Volkswirtschaft Aktuell Makro Research Mittwoch, 9. März 2016 Deka-EZB-Kompass: Der Instrumentenkasten ist noch nicht leer ‡ Nach einer kurzen Erholung Ende letzten Jahres gab der Deka-EZB-Kompass wieder zwei Mal in Folge nach und fiel im Februar auf 23,6 Punkte. Vor allem die Konjunkturdaten hatten einen negativen Einfluss auf den Wert des Kompasses, während die Inflations- und Kostenindikatoren auf sehr niedrigen Niveaus verharrten. Die größte Sorge der Ratsmitglieder, dass die langfristigen Inflationserwartungen ihre Verankerung verlieren könnten, wird durch die in den Kompass einfließenden Daten zwar nicht bestärkt. Die umfangreichen Abwärtsrisiken des mittelfristigen Konjunktur- und Inflationsausblicks dürften jedoch genügen, um die Notenbanker zum abermaligen Handeln zu drängen. ‡ Es lässt sich nur vage abschätzen, auf welche Instrumente die EZB bei dieser Sitzung zurückgreifen wird. Die größte Einigkeit scheint hinsichtlich einer erneuten Senkung des Einlagensatzes zu bestehen, und einige Ratsmitglieder haben ihre Sympathie für einen zweistufigen Einlagensatz angedeutet. Nachdem die EZB die quantitative Lockerung bislang als großen Erfolg betrachtet, ist auch eine Aufstockung der monatlichen Anleihekäufe um bis zu 20 Mrd. Euro wahrscheinlich. Hierzu müssten sich die Ratsmitglieder jedoch auf eine erhebliche Flexibilisierung des Programms verständigen, indem sie auch Unternehmensanleihen einbeziehen und die Käufe von Staatsanleihen vom Kapitalschlüssel der EZB lösen. Andernfalls kommen als Alternative langfristige Refinanzierungsgeschäfte mit negativem Zinssatz in Betracht. 1. Der Deka-EZB-Kompass hat in den ersten beiden Monaten dieses Jahres wieder nachgegeben und lag im Februar mit 23,6 Punkten auf dem niedrigsten Niveau seit über 12 Monaten. Der Kompass entwickelte sich damit deutlich schlechter als wir im Vorfeld der letzten Ratssitzung am 21. Januar erwartet hatten, und die von ihm reflektierte Entwicklung zehn makroökonomischer Indikatoren dürfte auch die EZB negativ überrascht haben. Auf der Pressekonferenz zu dieser Sitzung kündigte Präsident Draghi an, im März den geldpolitischen Kurs zu überprüfen und gegebenenfalls weiter zu lockern. Argumente hierfür lassen sich im Augenblick reichlich finden: Es verdichten sich die Anzeichen dafür, dass die Abschwächung der Weltwirtschaft nicht schadlos am Euroraum vorübergehen wird. Gleichzeitig droht die erhöhte Volatilität an den Finanzmärkten den monetären Transmissionsprozess zu stören und damit die zweifelsohne bereits sehr umfangreichen Maßnahmen der EZB in ihrer Wirkung zu beeinträchtigen. Zwar haben sich die Aktienmärkte in den vergangenen Wochen ein Stückweit erholt und die Risikoprämien auf den Rentenmärkten haben sich etwas eingeengt. Insgesamt stellt sich das finanzielle Umfeld aber kaum besser dar als zum Zeitpunkt der letzten Ratssitzung. Allein um dies auszugleichen, könnte die EZB den monetären Stimulus noch einmal erhöhen. Die größte Sorge macht den Notenbankern jedoch die Glaubwürdigkeit ihres Inflationsziels. Nachdem die EZB dieses mittlerweile drei Jahre lang unterschritten hat und ein Ende der Zielverfehlungen nicht absehbar ist, besteht die akute Gefahr, dass die Verankerung der Inflationserwartungen verloren geht. Die an den Finanzmärkten eingepreisten langfristigen Inflationserwartungen sind zwischenzeitlich auf tiefere Niveaus gefallen als vor der Ankündigung des erweiterten Wertpapierankaufprogramms Anfang letzten Jahres, während sich die umfragebasierten Maße der InflaDeka-EZB-Kompass Am Geldmarkt eingepreiste Einlagensätze Prognosebereich % 5,0 100 90 4,0 % 0,10 0,00 80 3,0 70 -0,10 60 -0,20 50 2,0 30.11.2015 18.01.2016 07.03.2016 -0,30 40 30 1,0 Refisatz (l.S.) 15 17 Quelle :Bloomberg, DekaBank: -0,53 8. Dez. 13 20. Okt. 11 8. Sep. 09 -0,47 -0,50 -0,51 21. Jul. 07 0 -0,46 2. Jun. Quelle :EZB, DekaBank 05 -0,60 -0,43 21. Apr. 03 10 10. Mrz. 01 -0,50 21. Jan. 99 -0,40 20 3. Dez. Kompass (r.S.) 0,0 -0,40 Volkswirtschaft Aktuell Makro Research Mittwoch, 9. März 2016 tionserwartungen noch etwas besser halten. Eine Entkoppelung der Inflationserwartungen vom Inflationsziel hätte in der Tat drastische Konsequenzen: Sie würde erstens zusätzlichen Abwärtsdruck auf die tatsächliche Inflation ausüben und zweitens in Verbindung mit den bereits extrem niedrigen Nominalzinsen die Handlungsfähigkeit der Geldpolitik beeinträchtigen. Vor dem Hintergrund dieser dominierenden Abwärtsrisiken richtet eine Zentralbank typischerweise ihr Hauptaugenmerk darauf, das Schlimmste zu verhindern, nämlich das Abgleiten in die Deflation. Die Geldpolitik wird dadurch systematisch expansiver als es mechanistische Indikatoren wie der Deka-EZB-Kompass anzeigen können. 2. Der stärkste negative Impuls auf den EZB-Kompass ging in den letzten zwei Monaten von den Konjunkturdaten aus. Schon seit längerem haben wir darauf hingewiesen, dass sich die hohen Stimmungsindikatoren nicht in eine entsprechend starke wirtschaftliche Belebung übersetzt haben. Insofern überrascht es uns nicht, dass Einkaufsmanagerindizes und Economic Sentiment nun nachgegeben haben. Es fällt uns aber weiterhin schwer, hieraus eindeutige Schlussfolgerungen zu ziehen, da ihre Niveaus auch jetzt nicht auf eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums hindeuten. Mit 0,3 % im Schlussquartal 2015 war dieses aber ohnehin bescheiden, sodass sich die Outputlücke nur im Schneckentempo einengt und die wirtschaftliche Unterauslastung weiterhin erheblichen Abwärtsdruck auf die Verbraucherpreise ausübt. Die deutlichsten Schleifspuren der schwächeren Weltwirtschaft zeigt bislang die Industrieproduktion. Sie fiel im Dezember um 1,0 % mom, und auch ihr mittelfristiger Trend über sechs Monate, der in den EZB-Kompass einfließt, dürfte mittlerweile ein negatives Vorzeichen aufweisen. 3. Von der Kreditvergabe der Banken kamen in den vergangenen zwei Monaten widersprüchliche Signale. Auf einen be- sorgniserregenden Einbruch im Dezember folgte eine weitgehende Erholung im Januar. Insofern haben sich Befürchtungen über eine erneute Kreditklemme oder einen konjunkturell bedingten Rückgang der Kreditnachfrage zunächst nicht bewahrheitet. Mit einer Jahresrate von 0,8 % wachsen die Buchkredite an den Privatsektor jedoch nach wie vor erheblich langsamer, als man es in einer konjunkturellen Erholungsphase erwarten würde. Seit Jahren werden die Ratsmitglieder nicht müde zu betonen, dass die zahlreichen unkonventionellen Maßnahmen der EZB auch dazu dienten, für möglichst günstige Kreditkonditionen zu sorgen. Dies dürfte ihr auch weiterhin ein wichtiges Anliegen sein. Bei der jetzt zu erwartenden erneuten Lockerung dürften die mutmaßlichen Auswirkungen auf die Kreditvergabe daher ein wichtiges Kriterium für die Auswahl der geldpolitischen Instrumente darstellen. Einkaufsmanagerindex (Composite) Economic Sentiment Outputlücke (abs. 12M-Veränderung) Industrieproduktion (ann. 6-Mon.) Buchkredite an priv. Sektor in % yoy Aktuell Vormonat 6M-Prognose 18M-Prognose Feb 16 Jan 16 Aug 16 Aug 17 53,0 53,6 53,8 53,1 103,8 105,1 105,1 104,5 0,4 0,4 0,5 0,3 -0,5 -0,5 -1,3 -1,4 1,0 0,8 2,1 3,5 Erzeugerpreise (Kernrate) in % yoy -1,7 -1,6 -1,9 1,9 Importpreise (Dt.) in % yoy -5,0 -3,8 -2,1 2,5 Lohnkosten in % yoy 1,0 1,2 1,8 2,0 Inflationserwartungen Consensus 1,1 1,2 1,5 1,5 Preiserwartungen der Konsumenten (Saldo) 3,7 2,3 3,7 3,7 23,6 180 24,9 180 27,6 180 34,2 180 Score EZB-Kompass Kompassnadel auf X Grad Quellen: Bloomberg, Macrobond, Prognosen DekaBank 4. Den deutlichen Rückgang der Inflation im Februar führen wir zu großen Teilen auf äußere Umstände zurück. In den vergangenen Monaten ist nicht nur der Preis von Rohöl, sondern auch der vieler anderer Rohstoffe kräftig zurückgegangen und der Euro hat gegenüber einem handelsgewichteten Währungskorb spürbar aufgewertet. Beides hinterließ seine Spuren in den Preisen auf vorgelagerten Produktionsstufen. Im Januar waren die Erzeugerpreise von Vorleistungsgütern unverändert rückläufig und bei den deutschen Importreisen hat sich der Abwärtstrend sogar beschleunigt. Auch wenn sich der Euro in Volkswirtschaft Aktuell Makro Research Mittwoch, 9. März 2016 den letzten Wochen wieder etwas abgeschwächt und die Rohstoffpreise sich ein wenig erholt haben, dürften diese Einflüsse die Kerninflation der Verbraucherpreise noch für einige Zeit niedrig halten. Dazu passt, dass von Consensus Economics befragte Volkswirte ihre Inflationsprognosen für das Jahr 2016 auf nur noch 0,5 % reduziert haben. Und auch das dürfte noch nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein. Wir gehen davon aus, dass der Mitarbeiterstab der EZB seine eigene Vorhersage noch ein wenig weiter nach unten revidieren wird. Größere Relevanz für die Geldpolitik besitzt jedoch der etwas längerfristige Inflationsausblick. Ihre Prognose für das Jahr 2017 haben die von Consensus Economics befragten Volkswirte bei 1,5 % belassen, und auch die Preiserwartungen der Konsumenten stabilisierten sich auf niedrigem Niveau. Beides dürfte die EZB ein Stückweit beruhigen, dass die Verankerung der Inflationserwartungen noch nicht verloren gegangen ist, und sie auch ermutigen, ihre eigenen Projektionen für die Inflation in den Jahren 2017 und 2018 nicht allzu tief anzusetzen. Aber selbst dann dürften die erheblichen Abwärtsrisiken des Inflationsausblicks für die Mehrheit der Ratsmitglieder einen ausreichenden Grund zum abermaligen Handeln darstellen. 5. Während eine erneute Lockerung der Geldpolitik sehr naheliegend erscheint, haben sich die Mitglieder des EZB-Rats bislang weitgehend bedeckt darüber gehalten, welche Instrumente sie hierfür einsetzen würden. Die größte Konsensfähigkeit dürfte eine erneute Senkung des bereits negativen Einlagensatzes besitzen. Nachdem Erfahrungen aus der Schweiz, Dänemark und Schweden darauf hindeuten, dass moderat negative Geldmarktsätze nicht zu einem signifikanten Anstieg der Bargeldhaltung führen, scheinen auch die Notenbanker der Eurozone ihre Vorstellungen über die absolute Untergrenze der Zinsen tiefer anzusetzen als noch vor wenigen Monaten. Dies eröffnet den Spielraum, den Einlagensatz noch einmal um 10 oder 20 Basispunkte zu senken. Solange es dadurch nicht zu einer massiven Umschichtung in Bargeld kommt, besteht das wichtigste Hindernis für eine solche Geldpolitik in ihren schädlichen Konsequenzen für die Bankenprofitabilität. EZBVizechef Constancio wies kürzlich darauf hin, dass man derartige Nebenwirkungen durch die Ausgestaltung des negativen Einlagensatzes abmildern könne, und Ratsmitglied Coeure betonte in der vergangenen Woche, dass die EZB mit Interesse beobachte, wie andere Notenbanken mit negativen Leitzinsen umgehen. Beide stellen dabei auf die Idee eines zweistufigen Einlagensatzes ab, bei dem die EZB den unteren Eckzins des Geldmarktes noch aggressiver als bisher in negatives Terrain senken, den Banken aber zugleich erlauben würde, einen Großteil ihrer Überschussreserven zu einem höheren, wenn auch immer noch negativen Satz zu parken. Man verspricht sich davon ein besseres Verhältnis von Nutzen und Kosten. Der stark negative Einlagensatz würde die betroffenen Banken unter Druck setzen, Überschussreserven abzubauen, wodurch das gesamte finanzielle Umfeld verbessert und insbesondere der Euro geschwächt werden könnten. Gleichzeitig würde die Verschonung eines Großteils der Überschussreserven verhindern, dass der gesamte Bankensektor einer übermäßigen Sondersteuer in Form eines stark negativen Einlagensatzes unterworfen wird. 6. Wir halten diese Argumentation nur bedingt für zutreffend. Sicherlich würde ein zweistufiger Einlagensatz die Kosten für das Halten von Überschussreserven reduzieren. Es bleibt aber der grundsätzliche Konflikt, dass die EZB die gewünschte Verringerung der Kreditzinsen nur erreichen kann, wenn entweder auch die Refinanzierungskosten der Banken oder aber ihre Gewinnmargen sinken. Dies ist problematisch insbesondere für solche Banken, die nur geringe Überschussreserven halten, viele Kredite vergeben und diese in erster Linie durch Kundeneinlagen refinanzieren. Wenn sich deren Verzinsung partout nicht unter null senken lässt, resultiert geldpolitisch initiierter Abwärtsdruck auf die Kreditzinsen in einer schlechteren Profitabilität dieser Banken. Die Folge dessen könnte sein, dass die Kreditzinsen zwar sinken, die Verfügbarkeit von Krediten sich aber verschlechtert, indem nur noch die allerbesten Schuldner Finanzierung in der gewünschten Höhe erhalten. Eine wieder zunehmende Segmentierung der Kreditmärkte wäre kontraproduktiv. Trotz aller Vorzüge eines gestaffelten Einlagensatzes fällt unsere Beurteilung daher gemischt aus. 7. Einen weiteren potenziellen Ansatzpunkt, um die Geldpolitik der EZB zu lockern, bilden ihre Wertpapierkäufe. Seit Be- ginn des Programms betont Präsident Draghi seine Flexibilität in Bezug auf Umfang, Dauer und Zusammensetzung. Allerdings hat seine Verlängerung bis mindestens März 2017, die die EZB im Dezember angekündigt hatte, die Märkte nicht gerade beeindruckt. Wenn sie den monetären Stimulus spürbar erhöhen will, wird sie mit ihren monatlichen Anleihekäufen weit über das bisherige Niveau von 60 Mrd. Euro hinausgehen müssen. Wir rechnen mit einer Aufstockung um bis zu 20 Mrd. Euro. Allerdings setzt dies voraus, dass die EZB maßgebliche Änderungen an der Zusammensetzung des Programms vornimmt. Dabei könnte sie zum Beispiel auch Anleihen nichtfinanzieller Unternehmen einbeziehen. Angesichts ihrer erhöhten Risikoprämien könnte dies ein durchaus wirkungsvoller Schritt sein. Möglicherweise trauen sich die EZB und die natio- Volkswirtschaft Aktuell Makro Research Mittwoch, 9. März 2016 nalen Zentralbanken dies aber auch gar nicht zu, weil sie ihre Expertise über Unternehmensanleihen für zu gering halten. Zudem ist die Liquidität dieses Marktes begrenzt und genau wie bei Covered Bonds könnte das Volumen der überhaupt durchführbaren Käufe mit der Zeit abnehmen. Es ist daher schwer vorherzusagen, ob die EZB bei der Ausweitung ihres Programms auch auf Unternehmensanleihen zurückgreifen wird. Eine signifikante Aufstockung der Käufe ist ohnehin nur möglich, wenn sie sich auch im Bereich von Staatsanleihen mehr Spielraum verschafft. Dazu müsste die EZB die Aufteilung ihrer Anleihekäufe auf die Mitgliedstaaten von ihrem Eigenkapitalschlüssel lösen. Wahrscheinlich wäre es tatsächlich wirkungsvoller, wenn die EZB mehr Staatsanleihen der Peripherieländer statt der ohnehin teuren Bundesanleihen kauft. Einige Ratsmitglieder könnten dies jedoch als weiteren Schritt in Richtung monetäre Staatsfinanzierung werten und deshalb dagegen votieren. Obwohl die EZB ihre bisherigen Erfahrungen mit der quantitativen Lockerung als Erfolg betrachtet, ist daher nicht sicher, ob sich der Rat auf die Voraussetzungen für eine signifikante Aufstockung verständigen kann. 8. Eine Alternative zu noch umfangreicheren Anleihekäufen wären langfristige Refinanzierungsgeschäfte mit sehr lan- gen Laufzeiten von mehreren Jahren. Dieses Instrument hat die EZB bereits in den Jahren 2011 und 2012 sowie später mit Auflagen zur Kreditvergabe im Rahmen der TLTROs eingesetzt. Damit die Banken von einem solchen Angebot regen Gebrauch machen, müssen die Konditionen allerdings entsprechend attraktiv sein. Refinanzierungsgeschäfte mit negativem Zinssatz wären für die EZB durchaus möglich. Isoliert betrachtet legt sie dabei zwar Geld drauf. Gleichzeitig kommen durch diese Geschäfte jedoch auch zusätzliche Überschussreserven in Umlauf, die sich die EZB über den negativen Einlagensatz vergüten lässt. Insgesamt macht sie bei Refinanzierungsgeschäften mit negativem Zinssatz also keinen Verlust. Wir halten dieses Instrument für wirkungsvoller als eine weitere Senkung des Einlagensatzes. Es würde den Banken die Sicherheit geben, dass langfristige Refinanzierung zu günstigen Konditionen zur Verfügung stehen wird. Und selbst wenn sie diese Mittel letztlich nur nutzen, um andere, fällig werdende Verbindlichkeiten abzulösen, könnten derartige Langfristtender verhindern, dass sich das insgesamt schlechtere Finanzmarktumfeld auf die Kreditvergabe niederschlägt. Zudem hat dieses Instrument den Vorteil, dass es mit sehr viel weniger technischen und politischen Hindernissen behaftet ist als eine Aufstockung der Wertpapierkäufe. 9. Vermutlich wird die EZB erneut auf mehrere Instrumente gleichzeitig zurückgreifen, die sich nur schwerlich auf einer gemeinsamen Skala messen lassen. Daher könnte selbst nach der Ratssitzung nicht ganz eindeutig sein, ob sie die herrschenden Markterwartungen übererfüllt oder eher enttäuscht hat. Auffällig ist auf jeden Fall, dass sich Draghi und seine Ratskollegen deutlich weniger bemüht haben, diese Markterwartungen zu beeinflussen, als im Vorfeld der Dezember-Sitzung. Öffentliche Auftritte waren seltener und die Worte mit mehr Vorsicht gewählt. Dies ist ein Indiz dafür, dass die Notenbanker ihre Beratungen am Donnerstag ohne einen vorgefertigten Plan über Art und Ausmaß der Lockerung beginnen werden. Autor: Kristian Tödtmann Tel.: 069/7147-3760, E-Mail: [email protected] Disclaimer: Diese Informationen inklusive Einschätzungen wurden von der DekaBank nur zum Zwecke der Information des jeweiligen Empfängers erstellt. Die Informationen stellen weder ein Angebot, eine Einladung zur Zeichnung oder zum Erwerb von Finanzinstrumenten noch eine Empfehlung zum Erwerb dar. Die Informationen oder Dokumente sind nicht als Grundlage für eine vertragliche oder anderweitige Verpflichtung gedacht. Auch eine Übersendung dieser Information stellt kein Angebot, Einladung oder Empfehlung dar. Diese Information ersetzt nicht eine (Rechts-, Steuer- und / oder Finanz-) Beratung. Jeder Empfänger sollte eine eigene unabhängige Beurteilung, eine eigene Einschätzung und Entscheidung vornehmen. 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Diese Information inklusive Einschätzungen dürfen weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch die DekaBank vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Volkswirtschaft Aktuell Makro Research Mittwoch, 9. März 2016 Datenhistorie EZB-Kompass Jan 01 Feb 01 Mrz 01 Apr 01 Mai 01 Jun 01 Jul 01 Aug 01 Sep 01 Okt 01 Nov 01 Dez 01 71,2 66,7 58,9 54,7 51,9 50,3 44,8 40,4 35,4 30,2 27,1 26,6 Jan 05 Feb 05 Mrz 05 Apr 05 Mai 05 Jun 05 Jul 05 Aug 05 Sep 05 Okt 05 Nov 05 Dez 05 44,7 43,2 42,0 40,0 39,7 42,1 44,0 42,5 46,9 49,6 52,5 55,9 Jan 09 Feb 09 Mrz 09 Apr 09 Mai 09 Jun 09 Jul 09 Aug 09 Sep 09 Okt 09 Nov 09 Dez 09 10,3 7,3 5,3 4,2 3,6 3,5 4,0 5,7 6,5 9,7 14,8 21,7 Jan 13 Feb 13 Mrz 13 Apr 13 Mai 13 Jun 13 Jul 13 Aug 13 Sep 13 Okt 13 Nov 13 Dez 13 25,3 21,9 21,0 18,2 19,2 20,3 22,1 25,0 25,7 25,7 25,1 26,3 Jan 02 Feb 02 Mrz 02 Apr 02 Mai 02 Jun 02 Jul 02 Aug 02 Sep 02 Okt 02 Nov 02 Dez 02 28,5 28,3 29,4 32,0 32,0 31,4 31,7 31,2 31,0 32,7 32,0 29,7 Jan 06 Feb 06 Mrz 06 Apr 06 Mai 06 Jun 06 Jul 06 Aug 06 Sep 06 Okt 06 Nov 06 Dez 06 58,5 61,6 63,1 66,9 71,1 72,0 72,6 72,8 71,6 71,2 70,9 69,9 Jan 10 Feb 10 Mrz 10 Apr 10 Mai 10 Jun 10 Jul 10 Aug 10 Sep 10 Okt 10 Nov 10 Dez 10 27,4 31,8 39,1 47,8 50,4 52,2 53,8 54,3 53,8 53,8 55,5 57,4 Jan 14 Feb 14 Mrz 14 Apr 14 Mai 14 Jun 14 Jul 14 Aug 14 Sep 14 Okt 14 Nov 14 Dez 14 28,1 27,0 26,6 27,6 27,3 26,4 26,9 24,5 23,8 23,9 23,2 22,4 Jan 03 Feb 03 Mrz 03 Apr 03 Mai 03 Jun 03 Jul 03 Aug 03 Sep 03 Okt 03 Nov 03 Dez 03 29,5 30,0 28,4 26,6 23,5 21,1 21,4 22,8 24,8 26,8 31,2 32,0 Jan 07 Feb 07 Mrz 07 Apr 07 Mai 07 Jun 07 Jul 07 Aug 07 Sep 07 Okt 07 Nov 07 Dez 07 67,4 65,8 65,9 64,8 64,8 67,0 65,7 67,3 65,7 65,6 66,1 65,8 Jan 11 Feb 11 Mrz 11 Apr 11 Mai 11 Jun 11 Jul 11 Aug 11 Sep 11 Okt 11 Nov 11 Dez 11 62,4 66,2 67,7 66,3 62,9 58,2 54,6 51,1 45,6 42,4 39,9 38,0 Jan 15 Feb 15 Mrz 15 Apr 15 Mai 15 Jun 15 Jul 15 Aug 15 Sep 15 Okt 15 Nov 15 Dez 15 21,9 24,6 27,2 29,2 30,0 30,2 29,9 28,1 26,3 25,8 26,4 26,6 Jan 04 Feb 04 Mrz 04 Apr 04 Mai 04 Jun 04 Jul 04 Aug 04 Sep 04 Okt 04 Nov 04 Dez 04 34,2 36,3 37,2 41,0 45,2 46,4 48,9 47,2 46,3 47,3 45,8 43,8 Jan 08 Feb 08 Mrz 08 Apr 08 Mai 08 Jun 08 Jul 08 Aug 08 Sep 08 Okt 08 Nov 08 Dez 08 65,2 65,4 64,1 62,1 61,3 58,9 55,0 50,6 46,0 38,6 25,8 15,1 Jan 12 Feb 12 Mrz 12 Apr 12 Mai 12 Jun 12 Jul 12 Aug 12 Sep 12 Okt 12 Nov 12 Dez 12 35,1 32,2 31,7 29,8 27,5 24,5 23,1 25,5 26,9 28,4 28,2 27,8 Jan 16 Feb 16 24,9 23,6 Quelle: DekaBank
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