Traumhafter Törn - SunShine Yachting

REPORT
KROATIEN
Traumhafter Törn
durch die nördliche Adria
Die viel besuchten kroatischen Urlauberinseln Krk
und Rab kennt jeder. Doch es gibt auf diesen Inseln
und auf den anderen kleineren Eilanden in der KvarnerBucht immer noch reizvolle Orte, die zu einem schönen
Törn oder einem spannenden Bootsausflug einladen.
Eher ein Fjord: die spektakuläre Zavratnicabucht
REPORT
INSEL KRK
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1. Dem Ziel entgegen. Nach der Autobahnausfahrt geht es gleich über die spektakuläre Brücke nach Krk, der Hauptinsel in
der Kvarner-Bucht
2. Die neue Charterpier in der Marina Punat
an der Südküste von Krk
3. Blick über die Motorboote von Sunshine
Yachting, der renommierten österreichischen Charterfirma in Punat
Bis vor wenigen Jahren gab es nur eine
größte Insel in der Adria, aber auch da
waren sich Fachleute und vermutlich
auch die Bewohner der betroffenen Inseln nie einig: Ist es nun die Insel Krk
oder ist es die langgestreckte Insel Cres
(»Tsress«)? Nach neueren Messungen
teilen sich nun die beiden Eilande im
Kvarner diese Ehre. Krk war schon in der
Antike als die »goldene Insel« bekannt.
Seit 1980 ist sie mit dem Festland durch
eine – für hiesige Verhältnisse – spektakuläre Brücke verbunden. Auf der Insel
befindet sich, wie bereits erwähnt, der
Flughafen von Rijeka, der Hauptstadt
der Kvarner-Region. Die gleichnamige Inselhauptstadt an der Südküste ist
nicht nur das Zentrum, sondern auch ein
bekannter Ferienort und nur ca. 2 sm von
der bekannten Marina Punat entfernt.
INSEL KRK / MARINA PUNAT
Hauptort für Bootsurlauber ist seit vielen
Jahren die Marina Punat, die 2014 ihr
fünfzigjähriges Bestehen feiern konnte,
damit auch die älteste Marina Kroatiens
ist, und mehr oder weniger regelmäßig
als beste Marina des Landes ausgezeichnet wird.
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D
ie Anreise zu den kroatischen
Inseln der nördlichen Adria
ist heutzutage kein Problem.
Denn wer aus Süddeutschland oder Österreich anreist,
kommt in aller Regel mit dem PKW und
findet gute Straßenverhältnisse vor. Egal
ob über Ljubljana/Slowenien oder Udine/Triest, es geht auf Autobahnen und
autobahnähnlichen Straßen flott voran.
Natürlich kann die An- und Abreise an
einem Samstag in der Hochsaison anstrengend sein, aber nachdem sich auch
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Denkansätze in Richtung »Der Weg ist
das Ziel« immer mehr in unseren Köpfen sortieren, gibt es wunderbare Alternativen. Zum Beispiel in Form einer
Zwischenübernachtung auf einem Agriturismo-Hof im Friaul; verbunden mit einer lockeren Weinverkostung auf einem
Weingut. Oder wie wäre es gar mit einem
Stopp in Triest, der großen alten wiedererstandenen Dame an der Adria, um
dann über Landstraßen und die istrische
Halbinsel die Fahrt »über Land« fortzusetzen? Egal auf welchen Straßen man
anreist, das einzige Ärgernis, das die
meisten von uns Bootsfahrern irgendwie
schon einmal beschäftigt beziehungsweise nach vielen Wochen im Briefkasten eingeholt hat (wenn man nicht mit
dem Flugzeug direkt auf die Insel Krk,
auf der sich der internationale Flughafen von Rijeka befindet, geflogen ist), ist
ein Schreiben der österreichischen Autobahnbehörden. Dabei geht es dann – sie
ahnen es – in der Regel um unliebsame
»Urlaubsbekanntschaften«, wie dem zu
schnellen Fahren.
Mit dem österreichisch-kroatischen Charterunternehmen Sunshine Yachting hat
sich dort über viele Jahre ein Motorbootspezialist etabliert, der die Reviere in
der nördlichen Adria sprichwörtlich wie
seine Westentasche kennt und Übergabetage am Mittwoch und Donnerstag offeriert. Damit wird in jedem Fall selbstgemachter Stress schon vor Reise- und
Törnantritt vermieden!
Obwohl die große Bucht mit der kleinen Klosterinsel Košljun gleich ein erstes schönes Etmal sein kann (Franziskanerkloster mit einem ethnografischen
Museum und einem Gartenpark mit
über 500 Pflanzenarten!), zieht es uns
mit Macht raus auf die Adria. Wer aber
erst einmal »ankommen« will, kann den
Klosterinselbesuch gleich als erstes Manöver ansehen, um das Schiff (und die
Crew!) einem Praxistest unter Motor mit
abschließendem Ankermanöver zu unterziehen. Beim Südwind »Jugo« verholt
man sich nördlich oder westlich davon
auf einen absolut ruhigen und sicheren
Ankerplatz.
Wer trotzdem die erste Nacht in der Marina verbringt, hat zwei sehr gute Restaurants zur Auswahl: Das Marinarestaurant
sowie das Restaurant Kanajt im gleich-
namigen Hotel oberhalb des Marinageländes. Beide bieten eine vorzügliche
Küche mit gutem Angebot auch an heimischer Küche an. Die beliebte MarinaTagesbar »9 Beaufort« ist natürlich kein
windiges Eck, sondern glänzt mit seinem
Frühstücksangebot, einem Selbstbedienungsbüfett sowie Pizza & Co. Wind machen hier höchstens die aufmerksamen
Ober. Auch die Preise sind in jedem Fall
moderat und im vielfachen Vergleich mit
anderen Marinas verhältnismäßig günstig; dies alles gilt auch für die beiden
angeführten Restaurants.
INSEL KRK / KRK STADT
Die lebhafte Inselhauptstadt mit schöner kleiner Altstadt hat im letzten Jahr
ihre Gastliegeplätze – wohl probeweise – zum Teil verlegt beziehungsweise
eingeschränkt. Inzwischen gibt es zwei
Tankstellen im Hafen und damit sind
jetzt auch die bekannten Probleme an
der alten Straßentankstelle (teilweise
blockiert durch große Fischtrawler, flach
im hinteren Winkel, sehr eingeschränkte
Manöver durch dort vertäute kleine Boote beziehungsweise durch den Stau wartender Boote am samstäglichen Charterwechseltag) vorbei. Wenn nicht gerade
Südwind = Schwell herrscht, gehört ein
Stadtbummel inklusive Mooringnacht
direkt an der Hafenmauer oder an einer
der kommunalen Bojen zu einem Must
für jeden, der nicht nur »heizen« oder
»Seemeilen fressen« im Logbuch stehen
haben will.
INSEL KRK / BUCHT VELA JANA
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7 sm westlich der Inselhauptstadt an
der Südwestküste liegt die unbewohnte
Bucht Vela Jana, deren Stege zum Club
Vecla d.o.o. gehören und an dessen
Außensteg man nach Anfrage/Voranmeldung an soliden Moorings zu einem
günstigen Tarif festmachen darf.
Nach Anfrage kam der freundliche »Hafenkapitän« des Clubs (Telefon siehe
»Reiseinfos«) und wir durften uns aussuchen, ob wir eine oder mehrere Nächte gegen ein moderates »fee« bleiben
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wollten. Neben dem üblichen Smalltalk
und wichtigen Informationen zur Lage,
die wir trotz vorhandenem Internet-Wetter immer abfragen, gab es noch einen
Super-Tipp gratis »on top«: Die Konoba
»Pod Prevolt« im Ort Milohnići wäre
nur 1 Stunde lockeren Fußmarsches
entfernt und da sollten wir unbedingt
hin. Jetzt kennen wir alle, die wir schon
in Urlaubsregionen unterwegs waren,
solche »Tipps« nur zur Genüge und oft
steckt dahinter kein köstliches Essen,
sondern eher ein Verwandter/Freund
der Familie, dem auf diese Weise neue
Gäste zugeführt werden sollen. Auch
uns sind solche »Geheimtipps« schon
gegeben worden und wir wurden über
den Lauf der Jahre eher skeptisch bei
solchen Empfehlungen. Aber weit gefehlt: Die erste Überraschung war die
Weglänge. Der Fußmarsch war höchstens 45 Minuten anstatt der avisierten
Wegdauer und die zweite erwartete uns
nach einer kurzweiligen Wanderung
über zum Teil ungeteerte aber gut zu
gehende Wege durch die Macchia: Ein
echtes kleines Konoba-Juwel mit uri-
gem Charme, einer Aussichtsterrasse
und einem Gastraum, in dessen Vorraum eine köstliche Peka schmorte.
Zum Abschluss auf der weinumrankten
Terrasse gibt es dann je nach Gusto
einen schönen Blick nach Westen auf
Cres oder einen Travarica (heimischer
Kräuterbrand). Der Rückweg kann dann
wegen diverser Wiedersehens- und/oder
Abschiedsgetränken immer auch eine
kleine Herausforderung an die Crew
sein und sollte in jedem Fall noch bei
Tageslicht angetreten werden.
INSEL KRK / STARA BAŠKA
Wir waren auf dem Weg von Punat zu
den ehemaligen Gefängnisinseln Goli
und Grgur südöstlich von Krk und hatten uns einen kleinen »Besichtigungstermin« in Stara Baška vorgenommen,
der uns dann mehr als recht kam, denn
rasch zog eine dunkle Regenwand auf,
die uns sowieso einen Stopp aufgezwungen hätte, um das Verdeck zu schließen. Der malerische Ort mit der langen
gleichnamigen Bucht an der Südküste
begrüßt den Bootsfahrer mit in dieser
1. Kurs Süd und stabiles Hochdruckwetter mit »Welle 0« liegen an
2. Der Stadthafen von Krk aus der Perspektive der »alten« Tankstelle im engen östlichen Teil
3. Auch so geht Krk: der spektakuläre Blick auf die Vela Luka
Gegend ungewohnten Farben seiner
Häuser; man denkt ob der ganzen fröhlichen Farbigkeit – von gelb, blau, grün
bis altrosa – eher an Griechenland oder
auch an die Kapverden, aber wir sind
tatsächlich in der nördlichen Adria und
obwohl uns inzwischen der Regen eingeholt hat (zum Glück nur ein »warmer
Landregen«) leuchten die Häuser in
bunter Laune. Dass dann der Anker auch
beim dritten Manöver in der Bucht vor
dem Städtchen nicht hält, verdrießt uns
nicht, denn ein aufmerksamer Einheimischer und sein Regenschirm winken uns
schon von der äußeren Mole und geben
Zeichen für das Längseitgehen am wohl
einzigen offiziellen Gastliegeplatz, wie
wir dann nach problemlosem Anlegen
vom freundlichen Helfer erfahren. Der
ehemalige Berufsfischer hat neben uns
jetzt seine kleine »Barca« mit Außenborder und auch gleich einen Tipp für das
Mittagessen an der Promenade, wo man
trotz Regen im Trockenen sitzt und eine
gemischte Fischplatte mit frischem Kaisergranat, offenem Hauswein und guter
Sicht auf unser Boot genießen kann.
2
INSEL KRK / BUCHT VELA LUKA
UND MALA LUKA
Türkis-blaues Wasser, Festungsruinen
auf imposanten Felsen und herrliche
Fernsicht begrüßen uns Yachties, wenn
wir von Süden kommend in die Große
Bucht (Vela Luka) einlaufen! Tja, so
geht Bootfahren an der Süd-Ost-Spitze
von Krk. Als wir dann am späten Nachmittag in die Bucht einlaufen nehmen
wir gleich vor den ersten Landmarken
unfreiwillig Fahrt aus dem Boot (wegen
dem tollen ersten Eindruck) und freiwillig, um das wunderbare Bild so lange wie
möglich genießen zu können.
An beiden Seiten hohe Wände, voraus
ein breites türkisblaues Ufer mit einem
kleinen Gebäude, welches sich dann
als eine typische Konoba herausstellt,
die abends pünktlich schließt, nicht
ohne darauf hinzuweisen, dass wir am
nächsten Morgen gerne auch ein einfaches Frühstück haben können. Die
beliebte Bucht wird tagsüber auch von
Tagesliegern vom nahen Festland aufgesucht und über die westlichen Höhenzug finden sich Wanderer aus Baška
ein, die hier zum Baden und Faulenzen
rüberkommen. Am meisten erstaunt haben uns Vater und Sohn, die mit einem
Kajak am nächsten Tag über das Meer
die Bucht aufsuchten; alles kein Problem, wenn die See ruhig und das Wetter
beständig ist – so wie bei uns, die wir
diese Nacht dort vor Anker lagen. Nach
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dem köstlichen »Lunch« bei unserem
Regenstopp in Baška hatten wir zwar
keinen rechten Hunger mehr und es gab
daher beim abendlichen Landgang nur
noch ein Landbier bevor kalte Küche
an Board angesagt war. Am nächsten
Tag wurde im Rahmen des jetzt wieder
stabilen Wetters kurzfristig ein Ruhetag
angesetzt mit Bade- und Schnorchelvergnügen für die einen und den Landausflug über den relativ flachen Inselrücken
auf die nördlich gelegene Kleine Bucht
(Mala Luka) für die anderen. Beide
Buchten unterscheiden sich nicht nur in
der Größe ganz wesentlich. Die nördlichere kleine Bucht hat sogar Sandufer
(von Strand möchten wir in diesem Zusammenhang nicht schreiben, da dadurch beim geneigten Leser eventuell
andere Assoziationen geweckt werden
könnten). Die leichte Wanderung hinüber ist kurzweilig und die Schafe nehmen wenig bis keine Notiz von den »Eindringlingen« in ihre Weiden, in denen
zerfallene Ruinen von der ehemaligen
Besiedelung zeugen. Eine spektakuläre
Ruine aus ganz frühen Zeiten finden wir
am Rückweg auf über 100 Metern Meereshöhe, wo wir einen grandiosen Blick
auf Bucht und Boot haben und wo die
Fernsicht hinüber aufs Festland und die
Inseln im Süden unvergesslich in Erinnerung bleiben. Unsere Bucht hat einen
gepflegten Steinstrand, dem die Wirtsfamilie eine kleine Infrastruktur verpasst
hat (Liegestühle, Dusche). Heute gibt’s
auch endlich den angekündigten Besuch
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zum Abendessen und obwohl wir dann
irgendwann die einzigen Gäste sind,
wird für uns die selbstgemachte Sperrstundenregelung großzügig ausgelegt.
Der Schreiber dieser Zeilen hat sein altes/neues Leibgericht (wieder) entdeckt,
denn die kleinen kroatischen Kalamari
schmecken auch hier phantastisch und
helfen, das langjährige griechische Albtraumbild aus dem Kopf zu bekommen,
das vor Jahren geformt wurde mittels
gummiartiger Tuben, die in jedem Fall
mehr an Stoßdämpfer als an zartes Meeresgetier erinnerten.
INSEL KRK / VRBNIK
Von der nach Norden offenen Mala Luka
sind es entlang der Ostküste Krks ca. 8
sm bis zum historischen Ort Vrbnik, den
wir nach dem Kap Glavina vor uns auf
dem Berg erahnen und dann thronen sehen. Die Mole sieht aus wie ein optimaler
Schutz vor der Bora, ist es aber nicht.
Hier arrangiert man sich nach Möglichkeit mit Ausflugsschiffen und legt längsseits oder an einer der wenigen Moorings
an, denn der kleine »Hafen« ist voll mit
einheimischen Booten, die das Manövrieren auch ohne »Windunterstützung«
erschweren. Warum es uns trotzdem hier
her verschlägt ist die Tatsache, dass es
oberhalb in der historischen Altstadt ein
weit über den Kvarner hinaus bekanntes
Juwel neu definierter kroatischer Küche
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gibt! Wir beugen uns jetzt mal weit aus
dem Fenster: Das Restaurant Nada liegt
an einem der schönsten, spektakulärsten, originalsten, unverfälschtesten (So,
jetzt reicht es wieder Skipper, bitte mal
langsame Fahrt voraus mit den euphorischen Formulierungen ...) Plätze, die
wir in über 20 Jahren Adria kennenlernen durften. Der Ort selbst ist pittoresk
im positivsten Sinne, nicht kaputt- oder
luxussaniert, und strahlt gerade deswegen eine Unverfälschtheit aus, die wir so
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am Mittelmeer noch nicht erlebt haben.
Und genauso sensibel ist das Nada mit
seinen unterschiedlichen Räumen auf
mehreren Ebenen und Terrassen hineingebaut in ein altes Ensemble rings um
einen kleinen Platz, den eine große Terrasse am Steilufer harmonisch ergänzt.
Das Essen, das Ambiente, der Service,
der Ausblick sind perfekt und nicht abgehoben. Die Reihenfolge können Sie
sich, liebe Leserin, lieber Leser, gerne
nach Ihrem eigenen Gutdünken oder
Ihren eigenen Vorlieben verändern, aber
wie Sie es auch immer betrachten, es
wird Sie kein Schwachpunkt empfangen.
Alle weiteren Details bitten wir – allein
weil an dieser Stelle der Platz dafür nicht
ausreicht – selbst herauszufinden. Apropos Platz: Reservierung für Crews ab 3
Mitgliedern dringend empfohlen. Sonst
droht im Einzelfall schon mal ein Stehtisch auf der Terrasse mit 180 Grad Fernsicht auf das nahe Festland mit seinem
nächtlichen Lichtermeer der Städtchen
Crikvenica, Selce und Novi Vinodolski,
begleitet von lokalem Käse, Wein und
Oliven. Das kann dann so »unangenehm«
werden, dass nach der Wartehalbstunde
der freigewordene Restauranttisch zu
Gunsten anderer Neuankömmlinge zurückgegeben wird. Wer den Ort von Punat aus mit dem Auto besichtigt, kommt
am Weg direkt an den Weinhängen der
lokalen Kellerei vorbei (Žhlatina!), bevor
am Fuße des steilen Ortes geparkt und
das Städtchen von Land her erobert wird.
INSEL GRGUR
Wen sein Törn von der Großen Bucht in
Richtung Süden weiterführt, den holt
bereits nach wenigen Seemeilen die jugoslawische Geschichte hautnah ein. Die
ehemalige Frauen-Gefängnisinsel Grgur
hat im Nordwesten ihren »Hafen«, eine
relativ große Bucht, die guten Schutz vor
den vorherrschenden Winden aus Norden und Süden bietet. An der auch von
Ausflugsbooten angelaufenen Betonpier
gibt es Anlagestellen, die in Absprache
mit dem Wirt der gepflegten Konoba am
Ufer, der auch gleich beim Manöver hilft
und später das gegebenenfalls notwendige Verholen selbst vornimmt, angelaufen werden können.
Kleinere Boote ankern entweder in der
Nähe auf sandigem Grund (die türkisschimmernde Farbe kennen wir schon
von unserem Stopp in der Vela Luka!)
oder finden einen Platz um das östliche
Ende der Pier, den auch die Polizeiboote
nutzen, die wir dort immer wieder angetroffen und wohl als ihren Lieblingsplatz
für eine Pause auserkoren haben. Nun,
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1. Die fröhliche Farbigkeit von Baška aus eher ungewöhnlicher Perspektive für Bootsfahrer
2. + 3. Auch das ist Krk. Impressionen aus der Vela Luka
4. Das malerische Städtchen Vrbnik mit Blick auf das Festland mit der kleinen Hafenbucht
sowie der Mole
nicht nur den uniformierten Beamten
schmeckt es dort, auch uns führt die vorzügliche Küche immer mal wieder dorthin und Sie ahnen es schon: Die kleinen
Kalamari, diesmal köstlich gefüllt mit
einer Farce aus Käse & Co., mussten es
wieder sein.
Damit jetzt kein falscher Eindruck entsteht: Auf unseren kleinen und größeren
Törns in diesem Revier haben wir uns in
aller Regel nicht von Konoba zu Restoran gehangelt, aber nachdem der Weg
das Ziel ist, ist es einfach schön, wenn
solche Stopps am/auf dem Weg liegen.
Grgur hat – wie seine südöstliche Nachbarinsel Goli auch – eine unrühmliche
Geschichte hinter sich. Zu Titos Zeiten war das Eiland nahe dem Festland
eine gefürchtete Gefängnisinsel und
nur wenige Schritte neben dem Restoran, das in einem der Gefängnisbauten
eingerichtet wurde, stehen noch Gebäudereste und Ruinen, die von der nahen
Vergangenheit zeugen. Noch wesentlich
deutlicher wird diese Epoche auf der
Schwesterinsel Goli sichtbar.
INSEL GOLI
Die Insel hat mehrere schöne Buchten
mit steilen Ufern, die alle nach Süden
offen sind. Die Vela Draga eignet sich gut
zum Ankern und man ist dort etwas ruhiger untergebracht als an den ehemaligen
Gefängnismolen an der Westküste, wo
immer wieder reger Bootsverkehr ausgemacht wird, wo man aber auch hautnah
Zeuge der Inselvergangenheit wird. Die
Anlagestelle Goli ist ein guter Ausgangspunkt, um die Insel zu erkunden und
tief in die Historie einzutauchen. Das
Restaurant an der Nordseite des kleinen
Hafens betreibt eine Clique junger Leute
von der Insel Rab, die abends mit dem
Boot zurück fährt, nicht ohne den GoliTag mit Musik und Gesang (auch für ihre
Gäste, die an den groben Betonstegen
für die Nacht festgemacht haben) stimmungsvoll fröhlich zu beenden.
INSEL CRES
Cres nur als die »Brücke« zum bekannten Urlaubsort Mali Lošinj auf der Insel
Lošinj zu bezeichnen, wäre in jedem Fall
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1. Abendstimmung vor einer ruhigen Nacht an der Landfeste
2. Rustikal, aber sicher mit langer Kette und zwei stabilen Pollern
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mehr als eine Beleidigung. Da würde
man der großen Insel mehr als unrecht
tun, denn nicht nur wegen einer ehemals
populären Fernsehserie (mit dem beliebten Ferienort Valun an der Westküste)
wurde diese bei uns bekannt, auch aus
Sicht von uns Bootfahrern bietet Cres
ein paar schöne Spots. Gerade das Örtchen Osor mit seiner Verbindungsbrücke
nach Lošinj ist ein immer wieder gern
angelaufener Ort. Wie kann man die
»Zwangspause« vor der alten Brücke, die
nur zweimal am Tag für die Schifffahrt
geöffnet wird, besser verbringen, als den
kleinen Ort schlendernd zu durchstreifen, den Bordproviant mit gekauften und
geschenkten Lebensmitteln zu ergänzen
(wir erinnern uns nur zu gut an die alte
Frau in ihrem Gärtchen und die frischen
Feigen, die jene von der Juniorcrew vom
Boden aufgesammelten Früchte ersetzen
durften!). Und wenn dann noch der Garten der Konoba Bonifačić entdeckt wird,
ist es schnell vorbei mit der am Morgen
festgelegten Essensplanung, denn die
kleine Küche serviert ganz wunderbare
heimische Köstlichkeiten. Dass es dann
eher ein Sprint als ein Verdauungsspa-
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ziergang zur Yacht wurde, um die 17
Uhr-Brückenöffnung noch zu erwischen,
lässt sich gerne verschmerzen.
An der Südost- und Südküste von Cres
gibt es ein paar feine Buchten und es
beginnen hier auch die kroatischen
Breitengrade mit den zunehmenden
Bojenfeldern, die inzwischen auch Cres
erreicht haben. Die Bojenpreise für die
sichere Nacht in einer schönen Bucht
sind von Betreiber zu Betreiber unterschiedlich und nicht verhandelbar, aber
man liegt in jedem Fall sicher, kann auf
angebotene Serviceleistungen zurückgreifen (Müllentsorgung, Lebensmittellieferung am nächsten Morgen) und zum
Landausflug mit dem Dinghy ist es nie
weit; und wo bitteschön lassen sich Naturbeobachtungen entspannt vom Cockpit
aus genießen (Rotwild direkt am Ufer!).
INSEL RAB
Der gleichnamige Inselhauptort ist eine
wirkliche Perle unter den vielen bekannten Orten entlang der Adriaküste.
Die schöne Altstadt gegenüber der Marina ist in jedem Fall einen Besuch wert
und belohnt mit kleinen Gässchen, stil-
len Winkeln und steilen Treppen hoch
zu den Plätzen und Kirchen, von wo aus
man einen wunderbaren Rundblick auf
das Meer hat. Der Ort lebt vom Tourismus mit allen seinen Vor- und Nachteilen. Es gibt ein gutes Angebot an Shops
und Boutiquen und mitunter versteckt
liegende Restaurants. Wem es am Hafen
zu heiß oder zu lebhaft wird, kommt über
gut angelegte Stufen auch zum wundervoll bepflanzten Komrčar-Park mit seinen schattigen Kiefern, Zypressen und
hundertjährigen Agaven. Das Flanieren
und der Blick von oben auf die große
Fumija-Bucht im Rücken der Stadt entschädigt für einen im Hochsommer vollen Urlaubsort. Die Fumija ist auch unser
»Ausweichquartier«, wenn die Mole an
der Raber Altstadt belegt ist und es nicht
die Marina sein soll. Vor Anker in der
Bucht oder am Rande der beiden kleinen
Buchten am Westufer kann dann die Altstadt bequem via Taxiboot, das leicht per
Handzeichen oder auf Zuruf »bestellt«
wird, besichtigt werden. Ein echter Tipp
gerade in Zeiten, wo es schon mal »crowdy« werden kann. Das Taxi kommt dann
zum bestellten Zeitpunkt, bringt einen
entweder an die gegenüberliegende Seite der Bucht, wo per fünfzehnminütigem
Fußmarsch über den Pflanzengarten die
Stadt erreicht wird, oder das Boot bringt
die Crew gleich um die Huck direkt an
den Anleger der Altstadt. Und genauso
zuverlässig funktioniert dann der Rückweg; zuletzt hatten wir 10 € für den
Shuttleservice bezahlt, haben aber auch
schon von der doppelten Summe gehört.
Da helfen klare Verhältnisse, die wie immer vorab geschaffen werden sollten.
Der Ort Barbat schließt sich südlich von
Rab an und gibt dem Barbatski Kanal,
der die Insel Dolin von der Insel Rab
trennt, seinen Namen.
Immer noch ein guter Tipp sind dort
die Anleger der Restaurants »Leut«
und »Aco«, die inzwischen wohl in allen Handbüchern verzeichnet sind. Dort
können die Gäste an soliden Moorings
kostenfrei anlegen und die Nacht sicher
an rustikalen Betonpiers verbringen.
Strom und Wasser sind auf den Anlagen
vorhanden und als besonderer Service
steht im »Leut« für die »Boat People«
auch ein äußerst gepflegtes Badezimmer zum Duschen und zum abendlichen
»Aufbrezeln« zur Verfügung. Welch eine
Wohltat nach dem durchaus anstrengenden, aber »freiwillig« von der gesamten
Crew beschlossenen, Erkundungs- und
Shoppingtag in Rab. Je nach Saison ist
die telefonische Anmeldung zu empfehlen, aber wenn es dann geklappt hat,
fühlt sich Mann, Frau, Kind & Kegel ...
und nicht zuletzt das Boot!) am Restaurantsteg wohl. Es versteht sich von selbst
und ist wie immer Usus für uns Yachties,
im dazugehörigen Restaurant zu essen.
Wer länger bleiben will oder die City von
Rab von Süden her – beziehungsweise
vom ruhigen Barbat aus – von Land »erobern« will: Auch kein Problem, denn
Taxifahrer Josip »Josko« Krstačić und
Sohn sind zur Stelle. Aber dann geht’s
endlich wieder weiter mit 6 kn (zulässige Höchstgeschwindigkeit im Kanal)
Richtung Südspitze Rab, von wo es nur
wenige Seemeilen querab zum Festland
und damit zur spektakulären ZavratnicaBucht sind. Eigentlich ist es ein Fjord,
der uns dort erwartet und der unbedingt
befahren werden sollte. Kleinere Boote
können dort auch ankern, wobei die Informationen über die Aufenthalts- und
Verweildauer dort immer mal wieder
variieren. Wie auch immer, selbst weitgetörnte Seemänner stehen mit mindestens ungläubigem Staunen am Vorschiff
und finden sich in eine ganz andere Welt
versetzt.
Zurück geht’s dann westlich von Dolin
bei spiegelglattem »Delphin-Wetter«
(geschützter Begriff von Stamm-Smutje
Andreas) und 24 kn Gleitfahrt zu den
markanten Buchten an Rabs nördlicher Westküste. Dort finden sich mehrere nach Süden geöffnete Buchten,
in denen reger Badeverkehr (von Land
und auch von See her) herrscht. In der
schönen Cifnata-Bucht bleiben wir bei
ruhigem Wetter gerne im hinteren flachen Teil vor Anker und entsprechend
ausgebrachter Landfeste, um dort den
kleinen »Privatsandstrand« in Beschlag
zu nehmen. Die nur selten beschriebene
Doppelbucht Sveti Mara eignet sich bei
entsprechender Windlage immer, denn
von der Stadt Rab ist sie für Badegäste zu weit weg und die Bootsausflügler
sind schon in den anderen Buchten an
Rabs Westküste untergekommen. In
umgekehrter Törnrichtung von Krk aus
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REPORT
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1. Blick auf die Raber Oberstadt mit ihren Kirchen
und der Insel Dolin im Süden und links die Einfahrt in den Barbatski-Kanal.
2. Verträumte sommerliche Idylle im Städtchen
Valun auf Cres
REISEINFOS
Mit dem Auto fährt man entweder über München, Salzburg,
Villach und den Karawankentunnel Richtung Ljubljana, bei
Postojna über die kroatische Grenze Richtung Rijeka und
von dort auf die Insel Krk. Oder alternativ von Villach Richtung Udine und Triest und durchquert die istrische Halbinsel Richtung Rijeka. Der Flughafen von Rijeka auf der Insel
Krk wird in der Saison per Charter oder per Linienflug über
Zagreb angeflogen.
1
CHARTER
ISTRIEN / MOSCENICKA DRAGA
kommend ist diese oder die benachbarte
Planka-Bucht eine gute erste Anlaufstelle auf Rab.
Auf unserer Rückfahrt nach Norden zur
Insel Krk legen wir noch einen Badeund Kartenspielstopp an der Einfahrt
zur Bucht Supetarska Draga ein. Die
drei Inselchen dort südlich der Untiefe
bieten mehrere gute Ankerplätze sowie
Kiesstrand in schöner Umgebung. Der
Besuch beim bekannten Stiegenwirt im
hinteren Teil der großen Bucht fällt aus;
der aufkommende Wind steht ungünstig
zur unbetonnten Fahrrinne, die dort zum
Steg des über gefühlte 120 Stufen hoch
und steil gelegenen Hotels führt. Sicherlich ein schöner Spot, aber auch die
Anlegeregeln, die der Wirt gelegentlich
schon mal per leistungsfähigem Megaphon von der Terrasse herunterschmettert, sowie Mooringleinen, die keine
solchen sind, machen uns die Entscheidung wieder einmal leicht.
INSEL PLAVNIK
Weißkopfgeier in der Adria!? Kroatien
gehört zu den wenigen europäischen
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Rückzugsgebieten dieser großen majestätischen Vögel. Eine der größten Brutkolonien befindet sich auf Plavnik.
Die Insel liegt im Südwesten von Krk
und östlich von Cres. Sie ist unbewohnt
und bietet nur sehr wenige geschützte
Buchten und für Yachten eigentlich nur
die Krušija-Bucht an der Westküste. Dort
gibt es eine sehr große Boje, die inklusive der kleinen Mole von Ausflugsschiffen
benutzt wird. Wir haben dort am frühen
Abend angelegt, nachdem uns die Tonne und deren Schwojenkreis nicht ganz
geheuer waren. Wenn der »Verkehr« vorüber ist, ist auch Ankern eine Option
(guter Schutz bei nördlichen Winden),
sofern man dann Alleinherrscher der
Bucht ist. Auch die seltenen Vögel fühlen sich dann wieder als solche und es
ist in jedem Fall ein besonderes Erlebnis, die Tiere und Ihre Kreise am Himmel
zu beobachten. Auf Cres wurden inzwischen zwei Reservate für die Erhaltung
dieser Vögel geschaffen. Wir hatten uns
aber aus einem anderen Grund gefreut,
als wir Kurs zwischen Cres und Krk
Richtung Norden nahmen, denn wir waren auf der Suche nach einem ganz bestimmten Ort an der istrischen Ostküste.
Das vielfach ausgezeichnete Restaurant
»Johnson« in Mošćenička Draga, einem
kleinen Fischerdorf (heute lebhafter Badeort, wie es allgemein so nett formuliert wird) an der istrischen Ostküste,
ca. 6 sm südlich Opatija. Am Hafenkai
gibt´s zwar für gewöhnlich wenig Platz,
aber gute Ankermöglichkeiten bestehen
vor dem langen Kiesstrand. Alternative
Anreise: Mit dem Taxi von der Marina
Ičići aus (ca. 5 sm nördlich). Beim Wirt
Dragan Jurdana und seiner Familie gibt
es »Fisch des Tages« im wahrsten Sinne
des Wortes. Serviert wird nur, was selber
gefangen wurde und davon wird dann
alles frisch serviert, was sich der geneigte Zeitgenosse nur wünschen kann
beziehungsweise was das tägliche Fangergebnis hergibt. Von dort nimmt man
entweder »Kurs Sud« mit Etappenziel
Valun oder direkt Richtung Osor mit dem
Zwischenstopp an der »Blauen Grotte«
in der Zanja-Bucht.
Dies sind ein paar Anregungen für einen
Törn und schöne Tagesausflüge rund um
Krk und seine Nachbarinseln. Egal in
welche Richtung es Sie zieht, es sind
in jedem Fall kurze Distanzen, die zu
fahren sind und die ganz individuelle
Bootsurlaube im beliebten Kvarnerrevier
erlauben.
Die Firma Sunshine Yachting in der Marina Punat/Krk hat
sich ganz auf Motorboote und Yachten spezialisiert. Es
werden Schiffe zwischen 10 und 27 Metern angeboten.
Übergabetage sind Mittwoch und Donnerstag. Der Inhaber
Bernhard Tischler nimmt die Übergaben der Boote an die
Kunden in der Regel persönlich vor; ein nicht zu unterschätzender Vorteil, der uns immer wieder begeistert hat
und allen von vornherein ein gutes Gefühl vermittelt. Das
Unternehmen hat über 80 % zufriedene Stammkunden,
ein zusätzlicher Faktor, der einiges über Qualität, Leistung
und Service aussagt.
SunShine Yachting
Tel.: +43 7231 33043
Mobil: +43 664 9202067
Fax: +43 7231 30599
[email protected]
www.sunshine-yachting.com
INFORMATIONEN
Seerettung/Notfall: Was wir im Einzelfall auch sehr geschätzt haben: Die schnelle und professionelle Hilfe der
SeaHelp-Organisation, deren Boote und Mitarbeiter inzwischen nahezu den gesamten Adriaraum abdecken.
So etwas hat wirklich gefehlt, auch wenn die nautischen
Notfalleinrichtungen an der kroatischen Küste selbstverständlich dem internationalen Standard entsprechen.
Eine Lanze brechen wir an dieser Stelle auch sehr gerne für die Hafenkapitäne und die Wasserpolizei, wo sich
viel getan hat in Richtung »Kundenorientiertheit« und der
eigentlich selbstverständlichen Hilfsbereitschaft. Vorbei
sind die Zeiten, als man wegen einer fehlenden oder einer irrtümlichen falschen Angabe in den Schiffspapieren
des Hafens verwiesen wurde oder drei Polizeibeamte, auf
ihrem Schnellboot sitzend, keine Hand bewegen, um beim
Anlegen in der nur bootslangen Lücke zu helfen. Und ja,
die Bora, der von allen gefürchtete Nordostwind, gibt es
auch noch. Gerade im Kvarner muss man damit leben und
umgehen können; aber nicht jeder Wind aus nördlichen
Richtungen ist gleich die Bora und selbst wenn man der
kroatischen Sprache nicht mächtig ist: irgendwie taucht
das Wort in jedem Gespräch auf.
Tanken: Die neue Tankstelle der Flash-Gruppe in Krk-Stadt
gewährt allen Seahelp-Mitgliedern günstigere Spritpreise
(und das problemlose Anfahren/Anlegen an beiden Seiten
des Pontons im Hafen gibt’s gratis dazu).
Service: Die Serviceorientiertheit (Sorry für das Kunstwort,
welches an dieser Stelle stellvertretend steht für Freundlichkeit, Qualität, Hilfsbereitschaft & Co. im kroatischen
Bootssport) – vom Hafenmeister bis zum Marinero und auch
im Gastgewerbe – steigt noch. Und nach den Verunsicherungen der letzten Jahre in Kroatien wegen EU-Verzollung/versteuerung, Vignetten- und sonstigem behördlichem Auflagenwirrwarr, ist eine angenehme Entstressung an allen
Ecken und Enden spürbar.
LITERATUR
Wir empfehlen uneingeschränkt den Führer »888 Häfen
& Buchten in Kroatien, Slowenien und Montenegro« von
Karl-Heinz Beständig. Nach einigen »Experimenten« mit
anderen Küstenhandbüchern und ähnlicher Literatur sind
wir gerne zur jetzt auch in Farbe aufgelegten 29. Auflage (!) zurückgekehrt. Wir möchten es nicht unterstellen,
aber irgendwie scheint Beständig´s »Bibel« mit den vielen
kleinen und großen Informationen im Einzelfall auch als
Quelle anderer Verzeichnisse und Führer genutzt zu werden
und ehrt das Werk damit zusätzlich. Herr Beständig freut
sich über jede Mitteilung, die Neuerungen/Änderungen in
den Gewässern betreffen, um die jeweils nächste Ausgabe
damit zu aktualisieren. Beim (gedruckten) Kartenmaterial
tendieren wir zu den amtlichen kroatischen Seekarten, die
gefühlt schneller mit manuellen Korrekturen/ Einträgen im
Handel zu erwerben sind.
ADRESSEN
• SeaHelp Adria, 24h-Helpline: +3 85-919 112 112
• Mooring in der Vela Jana: Vecla d.o.o.
Tel. +3 85-51-40 11 83, Mobil +3 85-98-1 81 98 37
• Konoba Pod Prevolt, Ort Milohnići, Familie Jurasić
Tel. +3 85-51-862-149, Mobil +3 85-91-7 96 46 50
• Restoran Johnson, Ort Mošcenićka Draga
Tel. +3 85-51-73 75 78
• Taxi Rab, Josip Krstačić
Tel. +3 85-51-72 50 15, Mobil +3 85-98-39 64 21
Text: Josef Bauer
03.2016
Fotos: Heidi Wen (9), iStock (1), Fotolia (5)
ANREISE
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