Verkehrssünder erzürnen den Zollikerberg

32. Jahrgang
GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG
Donnerstag, 10. März 2016
Nr. 10
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Verkehrssünder erzürnen den Zollikerberg
Zwei Brände in Zollikon
und Erlenbach
Mit der Gemeindepräsidentin Katharina Kull-Benz
durfte der Quartierverein
Zollikerberg an der jährlichen Generalversammlung
einen prominenten Gast begrüssen. Die FDP-Politikerin
diskutierte mit den Anwesenden über Verkehrssünder
und -überlastung.
An der Goldküste kam es in der vergangenen Woche gleich zu zwei
Bränden. Dies berichtet die Kantonspolizei in einer Medienmitteilung.
Das erste Feuer brach am Mittwochmorgen im Schützenhaus in Erlenbach aus. Ein Grossaufgebot der
Feuerwehren konnte die Flammen
zwar unter Kontrolle bringen und löschen. Das Gebäude brannte trotzdem
bis auf die Grundmauern nieder. Der
Schaden wird auf mehrere Hunderttausend Franken geschätzt. Verletzt
wurde niemand. Neben der Feuerwehr Küsnacht standen die Stützpunktfeuerwehr Meilen sowie die
Kantonspolizei Zürich und eine Patrouille der Kommunalpolizei MeilenHerrliberg-Erlenbach im Einsatz. Vorsorglich wurden zwei Rettungswagen
des Spitals Männedorf aufgeboten.
Oliver Linow
Die ersten Sonnenstrahlen wärmen
den Zollikerberg. Viele Spaziergänger
flanieren an diesem frühen Sonntagmorgen über die Sennhofstrasse und
geniessen die frühlingshaften Temperaturen. Plötzlich durchbricht der
Lärm eines Autos die Idylle. Wild gestikulierend ärgert sich eine Fussgängerin über den rücksichtslosen Automobilisten. Völlig zu Recht: Denn an
beiden Enden der Strasse signalisieren Verkehrstafeln ein klares Wochenendfahrverbot. Das Vergehen bleibt
nicht ungestraft. Ein Blitzkasten entlarvt den Sünder. Dieser «Blechpolizist» ist allerdings nur etwa vier Mal
im Jahr an der Sennhofstrasse stationiert, wie ein Anwohner an der GV
des Quartiervereins vom letzten Donnerstag erklärt. «Ausserdem steht das
Gerät in einem offenen Feld und ist
von weither sichtbar», erläutert er die
Problematik.
«Habe genug Geld für die Busse»
Trotz der gelegentlichen Kontrollen
missachten pro Wochenende im
Schnitt 40 bis 60 Autos das Verbot.
Die Anwohner fordern deshalb von
der Gemeinde Massnahmen zur Behebung des Missstands. Die Anwesenden der Generalversammlung drän-
Trotz offensichtlichem Verbot wird die Sennhofstrasse auch am Wochenende regelmässig befahren.
gen auf einen fix installierten Blitzkasten. «Durch die vielen Verkehrssünder
wären die Kosten in einem halben
Jahr wieder drin», rechnet eine Zuhörerin vor. Dem widerspricht Gemeinderat Martin Hirs: «Eine Radarfalle
kostet 200 000 Franken. Das holen
wir in einem halben Jahr nicht heraus» Auch ein permanentes Fahrverbot, das einige Anwesende vorschlagen, hält er für unrealistisch. «Wir
können froh sein, dass es wenigstens
am Wochenende ein Verbot gibt. Eine
weitergehende Sperre für eine Überlandstrasse durchzusetzen, ist heute
praktisch unmöglich.» Immerhin hat
Quartiervereinspräsident Fritz Wolf eine erfreuliche Nachricht: «Wir stehen
im Kontakt mit dem Bauern, dem das
Feld gehört.» Dieser könnte Büsche
pflanzen, die das Radargerät zumindest teilweise verdecken.
Die Anwohner unternehmen selber einiges, um Herr der Lage zu werden. Im letzten Sommer organisierten
sie einen Brunch und stellten Tische
quer über die Strasse. Auch an diesem
Tag mussten sie vielen Automobilisten
erklären, dass es sich bei der Sennhofstrasse um ein Fahrverbot handelt.
Deren Ausreden reichten von «Ich habe die Verbotstafel nicht gesehen», bis
zu «Ich habe genug Geld, um die Busse zu bezahlen». Die Auswirkungen
solcher einmaliger Aktionen dürften
gering sein.
Mehr Fahrzeuge als am Gotthard
Neben den Verkehrssündern bewegte
auch die Verkehrsüberlastung auf
dem Zollikerberg die Teilnehmenden
der Generalversammlung. Täglich stören über 21 000 Fahrzeuge die Ruhe
im Quartier. Das sind rund 3000-4000
mehr als am Gotthard. Während das
Stimmvolk soeben Milliarden bewilligt
hat, um in den Alpen eine zweite Röhre zu bohren, müssen die Zollikerbergler weiter auf eine Entlastung
warten. «Eine Umfahrung des Quartiers ist zwar geplant. Eine Realisierung ist im kantonalen Richtplan allerdings erst mittelfristig vorgesehen und
dürfte frühestens 2030 oder 2035 in
Angriff genommen werden», erläutert
Gemeindepräsidentin Katharina Kull-
Foto: O. Linow
Benz den Quartiervereinsmitgliedern.
Bis dahin müssen die Einwohner wohl
damit leben, dass die Forchstrasse jeden Tag Tausende lärmender Autos
mitten durch das Quartier führt. Hohe
Schallschutzmauern, die direkte Anwohner vor dieser Belastung schützen, hat die Gemeinde trotz allem
nicht vorgesehen. «Wir wollen keinen
Kanal, der das Quartier völlig zerschneidet», begründet Martin Hirs.
Unter den Anwesenden sind jedoch
durchaus andere Meinungen vertreten. Ein Zuhörer, der direkt an der
Forchstrasse wohnt, erklärt beispielsweise: «Ich bevorzuge eine drei Meter
hohe Mauer, die den Lärm fernhält
und möglichst vor Abgasen und Stau
schützt.»
Der Verkehr auf dem Zollikerberg
dürfte auch in Zukunft ein Thema
bleiben. Dabei wünscht sich der Quartierverein offensichtlich vermehrt Unterstützung der Gemeinde. So schenkte Quartiervereinspräsident Fritz Wolf
der Gemeindepräsidentin zum Abschluss der Versammlung eine einjährige Mitgliedschaft für den Verein.
Brandstiftung ausgeschlossen
Das zweite Feuer brach in der Nacht
auf Donnerstag in einem Zolliker Einfamilienhaus aus. Die Feuerwehr
konnte den Brand im Obergeschoss
löschen. Drei Personen, die sich zum
Zeitpunkt des Brandausbruches im
Haus aufhielten, konnten dieses unverletzt verlassen. Durch die Flammen seien im betroffenen Zimmer
Brandschäden zurückgeblieben. In
den angrenzenden Räumen entstanden Russ- und Rauchschäden. Der
gesamte Schaden beläuft sich auf
mehrere
Zehntausend
Franken.
Nebst der Kantonspolizei Zürich
standen die Feuerwehr Zollikon sowie die Gemeindepolizei Zollikon und
Küsnacht im Einsatz.
Wie die Kantonspolizei auf Anfrage mitteilt, kann Brandstiftung in beiden Fällen ausgeschlossen werden.
Die genaue Ursache wird derzeit
durch einen Spezialisten des Brandermittlungsdienstes der Kapo untersucht. (oli./pd.)
Unter dem Strandbad
Unter dem Publikum
Unter dem Meer
In Küsnacht wurde der Grundstein für den Neubau des Regenbeckens auf dem Areal des Strandbads gelegt. Das Becken soll das Wasser von Unwettern auffangen, damit es
nicht verschmutzt in den See gelangt.
Seite 5
Die Texte des Cabaretduos César Keiser und Margrit Läubli
bestechen noch heute durch ihre Aktualität. Läubli erzählte
in der Küsnachter «Chrottegrotte» und verzauberte mit ihrer
ausdrucksstarken Mimik und ihrem Charme.
Seite 6
Der Verein «OceanCare» betreibt Aufklärungsarbeit rund um
das Thema Gefährdung und Schutz der Meere. Anlässlich eines Benefizkonzerts spielte die Herrliberger Pianistin Nicole
Loretan Musik für die Ozeane dieser Welt.
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2
Stadt Zürich
Nr. 10
10. März 2016
AKTUELL
«Elvis the Show»: The King is back
Weltweit mehrfach ausgezeichnet als Elvis-Interpret
Nummer 1, kommt Rio the
Voice of Elvis auf die Zürcher Volkshaus-Bühne.
Alle freuen sich auf die erste Fahrt mit dem neuen Bus.
Foto: pm.
Ein neuer ZSC-Fanbus
Die Fan-Organisation ZSC
Lions ist der erste Fan-Club
in der Schweiz mit einem
eigenen angeschriebenen
Reisecar.
Pia Meier
«Nach einem Jahr Besprechen, Layouten und Absegnenlassen von sämtlichen Instanzen haben wir in nur
drei Tagen den gesamten Car beschriftet», wird auf der Homepage
der Fan-Organisation ZSC Lions mit-
geteilt. Für die Beschriftung waren
Jürg Saluz und Franco Luongo zuständig. Andreas Stauffer wirkte als
Layouter und Gestalter. Der Reisebus
stammt von ABCarreisen.
Der Bus wird für Reisen an Auswärtsspiele genutzt. Er umfasst 54
Plätze. Die Fan-Organisation ZSC Lions hat ungefähr 350 Mitglieder, darunter
Familien,
Einzelpersonen,
Sponsoren und andere. Die Anzahl
Mitglieder ist steigend. «Wir wollten
mit diesem neuen Bus etwas für unsere Mitglieder tun», betont Luongo.
Der Bus soll mindestens die nächsten
drei Jahre unterwegs sein..
Die Friedensrichter der
Stadt Zürich erledigten erstinstanzlich 2069 von 3123
Schlichtungsgesuchen.
Foto: zvg.
Wer wird «De schnällscht
Zürifisch» 2016?
Ein jährlicher Höhepunkt für Wasserratten hat begonnen. Gestern Mittwoch fiel der Startschuss für die
Quartierausscheidungen von «De
schnällscht Zürifisch». Zahlreiche
Schülerinnen und Schüler mit den
Jahrgängen
2003
und
jünger
schwammen in fünf Hallenbädern
und Schulschwimmanlagen um die
Wette. Für alle, die innerhalb der vorgegebenen Maximalzeit die 50 Meter
zurücklegten, gab es das Ticket für
die Teilnahme am Finaltag.
Anmeldung vor Ort
Wer an der ersten Quartierausscheidung nicht dabei sein konnte, hat am
16. März noch Gelegenheit dazu.
Dann finden in den Bädern Aemtler,
Donnerstag, 24. März, 20 Uhr, Volkshaus
(Theatersaal), Stauffacherstrasse 60, 8004
Zürich. Tickets: www.ticketcorner.ch.
Rio the Voice of Elvis in Aktion.
Aubrücke, Bläsi, Kügeliloo, Riedtli
und Tannenrauch die nächsten Wettschwimmen statt. Alle, die teilnehmen
wollen, packen die Badehose ein und
melden sich zwischen 13.30 und 15
Uhr direkt vor Ort für die Teilnahme
am «De schnällscht Zürifisch» an.
Für die Schnellsten lockt am 9.
April im Hallenbad Oerlikon ein ereignisreicher Finaltag. Die Stimmung
gleicht jener von nationalen Titelkämpfen. Mit dreifacher Zeitmessung,
Wellenbrecher-Leinen und einer vollbesetzten Tribüne sind professionelle
Wettkampfbedingungen gegeben. Und
nicht zuletzt schwimmen die Teilnehmenden jetzt um echtes Gold. Die je
acht schnellsten Mädchen und Knaben aus den Finalläufen nehmen am
Goldsprint der Zürcher Kantonalbank
teil. Wer es hier auf Rang 1 bis 3
schafft, darf ein Goldplättli nach Hause nehmen. Wenn auch nur die
Schnellsten in den Final kommen –
gute Stimmung und jede Menge Spass
stehen im Vordergrund. Mit leeren
Händen geht aber niemand nach
Hause: Alle erhalten ein kleines «Zürifisch»-Geschenk. (pd./pm.)
Die Teilnahme ist gratis. Eine Anmeldung
ist nicht erforderlich. Detaillierte Angaben
zum Anlass auf www.zuerifisch.ch.
Die Verfahren bei den Friedensrichtern sind wirkungsvoll, bürgernah,
schnell und kostengünstig. Im vergangenen Jahr wurden in der Stadt
Zürich 2069 der 3123 Schlichtungsgesuche erfolgreich abgeschlossen.
Die neue Schweizerische Zivilprozessordnung (ZPO) hat den Friedensrichtern mehr Schlichtungsgesuche
und mehr Kompetenzen, aber auch
administrative Mehrarbeit gebracht.
Ausserdem liessen sich bei weit mehr
als der Hälfte der Schlichtungsverfahren die Parteien begleiten oder vertreten. Dies stellt insgesamt eine Bereicherung dar, führt jedoch zu höheren Anforderungen an die Verhandlungsführung und zu längeren VerANZEIGEN
Foto: zvg.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für
«Elvis the Show» am 24. März im
Volkshaus. Wer sich einen Platz ergattern will, schreibt einfach bis
spätestens 14. März eine E-Mail
mit der Betreffzeile «Elvis» an:
[email protected]
Schlichten statt richten
Am Finaltag herrschen professionelle Wettkampfbedingungen.
Am 9. März fand die erste
Quartierausscheidung des
Zürifischs statt. Wer nicht
dabei war und auch mitmachen möchte, hat am 16.
März Gelegenheit dazu.
Für die Schnellsten lockt
danach der Finalwettkampf
im Hallenbad Oerlikon.
An der Seite von Rio the Voice of Elvis
steht sein sensationelles Vegas Orchestra mit dem stimmgewaltigen Casino Choir. Es gelingt so die perfekte
Illusion eines Elvis-Konzerts in Las
Vegas. Stilecht in originalen ShowKostümen nimmt Rio sein Publikum
mit auf die Zeitreise in diese wunderbare Glitzerwelt. Zu hören sind Welthits wie «In The Ghetto», «Suspicious
Minds», «Viva Las Vegas», «Blue Suede Shoes» und viele mehr.
Rio gehört zu den weltbesten Elvis-Interpreten und wurde als einziger Impersonator von Elvis’ originalen Weggefährten der 70er Jahre begleitet. Zu diesen gehören die komplette TCB-Band (Elvis-Begleitband),
die Sweet Inspirations (weiblicher
Backup-Chor von Elvis), Mitglieder
der Gruppen The Stamps und Voice
(Elvis’ Studio-Chor). Zu allen Ausnahmekünstlern hat sich über die Jahre
hinweg eine Freundschaft entwickelt.
(pd./mai.)
handlungen. «Die friedensrichterliche
Tätigkeit ist eine der befriedigendsten Tätigkeiten in der Justiz. In kurzer Zeit kann für die vom Konflikt belasteten Parteien eine beidseitig akzeptierte Lösung gefunden werden»,
hält der Verband der Friedensrichter
und Friedensrichterinnen des Bezirks
Zürich in einer Mitteilung fest.
Zahlen und Fakten auf einen
Blick: 2766 der 3123 Schlichtungsgesuche (88,6 Prozent) wurden innert
drei Monaten erledigt. Von den 310
Urteilsvorschlägen (Streitwert bis
5000 Franken) wurden nur 61 respektive 19,7 Prozent abgelehnt. Die
Friedensrichter erledigten 613 von
1027 arbeitsrechtlichen Klagen (59,7
Prozent) abschliessend. Der kleinste
Streitwert betrug 47 Franken, der
grösste 138 Millionen Franken.
Die Stadt Zürich verfügt über sechs
Friedensrichterämter, die für je zwei
Stadtkreise zuständig sind. (pm.)
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Elvis»
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
«Veloschuel» bewegt
Immer weniger Kinder fahren Velo.
Guter Grund für die KoVe und die Kinder- und Jugendinstruktion der Kantonspolizei Zürich, Gegensteuer zu geben. Ziel: Kinder und Jugendliche sollen sicher und öfter Velo fahren. Mit
einer «Veloschuel», die bewegt, sollen
Kinder fürs Velo begeistert werden
und auch über den Unterricht hinaus
jederzeit Zugriff auf die umfangreichen Informationen der Kinder- und
Jugendinstruktoren haben. Neu stehen den Kinder- und Jugendinstruktoren die illustrierten und animierten
Figuren «Benj und Tina» zur Seite. Sie
sprechen die gleiche Sprache wie die
Schüler und vermitteln das Fachwissen auf spielerische und auch mal
quirlige Art – und immer auf Augenhöhe. Die animierten Lern-Sequenzen
«Veloparcours mit Benj Blitz und Tina
Turbo» sind integraler Bestandteil der
Website Veloschuel.ch. (pd.)
Veloschuel.ch
Küsnachter
AKTUELL
Der Hase hoppelte bereits durch Küsnacht
Eier suchen ist zwar erst in
zwei Wochen angesagt, doch
zu kaufen gab es am Küsnachter Ostermarkt schon allerhand fürs Osterfest.
Der «Ostermärt» musste am Samstag
mit garstigen Temperaturen und unberechenbarem Wetter vorliebnehmen.
Weil der erste Vollmond nach dem
Frühlingsanfang dieses Jahr auf den
23. März fällt, findet Ostern bereits am
letzten Märzwochenende statt – und so
ging auch der traditionelle Ostermarkt
ungewöhnlich früh über die Bühne.
Das Geschen fand also hauptsächlich im Innern des reformierten Kirchgemeindehauses statt, die Standbetreiber vor dem Gebäude waren nicht zu
beneiden. Zu entdecken gab es allerdings drinnen und draussen allerhand
Leckeres und Selbstgemachtes.
Auch die Energiestadt Küsnacht
war am Markt vertreten. Man hatte
sich zum Ziel gesetzt, das Thema CO2Sparen unter die Leute zu bringen,
wie Alexander Lüchinger, EnergieBerater der Gemeinde, erklärte. Besucher durften an einem Wettbewerb
fünf verschiedene Varianten zum
CO2-Sparen ihrer Effizienz nach ordnen. Manch einer erfuhr dabei zu seiner Überraschung, dass auch durch
die Erwärmung von Duschwasser
CO2 ausgestossen wird und eine wassersparende Brause daher eine sinnvolle Anschaffung ist. (aj.)
Frauen-Permanence gestartet
Am 5. Oktober konnte eine zusätzliche
Abteilung der Frauenklinik eröffnet
werden. Die Frauen-Permanence visà-vis vom Bahnhof Stadelhofen bietet
365 Tage im Jahr eine Anlaufstelle für
gynäkologische Konsultationen und
Notfälle. Die Anzahl der täglich behandelten Patientinnen hat sich innerhalb der ersten drei Monate verdoppelt. Im November hat auf dem Zollikerberg zudem die Erstellung des
Nordbaus begonnnen. Ab Frühling
2017 werden darin die Operationsabteilung, die erweiterte Gebärabteilung,
die Neonatologie und die Zentralsterilisation untergebracht.
Im letzten Jahr konnte das Spital
Zollikerberg mit einem Umsatz von
141 Mio. Franken (+ 6%) und einem
Ergebnis von 5,9 Mio. Franken
(+ 25%) zur Erhöhung des Eigenkapitals der Stiftung Diakoniewerk Neumünster bei. Diese bildet die Trägerschaft des Spitals. Vor diesem Hintergrund kann das Spital die in den kommenden Jahren weiter steigende Investitionslast verkraften. Da Kanton
und Krankenversicherungen die Behandlung der allgemeinversicherten
Patientinnen und Patienten nicht kostendeckend entgelten, war auch im
2015 eine Quersubventionierung aus
dem Gewinn bei den Privatpatienten
erforderlich. (e./oli.)
10. März 2016
3
APROPOS . . .
Annina Just
Küsnacht scheint aus dem Winterschlaf erwacht beziehungsweis
aus den Skiferien zurückgekehrt
zu sein.
So zeigte sich am Samstag das
Dorf in seiner Vielfältigkeit und
Aktivität: Im reformierten Kirchgemeindehaus präsentierten sich
Vereine und Politik am Oster-
Wieder erwacht
Dem CO2-Ausstoss den Kampf ansagen, wollen Gemeinderat Martin Wyss
(FDP), seine Tochter Anna sowie Marie-Katrin und Alexander Lüchinger.
Osterhasen bemalen gehört zur
Vorbereitung fürs Fest. Fotos: A. Just
Hasen wohin man schaut: Aus Guetzliteig, aus Zopfteig beim Frauenverein Berg und als Eierwärmer aus Strick.
Positives Jahr für das
Spital Zollikerberg
Das Spital Zollikerberg zieht für das
Jahr 2015 eine positive Bilanz. Fast
50 000 Patienten (+ 8%) wurden behandelt. Über 1800 Neugeborene
(+ 6%) sorgten zudem für einen Geburtenrekord.
Nach der Sanierung des Ostflügels
setzte das Spital im Frühling zudem
sein Einzelzimmerkonzept um. Neben
Privatversicherten belegen damit auch
alle Halbprivatversicherten und viele
Allgemeinversicherte ein Einzelzimmer. Seither haben 70 bis 80 % der
stationären Patienten ein Einzelzimmer zur Verfügung. Diese variieren in
Grösse und Komfort je nach Versicherungsklasse.
Nr. 10
AUS DER KÜSNACHTER POLITIK
Wo in Küsnacht der Schuh drückt
die Prioritäten betreffend zukünftigen
Projekten und eigenen Liegenschaften in Zukunft richtig beurteilen, eine
steuerneutrale Lösung präsentiert
werden kann.
Unsere Schule beansprucht weit
mehr als die Hälfte der Steuereinnahmen. Dies ist auch richtig so, denn
die Ausbildung unserer jungen Generation ist ein wichtiger Pfeiler unserer Gesellschaft. Die Frage ist nur, wo
und wie das Geld ausgegeben wird.
Für Prestige Bauten (nice to have)
oder die Ausbildung (must have)?
Stephan Salvisberg
Am 7. März durfte ich das Präsidium
der SVP Küsnacht einem kompetenten Nachfolger oder einer kompetenten Nachfolgerin übergeben, da ich
von meiner Heimatgemeinde Küsnacht nach Meilen umgezogen bin.
In der Zeit als Präsident habe ich
sehr viele interessante Menschen mit
ganz verschiedenen Ansichten kennen gelernt. Am meisten hat mich die
einmalige Durchmischung der Mitglieder der Orts-SVP beeindruckt und
natürlich die enorme Hilfsbereitschaft in allen Belangen untereinander. Gemütliche, aber trotz allem politische Veranstaltungen prägen unsere Küsnachter SVP.
Vom «Buure Zmorge» mit über
200 Gästen von Klein bis Gross und
mit grossem oder gar keinem politischen Interesse, verschiedenen politischen Podien bis zum traditionellen
Samichlaus-Anlass, organisiert die
Küsnachter SVP mit vielen freiwilligen Helfern jedes Jahr Veranstaltungen, die vor allem den Küsnachterinnen und Küsnachtern Gedanken über
regionale, aber auch sehr lokale Themen vermitteln sollen.
Ich versuche mich in einem kleinen Spagat zwischen geselligem Meinungsaustausch und aktuellen, aber
auch zukünftigen Themen in Küsnacht: Wo drückt der Schuh in Küsnacht oder besser: Was wird uns in
den nächsten Jahren beschäftigen?
Zentrumsüberbauung am Bahnhof
Ein Thema, das in jedem Dorf die Gemüter hochgehen lässt. Geht es um
Kosten oder Visionen? Ein demokratisches Mitwirkungsverfahren, das
vorbildlich vom Gemeinderat umgesetzt wurde, wird nun kritisiert. Ich
bin in Küsnacht aufgewachsen und
habe auch meine Visionen, wie ich
den heutigen Parkplatz beim Bahnhof
in Zukunft sehen möchte. Kurzfristige
Gedanken über den Steuerfuss in den
Kostenoptimierte Lösungen
Unsere intakte und schöne
Gemeinde am Zürichsee soll
sich weiter positiv
entwickeln und eine
Gemeinde bleiben, die
lebenswerter nicht sein
könnte.
Stephan Salvisberg (SVP)
nächsten Jahren sollten eigentlich
keine Rolle in diesem Projekt spielen.
Ansonsten hätte Küsnacht heute
noch keine Unterführung der Bahn.
Die Gemeinde hat meiner Meinung
nach noch andere Möglichkeiten, diese «Vision» oder dieses Vorhaben für
unsere nächste Generation zu finanzieren, endlich dem doch armen
Raum ein Gesicht zu geben und Küsnacht noch weiter zu einem einladenden Zentrum für Gewerbe, Dienstleister und Freizeit zu entwickeln.
Negative Beispiele von «versteckten», nicht funktionierenden Kleinzentren, die in den 70er- bis 80erJahren erstellt wurden, gibt es ja
rund um den Zürichsee zu Genüge.
Ist ein Parkdeck auf wertvollem Boden wirklich eine Zukunftsvision? Ich
persönlich bin mir sicher, dass, wenn
die Stimmbürger und die Gemeinde
Es stellt sich auch die Frage, ob sich
die Schule nicht auf ihre Kernaufgabe, nämlich die Schule, konzentrieren sollte? Immobilienmanagement,
Projektleitungen, Budget und Zukunftspläne belasten enorm und
könnten mit einem Zusammenschluss effizienter und auch kostengünstiger gelöst werden. Echte Synergien zeigen sich erst, wenn eine
langfristige Planung Erfolg zeigt.
Noch ein letztes Thema: Sehr hohe Kosten für externe Berater könnten gemeindeübergreifend effizienter
eingesetzt werden. Kostenoptimierte
Lösungen ohne Beizug eines Beratungsunternehmens sind dringend
gefordert und notwendig, um zukünftige Steuererhöhungen zu vermeiden
und unsere Gemeinde fit für die Zukunft zu gestalten.
Ich wünsche der Gemeinde Küsnacht, den Küsnachterinnen und
Küsnachtern und natürlich meinem
Nachfolger oder meiner Nachfolgerin
in der SVP Küsnacht über die Parteigrenzen hinaus viel Weitblick, Erfolg
und Spass. Unsere intakte und schöne Gemeinde am Zürichsee soll sich
weiter positiv entwickeln und eine
Gemeinde bleiben, die lebenswerter
nicht sein könnte.
Stephan Salvisberg war Präsident der SVP
Küsnacht.
markt und nur wenige Meter nebenan in der Chrottegrotte organisierte eine Gruppe kreativer
Bürgerinnen und Bürger ebenfalls
einen Markttreff.
Ein Bummel durch das Dorfzentrum bot sich also an. Zu hoffen ist, dass dieser Samstag auch
für das lokale Gewerbe ein Freudentag war und viele Küsnachterinnen und Küsnachter die Läden
im Dorf aufsuchten, anstatt im Internet einzukaufen. Denn, so wurde es auch an der Generalversammlung des Gewerbevereins
angesprochen: Der Druck auf die
kleinen Geschäfte ist nach wie vor
gross, viele müssen den Spargürtel
enger schnallen. Erfreulich ist jedoch, dass der Verein vier Mitglieder mehr zählt als noch vor einem
Jahr. Er ist damit der grösste Gewerbeverein im Bezirk. Ein Mitglied schwärmte an der GV davon,
dass man in Küsnacht alles bekomme – von der qualitativ hochwertigen Unterwäsche über Elektronik, Literatur, Küchenutensilien
und Dekorationsartikel bis zu
Feinkost und Sportartikeln. Dass
dies so bleibt, ist abhängig vom
Verhalten aller Bürgerinnen und
Bürgern, denn sie sind die zum
Überleben notwendige Kundschaft.
Die SP will in die RPK
Rotgrünplus Küsnacht gratuliert Klemens Empting zur Wahl in die Schulpflege, dies lässt das Bündnis in einer
Mitteilung verlauten. Nun wolle
Links/Grün aber die Chance nutzen
und den frei werdenden, bei den letzten Wahlen verlorenen Sitz in der
Rechnungsprüfungskommission
zurückgewinnen.
«Die ungleiche Sitzverteilung in
dieser Kommission mit fünf FDP, vier
SVP, einem GLP und einem EVP-Sitz
ist für Rotgrünplus Motivation genug,
den Wählenden im Juni ihren Kandidaten René Wider (SP) zur Ersatzwahl
vorzuschlagen» schreibt das linke
Bündnis. René Wider hatte bei den
letzten Wahlen das absolute Mehr erreicht, war aber als überzählig ausgeschieden. Eine Stimme aus dem
rot/grünen Lager in der RPK entspreche dem Wählerverhältnis in Küsnacht
durchaus und stünde der Gemeinde
wohl an, heisst es weiter. (pd.)
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Küsnachter
Nr. 10
10. März 2016
AKTUELL
Der wichtige Unterschied zwischen Arbeit und Leistung
Im zweiten Teil der Serie
«Strommarkt Schweiz –
europäische Integration
oder Autarkie?» geht es um
die Frage: «Ist die Schweiz
auf Stromimporte angewiesen?»
pro Jahr auftritt. Bei einer Leistungsbetrachtung kann die Schweiz somit
aus eigener Kraft kurzfristig für Versorgungssicherheit sorgen und ist
nicht auf Stromimporte angewiesen.
Stromexporte trotz Knappheit
Ein Blick auf die jährliche Strombilanz der Schweiz lässt aber aufhorchen. Bei der Betrachtung über einen
Monat oder ein Jahr wird nicht mehr
von Leistung, sondern von Arbeit
oder eben Stromproduktion und -verbrauch gesprochen. Also von der
durchschnittlichen Leistung über eine
definierte Zeit. Die monatliche
Schweizer Strombilanz zeigt nun eindeutig auf, dass die Schweiz im Sommerhalbjahr deutlich mehr Strom im
Inland produziert, als dies zur Befriedigung der Inlandnachfrage nötig
wäre.
Silvan Rosser
Elektrischen Strom nutzt die Menschheit seit Mitte des 19. Jahrhunderts.
Wenig später entwickelte Werner von
Siemens den ersten elektrischen Generator, den er als Zündmaschine für
die Zündung von Sprengladungen
vermarkten konnte. Gegen Ende des
19. Jahrhunderts entwickelten sich
diese Generatoren immer mehr zu
Grossmaschinen, um den Strombedarf der immer grösser werdenden
Stromnetze befriedigen zu können. In
erster Linie dienten diese Netze zur
Bereitstellung
von
elektrischem
Strom für die Beleuchtung mit Glühlampen in der Öffentlichkeit und in
ersten Privathaushalten.
Seither nimmt die Bedeutung des
elektrischen Stroms als Energieform
stetig zu und ist heute – rund 150
Jahre später – im Alltag nicht mehr
wegzudenken. In jeder einzelnen Sekunde wird Strom nachgefragt und
genutzt, jedoch nicht zu jeder Stunde
gleich viel.
Stromverbrauch im Tagesablauf
Die sogenannte Lastkurve des Stromverbrauchs weist einen charakteristischen Tages-, Wochen- und Jahreszeitverlauf auf. In der Nacht wird
deutlich weniger Strom nachgefragt
als tagsüber, wobei vor allem zur Mittagszeit und am frühen Feierabend
die Stromlast besonders hoch ist,
weil dann unter anderem die ganze
Schweiz kocht. Die Wochenenden
weisen gegenüber den Werktagen eine deutlich geringere Stromnachfrage vor, da dann in den Gewerbeund Dienstleistungssektoren reduziert oder nicht gearbeitet wird. Die
Jahreszeiten spielen ebenfalls eine
wichtige Rolle. Während der kurzen,
dunklen und kalten Wintertage wird
deutlich mehr Strom für Beleuchtung
und Heizbedarf aufgewendet, verglichen mit den hellen, warmen Sommertagen. Die berühmt-berüchtigte
Jahreshöchstlast des elektrischen
Stroms, also jene Stunde im Jahr mit
der höchsten Stromnachfrage, tritt
demzufolge an einem eiskalten Wintertag mit hohem Heizbedarf nach
Sonnenuntergang auf, wenn viele Geschäfte noch geöffnet haben, aber
auch schon viele private Anwendungen für Beleuchtung und Kochen eingeschaltet sind. Diese Jahreshöchstlast der Inlandstrom-Nachfrage liegt
Während des ganzen Jahres exportiert und importiert die Schweiz viel Strom. Im Winter kann die Schweiz bei
einer langfristigen Arbeitsbetrachtung nur dank Stromimporten die Versorgungssicherheit gewährleisten.
Serie Strom
«Strommarkt Schweiz – europäische Integration oder Autarkie?»
heisst unsere fünfteilige Serie, deren zweiten Teil mit dem heutigen
Beitrag publiziert wird. In loser
Folge wird ein neuer Teil publiziert.
• Teil 1: Kann die Schweiz ihren
Energiehunger selber stillen?
• Teil 2: Ist die Schweiz auf
Stromimporte angewiesen?
• Teil 3: Droht mit dem Atomausstieg eine Stromlücke?
4: Kosten erneuerbare
Energien nichts?
• Teil 5: Ist der Strommarkt einem massiven Wandel ausgesetzt?
• Teil
in der Schweiz bei rund 10 Gigawatt
und wird nur während weniger Stunden im Jahr nachgefragt. Doch wie
viel sind 10 Gigawatt?
Wenn die Schweiz Haare föhnt
Nach dem Duschen am Morgen muss
zum Trocknen der Haare ein Föhn
her. Dieser hat typischerweise eine
Leistung von 1000 Watt. Eine Stunde
lang Föhnen würde somit einen
Stromverbrauch (Arbeit) von 1000
Wattstunden (= 1 kWh) auslösen.
Wenn nun an einem Morgen eine
Million Schweizer gleichzeitig eine
Stunde lange ihre Haare föhnen,
würde dies einer Leistung von
1 000 000 000 Watt (= 1 Gigawatt)
entsprechen, also in etwa der Leistung eines grossen Kernkraftwerks in
der Schweiz pro Stunde. Somit ist
auch der wichtige Unterschied zwi-
Eine kleine Reserve besteht: Zur Deckung der höchsten jährlichen Stromnachfrage ist die Schweiz bei einer kurzfristigen Leistungsbetrachtung
nicht auf Stromimporte angewiesen.
Grafiken: Silvan Rosser
schen Leistung und Arbeit erläutert.
Leistung ist, was in einem Moment
nachgefragt wird. Wenn eine Leistung über eine bestimmte Zeit nachgefragt wird (z.B. eine Stunde) kann
daraus eine Arbeit (Stromverbrauch)
berechnet werden.
Ausgelegt auf die Höchstlast
Zurück zur Jahreshöchstlast von 10
Gigawatt in der Schweiz. Obwohl eine solch hohe Leistung in der
Schweiz nur während weniger Stunden im Jahr nachgefragt wird, muss
das Stromsystem in der Lage sein,
diese Situation zu bedienen. Ansonsten würde es genau in diesen Stunden zu Stromunterbrüchen und
Blackouts kommen und die Versorgungssicherheit wäre nicht gewährleistet. Der Jahreshöchstlast sind deshalb die verfügbaren Kraftwerks-
kapazitäten gegenüberzustellen, um
die Frage beantworten zu können, ob
die Schweiz zur Gewährleistung der
Versorgungssicherheit auf Stromimporte angewiesen ist. In der
Schweiz sind zurzeit rund 3 Gigawatt
Kernkraftwerke und mehr als 14 Gigawatt Wasserkraftwerke (und andere erneuerbare Energien) installiert.
Zum Zeitpunkt der Jahreshöchstlast –
also voraussichtlich an einem kalten
Winterabend – sind möglicherweise
aufgrund einer winterlichen Trockenheit und fehlender Sonneneinstrahlung nicht alle Wasserkraftwerke und
anderen erneuerbaren Energien verfügbar. Die anrechenbare Leistung
wird dadurch reduziert. Trotzdem
bleibt eine Kraftwerksleistung von
rund 13 Gigawatt verfügbar und somit mehr als die maximale 10 Gigawatt Inlandnachfrage, die nur selten
Wie viel Gott steckt im Schweizer Volk?
Wie werden heute die Begriffe «Nation» und
«Schweizer Volk» verwendet? Sind ihnen religiöse
Züge eigen? Im Zollikerberg
wird versucht, diesen Fragen nachzugehen.
In aktuellen Debatten über unser
Land und dessen Bevölkerung werden die Begriffe «Nation» und
«Schweizer Volk» immer wieder verwendet. Wie entstand der Nationalgedanke in der Schweiz, welche Rolle
spielte er anfänglich, wie entwickelte
er sich über die letzten gut 150 Jahre? Wie werden heute die Begriffe
«Nation» und «Schweizer Volk» in einer globalisierten, mit Problemen
reich befrachteten Welt verwendet?
Vermögen sie, Wirklichkeit zu erschliessen? Oder sind es nur noch
ideologische Kampfbegriffe? Sind ihnen religiöse Züge eigen, und wenn
ja, welche? Gibt es dazu erhellende
biblische Beiträge? In den zwei je etwa dreissig Minuten dauernden Referaten werden der Historiker André
Holenstein und der Alttestamentler
Konrad Schmid diesen Fragen nachgehen. Ebenso ist Zeit für genaueres
Nachfragen und für Diskussion reserviert. André Holenstein ist Professor
für ältere Schweizer Geschichte und
vergleichende Regionalgeschichte an
der Universität Bern. Konrad Schmid
Ein Regenschirm für das Schweizer Volk. Im reformierten Kirchgemeindehaus im Zollikerberg wird über den Begriff «Nation» diskutiert.
F: zvg.
ist Professor für alttestamentliche
Wissenschaft und frühjüdische Religionsgeschichte an der Universität Zürich. Durch den Abend führen Pfarrer Simon Gebs und Alex Kohli, Dia-
kon aus Zollikon, sowie Pfarrer Rico
Barfuss aus Zumikon. (e.)
Mittwoch, 16. März, 19.45 Uhr, reformiertes Kirchgemeindehaus Hohfurenstr. 1,
Zollikerberg. Infos: Tel. 044 391 50 20.
Im Winter mehr Nachfrage,
weniger Produktion
Im Winter hingegen wird auf einer
Monatsbasis weniger produziert, als
total nachgefragt wird. Die Frage ist,
ob die Schweiz im Winter am Produktionsmaximum ist und die Inlandnachfrage trotzdem nicht befriedigen
kann. Oder ob sie nicht mehr produzieren will, beispielsweise weil
Stromimporte billiger sind. Es dürfte
eine Kombination daraus sein. Der
wichtigste Grund liegt jedoch in der
Schaffung und der Kopplung der europäischen Strommärkte, wo auch
die Schweiz eine wichtige Rolle
spielt. So wird die Gesamtzahl der
Kraftwerke in Europa so eingesetzt,
dass es insgesamt am kosteneffizientesten geschieht.
Der Marktplatz dafür sind die europäischen Strombörsen. So zeigt die
Strombilanz der Schweiz, dass selbst
im Winter, wenn im Inland weniger
Strom produziert als eigentlich verbraucht wird, trotzdem noch Strom
ins Ausland exportiert wird. Gleichzeitig wird im Sommer, obwohl mehr
Strom im Inland produziert als in der
Schweiz verbraucht wird, zusätzlich
noch Strom aus dem Ausland importiert wird. Das geht natürlich nur gut,
wenn im Winter noch mehr importiert wird als eigentlich nötig und im
Sommer viel mehr exportiert wird als
der eigentliche Überschuss aus der
Inlandproduktion. Dies zeigt, wie nahe die Schweizer Stromwirtschaft an
den europäischen Strommärkten
agiert und immer dann exportiert respektive importiert, wenn es aus
wirtschaftlicher Sicht optimal ist. Es
zeigt aber auch, dass bei einer Arbeitsbetrachtung die Schweiz jederzeit Strom importiert und somit zur
langfristigen Aufrechterhaltung der
Versorgungssicherheit auf Stromimporte aus den Nachbarländern angewiesen ist.
Zumiker Aschenbrödel
verzaubert den Prinzen
Das arme Mädchen und der Prinz: Die
Geschichte vom Aschenbrödel begeistert Jung und Alt. Am Sonntag,
13. März 2016, gastiert nun das Reisetheater mit seiner Bühnenversion
im Gemeindesaal Zumikon. Die farbenfrohe Inszenierung mit viel Musik
und stimmiger Kulisse kommt in einer
Mundartfassung von Jörg Christen daher und schenkt den Kindern eine besonders nahe Begegnung mit dem
Märchentraumpaar. Vor dem Theater
und in der Pause gibt es Getränke,
Kuchen, Popcorn und Wienerli. (e.)
Sonntag, 13. März 2016, 14.30 Uhr, Gemeindesaal Zumikon. Eintritt: Erwachsene
18 Franken, Kinder 8 Franken. Ticketreservation unter [email protected] oder
über www.freizumi.ch.
Küsnachter
AKTUELL
Nr. 10
Peter Keller (Vorsteher Tiefbau Erlenbach) und Walter Matti (Vorsteher Tiefbau Küsnacht) versenken den «Grundstein» in die vorbereitete Grube auf der Baustelle.
10. März 2016
Fotos: Nadine Golinelli
Rohbau für das Regenbecken kann beginnen
Am Mittwoch letzte Woche
wurde der Grundstein für
den Neubau des Regenbeckens auf dem Areal des
Strandbads Küsnacht gelegt.
Das Auffangbecken soll die
Kläranlage entlasten.
Nadine Golinelli
Das neue Regenbecken diene der
Abwasserbewirtschaftung der Gemeinden Küsnacht und Erlenbach,
so Markus Sütterlin, Leiter Abwasser Küsnacht. «Bei starken Regenfällen schwappen die enormen Wassermengen der Kläranlage KüsnachtErlenbach-Zumikon (ARA) über und
fliessen ungefiltert in den See», erklärt er. Sowohl die generelle Entwässerungsplanung (GEP) der Gemeinde Küsnacht als auch das Verbands-GEP Küsnacht-Erlenbach-Zumikon hätten den Bedarf nach einem Auffangbecken ergeben. Durch
den Neubau dieses unterirdischen
Beckens sei es möglich, das Wasser
zu sammeln, damit es nicht verschmutzt in den See gelange. «Ausserdem dient ein Becken dazu, eine
Havarie mit wassergefährdenden
Stoffen zurückzuhalten, beispiels-
weise das Löschwasser der Feuerwehr nach einem Autounfall», betont Sütterlin. Dieses könne später
durch eine Firma abgepumpt und
gereinigt werden. Das Projekt sei
unter Absprache der beiden Gemeinden Küsnacht und Erlenbach
initiiert worden, erklärt Walter Matti, Vorsteher Tiefbau der Gemeinde
Küsnacht: «Die berechneten 9,5 Millionen Franken tragen zu 79 Prozent
die Gemeinde Küsnacht und zu 21
Prozent die Gemeinde Erlenbach.»
Zeitkapsel als Grundstein
Ganz nach diesem Motto des «ZweiGemeinden-Projektes» wurde auch
die sogenannte Zeitkapsel gefüllt.
Diese wird traditionsgemäss unter
der Baustelle begraben und soll Gegenstände aus vergangenen Zeiten
beinhalten. In diesem Falle waren
das mehrere Zeitungen, darunter
auch ein Exemplar des «Küsnachters», die das Datum festhielten, sowie mehrere kleine Andenken
der Gemeinden Erlenbach und Küsnacht: Doppelmeter, Fahrradglocke
sowie ein Schnaps und mehrere
Münzen wurden im metallenen
Kästchen verstaut und dann von den
jeweiligen Tiefbauvorstehern der
beiden Gemeinden auf der Baustelle
in der vorbereiteten Grube depo-
niert und zugeschüttet. Das neue Regenbecken soll 2,3 Millionen Liter
fassen. «Das entspricht 2300 Kubikmetern auf 46 Metern Länge und 20
Metern Breite. Das Becken wird eine
Tiefe von ungefähr 8 Metern haben.
Deswegen war es wichtig, die Seiten
der Baugrube zu verstärken», erläutert Jörg Benz, Bauingenieur der
Hunziker Betatech AG, und führt
aus: «Auf dieser Tiefe ist bereits der
Grundwasserspiegel erreicht und
dieser übt einen starken Druck auf
das entstehende Regenbecken aus.»
Mit insgesamt 200 Pfählen und
drei Spriessungen wurde nun die
Baugrube ausgesteift. Die Aushubphase ist bereits abgeschlossen und
die Baumeister werden nun mit dem
Rohbau beginnen. Bis es soweit war,
waren viele Vorbereitungen notwendig. Matti erklärt: «Der geologische
Untergrund war sehr schwierig und
wich von den Proben des Umlandes
ab. Doch wir konnten diese Herausforderung meistern und die Bauarbeiten laufen gemäss Zeitplan.»
Im Herbst dieses Jahres soll das
Regenbecken in Betrieb genommen
werden. «Der Spielebereich des
Strandbads Küsnacht wird in der
Badesaison 2017 wieder eingeweiht», versichert Matti abschliessend.
Hans-Peter Amrein wird neuer Sektionspräsident
An der Generalversammlung
vom 8. März wurde HansPeter Amrein zum neuen
Präsidenten der SVP Sektion Küsnacht gewählt.
Parteipräsident Stephan Salvisberg
durfte am vergangenen Montag eine
grosse Anzahl Parteimitglieder zur
GV der SVP Küsnacht begrüssen.
Ebenfalls anwesend war Christian
Hurter, der Präsident der SVP des Bezirks Meilen.
Die statutarischen Geschäfte wurden in gewohnter Weise abgewickelt.
Besonderes Gewicht erhielt die Wahl
des neuen Präsidenten. Nach dreijähriger Tätigkeit musste Stephan Salvisberg zurücktreten, da er von Küsnacht wegzog. Er wurde vom Vize-
Diese Kapsel haben sie zuvor mit Andenken aus den Gemeinden gefüllt.
Matti bedeckt die Kapsel und startet offiziell den Neubau.
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präsidenten für seine geleistete Arbeit geehrt und mit einem Küsnachter Geschenk bedacht. Aus anderen Gründen musste Patricia Höhne ihren Rücktritt nach vierjähriger
Tätigkeit im Vorstand bekannt geben.
Sie wird der Partei aber treu bleiben
und bei gewissen Anlässen mitwirken. Auch ihre Tätigkeit wurde verdankt.
Neuer Präsident gewählt
Erfreulicherweise konnte ein bekannter Politiker als neuer Präsident vorgeschlagen werden. Mit Applaus wurde
der Kantonsrat Hans-Peter Amrein
zum neuen Präsidenten erkoren. Die
restlichen Bestätigungswahlen waren
nur noch eine Formsache. Dem Jahresbericht des Präsidenten war zu
entnehmen, dass die Ortssektion Küs-
nacht ein sehr aktives Parteileben
führt. Erfreulicherweise konnte ein
grosser Mitgliederzuwachs vermeldet
werden. Die Partei möchte auch in Zukunft mit der Bevölkerung in engem
Kontakt bleiben. Sie war am «Ostermärt» vom 5. März anwesend. Am 24.
Mai wird wieder der beliebte Anlass
«Wo stehen wir? Wo drückt der
Schuh?» durchgeführt. Am 12. Juni
findet der alljährlich wiederkehrende
«Buure-Zmorge» statt.
Die Versammlung nahm Kenntnis
von der Ersatzwahl in die Schulpflege.
Sie gratulierte Klemens Empting zur
Wahl. Ferner beschloss die Versammlung, David Doneda (FDP) zur Wahl
zum neuen RPK-Präsidenten vorzuschlagen. Nach der Versammlung fanden bei einem kleinen Imbiss angeregte Diskussionen statt. (e.)
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6
Küsnachter
Nr. 10
AKTUELL / MARKTPLATZ
10. März 2016
Vier spanische Künstler in Erlenbach
Kammermusik in Zumikon
Die neue Gruppenausstellung in der Python Gallery
in Erlenbach trägt den Titel
«¡COLOR!». Sie zeigt Werke
von vier international bekannten spanischen Künstlern, deren Werke auf den
ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten.
Die international bekannte
Violinistin Maria Solozobova tritt gemeinsam mit der
Pianistin Cristina Marton im
Gemeindesaal Zumikon auf.
Die Werke der vier Künstler verbindet eines: Sie alle befassen sich mit
dem Thema der Farbe. Eine Farbe ist
durch ihre «physikalische Zusammensetzung» zwar eindeutig bestimmt, aber nicht charakterisiert.
Dieses Thema beschäftigt viele
Kunstschaffende, so auch die vier
spanischen Künstler José Castiella,
Mónica Sánchez-Robles, Santiago Villanueva und Santiago Picatoste,
wenn auch auf ganz unterschiedliche
Art.
Schon seit jüngster Kindheit verspürt José Castiella, geboren 1987 in
Pamplona, eine unglaubliche Faszination für das Unbekannte, für Science Fiction und Magie. Comics, Videogames, Filme und insbesondere
das 1961 erschienene Buch «Solaris»
von Stanislaw Lem inspirierten den
jungen Kunstschaffenden. Castiella:
«Die Magie lag und liegt in den unendlichen Möglichkeiten, die sich mir
auftun, wenn ich zu malen beginne.»
Illusion und Wirklichkeit
Das Fiktive entsteht in seinen Werken durch starke Farben, die er als
Farbmasse in Szene setzt. Ein
scheinbar
abstrakter,
markanter
Farbklecks wird so quasi zur handelnden Figur und zum Zentrum der
Bildkomposition. Dabei kombiniert
der Künstler Figuratives mit Abstraktem und verschmelzt Illusion und die
sogenannte Wirklichkeit.
Mónica Sánchez-Robles wurde
1964 in Madrid, Spanien, geboren.
Die vielseitige Künstlerin kombiniert
die Medien Zeichnen, Fotografie und
Installation. Sie beschäftigt sich
schon einige Jahre mit dem Thema
«Farben der Emotionen». Mit der
Universidad de Granada hat sie eine
eigene Studie angelegt, in der Probanden aufgefordert werden, eine
kurze Internetumfrage zu beantworten, welche Farbe zu welchen acht
Basisemotionen gehört. Dies ergab
sehr unterschiedliche Erkenntnisse je
nach Geschlecht, Alter oder Kulturkreis.
Die Arbeiten, welche in der Ausstellung gezeigt werden, sind fast
ausschliesslich monochrome Fotografien. Sie stellen Landschaften von
ANZEIGEN
José Castiella, «If this is the stuff
dreams are made of», Öl und Acryl
auf Leinwand, 2015, 116 x 89 cm.
Santiago Villanueva, «Soft Therapie», 2015, Polystyrene, Lack, 250
x 65 x 65 cm.
Santiago Picatoste, «Chrystallized
Mónica Sánchez-Robles, «Magen- Portrait», 2016, Acryl auf Leinta», Diasec, 2015, 80 x 120 cm.
wand, 130 x 130 cm.
Fotos: zvg.
Lanzarote oder Fuerteventura in Magenta, Violett, Grün oder Blau dar
und versetzen den Betrachter in eine
scheinbar unwirkliche Welt. Die
Landschaft wirkt kraftvoll und strahlt
gleichzeitig eine grazile Eleganz aus.
Nebst den Fotoarbeiten werden
ebenfalls LED Installationen zu sehen
sein.
Santiago
Villanueva,
geboren
1964 in Madrid, arbeitet schon seit
vielen Jahren mit dem Thema der
Farbe, welches er mit seinen knalligen Skulpturen umsetzt. Die langgezogenen scheinbar eingefrorenen
Tropfen stellen den unterbrochenen
Prozess dar. Sie erscheinen wuchtig
und schwer, sind aber in Wirklichkeit
leicht und schwebend. Auch seine
Bodenskulpturen erinnern an übergrosse Eier. Die Oberfläche ist mit
vielen Schichten Lack überzogen,
was der Skulptur den knalligen Glanz
gibt.
Santiago interpretiert Kunst als
eine intime Erfahrung von Körper
und Zeit, die Suche nach einem internen Porträt, in der Schönheit ein wesentlicher Gesprächspartner wird. Er
beschäftigt sich mit dem Thema der
Stabilität und Veränderung. Der Unterbruch eines Transformationspro-
zesses interessiert ihn. Die starken,
oftmals knalligen Farben provozieren
eine taktile Erfahrung. Seine Objekte
sollen den Betrachter zu sich selbst
zurückführen, sie sollen ihn provozieren und reflektieren.
Dynamik und Elan
Santiago Picatoste ist in Palma de
Mallorca 1971 geboren. Er malt mit
viel Dynamik und Elan an meist abstrakten, knalligen Landschaften. Er
ist ein Meister der Farben. Seine
neusten Arbeiten «Chrystallized Portraits» zeigen eine klare, neue Richtung und Entwicklung des Malers
auf. Die abstrakte Malerei wechselt
ins Figurative. Seine «Chrystallized
Portraits»-Serie wird das erste Mal in
der Phyton Gallery gezeigt. Die klaren Formen der Umrisse der Porträts
ziehen den Betrachter in das Bild hinein. Unsere Vorstellungskraft lässt
uns verstehen, was wir sehen – ein
Porträt. Allerdings können wir keine
klaren Gesichter erfassen, die Mosaiktechnik setzt dann die Farbreihen
als Ganzes zusammen. (pd.)
Phyton Gallery, Dorfstrasse 2, Erlenbach.
Ausstellung «Color» 13. März bis 14. Mai.
Vernissage mit Art Breakfast am 13. März
ab 11 Uhr. Die Künstler sind anwesend.
Die Violinistin Maria Solozobova ist
eine international bekannte und begehrte Solistin – als Preisträgerin
zahlreicher Musikwettbewerbe konzertiert sie mit vielen bedeutenden
Orchestern. Vor zwei Jahren hat sie
in Zumikon im Rahmen der Kultursaison des Zumiker Kulturkreises ein
stark beachtetes und umjubeltes Konzert gegeben.
Die Konzerttätigkeit der Pianistin
Cristina Marton umfasst unzählige
Auftritte mit namhaften Dirigenten
und Orchestern. Besondere Höhepunkte bilden weltweit veranstaltete
Konzerte als Klavierduopartnerin von
Martha Argerich.
Das vielseitige Programm umfasst
hochkarätige Werke aus verschiedensten Epochen der Kammermusik:
Den Anfang macht eine stimmungsvolle Sonate von Bach. Erlebnisreich
geht es weiter zu Mozart und Beethoven, den wahrhaftig unerreichbaren
Programm
• J. S. Bach: Sonate für Violine
und Klavier BWV 1017 c-Moll:
1. Largo, 2. Allegro, 3. Adagio,
4. Allegro.
• W. A. Mozart: Sonate für Violine
und Klavier G-Dur KV 301
(293a): 1. Allegro con spirito,
2. Allegro.
• L. van Beethoven: Sonate für Violine und Klavier No. 7, Op. 30,
No. 2: 1. Allegro con brio,
2. Adagio cantabile, 3. Scherzo.
Allegro-Trio, 4. Finale. Allegro.
• J. Brahms: Scherzo c-Moll für
Violine und Klavier, WoO 2 (aus
der F.A.E.-Sonate)
Meisterkomponisten der Klassik. Die
beiden hochbegabten Solistinnen führen die Zuhörer zu einem weiteren
musikalischen Ereignis, indem sie ihren Auftritt mit dem faszinierend fulminanten Scherzo von Brahms ausklingen lassen. (e.)
18. März 2016, 19.30 Uhr, Gemeindesaal
Zumikon. Freier Eintritt für Mitglieder des
Zumiker Kulturkreises. Nichtmitglieder:
25 Franken. Abendkasse ab 19.00 Uhr.
Wer weiss, was in uns steckt?
Publireportage
1700 Menschen sterben in
der Schweiz jedes Jahr an
einer Krankheit, die früh
erkannt sehr gut heilbar ist.
Mit einer Kampagne wollen
die Schweizer Apotheken
dafür sorgen, dass Darmkrebs rechtzeitig festgestellt
und behandelt wird.
Das Tückische am Darmkrebs ist,
dass die Krankheit oft schon fortgeschritten ist, wenn spürbare Symptome auftreten – mit gravierenden Folgen für die Heilungschancen. Obwohl
Darmkrebs in einem frühen Stadium
meist heilbar ist, sterben in der
Schweiz jedes Jahr rund 1700 Menschen an dieser Krankheit. Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebstodesursache in der Schweiz.
Die Apotheken wollen nun gemeinsam mit der Krebsliga Schweiz
und weiteren Partnern dafür sorgen,
dass die Krankheit häufiger rechtzeitig erkannt und behandelt werden kann. Die Möglichkeit zur
Darmkrebsvorsorge bietet die Apotheke Hotz und über 750 Apotheken
in der gesamten Schweiz von Anfang März bis Mitte April an. Da
Apotheken starten eine Kampagne
F: zvg.
zur Darmkrebsvorsorge.
mehr als 90 Prozent der Betroffenen
über 50 Jahre alt sind, richtet sich
die Kampagne besonders an diese
Altersgruppe. Die Apotheke Hotz in
Küsnacht beteiligt sich an dieser
Kampagne vom 1. März bis zum 16.
April. (pd.)
Weitere Angaben zur Kampagne sowie eine Liste der teilnehmenden Apotheke sind
unter www.nein-zu-darmkrebs.ch zu finden. Bei Fragen steht die Apotheke Hotz
zur Verfügung: [email protected],
Tel 044 910 04 04.
Küsnachter
VE R E I N E
Nr. 10
Margrit Läubli ist auch mit fast 88 Jahren noch eine Augenweide: Die Kabarettistin überzeugte mit viel Charme, ausdrucksstarker Mimik und geistreichen Texten.
10. März 2016
7
Fotos: Annina Just
Die Grande Dame des Cabarets verzaubert Küsnacht
Jugendwahn, Umweltverschmutzung oder mangelnde Zeit – die Texte, die Margrit Läubli und Cés Kaiser
vor vielen Jahren schrieben,
bestechen heute noch durch
grosse Aktualität. Der Verein Wohnliches Küsnacht
(WOK) hatte die Grande
Dame des Schweizer Cabarets nach Küsnacht geladen.
Annina Just
Auf der Bühne der Küsnachter Chrottegrotte sitzend, Ton in Ton gekleidet,
das weisse Haar zum lockeren Knoten
frisiert, wirkt Margrit Läubli leicht
zerbrechlich, aber gleichzeitig auch
sehr elegant. Die fast 88-Jährige
scheint im ersten Moment etwas
scheu und zurückhaltend, gedanklich
in ihrer Welt versunken. Doch dann
beginnt sie zu lesen, und sofort ist ihr
Ausdruck hellwach. Die Augen strahlen, das Gesicht lebt von der ausgeprägten Mimik. Sie liest aus den Texten, die sie zusammen mit ihrem 2007
verstorbenen Ehemann Cés Keiser geschrieben hat und die das Paar zum
berühmtesten Schweizer Kabarettisten-Duo gemacht haben. «57 Jahre
standen wir gemeinsam auf der Bühne, 51 Jahre davon waren wir verheirat», erzählte Läubli eingangs der Veranstaltung. Später wird sie mit bestimmter Stimme sagen: «Ich möchte
daran erinnern, was Cés gemacht
hat.» Sie hätten jeweils zusammen
über die Themen diskutiert, die sie
ansprechen wollten. «Aber die Texte
formuliert, das hat dann Cés gemacht.
Und ich finde, er hat das extrem gut
gemacht.» Mehrfach wurden Läubli
und Keiser ausgezeichnet, 2004 erhielten sie den Ehren-Prix-Walo der
Show-Szene Schweiz für ihr Lebenswerk.
Konsumwahn und Atomkraft
Wie der Abend in der Chrottegrotte
zeigte, kommen die humorvollen Texte von Keiser und Läubli auch heute
noch sehr gut an. Sie erheitern mit
Witz und Charme und regen gleichzeitig zum Nachdenken an. Vor allem
aber überzeugen sie mit Themen, die
heute mehr denn je grosse Aktualität
und gesellschaftliche Brisanz besit-
zen. Mit «Jung forever» wählte Läubli einen eher lockeren Einstieg, den
die knapp 50 Zuhörerinnen und Zuhörer in der vollbesetzten Chrottegrotte mit Gelächter quittierten. Schon
in den 50er-Jahren mokierte das Duo
Keiser/Läubli sich nämlich über das
allgemeine Streben nach jugendlichem Aussehen: «Blickt man in die
Runde heute, sieht man plötzlich sich
allein – lauter jugendfrische Leute,
wo mag wohl das Alter sein? Altsein
wie ein Götterbild, so heisst heut der
Schlager. Diesen alten Traum erfüllt
das Ersatzteillager.»
Auch
Umweltverschmutzung,
Atomkraft und Genmanipulation behandelten die beiden Komiker mit besorgten Worten. Sie nahmen den Konsumwahn ins Visier, Zweitwohnungen
und Urlaub auf den Balearen als Beispiele des unverzichtbar gewordenen
Luxus. Das Problem erkannt, doch
wer fängt mit der Umsetzung an, fragten Keiser und Läubli in den 70er-Jahren: «Eine neue Umweltmoral ist dringend vonnöten – wir wissen nur noch
nicht, wer damit beginnen soll. Weil
jeder denkt: Wieso denn ich; wieso
denn wir; das fällt doch nicht; ins Gewicht; was hinter mir; was hinter uns;
in die Luft verpufft.» Sie stellen auch
fest, dass die Politik mit Cüplitrinken
beschäftigt war und Arbeitsplätze vor
allem in der Datenverarbeitungsindustrie geschaffen wurden.
Nonsens, verpackt in Wortwitz
Auch Limericks, eine Gedichtform, die
Cés Keiser von Irland in den deutschsprachigen Raum gebracht habe, gab
Läubli zum Besten. «Cés hatte sein
ganzes Leben lang grossen Spass am
Nonsens», erzählte sie. Mit Limericks
hat er dies auf die Spitze getrieben.
Auch das Küsnachter Publikum
hatte sichtlich Freude an den kurzen
Reimen in der Form AABBA, die mit
viel Wortwitz wenig Inhalt verpacken.
Läubli las zum Beispiel: «Da gab es einen Maurer aus Flims; dem fiel ein
Stück steinerner Sims; eines Hauses in
Flums; auf den Kopf. Er sprach:
Bumms –; Gott sei Dank ist der Sims
nur aus Bums.»
Das Spiel mit realen Schweizer
Ortsnamen war ein Markenzeichen
von Keisers fünfzeiliger Poesie. «Es
bedeutete aber ein grosses Stück Arbeit. Cés brütete stundenlang über
Landkarten und suchte passende Ortsnamen», verriet Läubli. In Küsnacht
Jumurz: Jahreskonzert mit Carlo Brunner
Der bekannte Küsnachter Komponist
Carlo Brunner spielt anlässlich des
Jahreskonzerts der Jugendmusik unterer rechter Zürichsee am Samstag,
19., und Sonntag, 20. März, im Gemeindesaal Zollikon. Das Konzert am
Samstag beginnt um 19.30 Uhr. Wie
jedes Jahr spielen die jungen Musikerinnen und Musiker Stücke quer
durch alle Stilrichtungen. Das Konzert
am Samstag beginnt um 19.30 Uhr,
am Sonntag um 14.30 Uhr. Am Samstag wird der langjährige Vizedirigent
Werner Nussbaumer verabschiedet.
Tickets können im Vorverkauf (Mail
mit Anzahl Plätze und Rechnungsadresse an vorverkauf@ bluewin.ch)
oder an der Kasse bezogen werden.
Das Jahreskonzert der Jumurz findet
am 19. und 20. März statt. Foto: zvg.
Erwachsene zahlen 28 Franken, Jugendliche bis 16 Jahre 10 Franken.
Infos unter www.jumurz.ch. (e.)
Aquastar verliert klar gegen den SC Zug
Foto: zvg.
Schiessen für Blinde in Küsnacht
Der Monat März umfasst für die blinden und sehbehinderten Schützinnen
und Schützen gleich drei hochstehende Wettkämpfe. Die Schützen haben
dabei die Möglichkeit, ihren Sport einem breiten Publikum zu präsentieren. Am Samstag, 19. März, wird eine intensive Wettkampfphase mit
dem Finale des 30. dezentralen Österreichcup in Küsnacht abgeschlossen. Dabei handelt es sich um einen sehr hochstehenden Wettkampf mit
internationalen Gästen. An diesem Anlass sind Breiten- und Spitzensportler aus der Schweiz und Österreich in den Disziplinen «stehendfrei» und «liegend» am Start.
Die Wettkämpfe finden von 9 bis gegen 16 Uhr auf der Schiessanlage der
Sportschützen Küsnacht, Hesligenstrasse 115 in Küsnacht, statt. Zuschauer sind den ganzen Tag über willkommen. (e.)
Im 1.-Liga-Spiel spielte die zweite
Mannschaft der Wasserballer von
Aquastar Küsnacht und Zollikon nach
zwei Wochen Skiferien gegen die
Mannschaft des SC Zug. Das Spiel begann ruhig und in den ersten paar Minuten konnte Aquastar mehrmals gute
Angriffszüge auf das Tor aufbauen.
Aquastar konnte im ersten Viertel gut
mithalten und es war ein spannendes
Kopf-an-Kopf-Rennen.
Kurz nach Anpfiff des zweiten
Viertels versenkte der Centerspieler
Patrick Wiech den Ball mit einem präzisen Backhandschuss im Tor, Aquastar ging 3:2 in Führung und konnte
das Resultat mithilfe guter defensiver
Arbeit und einem Weitschuss von Fabian Rengel aufrechterhalten. Leider
verlor die Mannschaft gegen Ende des
Viertels trotz Heimvorteil ihre Konzentration und der Gegner konnte gleich
zwei Tore erzielen. Resultat zur Halbzeit: 6:4. Im nächsten Viertel passierte
anfangs fast nichts. Fast alle Angriffe,
sowohl von Aquastar als auch von
Zug, wurden mit Konterfouls oder
durch Ballverlust abgebrochen. Dann,
als Zug das erste Tor in diesem Viertel
schoss, startete die Gastmannschaft
durch. Sie nützten die fehlende Konzentration der Aquastarler aus und
machten gleich mehrere Tore. Auch
das letzte Viertel verlief weiterhin so,
doch trotz eines Comebacks der Heimmannschaft, fiel der Schlusspfiff zu einem Resultat von 13:5 gegen die
Mannschaft von Aquastar. (e.)
verdankte es ihm das Publikum mit
der Frage an seine Frau: «Können Sie
noch etwas mehr Limericks lesen?»
Das tat diese dann auch gerne.
Während Margit Läubli vorlas,
schaut sie kaum auf das Buch in ihrer
Hand. Ein Blick zum Einstieg reichte,
dann schienen die Wörter, die sie
schon so oft ausgesprochen hat, aus
ihr herauszufliessen. Die ehemalige
Schauspielerin und Tänzerin unterstreicht ihre Worte mit einer ausdrucksstarken Gestik – noch immer
ist sie ganz Bühnenprofi, und noch
immer besitzt sie einen schönen Ausdruck, der den Zuschauer in den
Bann zieht. Es ist unschwer sich vorzustellen, wie sie schon in jungen
Jahren auf der Bühne verzauberte.
Eigentlich hätte sie das Schneidern
lernen sollen und das Geschäft ihrer
Grossmutter übernehmen, erzählte
die Stadtzürcherin. Doch sie habe lieber Ballett tanzen und schauspielern
wollen und sich deshalb ein Stipendium am Stadttheater ergattert. «Ich
hatte einfach immer Glück, das eine
hat das andere ergeben», blickt sie zurück. Glück hatte auch, wer diese
wundervolle alte Dame am letzten
Freitag live miterleben durfte.
Ihr Vereinsbericht
im «Küsnachter»?
Der «Küsnachter» publiziert eingesandte Artikel aus dem Vereinsleben in den Gemeinden Küsnacht, Zollikon, Zumikon, Erlenbach und Herrliberg. Texte mit
Bild (im jpg-Format und mindestens 1 MB gross) können an folgende Adresse geschickt werden:
[email protected]. Unter
derselben Adresse werden auch
Leserbriefe entgegengenommen.
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Küsnachter
Nr. 10
10. März 2016
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Küsnachter
KULTUR
Nr. 10
10. März 2016
Der Künstler und sein Werk: Links die neu geschaffenen Skulpturen von Hansruedi Keller, rechts der Künstler an seinem Arbeitsplatz.
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Fotos: Annina Just
Der Umsteiger lädt zur Vernissage
Die Karriere in der Industrie
an den Nagel gehängt, hat
Hansruedi Keller die Kunst
zur Profession gemacht. Am
17. März lädt der Küsnachter
zusammen mit zwei Weggefährten in sein Atelier zur
Buch- und Bildvernissage.
Annina Just
Es ist kunterbunt im Atelier von
Hansruedi Keller, als Künstler kurz
HRK genannt. Farbe in Mischtöpfen,
auf Leinwand, auf lebensgrossen
menschlichen Figuren und immer
wieder auf Würfeln. Hier ist einer am
Werk, der es liebt, mit Farben zu experimentieren. Das war schon immer
so, doch erst seit 15 Jahren widmet
sich der 62-jährige Keller beruflich
der Kunst. Zuvor war der Küsnachter
als Personalchef bei der UBS und deren Vorgängerin SBG sowie der Firma Kaba tätig. Er sei dem Wunsch
seines Vaters nachgekommen und
habe einen «richtigen» Job erlernt,
sprich das KV gemacht und danach
die Karriereleiter erklommen. Dies
obwohl er eigentlich schon als Jugendlicher an die Kunstgewerbeschule wollte. «Nebenbei hat mich Kunst
aber immer sehr beschäftigt», erzählt
Keller, dessen farbgewaltige Werke
die Räumlichkeiten von namhaften
Firmen zieren.
«Neben der eigenen Kunst bin ich
stark mit Coachings und KreativWorkshops für Firmen und Organisationen beschäftigt. Nur von der Kunst
alleine zu leben, wäre schwierig», so
der Vater von zwei erwachsenen Kin-
dern. Ihn fasziniert, was er mit Kunst
aus Menschen hervorholen kann
oder wie sich eine Gruppendynamik
entwickelt, wenn gemeinsam etwas
Künstlerisches bewerkstelligt werden
soll. Eine Tätigkeit also, die nahe am
Menschen liegt und die dadurch Parallelen aufweist zu seinem früheren
Aufgabenbereich als Personaler.
Neuanfang als Chance
Oftmals nimmt Keller die Figur des
Würfels als Ausgangslage, um Workshopteilnehmer darauf ihre wichtigsten Werte malen zu lassen. Alle Würfel einer Gruppe werden dann in einer Stellwand platziert und ergeben
ein stimmiges Ganzes.
Aus dieser Idee hat Hansruedi
Keller nun ein weiteres neues Werk
abgeleitet: eine kleine Stellwand aus
Holz mit nur einem Würfel. Die
Skulptur hat er für die Vernissage in
verschiedenen Farbtönen hergestellt.
«Ich überlasse es gerne dem Betrachter, was er darin sieht», so der Künstler. Die Idee sei, dass man den Würfel rausnehmen, drehen und so immer wieder eine andere Skulptur
schaffen könne.
Die Buch- und Bildvernissage veranstaltet Keller gemeinsam mit seinem langjährigen Weggefährten Riet
Grass, der sein Buch «Das Glück des
Scheiterns» vorstellen wird, und mit
der Künstlerin Corinna Meyer. Der
Engadiner Grass war ebenfalls lange
Zeit als Personalchef tätig. Vor rund
30 Jahren kreuzten sich Grass’ und
Kellers Wege in einer Arbeitsgruppe,
seither verbindet sie eine Freundschaft. Nachdem Grass als Personalchef gezwungen war, 1000 Leute zu
entlassen, und danach selbst entlas-
sen wurde, machte er sich mit der
Outplacement Agentur Grass & Partner selbstständig. So hilft er nun gekündeten Arbeitnehmern, sich beruflich weiterzuentwickeln und aus der
Krise zu finden.
In einer solchen Situation sah sich
auch Hansruedi Keller, bevor er sich
zum Schritt in die Selbstständigkeit
entschied. Nach einem Führungswechsel bei der Kaba wurde ihm gekündigt. «Rückblickend ein Ereignis,
das mir zu meinem Glück verholfen
hat», sagt er heute. Ein Glück, das in
seinem farbigen, lebendigen Atelier
seinen Ausdruck findet.
Buch- und Bildvernissage Hansruedi Keller, Riet Grass, Corinna Meyer. Do, 17.
März, ab 17 Uhr. Lesung Riet Grass, 18.30
Uhr. HRK Atelier, Galerie, Event. Freihofstrasse 20, Küsnacht. www.atelier-hrk.ch.
Nicole Loretan: Virtuose Musik für die Meere
In der reformierten Kirche
Tal in Herrliberg spielte am
Donnerstagabend die Herrliberger Pianistin Nicole Loretan Musik für die Meere
der Welt. Initiantin des
Benefizkonzerts für «OceanCare» war die Erlenbacherin
Silvia Kaltbrunner.
Annemarie Schmidt-Pfister
So viel Kraft und musikalische Intensität hätte man der zierlichen
jungen Frau auf den ersten Blick gar
nicht zugetraut: Aufs Äusserste konzentriert sind ihre Gesichtszüge, automatisch folgen Arme, Schultern
und der ganze Oberkörper dem
Rhythmus der Musik, und die Hände
– ja, sie zu beschreiben ist mit Worten schier nicht möglich! Sie gleiten
und huschen in einer Geschwindigkeit über die Tasten, dass das Auge
kaum zu folgen vermag, greifen immer wieder blitzschnell übereinander und hinauf in die Luft, um gleich
wieder mit Wucht herniederzufallen,
kitzeln fein perlende Tonkaskaden
aus den Tasten oder lassen dunkle,
brummende Klänge aus der Tiefe
des Flügels emporsteigen, die – Musik für Meere! – an die Gesänge der
Buckelwale erinnern.
Technik und innere Reife
Die Technik, die Nicole Loretan im
jugendlichen Alter von gerade einmal 21 Jahren beherrscht, ist
schlicht stupend – und die Sonate
Nr. 26 in Es-Dur, op. 81 von Ludwig
van Beethoven, bekannt unter der
Bezeichnung «Les Adieux», ist ge-
Künstlerin und Sponsorin nehmen den Dank des Publikums entgegen.
wiss alles andere als ein «Anfängerstück», sondern stellt hohe Anforderungen an das Können. Noch weit
mehr trifft dies zu auf Franz Liszts
Sonate in h-Moll, Robert Schumann
gewidmet und 1857 in Berlin durch
Hans von Bülow uraufgeführt. Sie
gilt nicht nur als eines der bedeutendsten Klavierwerke von Liszt,
sondern der Romantik überhaupt
und ist technisch so anspruchsvoll,
dass man sie fast als «unspielbar»
bezeichnen könnte. Nicole Loretan
jedoch meisterte nicht nur die technischen Klippen bravourös, sondern
vermochte trotz ihrem jugendlichen
Alter auch erstaunlich viel innere
Reife in ihr Spiel zu legen. Von dieser jungen Herrliberger Pianistin
wird die Musikwelt ohne jeden
Zweifel noch viel hören!
Gesänge der Buckelwale? Dass es
die grossen Meeressäuger überhaupt noch gibt, ist mit ein Verdienst
von
OceanCare,
einem
Schweizer Verein, der von 25 000
Mitgliedern und Gönnern getragen
wird. Ihm floss die Kollekte dieses
Benefizkonzerts in Herrliberg zu.
1989 gegründet, hat OceanCare
schon viele Forschungs- und Schutzprojekte, Umweltkampagnen und
Aufklärungsarbeit rund um das Thema Gefährdung und Schutz der Meere durchgeführt.
«Ein Geschenk des Himmels»
Vor allem der Schutz von Meeressäugern wie Robben, Delfinen und
anderen Walen, aber auch jener von
Hai, Thun und weiteren Fischarten
hat sich die Organisation auf ihr
Banner geschrieben, und immer
mehr rückt auch die erschreckend
zunehmende Meeresverschmutzung
mit Plastik, Öl und Chemikalien in
den Fokus – eine neue Studie warnt
z.B., schon 2050 könnte es in unseren Ozeanen mehr Plastik als Fische
geben … Nicht zuletzt ist auch die
Die hochtalentierte Herrliberger Pianistin Nicole Loretan.
akustische Verschmutzung alarmierend, der Lärm von lauten Schiffsmotoren und Ölbohrmaschinen, der
den Walen ihre innerartliche Verständigung verunmöglicht, die unter
Wasser um den halben Erdball
reicht. Dank seinem Einsatz und seiner Kompetenz erhielt OceanCare
2011 von den Vereinten Nationen
den Sonderberater-Status für die
Meeresschutz-Thematik. Sigrid Lüber, Gründerin und Leiterin von
OceanCare, dankte Naturschützerin
und Tierfreundin Silvia Kaltbrunner
und den Konzertbesuchern für ihre
Grosszügigkeit, erbrachte doch die
Kollekte den schönen Erlös von über
3000 Franken: «Das Konzert ist ein
Geschenk des Himmels für die Tiere
des Meeres! Zusammen können wir
viel erreichen.» Und auch Herrlibergs Gemeindepräsident Walter
Wittmer äusserte sich begeistert
über das Konzert und den engagierten Einsatz von Bürgern für den
Fotos: asp
Meeresschutz: «Mich entsetzen vor
allem die wachsenden Plastikberge
in unseren Ozeanen. Aufklärung tut
not!»
Und Nicole Loretan, die den
wunderbaren Musikabend möglich
gemacht hat? Sie liebt Delfine und
Robben, und der Schutz der Meere
ist ihr ein Anliegen seit Kindheit, als
sie öfters im Haus ihrer Mutter in
Japan am Meer weilte. Und dass sie
mit ihrer Kunst dazu einen Beitrag
leisten durfte an diesem Abend,
freut sie besonders, wie sie – ein
bisschen müde, aber glücklich über
den grossen Applaus für ihren Einsatz und ihr Spiel – erklärt. Ehe sie
zusammen mit den Konzertbesucherinnen und -besuchern im Herrliberger Kirchenhügel nebenan einige
Häppchen geniesst. Nur mit Eiern,
Spargeln und Tomaten belegt – ohne
Thunsalat!
Mehr Infos: www.oceancare.org.
10
Küsnachter
Nr. 10
10. März 2016
AUTO
Stadt Zürich
AKTUELL
Nr. 10
10. März 2016
11
NACHRUF
Zeitungsmacher aus Leidenschaft
Tony Steiner, alt Stadtrat Opfikon
«Kein einfacher Zeitungs-Genosse»
schrieb einst die «Neue Zürcher Zeitung» und meinte den Zeitungsbaron
und das «Urgestein von Opfikon».
Theophil Maag: Der konservativ veranlagte Maag war unbequem, engagiert und streitlustig, und was ihm
nicht in den Kram passte, kritisierte er
schonungslos.
Theophil Maag war ein überzeugter und engagierter Verfechter der
freien Presse, ein patronaler Verleger
und zeitweiliger Über-Chefredaktor,
ein unabhängigerer Querkopf. Sein
56-jähriges Wirken als Zeitungsmacher hat Opfikon/Glattbrugg geprägt. Das Ergebnis ist eine vielschichtige Darstellung seiner Persönlichkeit. Theophil Maag hat sich im
Lauf der Jahrzehnte zu vielen Themen
geäussert. Er lebte für seinen «Kleinbetrieb», legte sich mit fast allen an,
und manchmal musste er zusammen-
kratzen, damit er die Löhne bezahlen
konnte. Muss man verrückt sein, um
freiwillig eine solche Existenz zu wählen? Man muss nicht, aber es hilft!
Mit 15 Jahren begann der junge
Maag eine Setzerlehre. Er lernte an
der Occasionssetzmaschine Mergenthaler Linotype, deren schneller und
preisgünstiger Maschinensatz ein
Jahrhundert lang Standard war, bis
sich das Lichtsatzsystem durchsetzte.
Bereits mit 17 Jahren, als die Druckerei des Vaters noch immer nichts
vom Wirtschaftsaufschwung spürte
und sich mühsam mit dem Drucken
von Briefbögen und Umschlägen für
Firmen über Wasser hielt, kam Theophil Maag die Idee für seine erste eigene Zeitung, die er zu Weihnachten
in die Tat umsetzte: Er ging von Geschäft zu Geschäft und sammelte Anzeigen für seinen Weihnachtsboten.
Auf dessen Titelseite stand ein besinnlicher Text über die Bedeutung von
Weihnachten sowie ein Appell an alle
«Einen grossen Eindruck hinterlassen»
Mit dem Tod von Theophil Maag
(1935–2016) verlieren wir einen
Zeitungsverleger, der mit dem
«Stadt-Anzeiger» in Opfikon über
viele Jahre Akzente gesetzt hat. Er
war eine Persönlichkeit mit Ecken
und Kanten, die einen grossen Eindruck hinterlassen hat.
Wir haben die Stadt-Anzeiger
AG mit dem «Stadt-Anzeiger» und
dem «Glattfelder» im Jahr 2011 von
Theophil Maag übernommen und
sein Werk mit Respekt weitergeführt. Wir hoffen, dass er damit zufrieden war.
Seinen Angehörigen gilt unser
tief empfundenes Beileid.
Walter Frey,
Verleger Lokalinfo-Gruppe
Liliane Müggenburg,
Geschäftsführerin Lokalinfo-Gruppe
Zeitungsmacher über den Sinn und
Zweck der freien Presse: «Wir brauchen Menschen, die ein geistiges Gut,
wie Freiheit, die berufliche Selbständigkeit und die relative Unabhängigkeit, mit all ihren Sorgen und Risiken
höher schätzen als materielle Vorteile
und eine gesicherte Pension.»
Dieses Blatt wurde an 3500 Haushaltungen per Post verteilt. Drei Jahre
später, im Jahre 1955, gründete er
mithilfe seines Vaters als Schriftsetzer
den Zeitungsverlag Maag. Es entstand
aus dem ersten Erfolg nun die Idee,
eine Zeitung für das Gebiet OpfikonGlattbrugg herauszugeben, unserer
Gemeinde im Kanton Zürich.
Ostern 1955 entstand die Nullnummer, und danach erschien der
«Gemeinde-Anzeiger» alle vierzehn
Tage. Nachdem bekannt wurde, dass
sich Theophil auch für Gemeindeangelegenheiten einsetzte, von der Verbesserung von Zuständen im Altersheim bis zur Einrichtung eines Kinderspielplatzes, entschied sich einige
Jahre später die Gemeindeversammlung Opfikon dafür, den «GemeindeAnzeiger» (später «Stadt-Anzeiger»)
zum amtlichen Publikationsorgan zu
wählen. Immer galt Maags Engagement den Bürgern und ihren Anliegen, und er schaffte es, immer einige
zu Stellungnahmen im Anzeiger zu
bewegen. Er gehörte lange der Sekundarschulpflege sowie dem Gemeinderat an. Trotz seines Augenmerks auf
die Gemeinde- und Volksangelegenheiten zeugte seine eigene Stellungnahme immer von einem Weltbürger
Theophil Maag 2015 auf der Terrasse seiner Wohnung.
neben dem Patrioten! Wie sehr fehlt in
der heutigen Zeit die Zivilcourage gerade bei den Menschen unserer Presseorgane, die aus Bequemlichkeit und
falschem persönlichen Sicherheitsbedürfnis nur den allgemeinen und von
irgendeiner Elite abgesegneten Konsens herbeten!
In Erinnerung an seine Kritiken
und Interventionen und angesichts
des heutigen Pressestandes zitierte
Maag denn auch gerne Thomas Jefferson, der im Jahre 1787 einmal sagte:
«Wenn ich zu wählen hätte zwischen
einem Land mit einer Regierung, aber
ohne Zeitung, und einem Land mit
Zeitung, aber ohne Regierung, dann
würde ich mich für das Land ohne Regierung entscheiden …»
Und Maag fügte hinzu, dass «Presse und Meinungsfreiheit ständig bedrohte Grundwerte der Demokratie
darstellen, für dessen Erhalt immer
wieder gekämpft werden muss, auch
Foto: Archiv Roger Suter
im Gewissen einzelner Menschen!» In
seiner Biografie schrieb Theo: «In
meiner Rückschau darf ich festhalten:
All die Mühen und die Risikobereitschaft haben sich gelohnt – als Lebenserfahrung wie auch beim Einkommen und Vermögen. Ich bin mir
jedoch bewusst, in eine einmalig
günstige Konjunkturlage hineingeboren worden zu sein. Die Leidenschaft
für die Opfiker- und Glattbrugger-Lokalzeitung, die ich 1955 zusammen
mit meinem Vater gegründet und Mitte 2011 aus gesundheitlichen Gründen
verkauft habe, liess mich über viele
Hindernisse hinwegsehen.»
Theo hatte ein reiches Leben und
meinte: «Wer so viel erlebt hat wie
ich, der muss dankbar sein.» Mit seinem Profil hinterlässt er viele Spuren.
Wir verlieren mit ihm einen der letzten grossen Opfikoner und eine über
30-jährige Freundschaft geht für mich
zu Ende.
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❏ Fahrzeuge
Name/Vorname:
Strasse:
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❏ Möbel/Antiquitäten
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Stadt Zürich
Nr. 10
10. März 2016
AU TO M O B I L
Visionen für automobile Zukunft
Mit Concept Cars präsentieren Hersteller ihre
Visionen zum Anfassen.
Mal mehr, mal weniger
wahrscheinlich sind sie
die Sahnehäubchen einer
Automesse.
Mathias Wohlfeld
Der Autosalon in Genf läuft noch bis
13. März. Viele Hersteller zeigen dort
Modelle, die es schon zu kaufen gibt.
Schon bald werden diese Autos bei
den Fachhändlern auch im Kanton
Zürich zu besichtigen sein.
Vor allem bei Skoda, Mazda und
Opel sieht die Zukunft auf dem diesjährigen Genfer Salon schön aus.
Sportlich-elegant: DS-Studie von Citroën.
Fotos: Dave Schneider
Was kommt in die Serie?
Skoda entwickelt sich seit Jahren rasant. Dabei begeistert die VW-Tochter neben der Verarbeitung auch mit
ihren Designs, die denen der Premiumliga bezüglich Qualitätsanmutung
und Emotion mittlerweile nicht mehr
nachstehen.
Am Genfer Salon zeigen sie das
SUV Vision S. Dynamisch, kraftvoll,
aber nicht protzig, wirkt es frisch
und jugendlich und ist sofort als Skoda zu erkennen. 4,70 Meter lang,
1,98 Meter breit und 1,68 Meter
hoch, so zeigt sich der Siebensitzer
innen grosszügig und hochmodern.
Touchscreens und Bildschirme ziehen sich durchs ganze Armaturenbrett und ersetzen Schalter und Displays. In den Türen finden sich
Smartphones statt Fensterheber, und
im Fond des 225 PS starken Hybriden gibt es Home-Entertainment mit
Bildschirmen in den Kopfstützen.
VW widmet sich ebenfalls dem
SUV-Trend, allerdings etwas freizügiger. Der VW T-Cross Breeze ist ein
SUV für die Polo-Klasse und ein Cabrio dazu.
Nach Land Rover mit dem Evoque-Cabrio geben die Wolfsburger also ihr Statement dazu ab. Auf 4,13
die Serie schafft. Laut Designer Kevin Rice ist die Formgebung des RXVision von japanischer Ästhetik inspirierter Purismus. Das zeige sich in
der dramatischen, aber einfachen
Proportion. Die grossen, von Sicken
und Kanten befreiten Seiten des 1,16
Meter flachen Concept Cars erzeugen
Spannung.
Optisch wird die Kraft auf die
Hinterräder geleitet und dort tatsächlich auch auf die Strasse gebracht, aber unter der langen Motorhaube in einem Wankelmotor generiert. Die Scheinwerfer vermischen
sich mit der Karosserie, ziehen sich
als Tagfahrlicht durch die Haube. Die
Leistung des Kreiskolbenaggregats
sollte zur Optik passen, schliesslich
endet die Tachoskala erst bei 320
km/h.
Puristisch ist auch das schlichte
Interieur mit klassischen, in Alu gefassten Rundinstrumenten und einem Lenkrad im Stil der 70er.
High-Tech-Studie von Lexus
Mazda RX-Vision ist, wie der Name sagt, ebenfalls Zukunftsmusik.
Keine Tonne schwer: Opel GT Concept. Wird er gebaut? Vielleicht.
Meter Länge zeigt die Studie optisch
kaum Ähnlichkeiten mit dem aktuellen Familiendesign. Gedacht ist er
als Gegenspieler zu Mini-SUVs, die
sich bei anderen Marken gut verkaufen. 110 PS aus einem 1-Liter-Dreizylinder sind an Bord.
Auffallend neu ist auch das Interieur. Knöpfe und Schalter sucht man
vergebens, stattdessen
gibt
es
Touch-Flächen in der Mittelkonsole,
aber auch am Multifunktionslenkrad
sowie ein virtuelles Cockpit. Vier
kleine LEDs dienen als Scheinwerfer.
Chic.
Japanische Ästhetik
Mazda zeigt mit dem RX-Vision eine
neue Design-Richtung, von der man
nur hoffen kann, dass sie es 1:1 in
Lexus zeigt mit dem LF-FC Concept
eine sehr lange Limousine mit coupéhafter Linienführung, die mit einem Brennstoffzellen-Allradantrieb
fahren soll. Das Hightech-ConceptCar DS E-Tense von Citroën fährt dagegen rein elektrisch. Zwei E-Motoren generieren 516 Nm und 402 PS,
bis zu 360 Kilometer Reichweite und
250 km/h sollen möglich sein.
Schön anzusehen ist auch der
Opel GT Concept. Die Neuauflage des
Coupés aus den 60er-Jahren begeistert mit seinen Rollschuhrädern und
einem Türkonzept, bei dem sich lange Portale beim Öffnen hinter die
Vorderräder drehen. Unter dem
Blech sitzt ein 1-Liter-DreizylinderTurbo mit 145 PS.
Dank einem Gewicht von weniger
als einer Tonne kann der 3,85 Meter
kurze und 1,68 Meter schmale Winzling damit über 200 km/h schnell
fahren. Das Dach ist aus Glas und
bildet einen Teil mit der Frontscheibe, ausserdem ersetzen Kameras
und Monitore die Aussenspiegel.
Microlino: E-Auto mit Charme.
zvg.
Knutschkugel
aus Küsnacht
Der Schweizer Erfinder der allerorts
bekannten Klapptrottinetts stellt in
Genf einen spannenden Elektrowagen vor – den Microlino.
Knutschkugel – so nannte man die
Isetta damals liebevoll, die unter anderem von BMW in Lizenz gebaut
wurde. Das runde, winzige Gefährt
mit nach vorne öffnender Tür verzauberte schon damals die Autowelt,
eroberte die Herzen im Sturm und
hat sich zum gesuchten Klassiker
entwickelt. Umso sympathischer ist
die moderne Interpretation der Isetta
von der Schweizer Firma Micro Mobility Systems, die in Genf am Stand
von E-Mobile zu entdecken ist. Firmengründer Wim Ouboter, Erfinder
des allerorts bekannten Trottinetts
Micro Scooter, beginnt zu strahlen,
als wir den Microlino zum heimlichen Messe-Highlight erklären.
Zusammen mit ZHAW entwickelt
Der in Zusammenarbeit mit der
ZHAW in Winterthur entwickelte Microlino soll erschwinglich werden.
Deshalb wird auf Unnötiges verzichtet. Als Beispiel erwähnt Ouboter die
Musikanlage: Wer eine will, schnallt
einen Bluetooth-Lautsprecher von Logitech ans Lenkrad. Der Antrieb ist
elektrisch – Motor und Batterien werden zugekauft, die Software entwickelt das Küsnachter Unternehmen.
Der in Genf gezeigte Prototyp soll bis
100 km/h schnell sein und eine maximale Reichweite von bis zu 130 Kilometern haben. Ouboter rechnet mit
einem Start ab Ende 2017, das Unternehmen geht derzeit von einem Preis
von unter 12 000 Franken aus. (ds.)
Aston Martin zeigt neuen Supersportwagen DB 11
Die Messlatte für exotische
Supersportler erreicht am
86. Genfer Auto-Salon Hyperniveau. 2080 PS, deutlich über 431 km/h und
umgerechnet gut 2,8 Millionen Franken Kaufpreis
markieren die Spitze.
Mathias Wohlfeld
Supersportwagen sind schnell, bärenstark, luxuriös und meistens teuer. Aston Martin hat mit dem DB11 in
diesem Metier einen neuen, edlen
Schönling am Start.
Die Briten haben erkannt, dass
das Kürzel DB zum Charisma der
Marke gehört und eine wichtige Rolle
für den Erfolg spielt. Zudem läuten
sie mit ihrem neuen V12-Geschoss
die Turbo-Ära ein. Downsizing beim
Zwölfzylinder bedeutet: Ein 5,2-Liter-Biturbo entwickelt 608 PS und
700 Newtonmeter Drehmoment.
Die Power soll dem Gran Turismo,
der die Transaxle-Bauweise mit
Frontmittelmotor beibehält, für 3,9
Sekunden von 0 auf Tempo 100 und
322 km/h Topspeed reichen. In Kombination mit einer 8-Gang-Automatik
und Stopp-Start-Automatik werden
durchschnittlich 11,4 Liter auf 100
Kilometer fällig. Der edle Brite ist von
Grund auf neu entwickelt und zeigt
Exklusiver Luxus und ein exklusiver Hauch von James Bond: Traumsportwagen Aston Martin DB 11.
innen wie aussen eine gelungene
Weiterentwicklung des aktuellen Designs.
Durch eine Zusammenarbeit mit
Daimler bietet der DB11 zeitgemässe
Connectivity, ein digitales Kombi-Instrument mit 12-Zoll-Display und in
der Mittelkonsole ein 8-Zoll-Bildschirm mit scharfer Grafik.
Bis 10 000 Umdrehungen
Der Lamborghini Centenario LP
770-4 ist ein Sondermodell, zu dem
sich die Italiener anlässlich des 100.
Geburtstags von Firmengründer Ferruccio Lamborghini entschlossen haben. Die Basis bildet der Aventador,
mit einigen Änderungen: Offensichtlich ist die neu geformte Karosse aus
Sichtkarbon. Im Nacken des Piloten
wütet der bekannte 6,5-Liter-V12Sauger, hier mit 770 PS, worauf das
Kürzel LP 770-4 an den Flanken hinweist und auch den Allradantrieb
kolportiert. Allerdings steigert beim
Sondermodell eine Allradlenkung die
Performance.
Das Hochdrehzahlaggregat zeigt
10 000 mögliche Umdrehungen auf
dem digitalen Tourenzähler, der Begrenzer grätscht allerdings bei 8600
U/min rein. Auch in Sachen Infotainment bietet er gegenüber dem Aventador Neuerungen. Es könnte also
Foto: zvg.
sein, dass der Centenario dezent auf
Weiterentwicklungen im Serienstar
hinweist. Bei Ferrari löst der
GTC4Lusso den FF ab. Der Neue behält grundlegend die Optik des FF
und nutzt auch dessen 6,3-Liter-V12,
leistet aber 690 PS und 694 Nm und
ist mit Hinterradlenkung zu haben.
335 km/h soll er schnell sein und 3,4
Sekunden von 0 auf 100 km/h brauchen.
Wenn Supersport zu Hypersport
wird, spricht man über den Bugatti
Chiron. Der Veyron-Nachfolger ist eine komplette Neuentwicklung, das
gilt sogar für die Plakette im Kühlergrill. Dreidimensional ausgeprägt,
kostet das Emaillestück wohl etwa so
viel wie ein Satz Reifen am VW Golf.
Aus dem 8-Liter-W16-Motor sprudeln
dank Registeraufladung mit vier Turboladern und 32 Injektoren wahnwitzige 1500 PS und 1600 Nm.
Er stellt den Veyron komplett in
den Schatten. Sein analoger Tacho
als Zentrum der Geschwindigkeit
zeigt eine Skala bis 500, deutlich
mehr als 431 km/h soll der Chiron
schnell sein. Die 100-km/h-Marke
dürfte der Allradler innert 2 Sekunden pulverisieren und bis Tempo 300
gerade einmal 13,6 Sekunden brauchen. Ab zirka 2,8 Millionen Franken
zu haben, hatte Bugatti laut CEO
Wolfgang Dürheimer Ende 2015 bereits 110 Bestellungen vorliegen. 390
Exemplare stehen also noch zum
Verkauf.
Koenigsegg zeigt Auto mit 900 PS
Getoppt wird der Chiron in Sachen
Leistung lediglich vom Koenigsegg
Regera und dem Arash AF10. Die
schwedische Hybrid-Flunder hat gegenüber ihrer Studie im Vorjahr noch
3000 Änderungen erfahren und wird
mit mehr als 1520 PS angegeben. 80
Stück sollen gebaut werden. Der britische Hybrid-Hypersportler AF10 generiert 900 PS aus dem 6,2-Liter-V8
der Corvette Z06 sowie deren 1080
aus vier E-Motoren. Ergibt unterm
Strich den wahnwitzigen Spitzenwert
von 2080 PS.
Stadt Zürich
Nr. 10
10. März 2016
13
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Opernhaus-Intendant Andreas Homoki mit Gattin Aurelia, Gastgeber
des 16. Opernballs.
Vertreter des Hauptsponsors Swiss Casinos Zürich (v.l.): Peter Meier, VRPräsident, mit Gattin Vreni, Sarah Müller und Marc Baumann, Direktor
Swiss Casinos Zürich.
Nach zehn Jahren wieder dabei:
Die «Tagesschau»-Anchors Katja
Stauber und Florian Inhauser.
Miss Schweiz Lauriane Sallin war zum ersten Mal am Opernball und
unterhielt sich interessiert mit Balletttänzerin Azusa Ozaki, welche die
Ballgäste als lebende «Statue» willkommen hiess.
Opernball als Medizin, Premiere und Herztraining der VIPs
die Zürcher Ballsaison beschliesst.
Unter den Gästen sah man auch Monika und Georges Kern, CEO der
Uhrenmanufaktur IWC. Beide ein
bisschen nervöser als sonst, denn ihre Tochter Annabelle war bei den
Debütantinnen. Die Debütantenpaare
verzauberten in der perfekt einstudierten Quadrille unter der Leitung
von Marianne Kaiser wiederum die
Ballgäste. «Alles Walzer» fällt dem
Opernhaus-Gastgeber Andreas Homoki als Berliner zwar noch immer
ein wenig schwerer als seinem Vorgänger Alexander Pereira. Insgesamt hat aber der Opernball an Opulenz und sinnlichen Aperçus doch
tüchtig zugelegt. Der Erlös des Balles
unter dem Patronat der Freunde der
Oper Zürich fliesst in Vermittlungsprogramme für die Jugend. Zwei
Gastpaare gehören seit Beginn der
Ära Homoki zu den ganz persönlichen Geladenen des Intendanten: Literaturprofessor Adolf Muschg mit
Gattin Atsuko sowie der Leinwandstar Martina Gedeck und Regisseur
Markus Imboden. Man munkelte im
Vorfeld, dass Pereira als Gast auch
wieder mal dabei sei, aber daraus
wurde wohl nix. Stadtpräsidentin Corine Mauch bestach (in einem ähnlichen Kleid, wie es die Miss Schweiz
trug) gemeinsam mit Stadtratskollege
André Odermatt durch beeindruckende Tanzfreudigkeit auf dem Parkett. Und Tombola-Sponsorin und
Hotelkönigin Ljuba Manz tanzte sich
mit ihrem Gatten Marco Conte die
letzten «Nachwehen» einer starken
Bronchitis vom Leibe «Der Opernball
ist wie Medizin.» Dem konnte auch
Kispi-Herzchirurg Michael Hübler
nur lachend beipflichten.
Tanzfreudige Stadtregierung: Präsi- Entspannung beim Tanz: Herzchirdentin Corine Mauch mit Kollege urgenpaar Michael Hübler (Kispi)
André Odermatt.
und Gattin Samira.
Tombola-Sponsorin: Hotelbesitzerin Ljuba Manz-Lurje mit Gatte Dr.
Marco Conte.
Unternehmer Guido Fluri und seine
Frau Barbara stehen Tanzprofis in
nichts nach.
Rundum glückliches Paar: Shawne
Fielding mit ihrem Eishockey-Crack
Patrick Schöpf.
Es war ihre ganz persönliche Premiere. Miss Schweiz Lauriane Sallin
war hingerissen vom Opernhaus:
«Ich bin zum ersten Mal in diesem
prunkvollen Haus und auch zum ersten Mal an einem solch bedeutenden
Ball.» In ihrem semi-transparenten
Kleid mit Schleppe von Mery’s Couture war die kluge und schöne Romande ein glamouröser Mittelpunkt
am Traditionsball, der bekanntlich
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14
Küsnachter
Nr. 10
10. März 2016
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt:
Ein neuer Fall
für Rabbi Klein
Der Hobby-Detektiv und Rabbi
Gabriel
Klein
muss in Alfred
Bodenheimers
neuem Roman
«Der
Messias
kommt
nicht»
bereits
zum
dritten Mal einen Mordfall aufklären. Rabbi
Klein freut sich auf seinen wohlverdienten Sabbatical, den ihm
der Vorstand seiner Zürcher Gemeinde grosszügig gewährt hat.
Auf Einladung eines Baslers Professors möchte er dort einen Text
des Gelehrten Sebastian Münster
aus dem 16. Jahrhundert übersetzen. Kaum am Rheinknie angekommen, lässt er sich widerwillig
von einem Rabbinerkollegen zu einer Wochenend-Vertretung überreden. Ungemütlich wird es, als
schon in der ersten Nacht ein Vorstandsmitglied der jüdischen Gemeinde erschossen wird. Vollständig vorbei mit der erhofften Ruhe
ist es, als ihn ein junger Kommissar um Unterstützung bittet.
Die Geschichte ist mehr als ein
Kriminalfall. Lesenswert macht sie
die Schilderungen des jüdischen
Gemeindelebens und des universitären Konkurrenzdenkens, gewürzt mit Bodenheimers feinem
Humor.
Alfred Bodenheimer: «Der Messias kommt
nicht». Nagel & Kimche, 2016. 203 Seiten.
Das Leben der
Beryl Markham
Die Titelheldin
wurde 1902 in
England geboren, von wo ihre
Eltern
1904
nach
BritischOstafrika
auswanderten, einem Gebiet, das
nach 1920 die «Kronkolonie Kenia» bildete. Beryls Vater war dort
als Farmer und Pferdezüchter tätig. Die Mutter jedoch hält die Einsamkeit und Einfachheit nicht aus
und kehrt mit ihrem älteren Bruder nach England zurück. Beryl
bleibt beim Vater und wächst ohne
traditionelle Schulbildung auf. Ihre
Freunde sind die einheimischen
Kipsigis, die ihr deren Sitten und
Dialekte, das Jagen und Spurenlesen beibringen. Als der Vater aus
wirtschaftlichen
Gründen
die
Farm aufgeben muss, wird Beryl
Pferdetrainerin und erwirbt als
erste Frau in Afrika eine Trainerlizenz. Nach zwei gescheiterten
Ehen entdeckt sie das Fliegen und
arbeitet als Buschpilotin. 1936
überquert sie in 21 Stunden alleine den Atlantik und schreibt damit
Fluggeschichte.
Über dieses spannende Leben
schreibt Paula McLain in ihrem
Roman «Lady Africa», der den Leser auch in das koloniale Afrika
der Karen Blixen, einer Freundin
Beryls, eintauchen lässt.
Paula McLain: «Lady Africa». Aufbau Verlag,
2015. 457 Seiten.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 10. März
18.15 Turnen für jedermann: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt. Unter der Leitung
von Bruno F. Dümmler, dipl. Turn- und Sportlehrer. Jeden Donnerstag (ausserhalb der Schulferien) in der unteren Turnhalle des Schulhauses
Zentrum, Rigistrasse, Küsnacht. Dauer eine Stunde; Garderoben/Duschen stehen zur Verfügung.
Unkostenbeitrag oder Jahresbeitrag beim Leichtathletikclub Küsnacht. Auskunft: Bruno F. Dümmler, Telefon 044 911 02 18.
19.00–20.00 Ski-Fit 2014/15: Skiturnen für jedermann und -frau, organisiert vom Bürgerturnverein Küsnacht. Jeden Donnerstag (ausser in den
Schulferien) bis zu den Frühlingsferien. Keine
Anmeldung nötig, Einstieg jederzeit möglich. Leitung/Infos: Nelly Voegeli-Sturzenegger, voegi@
ggaweb.ch, 079 652 02 12, www.btvk.ch. Turnhalle 2 bei der Heslihalle (Eingang Untere Heslibachstrasse 33, Seite Rapperswil), Küsnacht.
20.00 Eishockey Playoff-Halbfinale: SC Küsnacht –
EHC Dürnten Vikings. Viertes Spiel der «Best of
five»-Serie. Kunsteisbahn Küsnacht. Falls der
SCK am Dienstagabend in Dürnten verliert (nach
Redaktionsschluss) entfällt dieser Termin, weil
die Serie dann schon entschieden ist.
Freitag, 11. März
15.00–16.00 Konzert mit Domra und Klavier: Mit
«DomraPiano»: Natalia Anchutina (Domra) und
Lothar Freund (Klavier). Tertianum, Sennhofweg
23, Zollikerberg.
Samstag, 12. März
ribik? Falls ja dann komm vorbei! Die Crew der
Wulp of the Ocean freut sich auf deinen Besuch!
Treffpunkt: 14.30 Uhr Pfadiheim Wulp (Küsnachter Allmend). Mitnehmen: dem Wetter angepasste Kleidung, Trinkflasche, gutes Schuhwerk.
Sonntag, 13. März
14.00–16.00 Fantastische Sachgeschichten: Das
Ortsmuseum und der Familien-Club laden «Generationen-Tandems» zu einem farbigen Nachmittag mit Zvieri ein. Ortsmuseum Küsnacht, Tobelweg 1, Küsnacht.
Montag, 14. März
14.45–15.15 Reim und Spiel: Verse, Lieder und
Fingerspiele für die Allerkleinsten. Für Kleinkinder ab 9 Monaten in Begleitung. Leitung: Kathrin
Neuhaus, Musikpädagogin. Bibliothek Küsnacht,
Seestrasse 123. Eine Veranstaltung des Familienzentrums.
Donnerstag, 17. März
Dienstag, 15. März
11.30–13.30 Grosses Dessertbuffet: Restaurant
Rondo, Sennhofweg 23, Zollikerberg.
15.00–17.00 Modeschau mit Kollektionsverkauf: Mit
Mode Valko aus Winterthur. Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg.
20.00 Vortrag: «Aktuelle Herausforderungen der Kantonspolizei Zürich»: Öffentlicher Vortrag vom Kommandanten der Kantonspolizei Zürich, Thomas
Würgler. Kath. Pfarreizentrum St. Georg, Kirchstrasse 4, Küsnacht.
Mittwoch, 16. März
14.30–16.00 Pfaditag: Die Pfadi Wulp, Sektion
Küsnacht/Erlenbach, lädt zum Schnuppern ein.
Bist du bereit für eine Luxuskreuzfahrt in die Ka-
sierte am Rahmenprogramm willkommen. Anmeldung bis 10. März an: [email protected] oder per Telefon an 044 912 08 13.
Kath. Pfarreizentrum, Kirchstrasse 2. Küsnacht.
19.00–21.00 Workshop: «Frühlingserwachen»: Auskunft und Anmeldung bis 13. März: [email protected], www.keramik-stall.ch. Keramik-Stall
Forch, General-Guisan-Strasse, Forch.
19.00–21.00 Referate zum Thema «Nation»: Wie
werden heute die Begriffe «Nation» und «Schweizer Volk» verwendet? Sind ihnen religiöse Züge eigen? Es referieren: André Holenstein, Professor
für ältere Schweizer Geschichte und vergleichende
Regionalgeschichte an der Universität Bern, und
Konrad Schmid, Professor für alttestamentliche
Wissenschaft und frühjüdische Religionsgeschichte
an der Universität Zürich. Durch den Abend führen Pfarrer Simon Gebs und Alex Kohli, Diakon
aus Zollikon, sowie Pfarrer Rico Barfuss aus Zumikon. Ref. Kirchgemeindehaus, Hohfurenstr. 1, Zollikerberg. Infos: Tel. 044 391 50 20.
14.00–17.30 Mitgliederversammlung Senioren für Senioren: Es sind auch Nichtmitglieder und Interes-
16.30–19.00 Basar Schule Itschnach: Schülerinnen
und Schüler verkaufen Selbstgemachtes. Der Erlös geht zu Gunsten von ROKPA und der Kinderspitex. Live Musik sowie ein von den Eltern betriebenes Cafe umrahmen den Basar. Auf dem
Schulareal Itschnach.
19.00–21.00 Workshop: «Frühlingserwachen»: Auskunft und Anmeldung bis 13. März: [email protected], www.keramik-stall.ch. Keramik-Stall
Forch, General-Guisan-Strasse, Forch.
19.30–21.00 Impuls Erziehung: Dökterle – Sexualität
bei Kleinkindern: Ein fachlicher Input und Raum
für eigene Fragen. Für Eltern und Erziehende. Annette Frey, Erziehungsberaterin, kjz Männedorf.
Anmeldung: familienzentrum@kuesnacht. ch. Familienzentrum Küsnacht,Tobelweg 4, Küsnacht.
Klare Kunst in der Milchhütte
Afra Flepps Arbeiten sind genau kalkuliert und exakt ausgeführt. Obwohl der erste Eindruck Flepps Werke nahe der Konkreten Kunst einordnen möchte, entspringt ihr
Kunstschaffen, entgegen der Konkreten Kunst, einer Empfindung. Die
Künstlerin folgt ihrem Bedürfnis
nach Klarheit, Ordnung und Reduktion auf das Wesentliche. Diese Essenz findet sich in einer Aussage,
die sich lediglich durch Farbe machen lässt. Trotz dem Begrenzten
und Eingefassten ihrer abstrakten
Bilder strahlen diese auch eine grosse Offenheit aus. (pd./oli.)
KIRCHEN
Katholisches Pfarramt
Küsnacht-Erlenbach
Aufs Wesentliche konzentriert. F: zvg.
Do. 10. bis Do. 24. März, Galerie Milchhütte, Dorfstrasse 31, Zumikon. Öffnungszeiten: Do. und Fr. 17 bis 19, Sa.14 bis 17
Uhr. Vernissage heute Donnerstag 10.
März, 18 bis 21 Uhr. Finissage: Do. 24.
März, 16 bis 19 Uhr. www.freizumi.ch,
[email protected], 044 918 00 97.
Küsnacht, St. Georg
5. Fastensonntag
Samstag, 12. März
17.00 Eucharistiefeier
Sonntag, 13. März
10.30 Eucharistiefeier
Itschnach
Friedhofkapelle Hinterriet
Sonntag, 13. März
9.00 Eucharistiefeier
Erlenbach
Kirchenzentrum St. Agnes
Samstag, 12. März
18.30 Eucharistiefeier
Reformierte Kirchgemeinde
Küsnacht
Sonntag, 13. März
10.00 Kirche: Gottesdienst
Pfr. Andrea Marco Bianca
Musik: Voskresnje
Anschliessend Kirchenkaffee
10.15 Pflegeresidenz Bethesda
Heimgottesdienst
Pfrn. Annemarie Kummer
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Annina Just (aj.),
Oliver Linow (oli.)
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.),
Pascal Wiederkehr (pw.)
Ständige Mitarbeiter:
Willy Neubauer (wn.),
Annemarie Schmidt-Pfister (asp.)
Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044
913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Küsnachter
Veranstaltungen & Freizeit
Farbig-fröhlicher Erzählnachmittag
Im Rahmen der schweizweiten Reihe «Generationen
im Museum GiM» laden das
Ortsmuseum Küsnacht und
der Familien-Club Küsnacht
Generationen-Tandems zum
lustvollen Erzählen ein.
Ob alleine oder zu zweit, alt oder jung,
alle sind am 13. März eingeladen zum
Museumsnachmittag mit Zvieri. Generationen-Tandems erzählen sich Geschichten zu den Dingen in der Ausstellung «Dingsda! Alltägliches und
Kurioses aus der Museumssammlung». Was hat etwa der rote Hut mit
dem gelben Heizkissen zu tun? Das
gemeinsame
Geschichtenerfinden
zeigt unterschiedliche Wahrnehmungen auf und bereichert die Begegnung
für alle. Zu zweit erkunden z.B. Götti
mit Göttikind oder auch neue Tandems die Ausstellung und erfinden
Geschichten. Im Rahmen des Projekts
Verschiedene Generationen sollen sich Geschichten erzählen.
«GiM» des Migros-Kulturprozents fanden schon viele bezaubernde Begegnungen statt. Die Kuratorin Elisabeth
Abgottspon und die Kulturvermittlerin
Marielou Hürlimann leiten durch den
Nachmittag. (e./oli.)
Foto: zvg.
Museumsnachmittag mit Zvieri: Sonntag,
13. März, 14 Uhr. Die Veranstalterinnen
bitten um Anmeldung: [email protected].
Ortsmuseum Küsnacht, Tobelweg 1, 8700
Küsnacht, Telefon 044 910 59 70, www.
ortsmuseum-kuesnacht.ch.
Saisoneröffnung in der Kulturschiene
Die Kulturschiene am Herrliberger Bahnhof startet mit
der Ausstellung Druckkammer ins neue Jahr.
Die Ausstellung Druckkammer zeigt
die verschiedenen Positionen von
fünf Künstlerinnen und Künstlern,
die sich mit der Druckgrafik auseinandersetzen. Ausgangspunkt bilden
dabei die traditionellen Verfahren des
Ritzens, Stechens und Ätzens. Hinzu
kommen moderne fotomechanische
Techniken, die das traditionelle Ausdrucksrepertoire erweitern und Brücken schlagen zu gegenwärtigen Bildwelten wie auch zu neuartigen Reproduktionsmöglichkeiten.
Mit Irene Podgornik Badia, Mathias Gentinetta, Giampaolo Russo,
Sieglinde Wittwer und Franz Anatol
Wyss sind Künstler vertreten, die sich
auf ganz individuelle und vielfältige
Das Werk «Leben» von F. A. Anatol wird in Herrliberg zu sehen sein. F: zvg.
Weise mit der Drucktechnik beschäftigen. Für Franz Anatol Wyss beispielsweise bietet das Leben, das Erlebte, das Erdachte und Durchdachte
unermesslich viel Stoff, das Reale,
Fiktive und Metaphorische als sich
gegenseitig befruchtende Elemente
zu verarbeiten. (e./oli.)
Donnerstag, 10., bis Sonntag, 20. März.
Vernissage: Donnerstag, 10. März, 17–20
Uhr. Finissage: Sonntag, 20. März, 14–17
Uhr Öffnungszeiten: Donnerstag/Freitag,
15–18 Uhr, Samstag/Sonntag 14–17 Uhr.
Sonntag, 13. März: Schau-Drucken mit
Mathias Gentinetta, Kulturschiene, General-Wille-Strasse, 8704 Herrliberg-Feldmeilen, Tel. 044 391 88 42/079 326 79
91, www.kulturschiene.ch.
Die Reduzierung auf das Wesentliche
Der Mensch steht beim
Küsnachter Künstler Pit
Wide im Vordergrund. In
seiner neuen Ausstellung
drückt er mit den Figuren
Gefühle, Harmonie und
Sinnlichkeit aus.
Die starke Formgebung des Küsnachter Künstlers Pit Wide bringt den
Zusammenhalt und die Verbundenheit hervor. Eine Sinnlichkeit, die
Hand in Hand geht mit der Ausprägung von Form und Glasur. Es ist eine Redimensionierung aufs Wesentliche. Von der Materie weg, bleibt alleine die Hoffnung, das Bestreben.
Die Kunst von Pit Wide hat auch
in den USA Anklang gefunden. Er
wurde für die Ausstellung des Wettbewerbs «The Blanket story» der Columbia University New York im Juni
2014 nominiert. Im August widmete
ihm die Internationale Kunstzeitschrift «Art & Design» einen ausführlichen Bericht und wurde so zur
Grundlage für weitere Ausstellungen
im Marais, Paris, sowie Soho, New
York. Zusammen mit den Künstlerinnen und Künstlern M. Amrein,
Das Werk «Entstehung und Vergänglichkeit» des Künstlers Pit Wide.
M. Gerson, C. Meister, G.Middelmann,
M. Siegrist, und R. Wespe, stellt der
Küsnachter im Rahmen von Louvens
Art-Circle 2016 im Atelier Ton Art in
Hombrechtikon aus. Louvens ArtCircle wurde 2013 durch Inge Louven als internationale Künstlergruppe
gegründet und wächst ständig.
F: zvg.
Stammkünstler präsentieren zweimal
jährlich ihre Highlights. (e./pw.)
So. 13. März, bis So. 10. April. Vernissage:
13. März 14.00 bis 17.30 Uhr; Finissage:
10. April 14.00 bis 17.30 Uhr. Öffnungszeiten: Do. und Fr. 14 bis 17.30 Uhr, Sa.
11 bis 16 Uhr. Atelier Tonart, Grüningerstrasse 19, 8634 Hombrechtikon.
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Küsnachter
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KULTUR
Künstlerische Inspiration auf Reisen und in Herrliberg
seiner neuen künstlerischen Fertigkeiten erreichte er wieder frische Schaffenskraft und zunehmend Anerkennung auch in der Schweiz.
Mit nie erlahmendem Fleiss trieb
Honegger seine künstlerische Entwicklung voran. Die dazu förderliche
Umgebung fand er erst in einem Atelier in Zollikon und ab 1971 im Atelier
neben dem Restaurant Kittenmühle
am Ausgang des Erlenbacher Tobels.
«Das ganze Haus hatte eine einmalige
Atmosphäre … Ich muss mich jeden
Abend zwingen, ins Bett zu gehen, so
herrlich schön ist es, in meiner Kittenmühle zu sein», schreibt er über seine
Arbeits- und Wohnstätte in Herrliberg.
Hier schuf er bis zu seinem Tod 2003
über 1500 Werke: Skulpturen in Stein,
Holz und Bronze, Ölbilder und Aquarelle, Zeichnungen und Keramiken.
Einige der Freunde und Bekannten, die ihm damals in seinem Atelier
Modell gesessen hatten, treffen sich
heute noch regelmässig zur Adventszeit und an Honeggers Geburtstag am
14. August in der Kittenmühle. Veranstaltet werden diese Treffen von der
Gönnervereinigung Karl Lukas Honegger. Diese organisiert auch die aktuelle
Ausstellung in Zusammenarbeit mit
dem Team der Villa Hatt und der Limmat Stiftung, die Honeggers Werk verwaltet.
Die Villa Hatt lädt ein zur
Wiederentdeckung des Hottinger Malers Karl Lukas
Honegger (1902–2003).
In Berlin bekannt geworden, fand der Künstler nach
seiner Rückkehr und einer
Existenzkrise eine neue
Heimat in Herrliberg.
Beatrice Thelen
Als Maler gegen den Zeitgeist sah sich
Karl Lukas Honegger selbst. Sein
Werk war akademisch gegenständlich
und passte nicht so recht in die Kunstszene seiner Zeit, in der Abstraktion,
Expressionismus, Kubismus oder
Konstruktivismus angesagt waren.
Erst heute erfahren seine Landschaftsbilder, figürlichen Skulpturen,
Porträts und religiösen Werke mehr
und mehr Wertschätzung.
Geboren wurde Karl Lukas Honegger 1902 in bescheidenen Verhältnissen am Fuss des Zürichbergs, an der
Veilchenstrasse. Er ging im Schulhaus
Hofacker zur Schule, absolvierte anschliessend an der Seehofstrasse eine
Lehre als Kulissenmaler bei einer Firma, die im Auftrag der Pfauensprechbühne und des Stadttheaters (heute
Oper) Bühnenbilder anfertigte. 1923
übersiedelte er nach Berlin, wo er sich
an einer Kunsthochschule die Grundlagen für sein weiteres Schaffen aneignete. Später perfektionierte er die
klassisch-akademische
Darstellung
von Landschaften und Porträts und
war bald ein gesuchter Porträtmaler
mit Aufträgen weit über die Grenzen
Berlins hinaus.
Vor allem seine Porträtzeichnungen zeugen von ausgeprägten Kenntnissen der menschlichen Anatomie
und lassen ahnen, wie gut er auch
Inspiration im Ausland gesucht
«Nordlicht in Lappland», «Herbstnachmittag in Nauen», «Marokko Mittelatlas»: Karl Lukas Honegger suchte oft Inspiration bei Reisen. Fotos: zvg.
das Gemüt der Porträtierten erfassen
und wiedergeben konnte.
Neuanfang als Plastiker
Nach der Zerstörung seines Ateliers
kehrte Honegger 1944 aus Berlin in
die Schweiz zurück, wo er sich
menschlich und künstlerisch isoliert
fühlte. Einem, der so lange in
Deutschland gelebt hatte, begegnete
man hierzulande mit Misstrauen. Diese Ablehnung stürzte den Maler in eine Existenzkrise. Mit 45 Jahren beschloss er, beim Zürcher Plastiker Alfons Magg eine fünfjährige Bildhauerlehre zu absolvieren. Mit Erfolg. Denn
das Dreidimensionale, das bildhauerische Gestalten war seine Bestimmung,
wie er selbst bald erkannte. «Meine
Begabung liegt in der Form!» Dank
Honegger suchte immer wieder Inspiration im Ausland. Er unternahm viele
ausgedehnte Reisen innerhalb Europas, nach Südamerika und Asien. Die
fremden Landschaften, das ungewohnte Licht, die fremdländischen
Charakterköpfe inspirierten ihn zu
neuen Bildschöpfungen. Selten malte
er direkt auf die Leinwand, meist
machte er vor Ort Skizzen oder Fotos,
die er dann im Atelier auf Leinwand
umsetzte. Rückblickend auf seine Reise nach Lappland und nach Ägypten,
Villa Hatt
Die Villa Hatt liegt an prominenter Aussichtslage am Zürichberg.
Erbaut wurde die Herrschaftsvilla
1927 vom bekannten Bauunternehmer Heinrich Hatt Haller.
2004 ging sie von der Schwiegertochter Lou Hatt-Bucher in den
Besitz der ETH Zürich über. Heute kann die Villa Hatt als traditionsreiches Haus für geschäftliche
Zwecke von Personen und Institutionen der ETH genutzt werden:
als Begegnungszentrum, Gästehaus, Seminar- und Sitzungsort
oder stilvolle Kulisse für Empfänge und Events. (zb.)
schrieb er zum Beispiel: «Diese nordische Landschaft und die Wüste – das
ist die Welt, die mich künstlerisch am
stärksten beeindruckt und zu Bildschöpfungen anregt.»
Autobiografie zu Leben und Werk
Karl Lukas Honegger hat auch geschrieben. Seine Autobiografie «Mein
Leben und Werk» berichtet von seinem künstlerischen Werdegang und
darüber, wie ihn sein Glaube inspirierte und vor Verzweiflung bewahrte.
Zu lesen ist darin auch, wie ihn die
Ausgrenzung und pauschale Verurteilung schmerzte, die der apolitische
Rückkehrer nach dem Zweiten Weltkrieg in der Schweiz erfuhr. «So hat
man in den Medien alles aus Deutschland kommende mit Hitler identifiziert
… Nie habe ich einer Partei angehört,
und die Verbrechen Hitler-Deutschlands habe ich stets verabscheut.»
Vernissage am Donnerstag, 10. März, 18
Uhr (Laudatio um 18.30 Uhr). Ausstellung
bis 10. Juni, Öffnungszeiten: jeden Samstag
10–12 Uhr (ausser 26. März, 7. Mai, 14.
Mai). Villa Hatt, Freudenbergstrasse 112,
8044 Zürich. Tel. 044 633 49 49.
Weibliche Dada-Power: Vielfältig und bis heute aktuell
Die Ausstellung «Dada
anders» im Haus Konstruktiv sowie das zweiteilige
Symposium «She Dada»
im Kunsthaus und im Cabaret Voltaire widmen sich
den weiblichen Ikonen
der Dada-Bewegung.
Anlässlich des Dada-Jubiläums hat das
Museum Haus Konstruktiv sein Ausstellungsjahr mit der historischen
Gruppenschau «Dada anders» eröffnet. Die Schau, kuratiert von Sabine
Schaschl, Margit Weinberg Staber und
Evelyne Bucher, widmet sich drei
deutschsprachigen
Protagonistinnen
der Bewegung: Sophie Taeuber-Arp,
Hannah Höch und Baroness Elsa von
Freytag-Loringhoven. Sie vertreten
gleichzeitig die drei geografischen Dada-Zentren Zürich, Berlin und New
York.
Die wenigen Frauen, die in der Dada-Kunst mitwirkten, standen zwar oft
im Schatten ihrer männlichen Mitstreiter. Bei näherer Betrachtung jedoch
zeigt sich eine Vielfalt experimenteller
Arbeiten, wobei insbesondere die multimedialen und performativen Ansätze
der Dada-Frauen noch immer überraschend aktuell erscheinen. Während
die Arbeiten von Sophie Taeuber-Arp
und Hannah Höch bis heute weltweit
in Ausstellungen gezeigt werden, ist
das Oeuvre der «Dada-Baroness» Elsa
von Freytag-Loringhoven weitgehend
unbekannt. Dabei nahm sie mit ihren
skurrilen Kostümen, radikalen Auftritten, Readymades (Objets trouvés) und
Sessions zu Frauen, Körper, Dada
«Enduring Ornament», 1913: Readymade mit weiblicher Symbolkraft, zur
Kunst erhoben von Elsa von Freytag.
Foto: Mark KelmanCollection, New York
visuellen Gedichten eine der provokantesten Positionen ihrer Zeit ein.
Die Ausstellung vereint zahlreiche
Werke aus den Jahren 1916 bis 1923,
die von bedeutenden Sammlungen aus
dem In- und Ausland zur Verfügung
gestellt wurden. Die parallel dazu gezeigten Einzelpräsentationen der zeitgenössischen Künstlerinnen Ulla von
Brandenburg und Sadie Murdoch stellen Verbindungen in die Gegenwart
her. (pd./mai.)
Museum Haus Konstruktiv, Selnaustr. 25,
8001 Zürich. Ausstellung bis 8. Mai. Öffnungszeiten: Di/Do/Fr/Sa/So 11–17 Uhr,
Mi 11–20 Uhr. Über die Osterfeiertage geschlossen. www.hauskonstruktiv.ch.
ANZEIGEN
Viele Dadaistinnen thematisierten in
ihren Werken ihr soziales und biologisches Geschlecht: So machte etwa
die New Yorker Performerin Elsa von
Freytag aus ihrem Körper ein Kunstwerk; die Berliner Künstlerin Hannah Höch rückte der Neuen Frau mit
der Schere auf den Leib; die Zürcher
Dadaistin Emmy Hennings inszenierte ihren Körper vor der Kamera. Und
die Pariser Künstlerin Suzanne Duchamp verlieh Mann und Frau abstrahierte Körper.
Ausgewiesene Forscherinnen aus
dem In- und Ausland ergründen in
ihren Inputs im Kunsthaus und im
Cabaret Voltaire die Darstellungen
und Zurichtungen des Körpers aus
weiblicher Perspektive. Während die
Literaturwissenschafterin Elza Adamowicz (London) in ihrer Einführung
«Zwischen Schlachtfeld und Rummelplatz – dadaistische Darstellungen des Körpers» am Freitag, 11.
März, allgemein über die Darstellung
des Körpers in Dada spricht, richten
die Literaturwissenschafterinnen Irene Gammel (Toronto), Christa Baumberger (Zürich), Ruth Hemus (London) und die Kunsthistorikerin Karoline Hille (Ludwigshafen) am Sams-
tag,
12.
März, ihren
Blick auf die
vier
DadaExponentinnen aus New
York, Berlin,
Zürich und
Paris.
Ein
performatives Resümee
präsentiert
schliesslich
Emmy Hennings
das Zürcher mit Dada-Puppe,
Künstlerin1916. Foto aus
nenduo
dem
Nachlass
Knuth
und Hennings/
Ball.
Tucek – die
Schweiz. Literaturarchiv
Rockstars
unter
den
Schweizer Satirikerinnen.
Die Moderation der Veranstaltung liegt in den Händen von Cabaret-Voltaire-Direktor Adrian Notz,
der Kulturwissenschaftlerin Ina Boesch und von Cathérine Hug, Kuratorin am Kunsthaus. (pd./mai.)
Freitag, 11. März, 19.30 Uhr, Eröffnung
des Symposiums im Kunsthaus Zürich;
Fortsetzung am Samstag, 12. März, 20
Uhr im Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1.