PERSONALIEN MICHAEL BAMBERG NAMEN UND NACHRICHTEN Prägend bei der Therapie von Hirntumoren Foto: Universitätsklinikum Tübingen Der Radioonkologe Prof. Dr. med. Michael Bamberg aus Tübingen wurde auf dem Deutschen Krebskongress mit der Karl-Heinrich-Bauer-Medaille 2016 ausgezeichnet. Der 69-Jährige hat sich vor allem mit seinen radioonkologischen Studien um die Therapie von Hirntumoren verdient gemacht. Im Rahmen seiner Arbeit für die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) trat Bamberg zudem für eine Verbesserung der Versorgungsstrukturen und Michael Bamberg -prozesse in der Onkologie ein. Sein Engagement hat wesentlich zur Verabschiedung des Nationalen Krebsplans 2008 beigetragen, der die Aktivitäten zum Wohle der Patienten bündelt und von den großen Krebsorganisationen zusammen mit den politischen Entscheidungsträgern auf den Weg gebracht wurde. Dr. med. Dr. dent. Franz Joseph Broicher, seit 1963 in Köln als Facharzt für HNO-Heilkunde niedergelassen, starb am 15. Februar im Alter von 89 Jahren. Broicher war berufspolitisch und politisch aktiv, so als Mitglied des Kölner Stadtrates. Seine berufspolitische Heimat war der Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, später NAV-VirchowBund. Broicher wurde wiederholt geehrt, so etwa mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und der Kaspar-RoosMedaille des NAV-Virchow-Bundes. Von 2004 bis 2008 war der Strahlentherapeut Präsident der DKG. Seit 2008 ist Bamberg Vorsitzender der Deutschen Krebsstiftung. Als Vorsitzender des Leitlinienprogramms Onkologie setzt er sich außerdem für die Entwicklung und den Einsatz wissenschaftlich begründeter und praktikabler onkologischer Leitlinien ein. 2012 erhielt Bamberg für seine Verdienste in der klinischen Forschung den Deutschen Krebspreis. Bamberg studierte Humanmedizin an den Universitäten Bonn, Düsseldorf und Essen. 1988 wurde er zum Ärztlichen Direktor der Klinik für Radioonkologie am Universitätsklinikum Tübingen (UKT) ernannt. Im Dezember 1997 folgte die Ernennung zum Leitenden Ärztlichen Direktor und Vorsitzenden des Klinikvorstands am UKT, seit 2012 ist er dort Hauptamtlich Leitender Ärztlicher Direktor. Petra Spielberg Prof. em. Dr. med. Wolfgang Künzel (79), ehemaliger Leiter der Gießener Universitätsfrauenklinik, hat das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten. EB AUFGABEN UND ÄMTER Prof. Dr. phil. Stephan Dettmers (48) ist zum neuen 1. Vorsitzenden der Deutschen Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen gewählt worden. Priv.-Doz. Dr. med. Knut Eberhardt (60), externes Mitglied am Radiologischen Institut der Friedrich-AlexanderUniversität Erlangen-Nürnberg, beschäftigt am MRT-Kompetenzzentrum Schloss Werneck, wurde für das Fachgebiet Diagnostische Radiologie zum außerplanmäßigen Professor bestellt. STEFAN WYSOCKI † Die Ärzteschaft in Baden-Württemberg hat mit Prof. Dr. med. Stefan Wysocki, Facharzt für Chirurgie und außerplanmäßiger Professor an der Universität Heidelberg, eine herausragende Persönlichkeit und einen Streiter für die ärztliche Selbstverwaltung verloren. Wysocki, der am 21. Januar im Alter von 80 Jahren in Heidelberg starb, hatte sich mehr als vier Jahrzehnte berufspolitisch auf regionaler, Landes- und Bundesebene engagiert, von 1995 bis 2007 als Präsident der Bezirksärztekammer Nordbaden und danach als deren Ehrenpräsident. Er war Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande. Wysocki, am 14. Oktober 1935 in Heidelberg geboren, absolvierte dort sein Medizinstudium und erhielt 1962 die Approbation als Arzt. 1969 schloss er die Weiterbildung zum Facharzt für Chirurgie ab. Nach seiner Habilitation wurde er 1974 zum außerplanmäßigen Professor an die Universität Heidelberg berufen. Von 1975 bis 2000 war er Chefarzt der Chirurgischen Abteilung des Krankenhauses Salem in Heidelberg. Wysocki verband seine berufliche Tätigkeit mit einem lange währenden Engagement in der Selbstverwaltung. Sein besonderes Interessengebiet galt der ärztlichen Fort- und Weiterbildung, der Berufsaufsicht, der Patientenberatung und der Qualitätssicherung. Die Landesärztekammer Baden-Württemberg, die ihn 2005 mit der Albert-Schweitzer- Stefan Wysocki Medaille auszeichnete, hob in einem Nachruf hervor: „Prof. Wysocki war eine charismatische Führungsfigur mit der besonderen Fähigkeit, Menschen zu überzeugen und auch gegensätzliche Positionen zusammenzuführen.“ Harald Clade Deutsches Ärzteblatt | Jg. 113 | Heft 10 | 11. März 2016 Foto: Landesärztekammer Baden-Württemberg Charismatische Führungspersönlichkeit Prof. Dr. med. Nikolaus A. Haas (51), zuvor tätig am Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen, hat die W2-Professur für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler, verbunden mit der Leitung der Abteilung für Kinderkardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München übernommen. Kathrin Vogler MdB, ist von der Fraktion DIE LINKE im Bundestag zur neuen gesundheitspolitischen Sprecherin gewählt worden. Prof. Dr. med. Michael Winking (55), Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie am Klinikum Osnabrück, ist neuer Präsident der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft. EB A 447
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