32. Jahrgang GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG Donnerstag, 17. März 2016 Nr. 11 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Vorerst keine fünfte Stufe Küsnacht baut aktuell seine Kläranlage aus. Eine fünfte Reinigungsstufe ist kein Teil des Projekts, obwohl sie vom Kanton bis 2035 gefordert wird. Die Frist will man allerdings nicht ausreizen. Pascal Wiederkehr Erlenbachs Gemeindepräsident Patak vor einem Gemälde seiner Mutter. F: oli Das Dorf der kleinen Plätze Zum Abschluss der Interviewserie mit den Gemeindepräsidenten der Region traf der «Küsnachter» diese Woche den Erlenbacher Gemeindepräsident Sascha Patak. Der FDPPolitiker spricht über ein Flücht- Jens Trautwein referierte in Herrliberg über die Aryana-Bewegung. Foto: bs. Die Aryaner von Herrliberg lingsprojekt, das er als Privatperson ins Leben gerufen hat. Zudem erläutert er, weshalb Erlenbach längst ein Zentrum hat und was er an seiner Arbeit so schätzt. (oli.) Interview auf Seite 9 Die Anhänger der Aryana-Bewegung bemühen sich um eine gesunde Lebensführung und den Einklang mit der Natur. Vor 101 Jahren kamen sie nach Herrliberg und errichteten dort ihr europäisches Zentrum. Am Mon- tag referierte Jens Trautwein, selber ein Anhänger der Glaubenslehre, in der Herrliberger Vogtei über die Bewegung und nahm seine Zuhörer mit auf eine Reise durch die Zeit. (oli.) Seite 16 Viele Kläranlagen in der Schweiz sind heute nicht in der Lage, die Rückstände chemischer Produkte aus dem Abwasser zu entfernen. So auch nicht die Abwasserreinigungsanlage (ARA) in Küsnacht. Dadurch gelangen Mikroverunreinigungen in den Zürichsee. Weil bereits geringe Mengen die Lebewesen im Wasser schädigen können, haben Bund und Kantone beschlossen, eine neue Reinigungsstufe für die Elimination dieser Schadstoffe einzuführen. Zwar bestehe laut dem kantonalen Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel) für die Bevölkerung keine Gefahr, trotzdem «müssen zum Schutz der Gewässer und aus Gründen des vorsorglichen Verbraucherschutzes Massnahmen getroffen werden». Diese Massnahmen betreffen im Kanton Zürich rund 40 Anlagen. 23 Anlagen müssen die ReinigungsFortsetzung auf Seite 3 Frei diskutieren Intensiv diskutieren Geordnet diskutieren «Fantastische Sachgeschichten» sollten Jung und Alt gemeinsam im Ortsmuseum Küsnacht erfinden. Die Aufgabe bestand darin, basierend auf den ausgestellten Objekten und Gegenständen kurze Geschichten zu erzählen. Seite 3 Wie soll sich der Dorfkern entwickeln? Vor allem bei den Gewerblern erhitzt das Thema die Gemüter. An der Generalversammlung des Gewerbevereins Herrliberg sorgte die Planung des neuen Dorfzentrums für intensive Diskussionen. Seite 7 Der Gewerbeverein Zollikon demonstrierte an der Generalversammlung Einigkeit: Die Mitglieder verzichteten auf lange Diskussionen. Die Zolliker Gewerbler können auf ein erfolgreiches Jahr zurückschauen. Seite 7 COCKTAIL-RINGE Rosa Quarz in Rosa Gold mit Saphiren oder Amethyst und Brillanten kohinor juwelen AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA &QTHUVTCUUG-×UPCEJV 6GN YYYMQJKPQTEJ 2 Stadt Zürich Nr. 11 17. März 2016 AKTUELL «Kids on Ice»: Traumspektakel auf Eis 300 Kinder und Jugendliche und die Stargäste Sarah Meier und Ariella Kaeslin zaubern zu Live-Musik von Andrew Bond eine farbenprächtige Abenteuerwelt aufs Eis. «Jesus Christ Superstar»: Szene aus der umjubelten Neuinszenierung. zvg. Legendäre Rockoper ist zurück Der Musical-Welterfolg «Jesus Christ Superstar» kommt mit einer Starbesetzung aus dem Londoner West End nach Zürich. «Jesus Christ Superstar» nannten Andrew Lloyd Webber und Tim Rice ihr Werk, mit dem sie vor über 40 Jahren ihren Durchbruch feierten. Mit packendem Soundtrack und aufwühlenden Bildern erzählt das Musical die Leidensgeschichte Jesu aus neuer Perspektive und ist dabei ebenso klug wie unterhaltsam. Die Verbindung von Arien und Balladen, Rocknummern und Chorpassagen machte die «Rockoper» längst zur Legende. Nun kommt Wettbewerb Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für die Premiere von «Jesus Christ Superstar» am Dienstag, 29. März, um 19.30 Uhr im Theater 11. Wer mit dabei sein will, schickt bis 21. März eine Mail mit Betreffzeile «Jesus» und vollständigem Absender an: [email protected] sie in einer opulenten, temporeichen Neuinszenierung und mit gefeierten Darstellern aus dem Londoner West End zurück auf die Bühne in Zürich. (pd./mai.) 29. März bis 3. April, Theater 11, Thurgauerstrasse 7, 8050 Zürich. Den Alltag gesünder gestalten LowCarb, CrossFit, LowFat, FitnessApps oder Saftwochen – was hilft am besten gegen überflüssige Pfunde? Wie finden übergewichtige Kinder und Jugendliche den Weg zu einem gesunden Körpergewicht? Das Sportamt des Kantons Zürich organisiert zum achten Mal das Sportcamp ZACK für Kinder und Jugendliche mit Übergewicht. Das Ziel des Sportcamps ist nicht, das Gewicht innerhalb von nur einer Woche erheblich zu reduzieren. Vielmehr sollen die Kinder und Jugendlichen zu Verhaltensänderungen motiviert werden, die eine langfristige und nachhaltige Gewichtsreduktion erst ermöglichen. Im Jugendsportcamp ZACK erleben die Jugendlichen, dass Sport und gesundes Essen Spass machen können. Sie kochen selbst, gehen einkaufen und lernen, worauf dabei zu achten ist. Und nebenbei entdecken sie beim Ausprobieren verschiedener SportANZEIGEN arten vielleicht eine, die sie auch zu Hause weiterhin betreiben wollen. In der Sportwoche geht es also weniger um das Körpergewicht als um das Körpergefühl. Ein gutes Körpergefühl heisst, sich im eigenen Körper wohlzufühlen und mit diesem selbstbewusst durchs Leben zu gehen. Schliesslich erwartet die Teilnehmenden ein abwechslungsreiches Programm, spannende Ausflüge und gemütliche Lagerabende. Das Lager findet in Zürich und Zweisimmen statt. Für alle ZKB-Jugendkontoinhaber übernimmt die Bank 20 Prozent der Lagerkosten. Geleitet werden die Camps von Fachpersonen aus den Bereichen Bewegung, Pädagogik und Ernährung sowie Jugend+Sport-Leitenden. (pd.) Informationen und Anmeldeformular im Internet unter www.sport.zh.ch/zack oder beim Sportamt des Kantons Zürich, Telefon 043 259 52 72. Mit von der Partie sind über 200 junge Eiskunstläuferinnen und Eiskunstläufer des Winterthurer Schlittschuh-Clubs. Zusammen mit Andrew Bond zaubern sie eine farbenprächtige Show aufs Eis. Viele Lieder von Andrew Bond sind längst Schweizer Kulturgut. Wo Bond auftritt, glänzen Kinderaugen. Bei «Kids on Ice» spielt er mit seiner Band Lieder aus der Erfolgsproduktion «Chleiderchischte», angereichert mit weiteren Bond-Klassikern. Dabei hat er mit seiner Musik eine Geschichte kreiert, die nun von den Kindern auf dem Eis in einer inspirierenden Choreografie umgesetzt wird. Im Schweizer Eiskunstlauf führt kein Weg vorbei an Sarah Meier, Europameisterin und mehrfache Schweizer Meisterin. Seit ihrem Rücktritt vom Wettkampfsport nach dem Gewinn des Europameistertitels 2011 ist sie beliebter Stargast an grossen Eiskunstlauf-Galas weltweit. Für das turnerische Highlight des Traumhafte Eiskunstlauf-Darbietungen und spektakuläre Turneinlagen: Szene aus der Show «Kids on Ice» im Hallenstadion. Foto: zvg/Michael Hottinger Nachmittags sorgt ein weiterer grosser Name aus der Schweizer Sportszene: Ariella Kaeslin, Europameisterin und Vize-Weltmeisterin im Kunstturnen. Der Turnstar wird zusammen mit 90 Jugendlichen der Geräteturnriege Flaachtal das Publikum ins Staunen versetzen. Die Show «Kids on Ice» ist ein hochstehender Familienevent, der sowohl kleine wie auch grosse Fans in die Welt des Eiskunstlaufs, des Turnens und der Musik eintauchen lässt und einlädt zum Träumen, Mitsingen und Mittanzen. (pd./mai.) Sonntag, 3. April, 15.30 Uhr, Hallenstadion Zürich. www.ticketcorner.ch. Wettbewerb Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für «Kids on Ice» am 3. April im Hallenstadion. Wer mitmachen will, schickt bis 21. März eine Mail mit Betreffzeile «Kids on Ice» und vollständigem Absender an: [email protected] oder eine Postkarte an Lokalinfo AG Wettbewerb «Kids on Ice» Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. Schweizer Erstaufführung im St. Peter Am 18. März um 19.30 Uhr und am 20. März um 17 Uhr wird in der Kirche St. Peter die Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach, Instrumentierung von Robert Schumann, aufgeführt. Es handelt sich um eine Schweizer Erstaufführung. Es treten der Zürcher Bach Chor, cantus firmus consort auf historischen Instrumenten sowie die Solisten Meike Leluschko (Sopranistin), Nicole Pieper (Alt), Raphael Höhn (Evangelist), Lisandro Abadie (Bass) und Falko Hönisch (Bass) auf. Die Leitung hat Andreas Reize inne. Robert Schumann schätzte die Johannes-Passion besonders und stellte sie sogar über die Matthäus-Passion, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bekannter war. Aus mehreren Briefen spricht Begeisterung: «Kennen Sie die Bachsche Johannes-Passion, die sogenannte kleine? Finden Sie sie nicht auch um vieles Der Zürcher Bach Chor führt die Johannes-Passion auf. kühner, gewaltiger, poetischer als die nach Matthäus ...?» Als Schumann 1848 in Dresden den gemischten Chorgesangverein gründet, werden die Choräle und Chöre der Johan- Foto: zvg. nes-Passion zu einem Schwerpunkt seines Repertoires. (pd.) Vorverkauf: zbc.ch/konzerte, Musik Hug, Jecklin, Ticketino, Tel. 0900 441 441. Küsnachter AKTUELL Vom verwunschenen Wilhelm Tell und Hollywoodträumen Unter dem Titel «Fantastische Sachgeschichten» lud das Ortsmuseum Küsnacht Alt und Jung ein, um gemeinsam Geschichten zu erfinden. Kuratorin Elisabeth Abgottspon (l.) und Kulturvermittlerin Marielou Hürlimann führten durch den Nachmittag. leicht, Geschichten zu erfinden.» Auf die Ausstellung «Dingsda, Alltägliches und Kurioses aus der Museumssammlung», die noch bis im Mai im Ortsmuseum stattfindet, trifft dies besonders zu. Hier liegen alte Coiffeur-Utensilien neben Modellschiffen, einer hölzernen Armbrust oder einem Kickboard aus den 90er-Jahren. Die Gegenstände stammen aus den verschiedensten Jahrhunderten und Lebensbereichen, sind thematisch völlig durchmischt, aber nach Farben geordnet auf Tischen ausgelegt. Von der Fantasie leiten lassen In altersdurchmischten Dreier- bis Fünfergruppen suchten sich die Besucher einen der Tische aus. Die Aufgabe bestand darin, basierend auf den ausgestellten Objekten eine Geschichte zu erfinden. «Die Geschichten dürfen super kurz sein, macht euch keinen Stress, lasst einfach die Fantasie spielen», motivierte Hürlimann. Die grösste Schwierigkeit der Aufgabe zeichnete sich bald ab: Für ältere Personen war es meist nicht einfach, ihr Wissen und ihre Erfahrungen ausser Acht zu lassen und sich nur von der Fantasie leiten zu lassen. Als eine Grossmutter Das junge Vierergespann begeisterte mit seiner Geschichte über Wilhelm Tell und die Pfanne (Bild rechts), die als Zielscheibe hinhalten musste. Einbrecher überrascht Letzte Woche am Dienstag, kurz nach 19 Uhr, ging bei der Kantonspolizei Zürich die Meldung eines Einbruchversuchs in Küsnacht ein. Der Mieter habe die mutmasslichen Täter überrascht, sie seien zu Fuss in unbekannte Richtung geflüchtet, heisst es in der Mitteilung. «Bei der Nahbereichsfahndung entdeckten Polizisten einen Mann und eine Frau, die sich verdächtig verhielten. Beim Versuch, die beiden anzuhalten, flüchteten die Verdächtigen», schreibt die Kapo. Die Frau wurde eingeholt und arretiert, kurze Zeit später konnte auch der Mann verhaftet werden. Die Kontrolle in einem Hotel am Logis des Paares führte diverses mutmassliches Diebesgut zutage. Ob dieses aus anderen Einbrüchen stammt, wird abgeklärt. Beim Einbrecher-Duo handelt es sich um eine 39-jährige Frau aus Bosnien-Herzegowina und einen 34-jährigen Mann aus dem Kosovo. Er hält sich illegal, sie als Touristin in der Schweiz auf. Beim Einbruchversuch entstand ein Sachschaden von mehreren hundert Franken. (pd./oli.) 17. März 2016 APROPOS ... Oliver Linow Annina Just Rund 30 Personen hatten am Sonntagnachmittag den Weg ins Küsnachter Ortsmuseum gefunden. «Mit so grossem Andrang haben wir nicht gerechnet», zeigt sich Elisabeth Abgottspon, Kuratorin des Ortsmuseums, erfreut. Vom wenige Wochen alten Säugling bis zur über 80-jährigen Seniorin waren denn auch alle Altersstufen vertreten; somit war das Konzept von «GIM – Generationen im Museum», unter dessen Dach die Veranstaltung stattfand, perfekt aufgegangen. GIM, ein Projekt von Migros Kulturprozent, hat den Austausch unterschiedlichster Altersstufen zum Ziel. «Damit will man den Veränderungen unserer Gesellschaft gerecht werden, in der es immer mehr alte und weniger junge Menschen gibt», führt Kulturvermittlerin Marielou Hürlimann, die das Projekt schon in verschiedenen Museum begleitet hat, aus. «Für unsere Generationen typisch ist, dass wir sehr mobil sind», so Hürlimann weiter. Dies habe zur Folge, dass Familien auseinandergerissen werden und Schwierigkeiten entstehen, zum Beispiel in der Alterspflege. «Mit diesem Projekt wollen wir nun die verschiedenen Generationen in einer Gemeinde zusammenbringen», erklärt sie. Dazu eigne sich das Museum besonders gut. «Es hat so viele Sachen, die uns alle interessieren. Da fällt es Nr. 11 Lilly Jermann (sitzend), der kleine Lino (in Rot) und seine Mutter harmonierten als Team hervorragend. ihrem Enkel die Funktion eines Haspels erklärte – diese Vorrichtung wurde benutzt, um Wolle aufzuwickeln –, meinte Abgottspon zum Nachwuchs: «Auch wenn es für die Oma etwas schwierig ist, weil sie das Objekt kennt, darfst du dir auch vorstellen, dass man damit Fische fängt.» Nach einer kurzen Angewöhnungsphase sprudelte dann aber bald die Fantasie, sowohl bei Jung und Alt. Aus einer Bettpfanne wurde eine Pfanne, auf die Wilhelm Tell das Schiessen mit seiner Armbrust trainierte und die deshalb voller Löcher ist. Weil ein Schuss aber daneben ging und einen Teddy traf, wurde Tell verflucht und verwandelte sich in eine Frau. Um sich von dieser – ach so schrecklichen – Bestrafung wieder zu erlösen, begab er sich auf eine einsame Insel und musste so lange um die Insel herumlaufen, bis er die Stöckelschuhe verlor. Der gelbe Tisch wiederum inspirierte zu einer Liebesgeschichte mit Happy End: Es war ein Küsnachter Mädchen, das von Hollywood träumte. Sie bräunte sich mit dem Sonnenfächer, kleidete und frisierte sich schön in Gelb und schickte ein Bewerbungs- foto nach Hollywood. Natürlich wurde sie sofort eingeladen, fand dort einen Traumprinzen, zeugte Kinder, die ein fantastisches Spielzimmer mit allen möglichen tollen Dingen erhielten ... «Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute», endete die Geschichte. Dinge haben Leben bekommen Viele weitere fantastische Erzählungen entstanden, mit Vorliebe wurde über das Reisen fantasiert. Der Mix aus blühender Kinderfantasie, dem Wissen, aber auch der Erfindungsgabe der älteren Teilnehmer machte das Zuhören besonders spannend. «Für mich haben nun alle diese Dinge Leben erhalten», brachte es Abgottspon danach auf den Punkt. Lilly Jermann, langjährige Theaterregisseurin in Küsnacht, schätzte besonders den Austausch zwischen den Generationen. «Den kleinen Lino und seine Mutter habe ich zuvor gar nicht gekannt, aber er hat so gut mitgemacht. Das war richtig toll», schwärmte sie über ihr Team. Und es war nicht das Einzige, bei dem der Generationenaustausch wunderbar klappte. Gebannte Gesichter: Jung und Alt lauschten den Geschichten, die beim Betrachten der ausgestellten Dinge entstanden. Fotos: Annina Just ARA KEZ: Vorerst keine fünfte Reinigungsstufe Fortsetzung von Seite 1 stufe bis 2025 einführen und 12 bis 2030. Fünf haben gar Zeit bis 2035 – darunter auch die ARA Küsnacht-Erlenbach-Zumikon (ARA KEZ). «Der Zeitpunkt der technischen Aufrüstung der ausgewählten Zürcher ARA wird primär durch den Erneuerungsbedarf aufgrund des Alters oder der Auslastung der ARA bestimmt», so das Awel. Bereits 2007 bewilligten die Stimmbürger den Ausbau der ARA KEZ. Das Projekt beinhaltet den Rückbau der ARA Zumikon, den Bau einer Leitung von Zumikon nach Küsnacht, die Erstellung eines Kleinwasserkraftwerks zur Stromerzeugung sowie den Ausbau der bestehenden Anlage. Nicht Teil dieses Ausbauprojekts ist die neue Reinigungsstufe – obwohl die Kläranlage in Küsnacht das Wasser direkt in den Zürichsee leitet. «Der Ausbau der ARA Küsnacht wurde bewilligt, als die weitere Reinigungsstufe noch nicht gesetzlich verlangt wurde», erklärt Daniel Rensch, Leiter Sektion Abwasserreinigungsanlagen des Awel. Die Änderung des Gewässerschutzgesetzes ist erst auf Januar 2016 in Kraft getreten. «Das ist der Grund, weshalb Küsnacht die neue Reinigungsstufe erst bis 2035 bauen muss.» Es gebe deswegen keinen Nachteil für die Trinkwasserqualität am Zürichsee, auch nicht wenn Zumikon an Küsnacht angeschlossen und deren Abwasser zusätzlich gereinigt werden müsse. «Auch die ARA Zumikon leitet das Abwasser bisher ohne die zusätzliche Reinigungsstufe über den Küsnachter Dorfbach in den See.» Noch 19 Jahre Zeit für Ausbau Noch 19 Jahre hätte die ARA KEZ theoretisch Zeit für den Einbau der Reinigungsstufe zur Entfernung der Mikroverunreinigungen. 19 Jahre, in denen weiterhin chemische Rückstände in den See gelangen können. Doch die ARA KEZ will die Zeitspanne nicht ausreizen. «Der Zweckverband beschloss am 9. November, dass direkt nach dem Abschluss des laufenden ARA-Ausbaus die Umsetzung für den Einbau der fünften Reinigungsstufe geprüft wird», so Markus Sütterlin, Fachbereichsleiter Abwasser der Gemeinde Küsnacht. Beim aktuellen Kläranlagenausbau sei der benötigte Platz bereits berücksichtigt worden. «Nach aktuellem Terminplan erfolgt der Projektstart etwa 2018.» Weil das jetzige Ausbauprojekt bereits sehr umfangreich sei, habe man eine zusätzliche Projekterweiterung für die fünfte Reinigungsstufe nicht als sinnvoll erachtet. Hinzu komme, dass die Zusammensetzung des Abwassers für die optimierte Auslegung der Anlage massgebend sei. «Infolge des Zusammenschlusses mit der Kläranlage Zumikon kann das zu reinigende Abwasser erst nach Anschluss des Abwassers aus der Kläranlage Zumikon untersucht werden», erklärt Sütterlin. Die Kosten für den Ausbau seien zurzeit schwer abschätzbar. Sütterlin: «Fachleute gehen von rund sechs Millionen Franken aus.» Jugendliche sind unhöflich, asozial und haben keinen Respekt vor dem Alter? Alles schon gehört und trotzdem völlig unberechtigt. Zumindest, wenn ich mir Beispiele aus dem Pendleralltag in Erinnerung rufe. Natürlich sitzen die meisten versunken in ihre Handys und würdigen ihre Gegenüber keines Blickes. Das gilt allerdings nicht nur für die Jugendlichen, sondern genauso für alle älteren Generationen. Äusserst fraglich also, ob die Gesprächskultur im öffentlichen Verkehr früher bedeutend besser war. Anstatt aufs Handy, schau- «Aufgestanden!» Und zwar alle ten die Reisenden damals wahrscheinlich einfach aus dem Fenster oder lasen in einem Buch. In einem Punkt haben die Jungen die Nase allerdings ganz klar vorne: Stichwort Hilfsbereitschaft! Erst vor kurzem sass ich nach Feierabend zusammen mit der halben Goldküste im Zug und freute mich auf zu Hause. Im Gang stapelten sich Rucksäcke und Taschen: Ausgerechnet im grössten Pendlerstrom betrat ein älterer Herr den Wagen. Auf einen Gehstock gestützt, tastete er durch den Gang. Der Zug fuhr los, und der ältere Mann begann bedrohlich zu schwanken. Trotzdem blieben alle Fahrgäste bequem sitzen. Zu gross waren die Anstrengungen, die der Arbeitstag mit sich gebracht hatte. «Es wird schon ein anderer Platz machen und sowieso, wieso ist dieser Rentner auch genau zur schlimmsten Stosszeit unterwegs», dürften sich die meisten gedacht haben. Nicht so ein junger Mann, mit übergrossen Beats-Kopfhörern und Kapuzenpulli. «Wännd Sie absitze?», fragte er, als der Mann an ihm vorbeiwankt. Sichtlich erleichtert lässt sich der ältere Herr auf dem freigewordenen Sitz nieder. Ein schönes Vorbild an Hilfsbereitschaft und definitiv kein Einzelfall. Meist sind es nämlich die Jungen und unter ihnen, die, von denen man es am wenigsten erwarten würde, die ihre älteren Mitbürger unterstützen. Die gleiche Hilfsbereitschaft zeigt sich auch, wenn Frauen mit ihren Kinderwagen gegen Treppen und Schwellen ankämpfen. An solchen Leuten sollten wir alle uns ein Vorbild nehmen. In diesem Sinn: «Aufgestanden!» Und zwar alle. ANZEIGEN Weise Nachfolge www.weise-nachfolge.ch Dr. Hans-Martin Allemann KMU-Diplom HSG, MBL-HSG Rotfluhstrasse 85, 8702 Zollikon 3 4 Küsnachter Nr. 11 17. März 2016 AKTUELL Verwechslungsgefahr: Im mittleren Glas ist das gefährliche Frostschutzmittel, links Blutorangen-Sirup, rechts Grapefruit-Cranberry-Saft. Foto: Hans-Peter Neukom Für Kinderhand unerreichbar aufbewahren Über 38 000 Anfragen zu Vergiftungen gingen letztes Jahr bei Tox Info Suisse ein. Auffallend waren dabei die hohe Anzahl Vergiftungen mit Medikamenten, aber auch jene mit Frostschutzmitteln. Hans-Peter Neukom Bei einer Vergiftung ist rasches Handeln angesagt. Die richtige Diagnose und Therapie per Telefon kann manchmal über Leben oder Tod entscheiden. So steht die kostenlose Hotline 145 von Tox Info Suisse sowohl Laien als auch Fachpersonen zur Verfügung. Neu ist das Beratungszentrum auch per Smartphone über die «Tox Info»-App einfach erreichbar. Betreut wird die Hotline rund um die Uhr von spezialisierten Expertinnen und Experten. «Über 100 Beratungen pro Tag gingen beim Tox-Zentrum 2015 zu Vergiftungen ein, so viele wie nie seit der Gründung 1966», sagt Hugo Kupferschmidt, Direktor von Tox Info Suisse. Total wurden letztes Jahr 38 396 Fragen von Hilfesuchenden durch die Giftexperten beantwortet – knapp 1000 mehr als im Vorjahr. Auffallend waren die über 11 000 Anfragen zu Vergiftungen mit Medikamenten. Vorsicht im Umgang mit Arzneien Täglich vergiften sich in der Schweiz 30 Menschen mit Medikamenten. Fast zwei Drittel davon geschehen unfallmässig oder versehentlich. Dagegen sind rund ein Drittel der Arzneimittelvergiftungen beabsichtigt und gehen auf das Konto von Suizidversuchen. Da Arzneien vielfach hochwirksame Substanzen enthalten, verlaufen solche Vergiftungen oft schwer. Knapp die Hälfte betrifft dabei Kinder, die meisten im Vorschulalter. «Das sind auffallend viele. Oft ist dies auf einen leichtfertigen Umgang mit Arzneimitteln zurückzuführen», sagt Hugo Kupferschmidt und erklärt: «Medikamente müssen für Kinderhand unerreichbar aufbewahrt werden. Wegen der Gefahr des Nachahmens sollten wir Me- dikamente nicht regelmässig vor den Augen von Kleinkindern einnehmen. Insbesondere bunte Pillen haben für Kinder vielfach eine hohe Anziehungskraft.» Medikamentenmissbrauch Vorsicht geboten ist aber auch bei Medikamenten, die heute einfach im Ausland oder übers Internet angeboten werden. Bei nicht registrierten Mitteln besteht da vor allem das Problem der fehlenden Qualitätssicherung. Oft werden die enthaltenen Wirkstoffe gar nicht, unvollständig oder falsch deklariert. Gelegentlich enthalten sie zudem unwirksame oder sogar giftige Bestandteile wie Schwermetalle. Deshalb könne bei nicht offiziell zugelassenen Medikamenten ein erhebliches gesundheitliches Risiko bestehen, betont Kupferschmidt. Die rund 300 Anfragen nach Vergiftungsverdacht mit opioidhaltigen Schmerzmitteln waren letztes Jahr unter anderem auf Medikamentenmissbrauch zurückzuführen. Anfragen zu diesen Arzneien hätten sich innerhalb der letzten zehn Jahre verdoppelt, sagt Kupferschmidt. Opioidhaltige Medikamente werden oft nach einer Operation zur Schmerztherapie verschrieben. Dabei handelt sich um potente Wirkstoffe, die zu Abhängigkeit und Sucht führen können. Süsses Gift Aufgefallen sind auch regelmässige Anfragen zu Vergiftungsfällen mit Ethylenglykol («Glykol»), das unter Vergiftung – Was tun? Bei einer Vergiftung soll unter der Notfallnummer 145 unverzüglich Rat bei Tox Info Suisse eingeholt werden. Bei schweren Symptomen soll als erste Massnahme so rasch wie möglich ein Arzt aufgesucht werden. Was im Einzelfall zu tun ist, hängt wesentlich von der Art und Menge des Giftes ab, das eingenommen wurde oder mit dem man in Berührung gekommen ist. Daher gibt es keine allgemeingültige, für alle Fälle passende Erste-Hilfe-Massnahme bei Vergiftungen. Das Beratungszentrum empfiehlt jedoch, Aktivkohle in die Hausapotheke aufzunehmen. Denn bei vielen Vergiftungen ist die Einnahme einer Aktivkohlesuspension (1 Gramm pro Kilo anderem in vielen Frostschutzmitteln vorkommt. Diese Fälle sind aber nicht zu verwechseln mit dem österreichischen Weinskandal von 1985. Das von den Weinbauern damals verbotenerweise als Süssungsmittel verwendete Diethylenglykol wird in modernen Frostschutzmitteln kaum mehr eingesetzt. Bis die Temperaturen im Frühling wieder steigen, braucht fast jeder Autofahrer Frostschutzmittel für Kühler und Scheibenwaschanlage. Viele Autohalter besitzen daher im Auto selbst, im Keller oder in der Garage einen Vorrat. Was die wenigsten wissen: Das in einigen Frostschutzmit- Briefmarke zum Jubiläum Tox Info Suisse feiert dieses Jahr sein 50-Jahr-Jubiläum. Zu diesem Anlass hat die Post der privaten Stiftung eine Sonderbriefmarke gewidmet. «Mit der Briefmarke wollen wir unsere Institution und die Notfallnummer 145 in der Schweizer Bevölkerung und bei Fachpersonen noch besser verankern», sagt Stiftungspräsidentin Elisabeth Anderegg-Wirth. Seit Anfang März ist die Sondermarke an allen Poststellen oder unter www.postchop.ch erhältlich. (hpn) Sonderbriefmarke zum 50. Geburtstag. Foto: Schweizerische Post Körpergewicht) eine sinnvolle erste Massnahme. Allerdings soll sie nur auf Verordnung eines Arztes oder Tox Info Suisse eingenommen werden. Aktivkohle bindet das Gift bereits im Magen, so kann es nicht weiter in den Körper gelangen. Bei Kleinkindern wird die Verabreichung erleichtert, indem man gesüsste Getränke oder Joghurt mit der Kohlesuspension mischt. Sie wird im Fachhandel unter dem Namen «Carbovit» angeboten. Auch bei Tiervergiftungen kann Aktivkohle helfen. (hpn) Informationen und Bestellungen von Merkblättern über www.toxinfo.ch. 24-Stunden-Notfalltelefon 145, für nicht dringliche Fälle Tel. 044 251 66 66. teln in hoher Konzentration enthaltene Ethylenglykol ist giftig. Im Handel erhältliche Produkte können sogar über 90 Prozent Ethylenglykol enthalten. Ethylenglykol, der einfachste 2-wertige Alkohol, ist eine farblose, sirupartige Flüssigkeit mit süssem Geschmack. Der deutsche Name «Glykol» stammt aus dem Griechischen: glycos = süss. Dadurch wird die Flüssigkeit beim Schlucken nicht gleich als gefährlich erkannt. Vergiftungssymptome Eine zu gleichen Teilen hergestellte Mischung aus Ethylenglykol und Wasser senkt den Gefrierpunkt auf minus 40° C. Frostschutzmittel schützen daher Kühler- und Scheibenwaschflüssigkeiten von Kraftfahrzeugen vor dem Gefrieren. Oft sind sie mit einer blauen oder einer himbeerenähnlichen Farbe eingefärbt. Zudem sind auf der Verpackung des jeweiligen Frostschutzmittels Gefahrensymbole mit der Bedeutung wie «Achtung! Gesundheitsschädlich. Bei Verschlucken ist ärztlicher Rat erforderlich» aufgebracht. Bereits ein Schluck Frostschutzmittel kann zu schweren Symptomen führen. Giftig sind vor allem die durch das Ethylenglykol entstehenden Stoffwechselprodukte (Metaboliten) Glykolsäure, Glyoxylsäure und Oxalsäure. Die Vergiftung verläuft in mehreren Phasen: Erste Symptome wie Trunkenheit, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen zeigen sich bereits nach etwa einer halben Stunde. Im weiteren Krankheitsverlauf kommt es dann zu Symptomen wie rascher Atem, Übersäuerung des Blutes (Azidose), Herzrhythmusstörungen und nach ein bis drei Tagen, ohne ärztliche Behandlung, zu Nierenversagen. Wichtig bei einer Vergiftung mit Ethylenglykol ist die frühe medizinische Behandlung mit einem Gegenmittel wie Fomepizol. Dieses hemmt die Alkoholdehydrogenase, ein Enzym, das für die Bildung der giftigen Metaboliten aus Ethylenglykol verantwortlich ist. Dadurch kann Ethylenglykol unverändert über die Nieren ausgeschieden werden. Da die chemische Zusammensetzung in den vielen im Handel angebotenen Frostschutzmitteln stark schwankt, kann Tox Info Suisse nach Angabe des Produktenamens und der eingenommenen Menge rasch klären, ob und welche Massnahmen zu ergreifen sind. Deshalb sollte die Originalverpackung beim Anruf an das Beratungszentrum griffbereit sein oder auch zum Arzt mitgenommen werden. Warnhinweise beachten «Die grösste Gefahr einer Vergiftung lauert, wenn Frostschutzmittel in eine Limonaden- oder Saftflasche umgefüllt und so versehentlich eingenommen werden», sagt Kupferschmidt. Vorsicht ist vor allem bei Kindern geboten: Auf sie wirken Frostschutzmittel wegen der attraktiven Farbe und dem süsslichen Geschmack besonders verlockend. Frostschutzmittel sollen stets in der Originalverpackung – getrennt von Lebensmitteln – an einem Ort lagern, den Kinder nicht erreichen können. Dasselbe gilt übrigens auch für Putzmittel und andere chemische Flüssigkeiten. Wie bei den Medikamenten auf der Verpackungsbeilage sollten auch hier die jeweiligen Warnhinweise auf den Behältern befolgt werden; so könnten Vergiftungen häufig vermieden werden, betont Giftexperte Kupferschmidt. Küsnachter AKTUELL Nr. 11 17. März 2016 5 Zürisees PlayoutOdyssee geht weiter In einem knappen Duell gegen Ticino Unihockey zog Zürisee in der Verlängerung erneut den Kürzeren und muss nun um den Verbleib in der NLB bangen. Dabei hatten die Zürcher am Samstag Spiel drei der Best-of-Five-Serie mit 6:2 klar für sich entschieden und in der Serie auf 1:2 verkürzt. Ein überragender Torwart Terrence Frank war die Basis für den ersten Sieg gegen den Kontrahenten aus der Sonnenstube. Eine weitere Reise nach Bellenz spät am Sonntag war die Belohnung hierfür. Dort wartete ein hungriges Ticino Unihockey auf die Zürcher, welches rasch mit 3:0 in Führung ging. Die Mannschaft von Trainer Patrick Pulfer hatte ihre liebe Mühe und rannte dem Rückstand bis zwei Minuten vor Ende erfolglos nach. Dann erlöste Jonas Racine seine Farben mit seinem zweiten Tor innert drei Minuten, was den Ausgleich bedeutete. In der Verlängerung schien Zürisee die Oberhand zu gewinnen. Unter anderem wurde ihnen ein reguläres Tor von Romeo Staub aufgrund einer angeblichen Kickbewegung annulliert. Alles Reklamieren half nichts, und wenige Zeigerumdrehungen später schoss Kalle Brännberg seine Tessiner ins Glück. Zürisees Saison geht damit weiter. Als Nächstes steht eine weitere Bestof-Five-Serie gegen einen Erstligisten an, wobei der Gegner noch nicht bekannt ist. (e.) Zürisee Unihockey ZKH - Ticino Unihockey 6:2 (0:0, 2:0, 4:2). Samstag, 12. März, Farlifang, Zumikon. 61 Zuschauer. SR Britschgi/Gasser. Tore: 22. Hardmeier (Krienbühl) 1:0. 24. Kohli (Länzlinger) 2:0. 47. Staub 3:0. 51. Zimmermann 4:0. 51. Barbaro (Lazzeri) 4:1. 53. Dahlén (Brännberg) 4:2. 57. Hänggi (Krienbühl) 5:2. 59. Maffioletti (Länzlinger) 6:2. Ticino Unihockey - Zürisee Unihockey ZKH 7:6 n.V. (3:1, 2:2, 1:3, 1:0). Sonntag, 13. März. Arti e Mestieri, Bellinzona. 223 Zuschauer. SR Fässler/Schläpfer. Tore: 6. Brännberg (Andersson) 1:0. 10. Brännberg 2:0. 10. Barbaro (Mignola) 3:0. 14. Hostettler (Hartmann) 3:1. 25. Fibbioli (Egloff) 4:1. 30. Barbaro (Mignola) 5:1. 34. Hartmann (Maffioletti) 5:2. 38. Hartmann (Kohli) 5:3. 45. Staub 5:4. 47. Dahlén (Brännberg) 6:4. 56. Racine (Fischer) 6:5. 59. Racine (Länzlinger) 6:6. 67. Brännberg (Dahlén) 7:6. Trotz vielen Absenzen: Aquastar geriet gegen das Nachwuchsteam aus Schaffhausen nie ernsthaft in Bedrängnis. Aquastar besiegt SC Schaffhausen klar Trotz angespannter Personalsituation lässt Aquastar dem U20-Team des SC Schaffhausen keine Chance. Beide Mannschaften waren vor dem Spiel zuversichtlich bezüglich ihrer Chancen auf den Sieg – ein Blick auf die Tabelle zeigte, dass sowohl Aquastar wie auch der SC Schaffhausen punktemässig im selben Bereich standen. Keine Mannschaft konnte sich vor dem Spiel als klarer Favorit bezeichnen. Aquastar, durch Verletzungen und Abwesenheiten dezimiert, hatte sogar U15-Spieler aufgeboten. Das erste Viertel begann vielverspre- chend für die Heimmannschaft. Nachwuchsspieler Fabian Rengel erzielte bereits in der zweiten Minute den Führungstreffer. Adam Ferenczy und Karoly Szasz legten sogleich nach. Die Dominanz der Heimmannschaft zeigte sich auch in der Verzweiflung der Gegner: Viele Fouls gingen auf das Konto der Schaffhausener. Sie hatten Mühe, die Offensivspieler der Heimmannschaft in Schach zu halten. Nach acht Minuten stand es 4:1 für Aquastar. Auch im zweiten Viertel liess Aquastar nichts anbrennen. Die Defensive leistete solide Arbeit, vermochte viele Angriffe abzuwehren und die eigenen Offensivspieler nach vorne zu treiben. Ein schnelles Aufbauspiel, das man sich bei Aquastar eigentlich nicht gewohnt ist, viel Bewegung im vorderen Drittel, geschickte Pässe und erfolgreiche Abschlüsse liessen den Gästen keine Chance: Nach der Halbzeit stand es 9:3 für Aquastar. Vater und Sohn in einem Team Das dritte und vierte Viertel gehörte den zwei Jugendspielern aus Aquastars eigenen Reihen: Nic Valsangiacomo, vor zwei Tagen 15 Jahre alt geworden, und der 13-jährige Piero Gröbli gaben ihr Nationalliga-B-Debüt. Beide Spieler, sichtlich aufgeregt vor dem Spiel, überzeugen auf ganzer Linie. Nic Valsangiacomo konnte Anmeldung bis Mittwoch, 23. März, unter www.tvzollikon.ch möglich. sich sogar einen Treffer gutschreiben lassen. Adam Ferenczy, der Trainer der beiden Jungs, beobachtete seine beiden Schützlinge von der Bank aus und war unglaublich stolz auf ihre Leistungen. Noch stolzer war wohl Oldie René Gröbli, der mit seinem jüngsten Sohn zusammenspielen und gewinnen konnte. Das Spiel endete, hochverdient, 20:9 für Aquastar. Patrick Wiech, Aquastars Es spielten: Michael Wüthrich, Adam Ferenczy (5), Karoly Szasz (4), Peter Valko, Fabian Rengel (2), Laszlo Balzam (1), Ashkan Hesabian (1), Dillen Moerland (1), Nic Valsangiacomo (1), Piero Gröbli, René Gröbli, Mario Carol (1), Frantisek Gal (4). Feriencamps für sportliche Schachfans Volleyball-Schülerturnier in Zollikon Am Samstag, 2. April, organisiert der Turnverein Zollikon das beliebte Volleyball-Schülerturnier in der Turnhalle Buechholz in Zollikon. Dabei wird in verschiedenen Kategorien um jeden Ball gekämpft. Die Geschlechterzusammensetzung der Mannschaften spielt dabei keine Rolle. Nur grobe technische Fehler werden gepfiffen. Bei den unter Zehnjährigen darf der Ball sogar gefangen werden. Nur der dritte Ball muss direkt über das Netz gespielt werden. Für die verschiedenen Kategorien der bis 15-Jährigen kann bereits mit vier Personen auf kleinerem Feld gespielt werden. Dieses Turnier eignet sich daher hervorragend auch für nicht sehr geübte Mannschaften wie Schulklassen oder spontan zusammengestellte Plausch-Gruppen. Einen Tag später, am 3. April , geht dann das Volleyball-Zweier-Turnier über die Bühne. Auch hier spielt die Geschlechterzusammensetzung der Mannschaften keine Rolle. Da nur zwei Personen auf dem sechs mal sechs Meter grossen Feld stehen, wird nach Beachvolleyballregeln, mit Vereinfachungen, gespielt. An beiden Turnieren winkt den Mannschaften als Belohnung ein schöner Preis. Eine Festwirtschaft sorgt für das leibliche Wohl. (e./oli.) F: Archiv/zvg. Diese kleine Kröte aus Silber bewohnt nun die Gemäuer der Küsnachter Chrottegrotte. Foto: Annina Just Ein schmucker Bewohner für die Chrottegrotte Nun wird die Chrottegrotte in Küsnacht ihrem Namen gerecht: Seit kurzem hat das Küsnachter Vereinslokal eine kleine silberne Kröte als ersten festen Bewohner. Breit grinsend hockt sie in ihrer Grotte, die aus einem «Bsetzistein» des Küsnachter Dorfplatzes besteht. Die Skulptur ist ein Geschenk des Küsnachter Juweliers Christoph Krähen- mann an die drei Trägervereine der Chrottegrotte, Verein Wohnliches Küsnacht (WOK), Schlittschuhclub Küsnacht und Famlilienclub, sowie an alle Chrottegröttler und Küsnachter. Die drei silbernen Stützen, die den Stein und den Tannenboden verbinden, sorgen dafür, dass die Kröte vom Stein beschützt und nicht erdrückt wird. Sie stehen gemäss Krähenmann für die drei Trägervereine der Chrottegrotte. Diese suchen aktuell einen neuen, ehrenamtlichen Betriebsleiter für den «Treffpunkt für alle». Dessen Aufgabe besteht in der Vermietungsorganisation des Lokals. Interessierte können sich telefonisch bei Manuel Häusermann, zurzeit Betriebsleiter Chrottegrotte, unter 079 386 09 55 (keine SMS) melden. (aj.) Der grösste Schachverein der Schweiz, «Die Schulschachprofis», startet mit dem Kinderschachclub Küsnacht und der Küsnachter Schachschule von Markus Regez ein Novum: Sie verknüpfen den Schachsport mit weiteren Sportarten. Dazu organisieren die drei Gruppierungen zusammen die ersten «Polysport & Schach Frühlingsferiencamps». Auf diesem Weg sollen alle sportlichen Kinder zum Schachspielen animiert werden. Vom Montag, 2., bis zum Freitag, 6. Mai, findet in Küsnacht das regionale Polysport- und Schachcamp statt. In den Sommerferien und Herbstferien soll es wiederholt werden. Die ersten vier Tage finden als Trainingsblock statt. Am Nachmittag stehen verschiedenen Polysportsportarten wie Fussball, Unihockey, Kampfkunst, Basketball und Foxtrail/Stafetten auf dem Programm. Am Freitagmorgen wird ein Schachturnier veranstaltet, das öffentlich ist. Auch Eltern dürfen gerne vorbeikommen und zusehen. Für CampKinder ist das Turnier kostenlos, externe Teilnehmer müssen einen Turniereinsatz von zwanzig Franken bezahlen. Die ersten drei erhalten pro Kategorie U16, U10 und Breitenschach (Kinder, die weniger als drei Monate Schach spielen) einen Pokal. Zudem erhält jedes teilnehmende Kind eine Medaille und einen Naturalpreis. (e.) Anmeldungen bis Montag, 25. April, unter www.dieschulschachprofis.ch/angebote/frühlingsferiencamps. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. 6 Küsnachter Nr. 11 17. März 2016 VE R E I N E Küsnacht: Die sieben Worte Jesu am Kreuz Der Evangelische Kirchenchor Küsnacht singt zusammen mit den Gesangssolisten, Judith Graf, Sopran, Raphael Wittmer, Tenor und Beat Jost, Bass, die sieben Worte Jesu am Kreuz von César Franck (1822–1890). Geleitet wird das Konzert von Dirigent Jürg Tobler. Francks Komposition steht noch ganz in der Tradition des von der Klassik geprägten Stils, durchsetzt mit Elementen der Grande Opera. Schon das Sujet ist für ihn charakteristisch. Nicht die Leidensgeschichte Jesu wählte er als textliche Vorlage, sondern allein die Kreuzesworte. Es ging ihm nicht um eine dramatische Darstellung der Passion Christi, sondern um die musikalische Vertiefung dessen, was hinter dem äusseren Handlungsablauf des Geschehens von Golgatha steht. Dies gibt sich in den Worten des Gekreuzigten zeichenhaft zu erkennen: Vergebung, Heilszusage, Mit-Leiden, Verlassenheit, Not, Erlösung und Gottergebenheit. Die Neigung, inneren Empfindungen und gläubigem Schauen musikalischen Ausdruck zu verleihen, zeigt unübersehbare Parallelen zu Francks Hauptwerk, den Seligpreisungen. Das Werk umfasst, zusammen mit dem Prolog, acht Sätze, deren langsame Zeitmasse lediglich zweimal durch schnelle Zwischenteile unterbrochen wird. Begleitet wird der Chor am Klavier von Kristine Sutidze. Den Text liest Pfarrerin Brigitte Crummenerl. (e.) Konzert am Karfreitag, 25. März, um 17 Uhr in der ref. Kirche Küsnacht. Zwei Tage MädchenPower in Stäfa Das zweitägige Mädchen-Projekt «ChicaBlitz» der Jugendarbeit des Bezirks Meilen erhält mit seiner zehnten Durchführung mittlerweile Traditionscharakter am rechten Zürichseeufer. Am Wochenende vom 9. und 10. April können Mädchen des Bezirks Meilen ab der 5. Klasse und bis zur 3. Oberstufe verschiedene Workshops in den Bereichen Sport, Kreativität und Wohlbefinden besuchen. Das «ChicaBlitz»-Wochenende wird von den Jugendarbeiterinnen des Bezirks Meilen organisiert und findet in Stäfa statt. Das vielseitige Workshopangebot greift mädchenspezifische Themen auf. Wer seiner Kreativität freien Lauf lassen möchte, kann im Workshop «Bijoux Love» seinen eigenen einzigartigen Schmuck designen oder im Workshop «Turnsäckchen sprayen» sein individuelles Turnsäckchen herstellen. Während in Workshops wie «Streetdance» und «Theater» ganzer Körpereinsatz gefragt sein wird, werden in den Workshops «Slackline/ Speedstacking» sowie «Aerial Yoga» der Gleichgewichtssinn herausgefordert. Im Workshop «Kosmetik herstellen und Schminken» können es sich die Mädchen gut gehen lassen. Für alle Koch- und Backbegeisterten bieten die Workshops «Fingerfood» und «Dessert Factory» tolle Inspirationen. Im Workshop «Singen» werden Tipps und Tricks rund um den Gesang verraten. Und was macht ein starkes Mädchen aus? Dieser Frage geht der Workshop «Powergirls» nach. Als besonderes Highlight findet am Samstagabend eine offene Bühne für die Teilnehmerinnen des «ChicaBlitz» statt. Im Anschluss bietet sich die Möglichkeit, in der «ChicaBlitz»-Location zu übernachten. Zuschauen und Mitmachen ist nur Teilnehmerinnen gestattet. In der workshopfreien Zeit sorgt ein attraktives Rahmenprogramm für viel Abwechslung. Mehr Informationen: www.chicablitz.ch, Anmeldung bis Donnerstag, 24. März. Hauptversammlung FDP Küsnacht: Vorstandsmitglieder bestätigt Hatte stets das Wohl der Bevölkerung im Blick: Röbi Ehrat. Foto: zvg. Abschied von «Mr. Krankenauto» Ende Februar ist Robert Ehrat im 91. Lebensjahr verstorben. Er hat das Samariterwesen Küsnachts massgeblich geprägt. Robert Ehrat, geboren am 19. Juni 1925, ist im oberen Heslibach aufgewachsen. Zusammen mit drei Geschwistern verbrachte der «Seebueb» seine Jugendjahre im Heslibachquartier. Also ein echter Küsnachter, wie alt Eingesessene zu sagen pflegen. Nach Absolvierung einer Schreinerlehre übte Robert verschiedene Tätigkeiten im angestammten Beruf aus. Seine ausgeprägte soziale Ader war schon in jungen Jahren zu spüren. Im Jahr 1951 heiratete er Annemarie Sigg. Den Eheleuten wurden zwei Kinder geschenkt. Der Verstorbene wies immer wieder darauf hin, dass er mit seiner geliebten Annemarie eine wunderbare Lebensgefährtin gefunden habe. Die Ehe sollte fast 64 Jahre dauern. Gemeindeweibel und Lebensretter Auf den 1. April 1955 liess sich Robert Ehrat als Weibel bei der Gemeinde Küsnacht anstellen. Damals verfügte die Gemeinde über vier Weibel, die uniformiert und anfänglich zu Fuss die Post aus dem Gemeindehaus austrugen und die Gemeindeversammlungen vorbereiteten. Die Uniform war sozusagen der Ausweis für ihr öffentliches Amt. Röbi war vielseitig interessiert, und so war es nicht verwunderlich, dass er bei der Einführung der elektronischen Datenverarbeitung massgeblich mitwirkte. Nebst seinem beruflichen Engagement nahm das Thema Lebensrettung einen bedeutenden Stellenwert im Leben von Röbi Ehrat ein. Er zählte im Jahr 1960 zu den Gründungsmitgliedern des Vereins für Rettungsschwimmen Zürich, Ortssektion Küsnacht. Während Jahrzehnten vermittelte Ehrat Rettungsschwimmkurse, nahm Rettungsbrevet-Prüfungen ab und organisierte die Badewachen im Strandbad und im Kusenbad. Er war im Jahr 1986 auch Initiant der legendären Küsnachter Seeüberquerungen. Während vieler Jahre achtete er als umsichtiger Einsatzleiter darauf, dass die Schwimmer wohlbehalten von Thalwil nach Küsnacht gelangen konnten. Als «letzte Tat» initiierte er das Altersschwimmen, das er bis ins hohe Alter vielen Teilnehmenden vermittelte. Auch im Samariterverein war auf Röbi absolut Verlass. An unzähligen Übungen amtete er als Fachlehrer und instruierte die Samariterinnen und Samariter über die neusten Erkenntnisse der ersten Hilfe. Robert Ehrat ging aber als «Mr. Krankenauto» in die Lokalgeschichte von Küsnacht ein. Man stelle sich dies heute vor, eine Gemeinde mit eigenem Krankenauto! Im Jahr 1961 wehte jedoch ein anderer Wind. Damals wurden in der Gemeinde Klagen laut, dass im Ereignisfall die städtische Sanität (heute Schutz+Rettung) zu lange brauche, bis sie in Küsnacht eintreffen würde. Ein damals bestehender «KrankenautoFonds» machte die Anschaffung eines solchen Fahrzeugs möglich. Mit seiner Hilfsbereitschaft und seinem fachlichen Hintergrund war Robert Ehrat wie geschaffen dafür, diesen Dienst aufzubauen. Mit grossem Elan widmete er sich dieser Nebenaufgabe. Er bildete eine Einsatzgruppe, die hauptsächlich aus Mitgliedern des Samaritervereins bestand. Er verfasste Dienstpläne, organisierte Einsatzübungen, beschaffte neues Rettungsmaterial, leistete Ernstfalleinsätze und verfolgte mit grosser Aufmerksamkeit die Entwicklung des Rettungswesens. Einsatz für das Gemeinwohl Bis zum Jahr 1992 hat die Krankenauto-Gruppe einen vorbildlichen Einsatz zum Wohl der Küsnachter Bevölkerung und der Nachbargemeinden geleistet. Ende 1990 trat Ehrat nach 29 Jahren als Obmann dieser Einsatzformation zurück. Er leistete einen grossen Beitrag zum guten Klima, das in diesem Team herrschte. Trotz der Vielzahl von Engagements war die Familie für den Verstorbenen ein wichtiger Hort. Wandern, Skifahren und natürlich Schwimmen zählten zu den Freizeitaktivitäten. Mit seiner verlässlichen Ehefrau Annemarie war ihm eine Partnerin geschenkt, die ihm immer wieder den Rücken freihielt. Am 29. Februar nahm eine grosse Trauergemeinde von Robert Ehrat Abschied. Ihm war ein langes und erfülltes Leben geschenkt. Er wusste um das ewige Leben durch Jesus Christus. Lieber Röbi, die Dorfgemeinschaft dankt Dir für Deine Freundlichkeit und Deinen vorbildlichen Einsatz zum Wohl unserer Küsnachterinnen und Küsnachter. Martin Bachmann, Gemeinderat Anlässlich der ordentlichen Hauptversammlung der FDP Küsnacht vom Montag wurde der Vorstand neu bestellt. Thomas G. Albert wurde als Präsident bestätigt. Auch die bisherige Vizepräsidentin Gertrud Erismann-Peyer sowie die weiteren bisherigen Mitglieder wurden in ihrem Amt bestätigt. Für Roland Pfister, der aus beruflichen Gründen aus dem Vorstand austrat, wurde Michael Fingerhuth neu gewählt. Als Präsident der Rechnungsprüfungskommission (RPK) nominierte die FDP Küsnacht David Doneda. Ulrich Sauter wird als neues Mitglied vorgeschlagen. David Doneda als amtsältestes RPK-Mitglied der FDP sowie Ulrich Sauter als Chefjurist und Geschäftsleitungsmitglied eines Finanzdienstleistungs-Unternehmens bringen für die jeweiligen Ämter das notwendige Rüstzeug mit. Als Ehrengast und Referent durfte die FDP Küsnacht den neuen Präsidenten der Jungfreisinnigen Schweiz sowie auch der Jungfreisinnigen des Kantons Zürich, Andri Silberschmidt, begrüssen. In seinem Referat unter dem Titel «Jung, wild und freisinnig – was steckt dahinter?» führte er die Anwesenden in die erfolgreiche Welt der Jungfreisinnigen ein. Die FDP Küsnacht freut sich auf den RPK-Wahlkampf und ist zuversichtlich, dass David Doneda und Ulrich Sauter angesichts ihrer Qualitäten und Erfahrungen gewählt werden. (e.) Lesung im Erlengut: Lügen haben kurze Beine Lorenz Frey-Eigenmann wagt sich mit der Vorstellung seines neuen Romans «Lügen haben lange Beine» an den Ort, wo sich die Geschichte abspielt, nach Erlenbach. Die Lesung mit anschliessendem Apéro findet am 31. März um 20 Uhr im Erlengut statt und wird von der politischen Gemeinde organisiert. Es ist die zweite Geschichte der Figur Paul Bütikofer. Auch in einer Verwaltung muss es doch Wege geben, ohne viel Aufwand zu Geld zu kommen. Das ist schliesslich das Spezialgebiet des Protagonisten: So tun als ob. Die Branche spielt da gar keine Rolle. Die Verwaltung in Erlenbach ist dieses Mal Schauplatz. Lorenz Frey wurde 1964 im Aargau geboren und wohnt und arbeitet heute im Kanton Zürich. Er ist Staatswissenschafter und Partner einer Beratungsfirma für die öffentliche Hand. Nach seinem Erstlingswerk «Wahrheit beginnt mit einer Lüge» setzt sein zweiter Roman die Geschichte der Romanfigur Paul Bütikofer fort. Donnerstag, 31. März, 20 Uhr, Erlengut, Erlengutstrasse 1, Erlenbach. Die Veranstaltung ist öffentlich und unentgeltlich. Küsnacht, im März 2016 Oster-Tavolata rund ums Lamm Gibt es einen angenehmeren kulinarischen Einstieg in die Osterfeiertage, als am Gründonnerstag in illustrer und angeregter Gesellschaft ein Ostermenü in mehreren Gängen «rund ums Osterlamm» zu geniessen, mit bekannten oder neuen Leuten am gedeckten Tisch zu sitzen und sich angeregt zu unterhalten? Christa Schroff und Peter Keller laden am 24. März bei sich zu Hause zu einer Oster-Tavolata. Dabei bereiten sei spontan ein mehrgängiges Ostermahl zu. Das kann ein knuspriges Lammgigot in Kräuterkruste aus dem Ofen und/oder Lammschulter und/ oder Milchlammrücken, rosa gebrate- nes Lammnierstück oder andere überraschende Komponenten vom Lamm beinhalten. Davor gibt es einen Apéro mit Champagner und Häppchen. Feine passende Weine werden das Mehrgangmenü begleiten, reifer Rohmilchkäse und eine Dessertkreation werden es abrunden. Im Preis von 125 Franken sind Champagner-Apéro mit Häppchen, Vorspeisen, Hauptgang, Käse und Dessert, passende feine Weine, Mineralwasser, Kaffee und Digestif inbegriffen. Anmeldung über [email protected]. Mindestanzahl für die Durchführung sind zwölf Gäste. Wir trauern um unseren lieben Freund Christoph Benno Anthon genannt «Benno» 1950 – 2016 Kurz vor seinem 66. Geburtstag hat sein Herz zu schlagen aufgehört. Wir werden ihn und seine Hilfsbereitschaft alle sehr vermissen. Seine Freunde Die Trauerfeier findet am Mittwoch, 23. März 2016, um 14.30 Uhr in der römisch-katholischen Kirche in Küsnacht statt. Küsnachter G E WE R B E Nr. 11 17. März 2016 7 Herrliberger Zentrum erhitzt Gemüter der Gewerbler An der 62. Generalversammlung des Gewerbevereins Herrliberg wurden die Traktanden im Eiltempo abgehakt. Für Diskussionen sorgte aber die Planung des neuen Dorfzentrums. Annina Just Gänzlich ohne eine Wortmeldung der rund 80 anwesenden Mitglieder des Gewerbevereins Herrliberg gingen die ersten zwölf Traktanden über die Bühne. Aktiviert wurden die Gewerbler erst, als unter Punkt 13 die Planung des neuen Herrliberger Dorfzentrums zum Thema wurde. «Ich sehe das alles noch als Utopie und bin absolut nicht dafür», so die Einschätzung von Ehrenmitglied Köbi Isliker, nachdem die beiden Gemeinderäte Gaudenz Schwitter (Hochbau/Planung) und Ernst Frei (Sicherheit/Liegenschaften/Verkehr) den aktuellen Stand der Zentrumsplanung präsentiert hatten. Zum Einstieg der Präsentation hatte Schwitter darauf hingewiesen, dass es sich lediglich um einen Zwischenbericht handle und viele Fragen noch nicht geklärt seien. «Begonnen hat man mit den Abklärungen der Rahmenbedingungen. Diese haben ergeben, dass die Forchstrasse in die Zentrumsplanung integriert werden muss», blickte er zurück an den Anfang des Projekts. Es kommt die Umsetzungsphase Man habe ganz bewusst einen partitiven Prozess gewählt und in zwei sogenannten «Politcafés» die Bevölkerung nach deren Wünschen für ein neues Dorfzentrum gefragt, so Schwitter weiter. Zusammengefasst lauten diese: Das Ladenangebot soll sich konzentrieren, die trennende Wirkung der Forchstrasse aufgehoben und zentrumsnahes Wohnen in stärkerem Masse ermöglicht werden. Ausserdem seien auch moderne Gebäude akzeptiert, Gewerbeverein-Präsident Ernst Freitag führte durch die GV. Foto: A. Just So könnte das Herrliberger Zentrum dereinst aussehen. und das Zentrum soll insbesondere Detaillisten beherbergen und nicht etwa Anwalts- und Treuhandbüros. Nun ist man in der Phase der Umsetzung. «In der Testplanung mit den beiden Architekten Tilla Theus und der Firma Bauart wurde klar sichtbar, dass das Theus-Projekt auf mehr Anklang stösst», so Schwitter. Es sieht ein Zugangshaus mit Markthalle oder Café vor, durch das die Ladenfläche eines unter der Altersiedlung an der Forchstrasse untergebrachten Grossverteilers erreicht wird. Ein Anlieferungs- haus mit Büros des Grossverteilers ist an der Habbühelstrasse vorgesehen, und auf der Wiese hinter der Alterssiedlung sollen Wohnbauten zu stehen kommen und darunter eine Parkgarage. Die Dächer der Wohnhäuser wären modern interpretierte Giebeldächer. «Eine schöne Lösung, nicht auf dem Niveau von Heimatschutz, aber auch nicht topmodern», warb Ernst Frei in der detaillierten Vorstellung des TheusProjekts. Nun gehe es darum, einen Investor zu finden und zu sondieren, Visualisierung: zvg. welcher Grossverteiler einziehen soll, sagte Schwitter über das weitere Vorgehen. «Die Nachfrage ist vorhanden». Vier Grossverteiler hätten ihr Interesse angemeldet. Grossverteiler spaltet die Gemüter Während der Gemeinderat der Meinung ist, dass ein Grossverteiler das Zentrum belebe und so auch den kleinen Geschäften helfe, scheint genau dieser Teil des Planes vielen anwesenden Gewerblern ein Dorn im Auge zu sein. «Meint ihr eigentlich, ihr könnt Zahlen und Fakten der GV Die Erfolgsrechnung 2015 des Gewerbevereins Herrliberg schliesst mit einem Ertragsüberschuss von rund 6000 Franken. Dies bedeutet ein Plus von rund 3500 Franken gegenüber dem Budget. Wie Finanzvorstand Philippe Chevroulet erläuterte, betreffen die grössten Veränderungen gegenüber dem Vorjahr den Posten «Übriger Betriebsaufwand», der aufgrund der Einladung zur Sommerschifffahrt um 2000 Franken höher ausfällt. Mit Mitgliederbeiträgen, Inseraten und Spenden für das Telefonbuch und mit den Märkten wurden mehr Einnahmen erzielt als budgetiert. Der neu aufgestellte Schaukosten hat einen Aufwand von gut 5000 Franken bedeutet, aber gleichzeitig eine neue Einnahmequelle geschaffen. Chevroulet: «Wir haben nicht schlecht gezielt und sind zufrieden mit dem Resultat.» Für das Budget 2016 wolle er «das Rad nicht neu erfinden», so der Finanzvorstand. Man hat nach wie vor einen Ertrag von 84 000 Franken einkalkuliert. Der Aufwand wird mit 90 000 Franken budgetiert. Darin sind neu 5000 Franken für die Neugestaltung der Website enthalten. Alle fünf bisherigen Vorstandsmitglieder wurden einstimmig bestätigt. Vakant bleibt das Mandat Ladengewerbe. Einen Nachfolger für den vor einem Jahr zurückgetretenen Kurt Müntener habe sich noch nicht finden können, erklärte Präsident Ernst Freitag. Für das Marktkomitee konnte er allerdings zwei neue Namen verkünden: Stefan Peter und Remo Wahlen übernehmen diese Aufgabe. Revisor Markus Waser tritt zurück, mit Katja Honegger und Marcel Graber rücken die bisherige zweite Revisorin und der Ersatzrevisor nach. Neu als Ersatzrevisorin gewählt wird Denise Bachofner. (aj.) dem Grossverteiler vorschreiben, was er dann genau verkauft?», drückte ein Anwesender seinen Unglauben darüber aus, dass eine offene Metzgerei und eine Drogerie des Grossverteilers verhindert werden könnten. Schwitter bekräftigte hingegen, dass man bei der Ausschreibung des Baurecht- oder Kaufvertrags sehr genaue Bedingungen stellen könne und wolle. Auch betreffend neu gestalteter Verkehrsführung waren kritische Stimmen zu vernehmen. «Ich habe Mühe, zu glauben, dass dies finanzierbar ist», meinte ein Anwesender. Wie genau die Forchstrasse umgestaltet und beruhigt werden kann, ist momentan in Ausarbeitung. An der Gemeindeversammlung vom Dezember wurde dazu ein Planungskredit über 100 000 Franken gesprochen. «Dass Strassenbau die Gemeinde etwas kostet, ist ganz klar», meinte Ernst Frei. Er hoffe aber, dass aus dem anderen Bereich des Projekts für die Gemeinde ein Gewinn herausspringt, der zu diesem Zweck verwendet werden kann. «Und vielleicht ist in ein paar Jahren der Sparwahn etwas vorbei», so der Vorsteher Liegenschaften und Verkehr. Dafür erntete er allerdings eher ungläubiges Gelächter. Von gewerblicher Seite für das neue Zentrum äusserte sich Christoph Lehmann, Inhaber des gleichnamigen Feinkostgeschäfts. «Ich möchte im Alter von 65 Jahren nicht alles vom Compi aus bestellen, sondern in ein belebtes Dorf gehen können.» Das sei nur möglich, wenn auch etwas investiert werde. Er sehe eine Neugestaltung des Dorfzentrums als Chance für neue Läden und mehr Arbeitsplätze sowie einen intensiveren Kontakt zwischen Gewerbe und Einwohnern. Wenn sich nicht langsam, aber sicher bei vielen Anwesenden der Hunger gemeldet hätte, hätte die Diskussion in leicht gereizter Stimmung wohl noch lange angedauert. So entschloss man sich, diese bis auf weiteres zu verschieben. Gelegenheiten zum Meinungsaustausch wird es noch genügend geben. Zolliker Gewerbler ziehen alle an einem Strang Einigkeit im Gewerbeverein Zollikon: Die Mitglieder verzichteten an der Generalversammlung auf lange Diskussionen und segneten alle Anträge eindeutig ab. men. «Unser Verein zählt neu 111 Aktivmitglieder. In den letzten Jahren sind über 20 Firmen hinzugekommen», freute sich Präsident Widmer. Unter den Neumitgliedern findet sich unter anderem das erste Hotel Zollikons, das Bed and Breakfast Hotel Zollikon. Neben den vielen Eintritten musste der Verein auch einen Austritt verkraften. «Bei der Chäs Hütte haben die Besitzer gewechselt, und wir konnten die neuen noch nicht davon überzeugen, bei uns einzutreten», bedauerte Widmer. Oliver Linow «Für die Jugendlichen ist das eine tolle Möglichkeit», begründete Stefano Calfisch, Schulleiter der Schule Buechholz, sein Anliegen. Er nutzte die Generalversammlung, um die Zolliker Gewerbler auf den Berufsinfotag des Bezirks Meilen vom nächsten Jahr aufmerksamzumachen. Dieser Tag soll es Sekundarschülern ermöglichen, einaml einen Einblick in einen Betrieb in der Region zu erhalten. «Es geht nicht darum, dass die Schüler einen Ort für die Schnupperlehre finden», versuchte Caflisch immer wieder, die Bedenken der Anwesenden zu zerstreuen. Er bedauerte, dass in diesem Jahr nur zehn Betriebe aus Zollikon teilgenommen hatten. Durch die geringe Anzahl konnten einige Schüler nicht die gewünschte Firma besuchen und waren dementsprechend unmotiviert. Die Schüler waren ausserdem enttäuscht über die geringe Auswahl an akademischen Berufen. Ausserdem fehlten Firmen mit Stellen im Bereich IT und KV. Vizepräsident Dani Nuss- Keine Änderungen im Vorstand Der Vorstand des Gewerbevereins Zollikon (v.l.): Dani Nussbaum (Vizepräsident/Protokoll), Jürg Widmer (Präsident), Flavio Sibold (Beisitzer), Dominic Brotz (Beisitzer), Christian Denda (Administration/Event Organisator) Foto: Oliver Linow und Lorenzo Balmelli (Kassier). Es fehlt Markus Keinath (Event-Organisator). baum von der Bauunternehmung Fritz Nussbaum AG stand dem Schulleiter zur Seite. «Wir hatten vier Schüler bei uns im Betrieb, die trotz schlechtem Wetter topmotiviert waren», zeigte er sich begeistert. Auch den Aufwand schilderte er als sehr gering: «Mit zwei Mails und einem Brief war die Sache gelaufen.» Positive Jahresrechnung «Das Jahr 2015 begann für uns alle am 15. Januar mit einem Schock», erklärte Präsident Jürg Widmer. Gemeint war die Aufhebung des Euro- Mindestkurses durch die Schweizer Nationalbank. «Die Unsicherheit war zunächst auch in Zollikon gross», fuhr er fort. Die Auswirkungen fielen dann allerdings sehr gering aus, und der Gewerbeverein kann auf ein durchaus erfolgreiches Jahr zurückblicken. «Der Jahresgewinn beträgt 3842.70 Franken», erklärte Kassier Lorenzo Balmelli. Dieser setzt sich aus Einnahmen von rund 28 300 und einem Aufwand von ungefähr 24 500 Franken zusammen. Der Gewinn liegt zwar zirka 300 Franken unter dem budgetierten Betrag. Im Vergleich zum Vorjahr konnte er aber um über 3000 Franken gesteigert werden. Für das laufende Jahr rechnet der Gewerbeverein mit ähnlichen Zahlen, wie das Budget zeigt. Die Anwesenden nahmen sowohl die Jahresrechnung als auch das Budget eindeutig an. Der Gewerbeverein wächst weiter Der Erfolg des Gewerbevereins zeigt sich nicht nur im Gewinn, sondern auch in der Anzahl Neumitglieder. Zehn Gewerbe hatten sich um eine Aufnahme bemüht. Alle wurden von den Zollikern einstimmig aufgenom- Anders als bei den Mitgliedern gab es im Vorstand keine Änderungen. Die Gewerbler wählten sowohl Administrator und Event-Organisator Christian Denda als auch Beisitzer Dominic Brotz einstimmig wieder. Die einzige personelle Veränderung betraf den Posten des Ersatzrevisors. Diesen übernahm Neumitglied Oliver Schmid. Er wird die Raiffeisen-Filiale leiten, die Ende Mai oder Anfang Juni in Zollikon eröffnet werden wird. Zu reden gab bereits das 100Jahr-Jubiläum des Vereins, das 2019 stattfinden wird. Die Gewerbler sprachen sich dafür aus, zusammen mit der Männerriege und der Harmonie, die beiden Vereine werden ebenfalls 100, ein grösseres Fest zu veranstalten. «Zollikon kann wieder einmal ein zünftiges Fest vertragen», brachte es Widmer auf den Punkt. 8 Küsnachter Nr. 11 17. März 2016 GASTFAMILIE GESUCHT J’ai bientôt 16 ans, je cherche une famille d’accueil pour une année afin d’entreprendre une 10ème année d’école linguistique dès août 2016. Je joue du hockey sur glace. Merci de me contacter. A l a n, 079 240 30 06 Von Burg, Allmendstrasse 4 Küsnacht 044 910 42 75 Kehrichtabfuhr/ Tankstelle Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Messerschmied/Stahlwaren Rasenmäher/Schleiferei Teppiche/Parkett Vorhänge/PVC-Beläge M. Kürsteiner, Langägertenstr. 3 Seit 1952, Zollikerberg 044 391 62 62 Schmidli Innendekoration, Drusbergstr. 18, Erlenbach 044 910 87 42 Storenfabrik Umzüge Hausräumungen Kästli Storen AG, Leimbachstrasse 46 Zürich-Leimbach 044 482 36 81 www.kaestli-storen-ag.ch Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 ANKAUF Altgold, Silber, Zinn, Münzen, Uhren Reparaturen für alle Uhren und Schmuck. Bei Antik Walliser, Forchstrasse 20, Herrliberg H. Kurt, 079 409 71 54 - [email protected] Lehrverein Küsnacht Mitglieder, die für ihre Töchter oder Söhne Beiträge wünschen, werden gebeten, ihre Anmeldung bis 15. Mai 2016 mit folgenden Angaben – Name und Geburtsdatum des Kindes – Nummer der Urkunde – Angaben der Schule oder Lehrfirma Auf einen Blick Bäckerei-Konditorei Jeden Freitag in Herrliberg an Herrn J. Bruppacher Forchstrasse 155, 8127 Forch einzureichen. Für Ihre Eintragungen in unserer Rubrik «Auf einen Blick»: Frau H. Haltiner berät Sie gerne. Telefon 044 910 88 26 Die Mitglieder werden eingeladen zur Generalversammlung Donnerstag, 9. Juni 2016 um 19.00 Uhr im Restaurant Schützenstube Küsnacht (Hesligenstrasse 115) Küsnacht, 17. März 2016 Der Vorstand POLITIK Küsnachter Nr. 11 17. März 2016 9 «Wir sind das Dorf der kleinen Plätze» Der Erlenbacher Gemeindepräsident Sascha Patak (FDP) sprach mit dem «Küsnachter» über aktuelle Bauvorhaben, ein Flüchtlingsprojekt und die Begeisterung für sein Amt. Erhalten Sie dafür vom Kanton Unterstützung? Da sind wir jetzt in verschiedenen Gesprächen und Abklärungen. Es ist schwierig, weil verschiedene Abteilungen des Kantons betroffen sind. Ausbildung und Arbeit haben mit dem Sozialen, der Bildung, dem Arbeitsmarkt und der Gesundheit zu tun. Wir sind jetzt daran, mit den kantonalen Stellen abzustimmen, wer wofür zuständig ist. Annina Just, Oliver Linow Erlenbach hat keinen Dorfplatz und will auch kein Zentrum bauen. Wo begegnen sich die Erlenbacher? Erlenbach ist das Dorf der kleinen Plätze. Wir haben nicht einen Platz, an dem sich alles zentriert, sondern ganz viele verschiedene Plätze; im Dorf, am See, nahe am Wald. Das neue Alterszentrum im Gehren wird zum Beispiel auch einen schönen Platz bekommen. Apropos Flüchtlinge: Wie hat Erlenbach die Unterbringung der zusätzlichen Asylbewerber bewerkstelligt? Sie sind alle in Wohnungen untergebracht. Aber wir mussten uns dafür schon sehr anstrengen und suchen. Ausserdem arbeiten wir sehr gut mit den anderen Bezirksgemeinden zusammen. Bedeutet dies, dass Bewerber, die in die Quote von Erlenbach fallen, in anderen Ortschaften untergebracht sind? Ja, momentan wohnen noch zwei Personen in einer Nachbargemeinde. Sie werden aber nächstens auch in Erlenbach untergebracht. Das ist noch angenehm, wenn man sieht, welche Probleme eine grosse neue Zentrumsplanung mit sich bringen kann. Davon sind wir allerdings auch nicht ganz «verschont». Momentan läuft eine Testplanung im Bereich Erlibacherhof, und im Gebiet Sigst-Süd ist ein privater Gestaltungsplan erarbeitet worden. An beiden Orten sollen auch öffentlich zugängliche Plätze entstehen. Die Weiterentwicklung dieser beiden Gebiete im Dorfzentrum gehört zu unseren Legislaturzielen. Und können Sie schon sagen, in welche Richtung es bei der Testplanung geht? Wir stehen noch ganz am Anfang und haben ein Expertenteam der Stücheli Architekten AG mit dieser Testplanung beauftragt. Ziel ist es, den Rahmen der baulichen Möglichkeiten zu finden und Nutzungen zu besprechen. Bei einer Testplanung wird eher in groben Quadern geplant, visionär könnte ein solcher letztlich auch ein hohes Haus sein. Wie sieht der Zeitrahmen dieser Planung aus? Im besten Fall kann mit der Detailplanung in vier Jahren begonnen werden. Vorgängig braucht es aber eine eingehende Diskussion mit der Bevölkerung. Es ist wichtig, dass das Projekt vom Volk getragen wird. Bei der Schifflände wird auch umgestaltet. Was genau geschieht dort? Sie soll aufgewertet und neu gestaltet werden. Im Moment hat es dort viele Parkplätze und wenig Freiraum für die Bevölkerung. Dort soll unter anderem ein weiterer kleiner Platz mit Kiosk oder Bistro entstehen. Trotz diesen vielen Plänen hat der Gemeinderat im Finanzplan bis 2020 die Beibehaltung des aktuellen Steuersatzes vorgesehen. Ist das nicht eine gewagte Prognose? Wir sind der Meinung, dass dies im besten Fall möglich ist. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Steuereinnahmen nicht zurückgehen und auch die Ausgaben nicht zunehmen. Die künftige Finanzierung von Grossprojekten wird sicherlich noch zu diskutieren sein. Hat Erlenbach besser gehaushaltet als andere Gemeinden in der Region? Das kann ich nicht beurteilen. Wir haben viele Vorteile wie ein kompaktes Dorf, eine kleine Fläche und damit auch eine kleine Infrastruktur. Unsere Stimmberechtigten haben vor einigen Jahren einer Steuerfusserhöhung zugestimmt, um so das Geld für unser neues Alterszentrum auf die Seite legen zu können. Trotzdem wird man die Mindestuntergrenze des Nettovermögens, die man auf Bei Privatpersonen sind keine Asylsuchenden untergebracht? Nein, derzeit nicht. Was würde es für Erlenbach bedeuten, wenn die Quote erneut erhöht würde? Wir halten ständig nach Wohnraum Ausschau. Wenn sich etwas ergibt, springen wir sofort auf. Aber das ist natürlich eine Herausforderung für die Gemeinde. Vor allem auch personell. Sascha Patak ist seit 2014 Gemeindepräsident von Erlenbach: «Wenn ich zurück schaue, bin ich begeistert.» 15 Millionen Franken festgelegt hat, im 2017 um 5 Millionen unterschreiten. Wir wollen, wenn möglich, über ein Nettovermögen von 15 Millionen verfügen. Es ist unser Ziel, möglichst mit eigenen Mitteln unsere Grossprojekte finanzieren zu können und schuldenfrei zu bleiben. Dies bedingt aber befristet den Abbau des Nettovermögens. Steuern zu prognostizieren, ist eine Art Kaffeesatzlesen. Gemäss den finanzpolitischen Zielsetzungen für die Finanzperiode 2016– 2020 soll der Selbstfinanzierungsgrad der Investitionen zwischen 50 und 80 Prozent betragen. Kann das auch beim Neuen Gehren eingehalten werden? Mit der Realisierung des neuen Alterszentrums werden kurzfristig bewusst tiefere Werte in Kauf genommen. Ist man zuversichtlich, dies bei kommenden Projekten einzuhalten? Im Finanzplan 2016–2020 sind Nettoinvestitionen von 54 Millionen Franken eingestellt, zu deren Finanzierung voraussichtlich kurzfristig rund 10 Millionen Franken fremdfinanziert werden müssen. In Zukunft ist auch denkbar, für einzelne Projekte einen Investor zu suchen. Wäre dies eine Möglichkeit für das Areal Erlibacherhof? Zum Beispiel, ja. Aber auch im Sigst (siehe Kasten) haben wir Liegenschaften, bei denen dies zu einem Thema werden kann. Auch hier wird der meinungsbildende Austausch mit der Bevölkerung zentral sein. Wir haben eine sehr aktive Bevölkerung, mit der gut und sachlich diskutiert werden kann. Wenn ich auf meine bisherige Amtstätigkeit zurückblicke, bin ich immer wieder begeistert. Wie geht es mit dem Bau des neuen Gehren voran? Ist man im Zeitplan? Wir befinden uns gerade in der schwierigsten Phase. Beim Abbruch und Aushub bestehen die grössten Unsicherheiten. Wie ist der Boden beschaffen, sind Fels oder Altlasten vorhanden? Wir sind bald so weit, dazu eine klare Aussage machen zu können. Derzeit sind die Bauarbeiten aber etwas im Rückstand. Bezüglich Gesundheitskosten: Beim Budget 2016 wird eine Million Franken im Bereich Gesundheit eingespart gegenüber 2015. Wo spart man genau? Das liegt daran, dass wir die Miete für das Provisorium im Pflegeheim am See in Küsnacht bereits im letzten Jahr bezahlt haben. Wir sparen nicht bei den Leuten. Thema Asylbewerber: Erzählen Sie bitte, was das Projekt Oasis genau beinhaltet? Pfarrer Andreas Cabalzar und ich, als Privatperson, haben dieses Projekt angerissen. Das Ziel ist die Integration von jungen Asylbewerbern in den Arbeitsprozess. Dahinter stehen Gestaltungsplan Sigst-Süd Seit Anfang Februar liegt bei der Gemeinde Erlenbach der Gestaltungsplan Sigst-Süd auf. Es sind Detailgestaltungspläne, die auf Basis des vor drei Jahren angenommenen Rahmengestaltungsplans ausgearbeitet wurden. Wie Gemeindepräsident Sascha Patak sagt, soll der Dorfkern zwischen Bahnhof und Dorfstrasse mehr Leben erhalten. In Planung sind dazu ein Park, ein Mehrfamilienhaus, eine Tiefgarage und verschiedene weitere Gebäude auf privaten sowie gemeindeeigenen Grundstücken. Die Unterlagen liegen noch bis und mit 11. April während der ordentlichen Öffnungszeiten der Gemeindeverwaltung im Gemeindehaus (Bauamt, 2. OG) auf. (aj.) F:oli zwei Aspekte: der soziale, denn es ist für junge Asylbewerbern eine Tragödie, wenn sie es nicht schaffen, selbstständig zu werden, Sicherheit zu gewinnen und sich Respekt zu verschaffen. Der andere Aspekt ist die Finanzierung dieser Personen, ein rein monetärer Aspekt also. Wir investieren jetzt in die Ausbildung solcher Jugendlichen und machen somit eine Investition für die Zukunft. Da diese Personen sonst allenfalls ein Leben lang von der Sozialhilfe abhängig sind, sparen wir mittel- und langfristig massiv. Richtet sich dies nur an Flüchtlinge in Erlenbach oder auch in anderen Gemeinden? Es richtet sich auch an solche in anderen Gemeinden. Unsere Nachbargemeinden stehen dem Projekt auch sehr interessiert gegenüber. Wir wollen einen schematischen Aufbau machen, den andere Gemeinden dann übernehmen können. Konkret wird Unterstützung geboten bei der Suche nach einer Arbeitsstelle? Zuerst soll es neben Deutsch und Mathematik vor allem auch die fundamentalen Werkzeuge zum Arbeiten in der Schweiz vermitteln. Fertigkeiten wie Pünktlichkeit, Präzision, Beständigkeit sind für uns selbstverständlich, müssen aber auch erlernt werden. Wir haben alle in unserem Umfeld sehr gute Möglichkeiten, mit Geschäften zu reden und so begabte und willige Jugendliche z.B. für eine Anlehre zu platzieren. Sehr viele Asylbewerber wollen selbstständig leben und arbeiten und kein schlechtes Gewissen haben. Ihnen fehlt aber die Möglichkeit, dies zu beweisen; für diese Jugendlichen ist das Programm gedacht. In welchem Zeitraum soll das Projekt starten? Wir hoffen, dass wir dieses Jahr beginnen können. Was unternimmt die Gemeinde denn jetzt schon für die Flüchtlinge? Aus der Bevölkerung meldeten sich Freiwillige, die nun für Begleitungsaufgaben eingesetzt werden. Involviert in die Flüchtlingsarbeit ist neben der Gemeinde aber auch die reformierte Kirchgemeinde. Wo sehen Sie jetzt im kommenden Jahr die grössten Herausforderungen? Sicher im Bau des Alterszentrums Gehren. Wichtig sind aber auch die anderen Bedürfnisse der Einwohner. Wie gehen Sie das an? Als Dienstleistender für die Gemeinde sehe ich es als eine meiner Aufgaben, mit den Leuten zu sprechen und zu hören, wo ihre Bedürfnisse liegen. Wir haben eine tolle Bevölkerung, die gerne etwas bewegt. Sie scheinen richtig Freude an Ihrer Arbeit zu haben. Planen Sie, Ihre Amtszeit über 2018 hinaus zu verlängern? Das ist noch weit weg, und zuerst müsste ich wiedergewählt werden. Aber im Moment ist meine Begeisterung für Erlenbach und meine Funktion ungebrochen. Auch die Arbeit im Gemeinderat und mit der enorm effizient arbeitenden Verwaltung ist einzigartig. Ich höre von Grabenkämpfen in anderen Gemeinden, in denen ich nicht Präsident sein wollte. Natürlich gibt es auch in Erlenbach schwierige «Kunden», die einen sehr beschäftigen können. Das wären? Organisationen oder Private? Sagen wir mal Leute mit sehr speziellen Ansprüchen, Vorstellungen oder Erwartungen. Aber die sind in Erlenbach zum Glück eine absolute Ausnahme. Woran liegt das? Ich denke, dass sich unsere Bevölkerung in Erlenbach wohlfühlt. Und die Personen, die sich bei uns engagieren, engagieren sich für eine Sache und nicht um sich selbst zu profilieren. 10 Stadt Zürich Nr. 11 17. März 2016 AKTUELL Von links: «Cheap Art» von Jim Avignon (Berlin), 3D-Design von Jan Löchler (Baden), Illustration von Kevin Zysset (Zürich), visuelle Kommunikation von Nicolas Friedli (Basel). Schweizer Grafik – analog und digital Die Grafik16, die dreitägige Schweizer Werkschau für Grafikdesign und visuelle Ausdrucksformen, öffnet am Freitag ihre Türen. An der fünften Ausgabe der GrafikSchweiz zeigen 130 nationale und vereinzelt internationale Grafiker, Illustratorinnen, Typografen, visuelle Gestalterinnen, Game Designer und Künstlerinnen ihre liebsten aktuellen Arbeiten. Die Grafik16 will aktuelle Tendenzen und die vielseitigen Ausdrucksformen von Grafik-Designs aufzeigen. Zu ebendiesen Ausdrucksformen gehören Classic & Crossover Media – Grafik-Design, Icon Design, Typografie, Corporate Identity, VectorGrafiken und Illustration – genauso wie Urban- und Streetart, Graffiti sowie Digital & New Media mit Application und Web Design, Motion Graphic, Interaction und Game Design oder 3D-Animation und 3D-Mapping. Teil der Grafik16 ist denn auch die Sonderausstellung #Game16 mit Beiträgen von über 50 Game-Designern und -Produzenten, wobei 3 Kunsthochschulen und 11 Studios beteiligt sind. Die Game-Schau wird wie der Bereich Digital & New Media von der Kulturstiftung Pro Helvetia mitkuratiert. Stargäste an der Grafik16 sind der kalifornische Künstler Dave «Persue» Ross, Schöpfer der berühmten Graffiti-Figur «BunnyKitty» – eines heroischen Kätzchens im Hasenkostüm –, und der deutsche Pop-Art-Künstler Jim Avignon, nach eigenen Angaben mit durchschnittlich 4,37 Werken pro Die Illustratorin Gina Graeser aus Zürich hat eine Vorliebe für Comics und Haariges. Foto: zvg. Tag «der schnellste Maler der Welt», der seine Bilder oft zu sehr niedrigen Preisen verkauft oder gar verschenkt. Auch andere bekannte Namen sind an Live-Painting für einen guten Zweck der Grafik16 vertreten. Etwa die Zürcher Grafikerin und Illustratorin Blanda Eggenschwiler, die für internationale Brands und für Magazine wie «Vogue», «Elle» und «Rolling Stone» arbeitet. Oder der Badener UrbanArt-Künstler Claude «Note» Lüthi, unter dessen Leitung die Justiz- und Vollzugsanstalt Lenzburg in Streetart gehüllt wurde. Die Zürcherin Ona Sadkowsky ist wieder mit ihren unverkennbaren Comic-Figuren mit dabei, ebenso Ata «Toast» Bozaci, einer der prägenden Künstler der Schweizer Urban Art, oder der gebürtige Pole Sebastian Onufszak, der zu den renommiertesten Illustratoren und Designern in Deutschland gehört. (mai.) Freitag, 18., bis Sonntag, 20. März, jeweils 11–20Uhr, Maag Halle, Hardstrasse 219, 8005 Zürich. www.grafik-schweiz.ch. Die GDK Gestaltungsschule Zürich ist mit Live-Painting an der Grafik16. Für das Projekt konnte der bekannte Illustrator Frederick «Fredinko» Rossmann gewonnen werden. Er zeichnet an den drei Tagen auf sechs grossen, unterteilten Leinwänden Linien und Formen vor. Besucherinnen und Besucher können dann die Illustration mit Molotow-Farben füllen. Die so entstehenden quadratischen Painting-Tafeln (50 x 50 cm) sind für einen Obolus erwerbbar. Den Erlös spendet GDK Zürich an die gemeinnützige Organisation Viva con Agua, die sich für einen weltweiten menschenwürdigen Zugang zu sauberem Trinkwasser einsetzt. (mai.) Kiko Milano eröffnet einen neuen Trendshop im Letzipark Mit Kiko Milano eröffnet das aktuell angesagteste und grösste italienische Label für Kosmetik, Makeup und Skin-Care seinen ersten Store auf Zürcher Stadtgebiet. Kiko Milano ist ein italienisches Kosmetikunternehmen mit über 700 Verkaufsstellen auf der ganzen Welt. Mit dem Einzug in den Zürcher Letzipark eröffnet Kiko bereits seinen 12. Standort in der Schweiz seit dem Markteintritt in 2013. Der trendige Kosmetik-Anbieter empfängt seine Kundinnen und Kunden im über- Kiko Milano spricht junge, modebewusste Menschen an. sichtlich und sehr funktionell eingerichteten Beautyparadies nach nur zweimonatigen Umbauarbeiten. Auf den 64 Quadratmeter der ehemaligen Foto: zvg. Ladenfläche von Schirm Fredi auf der mittleren Verkaufsebene zwischen We Men und Manor ist eine grosse Auswahl an einzigartigen Far- Fotos: zvg. ben, Effekten und wohltuenden Texturen zu finden. Kiko Milano bietet eine breite Palette an innovativen Make-up-, Gesichts- und Körperpflegeprodukten zu attraktiven Preisen an, alle «Made in Italy». Somit wird ganz bewusst eine junge, sehr modebewusste Zielgruppe angesprochen, die immer auf der Suche nach dem neusten Trend ist. Das grosse Angebot umfasst sichere und wirkungsvolle Produkte von höchster Qualität, die in Europa entwickelt und in Italien produziert und nur in Kiko-eigenen Stores verkauft werden. Für Centerleiter Renato Blösch ist der Einzug von Kiko Milano ein Glücksfall: «Mit Kiko eröffnet im Let- Publireportage zipark ein weltweit sehr erfolgreiches Shop-Konzept im Beautybereich, dass bestens zu unserem jungen und urbanen Publikum passt.» Auch Sandra Freund, Country Director Switzerland & Austria von Kiko Milano, ist stolz auf die Premiere: «Wir freuen uns sehr, dass wir mit der KikoShop-Eröffnung im Einkaufszentrum Letzipark nun auch in der Stadt Zürich vertreten sind. Das neue KikoTeam im Letzipark freut sich darauf, die anspruchsvollen und trendbewussten Stadtzürcher Kundinnen professionell und umfassend mit den neuesten Make-up-Trends beraten zu dürfen.» (pd.) www.letzipark.ch ANZEIGEN KLEINANZEIGEN Wohnungen Ärztin sucht 2-Zi.-Mietwohnung ab 1. 7. 2016. Übernimmt gerne Gartenarbeit. Telefon 079 634 62 27 KLEINANZEIGEN IMMOBILIEN Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG,«Kleinanzeigen»,Buckhauserstr.11,8048 Zürich.Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten MARKTPLATZ / AKTUELL Küsnachter Nr. 11 17. März 2016 11 Publireportage Entsäuern und entschlacken? Drogerie lädt zum Body-Detox Es ist unvermeidlich, dass man durch Umwelteinflüsse und die Nahrung belastende Substanzen zu sich nimmt. Heutzutage ist es deshalb wichtig, den Körper bei der Ausleitung von Schadstoffen zu unterstützen. Die Entsäuerung und Entschlackung mit dem Body-Detox-Elektrolyse-Fussbad haben sich deshalb bewährt, weil Tausende von spezialisierten Schweissdrüsen an den Füssen eine überdurchschnittliche Ausleitung ermöglichen und wie eine zweite Niere wirken. Beraten lassen und testen Interessierte können sich am Freitag, 18. März, in der Pill Apotheke & Drogerie Schwanen in Erlenbach kostenlos beraten lassen und das Body-Detox-Fussbad testen. Eine Anmeldung wird empfohlen. Die Beratung dauert rund 20 Minuten. Kontakt und Anmeldung: Pill Apotheke & Drogerie Schwanen, Seestrasse 71, Erlenbach, Telefon 043 266 92 12. Jeden Freitag offeriert die Schwanen Drogerie allen Seniorinnen und Senioren gegen Vorweis eines AHV-Ausweises und einer Kundenkarte zehn Prozent Rabatt. (pd./pw.) Body-Detox-Beratungstag in der Pill Apotheke & Drogerie Schwanen, Seestrasse 71, 8703 Erlenbach, Tel. 043 266 92 12. Eine Anmeldung wird empfohlen. Seung Yeun Huh und Kiwanis-Präsident Peter Ruckstuhl. Foto: zvg. Die Küsnachter Marc Mihaljevic und Leonardo Maranta (rechts). Foto: zvg. Check an Konservatorium Zürich Schacherfolg für Küsnachter Peter Ruckstuhl, Präsident des Kiwanis Club Zollikon, übergab Seung Yeun Huh, Prorektorin des Konservatoriums Zürich, einen Check über 3000 Franken. Nach dem Motto «Wir leben Musik» fördert die Musikschule Konservatorium Zürich (MKZ) junge Talente zwischen 14 und 24 Jahren. So können von Mai bis Dezember Konzerte an verschiedenen Orten – unter anderem in der Tonhalle Zürich – durchgeführt werden. Seit mehr als 16 Jahren orga- nisiert der Kiwanis Club Zollikon für das Jugend Sinfonieorchester Zürich (JSOZ) ein Konzert in Zollikon. Letztes Jahr wurden unter Leitung des Dirigenten David Bruchez-Lalli der sinfonische Satz «Pacific 231» von Arthur Honegger, das Cello-Konzert Nr. 1 aMoll von Camille Saint-Säns mit der Solistin Charlotte Wieser und die Sinfonie Nr. 8 von Antonin Dvorak aufgeführt. Der Reinerlös der Konzerte kommt jeweils dem JSOZ zugute. Der Höhepunkt war das Konzert im November 2015 in der Concert Hall des Arts Centers in Seoul. Vor 2800 Besuchern spielten sie zusammen mit koreanischen Musikern. (e.) Beim Qualifikationsturnier zur Schweizer Meisterschaft in Nyon erspielten sich zwei Küsnachter vordere Plätze. Marc Mihaljevic wurde Zweiter in der Kategorie U10. Über 150 der besten Jugendspieler der Schweiz trafen sich am letzten Wochenende in Nyon zum Schachwettkampf in vier Alterskategorien. Vom Freitagabend bis zum Sonntagnachmittag kämpften sie um Punkte. Mittendrin die beiden Küsnachter Klassenkameraden Marc Mihaljevic und Leonardo Maranta. Sieben Partien waren in der Kategorie U10 zu spielen. Marc Mihaljevic gewann sechs Begegnungen und verlor nur eine, gegen den späteren Turniersieger Clemens Gamsa. Es war ein harter Kampf, der über eineinhalb Stunden und 70 Züge dauerte. Leonardo Maranta spielte ebenfalls vorne mit und hätte sich mit einem Sieg in der letzten Runde noch den fünften Platz gesichert. Leider vergab er trotz vorteilhafter Position den Gewinn und spielte die letzte Partie remis, was zum sehr guten elften Rang bei insgesamt 33 Teilnehmern reichte. (e.) 12 Stadt Zürich Nr. 11 17. März 2016 AU TO M O B I L Windschlüpfriger Prius ist Toyotas Stolz Weil jeder den Toyota Prius kennt, durfte auch aus dem neuen kein «schönes» Auto werden. Das Verbesserungspotenzial wurde ansonsten genutzt, was insbesondere die Taxihalter interessieren dürfte. Jürg Wick Toyota hat den ersten Hybrid in Grossserie in Europa im Jahr 2000 als optisch profane Limousine mit vier Türen lanciert und mit kleinen Volumen Erfahrungen gesammelt. Die zweite Generation schaffte 2003 als Fünftürer den Durchbruch, nicht zuletzt dank der gewöhnungsbedürftigen Karosserie mit Alleinstellungsmerkmal. Jeder Mensch erkannte den Prius, selbst an Autos völlig desinteressierte Politiker(innen). Nicht wenige schafften sich deshalb sogar einen an, um sich ein artgerechtes Umweltmäntelchen anzuziehen. Nur so liess sich die teure Hybridtechnologie vorerst unter die Leute bringen. Nun wenden die Japaner die gleiche Strategie bei ihrem ersten Wasserstoffauto an, dem Mirai; unverwechselbar, aber mit keinerlei Ambitionen auf einen Schönheitspreis. Der Prius ist gewachsen Mit dem Prius Generation vier bleiben sie dabei; ein Schönling ist der neue nicht geworden, aber als Ökoauto erkennt man ihn sofort. Über die provokative Gestaltung der Heckleuchten und die fein herausgearbeiteten schwarzen C-Säulen wurde das Profil weiter geschärft, und wie das Der neue Prius präsentiert sich in eigenwilligem Design. Er bietet mehr Platz, höhere Effizienz und einen günstigeren Preis als sein Vorgänger. so ist, musste das Auto auch etwas wachsen. Mit 4,54 Meter Aussenlänge und 1,76 Meter Breite streckt er sich um 8 Zentimeter in der Länge und um 2 zwischen den Aussenspiegeln. Das wird dem vor allem bei Taxihaltern weltweit sehr beliebten Prius helfen, sich noch besser zu etablieren. Weil die Batterie jetzt unter der Rückbank angeordnet ist, wuchs der Kofferraum um beachtliche 55 auf 501 Liter, und auch im Fond ist etwas Raumgewinn hinzugekommen. Wegen der hinter den Vordersitzen abfallenden Dachform möchte man den Taxifahrern allerdings beinahe empfehlen, der hinten zusteigenden Kundschaft via «Polizeigriff» beim Einsteigen zu helfen; einmal Platz ge- nommen, ist die Kopffreiheit hinten aber ganz ordentlich. Sonst kommt einem alles bekannt vor. Armaturen und Bedienung sind zuerst etwas gewöhnungsbedürftig, aber letztlich okay. Und er fährt sich sehr flott (0 auf 100 km/h in 10,6 Sekunden), obwohl die werksseitige Gesamtleistung um rund 14 PS auf 122 PS abgenommen hat. Verbesserungen wurden insbesondere bei der Aerodynamik erzielt. Der cw-Wert von 0,24 stellt einen momentanen Bestwert dar, der Normverbrauch konnte von 3,9 auf 3,3 Liter auf 100 Kilometer reduziert werden (70 statt 89 Gramm CO2/km). Im Alltag lässt sich dieser annähernd erreichen, sofern man von den Rekuperationsmöglichkeiten ausgiebig Ge- brauch macht. Theoretisch kann man den Hybrid bis zu 110 km/h rein elektrisch fahren, und für einige Kilometer in Wohngebieten reicht die Stromversorgung nun auch. Sogar etwas günstiger geworden Seine Unterhaltskosten sind inzwischen legendär, dazu gehört nicht bloss der Verbrauch, sondern auch der Bremsverschleiss. Die Batterie ist nicht nur gemäss Toyota Schweiz, sondern nach Rückfrage auch bei Taxiunternehmungen für einen Betrieb von weit über 200 000 Kilometer standhaft. Von den 11 850 in der Schweiz verkauften Prius sind rund 10 900 immer noch in Betrieb. Das sagt einiges über die Standhaftigkeit der Akkus aus. Ausstat- Ford fährt mit dem neuen Ranger vor Nach einem Facelift ist der Ranger hübscher, sparsamer und moderner. Ein Fremdkörper im Schweizer Strassenverkehr bleibt der grosse Pick-up dennoch. Wir mögen ihn trotzdem – oder gerade deswegen. Verschiedene Varianten Spannender für die Schweiz dürften aber der 3,2-Liter-5-Zylinder-Diesel mit 200 PS sein, der ausschliesslich mit Automatik angeboten wird, sowie die Topvariante Wildtrak, die mit Teilledersitzen, schicken Ziernähten und einer umfangreichen Ausstattung auftrumpft. Von aussen sehen aber alle Varianten gut aus; wie Gölä mit seinen Tattoos hat auch der Ranger sein Aussehen weiterentwickelt. tungsbereinigt ist der neue Prius, dem man auch eine bessere Agilität nachsagen darf, mit 36 900 Franken leicht günstiger geworden. Im Vergleich zu 2009 trennen ihn 16 900 Franken, was dem starken Franken zu verdanken ist. Die vierte Generation kommt ab diesem Monat zur Auslieferung, das Modellprogramm wurde auf zwei Versionen (1,8 L Sol und 1,8 L Sol Premium) gestutzt. Über eine Allradversion wird in Japan scheinbar nachgedacht, sicher ist gemäss Philipp Rhomberg, Generaldirektor Toyota Schweiz, aber nichts. Lieber erwähnt er, dass der bei den Taxiunternehmen inzwischen ebenfalls beliebte Prius+ Wagon Hybrid weiterhin im Programm figuriert. AUTONEWS Nissan Nissan wird noch in diesem Jahr den NV300 auf den Markt bringen, der nach dem Wegfall des Primastar die Lücke zwischen NV200 und NV400 schliesst. Gebaut wird das neue Modell von Allianzpartner Renault. General Motors General Motors benennt seine Motorensparte Powertrain in GM Global Propulsion Systems um. Damit will das US-Unternehmen den Veränderungen beim Fahrzeugantrieb Rechnung tragen. Dave Schneider Seit der Überarbeitung verbrauchen die drei angebotenen Dieselmotoren des Ford Ranger bis 17 Prozent weniger als vorher, obwohl sie teilweise mehr leisten. Die Version mit 2,2-Liter-4-Zylinder-Diesel in der stärkeren Version mit 160 PS, die wir mit manuellem 6-Gang-Getriebe fahren, brüstet sich mit einem Durchschnittsverbrauch von 6,5 Litern und einem CO2-Ausstoss von 171 Gramm pro Kilometer. Das ist sehr gesittet für diesen riesigen Chrampfer mit bis 5,4 Meter Länge und über 2,2 Tonnen Leergewicht (je nach Variante). Den gleichen Motor gibt es auch mit 130 PS, dann jedoch ohne Stopp-StartSystem. Wahlweise ist eine 6-GangAutomatik erhältlich. F: zvg. Volkswagen Für schweres Gelände und auch mehr: Der neue Ford Ranger macht seiFotos: zvg. nem Namen alle Ehre. Abseits der Strasse ist er stark. Der Pick-up ist als Zweisitzer (Single Cab), als 2+2-Sitzer (Extra Cab) mit kurzen, gegenläufig öffnenden Fondtüren sowie als vollwertiger Viertürer (Double Cab) erhältlich; der Single Cab wird als Einstiegsversion auch als reiner Hecktriebler angeboten. Freilich stehen verschiedene Abdeckungen für die Ladefläche bis hin zum Hardtop zur Wahl. Somit deckt der Ranger den Markt der Pick-upKäufer vom kostenbewussten Handwerker bis zum lifestyle-versessenen Grossstadtabenteurer komplett ab. Die Preisspanne bewegt sich zwischen 22 917 und 42 185 Franken. Der Kunde muss sich aber schon bewusst sein, dass er es hier mit einem Büezer zu tun hat – für den langen Familienausflug gibt es komfortablere Gefährte, auch wenn sich der Ranger in seiner neuesten Form durchaus bemüht, kultiviert zu sein. Bezüglich Technik ist er auf einem modernen Stand: Spurhalteassistent, Auffahrwarnsystem, Verkehrsschildererkennung und ein adaptiver Tempomat sind genauso erhältlich wie eine breite Palette von Audiound Infotainmentsystemen. Die Spitze markiert hier das Konnektivitätssystem Sync 2.0 mit Navi, grossem Touchscreen und sechs Lautsprechern. Digitales Radio gibt es in allen Varianten nur gegen Aufpreis. Gute Übersicht Auf der Strasse lässt sich der Koloss einfach bewegen und dank einer guten Übersicht auch verhältnismässig leicht manövrieren. Der Abrollkomfort des hinten blattgefederten Ranger wirkt im Vergleich mit modernen SUV etwas grobschlächtig, für einen rustikalen Pick-up macht er seine Sache aber sehr gut. Via Drehregler lässt sich der Allradantrieb während der Fahrt bis Tempo 120 zuschalten, für den gröberen Einsatz steht eine Untersetzung zur Verfügung. Ein elektronisches Sperrdifferenzial an der Hinterachse sorgt für mehr Traktion im Gelände. Dort, abseits der Strassen, kann der Ranger seine wahren Talente ausspielen. Dank einer Bodenfreiheit bis 23 Zentimeter, einer Wattiefe bis 80 Zentimeter, Böschungswinkeln von 28 Grad (vorne und hinten) und einem Rampenwinkel von 25 Grad kommt der Ford-Pick-up auch durch schweres Gelände. Natürlich sind die Anhängelast (je nach Version 1,6 bis 3,5 Tonnen) und die Nutzlast (1 bis 1,2 Tonnen) weitere Argumente für ein solches Fahrzeug. VW bekommt die Folgen des Dieselskandals zu spüren: Im Januar wurden in den USA 20 100 Einheiten verkauft, was einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14 Prozent entspricht. Toyota Toyota wird den neuen HybridCrossover, der auf der Studie CHR basiert und in Genf Premiere feierte, in der Türkei fertigen. Kia Das Kompakt-SUV Kia Niro kommt im 3. Quartal nach Europa. Der Antrieb: eine Mischung aus 1,6-Liter-Benziner (105 PS) und einem E-Motor mit 44 PS. Stadt Zürich Nr. 11 17. März 2016 13 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Raquel Marquard und Alexandra Classen (l.), «Girlsmusthave». Duma-Abegordnete Elena Volkovitch. Vergnügt in den Frühling: Hotelbesitzerin und Kommerzialrätin Ljuba Manz-Lurje mit ihren Gästen Renate Tanner (l.) und Renata Jacobs. Wenn Frauen Frühling feiern Dass der «Tag der Frau» am 8. März nicht zwingend mit feministischen Parolen oder gänzlich ohne Glamour begangen werden muss, bewies die «Spring Ladies Night». Die Freundinnen Ljuba Manz-Lurje und Raquel Marquard waren die Gastgeberinnen für den festlichen Anlass im Hotel St. Gotthard. 130 Ladys gaben sich ein Stelldichein. Angesagt war nebst Networking eine Modeschau, organisiert von Olivier Timonin, Inhaber der Boutique Coast in Küsnacht. Die Outfits wurden von Monique Hollinger, Aurélie Sulzer Wolfensberger, Jacqueline Sander, Sarah Geiger und Naomi, der Freundin von Raquel Marquards Sohn Vincent, vorgeführt. Zu sehen waren auch Preziosen von Bulgari, welche gleich bei Store Manager Claudio Quattrini bestellt werden konnten, sowie Pelze von Prato. Ein Give-away gabs von Yves Rocher ANZEIGEN und Coiffure Valentino. Dass der Champagner beim Apéro bereits reichlich floss, machte die Damengesellschaft munter und aufgekratzt. Für einen Stimmungshöhepunkt sorgte ein durchtrainierter «Chippendale». Die Frauen, denen das gefiel, kreischten vor Vergnügen, andere delektierten sich indes lieber am erlesenen Frühlings-Dreigangmenü. Nach Auffassung von Hotelbesitzerin Ljuba Manz sollte am «Tag der Frau» neben ernsteren Agenda-Themen ganz einfach mal der «Lebensfreude, Schönheit und Ausstrahlung der weiblichen Natur» gehuldigt werden. Die attraktive Unternehmerin geht selber mit bestem Beispiel voran. Ihre Moderation des Abends versprühte viel Esprit. Sie hat das Talent, alle mit ihrem natürlichen Charme und vereinnahmenden Auftreten zu begeistern und ihre Gäste Ekaterina Anisimova (Mitte) mit Ludmila Maximova und Ella Tatarinova (r.). auf ungezwungene Weise miteinander bekannt zu machen. Selber erinnerte sie sich an frühere Zeiten, als Frauen noch nicht das Beatrice à Porta und Sandra Vassalli (r.) genossen die «Ladies Spring Night». Society-Lady Monique Hollinger als Model in der Fashion-Schau von «Coast». Selbstverständnis und die Akzeptanz von heute genossen: «Als ich jung war, brauchte es noch die Unterschrift des Ehemanns, wenn man als Amüsierten sich bestens: Dr. Lotti Höner Dessauer (l.) und Claire Graf. Frau ein Haushaltgerät kaufen wollte. Dabei spielte es keine Rolle, dass man Managerin mit eigenem Gehalt war.» Kristina Dillier und Bea Pure Lebensfreude: Margit Blum (r.): Harmonie in Van Geloven und Socialite Rot und Schwarz. Shawne Fielding, 14 Küsnachter Nr. 11 17. März 2016 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Die Pestalozzi Bibliothek (www.pbz.ch) empfiehlt: Tragisches Ende Für diesen Roman hat sich die amerikanische Autorin Lily King von den Forschungsreisen Margaret Meads inspirieren lassen. Neuguinea, Anfang der 1930er-Jahre: Die junge Ethnologin Nell Stone lebt mit ihrem Kollegen und Ehemann Fen bei den Tam, einem weiblich dominierten Volksstamm. Unterschwellig ist immer ein Konkurrenzkampf spürbar. Als der Ethnologe Andrew Bankson zum Ehepaar stösst – er ist nach langen Jahren einsamer Feldforschung dankbar für jeden Kontakt –, entsteht eine neue Dynamik. In nächtelangen Diskussionen entwickeln sie neue Theorien und Gedankenmodelle. Dabei kommen sich Nell und Andrew näher, und die Geschichte endet – anders als im richtigen Leben von Margaret Mead – tragisch. Dank Kings gründlicher Recherche lernt man einiges über die Lebensweise und die Riten des hier geschilderten Volkes. Die Problematik und Grenzen der Feldforschung kommen in diesem faszinierenden Roman ebenfalls zur Sprache. Lily King. Euphoria. C.H. Beck, 2015 Ungeschönt Ob dies «die wohl schönste und unsentimentalste Liebesgeschichte dieses Jahrzehnts» ist, wie es die «New York Times» schreibt, sei dahingestellt. Ein lesenswerter Roman über Entfremdung und Verlorenheit in dieser Welt ist es auf jeden Fall. Schauplatz ist New York. Die Uigurin Zou Lei ist nach dem Tod ihrer Eltern über Mexiko bis hierhin geflüchtet. Sie hat keine Aufenthaltsbewilligung und lebt in ständiger Angst, wieder ausgewiesen zu werden. Arbeit hat sie in einer chinesischen Suppenküche gefunden, und in der Freizeit treibt sie wie besessen Sport. Sie verliebt sich in den traumatisierten, tablettensüchtigen Irak-Veteranen Skinner, mit dem sie sich kaum verständigen kann – das grösste Vergnügen ist für die beiden, einen Nachmittag im Fitnesscenter zu verbringen. Das kann nicht gut gehen und geht nicht gut. Eines Tages rastet Skinner ganz aus und begeht Selbstmord. Zou Lei verliert ihre wenigen Habseligkeiten und muss einmal mehr flüchten. Atticus Lish erzählt mit dokumentarischer Härte und in einer ungeschönten, rohen Sprache, die uns die Welt mit den Augen einer Uigurin sehen lässt. Atticus Lish. Vorbereitung auf das nächste Leben. Arche Verlag, 2015. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 17. März Freitag, 18. März Montag, 21. März 14.30 Seniorennachmittag: Mit musikalischer Besinnung. Kirchenzentrum St. Agnes, Erlenbach. 18.15 Turnen für jedermann: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt. Unter der Leitung von Bruno F. Dümmler, dipl. Turn- und Sportlehrer. Jeden Donnerstag (ausserhalb der Schulferien) in der unteren Turnhalle des Schulhauses Zentrum, Rigistrasse, Küsnacht. Dauer eine Stunde; Garderoben/Duschen stehen zur Verfügung. Unkostenbeitrag oder Jahresbeitrag beim Leichtathletikclub Küsnacht. Auskunft: Bruno F. Dümmler, Telefon 044 911 02 18. 19.00–20.00 Ski-Fit 2015/16: Skiturnen für jedermann und -frau, organisiert vom Bürgerturnverein Küsnacht. Jeden Donnerstag (ausser in den Schulferien) bis zu den Frühlingsferien. Keine Anmeldung nötig, Einstieg jederzeit möglich. Leitung/Infos: Nelly Voegeli-Sturzenegger, voegi@ ggaweb.ch, 079 652 02 12, www.btvk.ch. Turnhalle des Limberg-Schulhauses, Küsnacht. 19.00–21.00 Workshop: «Frühlingserwachen»: Auskunft und Anmeldung bis 13. März: [email protected], www.keramik-stall.ch. Keramik-Stall Forch, General-Guisan-Strasse, Forch. 19.30–21.00 Impuls Erziehung: Dökterle – Sexualität bei Kleinkindern: Ein fachlicher Input und Raum für eigene Fragen. Für Eltern und Erziehende. Annette Frey, Erziehungsberaterin, kjz Männedorf. Anmeldung: familienzentrum@kuesnacht. ch. Familienzentrum Küsnacht, Obere Witlisgasse 28, Küsnacht. 15.00–17.00 Live-Pianomusik: Mit Evelyne Kunz. Restaurant Rondo, Sennhofweg 23, Zollikerberg. 19.30 Kinoabend: «Cinema Paradiso (deutsch). Freizeitzentrum Zumikon, Dorfplatz 9, Zumikon. 15.00 Nachmittagsunterhaltung: Mit Claudio De Bartolo zum Frühlingsanfang. Alterszentrum Sonnenhof, Lerchenbergstrasse 35, Erlenbach. Dienstag, 22. März Samstag, 19. März 10.00–14.00 Kinderkleiderbörse und Spielzeugbörse: Heslihalle, untere Heslibachstrasse 33, Küsnacht. 19.30 Jahreskonzert Jumurz: Die Jugendmusik unterer rechter Zürichsee spielt zusammen mit Carlo Brunner. Gschwelltibuffet für 18 Franken. Gemeindesaal Zollikon. Türöffnung: 18 Uhr, Konzertbeginn: 19.30 Uhr. Tickets: Erwachsene 28 Franken, Jugendliche bis 16 Jahre 10 Franken. Vorverkauf über [email protected] oder Ambros Locher, Fritz-Gottlieb-Pfister-Weg 57, 8703 Erlenbach. Sonntag, 20. März 14.30 Jahreskonzert Jumurz: Die Jugendmusik unterer rechter Zürichsee spielt zusammen mit Carlo Brunner. Gemeindesaal Zollikon. Türöffnung: 14 Uhr, Konzertbeginn: 14.30 Uhr. Mit grossem Kuchenbuffet und Getränken. Tickets: Erwachsene 28 Franken, Jugendliche bis 16 Jahre 10 Franken. Vorverkauf über vorverkauf@bluewin. ch oder Ambros Locher, FritzGottlieb-Pfister-Weg 57, 8703 Erlenbach. 14.30-15.15 Bilderbuchgeschichten aus dem Koffer: Von den Bibliothekarinnen erzählt. Die Bibliothek Küsnacht lädt alle kleinen und grossen Kinder ab 3 Jahren zu einer spannenden Kamishibai-Erzählstunde ein. Zwischen den zwei Geschichten gibt es einen kleinen Zvieri. Der Eintritt ist frei. Es ist keine Anmeldung nötig. Bibliothek Küsnacht, Seestrasse 123, Küsnacht. Mittwoch, 23. März 15.00-17.00 Osterbasteln in der Chrottegrotte: Mit den zwei Bastelfrauen Sarah und Trixie basteln wir ein Nestli und bemalen Ostereier mit Kindern zwischen 5 und 10 Jahren. Die Kosten betragen für Mitglieder der Familienclubs 5 Franken und für Nicht-Mitglieder 15 Franken (Material). Ein kleines Oster-Zvieri wird offeriert. Chrottegrotte, vis-à-vis Gemeindehaus, Küsnacht. Donnerstag, 24. März 9.00–11.00 Lesung booXkey: Susanne Vollenweider und Marie-Helen Lüchinger. Höchhus, Seestrasse 123, Küsnacht. Osterausstellung in der Brocki Seit 100 Jahren besteht die Küsnachter Brockenstube. Nicht ganz so viele Jahre, aber auch mit langer Tradition findet alljährlich eine Osterausstellung statt. Aktuell erweitert die Osterausstellung mit Dekoartikeln rund um das Osterfest das Angebot der Küsnachter Brockenstube. Sie hat jeweils am Mittwochnachmittag von 15 bis 18.30 Uhr geöffnet. Die Brocki wird vom Frauenverein Küsnacht betrieben und nimmt Kleinmöbel, Geschirr, Nippsachen, Haushaltgegenstände und auch sehr gerne gute Kleider entgegen. Die ehrenamtlich arbeitenden Frauen vergeben das erwirtschaftete Geld an Die Brocki, ein Paradies für Liebhaber von Antiquitäten. Foto: zvg. schweizerische Institutionen und Organisationen sowie an die Patengemeinde Mastrils GR für den Verein Altershilfe. Ware für die Brocki kann nur während der Öffnungszeiten angenommen werden. (aj.) Brockenstube Freihofstr. 20, Küsnacht. Offen jeweils am Mittwoch 15–18.30 Uhr. KIRCHEN Katholisches Pfarramt Küsnacht-Erlenbach Reformierte Kirchgemeinde Küsnacht Küsnacht, St. Georg Palmsonntag Samstag, 19. März 9.30 «Fiire mit de Chliine» in der Krypta 17.00 Eucharistiefeier Sonntag, 20. März 10.30 Familiengottesdienst anschliessend Suppenzmittag Freitag, 18. März 19.30 Kirche: Jugendgottesdienst Pfrn. Judith Wyss Itschnach Friedhofkapelle Hinterriet Sonntag, 20. März 9.00 Eucharistiefeier Erlenbach Kirchenzentrum St. Agnes Samstag, 19. März 18.30 Familiengottesdienst Sonntag, 20. März 10.00 Kirche: 3.-Klass-Gottesdienst zum Thema «Abendmahl» Pfr. René Weisstanner Anschliessend Apéro 10.15 Pflegeresidenz Bethesda Heimgottesdienst Pfrn. Ruth Stenger Dienstag, 22. März 18.15 Seniorenheim Wangensbach Heimgottesdienst Pfrn. Brigitte Crummenerl und Pfr. Karl Wolf Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Philippa Schmidt (phs.), Annina Just (aj.), E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Willy Neubauer (wn.), Nicole Isele (is.), Annemarie Schmidt-Pfister (asp.) Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Küsnachter Veranstaltungen & Freizeit Mit charmanter Selbstironie das Schweizer Mittelmass durchleuchten In «Hier oder Jetzt» überzeugt das Kabarettduo Valsecchi & Nater mit zeitkritischer Kleinkunst. Die Wortakrobaten nehmen Schweizer Eigenarten und Schrulligkeiten aufs Korn – von Schrebergärten des Mittelstands bis zu Mehrzweckhallen des Mittellands. Am 1. April holt der Kulturtreff Erlenbach das renommierte Kabarettduo Valsecchi & Nater auf die Bühne im Erlengut. Das Kleinkunstgespann präsentiert sein zweites abendfüllendes Programm «Hier oder Jetzt». Sie berichten vom Leben eines Menschen in der Mitte; dem durchschnittlichen Schweizer aus dem Mittelstand im Mittelland, in dem sich jeder ein Stück weit wiedererkennt. Mit geistreichem Witz, Selbstironie und Charme kurven Diego Valsecchi und Pascal Nater singend und spielend durch die Höhen und Tiefen der Durchschnittlichkeit. Das Programm besticht mit dichten und temporeichen Texten und gewitzten Polit-Seitenhieben. Weit entfernt davon, plumpes Politkabarett zu sein, bieten sie ein durchdachtes Gedankenspiel zur helvetischen Wirklichkeit, ein amüsantes Zwiegespräch Das Kabarettduo Valsacchi & Nater gastiert am 1. April mit seinem Programm «Hier oder Jetzt» beim Kulturtreff Erlenbach. Foto: zvg. mit ausgefeilten Pointen. In ihren ironisch und satirisch angehauchten Anekdoten verschonen die beiden keine Schweizer Eigenart. Persönliche Parodien Schauspieler Diego Valsecchi stammt aus dem Wallis und lebt in Bern. Sein Bühnenkollege Pascal Nater kommt aus Winterthur und arbeitet am Aarauer Theater Marie als Theatermusiker. Diese geografischen Bezüge sind auch für das Programm, das Valsecchi und Nater im Erlengut aufführen, von Bedeutung, da sie nur hinterfragen, was sie selbst tatsächlich kennen. Die charmante Analyse von Mehrzweckhallen, Schrebergärten, der Demokratie und der Generation Y vom sprechenden Pianisten und dem singenden Schauspieler überzeugt von Anfang bis Schluss. Dazwischen gibt es wie immer eine Pause mit feinen Häppchen. (e.) Valsecchi & Nater, «Hier oder Jetzt», Musikkabarett im Erlengut, 1. April, 20 Uhr im Gutskeller Erlengut. Ticketverkauf: Ab zwei Wochen vor Veranstaltungsbeginn unter [email protected] und direkt in der Gemeindebibliothek, Schulhausstrasse 40, Erlenbach. Eine Veranstaltung des Kulturtreffs Erlenbach. Ausstellung mit Sicht auf See und Berge Über ein Dutzend Künstler aus der Region stellen vom 20. März bis 30. September ihre Skulpturen im Garten des Hotels Wassberg in der Forch aus. Zu bestaunen sind Kunstwerke aus Stein, Holz, Metall und Glas. Zusammen mit den Kuratoren André Becchio und Thomas Joerger organisiert das Hotel Wassberg in diesem Sommer die erste «Kunst Wassberg Skulpturenausstellung» mit 13 Künstlern aus der Region. Es sind dies: Marcel Max Bernet, Markus Graf, Beat John, Thomas Joerger, Susan Kopp, Gabriel Mazenauer, Hans Neracher, Peter Noser, Brigit Richei, Heinz Schmid, Brigitte Schneider Zbinden, Tinu Schüpbach und Monika Schudel. Sie alle werden vom 20. März bis 30. September ihre windund wetterfesten Skulpturen im Garten des «Wassberg» vor grandioser Kulisse mit Greifensee und Säntis ausstellen. Am Sonntag, 20. März, findet von 14 bis 18 Uhr die Vernissage «Kunst Wassberg» statt. Alle Künstler werden anwesend sein. Während des ganzen Nachmittags finden Künstlergespräche statt. Der «Wassberg» lädt zum Frühlingsfest ein und offeriert der Bevölkerung feine Getränke und kleine Frühlingssnacks. Während des ganzen Sommers werden Veranstaltungen rund um die Kunst stattfinden. (e.) Sonntag, 20. März, bis Freitag, 30. September, Vernissage: Sonntag, 20. März, 14 bis 18 Uhr, Hotel Wassberg, Wassbergstrasse 62, 8127 Forch. Weitere Informationen: www.hotel-wassberg.ch. «Menschen-Rad I», gefärbte Zement-Eisenteile von Thomas Joerger. F: zvg. Die Skulptur «LIMIT» von Gabriel Mazenauer. Nr. 11 17. März 2016 15 16 Küsnachter Nr. 11 17. März 2016 AKTUELL Der Frühling naht: Die Wärme lässt die Blumen spriessen und die Gärten der Regionen in neuer Pracht erstrahlen. Foto: Oliver Linow Die Küsnachter Gärten blühen wieder Der Küsnachter Gärtner Fredi Biedermann referierte in der Bibliothek Küsnacht über seine Passion und weckte im Publikum die Lust auf den Frühling. Oliver Linow Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen, der Frühling naht. Ideale Voraussetzungen also für alle Gartenfreunde, sich wieder voll und ganz ihrem liebsten Hobby zuzuwenden. Als Einstimmung auf die Gartensaison referierte Fredi Biedermann – Besitzer der Gärtnerei Karrer in Küsnacht – am Mittwoch letzte Woche in der Bibliothek Küsnacht über seine Leidenschaft. Dabei versorgte er sein vornehmlich weibliches Publikum mit nützlichen Tipps und ging ausführlich auf die Fragen seiner Zuhörerinnen ein. Biedermann zeigte seine Begeisterung über die vielen schönen Gärten in der Region, äusserte aber einen Wunsch: «Viele Gemeinden heissen ihre Besucher an den Ortstafeln mit Blumenkisten willkommen. Ich würde es begrüssen, wenn wir das bei uns auch machen. Dadurch versprühen die langweiligen Ortstafeln sofort etwas Freundliches.» Seinen Vortrag unterbrach Biedermann immer wieder, um farbenfrohe Bilder von Blumen und Gemüse zu zeigen. Diese verfehlten ihre Wirkung nicht. «Da bekomme ich gleich Lust, in den Garten zu springen und loszulegen», schloss Bibliothekarin Esther Triet die Veranstaltung. Tipps für einen schönen Garten • Jeder Blumentopf benötigt einen Abfluss. • Die unterste Schicht sollte so beschaffen sein, dass dieser Abfluss nicht verstopft wird. • Pflanzen nicht mit zu viel Wasser ertränken (etwa 10 Prozent des Topfvolumens). • Beim Eindunkeln müssen die Beete trocken sein. • Die Pflanzen nicht mit zu kaltem Wasser giessen. • Der Standort darf nicht zu windig sein. • Die Pflanzen sollten nicht zu sehr in der Sonne stehen. regelmässig verabreichen. • Besonderer Rat für Basilikum: Diese Pflanze mag es, zum Beispiel mit einem Tuch, gestreichelt zu werden. Dadurch entwickelt sie robustere Blätter und ist weniger anfällig auf Schädlinge. • Dünger Zeitzeugen der Aryana-Bewegung blicken zurück Unter der Bezeichnung «Aryana» begannen in Herrliberg vor 100 Jahren die goldenen Jahre der Mazdaznan-Bewegung. Der Verkehrs- und Verschönerungsvereins Herrliberg erinnerte mit daran. Birgit Schlieper Es war mehr als ein Vortrag, was Jens Trautwein am vergangenen Montag in Herrliberg abhielt: Es war vielmehr gelebte Ortsgeschichte, die da über die Bühne ging. Trautwein aus Karlsruhe erinnerte in seiner spannenden und informativen Präsentation an die Zeit, als Herrliberg eine europäische Hochburg war. An eine Zeit, in der mehr als 1500 Besucher aus der ganzen Welt in ihren weissen Kleidern und Anzügen in das Dorf strömten. Zwischen 1915 und 1930 war Herrliberg der Wallfahrtsort für Anhänger des Mazdaznan. Unter dem Namen «Aryana» wurde er hier gelebt und – wahrscheinlich leider – auch wieder vergessen. Im Mittelpunkt der Bewegung standen zwei Männer: Otto Zachariah Hanisch und der Schweizer David Ammann. Hanisch war es, der die Verbindung von Glaube und Vegetarismus in den USA erfand. Er erfand sich auch gleich selber neu und schrieb sich eine eigene – abenteuerliche – Biografie. Bald nannte er sich Otoman Zar-Aduscht Hanish und dichtete sich Reisen ins ferne Persien und aufregende Erlebnisse und Erfahrungen an. Er arbeitete als Arzt, Musiker, Verleger und Redner. Vor allem aber schrieb dieser Hanish wie besessen Buch um Buch. Als er im Jahr Heinz Kihm (vorne) wurde von Otto Hanish, Vorreiter der Bewegung, sogar getauft. 1902 in den USA das Buch «Intime Studien» vorlegte, das sich mit den Funktionen der Geschlechtsorgane und des Geschlechtsverkehrs befasste, war seine Zeit in Amerika allerdings abgelaufen. «Für diese unzüchtige Literatur wurde er ausgewiesen», erklärte Trautwein den erfreulich vielen Zuhörern. Leben im Einklang mit der Natur Hanish zog in die Schweiz und heilte dort kurzerhand die todkranke Tochter von David Ammann. Dankbar für die Rettung der bereits aufgegebenen Tochter Hedwig (die erst mit 101 Jahren sterben sollte), wurde Ammann kurzerhand Mazdaznan-Botschafter in ganz Europa. Die Ironie des Schicksals: Als er in Deutschland das Buch «Intime Studien» auflegte, wurde er 1914 des Landes verwiesen. Kurzerhand kaufte Ammann in Herrliberg mehrere Grundstücke und rief die Aryana-Bewegung ins Leben. Die Gedanken dahinter sind alles andere als altmodisch oder abwegig: Alles dreht sich um eine gesunde Lebensführung, um den Einklang mit der Natur, der Reinheit mit sich selbst. Die «Mutter» der Aryaner ist Ainyahita, die 9000 v. C. als Hirtin im Himalaja völlig im Einklang mit der Natur gelebt haben soll. Ammann hatte die Idee einer Art urchristlichen Kommune, in der die Mitglieder aber keinen strengen Ritualen unterworfen wurden. «Mazdaznan ist eine Lebenswissenschaft wie Yoga», formulierte es Jens Trautwein, selber Anhänger der Glaubenslehre. 1915 begannen die goldenen Jahre für die Aryaner in Herrliberg. Es gab eine Buchdruckerei, eine Bäckerei, Gästehäuser und sogar einen eigenen Transformer, wenn viel Strom nötig Jens Trautwein aus Karlsruhe hatte einen spannenden und informativen Vortrag im Gepäck. Fotos: B. Schlieper war. Das Dorf boomte nur so, und die Herrliberger sahen dem Treiben interessiert zu. Dann – viel zu früh – verstarb David Ammann an einer Pilzvergiftung. «Es gibt Theorien, dass es das vielleicht doch nicht war. Aber das wissen wir nicht», so Trautwein. Mit Ammanns Tod begann die Auflösung der Aryaner-Bewegung in Herrliberg. Die Hypotheken wurden zu schwer, die Gäste – besonders aus Deutschland – blieben aus. Im Jahr 1931 wurde der Verein offiziell aufgelöst. Mazdaznan heute im Seefeld Doch die Bewegung lebte weiter in Herrliberg. Das belegen zum Beispiel zwei muntere Herren, die auch bei dem Vortrag des Verkehrs- und Verschönerungsverein zugegen waren: Heinz Kihm und Eugen Denzler. Kihm, der von Hanisch selber getauft worden war, ist Physiotherapeut und seit 1980 mit Vorträgen zur Mazdaznan-Bewegung in der Schweiz und Deutschland unterwegs. Eugen Denzler (91) lebt seit seiner Geburt in Herrliberg und den Gedanken der Aryaner. Seit je lebt er vegetarisch und bewirtschaftet seinen Garten mit Obstbäumen und Gemüse. Beide waren ein anschauliches Beispiel dafür, dass die Aryaner-Bewegung so ungesund nicht sein kann. Die Zürcher Mazdaznan-Bewegung hat mittlerweile in Seefeld ein neues Zuhause. Hier werden Vorträge, Seminare und Konzerte abgehalten. Die Tradition geht also ein paar Kilometer entfernt weiter. «Und Tradition ist dabei nicht die Anbetung von Asche, sondern die Bewahrung des Feuers», so Trautwein am Ende seines Vortrags, für den er von Antiona Baumann auf das Herzlichste bedankt wurde.
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