, Bewerberauswahl, Entscheidungskriterien),
•
Darstellen der Umsetzung des konkreten
Ausbildungsunternehmens zur Gewinnung
von Auszubildenden und zur Berufsausbildung.
Diese und diverse andere Angebote leisten die
Mitarbeiter der IHK in Zusammenarbeit mit
Vertretern der jeweiligen Ausbildungsunternehmen.
n
IHRE ADRESSE
Kompetenz, Service,
Leistung und Sicherheit
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•
•
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Gesundheit in besten Händen
Wirtschaftskompass 03|2016  ■  23
Bild: Thorben Wengert/pixelio.de
■  EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG
Neue Erlaubnispflicht
für Vermittler
Das Gesetz zur Umsetzung der EU-Richtlinie über Wohnimmobilienkreditverträge ist bis zum
21. März 2016 in deutsches Recht umzusetzen. Es wird hierdurch eine neue Erlaubnispflicht
für Immobiliardarlehensvermittler geschaffen (§ 34i GewO).
N
eben umfangreichen Änderungen im
Zivilrecht wird durch dieses Gesetz auch
die Gewerbeordnung geändert. Gemäß
§ 34i GewO müssen alle Immobiliardarlehensvermittler ab dem 21. März 2016 eine hoheitliche Erlaubnis für die Tätigkeit als Immobiliardarlehensvermittler nachweisen und sich nach
§ 11a GewO in das Vermittlerregister eintragen
lassen.
Immobiliardarlehensvermittler
Bei Immobiliardarlehensvermittlern handelt es
sich um Gewerbetreibende, die den Abschluss
von Immobiliarverbraucherdarlehensverträgen
oder entsprechende entgeltliche Finanzierungshilfen vermitteln oder Dritte zu solchen
Verträgen beraten wollen. Bei den Immobiliarverbraucherdarlehensverträgen handelt es
sich um entgeltliche Verträge zwischen einem
Unternehmer als Darlehensgeber und einem
Verbraucher als Darlehensnehmer, die durch
ein Grundpfandrecht oder eine Reallast besichert sind.
Voraussetzungen für eine
§ 34i-Erlaubnis
Bei der Ausgestaltung von § 34i GewO hat
sich der Gesetzgeber an den Regelungen für
Versicherungs- und Finanzanlagenvermittler
orientiert. Im Rahmen des Erlaubnisverfahrens
werden die Zuverlässigkeit und die Vermö-
gensverhältnisse des Antragstellers sowie das
Vorliegen der Sachkunde und einer Berufshaftpflichtversicherung überprüft. Zusätzlich
werden der Hauptsitz bzw. die Hauptniederlassung sowie eine Tätigkeit im Inland vorhanden
sein. Zur Ausgestaltung der Sachkundeprüfung
und der Berufshaftpflichtversicherung enthält
die Gewerbeordnung keine Vorschriften. Diese
Regelungen werden – wie auch das Registrierungsverfahren und spezielle Berufspflichten –
in der Immobiliardarlehensverordnung (ImmVermV) näher bestimmt. Diese liegt bisher aber
nur im Entwurf vor.
Honorar- Immobiliardarlehensberater
Wer lediglich gegen Honorar zu Immobiliardarlehen beraten möchte, benötigt ebenfalls
eine Erlaubnis gemäß § 34i GewO. Anders als
für die Versicherungsberater (§ 34e GewO)
und die Honorar-Finanzanlagenberater (§ 34h
GewO), ist eine diesbezügliche Sonderregelung
in der Gewerbeordnung nicht vorgesehen.
Darüber hinaus gelten für die Honorar- Immobiliardarlehensberater spezielle Berufspflichten, die auch in der ImmVermV geregelt werden sollen.
Zuständigkeit
Die Registerführung und Abnahme von Sachkundeprüfungen fällt bundesweit in die
Zuständigkeit der Industrie- und Handelskam-
mern. Die für die Erlaubniserteilung zuständigen Stellen werden noch von den jeweiligen
Bundesländern bestimmt.
Vereinfachtes Verfahren, Übergangsfrist und
Alte-Hasen-Regelung
Es soll ein vereinfachtes Verfahren für Inhaber einer Erlaubnis nach § 34c Abs. 1 S. 1 Nr.
1 und 2 GewO geben. Für diese Inhaber soll
keine erneute Prüfung der Zuverlässigkeit
sowie der Vermögensverhältnisse erfolgen. Für
Gewerbetreibende, die am 21. März 2016 eine
derartige § 34c-Erlaubnis haben und Verträge
über Immobiliardarlehen weiterhin vermitteln
wollen, reicht es laut dem Gesetzesentwurf
aus, innerhalb der einjährigen Übergangsfrist
bis zum 21. März 2017 eine § 34i-Erlaubnis zu
besitzen.
Für Personen, die langjährig und ununterbrochen selbstständig oder angestellt als Immobiliardarlehensvermittler tätig waren, soll es
eine sogenannte Alte-Hasen-Regelung für die
Sachkunde geben. Sie wird anerkannt, sofern
der Vermittler eine ununterbrochene Tätigkeit
seit dem 21. März 2011 nachweisen kann. n
Information:
IHK zu Schwerin
Stefan Gelzer
 0385 5103-311
[email protected]
Unternehmerinnen-Messe Westmecklenburg 2016
Die IHK zu Schwerin, die Handwerkskammer
Schwerin, die Landeshauptstadt Schwerin
sowie der SELVnet e. V. aus Parchim veranstalten am Sonntag, dem 6. März 2016, 12:00
bis 17:00 Uhr, im Schweriner SchlossparkCenter die „Unternehmerinnen-Messe Westmecklenburg 2016“ in Zusammenarbeit mit
dem Center-Management. Die Messe bietet
eine Plattform für selbstständige Frauen aus
der Wirtschaftsregion Westmecklenburg.
Bei den Ausstellern handelte es sich ausschließlich um Unternehmen, die von Frauen
geleitet werden. Die Teilnehmerinnen aus
24
■  Wirtschaftskompass 03|2016
verschiedenen Branchen präsentieren ihre
Produkte und Dienstleistungen, ihr Handwerk
und Know-how. Neben den Messeständen
erwartet die Besucher ein Begleitprogramm
mit Vorträgen und Präsentationen. Männer sind als Besucher herzlich willkommen.
Moderiert wird die Messe von Birgit Schröter
von NDR1 Radio MV.
n
Information:
IHK zu Schwerin, Ulrike Fahden
 0385 5103-307
[email protected]
EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG ■
Gesetzesfolgenabschätzung
ist bundesweit verpflichtend
Bild: Bernd Kasper/pixelio.de
Zum Jahreswechsel hat der Staatssekretärsausschuss Bürokratieabbau auf Initiative des Bundesministeriums für
Wirtschaft und Energie einen sogenannten KMU-Test-Leitfaden beschlossen. Die darin enthaltenen Vorgaben
zur Bestimmung und Vermeidung von Bürokratiekosten für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind ab dem
01.01.2016 zu beachten. Sie gelten für alle Gesetzesvorhaben des Bundes.
D
er Leitfaden bietet durch eine standardisierte Prüfung von Regelungsalternativen eine einfache und effektive Möglichkeit, die Bürokratiekostenbelastung für
KMU möglichst gering zu halten. Durch dieses
leicht handhabbare Instrument werden die
mit Rechtsetzungsentwürfen betrauten Personen früher als bisher für die Kostenbelastung kleiner und mittlerer Unternehmen durch
Bürokratie sensibilisiert. Sämtliche Bundesressorts führen die verbindliche, systematische
Gesetzesfolgenabschätzung für alle neuen
Gesetz- und Verordnungsentwürfe mit signifikanter Bürokratiekostenrelevanz für KMU
durch. Die Bundesregierung verfolgt mit dem
KMU-Test-Leitfaden eine Doppelstrategie: Die
Kostentransparenz soll im Rechtsetzungsprozess
gestärkt und unnötige bürokratische Lasten für
KMU in Deutschland vermieden werden.
Maßnahmenkatalog auf Landesebene
Einen wichtigen Beitrag für weiteren Bürokratieabbau und für bessere Rechtsetzung auf Landesebene stellt der von Justizministerin Kuder
vorgelegte und im November vom Kabinett
beschlossen Maßnahmenkatalog dar. Dieser
Maßnahmenkatalog wurde von der Interministeriellen Arbeitsgruppe „Bessere Rechtsetzung,
Bürokratieabbau, Deregulierung“ unter Federführung des Justizministeriumsim Auftrag der
Landesregierung erarbeitet. Bei den einzelnen
Maßnahmen handelt es sich beispielsweise um
die Verbesserung der frühzeitigen Verbandskonsultation und der Gesetzesfolgenabschätzung.
Aber auch die Möglichkeit Informationen über
laufende Rechtsetzungsvorhaben der Ministerien zu erhalten sowie Anwenderinformationen
für mittelstandsrelevante Rechtsvorschriften
werden aufgeführt.
n
Information:
IHK zu Schwerin, Stefan Gelzer
 0385 5103-311, [email protected]
Wirtschaftskompass 03|2016 ■
25
■  EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG
IHK-Frühjahrstreff
Der diesjährige Frühjahrstreff findet am Mittwoch, 17. März 2016 von 18:00 bis 20:00 Uhr
in der Fuji N2telligence GmbH und in der Kantine Luv+Lee in Wismar statt.
Bild: Tobias Kruse/Ostkreuz
D
as sich anschließende Get-Together
wird im neu gegründeten Unternehmen Luv+Lee am Hafen fortgesetzt.
Dort sorgt Maike Scheunemann seit dem 11.
November 2015 für frischen Wind am Wismarer Hafen. Die Mutter dreier Kinder und ausgebildete Köchin ist seit 2002 selbstständig.
Sie eröffnete im Wismarer Lotsenhaus mit dem
„Luv und Lee“ eine Kantine mit zeitgemäßem
Konzept. Ob ein entspanntes Frühstück ab
7:30 Uhr morgens oder ein leckeres Mittagessen - im Luv+Lee wird immer frisch und selbst
loszuwerden? Die Landrätin des Landkreises
Nordwestmecklenburg, Kerstin Weiss, IHKHauptgeschäftsführer Siegbert Eisenach und
die IHK-Geschäftsführung und die Unternehmer Andreas Exler und Lars Frahm des gastgebenden Unternehmens Fuji N2telligence
GmbH stehen den Gästen für Gespräche zur
Verfügung.
Nach nur wenigen Jahren von der ersten Idee
bis hin zum vollzertifizierten und kommerziellen Produkt, bietet Fuji N2telligence GmbH
heute gemeinsam mit dem Mutterkonzern
Fuji Electric ein umfangreiches Portfolio aus
Brennstoffzellensystemen für die stationäre
Bild: [email protected], Christoph Meyer
D
ie IHK zu Schwerin lädt dreimal jährlich
Unternehmerinnen und Unternehmer
ein, um in wechselnden Unternehmen
der Region miteinander ins Gespräch zu kommen. Viele Unternehmer nutzen die Gelegenheit gern zum Gedankenaustausch mit
anderen Unternehmern, mit Mitarbeitern der
Industrie- und Handelskammer und mit den
Landräten ihrer Region.
Wo sonst hat man eine so gute Gelegenheit, bei einem Glas Wein, Swing und Jazz
von „Minor Swing“ mitten im Unternehmen
über wirtschaftsrelevante Themen zu diskutieren oder unternehmerische Fragen direkt
gekocht, Zusatzstoffe und Fertigprodukte werden verbannt. Für Allergiker wird sogar laktose- oder glutenfrei gekocht. Täglich bietet
die Küche des Hauses frisches und abwechslungsreiches Frühstück und Mittagessen. Das
Luv und Lee hat Montag bis Freitag von 7.30
Uhr bis 14 Uhr geöffnet.
n
Luv +Lee Wismar
Maike Scheunemann
Alter Holzhafen 19, 23966 Wismar
www.luvundlee-wismar.de
Innovationstour: Forschung erforschen
Mit ihrer Innovationstour
"Forschung
erforschen"
öffnen die Industrie- und
Handelskammern LüneburgWolfsburg, Schwerin, Stade,
Kiel, Flensburg, Hamburg
und Lübeck Interessenten
die Türen zu Forschungseinrichtungen, die an
neuen spannenden Technologien arbeiten oder
innovative Wege des
Wissenstransfers gehen.
Lernen Sie auf den insgesamt zehn Tourstopps
bundesweit führende
Forschungseinrichtungen selbst kennen. Experten
aus den Instituten stellen in spannenden, praxisnahen Vorträgen ihre Forschungsfelder vor
26
■  Wirtschaftskompass 03|2016
und beantworten Ihre Fragen. Nutzen Sie als
wissenschaftlich interessiertes Unternehmen die
Möglichkeit, sich direkt und ohne Umwege ein
Bild von den Forschungskompetenzen in Ihrer
Region zu machen und Kontakte zu knüpfen.
Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist für
Sie natürlich kostenlos.
Tourdaten und Themen für 2016
8. März 2016
Jäterroboter - die hochgenaue Unkrauterkennung im Bioanbau, FHS Westküste, Heide
17. März 2016
Leistungselektronische Bauelemente und Systeme für die regenerative Energieversorgung
Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie,
Itzehoe
5. April 2016
Automation Unplugged - Drahtlose Sensor-/
Aktor-Kommunikation in der Fertigungsautomatisierung, Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg
14. April 2016
Unsere tägliche Milch: Sicherheit,
Qualität und Fermentation, Max RubnerInstitut, Kiel
21. April 2016
Klassische Lehre versus neue Medien? E-Learning zwischen Innovation und Nachhaltigkeit
E-Learning- und Multimediazentrum der HS
Wismar
24. Mai 2016
Logistik im 21. Jahrhundert - Immer schneller,
immer häufiger und trotzdem nachhaltig?
Institut für Logistik u. Produktion der FHS Lübeck
07. Juni 2016
Innovation 3D-Druck - Medienhype oder
industrielle Revolution? LZN Laser-Zentrum
Nord GmbH, Hamburg
Versorgung mit effizienter, nachhaltiger und umweltfreundlicher Energie. Das Brennstoffzellensystem QuattroGeneration kann noch viel mehr: Neben Strom, Wärme und Klimakälte liefert es sauerstoffreduzierte Luft für den präventiven
Brandschutz. Für diese einzigartige, patentierte Anwendung
hat die Fuji N2telligence GmbH weltweit die Exklusivlizenz.
Das Unternehmen bietet zum IHK-Frühjahrstreff eine Besichtigungstour zu der speziellen Brennstoffzelle und dem Demonstrationsraum zum Thema "innovativer Brandschutz“. n
Fuji N2telligence GmbH
Alter Holzhafen 15
23966 Wismar
www.n2telligence.com
Am IHK-Treff interessierte Unternehmer sind hiermit
herzlich in den Wismarer Hafen eingeladen.
Bitte melden Sie sich hier für die Veranstaltung an.
IHK-Frühjahrstreff 2016
bei der Fuji N2telligence GmbH und in der
Kantine Luv +Lee in Wismar
am 17.03.2016, von 18:00 bis ca. 20:00 Uhr
Interessierte können sich ab sofort bei der IHK zu
Schwerin anmelden: www.ihkzuschwerin.de.
15. September 2016
Ein Roboter geht auf Inspektion
hochschule 21 gGmbH, Buxtehude
2. November 2016, 16 bis 18 Uhr
Integrierter Gewässer- und Bodenschutz vor dem
Hintergrund des Klimawandels
Ostfalia Hochschule, Suderburg
9. November 2016, 16 bis 18 Uhr
Psychologie im Unternehmen - Ideen für Labor und
Verkaufsraum
Institut für Psychologie der Universität zu Lübeck
Alle Tourdaten finden Sie im Detail auf unseren
Internetseiten www.ihkzuschwerin.de
(DOKUMENT-NR. 3140732).
Information:
IHK zu Schwerin, Thomas Lust
 0385 5103-308
[email protected]
Wirtschaftskompass 03|2016  ■  27
Bild: Sebastian Bernhard/pixelio.de
■  EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG
Deutschlandstipendium – Mehr als ein Stipendium
Unter dem Motto „Fördern – Gewinnen – Begeistern“ hatte das Bundesministerium für Bildung und Forschung
2011 ein neues Instrument der Studienförderung geschaffen, das Deutschlandstipendium. Da die Stipendien von
privaten Spendern (Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen) initiiert werden, wächst seitdem eine Kultur von
Netzwerken zwischen Hochschulen und Förderern. Im Jahr 2014 unterstützten deutschlandweit mehr als 6.700
private Förderer begabte Studierende mithilfe dieses neuen Förderinstruments. Rund 24 Millionen Euro stellten die
privaten Mittelgeber innerhalb eines Jahres zur Verfügung.
D
eutsche Hochschulen vergaben mit diesen Mitteln 22.500 Stipendien – 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Förderer
tragen dabei jeweils 150 Euro monatlich pro
Stipendium, die andere Hälfte der 300 Euro
wird vom Bund finanziert. Bis 2017 sollen so
bis zu zwei Prozent aller Studierenden an deutschen Hochschulen gefördert werden.
Die Zahl der Geförderten ist also noch klein.
Doch 90 Prozent der Studierenden in Deutschland haben die Chance, sich an ihrer Hochschule
für die Förderung zu bewerben. Vergeben wird
das Deutschlandstipendium einkommensunabhängig, neben der Studienleistung zählt für
die Vergabe durch die Hochschulen vor allem
gesellschaftliches Engagement oder die Überwindung biografischer Hürden. Bei denen, die
Schwierigkeiten meistern mussten, um überhaupt studieren zu können, finden sich überdurchschnittlich viele hochmotivierte Studierende. Wer also besonders engagiert ist, hat
auch besondere Chancen gefördert zu werden.
Potenzielle Fachkräfte kennen lernen
Für die Förderer eröffnet sich die Chance,
potenzielle Fachkräfte kennen zu lernen, diese
frühzeitig für ihr Unternehmen zu begeistern
und damit insgesamt ihre Kontakte zu Hochschulen auszubauen. Lokale Kooperationen
stärken die Region und den lokalen Arbeitsmarkt. Das erleichtert den Absolventen einen
28
■  Wirtschaftskompass 03|2016
nahtlosen Übergang vom Campus ins Berufsleben und macht es attraktiv, auch nach dem
Studium vor Ort zu bleiben. Nicht zu vergessen
ist der Austausch, durch den alle Beteiligten
wertvolle Impulse erhalten: Praktiker und Theoretiker, Berufseinsteiger und erfahrene Profis,
zum Beispiel in Form von interessanten Hochschulprojekten, betriebsnahen Abschlussarbeiten der Bachelor und Masterstudierenden
oder durch Mentoring-Programme. Unternehmen bringt eine Kooperation zusätzliches
Know-how und sorgt möglicherweise für den
entscheidenden Innovationsschub.
Hochschule Wismar mit großem
Interesse
Die Hochschule Wismar unterstützt nunmehr
zum vierten Mal das Deutschlandstipendium.
Seit dem Wintersemester 2012/13 fördert sie
auf diese Weise Studierende. Es konnten seitdem 21 Stipendien vergeben werden. Zuletzt
nahmen am 21.10.2015 drei der aktuell acht
Deutschlandstipendiaten der Hochschule an
der feierlichen Übergabe teil: Christian Boss,
Inga Lütcherath und Patrick Stieber. Der Prorektor für Bildung, Prof. Dr. Michael Schleicher,
dankte den Vertretern der Stipendiengeber,
Katja Wehrberger von der EUROIMMUN AG
und Karsten Schulz von der FERCHAU Engineering GmbH. „Wir wünschen uns weitere
Förderer für unsere Studierenden, auch da
wir in diesem Programm ein hohes Potenzial
sehen, um regionale Unternehmensmarken auf
dem Campus präsenter und bekannter werden zu lassen. Es ist uns wichtig, dass junge
Studierende und Absolventen den regionalen
Arbeitsmarkt wahrnehmen und kennenlernen,“ meint Doreen Heydenbluth-Peters vom
Akademischen Service für Karrierefragen. Das
Deutschlandstipendium ist dafür ein wichtiges
Instrument: „Dementsprechend bieten wir
unseren Förderern auf dem Campus Präsenz
und Wahrnehmbarkeit. Sie werden als Förderer öffentlichkeitswirksam bekannt, sofern sie
das wünschen“. Die Imagepflege ist ein Beitrag
zur regionalen Wirtschaftsentwicklung. So
denkt auch Karsten Schulz, Niederlassungsleiter der FERCHAU Engineering GmbH: „Aufgrund des Fachkräftemangels müssen wir als
FERCHAU Engineering GmbH insbesondere im
MINT Bereich den angehenden Ingenieuren
begegnen, um auf uns und unsere Aufgabenfelder aufmerksam zu machen. Dafür bietet das
Deutschlandstipendium eine wichtige Kooperationsmöglichkeit, um mit den Fachbereichen in
Kontakt zu kommen.“
n
Information:
Hochschule Wismar
Doreen Heydenbluth-Peters
 03841 7537-484
[email protected]
EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG  ■
Westmecklenburg stellt die Weichen für die Metropolregion Hamburg
Seit dem 1. Mai 2012 sind der Landkreis
Nordwestmecklenburg und der Altkreis
Ludwigslust Träger der Metropolregion
Hamburg. Die kreisfreie Landeshauptstadt
Schwerin und der Altkreis Parchim streben
die Mitgliedschaft ebenfalls an und arbeiten
auch bereits in Projekten der Metropolregion
Hamburg mit.
Da die Trägerstruktur der Metropolregion
Hamburg bislang ausschließlich auf Gebietskörperschaften ausgerichtet war, hat sich
mit der Initiative pro Metropolregion Hamburg e. V. (IMH) seit dem Jahr 2013 ein Netzwerk etabliert, das auf eine Öffnung der
Trägerstrukturen sowie eine stärkere Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung in der
Metropolregion hinwirkt. Die IHK zu Schwerin zählt zu den 12 Gründungsmitgliedern
der IMH.
Basierend auf der IMH-Umfrage „Wo drückt
der Schuh“ hat die IMH einen Prozess in der
Metropolregion Hamburg angestoßen, der
bereits zu einer inhaltlichen Neuausrichtung
geführt hat. Der gemeinsam von Vertretern
der Wirtschaft sowie der Verwaltungen erarbeitete neue strategische Handlungsrahmen
wurde im Dezember 2015 vom Lenkungsausschuss der Metropolregion Hamburg
angenommen. Parallel hierzu verhandeln die
jetzigen Träger der Metropolregion Hamburg mit den IMH-Gründungsmitgliedern
die Frage der Aufnahme der 12 IMH-Gründungsmitglieder als Träger dieser Regionalkooperation. Die Verhandlungen sollen
2016 abgeschlossen werden.
Schon die Gespräche über die Themenschwerpunkte der Zusammenarbeit haben
das Verständnis füreinander deutlich erhöht.
Die Akteure haben sich in den vergangenen Monaten bereits persönlich kennengelernt und die Basis für eine vertrauensvolle
Zusammenarbeit gelegt. Der Weg allein ist
nicht das Ziel, aber für Westmecklenburg
bereits eine positive Weichenstellung für die
Zukunft.
Aus Sicht der IHK zu Schwerin können mit
einer noch engeren Zusammenarbeit von
Wirtschaft, Politik und Verwaltung in der
Metropolregion Hamburg weitere Potenziale für den Wirtschaftsstandort Westmecklenburg erschlossen werden. Eine wichtige
Voraussetzung hierfür ist die Einbeziehung
von Vertretern der Wirtschaft in die Meinungsbildung und Entscheidungsprozesse
der Metropolregion Hamburg. Dabei sollte
auch die regionale Vielfalt in der Metropolregion zum Tragen kommen. Auch die
Aufnahme des Altkreises Parchim und der
kreisfreien Landeshauptstadt Schwerin
unterstützt die IHK ausdrücklich.
n
Information:
IHK zu Schwerin
Stefanie Scharrenbach
 0385 5103-201
[email protected]
Wirtschaftskompass 03|2016  ■  29
■  INTERNATIONAL
Fehmarnbelt-Tunnel:
Aktualisierung der Finanzanalyse
Am 11. Februar 2016 stellten die Tunnelplaner vom dänischen Staatsunternehmen Femern A/S eine
aktualisierte Wirtschaftlichkeitsberechnung für den Fehmarnbelt-Tunnel vor und übergaben diese dem
dänischen Verkehrsministerium. Die sogenannte Finanzanalyse wurde zuletzt Anfang 2015 aktualisiert.
Seitdem hat Femern A/S verbindliche Preisangebote für die vier größten Tunnelbauaufträge erhalten
und der Baubeginn hat sich aufgrund des laufenden deutschen Genehmigungsverfahrens auf einen
späteren Zeitpunkt verschoben.
D
ie aktualisierte Finanzanalyse beinhaltet zwei Szenarien für die Eröffnung des Tunnels. Diese basieren auf
Äußerungen von Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer gegenüber
dem dänischen Verkehrs- und Bauminister
Hans Christian Schmidt vom 2. Oktober 2015
bezüglich des deutschen Genehmigungsverfahrens. Szenario 1 kalkuliert mit einem Planfeststellungsbeschluss im Jahr 2017, einem
Baustart 2018 und einer Eröffnung 2026.
Szenario 2 berücksichtigt die mögliche aufschiebende Wirkung potenzieller Klagen nach
dem Planfeststellungsbeschluss und kalkuliert
daher mit einem Baustart 2020 und einer
Eröffnung 2028.
„Die
aktualisierte
Wirtschaftlichkeitsberechnung
zum
Fehmarnbelt-Tunnel
ist ein hervorragendes Signal für die
Umsetzung
dieses
Mammut-Projektes.
Durch Verhandlungen
mit den Bietern für
30
■  Wirtschaftskompass 03|2016
Verlängerung der Bauphase
Das dänische Baugesetz vom 28. April 2015
bewilligt ein maximales Baubudget von umgerechnet 7,4 Mrd. Euro. Davon waren bisher 6,9
Mrd. Euro für die Baukosten und die Vorbereitung des Projekts sowie 0,5 Mrd. Euro als Reserven vorgesehen. In Verhandlungen mit den
Bietern für die vier größten Tunnelbauaufträge
konnten die Baukosten deutlich gesenkt werden. Kosten konnten vor allem durch eine Verlängerung der Bauphase von sechseinhalb auf
achteinhalb Jahre eingespart werden.
Größere Reserven und kürzere
Rückzahlungszeit
Durch die Verhandlungen konnte das Pro-
die vier größten Tunnelbauaufträge konnte
eine Reduzierung der veranschlagten Baukosten erzielt werden. Trotz gleichzeitiger
Erhöhung der Reserven wurde somit eine Verringerung der Gesamtkosten erreicht. Es ist
sehr erfreulich, dass die Baukosten durch die
Verlängerung der kalkulierten Bauzeit deutlich verringert werden können und gleichzeitig Unsicherheiten, die insbesondere durch
einen späteren Baubeginn schwerer kalkulier-
jektbudget auf 7,0 Mrd. Euro gesenkt werden (- 0,4 Mrd. Euro). Die im Projektbudget
enthaltenen Reserven wurden verdoppelt
und betragen jetzt 1 Mrd. Euro (+ 0,5 Mrd.
Euro) für einen Baustart im Jahr 2018. Die
Rückzahlungszeit der für den Bau aufgenommenen Kredite sinkt dadurch auf 36 Jahre
für das Gesamtprojekt (Tunnel und dänische
Schienenanbindung), falls die Reserve komplett ausgeschöpft werden müsste.
Mehr Verkehr und weniger Kosten für
Betrieb und Wartung
Die aktualisierte Finanzanalyse berücksichtigt gesunkene Kosten für Betrieb, Wartung
und Reinvestitionen im Tunnel. Außerdem
bar werden, durch die Anhebung der Rücklagen stärker abgesichert sind. Darüber hinaus
wird auch die Verkürzung der Amortisationszeit von 39 auf 36 Jahre dazu beitragen,
dass die dänische Politik das Projekt weiterhin
uneingeschränkt unterstützen wird. Es bleibt
allerdings zu betonen, dass diese Überarbeitungen erst nötig wurden, weil sich der Baustart auf Grund des nach wie vor laufenden
Planfeststellungsverfahrens für den Tunnel
Bild: fbq
INTERNATIONAL ■
wird mit geringfügig höheren Verkehrszahlen
zum neuen Eröffnungstermin gerechnet. Den
Prognosen entsprechend erhöht sich das Verkehrsaufkommen kontinuierlich, so dass 2026
bzw. 2028 ein höheres Verkehrsniveau anzunehmen ist als es bei einer früheren Eröffnung der Fall gewesen wäre.
EU-Fördermittel und
Realzinsentwicklung konservativ
kalkuliert
Die EU-Fördermittel für das Projekt werden
mit 10 statt 18 Prozent der förderungsfähigen Baukosten konservativer kalkuliert als
bisher. Die bereits 2015 bewilligten Fördermittel in Höhe von 589 Mio. Euro entsprechen 20 Prozent der förderfähigen Baukosten
auf deutscher Seite noch um mehrere Jahre
verzögern wird. Bei allem Respekt für das
geltende deutsche Planfeststellungsrecht,
sollte der Gesetzgeber alles dafür tun, dass
die Planungsprozesse für Großprojekte wie
den Fehmarnbelt-Tunnel in Zukunft zeitlich kompakter gestaltet werden“, so Siegbert Eisenach, Vorsitzender des Fehmarnbelt
Business Councils und Hauptgeschäftsführer
der IHK zu Schwerin.
n
im Zeitabschnitt 2016-19. Die angenommene
Realzinsentwicklung für die aufzunehmenden
Baukredite wurde nicht angepasst und wird
weiterhin mit 3 Prozent veranschlagt.
Extern qualitätsgesichert
Die wichtigsten Rahmenbedingungen des
Projekts wurden von externen Gutachtern
in den vergangenen Monaten qualitätsgesichert. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY
hat Baukosten, Reserven und Risikoverteilung
in den Bauverträgen vor Veröffentlichung der
Finanzanalyse geprüft und als angemessen
beurteilt. Das Beratungsunternehmen COWI
hat die der Wirtschaftlichkeitsberechnung
zugrundeliegende Verkehrsprognose untersucht und bewertet sie als realistisch. Beide
Untersuchungen wurden durch das Verkehrsministerium in Auftrag gegeben.
Aktivitäten des Fehmarnbelt Business
Council (FBBC)
Das Fehmarnbelt Business Council hat unterdessen sein Arbeitsprogramm für das Jahr
2016 abgestimmt und wird sich weiterhin,
unabhängig von Terminverzögerungen beim
Baubeginn, aktiv für das Zusammenwachsen
der Fehmarnbelt Region einsetzen. Das Jahresthema des FBBC heißt „Business and Science“. Die Experten der zehn FBBC-Partner
im Bereich Wissenschaft arbeiten dazu unter
anderem an einem Veranstaltungskonzept,
welches im Rahmen der Fehmarnbelt Days
2016 (20. bis 22. September, HafenCity Universität Hamburg) umgesetzt wird. (Anmeldung und weitere Information unter www.
fehmarnbeltdays.com)
Im Rahmen des letztjährigen FBBC-Jahresthemas „Arbeitsmarkt“ wurde ein Positionspapier
erarbeitet, welches aktuell an politische Entscheidungsträger auf Landes-, Bundes- und
EU-Ebene versendet wird. Darin sind die
Kernforderungen des FBBC für die Förderung
eines gemeinsamen, grenzübergreifenden
Arbeitsmarktes zusammengefasst.
n
Information zum FBBC:
Katrin Olenik
FBBC-Managerin
Fehmarnbelt Business Council
Fackenburger Allee, 23554 Lübeck
 0451 6006-230
[email protected]
www.fbbc.eu
Information:
IHK zu Schwerin
Hannes Schubert
 0385 5103-209
[email protected]
Wirtschaftskompass 03|2016 ■
31
Bild: Hansueli Krapf, wikipedia.de
■  INTERNATIONAL
Wirtschaftsdelegationsreise
in den Iran
Iran
Der massive Rückbau des iranischen Atomprogramms gemäß des gemeinsamen Aktionsplanes
(Joint Comprehensive Plan of Action JCPOA) wurde am 16. Januar 2016 von der Internationalen
Atomenergiebehörde bestätigt und gibt somit den Startschuss für die Wiederaufnahme der
Wirtschaftsaktivitäten in einem der attraktivsten Märkte am Persischen Golf.
N
ach jahrzehntelanger wirtschaftlicher
Isolation hat der Iran einen großen
Nachholbedarf. Das potenzielle Investitionsvolumen wird bis 2023 auf ca. 1.000 Mrd.
USD geschätzt, wobei ein Drittel des Bedarfes
von ausländischen Investitionen gedeckt werden soll. Für die hiesige Wirtschaft bedeutet
das einen neuen Absatzmarkt mit Zukunft. Vor
diesem Hintergrund organisieren die IHKs in
Mecklenburg-Vorpommern eine branchenübergreifende Markterkundungsreise in den Iran
vom 29. Mai bis 2. Juni 2016 unter der Leitung
von Minister Christian Pegel, Ministerium für
Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung
Mecklenburg-Vorpommern und in Begleitung
von Staatssekretär Dr. Stefan Rudolph, Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus
Mecklenburg-Vorpommern. Ziel der Reise ist
es, kleinen und mittelständischen Unternehmen aus der Region die Möglichkeit zu geben,
durch Gespräche mit Multiplikatoren vor
Ort und Besuchen bei iranischen Unternehmen Erstkontakte zu knüpfen. Neue
Geschäftschancen und Kooperationsfelder
können somit erschlossen werden. Gute Aussichten bestehen u.a. in den Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Lebensmittelindustrie,
Energie- und Umwelttechnik, Infrastruktur,
Hafen- und Logistikwirtschaft sowie Gesundheitswirtschaft und Medizintechnik. Die Reise
wird für die IHKs in Mecklenburg-Vorpommern
federführend durch die IHK zu Schwerin organisiert. Im Rahmen der Außenwirtschaftsförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern
wird das Reiseprogramm finanziell unterstützt.
Interessenbekundungen werden von der IHK
zu Schwerin entgegengenommen.
IHK zu Schwerin bietet interkulturellen
Workshop Iran an
Im Hinblick auf die anstehende Wirtschaftsdelegationsreise bietet die IHK zu Schwerin einen
Workshop „Erfolgreich im Iran: Business- und
Kultur-Knigge für Unternehmer“ am Freitag,
15. April 2016 in Schwerin an. Zielgruppen
sind potenzielle Teilnehmer der Delegationsreise sowie alle Unternehmer und Interessenten, die anhand eines fundierten Orientierungsseminars die persische (Geschäfts-)Kultur
und Mentalität kennenlernen möchten. Interessenten können sich gern bei IHK zu Schwerin melden.
n
Information:
IHK zu Schwerin, Lan Janet Krause
 0385 5103-214
[email protected]
Entdecken Sie X ...
... Möglichkeiten der Werbung im Wiko
Tel.: (0385) 7 60 52-0 | www.maxpress.de
32
■  Wirtschaftskompass 03|2016
n
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t.
zum Projek
Erwartungen an die
europäische Politik formuliert
Bild: IHK
Die Europäische Union steht vor großen Herausforderungen. Die Passkontrollen an
einigen europäischen Binnengrenzen drohen die Freizügigkeit im Schengen-Raum –
eine insbesondere für die Wirtschaft sehr wichtige Errungenschaft der europäischen
Integration – in Frage zu stellen. Angesichts der zu bewältigenden Aufgaben ist jedoch
gemeinsames Handeln dringend erforderlich.
2800
Referenzen
im Industrie- und Gewerbebau
gliedstaaten beteiligen müssen. Wichtig sei
jedoch, dass diese Integrationsschritte immer
auch den übrigen Mitgliedstaaten für eine
Beteiligung zu einem späteren Zeitpunkt offen
stehen. Kontrovers diskutiert wurde die Frage,
wie weit die EU gegenüber Großbritannien
Eingeständnisse machen sollte, um Großbritannien in der EU zu halten. Professor Eckard
Stratenschulte, Leiter der Europäischen Akademie in Berlin, sprach sich dafür, keine IntegraDas individuelle Bau-System
tionsrückschritte zuzulassen. Ansonsten drohe
Entwurf und Planung
eine Erosion der Europäischen Union, die ausFestpreis
Diskutierte am 03.02.2016 mit interessierten gehend von Großbritannien auch weitere MitUnternehmer/innen im Ludwig-Bölkow-Haus: gliedstaaten erfassen könne. Auch Professorin
Fixtermin
Michael Roth, Staatsminister für Europa im Ulrike Liebert, Leiterin des Jean Monnet Cen40 Jahre Erfahrung
tre für Europastudien an der Universität BreAuswärtigen Amt.
Alles aus einer Hand
men und Christian Moos, Generalsekretär der
ie Teilnehmer der Diskussionsveranstal- Europa-Union Deutschland e.V., wollten ihre
Wir beraten Sie gern persönlich.
tung von FES, Europa-Union MV und Erwartungen an die europäische Politik nicht
Dipl.-Ing. Fr. Bartram GmbH & Co. KG
der IHK zu Schwerin stimmten darin herabmindern. Vielmehr sei es gerade in der
Ziegeleistraße · 24594 Hohenwestedt
überein, dass die EU auf die komplexen Pro- heutigen Zeit wichtig, dass sich die Europäer
Tel. +49 (0) 4871 778-0
blemlagen keine einfachen Lösungen anbie- auf die Gemeinsamkeiten sowie die gemeinFax +49 (0) 4871 778-105
ten könne. Wer einfache Lösungen erwarte, samen Interessen besinnen. Egal ob [email protected]
werde zwangsläufig von der europäischen schaftlich oder politisch, im internationalen
MITGLIED GÜTEGEMEINSCHAFT BETON
Politik enttäuscht. Michael Roth, Staatsmini- Wettbewerb können die EU-Mitgliedstaaten
n
ster für Europa im Auswärtigen Amt, warb bei auch künftig nur gemeinsam bestehen.
den Teilnehmern für gemeinsame europäische
09.11.15 11:41
1
Information: BBS_AZ_2015_02029_IHK_Dez_58x185_2c_rz_2015-11-09_AS.indd
Lösungen und die Methode der „verstärkten
IHK zu Schwerin, Stefanie Scharrenbach
Zusammenarbeit“. Dabei kann eine Gruppe von
 0385 5103-201
EU-Mitgliedstaaten gemeinsame Regelungen
[email protected]
vereinbaren, an denen sich nicht alle EU-Mit-
D
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33
■  AKTUELLE IHK-VERANSTALTUNGSANGEBOTE
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IHK-Veranstaltungskalender
Diese Termine sind nur eine kleine Auswahl des um­fangreichen An­gebotes der IHK-Veran­stal­tungen.
Unter www.ihkzuschwerin.de, Dok.-Nr. 1717, ist die Veranstaltungsdatenbank mit detaillierten
Hinweisen online abrufbar. Eine direkte Online­anmeldung ist möglich.
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1. H
Mo. 07.03.2016
Do. 10.03.2016
Mi. 16.03.2016
Aktuelle Fragen zur Außenprüfung
- insbesondere zum Prüfungsfokus
Umsatzsteuer
Unterrichtung nach dem Gaststättengesetz und Grundlagenschulung zur
Lebensmittelsicherheit
Das ABC der steuerbegünstigten Zuwendungen für Arbeitnehmer
16:00 - 18:00 Uhr
IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum
Vorpommern, Graf-Schack-Allee 12, 19053
Schwerin, Referentin:Katrin Wissuwa, KPMG AG;
Bremen, Kosten: 25,00 EUR
Anmeldung: Geschäftsbereich Recht, Steuern,
IHK zu Schwerin, Tel.: 0385 5103-510,
E-Mail: [email protected]
10:00 - 14:00 Uhr
IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum
Wismar, Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin
Referent: Dipl.-Ing. Ronald Paulowitz, Institut für
Hygiene und Lebensmittelsicherheit
Kosten: 38,00 EUR
Anmeldung: Angret Mans, IHK zu Schwerin,
Tel.: 0385 5103-309,
E-Mail: [email protected]
Di. 08.03.2016
IHK-Zollseminar: Einreihung von Waren in den elektronischen Zolltarif
Mo. 14.03.2016
Steuerberatersprechtag
09:00 - 17:00 Uhr
IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum
Mecklenburg, Graf-Schack-Allee 12, 19053
Schwerin, Referent: Mirko Dörry, Freier Dozent
und Berater, Kosten: 120,00 EUR
Anmeldung: Rüdiger Wissuwa, IHK zu Schwerin,
Tel.: 0385 5103-211, E-Mail: [email protected]
11:00 - 16:00 Uhr
IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum
Poel, Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin
Anmeldung: Ulrike Fahden, IHK zu Schwerin,
Tel.: 0385 5103-307,
E-Mail: [email protected],
Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich!
Beratungssprechtag Versicherungen
Auszeichnung TOP-Ausbildungs­
betrieb 2015
Feierliche Zeugnisübergabe für die
IHK-Winterprüfungen
10:00 - 16:00 Uhr
IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum
Poel, Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin
Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich.
Referent/en: Berater des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute e.V.
Anmeldung: Stefan Gelzer, Ass. iur., IHK zu
Schwerin, Tel.: 0385 5103-311,
E-Mail: [email protected]
IHK-Einführungsseminar
'Erfolgreich selbständig'
IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum
Mecklenburg-Vorpommern , Graf-Schack-Allee
12, 19053 Schwerin
Anmeldung: Mathias Hofmann, IHK zu Schwerin,
Tel.: 0385 5103-415, E-Mail: hofmann@schwerin.
ihk.de (Anmelden können sich ausschließlich
Unternehmensvertreter auf Einladung).
IHK-Workshop „Wirtschaft trifft Zoll“
14:00 - 16:00 Uhr
IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum
Ostsee, Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin
Bei Bedarf werden weitere Termine angeboten.
Anmeldung: Ulrike Fahden, IHK zu Schwerin, Tel.:
0385 5103-307, E-Mail: [email protected]
10:00 - 12:00 Uhr
IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum
Wismar, Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin
Anmeldung: Henrike Güdokeit, IHK zu Schwerin,
Tel.: 0385 5103-215,
E-Mail: [email protected]
Mi. 09.03.2016
Das neue „Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf“
IHK für die Wirtschaft vor Ort:
Gespräch mit Vertretern des Finanzamtes Wismar
14:00 - 16:00 Uhr
Finanzamt Wismar, Philosophenweg 1, 23970
Wismar
Anmeldung: Geschäftsbereich Recht, Steuern,
IHK zu Schwerin, Tel.: 0385 5103-510, E-Mail:
[email protected]
34  ■  Wirtschaftskompass 03|2016
18:00 - 20:00 Uhr
Bildungszentrum der Handwerkskammer
Schwerin, Werkstraße 600, 19061 Schwerin
Referentin: Maria Hein, Arbeitgebervereinigung
Lübeck-Schwerin e. V.,
Schwerin, Kosten: 25,00 EUR
Anmeldung: Geschäftsbereich Recht, Steuern, IHK
zu Schwerin, Tel.: 0385 5103-510,
E-Mail: [email protected]
09:00 - 16:00 Uhr
IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum
Wismar, Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin
Referentin: Daniela Karbe-Geßler, Deutscher
Industrie- und Handelskammertag; Berlin
Kosten: 95,00 EUR
Anmeldung: Geschäftsbereich Recht, Steuern,
IHK zu Schwerin, Tel.: 0385 5103-510,
E-Mail: [email protected]
Do. 17.03.2016
Gestaltung von Arbeitsverträgen typische Stolperfallen
18:00 - 20:00 Uhr
IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum
Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin
Referent/en: Carsten Brachmann,
Ogletree Deakins; Berlin
Kosten: 25,00 EUR
Anmeldung: Geschäftsbereich Recht, Steuern,
IHK zu Schwerin, Tel.: 0385 5103-510,
E-Mail: [email protected]
IHK-Frühjahrstreff 2016
18:00 - 21:00 Uhr
N2telligence GmbH, Alter Holzhafen 15,
23966 Wismar
Anmeldung: Ines Neik, IHK zu Schwerin,
Tel.: 0385 5103-123, E-Mail: [email protected]
Fr. 18.03.2016
Beratungssprechtag Marketing
10:00 - 15:00 Uhr
IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum Poel,
Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin
Referent/en: Berater aus verschiedenen Branchen
Anmeldung: Angret Mans, IHK zu Schwerin,
Tel.: 0385 5103-309, E-Mail: [email protected]
Di. 29.03.2016
Sprechtag Innovations- und Technologieberatung (TIB Energie)
10:00 - 16:00 Uhr
IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus,
Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin
Referent: Oliver Greve, Technologie- und
Innovationsberater Energie,
Geschäftsführer Forschungs-GmbH Wismar
Anmeldung: Thomas Lust, IHK zu Schwerin,
Tel.: 0385 5103-308, E-Mail: [email protected]
RECHT & STEUERN  ■
Insolvenzverfahren
Über das Vermögen der
Microstim GmbH, Alter Holzhafen 17b, 23966 Wismar, vertreten durch den
Geschäftsführer Dr.-Ing. Peter Klapproth, Registergericht: Amtsgericht Schwerin, Register-Nr.: HRB 10926, wurde am 15.12.2015 das Insolvenzverfahren durch
das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen: 580 IN 745/15) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Michael Wilkens, Gerhofstraße 32, 20354
Hamburg, Telefon: 040 8802051, Telefax: 040 8811339. Forderungen sind bis zum
26.01.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.
Über das Vermögen des
Stefan Beste, geboren am 27.02.1967, OT Kasendorf, Bergstraße 3, 19217
Wedendorf, Inhaber der Firma (ehemals) Landwirtschaftsbetrieb Stefan Beste
wurde am 17.12.2015 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin
(Aktenzeichen: 580 IN 776/15) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt:
Rechtsanwalt Stephan Münzel, Moorfuhrtweg 11, 22301 Hamburg, Telefon: 040
65052590. Forderungen sind bis zum 28.01.2016 bei dem Insolvenzverwalter
schriftlich anzumelden.
Über das Vermögen der
Elektro Blitz Handels GmbH & Co. KG, Lessingstraße 29, 19059 Schwerin, vertreten durch die Komplementärin Elektro Blitz Verwaltungs GmbH, Lessingstraße 29, 19059 Schwerin, diese vertreten durch den Geschäftsführer Gunter
Dähn, Registergericht: Amtsgericht Schwerin Register-Nr.: HRA 1550 wurde am
23.12.2015 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen:
580 IN 661/15) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Prof.
Dr. Mark Zeuner, Beethovenstraße 13, 19053 Schwerin, Telefon: 0385 731100, Telefax: 0385 7311018. Forderungen sind bis zum 03.02.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.
Über dem Nachlass der
Amrie Christa Keßler, geb. Arnold, geboren am 24.02.1962, verstorben am
27.08.2014, zuletzt wohnhaft: Wiesenweg 26, 23992 Warnkenhagen wurde
am 18.01.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen: 580 IN 709/15) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Dr. Stefan Frielinghaus, Alexandrinenstraße 17, 19055 Schwerin, Telefon:
0385 572770. Forderungen sind bis zum 29.02.2016 bei dem Insolvenzverwalter
schriftlich anzumelden.
Über das Vermögen des
Martin Thomas-Reinert, geb. Thomas, geboren am 19.07.1978, Gerberhof 2,
23970 Wismar wurde am 18.01.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen: 581 IN 748/15) eröffnet. Zur Insolvenzverwalterin
wird bestellt: Rechtsanwältin Anne Großmann, Am Campus 1-11, 18182 Bentwisch.
Forderungen sind bis zum 29.02.2016 bei der Insolvenzverwalterin schriftlich anzumelden.
am 19.01.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen: 580 IN 905/15) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt
Christoph von Bülow, Neuvorwerk 5, 23909 Ratzeburg, Telefon: 04541 803197.
Forderungen sind bis zum 01.03.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.
Über das Vermögen der
Birgit Jepsen, geb. Jepsen, geboren am 16.04.1966, Sternberger Straße 53,
19412 Brüel wurde am 20.01.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen: 580 IN 888/15) eröffnet. Zur Insolvenzverwalterin
wird bestellt: Rechtsanwältin Uta Plischkaner, Johannes-Stelling-Straße 1, 19053
Schwerin, Telefon: 0385 591390, Telefax: 0385 5913944. Forderungen sind bis zum
02.03.2016 bei der Insolvenzverwalterin schriftlich anzumelden.
Über das Vermögen der
Monika Link, (weiterer Name: Krempner), geb. Lange, geboren am 24.02.1959,
Karl-Wilführ-Straße 18, 19294 Eldena wurde am 21.01.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen: 580 IN 873/15) eröffnet.
Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Marc Odebrecht, AugustBebel-Straße 4, 19055 Schwerin, Telefon: 0385 558540, Telefax: 0385 5585455.
Forderungen sind bis zum 03.03.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.
Über das Vermögen der
Andrea Abeling, geboren am 03.12.1975, Walter-Rathenau-Straße 7, 19055
Schwerin, vertreten durch die Vertreterin ADN Schuldner & Insolvenzberatung gGmbH, Alexandrinenstraße 18, 19055 Schwerin wurde am 22.01.2016
das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen: 580 IN
10/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Marc Odebrecht, August-Bebel-Straße 4, 19055 Schwerin, Telefon: 0385 558540, Telefax:
0385 5585455. Forderungen sind bis zum 04.03.2016 bei dem Insolvenzverwalter
schriftlich anzumelden.
Über das Vermögen der
Süd Technik Autoteile GmbH, vertreten durch d. Geschäftsführer Le Sun, Brunnenstraße 17, 19370 Parchim, Registergericht: Amtsgericht Schwerin RegisterNr.: HRB 10724 wurde am 28.01.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen: 580 IN 794/15) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter
wird bestellt: Rechtsanwalt Stephan Münzel, Moorfuhrtweg 11, 22301 Hamburg,
Telefon: 040 65052590. Forderungen sind bis zum 10.03.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.
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Über das Vermögen der
Sabine Neidel, geboren am 28.01.1963, Körnerstraße 19, 19055 Schwerin
wurde am 19.01.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin
(Aktenzeichen: 580 IN 875/15) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt:
Rechtsanwalt Prof. Dr. Mark Zeuner, Beethovenstraße 13, 19053 Schwerin, Telefon:
0385 731100, Telefax: 0385 7311018. Forderungen sind bis zum 01.03.2016 bei dem
Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.
Fachanwälte für
Arbeitsrecht • Verkehrsrecht • Familienrecht • Medizinrecht
• Strafrecht • Insolvenzrecht • Versicherungsrecht
Miet- und WEG-Recht
Über das Vermögen der
Claudia Marx, geboren am 13.11.1979, Grubenberg 4, 19205 Pokrent, Inhaber
der /des Restaurantes Layla, Johann-Stelling-Straße 24, 19205 Pokrent wurde
Demmlerplatz 3
19053 Schwerin
[email protected]
www.Die-Fachanwaltskanzlei.de
Zertifiziertes Kanzleimanagement DIN EN ISO 9001
Tel.: 0385 76034-0
Fax: 0385 76034-99
Wirtschaftskompass 03|2016  ■  35
■  KULTURTIPP
Schloss Bothmer liegt nahe der Ostsee
zwischen Lübeck und Wismar – neue Hinweisschilder zeigen aus allen Richtungen
den Weg. Die Anlage löst bei den meisten
Besuchern echte Überraschung aus, denn
die charmanten kleinen Altstadthäuser der
umliegenden Ortschaften lassen die Größe
des Anwesens nicht im Mindesten erahnen:
Das Schlossensemble besteht aus insgesamt
14 Gebäudeteilen und befindet sich inmitten
einer 7 Hektar großen Parkanlage.
mer (1656–1732). Die gesamte Anlage befindet sich seit 2008 im Eigentum des Landes
Mecklenburg-Vorpommern. Nach umfangreichen Restaurierungsmaßnahmen wurde
das Schloss 2015 neu eröffnet – mit mehr
als 50.000 Besuchern in der ersten Saison.
Ab dem 24. März können sich Gäste nach der
Winterpause wieder von der Welt Graf Bothmers faszinieren lassen. Am 26. März wird
der Saisonstart mit einem Rahmenprogramm
aus Vorträgen und Musik gefeiert.
Erbaut wurde das Schloss innerhalb von nur
sechs Jahren Anfang des 18. Jahrhunderts
für den Reichsgrafen Hans Caspar von Both-
Im Corps de Logis, dem einstigen Wohngebäude der Majoratsherren, ist heute das
Museum untergebracht. Es ist konzeptionell
wie architektonisch das Herz der Anlage. Im
Giebeldreieck über dem Eingang des Haupthauses findet sich das Motto des Bauherrn
– Respice Finem (Bedenke das Ende) –, das
auch zum Leitgedanken der Ausstellung
wurde. In dem Rundgang durch mehr als 20
Räume steht der spannende und erfolgreiche
Lebensweg dieses faszinierenden Mannes im
Mittelpunkt.
Bild: Bernd Lasdin
Über die beeindruckende Ausstellung im
Haupthaus vergisst man schnell, dass das
Schloss auch Wohn- und Wirtschaftsaufgaben zu erfüllen hatte. In den historischen
Seitenflügeln waren unter anderem die
Küche, Reithalle und Kutschremise untergebracht. Heute kann man hier in ganz besonderem Ambiente essen, feiern und tagen. Im
Gartensaal des Corps de Logis lassen sich
Paare trauen und feiern anschließend im
idyllischen Schlossensemble. Das Catering
erfolgt direkt durch die Schlossgastronomie, die vor allem mit Produkten und Partnern aus der Region arbeitet und damit den
Geschmack der Tagesgäste genauso wie den
der Einheimischen trifft.
n
Flyer: Museum Ludwig
slust
Schloss Bothmer öffnet am 24. März
Schloss Ludwigslust
Wiedereröffnung des
Ostflügels nach langjähriger
Sanierung
Nach einer umfassenden Sanierung und Neugestaltung präsentiert sich der Ostflügel des
Ludwigsluster Schlosses ab dem 6. März 2016
wieder in neuer Pracht. Herzstück des Schlosses ist der Goldene Saal.
Frei stehende korinthische Säulen erstrecken
sich über zwei Geschosse. Zwanzig aufwendig
restaurierte Räume im Ostflügel sind wieder
zugänglich.
Erstmals nach etwa 150 Jahren ist auch die
prächtige Gemäldegalerie mit einer Vielzahl von Gemälden und Korkmodellen wieder erlebbar. Dieser Raum erstrahlt in seiner
ursprünglichen Fassung.
n
Schloss Ludwigslust
Schlossfreiheit, 19288 Ludwigslust
geöffnet Dienstag – Sonntag, 10:00 - 17:00 Uhr
www.schloss-ludwigslust.de
Impressum
Wirtschaftsmagazin der Industrie- und
Handelskammer zu Schwerin
Eigentümer und Verlag:
Industrie- und Handelskammer zu Schwerin
Postfach 1110 41, 19010 Schwerin
Ludwig-Bölkow-Haus
Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin
Telefon: 0385 5103-0
Telefax: 0385 5103-999
E-Mail: [email protected]
www.ihkzuschwerin.de
Verantwortlich: Siegbert Eisenach
Redaktion: Andreas Kraus
Titelfoto: Ernährungswirtschaft/
birgitH/pixelio.de/peeperkorn
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■  Wirtschaftskompass 03|2016
Erscheinungstag: 4. März 2016
Verlag: maxpress pr+werbeagentur GmbH & Co. KG
Stadionstr. 1, 19061 Schwerin
Telefon: 0385 76052-52
E-Mail: [email protected]
Druck: MOD Offsetdruck GmbH
Gewerbestr. 3, 23942 Dassow
Druckauflage: 19.000 Exemplare (IV/2015)
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.
Mitglieder der IHK zu Schwerin erhalten das Objekt
im Rahmen ihrer Mitgliedschaft kostenfrei.
Die Zeitschrift ist das offizielle Organ der IHK zu Schwerin. Im freien Verkauf
beträgt der Bezugspreis pro Heft 1,50 Euro. Beiträge, die mit Namen oder
Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind und als solche kenntlich gemachte
Zitate, geben nicht unbedingt die Meinung der Industrie- und Handelskammer
zu Schwerin wieder.
Die Redaktion behält sich das Recht zur Kürzung und Änderung aller Beiträge
vor. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr
übernommen. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe
(Belegexemplar erbeten).
Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von
Werbeträgern e. V. (IVW)
Der aktuellen Ausgabe liegt eine Vollbeilage der Schultz KG bei.
Bilder: Stephan Rudolph-Kramer
SCHLÖSSER, GUTS- UND HERRENHÄUSER   ■
Der Gartensaal mit der Szenentapete „La chasse á Compiègne” wird gern für besondere Veranstaltungen genutzt.
Das Jagdschloss Friedrichsmoor ist ein beliebtes
Ausflugsziel in der Lewitz.
Das Jagdschloss Friedrichsmoor
Heute besuche ich das Jagdschloss Friedrichsmoor. Der gleichnamige Ort liegt südlich von
Schwerin, nur wenige Minuten vom Autobahnkreuz A14/A24 entfernt. Vorbei an Wiesen und Ackerflächen wirkt schon die Anreise
durch die Wälder der Lewitz entspannend.
Aus der Vergangenheit
Wir schreiben das Jahr 1705. Im Auftrag von
Herzog Friedrich Wilhelm wird ein Jagdhaus
im Stil einer Blockhütte errichtet.
1791 ersetzt es Herzog Friedrich
Franz I. nach einem Entwurf von
Johann Heinrich von Seydewitz
durch einen dreiflügeligen Fachwerkbau. Zahlreiche Persönlichkeiten besuchen das Jagdschloss.
Darunter Kaiser Wilhelm I. und
Wilhelm II. sowie der Reichskanzler Otto von Bismarck. Von den
Alleen, die einst strahlenförmig
vom Jagdschloss ausgehen, ist heute nichts
mehr zu sehen. Allein die Verbindung zum
damaligen Residenzschloss Ludwigslust ist
noch erkennbar.
Bis 1918 dient das Jagdschloss ausschließlich
dem Landesherrn als Unterkunft während seiner Jagdausflüge. Ab 1957 ist es ein Jugendlager für das „Meliorationsobjekt Lewitz“.
Danach ist das Institut für Meliorationswesen der Universität Rostock Rechtsträger des
Schlosses und bis zur Wende dient es dem
VEB Meliorationsbau Ludwigslust als Schulungsobjekt und Bürogebäude.
Eine besondere historische Attraktion bildet die Szenentapete „La chasse á Compiègne”, die sich seit 1964 im Gartensaal des
Über die Gegenwart
Wir begrüßen uns wie alte Bekannte. Caroline Stang habe ich 2005 bei der Regionalen
Jugendmeisterschaft des Gastgewerbes in
Boltenhagen kennengelernt. Dort belegt sie
im Restaurantfach den 1. Platz. Nach ihrer
Ausbildung in den Alt Schweriner Schankstuben und im väterlichen Betrieb studiert
die heute dreifache Mutter Hotelmanagement in Hamburg. Die 29-Jährige leitet seit
einiger Zeit das Restaurant und ist in
der IHK-Prüfungskommission tätig.
Ihr Mann ist Küchenchef. Wie ich wei„Unsere Gäste sind von
ter erfahre, gibt die ältere Schwester
Anita als ausgebildete Reitlehrerin
der Ruhe und Natur in
nicht nur Kurse, sondern kümmert
Friedrichsmoor begeistert.“ sich auch um die Zucht der Lewitzschecken und Araber-Pferde.
Jagdschlosses befindet. Sie wird um 1814
nach den Entwürfen von Charles Vernet in
Paris gedruckt und ziert zunächst das fürstliche Jagdschloss Friedrichsthal bei Schwerin. Nachdem das Schloss Friedrichsmoor von
1991 bis 1996 bereits als Hotel und Restaurant betrieben wird, lässt es die Treuhandgesellschaft räumen, da es keine Rückführungsansprüche gibt. Die Tapete, inzwischen im
Besitz des Landes Mecklenburg-Vorpommern,
Detlef Stang
wird ausgelagert. Anfang 2000 kauft Detlef
Stang das Anwesen und öffnet es zu Ostern
mit Kaffee und Kuchen. „Das Gebäude glich
einer Ruine. Das Dach war undicht, das Fachwerk vermodert und viele Wasserleitungen
hat der Frost zerrissen“, erinnert sich Detlef Stang und wir nehmen vor dem großen
Kamin im Eingangsbereich des Jagdschlosses
Platz.
Als handwerklich begabter Mann hat er
sofort damit begonnen, die Einliegerwohnung für sich und seine Familie auszubauen.
Während er mir berichtet, dass anschließend
schrittweise erst die Gaststätte, dann der Saal
und die sechs im Marstall sowie die vier Zimmer Schloss renoviert werden, betritt seine
jüngste Tochter das Foyer.
In die Zukunft
Bevor mir Detlef Stang seine Pläne für
die Zukunft unterbreitet, gehen wir in den
Gartensaal mit der drei Wandseiten umspannenden französischen Tapete, die seit 2004
wieder einen prachtvollen Anblick bietet.
Hier können für besondere Veranstaltungen
40 Tischplätze eingerichtet werden. „Dieser
Raum ist bei Hochzeitspaaren sehr beliebt“,
weiß der Schlossbesitzer. Aber auch im Garten
werden zwischen den riesigen Bäumen gern
Trauungen durchgeführt. Mit seinen räumlichen Kapazitäten ist das Jagdschloss ebenso
für Geburtstags- und Betriebsfeiern eine gute
Adresse. Sobald es seine Zeit erlaubt, will der
59-Jährige ein Wellness-Zimmer einrichten
und den Pferdestall verlängern. www.jagdschloss-friedrichsmoor.de
n
Stephan Rudolph-Kramer
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Wirtschaftskompass 03|2016  ■
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