Darmkrebs-Therapie aus einer Hand - Die Kreiskliniken Altötting

Freitag, 11. März 2016
LANDKREIS ALTÖTTING
Nummer 59
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Seite 17
Ein lohnender Besuch
Zum Treffen mit Ron Carter gab’s für die US-Konsulin auch noch ein Geschenk
Noch ist der Krug leer, doch glaubt man IG-Jazz-Vorsitzenden Herbert Rißel (l.), dann dürfte es für US-Generalkonsulin Jennifer D. Gavito nicht schwer sein, damit in Burghausen auch die entsprechende Füllung zu finden. Ob
voll oder nicht, das Gastgeschenk erfreute die Diplomation jedenfalls sichtlich. Wie auch das Treffen mit Jazzlegende Ron Carter, wegen dessen Auftritt sie am Mittwoch nach Burghausen gekommen war. − Fotos: Kleiner
KREISNACHRICHTEN
Schleierfahnder verbuchen
dreifachen Erfolg
Marktl. Bei Kontrollen an der B 12 bzw. der
A 94 haben die Burghauser Schleierfahnder in
den vergangenen Tagen mehrere Fahndungstreffer gelandet. So kontrollierten sie einen 31jährigen Rumänen, der von der Staatsanwaltschaft Karlsruhe zur Aufenthaltsermittlung
ausgeschrieben war. Gegen den Mann läuft ein
Verfahren wegen besonders schweren Diebstahls. Ein weiterer Rumäne wurde von der
Staatsanwaltschaft Paderborn gesucht. Auch
gegen ihn laufen Ermittlungen wegen Diebstahls. Als drittes können die Schleierfahnder
eine aus Bulgarien stammende Frau als Treffer
verbuchen. Die 36-Jährige wurde von der
Staatsanwaltschaft Hamburg gesucht – allerdings nicht als Verdächtige, sondern als Zeugin.
CSU-General Scheuer
kommt zum Starkbierfest
Marktl. Die CSU Marktl
kann anlässlich ihres Starkbierfestes im Bürgersaal erneut mit einem prominenten Redner aufwarten.
CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer, frischgebackener niederbayerischer
Bezirksvorsitzender, wird
am Freitag, 18. März, um 19 Uhr die Festrede
halten. Anschließend gibt es eine Tombola
und natürlich darf auch der „Bamsaglwettbewerb“ nicht fehlen. Tischreservierungen sind
bei CSU-Ortsvorsitzendem Markus Gander
(" 0151/16104582) möglich.
− F.: CSU
Arbeiterwohlfahrt
sammelt ab 14. März
Altötting. „Die AWO: engagiert und lebendig“:
So lautet das Motto der Landessammlung, in
deren Rahmen von 14. bis 20. März die ehrenamtlichen Sammler von Tür zu Tür gehen und
um Spenden bitten werden. Die Aktion solle
zur sozialen Gerechtigkeit in Bayern beitragen, sagt Wolfgang Schindele, Landesgeschäftsführer der AWO. Das Geld wird bayernweit in Projekte für benachteiligte Bevölkerungsgruppen wie ältere Menschen, Obdachlose, Flüchtlinge und Menschen mit geistigen
und körperlichen Behinderungen fließen.
Gedenkgottesdienst
des Bauernverbandes
Burgkirchen. Der Bayerische Bauernverband
im Landkreis Altötting gedenkt auch heuer
wieder seiner verstorbenen Ehrenamtsträger.
Der Gottesdienst findet am Samstag, 19. März,
ab 19 Uhr in der Pfarrkirche St. Pius in Burgkirchen statt. Der Ortsobmännerchor wird die
Messe musikalisch gestalten. Danach ist gemütliches Beisammensein im Bürgerzentrum
Burgkirchen, Max-Planck-Platz 11, teilt die
BBV-Geschäftsstelle in Töging mit.
Kälbermarkt am
16. März in Mühldorf
Mühldorf/Altötting. Über 600 männliche und
weibliche Zucht- und Nutzkälber werden am
Mittwoch, 16. März, in der Tierzuchthalle in
Mühldorf versteigert. Käufer, die fünf Tiere
und mehr ersteigern, erhalten einen Transportzuschuss, teilt der Zuchtviehverband Mühldorf mit. Alle Kälber sind transportversichert.
Kaufaufträge werden wahrgenommen unter
" 08631/99090. Versteigerungsbeginn ist um
11 Uhr.
Burghausen. Er ist ein Weltstar
und doch ganz Gentleman. Das
hat Bassist Ron Carter am Mittwochabend mit einer kleinen Geste bewiesen: Beim Zusammentreffen mit US-Generalkonsulin Jennifer D. Gavito am Rande der Jazzwoche legte der 78-Jährige Wert
darauf, erst den Mantel abzulegen
und sich die Krawatte zurecht zu
rücken, bevor er der eigens wegen
seines Auftritts angereisten Diplomatin unter die Augen trat und die
Hand reichte. So viel Höflichkeit
muss sein.
Dass die Jazzlegende trotz seiner
Karriere frei von Starallüren ist,
war auch sonst bei dem Treffen in
kleinem Kreis festzustellen. Während auf der Bühne der Wackerhalle die diesjährigen Nachwuchspreis-Gewinner um den Burghauser Richard Köster standen,
scherzte Carter im Nebenraum ungezwungen mit Jennifer D. Gavito
und Wacker-Werkleiter Dr. Dieter
Gilles und tauschte sich fachlich
mit Prof. Joe Viera aus. Von etwaiger Nervosität angesichts des bevorstehenden Auftritts war jedenfalls nichts zu merken. Gut, nach
Zwei, die sich verstehen: Mit dem Burghauser Jazz-Urgestein Prof. Joe
Viera tauschte sich Carter fachlich aus und schwelgte in Erinnerungen.
mehr als 55 Jahren im Geschäft ist
davon wohl auch nicht mehr viel
übrig.
Generalkonsulin Gavito jedenfalls durfte sich nicht nur über das
Treffen mit Carter freuen, seitens
der IG Jazz gab es auch gleich noch
einen tönernen Bierkrug und den
Hinweis von IG-Jazz-Vorsitzenden Herbert Rißel, dass es damit
kein Problem sein sollte, in Burghausen auch den nötigen Inhalt zu
finden. Ob sie dem im Anschluss
ans Konzert noch nachgekommen
ist, ist nicht bekannt. Sicher ist nur:
Sie und ihr Gefolge mussten in der
Nacht nicht mehr zurück nach
München. In Burghausen waren
bereits Zimmer für sie gebucht gewesen.
− ckl
Wirtschaftsschule in der Warteschleife
Dreizügiger Berufsschul-Ableger wird 2017 auslaufen – Die Schule bleibt aber formal bestehen
Schulleiter Dirschedl sagt, er
sei„ sehr traurig“, müsse aber akzeptieren, dass die Interessen
der verschiedenen Schularten
zu unterschiedlich seien: „Die
Mittelschullobby hat gewonnen.“ Einen diesbezüglichen
Streit müsste man auf dem Rücken der Kinder und Eltern austragen – „das wollen wir nicht“.
Ein Auslaufmodell ist die Staatliche Wirtschaftsschule am Standort Mittelschule Burgkirchen. Allerdings
besteht Hoffnung, dass andernorts ein Neustart mit neuem Konzept gelingen kann. − F.: Kleiner/Schwarz
Dennoch sei er „nicht zu pessimistisch“ für die Zukunft der
Einrichtung. Denn die Wirtschaftsschule vermittle für bestimmte
Ausbildungsberufe
Kompetenzen, „die Mittelschulen nicht bieten können“. Und
die Schullandschaft werde sich
in den kommenden Jahren verändern, zeigt sich Dirschedl
überzeugt; insbesondere durch
die schulpflichtigen Flüchtlingskinder brauche es erweiterte Angebote. Diesen Anforderungen
wolle man sich stellen.
im Landkreis hausgemacht“,
sagt Schneider – wegen der
Burghauser Absage. Wäre es anders gekommen, hätte man gute
Chancen gehabt, dass der Antrag auf Erweiterung auf Vierzügigkeit genehmigt worden wäre.
So falle „ein kleiner Teil Bildungsgerechtigkeit weg“, beklagt Schneider, weil sich nicht
jeder, der Interesse hat, das
Schulgeld für eine private Wirtschaftsschule leisten könne.
Die Wirtschaftsschule ist jetzt
in einer Warteschleife. Bei einer
Neuorientierung wolle man das
Miteinander mit den anderen
Schulen suchen, sagt Dirschedl.
Burgkirchen werde aber dann
nicht mehr Standort sein, so viel
stehe bereits fest. Laut Landrat
Schneider wird weiterhin Burghausen favorisiert, weil Alt-Neuötting wegen des Vetos der
Mühldorfer Privatschule nach
wie vor ausscheidet.
− ecs
Ungewiss, aber nicht ausichtlos ist die Zukunft der Wirtschaftsschule, zeigen sich Landrat Erwin Schneider (rechts) und
Berufsschulleiter Carlo Dirschedl
überzeugt.
Burgkirchen. Einen Rückschlag muss die Staatliche Wirtschaftsschule im Landkreis Altötting einstecken: In der jetzigen
dreizügigen Konzeption ist sie
ein Auslaufmodell. Allerdings
hoffen Schulleiter Carlo Dirschedl und Landrat Erwin
Schneider auf eine Weiterführung mit anderer Konzeption.
Die Schulnummer jedenfalls hat
die kleine Bildungseinrichtung
behalten, die Schule bleibt also
formal bestehen.
Im Herbst vergangenen Jahres
war die Wirtschaftsschule in den
Schlagzeilen, weil ein Umzug
vom jetzigen Standort an der
Mittelschule Burgkirchen nach
Burghausen ins Auge gefasst
worden war. In einem Gebäude
auf der Burg wollte man unterkommen – allerdings verhagelte
der Burghauser Stadtrat dieses
Unterfangen nach Intervention
der Mittelschulen und auch der
Burghauser Realschule. Man
wollte keine Konkurrenz.
Nachdem in Burgkirchen
schon für das Schuljahr 2015/16
keine Eingangsklasse (8. Jahrgang) gebildet werden konnte,
will man auch im kommenden
Schuljahr darauf verzichten. Somit ist die dreizügige Wirtschaftsschule in Burgkirchen ab
Sommer 2017 Geschichte.
Das gaben Carlo Dirschedl,
als Schulleiter der Staatlichen
Berufsschule Altötting auch für
die Wirtschaftsschule zuständig,
und Landrat Erwin Schneider
am Donnerstag bekannt. Dass
nach momentanem Kenntnisstand eine Weiterführung nicht
möglich ist, sei„ im wesentlichen
Darmkrebs-Therapie aus einer Hand
Jubiläumssymposium: Zehn Jahre Darmzentrum Inn-Salzach – Anerkennung für „Motor“ Prof. Jürgen Roder
Altötting. Das Darmzentrum
Inn-Salzach war eine der ersten
zertifizierten Einrichtungen seiner Art in Bayern. Vor zehn Jahren wurde es aus der Taufe gehoben. Geburtshelfer und unermüdlicher „Motor“ ist Prof. Jürgen Roder, Chefarzt der Hauptabteilung Allgemein-, Viszeralund Thoraxchirurgie an den
Kreiskliniken Altötting-Burghausen; das wurde vielstimmig
und lobend beim JubiläumsSymposium am Mittwoch im
Kultur + Kongress Forum betont.
Es sei ihm von vornherein ein
zentrales Anliegen gewesen, niedergelassene Ärzte und Klinikmediziner gemeinsam ans Werk
zu schicken, um den Patienten
eine möglichst umfangreiche
und die medizinisch beste Behandlung angedeihen lassen zu
können, betonte Roder in seinem Grußwort. Dass dies gelungen sei, liege an der kollegialen
Kooperation, am strengen Qualitätsmanagement und werde
durch die mehrmaligen problemlosen Rezertifizierungen
bewiesen.
Mit mehr als 130 Teilnehmern war der Tagungsraum im Erdgeschoss des Kultur +
Kongress Forums beim Jubiläums-Symposium anlässlich des zehnjährigen Bestehens
des Darmzentrums Inn-Salzach an den Kreiskliniken Altötting-Burghausen übervoll,
dessen Initiator und Motor Prof. Jürgen Roder (kleines Bild rechts), Chefarzt der Hauptabteilung Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, ist.
− Fotos: Schwarz
838 Patienten aus den Landkreisen Altötting, Mühldorf,
Rottal-Inn und Traunstein seien
seither wegen Kolon- und Rektumkarzinomen
(Dickdarmund Mastdarmkrebs) therapiert
worden. Sie hätten „Behandlung aus einer Hand“ erfahren.
Die disziplin- und sektorübergreifende Betrachtung der Fälle
in den Konferenzen sei mittlerweile zu einer Selbstverständ-
PERSONALISIERTE AUSGABE FüR (ABO.-NR. 3538581)
lichkeit geworden. Man brauche
in punkto Behandlungsqualität
den Vergleich mit Universitätskliniken nicht zu scheuen. In
seinen Dankesworten für die gute Zusammenarbeit hob Roder
besonders seine Assistentin Elke Schneiderbauer hervor –
nicht zuletzt weil sie „alle Launen ihres Chefs“ ertrage.
Klinik-Vorstand
Michael
Prostmeier zeigte sich überzeugt, dass die am Darmzentrum
praktizierte Kooperationsform
vorbildlich für die Medizin der
Zukunft sei – mit dem Patienten
als Nutznießer. Kritisch äußerte
er sich bezüglich der überbordenden Dokumentationspflicht:
Jede Minute dafür sei „eine Minute weniger für den Patienten.“
Dr. Johannes Spes, GründungsPartner des Darmzentrums und
Leiter der Sektion Hämatologie/Onkologie und der Palliativmedizin, betonte: „Ohne Prof.
Roder wäre das Darmzentrum
nicht dort, wo es jetzt steht.“
Die folgenden Referenten
deckten im Rahmen des Symposiums ein breites Themenspektrum ab von den aktuellen Entwicklungen in der endoskopischen Diagnostik über radiologische
Interventionsmöglichkeiten bis hin zur Frage: Was
können Patienten durch sportliche Betätigung erreichen? – ecs