Kath. Pfarreiengemeinschaft Augsburg-Kriegshaber St. Thaddäus Hlgst. Dreifaltigkeit OSTERN 2016 80 Jahre St.Thaddäus: Am 23. Februar 1936 war der erste Gottesdienst in der Notkirche an der Tunnelstraße. Heute prägt der mächtige Backsteinbau, errichtet 1939 bis 1955 von Architekt Thomas Wechs, das Stadtbild am Oberhauser Bahnhof. Weihbischof Dr.Dr.Anton Losinger bei der Predigt zum 80jährigen Jubiläum von St.Thaddäus und Bürgermeister a.D. Theo Gandenheimer, ehemaliger ThaddäusMinistrant, beim Grußwort für die Stadt. Liebe Leserin, lieber Leser, „Frag hundert Katholiken, was das Wichtigste ist in der Kirche. Sie werden antworten: Die Messe. Frag hundert Katholiken, was das Wichtigste ist in der Messe. Sie werden antworten: Die Wandlung. Sag hundert Katholiken, dass das Wichtigste in der Kirche die Wandlung ist. Sie werden empört sein: Nein, alles soll so bleiben wie es ist!“ Mit diesen Worten des mittlerweile 90jährigen Schriftstellers und langjährigen Pfarrers in Frankfurt am Main, Lothar Zenetti, begann Weihbischof Dr.Dr. Anton Losinger seine Ansprache beim Jubiläumsgottesdienst in St.Thaddäus. 80 Jahre Pfarreigeschichte sind auch ein beredtes Zeugnis für den vielfältigen Wandel von Zeit und Gesellschaft. Schon der Blick zurück auf diese acht Jahrzehnte zeige uns, dass nichts so bleibt, wie es ist. Doch die Frage nach dem Sinn des Lebens ist stets eine drängende Frage für jede Generation. Tod und Leben, Dunkel und Licht, Schuld und Erlösung - Urfragen des Menschseins stehen im Zentrum der vor uns liegenden Kar- und Ostertage. Ganz herzlich lade ich als Mensch und Pfarrer dazu ein, diese Zeit zu nutzen, in der Liturgie unserer Kirchen die Mysterien unseres Glaubens auf sich wirken zu lassen, um nachzudenken und sich neu ergreifen zu lassen von der Kraft des Christentums. Herzlich Willkommen! Ganz einfach zum Da-Sein! 2 Nachdenklich und etwas wehmütig stimmen uns Abschiede in unseren beiden Pfarreien. Im August wären es zehn Jahre gewesen, dass Dillinger Franziskanerinnen mit zwei Ordensschwestern ein kleines Kloster in einem Wohnhaus mitten unter den Menschen unterhielten. Doch im Februar kam für sie die Zeit zum Aufbruch und zur Veränderung (vgl. Seite 13). Und zum 1. März ging mit dem Eintritt ins Ruhestandsalter eine ganze Ära auf dem Friedhof Kriegshaber zu Ende: Nach über 36 Jahren - in den vergangenen 16 Jahren unterstützt von seiner Ehefrau Waltraud - endete der Dienst von Hans-Georg Mayer. Mit Fug und Recht konnte er in all den Jahren voller Stolz auf „seinen“ Friedhof schauen. Wirtschaftlich stets grundsolide auf gesunden Beinen, kreativ, mit einem sensiblen Gespür für neuere Entwicklungen, war er als „Allrounder“ Fachmann für alles auf unserem Friedhof. Die neue Aussegnungshalle, trägt mit vielen sinnvollen Anregungen noch lange seine Handschrift. - Den Schwestern und dem Ehepaar Mayer bleiben wir in großer Dankbarkeit verbunden. Höchst erfreulich entwickeln sich in der Pfarrei Hlgst. Dreifaltigkeit die verschiedenen Arbeitskreise - auf Initiative der dortigen Pfarrversammlungen, unter Begleitung durch die Gemeindeberatung. Die Vielzahl von positiven Anregungen, die vor allem vom Arbeitskreis Ideensammlung zusammengetragen wurde, wird derzeit intensiv von den verschiedenen verantwortlichen Stellen und Gremien bearbeitet; für konkrete Endergebnisse ist es aber weitgehend noch zu früh, Zwischenergebnisse können jederzeit an den Schauwänden im Pfarrheim und in der Kirche Hlgst. Dreifaltigkeit eingesehen werden. Herzlichen Dank einmal mehr für alles Mitdenken, für alle Offenheit und für jedes Miteinander! Gesegnete Ostertage wünscht Stadtpfarrer Gerhard Groll mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Einrichtungen unserer Pfarreien. Professionell, mit Emotion und großem Engagement dirigiert Irina Fandraluk die Orchestermesse zum Jubiläum in der Pfarrkirche St.Thaddäus. 3 Gottesdienste für Karwoche / Heilige Woche und Ostern in St.Thaddäus Beichtgelegenheiten und Werktagsmessen finden in der Pfarrkirche statt. Samstag 19.3.2016 Sonntag 20.3.2016 Palmsonntag 17.30 Uhr Beichtgelegenheit bis 17.45 Uhr bei Pfarrer G. Groll 18.00 Uhr Vorabendmesse mit Palmzweigsegnung in der Pfarrkirche Kollekte für das Hl. Land 9.30 Uhr 11.00 Uhr Mittwoch 23.3.2016 Donnerstag 24.3.2016 Freitag 25.3.2016 18.00 Uhr Palmzweigsegnung, Palmprozession, Feierliches Amt in der Pfarrkirche Palmzweigsegnung, Palmprozession, Festgottesdienst in St. Wolfhard im Thaddäus-Zentrum vor und nach dem Gottesdienst Osterkerzenverkauf Bußandacht in der Unterkirche anschließend Beichtgelegenheit bei Pfarrer G. Groll Gründonnerstag ab 9.00 Uhr Möglichkeit zum Empfang der Hauskommunion 19.00 Uhr Hl. Messe vom Letzten Abendmahl in der Pfarrkirche zusammen mit der italienischen Gemeinde vor und nach der Abendmahlfeier Osterkerzenverkauf 20.00 Uhr Agape der Pfarrjugend in den Jugendräumen 20.00 Uhr Anbetung bis 22.00 Uhr in der Turmkapelle Karfreitag - Fast- und Abstinenztag 9.00 Uhr Beichtgelegenheit bis 10.00 Uhr bei Pfarrer Fottner 9.00 Uhr Kreuzweg der Gemeinde in der Pfarrkirche 10.30 Uhr Kreuzweg für Kinder in der Pfarrkirche 4 15.00 Uhr Karfreitagsliturgie vom Leiden und Sterben Christi in der Pfarrkirche zusammen mit der italienischen Gemeinde (A-cappella-Chorsätze: Vokal-Ensemble Camerata a-cappella Augsburg) Bitte Blumen zur Kreuzverehrung mitbringen! Kollekte für die eigene Pfarrkirche anschl. bis 19.00 Uhr Gelegenheit zum stillen Gebet am Hl. Grab Samstag 26.3.2016 Karsamstag 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr stilles Gebet am Hl. Grab 15.00 Uhr Beichtgelegenheit bis 16.00 Uhr bei Pfarrer G. Groll und Pfarrer Fottner O S T E R N - Hochfest der Auferstehung des Herrn Osternacht 21.00 Uhr Auferstehungsfeier in der Pfarrkirche Samstag mit Feuerweihe, Wortgottesdienst, Wasserweihe, 26.3.2016 Eucharistiefeier und Segnung der Speisen (Improvisationen zu Lesungen des Alten Testaments: Jazzmusiker Stephan Holstein, festliche Musik für zwei Trompeten und Orgel) Bitte Osterkerzen mitbringen! Sonntag 27.3.2016 9.30 Uhr 11.00 Uhr Montag 28.3.2016 9.30 Uhr 11.00 Uhr Ostersonntag Osterhochamt in der Pfarrkirche mit Segnung der Speisen (Österliche Orgelimprovisationen zu den Gesängen der Messfeier) Ostergottesdienst in St. Wolfhard im Thaddäus-Zentrum mit Segnung der Speisen Kollekte für die eigene Pfarrkirche Ostermontag Osterhochamt in der Pfarrkirche Ostergottesdienst in St. Wolfhard im Thaddäus-Zentrum Kollekte für die eigene Pfarrkirche Erstkommunionfeier am Sonntag, 10. April 2016, 9.30 Uhr 5 Gottesdienste für Karwoche / Heilige Woche und Ostern in Hlgst. Dreifaltigkeit Samstag 19.3.2016 Palmsonntag 17.15 Uhr Rosenkranz und Beichtgelegenheit bis 17.45 Uhr bei Pfarrer Dr.T.Groll 18.00 Uhr Vorabendmesse mit Palmzweigsegnung Kollekte für das Hl. Land vor und nach den Gottesdiensten Osterkerzenverkauf Sonntag 20.3.2016 10.00 Uhr Palmzweigsegnung, Palmprozession, Feierliches Amt anschließend Rosenkranz Dienstag 22.3.2016 17.30 Uhr 18.00 Uhr Rosenkranz Bußandacht, anschließend Beichtgelegenheit bei Pfarrer G. Groll Donnerstag 24.3.2016 Gründonnerstag ab 9.00 Uhr Möglichkeit zum Empfang der Hauskommunion 18.30 Uhr Rosenkranz 19.00 Uhr Hl. Messe vom Letzten Abendmahl (musikalisch gestaltet vom Kirchenchor) Anschließend Anbetung: 20.00-21.00 Uhr Stille Anbetung 21.00-22.00 Uhr Frauenbund 22.00-23.00 Uhr Kolping 23.00-24.00 Uhr Pfarrjugend 6 Freitag 25.3.2016 Samstag 26.3.2016 Karfreitag - Fast- und Abstinenztag 9.00 Uhr Kreuzweg der Gemeinde 10.00 Uhr Kreuzweg für Kinder 11.00 Uhr Beichtgelegenheit bis 12.00 Uhr bei Pfarrer Dr.T.Groll 15.00 Uhr Karfreitagsliturgie vom Leiden und Sterben Christi (musikalisch gestaltet vom Kirchenchor) Bitte Blumen zur Kreuzverehrung mitbringen! Kollekte für die eigene Pfarrkirche anschl. bis 19.00 Uhr Gelegenheit zum stillen Gebet am Hl. Grab Karsamstag 9.00 Uhr bis 15.00 Uhr stilles Gebet am Hl. Grab 17.30 Uhr Auferstehungsfeier für Kinder im Pfarrheim (ohne Hl. Messe) O S T E R N - Hochfest der Auferstehung des Herrn Osternacht 21.00 Uhr Auferstehungsfeier Samstag mit Feuerweihe, Wortgottesdienst, Wasserweihe, 26.3.2016 Eucharistiefeier und Segnung der Speisen Bitte Osterkerzen mitbringen! Sonntag 27.3.2016 9.30 Uhr 10.00 Uhr Montag 28.3.2016 9.30 Uhr 10.00 Uhr Ostersonntag Rosenkranz Osterhochamt mit Segnung der Speisen Kollekte für die eigene Pfarrkirche Ostermontag Rosenkranz Osterhochamt (musikalisch gestaltet vom Kirchenchor: Missa brevis in B von J. Haydn) Kollekte für die eigene Pfarrkirche Erstkommunionfeier am Sonntag, 3. April 2016, 10.30 Uhr 7 „Jesus stirbt am Kreuz“, das achte Bronzerelief mit der zwölften Kreuzwegstation in St.Thaddäus - geschaffen vom deutsch-österreichischen Bildhauer Professor Toni Schneider-Manzell.- „Es ist vollbracht!“ (Joh 19,30) 50 Jahre Bronze-Kreuzweg in der Pfarrkirche St.Thaddäus „Woher diese Schönheit“ - unter diesem Titel hat der ebenfalls am Bodensee geborene Schriftsteller Martin Walser (*1924) im Jahr 2004 einen Artikel über den Salzburger Bildhauer Toni Schneider-Manzell (1911-1996) veröffentlicht. Bedeutend sind seine Domportale in Salzburg, im Kaiserdom zu Speyer, sowie in Essen; Kreuzwege schuf er in Wien, Essen und - im März 1966 installiert und geweiht - bei uns für St.Thaddäus. Überschwänglich fiel das Lob in der Fachpresse aus. So urteilte damals der angesehene belgische Liturgieprofessor und Benediktinerpater Frédéric Deboyst (*1922) in der Zeitschrift „Art d’Eglise“ (136/1966): „Die zehn großen Bronze-Reliefs des Kreuzwegs von St.Thaddäus Augsburg, geschaffen von Professor Schneider-Manzell im Winter 1965/1966, zeigen uns die bedeutendste und vielleicht auch überzeugendste ikonographische Bilderfolge, die nach dem letzten Weltkrieg in einer europäischen Kirche Platz gefunden hat. Ein Werk, das mit betonter Einfachheit und Ursprünglichkeit an ‚das klassische Zeitalter der Innerlichkeit‘ der schönsten Darstellungen des christlichen Altertums anknüpft. In künstlerischer Hinsicht sind diese Reliefs von erstaunlicher Fülle. Menschen und Dinge sind in ein ruhiges, fast feierliches Licht getaucht, gleichsam auf dem Hintergrund der Ewigkeit. Die Gestalten von Schneider-Manzell sind von einer außerordentlichen Zartheit und Verhaltenheit, von einer zugleich kindlichen und ernsten Majestät, die uns unwiderstehlich in die Urzeit der Kirche zurückführt. Hier wird das Pascha-Mysterium nicht nur erlebt oder erklärt, es wird wirklich gefeiert.“ 8 Die Architektur der Kirche zwang den Künstler, den gesamten Kreuzweg auf zehn Kompositionen unterzubringen; manche Bronzeplatten zeigen deshalb zwei Stationen. Auffallend sind zwei charakteristische Höhepunkte dieses Kreuzwegs: die 6. und 9. Tafel, „zwei mit geradezu erschütternder Sparsamkeit der Mittel behandelte Bilder der tiefsten Einsamkeit.“ Wir denken an den Psalm-Schrei Jesu am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Ps 22,2; Mk 15,34, Mt 27,46) Doch diese Einsamkeit ist nicht das Ende. Höchst bedeutsam hat der Künstler den klassischen 14 Kreuzwegstationen auf Tafel zehn noch eine 15. Station hinzugefügt: das leere Grab des Ostermorgens. Die Feier des Pascha-Mysteriums mündet in die Freude des Ostertages: „Jesus lebt! Mit ihm auch ich!“ (GL336) Stadtpfarrer Gerhard Groll Die Tafeln neun und zehn: Tiefste Einsamkeit, Maria sitzend, allein, mit der Dornenkrone auf den Knien, während - durch einen weiten leeren Raum getrennt - Christus im Grab liegt. Doch dieser Kreuzweg führt durch Schmerz und Tod in das Leben. Voll Staunen hören die Frauen am Grab die Osterbotschaft: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden.“ Lk 24,5f. 9 Die Apostelfiguren von Karl Baur - eine Dauerleihgabe für St.Thaddäus Besondere Umstände waren beteiligt, dass St.Thaddäus im Dezember 2015 eine raumprägende Dauerleihgabe erhalten hat, die man als wertvolle Bereicherung ansehen darf: Eine Serie der zwölf Apostel steht nun an den Wandvorlagen des Kirchenschiffs und gibt dem Raum einen neuen Akzent. Dabei wirken die leicht überlebensgroßen Skulpturen in ihrem bildhauerischen Stil und den Größenverhältnissen so stimmig, als wenn sie immer schon für diesen Ort geschaffen worden wären. Tatsächlich waren sie Teil der Ausstattung der Augsburger Pfarrkirche St. Joseph im benachbarten Hettenbachviertel, wo sie aufgrund des Umbaus des Kirchenschiffs zum neuen Bistumsarchiv nicht bleiben konnten. Große Freude über die Apostel von St. Joseph in St.Thaddäus. Abt Theodor Hausmann OSB von St. Stephan hat sie im vergangenen November am neuen Platz nochmals feierlich gesegnet (daneben Diakon Josef Kalik). Bild rechts: Apostel Andreas. 10 Die ausdrucksstarken Figuren stammen vom Münchner Bildhauer Karl Baur, der einen Großteil seines umfangreichen Werks für Kirchen schuf. Baur wurde am 21. Dezember 1881 in München geboren, wo er am 15. August 1968 auch starb und am Winthirfriedhof im Stadtteil Neuhausen begraben wurde. Auch sein langjähriges Wohnhaus in der Prinzenstraße ist noch erhalten. Baur studierte an der Akademie der Bildenden Künste bei drei bekannten Professoren: Zu Beginn bei Wilhelm von Ruemann, einem Vertreter der älteren naturalistischen Linie, der sich durch Denkmalprojekte deutschlandweit einen guten Ruf erworben hatte; nach dessen Tod prägten Adolf von Hildebrand und Erwin Kurz seinen Stil. Hildebrand gehört auch heute noch zu den bekanntesten Meistern seiner Epoche in Deutschland, der über eine intensive Auseinandersetzung mit der Antike ein neues, klassisch-innerliches Figurenideal mitgeprägt hatte. Erwin Kurz dagegen öffnete als jüngerer Vertreter ein Verständnis für eine expressivere Gestaltung, die Karl Baurs Werke am stärksten prägt. Verbindungen über die Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst boten dem Künstler schon bald Möglichkeiten, über München hinaus bekannt zu werden. Insbesondere die langjährige Freundschaft mit dem Augsburger Kirchenarchitekten Michael Kurz (nicht verwandt mit dem Bildhauer Erwin Kurz) spielte eine wichtige Rolle, warum sich auch in unserem Bistum etliche Werke von Baur finden. Schon bei der berühmten Jugendstil-Kirche Herz Jesu in Augsburg-Pfersee war Baur an der Ausstattung beteiligt, wo er vor allem die Kanzel schuf. In den 1920er Jahren hatte er einen wichtigen Anteil an einem weiteren Meisterwerk von Michael Kurz, der Pfarrkirche St. Anton. Sie zählt zu den schon damals überregional beachteten Zeugnissen des expressionistischen Sakralbaus. Auch der persönliche Stil des Bildhauers Baur zeigt hier viele Berührungspunkte mit dem Expressionismus. Manche seiner Werke lassen auch entfernt an einen der bekanntesten Bildhauer seiner Epoche im christlichen Spektrum denken, Ernst Barlach. Zu den zeittypischen Besonderheiten gehört auch, dass Baur seine Holzfiguren in der Regel nicht mehr farbig fasste, sondern mit einer Lasur eintönte, wie sie auch die jetzt in St.Thaddäus stehenden Apostel zeigen. Zwar blieb der für die 1920er Jahre typische, etwas „eckig“ stilisierte Zeitstil in den folgenden Jahrzehnten nicht unverändert, aber die Suche nach Innerlichkeit und starkem Ausdruck prägte Baurs Figuren zeitlebens. Mit Kurz arbeitete Baur noch oft zusammen, so etwa in dessen Kirchenbauten in Bamberg, Pirmasens und Starnberg sowie für die Augsburger Kirchen St. Joseph und St. Konrad. Interessant für Kriegshaber: Auch in der Pfarrkirche Hlgst. Dreifaltigkeit befindet sich ein Werk von Karl Baur. Das Relief des heiligen Antonius, geschaffen 1957. In St. Joseph waren auch die Steinreliefs über den Seitenaltären Werke von Baur. Die 11 genaue Entstehung seiner Arbeiten und auch der Apostelfiguren ist leider wenig erforscht. Eine der Figuren trägt die Jahreszahl 1941. Wie lange Baur an der umfangreichen Aufgabe arbeitete und ob die Figur vielleicht die letzte der Reihe war, müsste noch weiter erforscht werden. Möglicherweise wurden die Figuren aufgrund des Kriegs zunächst gar nicht aufgestellt und kamen erst nach der Wiederherstellung der durch Luftangriffe schwer beschädigten Kirche um 1950 an ihre vorgesehenen Plätze. Lohnend ist ein Vergleich mit den Apostelfiguren in St. Maria in Starnberg, an denen Baur nachweislich viele Jahre lang gearbeitet hat. Dass die Apostelfiguren aus St. Joseph nun in St.Thaddäus eine neue Heimat gefunden haben, kann als besonderer Glücksfall gelten: Zwar stammt St.Thaddäus von einem anderen bekannten Architekten, Thomas Wechs, doch passen sie auch zum asketischen Charakter seiner Raumschöpfung und den Dimensionen ausgesprochen gut. Als die Apostelgestalten von Baur entstanden, war auch St.Thaddäus gerade im Bau. Ein weiterer Aspekt untermauert, dass die Figuren hier gut hinpassen: Auch die kleinere Figur des Kirchenpatrons, die am Platz des ehemaligen linken Seitenaltars steht, trägt die Signatur des Bildhauers Karl Baur. Sie war bereits für die erste Notkirche geschaffen worden, wenige Monate vor Grundsteinlegung der heutigen Pfarrkirche. Letztlich hat der Zufall viele Jahre später Werke des Künstlers Baur hier zusammengeführt. Bei der Neuaufstellung wurde darauf geachtet, dass man dieselbe Reihenfolge wie früher in St. Joseph wählen konnte. Dadurch ist der abwechslungsreiche Rhythmus erhalten geblieben. Manche blicken zu den Gläubigen, manche Richtung Chor, andere wiederum eher vergeistigt nach oben. Die Vielfalt der Charaktere klingt dabei an, und dennoch bilden die Apostel eine zusammengehörige Gruppe. Dr. Michael A. Schmid, Diözesankonservator Virtuos begleitete Jazzmusiker Stephan Holstein und MultiInstrumentalist Njamy Sitson - zusammen mit Organist Werner Zuber den Empfang der 12 Apostel aus St. Joseph mit ihren Instrumenten in St.Thaddäus. 12 Neuer Mitarbeiter auf dem Katholischen Friedhof Kriegshaber: Pietro Gorga Zum 1. März haben wir als neuen hauptamtlichen Mitarbeiter auf unserem Friedhof den 39jährigen Pietro Gorga ganz herzlich willkommen geheißen. In der Vergangenheit hat er als Aushilfe bereits immer wieder uns unterstützt. An der Seite von Beatrix Ziegler ist er unter der bekannten Friedhofnummer 40 48 97 gern erreichbar und ansprechbar. Herzlich willkommen! Abschied vom Kloster in Centerville/Nord „Ganz unerwartet kommt für uns die Zeit, unsere Zelte in der Carl-Schurz-Straße abzubrechen.“ So stand es am 1. Februar auf der Einladung zum Abschiedsumtrunk am 5. Februar. Die Dillinger Franziskanerinnen verlegten ihren kleinen Konvent San Damiano zu den Pallottinern nach Friedberg, um sich dort der Arbeit mit minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen intensiv widmen zu können. Es ist schade und traurig, dass Schwester Martha und Schwester Veronika nicht mehr bei uns wohnen - nicht nur für dieses Wohngebiet ist ihr Umzug ein Verlust. Doch beim so kurzfristig anberaumten Abschiedsfest wurde vor allem auch große Dankbarkeit spürbar: Dankbar dafür, dass beide in echt franziskanischem Geist stets als Menschen unter den Menschen lebten, offen für alle, ganz egal mit welchem persönlichen Hintergrund man ihnen begegnete. Wie oft konnten sie in unzähligen schwierigen Situationen unkonventionell, zeitnah und ganz praktisch helfen und ganz einfach da sein. Dank für ihr Dasein in all den Jahren sagen die Pfarrei St.Thaddäus und die Pfarreiengemeinschaft, sagen vor allem alle Mitarbeiter des Treffpunkt Thaddäus und alle, die hier ein- und ausgehen. Und nicht zuletzt dankt die Katholische Afrikanische Gemeinde, die in den Anfängen maßgeblich von den Schwestern unterstützt wurde. Alles Gute zum Neustart mit dem franziskanischen Gruß: Pace e bene! Pfarrer Gerhard Groll 13 Gesamtpfarrgemeinderat / Pastoralrat Schwester Veronika folgt auf Schwester Veronika, so stellte sich im letzten Pfarrbrief Schwester M. Veronika Häusler OSVvP vor. Wir begrüßen sie herzlich im gemeinsamen Pfarrgemeinderat und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit, ihre vielfältigen beruflichen und menschlichen Erfahrungen werden für uns eine wertvolle Bereicherung sein. Von Herzen dankt der Pfarrgemeinderat für ihre segensreiche Tätigkeit in der Gemeinde den Schwestern Veronika Görnert und Martha Dirr, die ihr Heim in der Carl-Schurz-Straße in Centerville in Richtung Friedberg verlassen haben. Wie der rege Besuch bei ihrer Abschiedsfeier zeigte, hinterlassen sie eine große Lücke und werden in bester Erinnerung bleiben. Nun ist Friedberg ja nicht aus der Welt, so dass der eine oder andere Besuch zum Beispiel beim Weltwiesenfest im April oder den beiden Pfarrfesten uns sehr erfreuen würde. Im Nachgang der letzten Pfarrversammlung (Hlgst. Dreifaltigkeit) wurden bekanntlich verschiedene Arbeitskreise gebildet. Der AK Ideensammlung hat unter Mitarbeit einiger Pfarrgemeinderäte die zahlreich eingegangenen Ideen und Anregungen thematisch vorsortiert und den verschiedenen Gremien zugestellt. Der Pfarrgemeinderat wird sich in der kommenden Zeit mit den Anregungen und den dahinter liegenden Anliegen beschäftigen. Viele der genannten Ideen betreffen nicht nur die Dreifaltigkeiter, sondern sind auch für die gesamte Pfarreiengemeinschaft von Belang. Das Anliegen, stärker über die Arbeit des Pfarrgemeinderates informiert zu werden, ist offenkundig sehr ausgeprägt, funktioniert doch der Informationsfluss nicht mehr so automatisch wie in den vergangenen Jahrzehnten, als „man sich kannte“ und im sonntäglichen Gottesdienst alle Informationen weiter gegeben werden konnten. Diese Voraussetzungen haben sich geändert, weil heute viel weniger Menschen den Gottesdienst besuchen und unsere pastoralen Räume immer größer werden, die Pfarreiengemeinschaft Kriegshaber umfasst immerhin 7000 Katholiken. Der Wunsch nach mehr Transparenz wird - soviel kann jetzt schon gesagt werden nicht ungehört verhallen. Monika Reisinger, Vorsitzende des Pastoralrates 14 Nachgedacht: Verbände - noch zeitgemäß? KAB KDFB Katholische Katholischer Deutscher Arbeitnehmerbewegung Frauenbund Kontakt: Kreisverband Augsburg Stadt und Land KAB Sekretariat Alfred Brendle Tel. 3166-3520 www.kab-augsburg.org Kontakt: KDFB ZV Hl. Dreifaltigkeit Maria Tyroller Tel. 407766 www.frauenbundaugsburg-kriegshaber.de Kolping Kontakt: Kolpingsfamilie Kriegshaber Nathalie Winckler Tel. 43085681 www.kolping-kriegshaber.de „Warum soll ich einem Verband beitreten? Da muss ich doch nur Mitgliedsbeitrag zahlen und dann kommen noch die ganzen Regularien der Verwaltung hinzu. Das belastet nur und mit dem Geld kann ich gleich in der Pfarrei Gutes tun.“ Mitgliedsbeitrag und die Einhaltung von Regularien sind sicher ein Teil einer Mitgliedschaft in einem Verband. Wer aber nur diese Punkte sieht, denkt nicht weit genug. Verbände, die überpfarreilich, überdiözesan und überregional angelegt sind, deren Aufgaben und Ziele durch Satzungen genau definiert sind und die sich mit diesem klaren Profil inhaltlich positionieren, sind für eine funktionierende Demokratie unerlässlich. Nur wo sich viele Menschen zusammenschließen, können sie Veränderungen anstoßen und voranbringen. Eine Einzelperson richtet wenig aus. Es braucht eine starke Gemeinschaft und Strukturen, wie Verbände sie bieten, um auf verschiedenen Ebenen (Pfarrei - Diözese - Landes- oder Bundesebene) einwirken zu können. Mit dem Mitgliedsbeitrag wird diese Struktur gestützt. Nur so gelingt es, gesellschaftliche Einflussnahme zu gestalten um kampagnenfähig zu sein. 15 Wer meint, ein Mitgliedsbeitrag sei in der eigenen Pfarrei besser eingesetzt verkennt, dass andere - in der Regel Verbände und Institutionen - unsere Rechte eingefordert, erstritten und umgesetzt haben. Das fordert uns zur Solidarität heraus. Mit einer persönlichen Mitgliedschaft drücken wir aus, wie wertvoll uns das Anliegen ist. Als Einzelne können wir nicht alles selber tun, gerade deshalb ist es wichtig, Verbände zu haben, auf die man sich verlassen kann, wozu mir selbst die Energie, die Zeit und das Geld fehlen. In unserer Pfarreiengemeinschaft finden Sie - neben zwei kirchlichen DJK-Sportverbänden - noch drei Verbände. Sehen Sie sich die Internetseiten an und informieren Sie sich. Gerne stehen Ihnen Ansprechpartner vor Ort Rede und Antwort. Nebeneffekt: Studien belegen, wer sich einer Gruppe zugehörig fühlt, lebt besser und gesünder. Die gegenseitige Hilfe und das Gefühl von Vertrauen unter Gleichgesinnten scheinen wirkungsvoll Belastungen abfedern zu können und die Lebenszufriedenheit zu stärken. (Nachzulesen in PSYCHOLOGIE HEUTE 6/2015) Maria Tyroller, für KAB, Kolping und Frauenbund Chor Gaudeamus „Mögen wir uns freuen“ Wir sind eine kleine singbegeisterte Gruppe, die sich immer mittwochs von 20.00 bis 21.45 Uhr im Pfarrheim Hlgst. Dreifaltigkeit trifft. Zusammen mit unserer Chorleiterin Irina Fandraluk singen wir 4-stimmiges neues geistliches Liedgut und auch Gospels und gestalten Gottesdienste in unserer Pfarreiengemeinschaft. Nach den Proben lassen wir den Abend meist gemütlich ausklingen. Über weibliche und männliche Verstärkung egal welchen Alters freuen wir uns sehr. Trau Dich, Du bist willkommen ! Claudia Mießl und Judith Gruber Schwungvoll, dynamisch, pfiffig, modern - mit viel Spaß am gemeinsamen Singen:Das ist seit Jahren der unverwechselbare „Markenkern“ vom Gaudeamus-Chor. 16 Frauencafé im Treffpunkt Thaddäus Mal raus aus den eigenen vier Wänden, sich mit anderen austauschen, interessante Themen miteinander diskutieren - dafür bietet der Treffpunkt Thaddäus mit seinem Frauencafé Raum. Jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat findet diese Begegnung statt. Beginn ist ab 9.00 Uhr, Ende gegen 11.00 Uhr. Ab April wird es zudem jeweils am 2. und 4. Donnerstag des Monats eine Einladung für alle Frauen geben, die neue Kontakte beim Treffpunkt suchen. Nähere Informationen dazu gern direkt bei mir unter Telefon 44 060-14 oder per Mail [email protected] Schwester Veronika Häusler OSVvP Asyl und Flüchtlinge in Kriegshaber „Wie viele prekäre Situationen und wie viel Leid gibt es in unserer Welt! Wie viele Wunden sind in das Fleisch so vieler Menschen gerissen, die keine Stimme mehr haben, weil ihr Schrei, aufgrund der Teilnahmslosigkeit der reichen Völker, schwach geworden oder gar ganz verstummt ist. In diesem Jubiläum ist die Kirche noch mehr aufgerufen, diese Wunden zu behandeln, sie mit dem Öl des Trostes zu lindern, sie mit der Barmherzigkeit zu verbinden und sie mit der geschuldeten Solidarität und Achtung zu heilen.“ (Papst Franziskus in „Misericordiae Vultus“) Die prekäre Situation vieler Menschen, die sich vor Krieg, Terror und Gewalt auf die Flucht gemacht haben, wird uns tagtäglich in den Medienberichten vor Augen gestellt. Inzwischen ist sie uns aber auch ganz unmittelbar nahe gekommen, da in unserer Pfarreiengemeinschaft geflüchtete Menschen leben. Die Stadt Augsburg liefert folgende Fakten: „Ein großer Teil der in Augsburg lebenden Flüchtlinge ist aus Syrien geflohen: 45 Prozent der Asylsuchenden, die eine dezentrale Unterkunft in Augsburg bewohnen, sind Syrer. Rund 15 Prozent kommen aus Albanien, 10 Prozent aus Afghanistan. Weitere Herkunftsländer sind Nigeria, Senegal, der Irak und die Ukraine. 7 Prozent der in Augsburg dezentral untergebrachten Asylsuchenden stammen aus dem Kosovo. Jeder zweite Asylsuchende, der in einer dezentralen Unterkunft in Augsburg lebt, ist zwischen 20 und 35 Jahre alt. 28 Prozent sind jünger als 20 Jahre. Die 35- bis 50-Jährigen stellen 17 Prozent, die Gruppe der über 50-Jährigen nur 2 Prozent.“ (www.augsburg.de) Seit Anfang Dezember leben syrische Familien in einer Gemeinschaftsunterkunft an der Neusässer Straße. Zudem sind in der Schelklinger Straße Menschen aus 17 Afghanistan in einer dezentralen Unterkunft aufgenommen worden. Inzwischen ist zudem die Erstaufnahmeeinrichtung am Kobelweg in Betrieb. Ein sehr reger Unterstützerkreis hat sich zusammengefunden, der die geflüchteten Menschen in vielerlei Hinsicht unterstützt: Hilfestellung beim Kontakt mit Behörden und öffentlichen Stellen bzw. Schulen gehört da ebenso dazu wie Sprachpatenschaften. Täglich gibt es Hausaufgabenbetreuung im Pfarrheim Hlgst. Dreifaltigkeit und jeden Monat eine Kleinkindergruppe. Zudem findet jeden 2. Mittwoch im Monat das Café Kontakt im Pfarrheim Hlgst. Dreifaltigkeit statt, eine Begegnungsmöglichkeit zwischen ehrenamtlichen Helfern und Bewohnern der Gemeinschaftsunterkünfte. Dabei können vor Ort offene Fragen geklärt werden, die Gespräche helfen dabei, Stück für Stück die deutsche Sprache zu lernen und zu üben, für die Kinder gibt es Spielemöglichkeiten. Für die Erstaufnahme am Kobelweg gibt es in der Unterkunft einen Spielevormittag für Kinder am Dienstag und jeden Donnerstag ein Café international in der Freien Evangelischen Gemeinde. Die Kolpingfamilie, der Frauenbund und der Pro Mensch e.V. hatten vor Kurzem einen Vortragsabend „Fremde werden Freunde“ organisiert, bei dem neben der Vermittlung von Fakten sehr eindrucksvoll deutlich wurde, wie tief die Erfahrung von Flucht und der Verlust von Heimat in das Erleben von Menschen eingreift. Wesentlich ist dabei, dass durch die Begegnung von Mensch zu Mensch neue Zuversicht wachsen kann und die geflüchteten Menschen so in ihrer schwierigen Lebenssituation Unterstützung und Solidarität erfahren. „Verfallen wir nicht in die Gleichgültigkeit, die erniedrigt, in die Gewohnheit, die das Gemüt betäubt und die verhindert etwas Neues zu entdecken, in den Zynismus, der zerstört. Öffnen wir unsere Augen, um das Elend dieser Welt zu sehen, die Wunden so vieler Brüder und Schwestern, die ihrer Würde beraubt sind. Fühlen wir uns herausgefordert, ihren Hilfeschrei zu hören. Unsere Hände mögen ihre Hände erfassen und sie an uns heranziehen, damit sie die Wärme unserer Gegenwart, unserer Freundschaft und unserer Brüderlichkeit verspüren.“ (Papst Franziskus in „Misericordiae Vultus“) Wenn Sie Interesse an einer Mitarbeit im Unterstützerkreis haben, können Sie sich dort unter der Mailadresse [email protected] melden. Schwester Veronika Häusler OSVvP 18 Seniorenwandern - ade! „Wir hatten eigentlich immer schönes Wetter bei unseren Wander-Dienstagen“, erinnert sich Elfriede Heinlein. „Wenn’s am Montag noch stürmte und regnete, am Dienstag kam dann die Sonne heraus“. Jeden 2. und 4. Dienstag traf man sich zum Seniorenwandern. Das Ziel wurde rechts in den Schaukästen in der Kirche St.Thaddäus angekündigt. Vor über 30 Jahren rief Karl Blasi das Seniorenwandern ins Leben. Er hatte gerne Leute um sich und gewann bald einen Kreis von 25 bis 30 Seniorinnen und Senioren zum regelmäßigen Wandern. Nach seinem plötzlichen Tod vor 11 Jahren übernahm Erna Ritter, die von Anfang an dabei war, die Organisation. Sie musste sich gegen anfängliche Widerstände behaupten („eine Frau sollte doch so etwas nicht machen“), wurde aber bald allgemein akzeptiert. Das Akzeptiert-Werden war überhaupt eine große Stärke des Kreises. Gerda Wiedemann erinnert sich: „Mir hat besonders gefallen, wie offen ich aufgenommen wurde, als ich nach St.Thaddäus zuzog - so als wäre ich schon immer dabei gewesen.“ So feierte man auch gerne miteinander: runde Geburtstage, das Weinfest in Göggingen, den Plärrer und - für viele ein Höhepunkt - die Weihnachtsfeier. Marianne Kirchmaier erinnert sich: „Mit der schönen Dekoration waren die Weihnachtsfeiern im Pfarrheim jedes Jahr etwas Besonderes“. Sie wurde vor einigen Jahren zusammen mit Gerda Wiedemann zur Ansprechpartnerin. Doch der Kreis schrumpfte - das Alter schränkte viele in ihrer Beweglichkeit ein. Als es schließlich nur mehr drei regelmäßige Teilnehmerinnen aus St.Thaddäus waren, baten diese, den Hinweis aufs Seniorenwandern aus dem Schaukasten zu nehmen. Es bleiben Erinnerungen - wie die Natur-Eindrücke für Elfriede Heinlein: „Einmal, im Winter, im Wald bei Bergheim, schien die Sonne durch die mit Raureif überzogenen Bäume - ein Bild, das ich nie vergesse.“ Wir sagen: DANKE für das jahrzehntelange Engagement für eine „Spiritualität durch die Füße“ und die Verbundenheit mit der Pfarrei St.Thaddäus. Franz-Stefan Bauer, Pastoralreferent Ein bisschen Wehmut schwingt mit: Den Aushang der Wandergruppe gibt’s nicht mehr. Seit Mitte der 80er-Jahre gehörte er wie selbstverständlich zu St.Thaddäus. 19 SommerNachtKonzerte in St.Thaddäus - herzliche Einladung auch in diesem Jahr! In der Augsburger Allgemeinen war zu lesen: Am Anfang steht der Lobpreis: „Herr, mein Gott, du bist sehr herrlich…“ beginnt der Psalm 104. „…Du, der sich in Licht hüllt wie ein Gewand…“ - diese Worte klingen wie Musik und werden wirklich Musik beim Auftaktkonzert zur neu gegründeten Konzertreihe „SommerNachtKonzerte“ in St.Thaddäus. Zusammen mit dem künstlerischen Leiter der Reihe, Thaddäusorganist Werner Zuber, improvisierte der renommierte Musiker Stephan Holstein an Klarinetten und Saxofon zu den Psalmworten, die Stadtpfarrer Gerhard Groll rezitierte. Währenddessen beschreitet Holstein den Kirchenraum, erfüllt ihn mit seinen Klängen. Für Werner Zuber an der Orgel auf der Empore ist diese räumliche Distanz eine attraktive Herausforderung für das gemeinsame Musizieren, das aus den Bereichen Klassik und Jazz zum freien Spiel fusioniert. Eine Woche später traten drei Interpreten auf. Im „Orgelplus-Konzert für zwei Trompeten und Orgel“ gastierten zwei Trompeterinnen bei Organist Werner Zuber; Marianne Plöckl und Maria Stark stammen aus dem Wittelsbacher Land. Mit Komponisten wie Purcell, Händel und einem Werk von Werner Zuber war der Abend eine glanzvolle Festlichkeit. Das Highlight kommt zum Schluss. Wolfgang Sieber, der einstige Lehrer Werner Zubers, interpretierte einen Abend lang Orgelmusik zum Thema „Sommernachtstraum.“ Der 61-jährige Wolfgang Sieber von der Hofkirche Luzern zählt zu den bedeutendsten Schweizer Organisten. Werner Zuber Freitag, 8. Juli 2016, 21.00 Uhr Konzert mit dem Gempfinger Singkreis, Jazzmusiker Stephan Holstein und Thaddäusorganist Werner Zuber Freitag, 15. Juli 2016, 21.00 Uhr Orgelplus-Konzert für 2 Trompeten & Orgel, Maria Stark, Marianne Plöckl & Werner Zuber Grandioser Meister seines Faches und Schweizer Original: Wolfgang Sieber aus Luzern. Freitag, 22. Juli 2016, 21.00 Uhr Orgelkonzert mit Wolfgang Sieber Organist an der Hofkirche Luzern 20 Studien- und Urlaubsreisen „Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt ist die Welt - sieh sie dir an.“ Dieser Lebensweisheit von Kurt Tucholsky (1890-1935) folgend, ergeht - in aller Regel in bewährter Co-Produktion mit dem Bayerischen Pilgerbüro - immer wieder Einladung zu gemeinsamen ferneren Reisezielen. Eucharistiefeier im Mai 2014 vor einem der vielen imposanten Wasserfälle Islands. Der Sommer 2015 wurde im Oktober beim Wandern und Entdecken auf Madeira verlängert - ein ganzjährig grüner blühender Garten im Atlantik, ein Fest für alle Sinne, das Obst auf dem Markt in der Inselhauptstadt Funchal. Von Pater Joji John OSH, Kaplan bei uns 2008/2009, kam der Impuls auch die Heimat vieler unserer Kaplänen einmal zu besuchen: Indien. Fremdländisch und interessant etwa die Hausboote ganz im Süden in Kerala, die wir zusammen mit vielen Mitreisenden aus der Pfarreiengemeinschaft Stauden erkundeten, wo Pater Joji jetzt als Pfarrer tätig ist (Bilder von oben nach unten). 21 Höchst interessant waren die Eindrücke auf der Indienreise im Januar 2016. Ganz besonders hat sich über den erstmaligen Besuch in seiner Heimat Prof. Dr. Solomon Pasala gefreut. Seit Studientagen in Rom mit Pfarrer Gerhard Groll befreundet, immer wieder auch als Urlaubsgast im Pfarrhaus St.Thaddäus, ist er heute Professor für biblische Wissenschaft in Hyderabad in der Provinz Telangana. In der unendlichen Spannung in Indien zwischen arm und reich, waren wir höchst beeindruckt und betroffen, von seinem Engagement für die Ärmsten. Schon zweimal hat er es organisiert, dass Schulgebäude errichtet wurden für Schulkinder, die früher im Freien unter Bäumen unterrichtet wurden. Über 1000 Schüler werden heute jeweils in diesen katholischen Schulen erreicht. Ein Herzensanliegen ist ihm heute ein Waisenhaus für Kinder, deren Eltern an AIDS gestorben sind. 2009 wurde dies von Ordensschwestern in Nalgonda gegründet, als er selber dort Dompfarrer in seiner Heimatstadt war. 85 Kinder und Jugendliche wohnen jetzt dort - rund ein Viertel selber an AIDS infiziert. Leider fehlt für sie in schweren Krankheitsphasen ein separates Krankenzimmer. Alle Mitreisenden waren sich einig, dass wir dieses Anliegen kräftig finanziell unterstützen wollen. Vielleicht gibt es sogar noch zusätzlichen Rückenwind dafür aus ganz Kriegshaber? In Indien traditionell auch in orange: Die Klosterschwestern beim AIDS-Waisenhaus; darunter: Prof. Dr. Solomon Pasala spricht im Speiseraum zu den 4- bis 18jährigen Kindern, die hier eine neue Heimat haben. 22 IBAN: DE06 7509 0300 0000 1074 92 BIC: GENODEF1M05 Kirchenstiftung St.Thaddäus Verwendungszweck: AIDS-Waisenhaus Indien. Besten Dank, Pfarrer Gerhard Groll Übrigens: Die nächste größere Studienreise geht Ende August nach Irland. In memoriam Ganz plötzlich verstarb am 26. Januar im Alter von 90 Jahren Rudolf Dempf aus der Pfarrei Hlgst. Dreifaltigkeit. Beruflich zeitlebens beliebt und geschätzt als Braumeister bei der Augusta-Brauerei, bleibt er bei uns in bester Erinnerung als langjähriges Mitglied der Kirchenverwaltung (bis 1994) und vor allem als für die Finanzen verantwortlicher Kirchenpfleger von 1977 bis 1988. Durch sein hohes Engagement an der Seite des Pfarrers konnten in der damals für die Pfarrei noch finanzkräftigen Zeit zahlreich bedeutende Baumaßnahmen durchgeführt werden: 1980 Sanierung der Außenfassade, 1981/82 Gestaltung der Seitenkapelle durch Prof. Georg Bernhard; 1983/84 Restaurierung der Kreuzweggruppe in der ehemaligen Taufkapelle und des Kreuzwegs der Pfarrkirche, 1984 Erweiterung und Anbau am Pfarrsaal, 1987 bis 1988 Umgestaltung des Altarraums, ebenfalls durch Prof. Georg Bernhard. Ebenso plötzlich verstarb wenig später am 14. Februar Schreinermeister Erwin Schwab mit 81 Jahren. 1975 bis 1978 war er Pfarrgemeinderatsvorsitzender, dreiundzwanzig Jahre - von 1972 bis 1995 - der hochverdiente Vorsitzende der Kolpings-Familie Kriegshaber. Gestaltung der Kolpingsaltäre an Fronleichnam, Mitglied der Kirchenverwaltung, liturgischer Dienst als Lektor, Schreinerarbeiten im Pfarrsaal, im Pfarrstüble, in Kirche und Sakristei - vielfältig waren seine Akzente, in denen er für die Pfarrei Hlgst. Dreifaltigkeit präsent war und sich engagierte. Als treue Gottesdienstbesucher bis zu dem Tod wurden beide bei ihren Requien und bei der Beerdigung auf dem Kriegshaber Friedhof mit einer überwältigend großen Zahl von Trauergästen geehrt - dankbares Zeichen für ihre wohltuende und angenehm positive Wesensart, die uns künftig fehlen wird. Unsere Teilnahme gilt den Gattinnen, Kindern, Enkeln und Angehörigen. R.I.P. Gerhard Groll, Stadtpfarrer 23 Pfarrkirche Hlgst. Dreifaltigkeit: Sonntag, 3. April, 16.00 Uhr, ökumenischer Gottesdienst zum Jubiläum 100 Jahre Kriegshaber in Augsburg Herausgeber: Kath. Pfarreiengemeinschaft Augsburg-Kriegshaber; St.Thaddäus und Hlgst. Dreifaltigkeit, Ulmer Str. 63, 86156 Augsburg; Tel. 44 060-0, Fax 44 060-60; E-Mail: [email protected] Gestaltung: Lisa Beck Homepage: www.pg-kriegshaber.de Druck: Druckerei Menacher 24
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