Überparteiliche Initiative „Demokratisch wählen gehen – am 13

Überparteiliche Initiative „Demokratisch wählen gehen –
am 13. März 2016 in Rheinland-Pfalz“
„Koblenzer Aufruf“
1. Wir bitten alle Wahlberechtigten nachdrücklich, sich an der bevorstehenden
Landtagswahl zu beteiligen und vom Wahlrecht Gebrauch zu machen.
Viele Generationen vor uns mussten hart – teilweise unter Einsatz ihrer Freiheit und
ihres Lebens – für die Durchsetzung eines demokratischen Wahlrechts kämpfen.
Heute stehen wir in der Verantwortung.
2. Bei der Wahl sollten wir uns genau überlegen, welcher Partei wir mit unserer
Stimme das Vertrauen schenken.
Dazu gehört die Frage, ob sich diese Partei für einen Zusammenhalt der Gesellschaft
und die Wahrung unserer Grundrechte einsetzt. Unsere Verfassung gilt für alle Menschen, die sich in Deutschland aufhalten. Daher sind alle diskriminierenden und rassistischen Untertöne abzulehnen.
3. Mit der Teilnahme an der Wahl treten wir für unsere Werte ein.
Freiheit, Gleichheit, Solidarität, Emanzipation, Toleranz und Akzeptanz, Rücksichtnahme und Entwicklungsfähigkeit in allen gesellschaftlichen Bereichen sind unverzichtbar für ein friedliches Zusammenleben. Parteien, die behaupten, sie allein könnten die Wahrung der kulturellen Werte garantieren, haben nicht verstanden, dass
Kultur nicht statisch ist. Kultur entwickelt sich lebendig weiter.
4. Wir warnen davor, die Stimme bei der Wahl aus vermeintlichem Protest an radikale Parteien zu verschenken.
Diese Parteien zielen mit ihrem Programm und ihrem öffentlichen Auftreten auf Verunsicherung, Angst, Verbreitung von Vorurteilen und in der Folge auf eine Spaltung
unserer Gesellschaft. Das gefährdet den Zusammenhalt in unserem Land.
5. Wir erwarten von den demokratischen und werteorientierten Parteien in unserem Land, dass sie sich nicht aus wahltaktischen Gründen von radikalen Gruppierungen beeinflussen lassen.
Diese Gruppen bilden nicht die Mehrheitsmeinung der Bevölkerung ab. Dialogbereitschaft unter Demokraten und Demokratinnen stößt an ihre Grenzen, wenn menschenverachtende Polemik und gezielte Desinformation zum „Stimmenfang“ genutzt
werden.
Koblenz, 22. Dezember 2015
Erstunterzeichner/-innen: Zemfira Dlovani (Rechtsanwältin), Sylvie Enger (Geographin, M. A.),
Jürgen Gilcher (Dipl. Sozialarbeiter), Gordon Gniewosz (Jurist), Rebecca Stuffer (Marketingmanagerin), Peter Stursberg (ev. Pfarrer)
Kontakt: [email protected]