28 Tipps für das Outsourcing nach Indien Inhaltsverzeichnis 1 Tipp 1: Langfristige Partnerschaften eingehen 2 Tipp 2: Senior Entwickler präferieren 3 Tipp 3: Aufträge auf Festpreis Basis vermeiden 4 Tipp 4: Indische Grossstädte vermeiden 5 Tipp 5: Kleine Städte in Indien bevorzugen 6 Tipp 6: Teams anstatt einzelner Entwickler Inhaltsverzeichnis 7 Tipp 7: Experten bevorzugen 8 Tipp 8: Direkte Geschäftsbeziehungen bevorzugen 9 Tipp 9: Mitbestimmung bei der Auswahl der Entwickler 10 Tipp 10: Auf Englischkenntnisse achten 11 Tipp 11: Abrechnung als Pauschale anstatt auf Stundenbasis 12 Tipp 12: Eigener Projektleiter in Indien Inhaltsverzeichnis 13 Tipp 13: Das Team in Indien regelmässig besuchen gehen 14 Tipp 14: Das Team aus Indien nach Deutschland holen 15 Tipp 15: Zustimmung im eigenen Team einholen 16 Tipp 16: Auf bekannte Technologien setzen 17 Tipp 17: Software-Tester beschäftigen 18 Tipp 18: Indische Feiertage berücksichtigen Inhaltsverzeichnis 19 Tipp 19: Kulturelle Eigenheiten beachten 20 Tipp 20: Arbeitskonditionen hoch halten 21 Tipp 21: Auf Unternehmensgrösse des Anbieters achten 22 Tipp 22: Für Unterhaltung sorgen 23 Tipp 23: Auf Augenhöhe zusammenarbeiten 24 Tipp 24: Hierarchien vermeiden Inhaltsverzeichnis 25 Tipp 25: Balance zwischen Kontrolle und Freiheiten 26 Tipp 26: Technischer Leiter auf Seiten des Kunden 27 Tipp 27: Informationen von allen im Team einholen 28 Tipp 28: Auf kommunikative Fähigkeiten achten “ Erfahren Sie in diesem eBook die wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Softwareentwicklung in Indien Sascha Thattil, Geschäftsführer YUHIRO Tipp 1 Langfristige Partnerschaften eingehen Das Team in Indien braucht meistens 6 Monate bis 1 Jahr bis sich dieses eingearbeitet hat und auf hohem Niveau performt. Daher sollte man darauf verzichten, kurze 3 monatige oder andere kurze Projekte in Indien durchzuführen. Tipp 2 Senior Entwickler präferieren Das grosse Problem in Indien ist, dass bei Junior Entwicklern, welche gerade von der Universität kommen, fast alle Soft Skills fehlen. Wie schreibt man eine Email? Wie kommuniziert man effektiv? All das fehlt in den meisten Fällen. Beispiel: Der Kunde aus Deutschland hat eine Anfrage. Der Junior Entwickler in Indien weiss nicht was er zu tun hat und denkt sich “Ich sollte dem Kunden nicht zeigen, dass ich nicht weiss was ich mache. Daher sage ich einfach, “Alles ist in Ordnung”. Erst nach einigen Monaten wird sich dann zeigen, dass das Projekt in die komplett falsche Richtung läuft. Ein Senior Entwickler hätte hier sofort gesagt “Ich kenne mich in diesem Bereich nicht aus. Ich kann mir das entweder aneignen, dass dauert etwa X Tage/ Wochen/ Monate. Oder wir lassen diesen Teilbereich von einem Arbeitskollegen oder extern fertig stellen, welcher sich damit gut auskennt”. Es lohnt sich fast immer Senior Entwickler einzustellen. Auch der Gehaltsspiegel von diesen Senior Programmierern mit mehr als 7 Jahren Erfahrung ist nicht soviel höher als die der Junior Entwickler. Tipp 3 Aufträge auf Festpreis Basis vermeiden Den Aufwand, eine Software zu entwickeln, ist sehr schwer einzuschätzen. Besonders zum Beginn des Auftrags wird nicht einmal dem Kunden selbst, bewusst sein, was alles in die Software hineingehört. Erst im Zeitverlauf wird es klar, was denn die Lösung ist. Es gibt jedoch viele Unternehmen und Freelancer, welche Festpreis Projekte anbieten. Jedoch sollte man sich bewusst sein, dass wenn der Arbeitsaufwand für diese zu hoch wird, diese weitere Preiserhöhungen verlangen werden. Die Problematik hierbei ist jedoch: Der Kunde wird auf den Fixpreis, welcher zum Anfang vereinbart wurde, bestehen und der Auftragnehmer wird auf eine Preiserhöhung pochen. Das Projekt kann hier unter Umständen zum Stoppen kommen. Asiatische IT Anbieter werden hier oftmals “kreativ”, in dem sie zum Beispiel die billigste Programmier-Ressource an das Projekt setzt. Das Projekt wird so zur “unendlichen Geschichte” da nur langsam Fortschritte erreicht werden. Da Zeit Geld ist, wird der Auftraggeber selbst, nach einiger Zeit das Projekt stoppen. Vermeiden Sie also Auftragsvergaben im Softwarebereich auf Festpreis Basis. Besser sind Engagements wobei Sie feste Entwickler langfristig beschäftigen. (Dies kommt meistens nur für Agenturen, Softwareunternehmen und IT Abteilungen in Frage. Startups müssen andere Wege finden. Zum Beispiel könnte man einem Softwareentwickler Anteile am Unternehmen geben, so dass eine monetäre Entlohnung zum Beginn entfällt) Tipp 4 Indische Grossstädte vermeiden IT Städte in Indien wie Bangalore, Chennai, Delhi und Hyderabad wachsen rasant. Täglich kommen Tausende von Menschen und Motorfahrzeuge neu hinzu. Dies sorgt dafür, dass es unmöglich wird von A nach B zu kommen. In Bangalore braucht man heute bereits mehr also 2 Stunden um eine Strecke von 10 Kilometern zu überwinden. Erst wenn Sie einen Grossteil Ihrer Zeit am Tag im Bus oder im Auto verbringen, werden Sie merken, das es nutzlos ist, in so einer Grossstadt zu sein. Gleichzeitig können diese Städte auch nicht mit dem stetig wachsenden Konsum umgehen. Das führt dazu, dass die Umwelt immer weiter belastet wird. Die Umweltverschmutzung zum Beispiel in Delhi gilt als eines der höchsten der Welt. Tipp 5 Kleine Städte in Indien bevorzugen Kleine Städte wie Kochi, Trivandrum und Coimbatore haben eine gute Zahl an qualifizierten IT Experten, eine funktionierende und expandierende Infrastruktur und eine funktionierende Umwelt. Tipp 6 Teams statt einzelner Entwickler Man kann zwar mit einem Entwickler anfangen. Mittel und langfristig sollte man jedoch immer darauf abzielen, grössere Teams in Indien aufzubauen. Denn erst dann ergeben sich wirklich Kostenersparnisse. Tipp 7 Experten bevorzugen Es ist immer besser Experten hinzuzuziehen, als Generalisten. Besonders wenn es um das Outsourcing nach Indien geht. Beispielsweise gibt es Unternehmen welche auf App Entwicklung spezialisiert sind. Diese sind zwar etwas teurer als die Generalisten, welche alles anbieten, dafür werden diese das Projekt durch ihre Expertise wohl eher zum Erfolg bringen. Tipp 8 Direkte Geschäftsbeziehungen bevorzugen Als Auftraggeber haben Sie die Wahl einen “Mittelmann” in Deutschland zu beauftragen, welcher das Projekt und die Verträge koordiniert. Sie schliessen den Vertrag mit dem Unternehmen in Deutschland ab und haben keine direkte Geschäftsbeziehung mit dem Unternehmen in Indien. Die Problematik hierbei ist jedoch das jegliche Transparenz fehlt. Wer sind die Entwickler welche an dem Projekt arbeiten? Wer übernimmt die Projektleitung beim Unternehmen in Indien? Welche Erfahrung bringen die Entwickler mit? Welchen Hintergrund hat das Unternehmen in Indien? Vieles wird im Dunkeln bleiben, weil der Mittelmann in Deutschland diese Informationen am liebsten nicht weitergeben möchte. Denn das könnte den Preis und weitere Konditionen für Ihn beeinflussen. Das weitere Problem ist, dass alle Kommunikation meistens über den Mittelmann oder über einer seiner Mitarbeiter läuft. Eine gute Softwareentwicklung lebt jedoch davon, dass alle mit allen Kommunizieren. Beispielsweise sollte ein Entwickler in der Lage sein, direkt mit dem Kunden zu kommunizieren, um Fragen zu klären. Der Mittelmann in Deutschland wird jedoch darauf bestehen, dass alle Kommunikation über ihn geht. Das bedeutet also, dass der Entwickler nicht direkt beim Kunden nachfragen kann, sondern er muss zuerst bei seinem Teamlead Bescheid geben. Dieser Teamlead wird diese Information dann dem Projektleiter bei sich im Unternehmen weitergeben. Dieser Projektleiter wird dann mit dem Mittelmann in Deutschland Kontakt aufnehmen. Der Mittelmann wird dann diese Information an den Kunden oder dessen Mitarbeiter weiterleiten. Auf diesem ganzen Weg wird die Information höchstwahrscheinlich falsch interpretiert und es wird etwas ganz anderes aufgenommen, als es eigentlich vom Programmierer angedacht war. Nicht nur dass, die ganze Kommunikation muss ja auch wieder zurück zum Programmierer finden. Also wird der Mitarbeiter des Kundenunternehmens beim Mittelmann anrufen und diesem das Feedback geben. Dieser wird das Unternehmen in Indien und den dazugehörigen Projektleiter informieren. Undsoweiterundsofort. Das alles könnte durch einen kurzen Skype Call zwischen dem Mitarbeiter beim Kunden und dem Entwickler beim IT Unternehmen in Indien geklärt werden können. Auch darf man dabei auch nicht vergessen, dass die Kosten enorm steigen, wenn der Teamlead, der Projektleiter beim IT Unternehmen, der Mittelmann und der Projektleiter und der Mitarbeiter beim Kunden in Deutschland involviert sind. Der bessere Weg ist es, direkt nach Indien zu gehen und dort eine Firma zu beauftragen. Dabei sollte man auch darauf achten, dass dieses Unternehmen auf Transparenz Wert legt. Dass heisst, dass der Kunde direkt mit dem Entwickler sprechen kann und weiss welche Fähigkeiten er hat, in dem er zum Beispiel den Lebenslauf des Entwicklers anfordern kann. Der einzige “Nachteil” ist hierbei dass der Vertrag mit einem indischen Unternehmen geschlossen wird. Ob das wirklich ein Nachteil ist, muss jeder für sich selbst entscheiden, denn der Sinn einer Geschäftsbeziehung ist es, gemeinsam Erfolge zu erzielen und nicht Anwälte mit unsinnigen Gerichtsstreitigkeiten zu beschäftigen. Tipp 9 Mitbestimmung bei der Auswahl der Entwickler Im Idealfall sollte man sich die Entwickler selbst aussuchen können. Ihre Aufgaben werden normalerweise eine bestimmte Arbeitsweise, Arbeitskultur und Erfahrung voraussetzen. Es macht einen Unterschied, ob der Entwickler, welcher an Ihren Aufgaben arbeitet, vorher in einem grossen Unternehmen oder einem kleinen gearbeitet hat, ob er alleine oder im grossen Team Projekte fertig gestellt hat und soweiterundsofort. Auch die Auswahl der Entwickler kann bei dem Projekterfolg eine grosse Rolle spielen. Tipp 10 Auf Englischkenntnisse achten Eine Voraussetzung, wenn Sie mit Unternehmen aus Indien direkt zusammenarbeiten wollen ist, das Sie und Ihre Mitarbeiter der englischen Sprache mächtig sind. Gleichzeitig sollten Sie auch darauf achten, auf Unternehmen in Indien zu setzen, welche ihrerseits starke Englischkenntnisse haben. Oftmals spricht nur der Projektleiter gutes Englisch und alle anderen, zum Beispiel die Programmierer sprechen eher schlecht in dieser Sprache. Wie bereits in einem vorherigen Punkt erwähnt, ist es wichtig für ein IT Projekt, dass Informationen in alle Richtungen einfach fliessen. Dazu gehört auch, dass der Entwickler direkt mit Ihnen oder einem Ihrer Teammitglieder kommunizieren kann. Ein fehlendes Englisch kann hier ein Hinderniss sein. Tipp 11 Abrechnung als Pauschale anstatt auf Stundenbasis Wenn Sie langfristig mit einem IT Unternehmen in Indien zusammenarbeiten, macht es mehr Sinn auf eine Bezahlung auf Basis einer Pauschale zu setzen. Denn eine Abrechnung auf Stundenbasis kann teuer werden. Gehen wir davon aus, dass das Unternehmen in Indien einen Stundensatz von 40 Euro für einen erfahrenen Entwickler mit mehr als 8 Jahren Erfahrung nimmt. Dann sind das 6400 Euro im Monat, welches für diesen Entwickler an das indische Unternehmen zu zahlen gilt. Einigt man sich jedoch darauf, dass man den Entwickler langfristig beschäftigt, dann kann man das Gehalt und eine Pauschale als Basis nehmen. Hier kann man gut und gerne auf ungefähr 2000 Euro im Monat kommen. Das ist ein Unterschied von zirka 4400 Euro im Monat (6400 Euro minus 2000 Euro)! Wenn Sie ein ganzes Team an Entwicklern, Testern, etc. in Indien beschäftigen, dann kann das mehrere Zehntausend Euro im Monat ausmachen. Tipp 12 Eigener Projektleiter in Indien In vielen Fällen stellt das IT Unternehmen einen Projektleiter in Indien kostenfrei bereit, welcher die Entwickler in Indien leitet. Dies ist jedoch nicht so ideal, da dieser Projektleiter in vielen anderen Projekten involviert ist und den Überblick verlieren kann. Besser ist es einen eigenen Projektleiter in Indien einzustellen, welcher das Team in Vollzeit überschaut. Das kostet natürlich etwas mehr. Sorgt jedoch dafür, dass alles etwas geordneter abläuft. Tipp 13 Das Team in Indien regelmässig besuchen gehen Es gibt sehr viele Auftraggeber aus Deutschland, welche das Team während der kompletten Zusammenarbeit nicht ein einziges Mal in Indien besuchen geht. Man verpasst hierbei jedoch einiges. Die Teamzusammensetzung vor Ort zu sehen, kann einen grossen Unterschied machen. Man wird verstehen, wo die einzelnen Leute im Büro sitzen, wie die Bürokultur aussieht, wer das Management ist, welche Annehmlichkeiten bestehen, wo das Büro in der Stadt liegt und noch vieles mehr. Wenn man regelmässig nach Indien geht, wird man zudem eine starke Beziehung zu den Entwicklern und dem Bereitstellungsunternehmen aufbauen. Aus dem Kunden XY aus Europa, wird dann Martin, Claudia und Thorsten aus München, welche gerne mal ein Bier trinken gehen und hier und da ein Spässchen machen. Es ist eine grosse Motivation für Entwickler aus Indien, zu wissen, für wen sie die tägliche Arbeit machen. Intervalle von, alle drei Monate oder alle sechs Monate können hier passend sein. Tipp 14 Das Team aus Indien nach Deutschland holen Auch das Team in Indien mag es oft wundern, wie denn die Prozesse, das Büro und vieles mehr in Deutschland aussieht. Daher macht es Sinn, die Mitarbeiter aus Indien nach Deutschland zu holen. Diese können dann die hiesige Kultur kennenlernen, mehr zu den Projekten erfahren und noch viele andere wichtige Erfahrungen sammeln. Beispielsweise kann es dem Team, oder den einzelnen Mitgliedern, unklar sein wie die Unternehmensstruktur beim Kunden aussieht. Ist das Unternehmen ein Implementierungsunternehmen? Ein Softwareunternehmen? Eine IT Abteilung? All das wird sehr viel klarer, wenn die Leute aus Indien, das Unternehmen in Deutschland besuchen. Auch hier entsteht der Vorteil, dass es eine stärkere Beziehung zwischen den Entwicklern und dem Team in Deutschland gibt. Tipp 15 Zustimmung im eigenen Team einholen Viele Unternehmen aus Deutschland entscheiden vom Management her, ein Outsourcing nach Indien zu starten, ohne die eigenen Mitarbeiter zu involvieren. Dies wird jedoch Ängste schüren, Unsicherheit verursachen und schlussendlich dazu führen, dass die Mitarbeiter in Deutschland, dass Vorhaben komplett blockieren. Schnell werden Anschuldigungen gefunden, warum das Ganze nicht klappen kann. Wichtig ist es daher, den eigenen Mitarbeitern klar zu machen, was der Sinn und Zweck des Outsourcings sein soll. Hierbei kann es um Kostenreduktion gehen, Zugriff auf Experten, Zugang zu Spezialwissen, Aufbau eines globalen Teams, Erweiterung der Arbeitszeit durch weitere Zeitzonen (wenn es morgens in Deutschland ist, hat das Team in Indien bereits den halben Tag gearbeitet), etc. Sobald allen Seiten der Vorteil einer solchen Zusammenarbeit klar ist, dann werden alle auch daran arbeiten, die Zusammenarbeit zum Erfolg zu führen und Hindernisse gemeinsam zu überwinden. Tipp 16 Auf bekannte Technologien setzen Indische Softwareentwickler, Softwareunternehmen und die indische IT Industrie im Ganzen hat eine Tendenz auf weltweit populäre Software-Technologien zu setzen. Es ist daher einfach Entwickler für PHP, .NET, Python, Ruby, MySQL, HTML, CSS, JavaScript, jQuery, Ajax zu finden. Auch für Content Management Systeme und Frameworks wie WordPress, Magento, Drupal, YII, Zend, Symfony, etc. welche weltweit genutzt werden, lassen sich genug und gute Entwickler finden. Sobald es jedoch exotisch wird, beschränkt sich auch die Auswahl. Es ist relativ schwer Entwickler, für in Deutschland oft genutzte Systeme wie Contao oder Shopware zu finden. Die Frage ist auch, ob solche Systeme, welche wenig oft genutzt werden, die richtige Wahl sind. Mit PHP, .NET, WordPress, Magento, etc. kann man bereits performante Projekte aufbauen. Deshalb ein wichtiger Tipp: Setzen Sie auf bekannte Technologien, wenn Sie mit Indien zusammenarbeiten wollen. Tipp 17 Software-Tester beschäftigen Bei der Softwareentwicklung hat man die Tendenz nur Programmierer zu beschäftigen. Der Gedankengang ist, dass diese ja auch das Testing der Programmierung durchführen können. Jedoch braucht es einiges an Zeit, diese Programmierung zu testen, und ein Tester verdient einiges weniger als ein Senior Entwickler. Meistens ist ein Senior Entwickler drei bis viermal so teuer wie ein Tester. Zudem bringt ein Tester eine neue Sichtweise auf das Projekt, welche der Entwickler in dieser Form eventuell nicht berücksichtigt hat. Es sollte also etwa auf 5 oder 10 Entwickler ein Tester kommen, welcher die Programmierung durchgängig testet. Tipp 18 Indische Feiertage berücksichtigen In jedem Bundesstaat in Indien gibt es eigene Feiertage. Legen Sie also zum Start der Zusammenarbeit fest, welche Feiertage es gibt. Höchstwahrscheinlich wird es für die indischen Mitarbeiter uninteressant an Ostern Feiertage zu bekommen. Tipp 19 Kulturelle Eigenheiten beachten Die kulturellen Unterschiede sind heutzutage nicht mehr so gross. Der typische indische Entwickler, schaut Hollywood Filme, hört Englische Musik, liest Softwarebücher aus den USA, isst bei McDonalds und nutzt WhatsApp, Facebook und Skype um mit Freunden zu kommunizieren. Der tägliche Ablauf unterscheidet sich also kaum noch, von dem was in Deutschland geschieht. Jedoch gibt es einige kleinere Unterschiede. Beispielsweise nimmt man in Indien nicht soviele Tage am Stück frei, wie man das aus Deutschland kennt. Meistens nimmt man einen Tag frei, um an einer Hochzeit oder einer anderen familiären Angelegenheit teilzunehmen. Wenn Urlaub gemacht wird, dann geht es meistens um einen Kurztrip mit der Familie an einen bekannten Touristenstandort in Indien selbst. Dafür nimmt man zum Beispiel den vorherigen Donnerstag und Freitag frei, so dass man ein verlängertes Wochenende hat. Tipp 20 Arbeitskonditionen der indischen Entwickler hoch halten Der IT Bereich in Indien hat sich sehr stark weiterentwickelt. Es wäre ein Fehler von einem Unternehmen in Deutschland zu denken, dass man Entwicklern in Indien schlechte Arbeitskonditionen (Bezahlung, freundlicher Umgang, etc.) anbieten kann. Ganz wichtig ist es, darauf zu achten, die Entwickler mit dem gleichen Respekt zu behandeln, wie man das auch mit Entwicklern in Deutschland macht. Tipp 21 Auf Unternehmensgrösse des Anbieters achten Sie sollten die Entscheidung treffen, welche Grösse das Outsourcing Unternehmen haben soll. Brauchen Sie mehrere Hundert Entwickler auf einmal? Oder reichen 1 bis 20 Leute? Je nach dem sollte auch die Entscheidung fallen, welches Unternehmen sie beauftragen. Gehen wir davon aus, dass Sie 5 Entwickler langfristig benötigen. Auch das Grossunternehmen aus Indien mit mehreren Tausend Mitarbeitern wird sich ihres Auftrages annehmen. Jedoch können Sie davon ausgehen, dass man nur sehr ungerne auf individuelle Anforderungen eingehen wird. Hier macht es dann schon eher Sinn, einen kleineren Anbieter auszuwählen, welcher auf die Gegebenheiten des Unternehmens aus Deutschland eingehen kann. Tipp 22 Für Unterhaltung sorgen Es kann nicht schaden, dem Team in Indien von Zeit zu Zeit eine Kleinigkeit zu spendieren. Sei es eine Pizza-Runde oder ein kleiner Ausflug. Auch dies wird helfen, das Team enger zusammenwachsen zu lassen. Tipp 23 Auf Augenhöhe zusammenarbeiten Machen Sie dem Team in Indien bewusst, dass alle auf der gleichen Höhe arbeiten. Es sollte nicht der Anschein entstehen, dass das Team in Deutschland bevorzugt behandelt wird. Besonders wenn es um technische Entscheidungen geht. Tipp 24 Hierarchien vermeiden Unternehmen und Menschen in Deutschland haben das Bild von Indien, dass alles sehr hierarchisch ist. Die Denke ist, dass es einen Chef gibt, dann darunter eine Management-Ebene, dann darunter eine weitere Management-Ebene, dann Supervisor und dann die Leute welche die Aufgaben ausführen. Dies ist jedoch im IT Bereich heutzutage in Indien eher selten der Fall. Die besten Unternehmen dort haben sehr flache Hierarchien. Daher sollten Sie es vermeiden grosse Hierarchien aufzubauen. Meist reicht ein oder mehrere Projektleiter in Indien, welche die Aufgaben überschauen. Tipp 25 Balance zwischen Kontrolle und Freiheiten finden Erfahrenen IT Unternehmen sollte es bereits bekannt sein. Besonders im kreativen Bereich, in welchen auch die Softwareentwicklung fällt, ist es keine gute Idee zuviel Kontrolle auf die Entwickler auszuüben. Es ist wichtig hier eine gute Balance zu finden zwischen loslassen und Kontrolle. Tipp 26 Technischer Leiter auf Seiten des Kunden Als Auftraggeber aus Deutschland, sollten Sie jemanden in Ihrem eigenen Team in Deutschland haben, welcher den Code der Mitarbeiter aus Indien überprüfen kann. Den Code nicht zu überprüfen und zu hoffen das alles stimmt, ist besonders in der Softwareentwicklung der falsche Weg. Hier muss jeweils geprüft werden, ob die Software performant, skalierbar und wartbar geschrieben ist. Tipp 27 Informationen von allen im Team einholen Anstatt nur bei den Projektleitern in Indien nach Informationen zu suchen, sollte der Kunde alle Teammitglieder in Indien involvieren und diese nach Statusupdates fragen. Gespräche mit allen involvierten Mitarbeitern werden helfen ein “komplettes” Bild von der Lage zu bekommen. Denn auch der Projektleiter in Indien wird nur seine eigene Sichtweise haben und gegebenfalls auch eigene Interessen verfolgen. Tipp 28 Auf kommunikative Fähigkeiten achten Bei der Einstellung von neuen Teammitgliedern sollte man auf deren kommunikative Fähigkeiten achten. Können diese Anforderungen genau aufnehmen? Stellt der Entwickler Rückfragen? Kann dieser komplexe Sachverhalte weitergeben? Nicht jeder im Team braucht diese starken kommunikativen Fähigkeiten. Jedoch sollten etwa 80 Prozent im Team diese Fähigkeiten mitbringen. Die restlichen 20 Prozent können dann Unterstützung von dem Rest der Gruppe erhalten. Fazit Softwareentwicklung und der Aufbau eines Teams in Indien ist eine spannende und gleichzeitig eine wichtige Angelegenheit. Auch wenn eine gründliche Planung nicht unbedingt notwendig ist, um ein Entwicklungsteam in Indien zu beschäftigen, sollte man sich zumindest mit den Grundanforderungen, welche auch in diesem eBook beschrieben sind, auseinandersetzen. Mehr zum Aufbau eines Entwicklungsteams können Sie auch auf unserem Blog auf www.yuhiro.de/blog nachlesen. Vielen Dank für das Lesen dieses eBooks. Hat Ihnen das eBook gefallen? Bitte Teilen Sie es mit Ihren Teamkollegen und Bekannten. Jetzt Beratung anfordern Wir stellen Ihnen in einem persönlichen Gespräch eine passende Lösung vor, mit welcher Sie, kostengünstig, schnell und effektiv ein Team in Indien aufbauen können. Zum Kontaktformular
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