Unser aktueller Pfarrbrief steht zum bereit.

Kath. Pfarreiengemeinschaft Augsburg-Kriegshaber
St. Thaddäus
Hlgst. Dreifaltigkeit
OSTERN 2016
80 Jahre St.Thaddäus: Am 23. Februar 1936 war der erste Gottesdienst in der Notkirche an der Tunnelstraße. Heute prägt der mächtige Backsteinbau, errichtet 1939
bis 1955 von Architekt Thomas Wechs, das Stadtbild am Oberhauser Bahnhof.
Weihbischof Dr.Dr.Anton Losinger bei der
Predigt zum 80jährigen Jubiläum von
St.Thaddäus und Bürgermeister a.D. Theo
Gandenheimer, ehemaliger ThaddäusMinistrant, beim Grußwort für die Stadt.
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Frag hundert Katholiken, was das Wichtigste ist in der Kirche. Sie werden antworten: Die Messe. Frag hundert Katholiken, was das Wichtigste ist in der Messe. Sie
werden antworten: Die Wandlung. Sag hundert Katholiken, dass das Wichtigste in der
Kirche die Wandlung ist. Sie werden empört sein: Nein, alles soll so bleiben wie es
ist!“ Mit diesen Worten des mittlerweile 90jährigen Schriftstellers und langjährigen
Pfarrers in Frankfurt am Main, Lothar Zenetti, begann Weihbischof Dr.Dr. Anton
Losinger seine Ansprache beim Jubiläumsgottesdienst in St.Thaddäus. 80 Jahre Pfarreigeschichte sind auch ein beredtes Zeugnis für den vielfältigen Wandel von Zeit und
Gesellschaft. Schon der Blick zurück auf diese acht Jahrzehnte zeige uns, dass nichts
so bleibt, wie es ist. Doch die Frage nach dem Sinn des Lebens ist stets eine drängende Frage für jede Generation.
Tod und Leben, Dunkel und Licht, Schuld und Erlösung - Urfragen des Menschseins
stehen im Zentrum der vor uns liegenden Kar- und Ostertage. Ganz herzlich lade ich
als Mensch und Pfarrer dazu ein, diese Zeit zu nutzen, in der Liturgie unserer Kirchen
die Mysterien unseres Glaubens auf sich wirken zu lassen, um nachzudenken und sich
neu ergreifen zu lassen von der Kraft des Christentums. Herzlich Willkommen! Ganz
einfach zum Da-Sein!
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Nachdenklich und etwas wehmütig stimmen uns Abschiede in unseren beiden
Pfarreien. Im August wären es zehn Jahre gewesen, dass Dillinger Franziskanerinnen
mit zwei Ordensschwestern ein kleines Kloster in einem Wohnhaus mitten unter den
Menschen unterhielten. Doch im Februar kam für sie die Zeit zum Aufbruch und zur
Veränderung (vgl. Seite 13). Und zum 1. März ging mit dem Eintritt ins Ruhestandsalter eine ganze Ära auf dem Friedhof Kriegshaber zu Ende: Nach über 36 Jahren - in
den vergangenen 16 Jahren unterstützt von seiner Ehefrau Waltraud - endete der
Dienst von Hans-Georg Mayer. Mit Fug und Recht konnte er in all den Jahren voller
Stolz auf „seinen“ Friedhof schauen. Wirtschaftlich stets grundsolide auf gesunden
Beinen, kreativ, mit einem sensiblen Gespür für neuere Entwicklungen, war er als
„Allrounder“ Fachmann für alles auf unserem Friedhof. Die neue Aussegnungshalle,
trägt mit vielen sinnvollen Anregungen noch lange seine Handschrift. - Den
Schwestern und dem Ehepaar Mayer bleiben wir in großer Dankbarkeit verbunden.
Höchst erfreulich entwickeln sich in der Pfarrei Hlgst. Dreifaltigkeit die verschiedenen Arbeitskreise - auf Initiative der dortigen Pfarrversammlungen, unter Begleitung
durch die Gemeindeberatung. Die Vielzahl von positiven Anregungen, die vor allem
vom Arbeitskreis Ideensammlung zusammengetragen wurde, wird derzeit intensiv
von den verschiedenen verantwortlichen Stellen und Gremien bearbeitet; für konkrete
Endergebnisse ist es aber weitgehend noch zu früh, Zwischenergebnisse können
jederzeit an den Schauwänden im Pfarrheim und in der Kirche Hlgst. Dreifaltigkeit
eingesehen werden.
Herzlichen Dank einmal
mehr für alles Mitdenken,
für alle Offenheit und für
jedes Miteinander!
Gesegnete Ostertage
wünscht Stadtpfarrer
Gerhard Groll mit allen
Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern in den
Einrichtungen unserer
Pfarreien.
Professionell, mit Emotion und großem Engagement dirigiert Irina Fandraluk die Orchestermesse zum Jubiläum
in der Pfarrkirche St.Thaddäus.
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Gottesdienste für Karwoche / Heilige Woche und Ostern in St.Thaddäus
Beichtgelegenheiten und Werktagsmessen finden
in der Pfarrkirche statt.
Samstag
19.3.2016
Sonntag
20.3.2016
Palmsonntag
17.30 Uhr Beichtgelegenheit bis 17.45 Uhr
bei Pfarrer G. Groll
18.00 Uhr Vorabendmesse
mit Palmzweigsegnung in der Pfarrkirche
Kollekte für das Hl. Land
9.30 Uhr
11.00 Uhr
Mittwoch
23.3.2016
Donnerstag
24.3.2016
Freitag
25.3.2016
18.00 Uhr
Palmzweigsegnung, Palmprozession, Feierliches Amt
in der Pfarrkirche
Palmzweigsegnung, Palmprozession, Festgottesdienst
in St. Wolfhard im Thaddäus-Zentrum
vor und nach dem Gottesdienst Osterkerzenverkauf
Bußandacht in der Unterkirche
anschließend Beichtgelegenheit bei Pfarrer G. Groll
Gründonnerstag
ab 9.00 Uhr Möglichkeit zum Empfang der Hauskommunion
19.00 Uhr Hl. Messe vom Letzten Abendmahl in der Pfarrkirche
zusammen mit der italienischen Gemeinde
vor und nach der Abendmahlfeier Osterkerzenverkauf
20.00 Uhr Agape der Pfarrjugend in den Jugendräumen
20.00 Uhr Anbetung bis 22.00 Uhr in der Turmkapelle
Karfreitag - Fast- und Abstinenztag
9.00 Uhr Beichtgelegenheit bis 10.00 Uhr
bei Pfarrer Fottner
9.00 Uhr Kreuzweg der Gemeinde in der Pfarrkirche
10.30 Uhr Kreuzweg für Kinder in der Pfarrkirche
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15.00 Uhr
Karfreitagsliturgie vom Leiden und Sterben Christi
in der Pfarrkirche
zusammen mit der italienischen Gemeinde
(A-cappella-Chorsätze: Vokal-Ensemble
Camerata a-cappella Augsburg)
Bitte Blumen zur Kreuzverehrung mitbringen!
Kollekte für die eigene Pfarrkirche
anschl. bis 19.00 Uhr Gelegenheit zum stillen Gebet am Hl. Grab
Samstag
26.3.2016
Karsamstag
9.00 Uhr bis 16.00 Uhr stilles Gebet am Hl. Grab
15.00 Uhr Beichtgelegenheit bis 16.00 Uhr
bei Pfarrer G. Groll und Pfarrer Fottner
O S T E R N - Hochfest der Auferstehung des Herrn
Osternacht
21.00 Uhr Auferstehungsfeier in der Pfarrkirche
Samstag
mit Feuerweihe, Wortgottesdienst, Wasserweihe,
26.3.2016
Eucharistiefeier und Segnung der Speisen
(Improvisationen zu Lesungen des Alten Testaments:
Jazzmusiker Stephan Holstein,
festliche Musik für zwei Trompeten und Orgel)
Bitte Osterkerzen mitbringen!
Sonntag
27.3.2016
9.30 Uhr
11.00 Uhr
Montag
28.3.2016
9.30 Uhr
11.00 Uhr
Ostersonntag
Osterhochamt in der Pfarrkirche
mit Segnung der Speisen
(Österliche Orgelimprovisationen
zu den Gesängen der Messfeier)
Ostergottesdienst in St. Wolfhard im Thaddäus-Zentrum
mit Segnung der Speisen
Kollekte für die eigene Pfarrkirche
Ostermontag
Osterhochamt in der Pfarrkirche
Ostergottesdienst in St. Wolfhard im Thaddäus-Zentrum
Kollekte für die eigene Pfarrkirche
Erstkommunionfeier am Sonntag, 10. April 2016, 9.30 Uhr
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Gottesdienste für Karwoche / Heilige Woche und Ostern in Hlgst. Dreifaltigkeit
Samstag
19.3.2016
Palmsonntag
17.15 Uhr Rosenkranz und Beichtgelegenheit bis 17.45 Uhr
bei Pfarrer Dr.T.Groll
18.00 Uhr Vorabendmesse mit Palmzweigsegnung
Kollekte für das Hl. Land
vor und nach den Gottesdiensten Osterkerzenverkauf
Sonntag
20.3.2016
10.00 Uhr
Palmzweigsegnung, Palmprozession,
Feierliches Amt
anschließend Rosenkranz
Dienstag
22.3.2016
17.30 Uhr
18.00 Uhr
Rosenkranz
Bußandacht, anschließend Beichtgelegenheit
bei Pfarrer G. Groll
Donnerstag
24.3.2016
Gründonnerstag
ab 9.00 Uhr Möglichkeit zum Empfang der Hauskommunion
18.30 Uhr Rosenkranz
19.00 Uhr Hl. Messe vom Letzten Abendmahl
(musikalisch gestaltet vom Kirchenchor)
Anschließend Anbetung:
20.00-21.00 Uhr Stille Anbetung
21.00-22.00 Uhr Frauenbund
22.00-23.00 Uhr Kolping
23.00-24.00 Uhr Pfarrjugend
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Freitag
25.3.2016
Samstag
26.3.2016
Karfreitag - Fast- und Abstinenztag
9.00 Uhr Kreuzweg der Gemeinde
10.00 Uhr Kreuzweg für Kinder
11.00 Uhr Beichtgelegenheit bis 12.00 Uhr
bei Pfarrer Dr.T.Groll
15.00 Uhr Karfreitagsliturgie vom Leiden und Sterben Christi
(musikalisch gestaltet vom Kirchenchor)
Bitte Blumen zur Kreuzverehrung mitbringen!
Kollekte für die eigene Pfarrkirche
anschl. bis 19.00 Uhr Gelegenheit zum stillen Gebet am Hl. Grab
Karsamstag
9.00 Uhr bis 15.00 Uhr stilles Gebet am Hl. Grab
17.30 Uhr Auferstehungsfeier für Kinder im Pfarrheim
(ohne Hl. Messe)
O S T E R N - Hochfest der Auferstehung des Herrn
Osternacht
21.00 Uhr Auferstehungsfeier
Samstag
mit Feuerweihe, Wortgottesdienst, Wasserweihe,
26.3.2016
Eucharistiefeier und Segnung der Speisen
Bitte Osterkerzen mitbringen!
Sonntag
27.3.2016
9.30 Uhr
10.00 Uhr
Montag
28.3.2016
9.30 Uhr
10.00 Uhr
Ostersonntag
Rosenkranz
Osterhochamt mit Segnung der Speisen
Kollekte für die eigene Pfarrkirche
Ostermontag
Rosenkranz
Osterhochamt
(musikalisch gestaltet vom Kirchenchor:
Missa brevis in B von J. Haydn)
Kollekte für die eigene Pfarrkirche
Erstkommunionfeier am Sonntag, 3. April 2016, 10.30 Uhr
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„Jesus stirbt am Kreuz“, das achte Bronzerelief mit der zwölften Kreuzwegstation in
St.Thaddäus - geschaffen vom deutsch-österreichischen Bildhauer Professor Toni
Schneider-Manzell.- „Es ist vollbracht!“ (Joh 19,30)
50 Jahre Bronze-Kreuzweg in der Pfarrkirche St.Thaddäus
„Woher diese Schönheit“ - unter diesem Titel hat der ebenfalls am Bodensee
geborene Schriftsteller Martin Walser (*1924) im Jahr 2004 einen Artikel über den
Salzburger Bildhauer Toni Schneider-Manzell (1911-1996) veröffentlicht. Bedeutend
sind seine Domportale in Salzburg, im Kaiserdom zu Speyer, sowie in Essen;
Kreuzwege schuf er in Wien, Essen und - im März 1966 installiert und geweiht - bei
uns für St.Thaddäus.
Überschwänglich fiel das Lob in der Fachpresse aus. So urteilte damals der angesehene belgische Liturgieprofessor und Benediktinerpater Frédéric Deboyst (*1922) in der
Zeitschrift „Art d’Eglise“ (136/1966):
„Die zehn großen Bronze-Reliefs des Kreuzwegs von St.Thaddäus Augsburg, geschaffen von Professor Schneider-Manzell im Winter 1965/1966, zeigen uns die
bedeutendste und vielleicht auch überzeugendste ikonographische Bilderfolge, die
nach dem letzten Weltkrieg in einer europäischen Kirche Platz gefunden hat. Ein
Werk, das mit betonter Einfachheit und Ursprünglichkeit an ‚das klassische Zeitalter
der Innerlichkeit‘ der schönsten Darstellungen des christlichen Altertums anknüpft.
In künstlerischer Hinsicht sind diese Reliefs von erstaunlicher Fülle. Menschen und
Dinge sind in ein ruhiges, fast feierliches Licht getaucht, gleichsam auf dem
Hintergrund der Ewigkeit. Die Gestalten von Schneider-Manzell sind von einer
außerordentlichen Zartheit und Verhaltenheit, von einer zugleich kindlichen und
ernsten Majestät, die uns unwiderstehlich in die Urzeit der Kirche zurückführt. Hier
wird das Pascha-Mysterium nicht nur erlebt oder erklärt, es wird wirklich gefeiert.“
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Die Architektur der Kirche zwang den Künstler, den gesamten Kreuzweg auf zehn
Kompositionen unterzubringen; manche Bronzeplatten zeigen deshalb zwei Stationen. Auffallend sind zwei charakteristische Höhepunkte dieses Kreuzwegs: die 6. und
9. Tafel, „zwei mit geradezu erschütternder Sparsamkeit der Mittel behandelte Bilder
der tiefsten Einsamkeit.“ Wir denken an den Psalm-Schrei Jesu am Kreuz: „Mein
Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Ps 22,2; Mk 15,34, Mt 27,46)
Doch diese Einsamkeit ist nicht das Ende. Höchst bedeutsam hat der Künstler den
klassischen 14 Kreuzwegstationen auf Tafel zehn noch eine 15. Station hinzugefügt:
das leere Grab des Ostermorgens. Die Feier des Pascha-Mysteriums mündet in die
Freude des Ostertages: „Jesus lebt! Mit ihm auch ich!“ (GL336)
Stadtpfarrer Gerhard Groll
Die Tafeln neun und zehn: Tiefste Einsamkeit, Maria sitzend, allein, mit der Dornenkrone auf den Knien, während - durch einen weiten leeren Raum getrennt - Christus
im Grab liegt. Doch dieser Kreuzweg führt durch Schmerz und Tod in das Leben. Voll
Staunen hören die Frauen am Grab die Osterbotschaft: „Was sucht ihr den Lebenden
bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden.“ Lk 24,5f.
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Die Apostelfiguren von Karl Baur - eine Dauerleihgabe für St.Thaddäus
Besondere Umstände waren beteiligt, dass St.Thaddäus im Dezember 2015 eine
raumprägende Dauerleihgabe erhalten hat, die man als wertvolle Bereicherung
ansehen darf: Eine Serie der zwölf Apostel steht nun an den Wandvorlagen des
Kirchenschiffs und gibt dem Raum einen neuen Akzent. Dabei wirken die leicht
überlebensgroßen Skulpturen in ihrem bildhauerischen Stil und den Größenverhältnissen so stimmig, als wenn sie immer schon für diesen Ort geschaffen worden
wären. Tatsächlich waren sie Teil der Ausstattung der Augsburger Pfarrkirche
St. Joseph im benachbarten Hettenbachviertel, wo sie aufgrund des Umbaus des Kirchenschiffs zum neuen Bistumsarchiv nicht bleiben konnten.
Große Freude über die Apostel von St. Joseph in St.Thaddäus. Abt Theodor Hausmann OSB von St. Stephan hat sie im vergangenen November am neuen Platz nochmals feierlich gesegnet (daneben Diakon Josef Kalik). Bild rechts: Apostel Andreas.
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Die ausdrucksstarken Figuren stammen vom Münchner Bildhauer Karl Baur, der
einen Großteil seines umfangreichen Werks für Kirchen schuf.
Baur wurde am 21. Dezember 1881 in München geboren, wo er am 15. August 1968
auch starb und am Winthirfriedhof im Stadtteil Neuhausen begraben wurde. Auch
sein langjähriges Wohnhaus in der Prinzenstraße ist noch erhalten.
Baur studierte an der Akademie der Bildenden Künste bei drei bekannten Professoren:
Zu Beginn bei Wilhelm von Ruemann, einem Vertreter der älteren naturalistischen
Linie, der sich durch Denkmalprojekte deutschlandweit einen guten Ruf erworben
hatte; nach dessen Tod prägten Adolf von Hildebrand und Erwin Kurz seinen Stil.
Hildebrand gehört auch heute noch zu den bekanntesten Meistern seiner Epoche in
Deutschland, der über eine intensive Auseinandersetzung mit der Antike ein neues,
klassisch-innerliches Figurenideal mitgeprägt hatte. Erwin Kurz dagegen öffnete als
jüngerer Vertreter ein Verständnis für eine expressivere Gestaltung, die Karl Baurs
Werke am stärksten prägt.
Verbindungen über die Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst boten dem
Künstler schon bald Möglichkeiten, über München hinaus bekannt zu werden.
Insbesondere die langjährige Freundschaft mit dem Augsburger Kirchenarchitekten
Michael Kurz (nicht verwandt mit dem Bildhauer Erwin Kurz) spielte eine wichtige
Rolle, warum sich auch in unserem Bistum etliche Werke von Baur finden.
Schon bei der berühmten Jugendstil-Kirche Herz Jesu in Augsburg-Pfersee war Baur
an der Ausstattung beteiligt, wo er vor allem die Kanzel schuf. In den 1920er Jahren
hatte er einen wichtigen Anteil an einem weiteren Meisterwerk von Michael Kurz, der
Pfarrkirche St. Anton. Sie zählt zu den schon damals überregional beachteten
Zeugnissen des expressionistischen Sakralbaus. Auch der persönliche Stil des
Bildhauers Baur zeigt hier viele Berührungspunkte mit dem Expressionismus.
Manche seiner Werke lassen auch entfernt an einen der bekanntesten Bildhauer seiner
Epoche im christlichen Spektrum denken, Ernst Barlach. Zu den zeittypischen
Besonderheiten gehört auch, dass Baur seine Holzfiguren in der Regel nicht mehr
farbig fasste, sondern mit einer Lasur eintönte, wie sie auch die jetzt in St.Thaddäus
stehenden Apostel zeigen. Zwar blieb der für die 1920er Jahre typische, etwas „eckig“
stilisierte Zeitstil in den folgenden Jahrzehnten nicht unverändert, aber die Suche nach
Innerlichkeit und starkem Ausdruck prägte Baurs Figuren zeitlebens.
Mit Kurz arbeitete Baur noch oft zusammen, so etwa in dessen Kirchenbauten in
Bamberg, Pirmasens und Starnberg sowie für die Augsburger Kirchen St. Joseph und
St. Konrad.
Interessant für Kriegshaber: Auch in der Pfarrkirche Hlgst. Dreifaltigkeit befindet sich
ein Werk von Karl Baur. Das Relief des heiligen Antonius, geschaffen 1957. In
St. Joseph waren auch die Steinreliefs über den Seitenaltären Werke von Baur. Die
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genaue Entstehung seiner Arbeiten und auch der Apostelfiguren ist leider wenig
erforscht. Eine der Figuren trägt die Jahreszahl 1941. Wie lange Baur an der
umfangreichen Aufgabe arbeitete und ob die Figur vielleicht die letzte der Reihe war,
müsste noch weiter erforscht werden. Möglicherweise wurden die Figuren aufgrund
des Kriegs zunächst gar nicht aufgestellt und kamen erst nach der Wiederherstellung
der durch Luftangriffe schwer beschädigten Kirche um 1950 an ihre vorgesehenen
Plätze. Lohnend ist ein Vergleich mit den Apostelfiguren in St. Maria in Starnberg, an
denen Baur nachweislich viele Jahre lang gearbeitet hat.
Dass die Apostelfiguren aus St. Joseph nun in St.Thaddäus eine neue Heimat gefunden haben, kann als besonderer Glücksfall gelten: Zwar stammt St.Thaddäus von
einem anderen bekannten Architekten, Thomas Wechs, doch passen sie auch zum
asketischen Charakter seiner Raumschöpfung und den Dimensionen ausgesprochen
gut. Als die Apostelgestalten von Baur entstanden, war auch St.Thaddäus gerade im
Bau. Ein weiterer Aspekt untermauert, dass die Figuren hier gut hinpassen: Auch die
kleinere Figur des Kirchenpatrons, die am Platz des ehemaligen linken Seitenaltars
steht, trägt die Signatur des Bildhauers Karl Baur. Sie war bereits für die erste
Notkirche geschaffen worden, wenige Monate vor Grundsteinlegung der heutigen
Pfarrkirche. Letztlich hat der Zufall viele Jahre später Werke des Künstlers Baur hier
zusammengeführt. Bei der Neuaufstellung wurde darauf geachtet, dass man dieselbe
Reihenfolge wie früher in St. Joseph wählen konnte. Dadurch ist der abwechslungsreiche Rhythmus erhalten geblieben. Manche blicken zu den Gläubigen, manche
Richtung Chor, andere wiederum eher vergeistigt nach oben. Die Vielfalt der Charaktere klingt dabei an, und dennoch bilden die Apostel eine zusammengehörige Gruppe.
Dr. Michael A. Schmid, Diözesankonservator
Virtuos begleitete
Jazzmusiker Stephan
Holstein und MultiInstrumentalist Njamy
Sitson - zusammen mit
Organist Werner Zuber den Empfang der
12 Apostel aus St. Joseph
mit ihren Instrumenten
in St.Thaddäus.
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Neuer Mitarbeiter auf dem Katholischen Friedhof Kriegshaber: Pietro Gorga
Zum 1. März haben wir als neuen hauptamtlichen
Mitarbeiter auf unserem Friedhof den 39jährigen
Pietro Gorga ganz herzlich willkommen geheißen.
In der Vergangenheit hat er als Aushilfe bereits
immer wieder uns unterstützt. An der Seite von
Beatrix Ziegler ist er unter der bekannten Friedhofnummer 40 48 97 gern erreichbar und ansprechbar.
Herzlich willkommen!
Abschied vom Kloster in Centerville/Nord
„Ganz unerwartet kommt für uns die Zeit, unsere
Zelte in der Carl-Schurz-Straße abzubrechen.“ So
stand es am 1. Februar auf der Einladung zum
Abschiedsumtrunk am 5. Februar. Die Dillinger
Franziskanerinnen verlegten ihren kleinen Konvent
San Damiano zu den Pallottinern nach Friedberg,
um sich dort der Arbeit mit minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen intensiv widmen zu können.
Es ist schade und traurig, dass Schwester Martha
und Schwester Veronika nicht mehr bei uns wohnen - nicht nur für dieses Wohngebiet ist ihr Umzug ein Verlust. Doch beim so kurzfristig anberaumten Abschiedsfest wurde vor allem auch große Dankbarkeit spürbar: Dankbar dafür, dass beide
in echt franziskanischem Geist stets als Menschen
unter den Menschen lebten, offen für alle, ganz
egal mit welchem persönlichen Hintergrund man ihnen begegnete. Wie oft konnten sie
in unzähligen schwierigen Situationen unkonventionell, zeitnah und ganz praktisch
helfen und ganz einfach da sein. Dank für ihr Dasein in all den Jahren sagen die
Pfarrei St.Thaddäus und die Pfarreiengemeinschaft, sagen vor allem alle Mitarbeiter
des Treffpunkt Thaddäus und alle, die hier ein- und ausgehen. Und nicht zuletzt dankt
die Katholische Afrikanische Gemeinde, die in den Anfängen maßgeblich von den
Schwestern unterstützt wurde. Alles Gute zum Neustart mit dem franziskanischen
Gruß: Pace e bene!
Pfarrer Gerhard Groll
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Gesamtpfarrgemeinderat / Pastoralrat
Schwester Veronika folgt auf Schwester Veronika, so stellte sich im letzten Pfarrbrief
Schwester M. Veronika Häusler OSVvP vor. Wir begrüßen sie herzlich im gemeinsamen Pfarrgemeinderat und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit, ihre
vielfältigen beruflichen und menschlichen Erfahrungen werden für uns eine wertvolle
Bereicherung sein.
Von Herzen dankt der Pfarrgemeinderat für ihre segensreiche Tätigkeit in der
Gemeinde den Schwestern Veronika Görnert und Martha Dirr, die ihr Heim in der
Carl-Schurz-Straße in Centerville in Richtung Friedberg verlassen haben. Wie der
rege Besuch bei ihrer Abschiedsfeier zeigte, hinterlassen sie eine große Lücke und
werden in bester Erinnerung bleiben. Nun ist Friedberg ja nicht aus der Welt, so dass
der eine oder andere Besuch zum Beispiel beim Weltwiesenfest im April oder den
beiden Pfarrfesten uns sehr erfreuen würde.
Im Nachgang der letzten Pfarrversammlung (Hlgst. Dreifaltigkeit) wurden bekanntlich verschiedene Arbeitskreise gebildet. Der AK Ideensammlung hat unter Mitarbeit
einiger Pfarrgemeinderäte die zahlreich eingegangenen Ideen und Anregungen
thematisch vorsortiert und den verschiedenen Gremien zugestellt. Der Pfarrgemeinderat wird sich in der kommenden Zeit mit den Anregungen und den dahinter liegenden Anliegen beschäftigen. Viele der genannten Ideen betreffen nicht nur die Dreifaltigkeiter, sondern sind auch für die gesamte Pfarreiengemeinschaft von Belang.
Das Anliegen, stärker über die Arbeit des Pfarrgemeinderates informiert zu werden,
ist offenkundig sehr ausgeprägt, funktioniert doch der Informationsfluss nicht mehr so
automatisch wie in den vergangenen Jahrzehnten, als „man sich kannte“ und im
sonntäglichen Gottesdienst alle Informationen weiter gegeben werden konnten. Diese
Voraussetzungen haben sich geändert, weil heute viel weniger Menschen den
Gottesdienst besuchen und unsere pastoralen Räume immer größer werden, die
Pfarreiengemeinschaft Kriegshaber umfasst immerhin 7000 Katholiken.
Der Wunsch nach mehr Transparenz wird - soviel kann jetzt schon gesagt werden nicht ungehört verhallen.
Monika Reisinger, Vorsitzende des Pastoralrates
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Nachgedacht: Verbände - noch zeitgemäß?
KAB
KDFB
Katholische
Katholischer Deutscher
Arbeitnehmerbewegung Frauenbund
Kontakt:
Kreisverband Augsburg
Stadt und Land
KAB Sekretariat
Alfred Brendle
Tel. 3166-3520
www.kab-augsburg.org
Kontakt:
KDFB ZV
Hl. Dreifaltigkeit
Maria Tyroller
Tel. 407766
www.frauenbundaugsburg-kriegshaber.de
Kolping
Kontakt:
Kolpingsfamilie
Kriegshaber
Nathalie Winckler
Tel. 43085681
www.kolping-kriegshaber.de
„Warum soll ich einem Verband beitreten? Da muss ich doch nur Mitgliedsbeitrag
zahlen und dann kommen noch die ganzen Regularien der Verwaltung hinzu. Das
belastet nur und mit dem Geld kann ich gleich in der Pfarrei Gutes tun.“
Mitgliedsbeitrag und die Einhaltung von Regularien sind sicher ein Teil einer
Mitgliedschaft in einem Verband. Wer aber nur diese Punkte sieht, denkt nicht weit
genug. Verbände, die überpfarreilich, überdiözesan und überregional angelegt sind,
deren Aufgaben und Ziele durch Satzungen genau definiert sind und die sich mit
diesem klaren Profil inhaltlich positionieren, sind für eine funktionierende
Demokratie unerlässlich. Nur wo sich viele Menschen zusammenschließen, können
sie Veränderungen anstoßen und voranbringen. Eine Einzelperson richtet wenig aus.
Es braucht eine starke Gemeinschaft und Strukturen, wie Verbände sie bieten, um auf
verschiedenen Ebenen (Pfarrei - Diözese - Landes- oder Bundesebene) einwirken zu
können. Mit dem Mitgliedsbeitrag wird diese Struktur gestützt. Nur so gelingt es,
gesellschaftliche Einflussnahme zu gestalten um kampagnenfähig zu sein.
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Wer meint, ein Mitgliedsbeitrag sei in der eigenen Pfarrei besser eingesetzt verkennt,
dass andere - in der Regel Verbände und Institutionen - unsere Rechte eingefordert,
erstritten und umgesetzt haben. Das fordert uns zur Solidarität heraus. Mit einer
persönlichen Mitgliedschaft drücken wir aus, wie wertvoll uns das Anliegen ist. Als
Einzelne können wir nicht alles selber tun, gerade deshalb ist es wichtig, Verbände zu
haben, auf die man sich verlassen kann, wozu mir selbst die Energie, die Zeit und das
Geld fehlen.
In unserer Pfarreiengemeinschaft finden Sie - neben zwei kirchlichen DJK-Sportverbänden - noch drei Verbände. Sehen Sie sich die Internetseiten an und informieren
Sie sich. Gerne stehen Ihnen Ansprechpartner vor Ort Rede und Antwort.
Nebeneffekt: Studien belegen, wer sich einer Gruppe zugehörig fühlt, lebt besser und
gesünder. Die gegenseitige Hilfe und das Gefühl von Vertrauen unter Gleichgesinnten
scheinen wirkungsvoll Belastungen abfedern zu können und die Lebenszufriedenheit
zu stärken. (Nachzulesen in PSYCHOLOGIE HEUTE 6/2015)
Maria Tyroller, für KAB, Kolping und Frauenbund
Chor Gaudeamus „Mögen wir uns freuen“
Wir sind eine kleine singbegeisterte Gruppe, die sich immer mittwochs von 20.00 bis
21.45 Uhr im Pfarrheim Hlgst. Dreifaltigkeit trifft. Zusammen mit unserer Chorleiterin Irina Fandraluk singen wir 4-stimmiges neues geistliches Liedgut und auch
Gospels und gestalten Gottesdienste in unserer Pfarreiengemeinschaft. Nach den
Proben lassen wir den Abend meist gemütlich ausklingen. Über weibliche und
männliche Verstärkung egal welchen Alters freuen wir uns sehr.
Trau Dich, Du bist willkommen !
Claudia Mießl und Judith Gruber
Schwungvoll, dynamisch,
pfiffig, modern - mit viel
Spaß am gemeinsamen
Singen:Das ist seit Jahren
der unverwechselbare
„Markenkern“ vom
Gaudeamus-Chor.
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Frauencafé im Treffpunkt Thaddäus
Mal raus aus den eigenen vier Wänden, sich mit anderen austauschen, interessante
Themen miteinander diskutieren - dafür bietet der Treffpunkt Thaddäus mit seinem
Frauencafé Raum. Jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat findet diese Begegnung statt.
Beginn ist ab 9.00 Uhr, Ende gegen 11.00 Uhr.
Ab April wird es zudem jeweils am 2. und 4. Donnerstag des Monats eine Einladung
für alle Frauen geben, die neue Kontakte beim Treffpunkt suchen.
Nähere Informationen dazu gern direkt bei mir unter Telefon 44 060-14 oder per Mail
[email protected]
Schwester Veronika Häusler OSVvP
Asyl und Flüchtlinge in Kriegshaber
„Wie viele prekäre Situationen und wie viel Leid gibt es in unserer Welt! Wie viele
Wunden sind in das Fleisch so vieler Menschen gerissen, die keine Stimme mehr
haben, weil ihr Schrei, aufgrund der Teilnahmslosigkeit der reichen Völker, schwach
geworden oder gar ganz verstummt ist. In diesem Jubiläum ist die Kirche noch mehr
aufgerufen, diese Wunden zu behandeln, sie mit dem Öl des Trostes zu lindern, sie mit
der Barmherzigkeit zu verbinden und sie mit der geschuldeten Solidarität und
Achtung zu heilen.“ (Papst Franziskus in „Misericordiae Vultus“)
Die prekäre Situation vieler Menschen, die sich vor Krieg, Terror und Gewalt auf die
Flucht gemacht haben, wird uns tagtäglich in den Medienberichten vor Augen
gestellt. Inzwischen ist sie uns aber auch ganz unmittelbar nahe gekommen, da in
unserer Pfarreiengemeinschaft geflüchtete Menschen leben.
Die Stadt Augsburg liefert folgende Fakten: „Ein großer Teil der in Augsburg
lebenden Flüchtlinge ist aus Syrien geflohen: 45 Prozent der Asylsuchenden, die eine
dezentrale Unterkunft in Augsburg bewohnen, sind Syrer. Rund 15 Prozent kommen
aus Albanien, 10 Prozent aus Afghanistan. Weitere Herkunftsländer sind Nigeria,
Senegal, der Irak und die Ukraine. 7 Prozent der in Augsburg dezentral untergebrachten Asylsuchenden stammen aus dem Kosovo. Jeder zweite Asylsuchende, der
in einer dezentralen Unterkunft in Augsburg lebt, ist zwischen 20 und 35 Jahre alt. 28
Prozent sind jünger als 20 Jahre. Die 35- bis 50-Jährigen stellen 17 Prozent, die
Gruppe der über 50-Jährigen nur 2 Prozent.“ (www.augsburg.de)
Seit Anfang Dezember leben syrische Familien in einer Gemeinschaftsunterkunft an
der Neusässer Straße. Zudem sind in der Schelklinger Straße Menschen aus
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Afghanistan in einer dezentralen Unterkunft aufgenommen worden. Inzwischen ist
zudem die Erstaufnahmeeinrichtung am Kobelweg in Betrieb.
Ein sehr reger Unterstützerkreis hat sich zusammengefunden, der die geflüchteten
Menschen in vielerlei Hinsicht unterstützt: Hilfestellung beim Kontakt mit Behörden
und öffentlichen Stellen bzw. Schulen gehört da ebenso dazu wie Sprachpatenschaften. Täglich gibt es Hausaufgabenbetreuung im Pfarrheim Hlgst. Dreifaltigkeit und
jeden Monat eine Kleinkindergruppe. Zudem findet jeden 2. Mittwoch im Monat das
Café Kontakt im Pfarrheim Hlgst. Dreifaltigkeit statt, eine Begegnungsmöglichkeit
zwischen ehrenamtlichen Helfern und Bewohnern der Gemeinschaftsunterkünfte.
Dabei können vor Ort offene Fragen geklärt werden, die Gespräche helfen dabei,
Stück für Stück die deutsche Sprache zu lernen und zu üben, für die Kinder gibt es
Spielemöglichkeiten. Für die Erstaufnahme am Kobelweg gibt es in der Unterkunft
einen Spielevormittag für Kinder am Dienstag und jeden Donnerstag ein Café
international in der Freien Evangelischen Gemeinde.
Die Kolpingfamilie, der Frauenbund und der Pro Mensch e.V. hatten vor Kurzem
einen Vortragsabend „Fremde werden Freunde“ organisiert, bei dem neben der
Vermittlung von Fakten sehr eindrucksvoll deutlich wurde, wie tief die Erfahrung von
Flucht und der Verlust von Heimat in das Erleben von Menschen eingreift. Wesentlich ist dabei, dass durch die Begegnung von Mensch zu Mensch neue Zuversicht
wachsen kann und die geflüchteten Menschen so in ihrer schwierigen Lebenssituation
Unterstützung und Solidarität erfahren.
„Verfallen wir nicht in die Gleichgültigkeit, die erniedrigt, in die Gewohnheit, die das
Gemüt betäubt und die verhindert etwas Neues zu entdecken, in den Zynismus, der
zerstört. Öffnen wir unsere Augen, um das Elend dieser Welt zu sehen, die Wunden so
vieler Brüder und Schwestern, die ihrer Würde beraubt sind. Fühlen wir uns
herausgefordert, ihren Hilfeschrei zu hören. Unsere Hände mögen ihre Hände
erfassen und sie an uns heranziehen, damit sie die Wärme unserer Gegenwart,
unserer Freundschaft und unserer Brüderlichkeit verspüren.“ (Papst Franziskus in
„Misericordiae Vultus“)
Wenn Sie Interesse an einer Mitarbeit im Unterstützerkreis haben, können Sie sich
dort unter der Mailadresse [email protected] melden.
Schwester Veronika Häusler OSVvP
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Seniorenwandern - ade!
„Wir hatten eigentlich immer schönes Wetter bei unseren Wander-Dienstagen“, erinnert sich Elfriede Heinlein. „Wenn’s am Montag noch stürmte und regnete, am
Dienstag kam dann die Sonne heraus“. Jeden 2. und 4. Dienstag traf man sich zum
Seniorenwandern. Das Ziel wurde rechts in den Schaukästen in der Kirche St.Thaddäus angekündigt. Vor über 30 Jahren rief Karl Blasi das Seniorenwandern ins Leben.
Er hatte gerne Leute um sich und gewann bald einen Kreis von 25 bis 30 Seniorinnen
und Senioren zum regelmäßigen Wandern. Nach seinem plötzlichen Tod vor 11
Jahren übernahm Erna Ritter, die von Anfang an dabei war, die Organisation. Sie
musste sich gegen anfängliche Widerstände behaupten („eine Frau sollte doch so
etwas nicht machen“), wurde aber bald allgemein akzeptiert. Das Akzeptiert-Werden
war überhaupt eine große Stärke des Kreises. Gerda Wiedemann erinnert sich: „Mir
hat besonders gefallen, wie offen ich aufgenommen wurde, als ich nach St.Thaddäus
zuzog - so als wäre ich schon immer dabei gewesen.“ So feierte man auch gerne
miteinander: runde Geburtstage, das Weinfest in Göggingen, den Plärrer und - für
viele ein Höhepunkt - die Weihnachtsfeier. Marianne Kirchmaier erinnert sich: „Mit
der schönen Dekoration waren die Weihnachtsfeiern im Pfarrheim jedes Jahr etwas
Besonderes“. Sie wurde vor einigen Jahren zusammen mit Gerda Wiedemann zur
Ansprechpartnerin. Doch der Kreis schrumpfte - das Alter schränkte viele in ihrer
Beweglichkeit ein. Als es schließlich nur mehr drei regelmäßige Teilnehmerinnen aus
St.Thaddäus waren, baten diese, den Hinweis aufs Seniorenwandern aus dem Schaukasten zu nehmen.
Es bleiben Erinnerungen - wie die Natur-Eindrücke für Elfriede Heinlein: „Einmal,
im Winter, im Wald bei Bergheim, schien die Sonne durch die mit Raureif überzogenen Bäume - ein Bild, das ich nie vergesse.“
Wir sagen: DANKE für das jahrzehntelange Engagement für eine „Spiritualität
durch die Füße“ und die Verbundenheit
mit der Pfarrei St.Thaddäus.
Franz-Stefan Bauer, Pastoralreferent
Ein bisschen Wehmut schwingt mit:
Den Aushang der Wandergruppe gibt’s
nicht mehr. Seit Mitte der 80er-Jahre
gehörte er wie selbstverständlich zu
St.Thaddäus.
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SommerNachtKonzerte in St.Thaddäus - herzliche Einladung auch in diesem Jahr!
In der Augsburger Allgemeinen war zu lesen:
Am Anfang steht der Lobpreis: „Herr, mein Gott, du bist sehr herrlich…“ beginnt der
Psalm 104. „…Du, der sich in Licht hüllt wie ein Gewand…“ - diese Worte klingen
wie Musik und werden wirklich Musik beim Auftaktkonzert zur neu gegründeten
Konzertreihe „SommerNachtKonzerte“ in St.Thaddäus.
Zusammen mit dem künstlerischen Leiter der Reihe, Thaddäusorganist Werner Zuber,
improvisierte der renommierte Musiker Stephan Holstein an Klarinetten und Saxofon
zu den Psalmworten, die Stadtpfarrer Gerhard Groll rezitierte. Währenddessen beschreitet Holstein den Kirchenraum, erfüllt ihn mit seinen Klängen. Für Werner Zuber
an der Orgel auf der Empore ist diese räumliche Distanz eine attraktive Herausforderung für das gemeinsame Musizieren, das aus den Bereichen Klassik und Jazz
zum freien Spiel fusioniert. Eine Woche später traten drei Interpreten auf. Im
„Orgelplus-Konzert für zwei Trompeten und Orgel“ gastierten zwei Trompeterinnen
bei Organist Werner Zuber; Marianne Plöckl und Maria Stark stammen aus dem
Wittelsbacher Land. Mit Komponisten wie Purcell, Händel und einem Werk von
Werner Zuber war der Abend eine glanzvolle Festlichkeit.
Das Highlight kommt zum Schluss. Wolfgang Sieber, der einstige Lehrer Werner
Zubers, interpretierte einen Abend lang Orgelmusik zum Thema „Sommernachtstraum.“ Der 61-jährige Wolfgang Sieber von der Hofkirche Luzern zählt zu den
bedeutendsten Schweizer Organisten.
Werner Zuber
Freitag, 8. Juli 2016, 21.00 Uhr
Konzert mit dem Gempfinger
Singkreis,
Jazzmusiker Stephan Holstein und
Thaddäusorganist Werner Zuber
Freitag, 15. Juli 2016, 21.00 Uhr
Orgelplus-Konzert für 2 Trompeten
& Orgel,
Maria Stark, Marianne Plöckl &
Werner Zuber
Grandioser Meister seines Faches und
Schweizer Original: Wolfgang Sieber aus
Luzern.
Freitag, 22. Juli 2016, 21.00 Uhr
Orgelkonzert mit Wolfgang Sieber
Organist an der Hofkirche Luzern
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Studien- und Urlaubsreisen
„Die größte Sehenswürdigkeit, die
es gibt ist die Welt - sieh sie dir
an.“ Dieser Lebensweisheit von
Kurt Tucholsky (1890-1935) folgend, ergeht - in aller Regel in bewährter Co-Produktion mit dem
Bayerischen Pilgerbüro - immer
wieder Einladung zu gemeinsamen
ferneren Reisezielen.
Eucharistiefeier im Mai 2014 vor
einem der vielen imposanten Wasserfälle Islands. Der Sommer 2015
wurde im Oktober beim Wandern
und Entdecken auf Madeira verlängert - ein ganzjährig grüner
blühender Garten im Atlantik, ein
Fest für alle Sinne, das Obst auf
dem Markt in der Inselhauptstadt
Funchal. Von Pater Joji John OSH,
Kaplan bei uns 2008/2009, kam der
Impuls auch die Heimat vieler unserer Kaplänen einmal zu besuchen: Indien. Fremdländisch und interessant etwa die Hausboote ganz im Süden in Kerala, die wir zusammen mit vielen Mitreisenden aus der Pfarreiengemeinschaft Stauden erkundeten, wo
Pater Joji jetzt als Pfarrer tätig ist (Bilder von oben nach unten).
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Höchst interessant waren die Eindrücke auf der Indienreise im Januar 2016. Ganz
besonders hat sich über den erstmaligen Besuch in seiner Heimat Prof. Dr. Solomon
Pasala gefreut. Seit Studientagen in Rom mit Pfarrer Gerhard Groll befreundet, immer
wieder auch als Urlaubsgast im Pfarrhaus St.Thaddäus, ist er heute Professor für
biblische Wissenschaft in Hyderabad in der Provinz Telangana. In der unendlichen
Spannung in Indien zwischen arm und reich, waren wir höchst beeindruckt und betroffen, von seinem Engagement für die Ärmsten. Schon zweimal hat er es organisiert, dass Schulgebäude errichtet wurden für Schulkinder, die früher im Freien unter
Bäumen unterrichtet wurden. Über 1000 Schüler werden heute jeweils in diesen
katholischen Schulen erreicht.
Ein Herzensanliegen ist ihm heute ein
Waisenhaus für Kinder, deren Eltern
an AIDS gestorben sind. 2009 wurde
dies von Ordensschwestern in Nalgonda gegründet, als er selber dort
Dompfarrer in seiner Heimatstadt
war. 85 Kinder und Jugendliche wohnen jetzt dort - rund ein Viertel selber
an AIDS infiziert. Leider fehlt für sie
in schweren Krankheitsphasen ein separates Krankenzimmer. Alle Mitreisenden waren sich einig, dass wir
dieses Anliegen kräftig finanziell unterstützen wollen. Vielleicht gibt es
sogar noch zusätzlichen Rückenwind
dafür aus ganz Kriegshaber?
In Indien traditionell auch in orange: Die
Klosterschwestern beim AIDS-Waisenhaus;
darunter: Prof. Dr. Solomon Pasala spricht
im Speiseraum zu den 4- bis 18jährigen
Kindern, die hier eine neue Heimat haben.
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IBAN:
DE06 7509 0300 0000 1074 92
BIC: GENODEF1M05
Kirchenstiftung St.Thaddäus
Verwendungszweck:
AIDS-Waisenhaus Indien.
Besten Dank, Pfarrer Gerhard Groll
Übrigens: Die nächste größere Studienreise geht Ende August nach
Irland.
In memoriam
Ganz plötzlich verstarb am 26. Januar im Alter von 90
Jahren Rudolf Dempf aus der Pfarrei Hlgst. Dreifaltigkeit. Beruflich zeitlebens beliebt und geschätzt als
Braumeister bei der Augusta-Brauerei, bleibt er bei
uns in bester Erinnerung als langjähriges Mitglied der
Kirchenverwaltung (bis 1994) und vor allem als für
die Finanzen verantwortlicher Kirchenpfleger von
1977 bis 1988. Durch sein hohes Engagement an der
Seite des Pfarrers konnten in der damals für die Pfarrei
noch finanzkräftigen Zeit zahlreich bedeutende Baumaßnahmen durchgeführt werden: 1980 Sanierung der
Außenfassade, 1981/82 Gestaltung der Seitenkapelle
durch Prof. Georg Bernhard; 1983/84 Restaurierung
der Kreuzweggruppe in der ehemaligen Taufkapelle und des Kreuzwegs der Pfarrkirche, 1984 Erweiterung und Anbau am Pfarrsaal, 1987 bis 1988 Umgestaltung des
Altarraums, ebenfalls durch Prof. Georg Bernhard.
Ebenso plötzlich verstarb wenig später am 14. Februar
Schreinermeister Erwin Schwab mit 81 Jahren. 1975
bis 1978 war er Pfarrgemeinderatsvorsitzender, dreiundzwanzig Jahre - von 1972 bis 1995 - der hochverdiente Vorsitzende der Kolpings-Familie Kriegshaber.
Gestaltung der Kolpingsaltäre an Fronleichnam,
Mitglied der Kirchenverwaltung, liturgischer Dienst
als Lektor, Schreinerarbeiten im Pfarrsaal, im Pfarrstüble, in Kirche und Sakristei - vielfältig waren seine
Akzente, in denen er für die Pfarrei Hlgst. Dreifaltigkeit präsent war und sich engagierte.
Als treue Gottesdienstbesucher bis zu dem Tod wurden beide bei ihren Requien und
bei der Beerdigung auf dem Kriegshaber Friedhof mit einer überwältigend großen
Zahl von Trauergästen geehrt - dankbares Zeichen für ihre wohltuende und angenehm
positive Wesensart, die uns künftig fehlen wird. Unsere Teilnahme gilt den Gattinnen,
Kindern, Enkeln und Angehörigen.
R.I.P.
Gerhard Groll, Stadtpfarrer
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Pfarrkirche Hlgst. Dreifaltigkeit: Sonntag, 3. April, 16.00 Uhr,
ökumenischer Gottesdienst zum Jubiläum 100 Jahre Kriegshaber in Augsburg
Herausgeber: Kath. Pfarreiengemeinschaft Augsburg-Kriegshaber; St.Thaddäus und
Hlgst. Dreifaltigkeit, Ulmer Str. 63, 86156 Augsburg; Tel. 44 060-0, Fax 44 060-60;
E-Mail: [email protected]
Gestaltung: Lisa Beck
Homepage: www.pg-kriegshaber.de
Druck: Druckerei Menacher
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