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DA S SCHWEIZER SCHNEESPORTMAGA ZIN
März/April 2016
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DAS
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EDITORIAL
INHALT
MÄRZ/APRIL 2016
REPORTAGEN
SO VIEL ZU DEN NEWS
«Eine Firma konzipiert ein Auto, das selbst fährt und zahlt.» «Ein Laden in Dänemark
verkauft nur abgelaufenes Essen.» «Mars ruft zwei Millionen Schokoriegel zurück»,
und, heisst es auch noch sinngemäss im zitierten News-Portal (Tages-Anzeiger): Produktivität, Arbeitslosigkeit, Wachstum – dieses Spiegelbild gebe alles andere als eine
lehrbuchkonforme Konjunktur wider.
Täglich werden wir – so wir wollen – von News-Portalen mit solchen und anderen
Meldungen förmlich überschwemmt.
Natürlich erfahren wir auch Tag für Tag, was in der Sportwelt alles geschehen oder
möglicherweise passieren wird. Ein-Blick auf sport.ch: «FIS zahlt Vanessa-Mae Geld»,
«Überragend! Holdener feiert ersten Weltcupsieg». «Gut schlägt zurück – Weirather
eine Klasse für sich.» «Schlappe für Gut – Vonn schlägt zurück.» Oder: «Hattrick für
Hayböck – Ammann weit zurück.»
Da sollen auch Tourismus und Meteorologie nicht hinten anstehen müssen. Der Schneemangel beschäftigt uns seit Wochen. Es will und will einfach nicht Winter werden – im
Flachland. In den Bergen – alles was auf 1500 Meter und höher gelegen ist, war und ist
einigermassen wintersicher. Aber so richtig Winter, wie wir das kennen, gab es bisher
tatsächlich noch nicht. Und was prophezeien uns zu allem Elend die Klimaforscher?
Nein. Nicht Tauwetter. Das wissen wir längst. Es kommt noch dicker. «Das Wetterjahr
war extrem – 2016 wird noch wärmer», meldete bereits kurz vor dem Jahreswechsel
die «Frankfurter Allgemeine».
Was schreibe ich also in der Not? Ich wünsche Ihnen – trotz unkonformer Konjunktur,
Aussicht auf selbstfahrende Autos, schöne Sportmeldungen und unsichere Wetterprognosen – viel Vergnügen mit der Lektüre von Snowactive und dem Special «SOMMER».
Wir verzichten darin auf schlechte Nachrichten, sensationsgeschwängerte Titel,
unnötige Effekthascherei und erst recht auf ungünstige Prognosen.
6 Susi Meinen
Der rasante Aufstieg einer Biathletin
10 Im Doppelinterview
Die Walliser Daniel Yule und
Justin Murisier
12 Audi Snowboard Series
Junge Talente an die Spitze begleiten
18 Swisscom SnowDay
Aus der Stadt rein ins Schneevergnügen
28 Weltcup-Finale St. Moritz
Die WM-Generalprobe
36 ISPO
Die Trends des nächsten Winters
42 Inferno-Rennen
Die längste und älteste Abfahrt der Welt
48 Ski-Trophäen
Aus dem Massnahmenzentrum Uitikon
52 We ride in Iran
Ein Projekt mit viel Pioniergeist
60 Michi Bont
Ein Mann, viele Funktionen
RUBRIKEN
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Leserangebot
Magazin
Gipfeltreffen
Medizin
Schlusspunkt
Joseph Weibel
Chefredaktor Snowactive
[email protected]
DA S SCHWEIZER SCHNEESPORTMAGA ZIN
März/April 2016
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CHF 8.–
DAS
EXKLUSIVE
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SEITE 2
Titelbild:
Vom 16. bis 20. März
gastiert der Weltcup-Tross
in St. Moritz. Das WeltcupFinale bildet gleichzeitig
den Auftakt zur WM, die
nächstes Jahr
im Engadin stattfinden
wird.
Foto: zVg.
MÄRZ/APRIL 2016 SNOWACTIVE
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VOR S ITZ E ND E R
Nicht nur für die Athletinnen und Athleten
ist es ein Highlight, bei einer Grossveranstaltung vor heimischem Publikum antreten zu
dürfen. Zwölf Monate vor «St. Moritz 2017»
blicken auch wir als Verband voraus und fragen uns: Was bedeutet die WM im eigenen
Land für den Skisport in der Schweiz und was
bleibt uns – neben den hoffentlich zahlreichen
schönen Erinnerungen – erhalten?
Bereits bei der Vergabe 2012 war klar, dass
wir die Herausforderungen, die eine HeimWM mit sich bringt, in den folgenden fünf
Jahren anpacken und die daraus resultierenden Chancen über 2017 hinaus nutzen wollen.
Hierfür war und ist es entscheidend, dass
Massnahmen frühzeitig geplant und über die
Jahre konsequent umgesetzt werden.
Unter anderem auch dank der Unterstützung
durch Bundesgelder, die im Rahmen der WM
2017 für die Förderung des Leistungs- und
Breitensports gesprochen worden sind,
konnten wir in verschiedenen Bereichen konkret ansetzen. So haben wir seit 2012 mehrjährige Entwicklungsprogramme lanciert, die
langsam aber sicher Früchte tragen. Folgende Meilensteine in vier Themenfeldern möchte ich besonders herausheben:
™ Leistungssport: Sowohl bei den Frauen
als auch bei den Männern befinden sich die
Technikerteams seit einigen Jahren im
Umbruch. Dank den Impulsen im Hinblick
auf die Heim-WM konnten je eine Gruppe
mit jungen Fahrerinnen und Fahrern aufgebaut und teilweise bereits erfolgreich in
den Weltcup eingeführt werden. (Über
zwei junge Fahrer lesen Sie auf Seite 10.)
™ Trainerausbildung: Wir haben uns zum
Ziel gesetzt, dass aktive Athleten den
Trainerweg früher ins Auge fassen, um ihr
Know-how später nach Abschluss ihrer
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Das Titelbild und der Fokus
des aktuellen Hefts zeigen deutlich:
Die Vorfreude auf die bevorstehende
Audi FIS Ski World Cup Finals 2016
und damit auch auf die
Weltmeisterschaften 2017
ist gross!
Spitzensport-Karriere zu Gunsten junger
Athletinnen und Athleten einsetzen zu
können. Dafür mussten Ausbildungswege
verkürzt und spezielle Lehrgänge für Athleten kreiert werden. Dies ist uns bereits
erfolgreich gelungen. Im aktuellen Lehrgang der Berufstrainerausbildung arbeiten fünf ehemalige bzw. aktive Athleten an
ihrer Karriere nach der Karriere.
™ Nachwuchssport: Bei der Erarbeitung der
WM-Massnahmen wurde erkannt, dass
wir mit der Schaffung zusätzlicher Trainer-Ressourcen in den Nationalen Leistungszentren sowie einer individuelleren
Unterstützung von High Potentials den
Weg eines Athleten bereits früher und vor
allem effektiver beeinflussen können. Mit
der Implementierung einer U16-Stufe haben wir darüber hinaus ein starkes Gefäss
geschaffen, um junge Athleten im Rahmen
der heutigen Regionalen Leistungszentren frühzeitig mit professionellen Strukturen zu unterstützen.
™ Breitensport: Vor vier Jahren standen die
Schneespasstage vor dem Aus. Unter anderem dank den Fördermitteln des Bundes im Rahmen der WM konnte dieser
wichtige Breitensportanlass gerettet werden. Heute bringen die Swisscom SnowDays – wie das Produkt mittlerweile heisst
– in Zusammenarbeit mit der SchneesportInitiative jährlich 6000 Kinder in 20 verschiedenen Gemeinden auf den Schnee.
(Mehr zu dem Projekt finden Sie auf
Seite 18.)
SWI SS-SKI
Die Frage, ob diese Massnahmen zusammen
mit der bestehenden und laufend entwickelten Leistungssportförderung ausreichen, um
eine erfolgreiche WM mit vielen Schweizer
Medaillen erleben zu dürfen, kann heute
selbstverständlich nicht beantwortet werden.
Der alpine Spitzensport ist dynamisch und wir
stehen dauernd in Konkurrenz mit Mitbewerbern, die ebenfalls alles dafür tun, in
St. Moritz auf dem Höhepunkt ihrer Leistungsfähigkeit zu sein. Und nicht zuletzt können Verletzungen und Krankheiten aus jedem
Medaillenkandidaten im Nu einen Zuschauer
werden lassen.
Insgesamt blicken wir aber sehr zuversichtlich auf die Heim-WM in einem Jahr: Einige
unserer Athletinnen und Athleten haben sich
in diesem Winter hervorragend entwickelt
und in vielen Disziplinen, sowohl bei den
Frauen als auch bei den Männern, würden wir
heute über realistische Medaillenchancen
verfügen. Wir haben uns also in Position gebracht, und wissen gleichzeitig, dass noch viel
zu tun ist!
Selbstverständlich sind für Swiss-Ski die Resultate unserer Teams das wichtigste Element für eine erfolgreiche Heim-WM. Zusätzlich sind wir aber auch gefordert und gewillt,
mit dem Event im eigenen Land unsere Partnerschaften zu stärken und so einen Beitrag
an die Sicherung der zukünftigen Finanzierung des Spitzensports zu leisten. So werden
wir die Plattform nutzen, um mit verschiedenen Aktivitäten, allen voran dem House of
Switzerland, unseren Partnern und Mitgliedern einzigartige Schneesporterlebnisse zu
bieten.
Die Swiss-Ski-Familie freut sich auf
St. Moritz 2017!
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B I AT H LO N
«Ich nehme ein Rennen nach dem anderen»:
Konzentriert und zielstrebig treibt Susi Meinen
ihre Biathlonkarriere voran.
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B I AT H LO N
STATT
PINSEL
DAS
GEWEHR
FOTOS: NORDI C FOCUS (LIN KS); AR MIN AU CHENTALLER (R ECHTS)
Selbstständig und ohne Umweg arbeitete sich Susi Meinen
ins C-Kader von Swiss-Ski vor. Die Professionalisierung
zeigt in ihrer zweiten Biathlonsaison mit vermehrten
Weltcup-Einsätzen bereits Wirkung. Der rasante Aufstieg
der bald 24-jährigen Autodidaktin aus dem Berner
Oberland geht weiter.
Flink und konzentriert hantiert Susi Meinen mit dem Pinsel, der Schleifmaschine, der
Spritzpistole und dem Roller. Keine Frage:
Hier arbeitet eine junge Frau, welche die
Handwerkskunst versteht. Dies bemerkten
im vergangenen Sommer anlässlich eines
Teambildungs-Anlasses, bei dem sie den
«Arbeitsalltag» der überaus selbstständigen
Simmentalerin kennen lernten, auch die Biathletinnen Aita und Elisa Gasparin sowie
llLena Häcki und Flurina Volken. «Ich wollte ihnen aufzeigen, welch exklusiven
Beruf sie als Profis haben und diesen
durch die Aktion noch mehr schätzen
lernen», blickt Frauentrainer Armin
Auchentaller zurück. Dies gelang ihm
prompt: «Alle hatten grossen Spass»,
so der Südtiroler.
Freude hat Susi Meinen auch an der fürr
sie neuen Rolle als Profisportlerin. Zu-nd
sammen mit dem erwähnten Quartett und
rin
der Olympia-Silbermedaillengewinnerin
zer
Selina Gasparin bildet sie das Schweizer
Frauenteam. Ein Umstand, auf welchen im
Frühling 2014 wenig hingedeutet hatte. Susi
s, wo
Meinen arbeitete im Betrieb ihres Vaters,
lviert
sie bereits die dreijährige Lehre absolviert
hatte, in einem 50-Prozent-Pensum alss Maning,
lerin. Das anstrengende Sommertraining,
gehöwelches sie teilweise mit den Kaderangehörigen von Swiss-Ski absolvieren durfte,, wie
m im
auch das intensive Wettkampfprogramm
folgenden Winter erforderten dann aber eine
markante Reduktion.
Die ersten IBU-Cup-Punkte und der
Weltcup-Einstand
In den vielen Trainingseinheiten und mehreren Testwettkämpfen wusste Susi Meinen auf
Anhieb zu überzeugen. Prompt berücksichtigten sie die Verantwortlichen bei Swiss-Ski
Ende November 2014 fürs erste Rennen des
IBU-Cups, wie sich die zweithöchste Wettkampfserie nennt. Bei ihrem
Susi Meinen an der Arbeit als Malerin.
Einstand auf dem internationalen Parkett lief
und schoss sie sich im norwegischen Beitostoelen auf den 59. Platz im Sprint. In den folgenden Wettkämpfen zeigte sich die im Bäuerten Reidenbach der Gemeinde Boltigen
wohnhafte Sportlerin stark verbessert: Es
folgten die Ränge 52, 27 – womit sie im polnischen Duszinik die ersten IBU-Punkte gewann – und 36. Dank der letztaufgeführten
Klassierung qualifizierte sich Susi Meinen im
italienischen Ridnaun – wie bereits in Duszinik, wo es dann allerdings wetterbedingt aus
dem Wettkampfprogramm gestrichen wurde
– fürs Verfolgungsrennen. Dort figurierte sie
auf Position 53. Zudem durfte sie sich als
Startläuferin zum Schweizer Quartett zählen,
welches sich an zwölfter Stelle klassierte.
Mit ihren guten Leistungen drängte sich die
Angehörige des Skiclub Zweisimmen, welche an der zweigeteilten und anspruchsvollen Sportart in erster Linie die Kombination von Ausdauer und Präzision fasziniert,
geradezu für eine Teilnahme an den Europameisterschaften von Ende Januar 2015
im estnischen Otepää auf. «Es waren
überaus lehrreiche und eindrucksvolle
Titelkämpfe», sagt die kämpferische,
trainingsfleissige, zielstrebige und stets
motivierte Athletin. Ihre Ausbeute: ein
31. (Einzel), 43. (Sprint), 36. (Verfolgung) und
15. Rang (Staffel). Dass sie im Schlusswettkampf ohne Strafrunde über die Distanz kam,
«verlieh mir einen grossen Motivationsschub».
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B I AT H LO N
Dieser wirkte sich auch insofern aus, als Susi
Meinen im Februar erstmals im Weltcup starten durfte. „«Das war ein unglaubliches Gefühl. Denn primär visierte ich gute Leistungen
im Leonteq Biathlon Cup und im Alpencup
an.» Im tschechischen Nove Mesto erreichte
sie im Sprint – «nicht zuletzt dank meiner
ersten Null im Stehendschiessen» – vor
einem grossen und frenetischen Publikum
den 59. Platz. Somit qualifizierte sie sich als
erste Schweizerin beim Weltcup-Einstieg
überhaupt für die Verfolgung; in dieser erreichte sie den 49. Rang. Die Belohnung für
ihre gelungenen Auftritte: Der Start in der
erstmals im Weltcup ausgetragenen SingleMixed-Staffel zusammen mit Ivan Joller. Die
beiden nahmen die 15. Position ein.
Ihre hervorragende Verfassung unterstrich
Susi Meinen, die ein Faible für den Sprint hat,
anschliessend an den IBU-Cup-Rennen im
kanadischen Canmore. Dem 18. Platz im ersten Rennen liess sie im zweiten Einsatz den
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guten zehnten Rang folgen und realisierte die
bislang beste Platzierung. Vielversprechend
schnitt die Autodidaktin auch in ihrem letzten
Saisonrennen ab: An den Schweizer Biathlonmeisterschaften in Lenzerheide gewann sie
im Massenstart-Wettkampf die erste Medaille an nationalen Titelkämpfen. Es war Bronze.
Erste Hälfte der Selektionshürde früh
übersprungen
Der verdiente Lohn für die Aufsteigerin des
Winters war die Aufnahme ins C-Kader von
Swiss-Ski. Den raschen Vormarsch setzt Susi
Meinen, die in der Saisonvorbereitung und
während des Wettkampfwinters in sämtlichen Bereichen bemerkenswerte Fortschritte erzielte, geradlinig fort. Die Karriereleiter
erklimmt sie Stufe um Stufe. «Ich nehme ein
Rennen nach dem anderen; oftmals kommt
es anders als geplant, was unnötige Energie
kostet.» Dennoch macht die begnadete Skaterin kein Geheimnis daraus, sich kurz- und
mittelfristig im IBU-Cup regelmässig unter
den ersten 15 klassieren und im Weltcup mit
Rangierungen in den Top-40 fleissig Punkte
sammeln zu wollen. Und langfristig? «Es
wäre schön, wenn ich an Olympischen Spielen
teilnehmen könnte.» Vielleicht ja schon 2018
in der südkoreanischen Stadt Pyeongchang.
Die Aussichten jedenfalls präsentieren sich
ganz gut; bei Redaktionsschluss hatte Susi
Meinen die Promotion fürs B-Kader schon
halbwegs in der Tasche. Dies dank des 15.
Platzes beim Saisonauftakt des IBU-Cups im
schwedischen Idre. Um sich die Beförderung
definitiv zu sichern, benötigt sie im abschliessenden IBU-Cup-Rennen in der zweiten
März-Hälfte im italienischen Martell-Val
Martello nochmals eine Klassierung in den
ersten 15. Ziemlich knapp verfehlte sie eine
solche mit dem 18. Platz in Ridnaun. Ein weiteres erfreuliches Ergebnis erzielte sie mit
dem 59. Weltcup-Rang in Canmore (Kanada),
wo sie mit Mario Dolder in der Single-Mixed-
B I AT H LO N
Noch ist das Schiessen Susi Meinens
schwächere Disziplin.
Staffel zusätzlich den 15. Platz belegte. Nicht
wie gewünscht lief es ihr auf der höchsten
Stufe in Östersund (Schweden/78./93.), Hochfilzen (Österreich/103.), Antholz (Italien/87.)
und Presque Isle (USA/72.). «Ich schoss oft
daneben und musste dadurch viele Strafrunden absolvieren», erklärt die vor Tatendrang
strotzende Zweikämpferin. Dass sie zwischen
dem Weltcup und dem IBU-Cup «switcht», ist
darauf zurückzuführen, dass den Schweizerinnen auf der höchsten Stufe lediglich vier
Startplätze zur Verfügung stehen.
FOTOS: NOR DIC FOCU S
700 Trainingsstunden und 18 000 Schüsse
Ihren ersten Versuch als Biathletin wagte Susi
Meinen im Winter 2012/13. Im Rahmen eines
J+S-Kurses stand ein Biathlon-Schnuppertag
auf dem Programm. Wenig später drückte ihr
der Kursleiter Christoph Urech – er war seinerzeit ihr JO-Trainer im Berner Oberländischen Skiverband (BOSV) – ein Gewehr in die
Hand. «An dieser Sportart fand ich sofort
Gefallen», sagt die selbstbewusste und nie
die Bodenhaftung verlierende Athletin. Der
Versuchung, sich mit den hierzulande besten
Zweikämpferinnen zu messen, konnte sie
nicht widerstehen. Und so startete sie im
März 2013 an den nationalen Biathlon-Titelkämpfen im waadtländischen La Lécherette/
Les Mosses. «Nach dem ersten Liegendschiessen des Massenstart-Rennens lag ich
an zweiter Stelle hinter Selina Gasparin; danach wurde ich nach hinten gereicht.» Letztlich resultierte der sechste Rang. Der Appetit
war geweckt und so beteiligte sich die Obersimmentalerin im folgenden Winter an mehreren Wettkämpfen des Leonteq Biathlon
Cup. Wie zwölf Monate danach gewann sie die
Gesamtwertung.
Im Vergleich zum Langlaufen ortet Susi Meinen im Schiessen noch beträchtliches Verbesserungspotenzial. In diesem Zusammenhang schätzt sie sich glücklich, den
Kleinkaliber-Stand an ihrem Wohnort jederzeit benutzen zu dürfen und neben spezifischem Schiess- das wichtige Komplextraining absolvieren zu können. Etwa 18 000
Schüsse feuert die 161 Zentimeter grosse und
Die trainingsfleissige und stets motivierte
Susi Meinen richtet den Blick nach vorne.
53 Kilogramm schwere Athletin, welche sich
das Kleinkaliber-Schiessen einst selber beibrachte und an einem Feldschiessen mit 69
Punkten den Kranz gewann, in der Zwischenzeit pro Jahr ab. Zusätzlich widmet sie sich
während ungefähr 700 Stunden dem Rollski-,
Lauf-, Konditions- und Krafttraining. Den
Grossteil absolviert sie mit den Teamkolleginnen, mit denen sie während der Saison gewöhnlich drei Wochen pro Monat unterwegs
ist. «Es ist ein Privileg, an verschiedenen
Orten trainieren und seine Leidenschaft ausleben zu können», sagt die Quereinsteigerin.
Am Arbeiten auf dem Bau oder
in der Küche
Vor dem Wechsel ins Biathlonlager hatte Susi
Meinen mehrfach im Langlaufen positiv auf
sich aufmerksam gemacht. Erst mit zahlreichen Siegen bei Schülerrennen, anschliessend mit mehreren Top-Klassierungen an
den BOSV-Meisterschaften, der Helvetia Nordic Trophy, den Nordic Games, im Swiss Cup,
an nationalen Titelkämpfen und insbesondere als sechsfache Gewinnerin des Cross
Country Event Kandersteg. Stets trieb sie die
Freude an der Bewegung an. «Ich bin meinem
Vater dankbar, dass er mich früh für den
Sport begeisterte», sagt Susi Meinen. «Schon
als Kind verbrachte ich viele Stunden in der
Natur und gehe heute noch gerne in die Berge – sei es zu Fuss, mit dem Bike oder den
Alpinski.» Lässig am Langlaufen sei, dass
praktisch jede Sportart fürs Training nützlich
sei.
Wenn Susi Meinen zu Hause ist und keine
Einheit auf dem Programm steht, weilt sie
aber auch gerne in der Küche und greift zu
den Koch- und Backutensilien. Von Frühling
bis Herbst allerdings nur nach dem Feierabend. Dann arbeitet sie – «einerseits aus
finanziellen Gründen, anderseits bietet der
Beruf eine willkommene Abwechslung zum
(Trainings-)Alltag als Sportlerin» – nämlich
zirka 35 Stunden pro Woche im Familienbetrieb. Mit Farben habe sie schon immer sehr
gerne hantiert – «vor allem Ausmalen, bevorzugt mit warmen, hellen Farben. Im Zeichnen
hingegen bin ich nicht so gut». Die Kreativität
lebt sie aber auch anderweitig aus: «Viele
Gegenstände personalisiere ich. So peppte
ich kürzlich beispielsweise Crocs auf, indem
ich eine Schnur einzog und sie jetzt wie Turnschuhe aussehen.» Mit dem Normalen gibt
sich Susi Meinen eben nicht zufrieden.
ANI TA F U C HS
MÄ R Z/ A P R IL 2 0 1 6
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AT H L E T / I N I M FO K U S
TEAM VALAIS
Daniel Yule und Justin Murisier –
das sind zwei Namen, von denen in
diesem Weltcupwinter oft die Rede
war. Die Skirennfahrer waren im
Slalom und Riesenslalom regelmässig in den Top 15 vertreten. Doch die
beiden Unterwalliser haben nicht nur
die steigende Leistungskurve und
die französische Muttersprache
gemeinsam. Auch das Zimmer teilen
sie sich, wenn sie mit dem Swiss-Ski
Team unterwegs sind. Und wie das
Snowactive-Doppelinterview zeigt,
sind Justin und Daniel auch sonst auf
einer Wellenlänge . . .
Habt ihr ein Lebensmotto?
JUSTIN: Ich versuche, alles immer möglichst
positiv zu sehen. Das habe ich durch meine
Verletzungen gelernt: Man muss immer das
Beste aus der gegebenen Situation machen.
DANIEL: Auch ich finde positives Denken
wichtig. Und ich möchte zufrieden durch das
Leben gehen. Deshalb versuche ich, Dinge
immer mit Freude zu machen.
An welchen Moment in eurer Sportkarriere
werdet ihr euch immer erinnern?
DANIEL: An den Slalom in Kitzbühel im 2014.
Als ich im zweiten Lauf vom 30. Rang auf Platz
sieben vorgerückt bin und zum ersten Mal
länger in der Leaderbox stand – das war ein
unbeschreibliches Gefühl!
JUSTIN: Meinen ersten Weltcup-Start werde
ich wohl nie vergessen. Endlich am selben
Rennen zu starten wie Athleten, zu denen ich
immer aufgeschaut hatte – das ist ein grossartiges Erlebnis.
Von was träumt ihr heute?
JUSTIN: Als Skirennfahrer möchte man siegen. Entsprechend träume ich vom Sprung
auf das Podest – am liebsten bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen.
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MÄ R Z/ A PR I L 201 6
DANIEL: Im Weltcup zu siegen wäre wirklich
super. Und wie wohl jeder Sportler träume
auch ich von einer Olympia- oder WM-Medaille.
Habt ihr ein Ritual, das ihr vor den Rennen
anwendet?
DANIEL: Ich kontrolliere vor dem Rennen
immer alles doppelt. Sind die Schuhe richtig
geschlossen? Sitzen die Straps? Das gibt mir
Sicherheit und hilft, in den Wettkampfmodus
zu kommen.
JUSTIN: Ich habe ein paar Dinge, die ich immer gleich mache, wenn ein Wettkampf bevorsteht. Zum Beispiel spüle ich mir immer
den Mund mit einem Süssgetränk, bevor ich
❞
Es gibt nichts Besseres,
als das Hobby zum Beruf
zu machen.
Justin Murisier
an den Start gehe. Das hilft dem Körper,
Energie zu mobilisieren.
Was ist das Beste an eurem Beruf?
JUSTIN: Es gibt nichts Besseres, als das
Hobby zum Beruf zu machen. Und als Skirennfahrer lebt man den Moment, das finde
ich auch gut. Schliesslich kann man nur in
jungen Jahren Spitzensportler sein.
DANIEL: Ich schätze es sehr, so viel Zeit
draussen zu verbringen. Das ist eine riesige
Qualität. Ich kann mir im Moment kaum
vorstellen, den ganzen Tag in einem Büro zu
sitzen.
Welche Reise hat euch bisher am besten
gefallen?
DANIEL: Japan gefällt mir sehr gut. Die Verschiedenheit zu unserer Kultur ist reizvoll.
JUSTIN: Auch ich bin ein Japan-Fan. Trotz der
Andersartigkeit zur Schweiz gibt es in Japan
viele Ähnlichkeiten, wie zum Beispiel die
Leidenschaft für das Skifahren. Das finde ich
interessant.
Was darf bei euch im Koffer nicht fehlen?
JUSTIN: Kopfhörer
DANIEL: Kopfhörer!
AT H L E T / I N I M FO K U S
Daniel Yule und Justin Murisier sind oft auf Reisen – Japan gefällt den beiden besonders gut.
❞
Ich schätze es sehr,
so viel Zeit draussen
zu verbringen. Das ist
eine riesige Qualität.
Daniel Yule
FOTO:SWISS-SKI
Welchen Sport verfolgt ihr als Fan?
DANIEL: Tennis! Roger Federer schaue ich
besonders gerne zu. Wie er sich auf dem Platz
bewegt, das ist eine Kunst . . .
JUSTIN: Ich bin ein grosser Fan von Moto-GP
und Valentino Rossi. Deshalb steht auch die
Nummer 46 auf meinem Helm.
Für was gebt ihr am meisten Geld aus?
JUSTIN: Meine grosse Leidenschaft neben
dem Skifahren sind Motorräder. Ich fahre in
den Sommermonaten Enduro und Motocross,
und das ist leider kein billiges Hobby . . .
DANIEL: Für das Reisen. So war ich beispielsweise schon in Brasilien oder Kanada in den
Ferien.
Was würdet ihr gerne besser können?
DANIEL: Ich wäre gerne musikalisch und ich
fände es super, ein Instrument zu beherrschen. Zum Beispiel Klavier.
JUSTIN: Ich würde gerne noch besser
Deutsch und Englisch sprechen. Und Italienisch zu können, das wäre auch toll.
Was ist das Erste, das ihr macht wenn ihr
nach Hause kommt?
DANIEL: Wenn ich etwas nicht mag, dann ist
es auspacken. Deshalb zögere ich das jeweils
möglichst lange hinaus und flüchte mich aufs
Sofa.
JUSTIN: Auch ich stelle meine Koffer ab und
hüpfe aufs Sofa. Dort bleibe ich dann auch mal
gerne länger liegen.
damit ich im Sommer meinem Hobby nachgehen kann, dem Kitesurfen.
Wie sieht euer Leben in zehn Jahren aus?
JUSTIN: Ich hoffe, dass ich in zehn Jahren
immer noch Skirennfahrer bin und weiterhin
Spass daran habe.
DANIEL: Da kann ich mich nur anschliessen.
Ich möchte definitiv noch lange Skirennfahrer
U RS I NA HAL L E R
sein!
Wo würde euer Traumhaus stehen?
JUSTIN: Die Berge im Wallis gefallen mir sehr
gut, weshalb ich mir ein Leben dort vorstellen
kann. Aber durch die vielen Reisen habe ich
auch gesehen, dass ein Leben anderswo seinen Reiz haben kann, weshalb ich mich im
Moment noch nicht festlegen könnte.
DANIEL: Am liebsten hätte ich zwei Häuser.
Eins bei mir zu Hause im Val Ferret. Und ein
zweites Haus am Meer wäre nicht schlecht,
MÄ R Z/ A P R IL 2 0 1 6
11
SPORT/EVENTS
STAR WAYS
Was haben David Hablützel,
Alexandra Hasler, Michael Schärer
und Ladina Jenny gemeinsam?
Sie alle sind Snowboarder, sie alle
haben in den vergangenen zwei
Jahren mit internationalen Bestresultaten auf sich aufmerksam
gemacht und sie alle haben ihre
ersten Wettkampferfahrungen
unter anderem auf der Audi
Snowboard Series gesammelt.
12
MÄ R Z/ A PR I L 201 6
Die nationale Snowboardtour hat zum Ziel,
junge aufstrebende Talente zu fördern und an
die Spitze zu begleiten. Die Tour hat sich in
den letzten sechs Jahren als Plattform und
Sprungbrett etabliert und bereits mehrere
Talente an die Spitze gebracht – wie unter
anderem diese Beispiele zeigen.
In ganz Europa beachtet
Natürlich sind Wettkampferfolge im Juniorenalter keine Garantie für spätere Top-Resultate. Zahlreiche interne und externe Faktoren beeinflussen den Karriereverlauf der
jungen Sportler. Insbesondere beim Snowboarden scheint wichtig, den Spass an der
eigenen Sportart niemals zu verlieren. In den
meisten Fällen spielen das schulische und
private Umfeld sowie die Coaches eine wichtige Rolle. Die Wettkampfstruktur ist nur ein
Teil der umfassenden Nachwuchsförderung
– aber ein wichtiger, wie Sacha Giger, Disziplinenchef Snowboard bei Swiss-Ski betont:
«Die Audi Snowboard Series bilden die Grundlage vom Snowboard-Leistungssport in der
Schweiz und sind daher enorm wichtig für die
Nachwuchsförderung von Swiss Snowboard.»
FOTOS: DOMIN IC STEINMA NN / R OMAN EGGENBER GER / KEYSTON E
DIE WEGE DER STARS
SPORT/EVENTS
Die Audi Snowboard Series haben
schon einige junge Talente auf dem
Weg nach oben begleitet.
. . . und an den Olympischen Spielen 2014
in Sotschi – hier mit Olympiasieger
Iouri Podladtchikov (links).
David Hablützel
am Halfpipe Open 2011
in Davos . . .
Dank dem Wettkampfangebot von regionalen
Eventklassikern über die gut besuchten
Schweizermeisterschaften bis hin zum Europacup können Schweizer Talente bereits in
den heimischen Wintersport-Resorts bis auf
eine Stufe unterhalb des Weltcups herangeführt werden.
Dieses Modell zieht immer wieder auch internationale Fahrer an. «Das Engagement von
Audi für die Snowboard Events in der Schweiz
wird in ganz Europa beachtet und beneidet»,
weiss Giger dankbar.
Audi Snowboard Series als Talentschmiede
Beispiele für erfolgreiche Wege via die Audi
Snowboard Series gibt es zuhauf: Die AlpinSnowboarderin Ladina Jenny siegte beispielsweise 2012 noch am Parallelslalom
Open in Davos. In dieser Saison hat die mittlerweile 22-jährige Ostschweizerin bereits
zweimal den Sprung auf das Weltcuppodest
geschafft. Oder Michael Schärer: Der Berner
Oberländer Freestyler gewann 2014 das Slopestyle Open in Grindelwald – vor Jonas Bösiger und Dario Burch notabene. Bösiger
holte sich in der darauffolgenden Saison seinen ersten Weltcuppodestplatz und Burch
stand 2016 beim grössten Snowboardevent
Europas, dem LAAX OPEN, als einziger
Schweizer im Slopestyle-Final. Schärer selber wurde knapp zwei Monate später Juniorenweltmeister im Slopestyle und gewann
Bronze in der Halfpipe. Auch die Berner
Snowboardcrosserin Alexandra Hasler hat
einen erfolgreichen Werdegang über die Audi
Snowboard Series hinter sich. Nachdem sie
2012 noch als 14-Jährige den dritten Rang am
SBX Open in Veysonnaz erreichte, wird sie in
diesem Jahr gleichenorts als Weltcupfahrerin
am Start sein. «Die Audi Snowboard Series
motivieren mich, an meinem Traum festzuhalten: eines Tages in der Weltspitze mitzufahren», sagte Hasler noch im vergangenen
Winter, nachdem sie den Europacup an der
Lenk gewonnen hat.
David Hablützel lernte auf Tour spätere
Teambuddies kennen
Das Paradebeispiel für den Sprung über die
Audi Snowboard Series mitten in die Welt-
spitze bleibt aber immer noch David Hablützel: Der Zürcher Freestyle-Spezialist konnte
in der ersten Saison der Audi Snowboard
Series 2010/2011 die Gesamtwertung für sich
entscheiden. An den Olympischen Spielen
2014 in Sotschi landete der damals knapp
18-Jährige auf dem fünften Platz in der Halfpipe – unmittelbar hinter der weltweiten
Snowboard-Ikone Shaun White. Hablützel,
der auch in dieser Saison mit Rang drei am
LAAX OPEN überzeugte, sagt rückblickend:
«Die Audi Snowboard Series waren meine
ersten Wettkämpfe und da bin ich auch einige
Zeit mitgefahren. Durch die Snowboard Tour
habe ich meine späteren Teambuddies schon
sehr früh kennen gelernt; diese waren schon
dort eine starke Konkurrenz!»
Wetten, dass in ein paar Jahren die Namen
Wendelin Gauger, Elias Rupp, Berenice Wicki,
Aline Albrecht und Mischa Stähli auch in
internationalen Ranglisten weit vorne aufDAV I D HÜ RZ E L E R
tauchen?
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13
S T I F T U N G PA SS I O N S C H N E E S P O R T
FAMILIE HARTWEG:
EIN LEBEN FÜR DEN BIATHLON
Schon auf den ersten Blick ist klar, dass sich bei den Hartwegs alles um
den Sport dreht: Die Garage ist voller Ski in allen Variationen: Langlaufski,
Tourenski, Carvingski, dazu passende Stöcke, Schuhwerk, Skihelme. Ganz
hinten in einer Ecke lehnt ein Gewehr. Willkommen bei der fünfköpfigen
Familie Hartweg, die eine grosse Leidenschaft teilt.
2
1
An diesem doch eher trüben, windigen
Mittwochnachmittag sind von den insgesamt
fünf Familienmitgliedern nur zwei zuhause:
Michael Hartweg und das siebenjährige Nesthäkchen Leonie. Sohn Niklas, 16 Jahre alt,
bereitet sich auf den Engelberger Nachtsprint
vor. Mutter Carola weilt mit der ältesten Tochter Julia (18) für drei Wochen in Kanada, wo
sie sich eine Heilung von Julias hartnäckiger
Schienbeinentzündung erhoffen. Während
Leonie Papierflieger um Papierflieger produziert, erzählt Michael Hartweg, woher es
kommt, dass sich in seiner Familie alles um
Biathlon dreht.
14
MÄ R Z/ A PR I L 201 6
Michael Hartweg ist nicht nur Mitglied im
Stiftungsrat der Stiftung Passion Schneesport, der Nachwuchsstiftung für den Schweizer Schneesport, sondern auch Verwaltungsratspräsident der Biathlonarena Lenzerheide
AG, welche die Biathlonarena Lantsch/Lenz,
das grösste Biathlonstadion der Schweiz, betreibt. Seine Frau Carola, eine studierte
Sportwissenschaftlerin, ist die treibende
Kraft im Biathlonstützpunkt Ostschweiz, welcher auf der Biathlonanlage Lantsch/Lenz
zuhause ist und sich der Förderung des
Biathlonnachwuchses verschrieben hat.
Sohn Niklas ist einer der stärksten und er-
folgreichsten Nachwuchs-Biathleten der
Schweiz. Auch Tochter Julia konnte vor ihrer
Verletzung zahlreiche nationale Erfolge im
Biathlon verbuchen. Ist Biathlon damit DAS
Lieblingsgesprächsthema der Familie Hartweg am Frühstückstisch? Michael Hartweg
lacht: «Es ist schon so, der Sport, und damit
meine ich nicht nur Biathlon, hat in unserer
Familie einen grossen Stellenwert. So drehen
sich die meisten Gespräche um dieses Thema
oder dann um die Schule.» Schliesslich besuchen sowohl Sohn Niklas wie Tochter Julia
die Sportmittelschule Engelberg – und verfolgen mit viel Ehrgeiz und grossem Einsatz
ihr Ziel, dereinst im Biathlon an die Weltspitze vorzustossen.
Woher rührt indes diese Leidenschaft für
Biathlon? Michael Hartweg und seine Frau
Carola kommen beide aus dem Triathlon,
welcher genauso wie Biathlon eine Komplexsportart ist. Diese Affinität für komplexe
Sportarten ist sicher einer der Gründe, warum sich der studierte Diplomwirtschaftsingenieur heute für die Entwicklung und Professionalisierung dieser faszinierenden Sportart
in der Schweiz einsetzt – mit viel Herzblut und
Leidenschaft – und das obschon er selber nie
S T I F T U N G PA SS I O N S C H N E E S P O R T
1 Niklas Hartweg ist eine der grossen Nachwuchshoffnungen im Schweizer Biathlon
und konnte auf Jugendstufe schon zahlreiche
Erfolge verbuchen.
2 Dereinst soll die Biathlonarena Lenzerheide
Austragungsort von Weltcups sein. Familie
Hartweg hilft auch mit privaten Mitteln mit,
den Ausbau der dafür notwendigen
Infrastruktur zu finanzieren.
3 Familie Hartweg teilt eine grosse Leidenschaft: den Biathlonsport. V.l.n.r.: Carola
Hartweg, Tochter Julia, Michael Hartweg.
4 Die Biathlonbegeisterung der Schweizer im
Visier: Michael Hartweg ist überzeugt, dass in
der Schweizer Bevölkerung eine noch bisher
ungeweckte Begeisterung für den Biathlonsport schlummert.
FOTOS: ZVG.
3
Biathlon gemacht hat. «Ausserdem kommt
man in Deutschland, woher Carola und ich
stammen, um Biathlon kaum herum.» Dort
würden jeweils weit über 100 000 Zuschauer
zu den Weltcups pilgern, und die TV-Übertragungen erzielen Traumquoten. Ein weiterer Grund seien die Kinder. «Unsere Kinder
sind mit Triathlon gross geworden. Anlässlich
eines Trainingslagers in Goms haben Julia
und Niklas spontan an einer Biathlon Kidz
Trophy teilgenommen. Vor allem Julia war
sogleich begeistert von dieser komplexen
Sportart, welche den gesamten Körper fordert und bei welcher vor allem Ausdauer und
Präzision gefragt sind.»
Ein Haken hatte das Ganze jedoch: von den
Medien und einem grossen Teil der Bevölkerung ignoriert, fristete die Disziplin Biathlon
zu jenem Zeitpunkt ein regelrechtes Mauerblümchendasein. Es fehlte an der Infrastruktur, von Nachwuchsstrukturen ganz zu
schweigen. Also war Eigeninitiative gefragt
– für den Mitbegründer der Firma Leonteq
kein Problem: Gemeinsam mit zwei anderen
interessierten und bereits aktiven Familien
bauten er und seine Frau im SC Einsiedeln ein
Biathlonteam auf. Das war vor vier Jahren.
Schliesslich entschied sich auch Niklas,
dannzumal ein talentierter Skirennfahrer und
Triathlet, zum Biathlon zu wechseln – ein Entscheid, der sich bezahlt machen sollte. Denn
heute gilt Niklas Hartweg als ein vielversprechendes und erfolgreiches Biathlontalent,
an welchem auf nationaler Ebene in seiner
Alterskategorie kein Weg vorbeiführt.
Der Stellenwert des Biathlons hat sich in der
Zwischenzeit markant geändert – dies ist
4
primär auf Benjamin Wegers Erfolge im Weltcup und Selina Gasparins Olympiasilbermedaille zurückzuführen; beides half, dem
Biathlon auch in der Schweiz eine mediale
Plattform zu geben und damit zum Aufschwung zu verhelfen. Ein Ausdruck dieses
Aufschwungs ist die Biathlon Arena Lenzerheide, die 2013 eröffnet wurde. Michael Hartweg kommt ins Schwärmen: «Mit der Biathlonarena Lenzerheide verfügen wir heute
über eine top Infrastruktur an einer top Lage,
eingebettet in eine harmonische Landschaft
und ideal erreichbar. Als wir vor etwa eineinhalb Jahren angefragt wurden, den Ausbau
der bestehenden Infrastruktur mitzufinanzieren mit dem Ziel, dass die Biathlonarena bis
Ende 2016 die A-Lizenz erhält und damit die
Möglichkeit, in Zukunft auch Grossveranstaltungen durchzuführen, mussten wir als biathlonbegeisterte Familie nicht lange überlegen.»
Mit ihrem Engagement wollen die Hartwegs
nicht nur Weltcupanlässe und eines Tages
vielleicht sogar auch eine Weltmeisterschaft
in die Schweiz holen. Sondern auch einen
wesentlichen Beitrag zur Nachwuchsförderung im Schweizer Biathlonsport leisten. «Es
ist wichtig, heute schon damit zu beginnen,
die Lücke hinter den aktuellen Weltcupathleten zu füllen. Das heisst, es müssen jetzt die
richtigen Initiativen ergriffen werden.» Der
Anfang dazu ist mit dem Biathlonstützpunkt
Ostschweiz gemacht, welcher im Juni letzten
Jahres ins Leben gerufen wurde. Im Fokus
des BSO steht die Nachwuchsförderung. Initiatorin dieses überregionalen Nachwuchsstützpunktes ist Carola Hartweg. Sie leitet
den BSO heute gemeinsam mit Ivan Lechthaler.
Eine letzte Frage: Was erhoffen Sie sich
eigentlich von Ihrem Engagement zugunsten
des Biathlonsports? «Es gibt Sachen, die
schreien geradezu nach Erfolg. Biathlon ist so
ein Fall», erklärt Michael Hartweg. Es könne
doch einfach nicht sein, dass Biathlon hierzulande noch immer ein Schattendasein friste:
«Ausgerechnet in der Schweiz mit ihrer Tradition im Schiesssport sowie als Wintersportnation!» Fast dünkt es einen, als wolle der
gebürtige Deutsche die Schweiz zu ihrem
Glück zwingen. Michael Hartweg lacht: «Ich
bin überzeugt, dass sich auch die Schweizer
für Biathlon begeistern lassen; es geht uns
einzig darum, diese schlummernde Biathlonbegeisterung zu wecken.»
P.S.: Den Engelberger Nachtsprint hat Niklas
D I ANA F ÄH
Hartweg übrigens gewonnen.
STIFTUN G PASSION SCHN EES PORT
Neben der direkten finanziellen Unterstützung von
Nachwuchsathleten, liegt der Fokus der Stiftung
auf der Strukturförderung in den Regionalverbänden sowie der Unterstützung von ausgewählten
Nachwuchs- und Breitensportprojekten.
www.passionschneesport.ch
Spenden an:
Stiftung Passion Schneesport
3074 Muri b. Bern
Raiffeisenbank Bern
IBAN CH13 8148 8000 0064 5303 6
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BREITENSPORT
1
LEGENDEN,
KÖNIGE
UND EINE
EINHEIMISCHE
VORFAHRERIN
4
5
7
8
Eine geballte Ladung Ski-Action
erlebte Hoch-Ybrig vom 6. bis
7. Februar 2016. Während am
Samstag 460 Nachwuchsfahrer am
Grand Prix Migros um die schnellsten
Zeiten kämpften, vergnügten sich am
Sonntag 300 angemeldete Familien
am Famigros Ski Day auf und neben
der Piste. Mit der Anwesenheit vieler
bekannter Gesichter endet das
Skifest für Jung und Alt als unvergessliches Erlebnis. Das Hoch-YbrigWochenende in Bildern.
1
❞
Ein tolles Plauschrennen
für die gesamte Familie!
Und das in einem
ungezwungenen Rahmen.
Skilegende Vreni Schneider
über den Famigros Ski Day.
4
7
16
MÄ R Z/ A PR I L 201 6
8
BREITENSPORT
2
❞
3
Für uns ist es natürlich eine
grosse Ehre, dass sich Wendy
trotz ihres gedrängten Kalenders
die Zeit nimmt und ihren Fans
fleissig Autogramme verteilt!
OK-Präsident Paul Romer über die
Anwesenheit des Skistars Wendy Holdener.
6
FOTOS: FRA NZ F ELDMA NN U ND ALPHA FOTO
9
1 Die einheimische Wendy Holdener zeigte
als Vorfahrerin auf ihrer Heimpiste den
schnellsten Weg ins Ziel.
2 Wie die Grössten kurven die Kleinsten um
die Minirace-Tore.
3 Treffpunkt und Verweilort: Das SponsorenVillage oberhalb der Bergstation.
4 Im Gleichschritt durch den FamigrosParcours.
5 Topaktuelles Skimaterial von Blizzard und
Nordica: Bei den zwei Skipartnern können
alle die neusten Ski-Modelle gratis testen.
6 Ein Moment für die Ewigkeit: Wendy
Holdener signiert den Helm eines Fans.
7 Objekt der Begierde: die Medaillen des Grand
Prix Migros sind das Ticket für das grosse
Finale in St. Moritz vom 1. bis 3. April 2016.
8 Slalomspezialistin Wendy Holdener und
Roman Rogenmoser, Projektleiter Grand Prix
Migros bei Swiss-Ski, gehören zu den ersten
Gratulanten der glücklichen WildcardGewinner.
9 Dem Skistar so nah! Verlegenes Lächeln
bei der jüngsten Kategorie.
10 Die Schnellsten der Ältesten, von links:
Patrick Hegner (Unteriberg), Raphael
Zuberbühler (Waldstatt), Morris Blom
(Samstagern).
10
2
3
5
6
9
10
1 Taktikbesprechung kurz vor dem Start bei
der Familie der ehemaligen Skirennfahrerin
Vreni Schneider.
2 Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann startet mit
seiner Familie, Frau Conny und Tochter Nina,
mit der Startnummer 9 in das Rennen.
3 Der Schwingerkönig auf der Piste: Jörg
Abderhalden und seine Frau Andrea mit den
Kindern Terry und Jill.
4 Yeeeeeaaaah!!! Der Famigros Ski Day
begeistert Gross und Klein.
5 Energieschub: Der letzte Schluck Rivella vor
dem Rennen.
6 Herausforderung abseits des Sägemehls:
Die zwei Schwinger Martin Grab und Jörg
Abderhalden während dem legendären
Swiss-Ski-WM-Spiel.
7 Gary Furrer, Direktor Breitensport Swiss-Ski,
und Tanja Uhlmann, Projektleiterin Famigros
Ski Day bei Swiss-Ski, ziehen die glücklichen
Wettbewerb-Gewinner.
8 Lobende Worte von Urs Lehmann für das
OK-Team.
9 Caesar Keller, Projektleiter Migros,
überreicht den Gutschein von Migros Ferien
einer ausgelosten Familie.
10 Die vielen Helfer des Skiclubs Altendorf
und Siebnen verteilen an der Talstation
die Teilnehmergeschenke.
MÄ R Z/ A P R IL 2 0 1 6
17
BREITENSPORT
VOM
STUNTMAN
BIS ZUM
NATURTALENT
Über hundert Dritt- und Viertklässler aus der Stadt Bern sind nach Grindelwald gereist,
um einen Tag im Schnee zu verbringen. Skipiste statt Schulzimmer –
das macht der Swisscom SnowDay möglich.
Uhr: «Wow, sind die Berge
hoch», staunt ein Mädchen mit
grossen Augen und Blick auf das imposante
Alpenpanorama. Ein Klassenkamerad drängelt sich vorbei. «Wetten, dass ich weiter
werfen kann als du», ruft er seinen Kollegen
zu und formt einen Schneeball. 123 Kinder
aus der Stadt Bern sind eben auf dem Parkplatz des Hotels Bodmi in Grindelwald eingetroffen. Die Hälfte wird heute erstmals auf
Skiern oder dem Snowboard stehen, viele von
ihnen waren noch nie in den Bergen. So wie
beispielsweise Santhosh. Der Zehnjährige
hat nicht gut geschlafen: «Ich war viel zu aufgeregt.» Er kann es kaum erwarten, seine Ski
und Skischuhe zu fassen. Das Material steht
feinsäuberlich aufgereiht bereit. Auch die
Helferinnen und Helfer, die den Mädchen und
Jungs beim Schuheanziehen zur Hand gehen,
stehen parat. Und sind sie bequem? «Ja, ich
fühle mich wohl», meint die neunjährige Natalie nach den ersten Schritten. Gemeinsam
mit vier andern Kindern versammelt sie sich
bei Karin, welche ihre Gruppe begrüsst: «Hallo, ich bin heute eure Skilehrerin.»
10:08
18
MÄ R Z/ A PR I L 201 6
Uhr: Die Znünipause ist fällig.
Mit geröteten Wangen sitzt Benet auf der Holztribüne und beisst herzhaft in
sein Sandwich. «Es hat leichter ausgesehen,
als es wirklich ist», lautet sein erstes Fazit. Er
hat sich extra fürs Skifahren eingeschrieben,
weil er sich erhofft hat, dass es einfacher ist
als Snowboarden. Doch der Neunjährige lässt
sich nicht entmutigen. Sein Ziel: Bögli fahren
können. In der ersten Stunde hat er bereits
gelernt, wie man bremst. «Wie ein Stück
Pizza», erklärt er mit vollem Mund und deutet
mit den Händen eine Spitze an. Bei Kamal will
das Bremsen nicht so klappen. Seine Priorität
liegt aber sowieso an einem andern Ort: «Ich
will Stunts lernen.» Sagt es und setzt sich
lässig die knallgelbe Sonnenbrille auf.
11:16
Uhr: Im Hüttli Bambini Blue
Prinz wird das Mittagessen
serviert. Aus Platzgründen verpflegen sich
die Schüler in Gruppen. Auf der Karte steht
Penne mit Tomatensauce. Da viele Kinder mit
Migrationshintergrund dabei sind, wird auf
Fleisch verzichtet. Während die Mädchen und
Jungs drinnen an Holztischen sitzen, stärken
sich die Ski- und Snowboardlehrer draussen
an der frischen Luft. Mit dabei ist auch Marianne Gasser, Tagesleiterin und Skilehrerin
von SchneeSport Selital. Obwohl sie es bedauert, dass der Swisscom SnowDay nicht
wie ursprünglich geplant im Selital stattfindet, schwärmt sie von Grindelwald: «Die Bodmi-Arena ist ein Paradies für Anfänger.» Es
sei immer wieder interessant, die unterschiedlichen Kindergruppen zu beobachten.
«Verglichen mit den letzten Jahren haben die
Schüler wieder mehr Respekt vor den Leitern», findet die junge Frau in roter Schneesportbekleidung.
12:30
BREITENSPORT
1
1 In professionellem Schneesportunterricht lernen die Kinder
Skifahren.
2 Auf dem Förderband erklimmen
auch Anfänger den Hügel.
3 Znünipause: Sport an der
frischen Luft macht hungrig.
4 Am Ende des Tages posieren
die Schüler glücklich für ein
Gruppenfoto.
2
4
3
Uhr: Auf dem Übungshang
herrscht reger Betrieb. Am
Förderband hat sich eine Schlange gebildet
– so viele kleine Ski- und Snowboardfahrer
wagen die Abfahrt von ganz oben. «Mein Ziel
mit dem Lift zu fahren, habe ich erreicht»,
freut sich Santhosh. Er geniesst es, sich im
Schnee zu bewegen anstatt in der Schulstube
zu büffeln. Auch Djellza ist die Freude am
Sport anzusehen. Ihre anfänglichen Zweifel
waren unbegründet, die Neunjährige ist ein
echtes Naturtalent. Mit verschränkten Armen
steht sie cool auf dem Förderband und verkündet stolz: «Ich bin von den Anfängern zu
den Fortgeschrittenen aufgestiegen.» Mit
einer Handbewegung winkt sie Natalie zu
sich. Die beiden Mädchen trippeln auf dem
Band vorwärts, um noch schneller auf den
Hügel zu kommen.
FOTOS: MA RKUS GRUN DER / SWISS- SKI
14:50
Uhr: Der Skitag neigt sich dem
Ende entgegen. Die letzte Abfahrt steht an. Kamal richtet seine Brille und
prüft die Stellung seiner Bretter. Der «Stuntman» hat einige, harmlose Stürze hinter sich.
Doch das trübt seine Laune nicht: «Ich könnte noch ewig so weitermachen.» Sein Teamkamerad bedauert ebenfalls, dass der Tag
schon vorbei ist. «Es war ein super cooles
Erlebnis!», schwärmt Benet. Sagts und brettert den Hang hinunter. Zum Abschluss posieren die Berner Schüler mit den Organisatoren
zufrieden aber müde vor dem Eigergletscher
für ein Gruppenfoto. «Wir lieben SchneeR EG UL A L A ZZA R ETTI
sport!»
15:23
Von klein auf Skifahren ist heute keine
Selbstverständlichkeit mehr. Viele
Kinder – besonders solche, die in der
Stadt aufwachsen oder aufgrund
ihres Migrationshintergrunds wenig
bis keinen Bezug zum Schneesport
haben – standen noch nie auf einer
Skipiste. Da kommen die Swisscom
SnowDays ins Spiel, welche in Zusammenarbeit mit der Schneesportinitiative Schweiz durchgeführt werden. Rund 7000 Schülerinnen und
Schüler aus 26 Schweizer Städten
profitieren im Verlauf des Winters von
einem solchen Schneesporttag, der
nur dank der grossen Unterstützung
von Seilbahnen, Schneesportschulen
und Sporthändlern realisiert werden
kann.
MÄ R Z/ A P R IL 2 0 1 6
19
BREITENSPORT
An den Audi
Snowboard Kids Days
lernen die Kinder
wichtige Basics.
100%
SPASS-GARANTIE
Talstation. Neugierig schauen sich die
Teilnehmer um. Man begrüsst sich, wechselt
die ersten paar Sätze. Doch sobald der Tagesleiter das Wort ergreift, huschen die Blicke zu
ihm hinauf. Gebannt hören die Kids und deren
Eltern dem Leiter zu. Kurz wird geschildert,
was die Teilnehmer am Tag alles erleben
werden.
Insgesamt 20 Audi Snowboard Kids Days und 16
Freeski Kids Days werden während dem ganzen
Winter in allen Regionen der Schweiz angeboten.
Die Teilnahme ist kostenlos. Nur das vergünstigte Liftticket und die Verpflegung bezahlen die
Kids selber.
Die wichtigsten Informationen sind gesagt
und die gestellten Fragen geklärt: Der Tag
kann beginnen! Während die Eltern einigen
freien Stunden entgegenschauen, zieht sich
der Nachwuchs das Erkennungs-T-Shirt
über, verstaut die Tageskarte in der Jackentasche und montiert seine Skier oder sein
Snowboard. Dank Aufwärmspiel ist nun auch
die Muskulatur auf Betriebstemperatur. Die
ersten Fahrten auf der Piste werden vor den
wachsamen Augen der Leiter vollführt.
Schliesslich sollen die Jugendlichen den Tag
in gleich starken Gruppen mit denselben Interessen verbringen und so viel wie möglich
profitieren können.
Egal ob blutiger Anfänger oder bereits mutigere
Kids: Alle begeisterten Snowboard- und Freeskifans sind eingeladen, an den Days teilzunehmen. Echte Pros zeigen den Kindern und Jugendlichen neue Tricks, feilen zusammen an den
Skills oder erklären, wie die Steilwandkurve
besser gefahren werden kann.
Mit Freude und Leidenschaft geben die Coaches
den lernhungrigen Kids Tipps und Tricks weiter.
20
MÄ R Z/ A PR I L 201 6
Die geübten Augen der professionellen Coaches sehen schnell, was aus jedem Einzelnen
im Park, auf der Piste oder in der Pipe heraus-
zuholen ist. Viele der anfänglich ruhigen und
zurückhaltenden Kinder entwickeln sich
schon bald zu aufgestellten und mutigen
Ridern!
Pure Begeisterung
Bergrestaurant. Die ersten Übungsrunden
sind durch. Zeit, um die knurrenden Mägen zu
füllen. Die Kinder möchten den dazustossenden Eltern am liebsten von jeder einzelnen
Fahrt und jedem neu gelernten Trick erzählen! «Sooo cool!», tönt es aus jeder Ecke des
Restaurants.
Nicht selten kommt es vor, dass die Organisatoren Anrufe von besorgten Eltern erhalten. Sie
wissen nicht, ob ihr Kind mit den anderen mithalten könne. Doch die Entwarnung folgt allerspätestens, wenn die Kinder mit grosser Begeisterung über das Erlebte berichten. Für jede
Stufe ist was dabei. Ausnahmslos.
Im gleichen Stil wie am Morgen gehts am
Nachmittag weiter. Bis zum Schluss und weit
darüber hinaus geben die Coaches den lernhungrigen Kids Tipps und Tricks weiter. Denn
um den Kindern die Begeisterung an der Bewegung und dem Schnee weiterzugeben, gibt
es keine Zeitbeschränkung.
Die Kids Days – Nachwuchs sichern und fördern. Mit Freude und Leidenschaft.
SA B R I NA AE BI S C HE R
FOTOS: SWISS-SN OWBOARD/SWI SS-SKI
Wer Freude am Boarden hat oder gerne auf
den Freeskis den Schnee durchpflügt, der
blüht an den Swiss Freeski Kids Days und
den Audi Snowboard Kids Days so richtig auf.
Zusammen mit den Regionen organisiert
Swiss-Ski und Swiss-Snowboard die
Plauschtage für die nächste Generation – Ein
ungezwungener Tag zusammen mit vielen
Gleichgesinnten. Unterwegs an einem Kids
Day.
KURZ UND BÜNDIG
VIERMA L DAUM EN HO CH
Vier Fragen an die Cover-Familie des Famigros
Ski Days 2016
Familie Furter, in dieser Saison zieren Sie das
Cover des Famigros Ski Days. Sie strahlen von
über rund 70 000 Booklets, 345 000 Tragtaschen
und sogar von einer Gondel im Hoch-Ybrig. Was
für Reaktionen haben Sie aus Ihrem Freundeskreis erhalten?
Sehr schöne! Viele haben uns auf den Broschüren,
in der Migros-Zeitung oder in der Schweizer Illustrierten wiedererkannt. Auch wir finden es ein gelungenes Familienbild, wir sind sehr zufrieden
damit. Das Foto entstand vergangenes Jahr am
Famigros Ski Day in Braunwald. Es herrschte eine
gute Stimmung, tolles Wetter und wir hatten eine
Menge Spass – an diesem Sonntag passte einfach
alles.
Wenn Sie gewusst hätten, dass genau Ihr Bild vom
Famigros Ski Day Team zum Cover gewählt wird:
Was hätten Sie anders gemacht?
Nichts! Denn genau das Spontane widerspiegelt
den Event perfekt. Wenn, dann vielleicht nur ein
kleines Detail: Wahrscheinlich hätten wir die Skibrillen der Kinder abgenommen.
Über die gesamte Wintersaison fährt im HochYbrig eine Gondel mit dem Famigros Ski Day und
dem Grand Prix Migros Cover rauf und runter.
Haben Sie diese auch schon live gesehen?
Leider hatten wir noch keine Gelegenheit dazu.
Aber wir werden bestimmt noch in den Hoch-Ybrig
fahren, um die Gondel anzuschauen und Ski fahren
zu gehen. Schliesslich ist man nicht alle Tage auf
einer so grossen Gondel abgebildet. ((lachen))
Sowohl letztes als auch dieses Jahr profitierten
Sie vom tollen Angebot des Famigros Ski Days.
Was gefällt Ihnen daran besonders gut?
A M «F REIEN FAL L »
MIT S K IS TAR S ANDR O VI LE TTA
WER D E A MATEUR- SCH WEIZERMEISTER/ IN SKI ALPIN :
A U F G E H T’ S IN S FREIBURGERLAN D
Die Cover-Familie Furter: Jürg, Nathalie, Janis und Monika.
Am 19. März 2016 ist es wieder soweit: Die vierten Amateur-Schweizermeistertitel werden in
Schwarzsee vergeben. Begib dich auf die FIS-homologierte Rennstrecke und werde Nachfolger
von Titelverteidiger Mike Oesch und Manuela
Kiener.
Wie in den vergangenen Jahren, darf man sich auch
in diesem Winter auf heisse Titelkämpfe freuen! Die
Idee, den ambitionierteren Skirennfahrerinnen und
-fahrern mit Regionallizenz eine nationale Plattform zu bieten, wurde erstmals am 23. März 2013
unter der Federführung von Swiss-Ski in die Tat
umgesetzt. Für die SM qualifiziert sind sämtliche
Der Famigros Ski Day ist ein perfekter Erlebnistag
für die gesamte Familie. Ein idealer Familienausflug. Wir sind gemeinsam draussen, erleben einen
schönen Schneetag zu einem sensationellen Preis
und erhalten zudem noch ein Mittagessen und
viele Geschenke für die Kinder. Was will man mehr
– Familienskitag inklusive Skirennen. Zwei auf
einen Streich!
Podestfahrer der Gesamtwertung der regionalen
Riesenslalom-Meisterschaften sowie alle Wettkämpfer, die mindestens vier Starts bei regionalen
A- oder B-Rennen vorweisen können. Sei auch du
im Freiburgerland dabei und fahre um Preise im
Gesamtwert von 15 000 Franken.
Nach einem spannenden Rennen lässt die Skifamilie den Tag in der Hostellerie am Schwarzsee ausklingen. Für musikalische Unterhaltung sorgt die
Partyband The Blackbirds aus Thun mit rockigem
Sixties- und Seventies-Sound.
Weitere Informationen zu den Amateur-Schweizermeisterschaften: www.swiss-ski.ch
FOTOS: FRA NZ F ELDMANN /PON TRESIN A TOURI SMUS/ZVG.
Selfie auf 3000 Metern über Meer und erst noch
mit Olympiasieger Sandro Viletta.
Vor 75 Jahren fand das allererste Schweizer Jugendskilager in Pontresina statt. Heute reisen jährlich 600 Jugendliche an die Lenk ins Juskila zum
Skifahren, Snowboarden und Langlaufen. Anlässlich des Jubiläums hat Pontresina Anfang Februar
über 30 Jugendliche aus der ganzen Schweiz in ein
exklusives Schneesportlager eingeladen.
Eines der Highlights für die Teilnehmer war das
Treffen mit dem Kombinations-Olympia-Sieger
Sandro Viletta: Die Jugendlichen besichtigten zusammen mit dem Skistar den Start der spektakulären St. Moritzer Herren-Abfahrtspiste, den
«Freien Fall». In diesem Hang mit 100 Prozent
Gefälle beschleunigen die Athleten in sechs Sekunden auf atemberaubende 140 km/h. Spätestens am
Start in schwindelerregender Höhe ist allen Teilnehmer bewusst geworden, was der «Freie Fall»
bedeutet. «Das ist viel steiler als ich erwartet habe.
Da könnte ich nie runterfahren!» meinte eine der
Lagerteilnehmerinnen ehrfürchtig.
Mike Oesch, Amateur-Schweizermeister 2015
H ERZLICH WILLKOMMEN !
Mitglieder:
Neue Ski-Clubs bei Swiss-Ski aufgenommen
Die zwei Ski-Clubs «Ski-Team Philippe Roux» und
«Telemark Academy Club Sion» wurden per 28.
Januar 2016 bei Swiss-Ski aufgenommen. Herzlich
willkommen in der Schneesport-Familie!
www.ski-team-verbier.ch
www.esss.ch
MÄ R Z/ A P R IL 2 0 1 6
21
AGENDA
12. März
SWISS FR EES K I TO UR H I LL
JA M
Buochs
www.swissfreeski.ch
12./13. März
W ELTCUP SKI AL PIN DA M EN
Lenzerheide
www.weltcup-lenzerheide.ch
12./13. März
AU DI S K ICR O SS TOUR
( J U N IOR EN S M & FIS
UN D O P EN)
Zweisimmen
www.audiskicross.ch
12./13. März
H E LVE TIA NO R D IC T R OP H Y
L A N GLAUF ( FINAL )
Lötschental
www.swiss-ski.ch
13. März
4 8 . EN GADIN SKIM AR AT H O N
Maloja
www.engadin-skimarathon.ch
13. März
KID S S K I- UND SNOW B OA R D C ROSS
Hoch-Ybrig
www.audisnowboardseries.ch
www.audiskicross.ch
13. März
FA MIG RO S S K I DAY
Braunwald
www.famigros-ski-day.ch
13. März
KID S S NOW B OAR DCR O SS
Hoch-Ybrig
www.audisnowboardseries.ch
22
MÄ R Z/ A PR I L 201 6
13. März
G R A ND P R I X M I G R O S
Savognin
www.gp-migros.ch
14.–20. März
WELTC U P SK I A LP I N DAMEN
U ND H ER R EN
St. Moritz
www.skiworldcup.st.moritz.ch
20. März
OPEN & JUN IOR- FIS
Lenk
www.audisnowboardseries.ch
20. März
MASTERS SM LAN GLAUF
Klosters
www.swiss-ski.ch
20. März
FAMIGROS SKI DAY
Col des Mosses
www.famigros-ski-day.ch
16.–18. März
FI S WO R LD C U P TE LEMARK
Mürren
www.schilthorn.ch
18./19. März
EU R O PAC U P
SNOWB OA R D C R O SS
Lenk
www.audisnowboardseries.ch
18.–20. März
SWI SS C U P SM
Zweisimmen
www.swiss-ski.ch
19. März
G R A ND P R I X M I G R O S
Nendaz
www.gp-migros.ch
19. März
FA M I G R O S SK I DAY
Meiringen-Hasliberg
www.famigros-ski-day.ch
19. März
A LP I NE A M ATEU R -SC H WEIZER -M EI STE R SC H A FTEN
Schwarzsee
www.scschwarzsee.ch
19./20. März
SWI SS FR EESK I TO U R OPEN
Crans-Montana
www.swissfreeski.ch
1.–3. April
GRAN D PRIX MIGROS FI NALE
St. Moritz
www.gp-migros.ch
25. März
KIDS SKI- UN D SN OWBOARDCROSS
Lenk
www.audisnowboardseries.ch
www.audiskicross.ch
26. März
MEGA BAN KED SLALOM
Gstaad
www.audisnowboardseries.ch
26. März
SWISS CUP (FIN ALE)
Langis
www.swiss-ski.ch
26. März
FAMIGROS SKI DAY
Wildhaus
www.famigros-ski-day.ch
2./3. April
SN OWBOARDCROSS SM
Saas Fee
www.audisnowboardseries.ch
2.–6. April
ALPIN SM
Veysonnaz
www.swiss-ski.ch
3. April
KIDS SN OWBOARDCROSS
Melchsee-Frutt
www.audisnowboardseries.ch
3. April
KIDS SKI- & SN OWBOARDCROSS TOURFIN A L
Melchsee-Frutt
www.audisnowboardseries.ch
www.audiskicross.ch
3. April
FAMIGROS SKI DAY
Morgins
www.famigros-ski-day.ch
26.-27. März
LEON TEQ BIATH LON CUP
Realp
www.swiss-ski.ch
1.–3. April
AUDI SKICROSS TOUR
(OPEN , SM,
TOURFIN ALE)
Saas-Fee
www.audiskicross.ch
19.–23. April
SWISS FREESKI TOUR OPEN &
FREESTYLE CH AMPS
Corvatsch
www.swissfreeski.ch
AUS SCHNEE WIRD SAND
Die einen geniessen die Ostertage im
Schnee, die anderen haben von den Ski
bereits aufs Bike oder Rennrad umgesattelt. Beispielsweise die Saison des
Aktivferienveranstalters Bikeholiday, der
zur Ferienverein-Hotelgruppe gehört,
startete Mitte März.
Fotos: zVg.
In den Resorts Giverola und Tirreno, an der
Costa Brava und auf Sardinien, steht eine breite Palette von Sportferien zur Wahl. Die Angebote sind so vielseitig wie die Gäste: Spitzenathleten von Swiss-Ski, Swiss Triathlon, der
EHC Biel-Bienne, mehrere Beachsoccer-Nationalmannschaften u.a.m. sowie zahlreiche
Hobby- und Genusssportler. Frauen, Männer,
Singles, Paare und Familien fühlen sich gleichermassen wohl und können ihre Leidenschaft für den Sport ausleben.
GROSSE INVESTITIONEN
Die zwei Resorts liegen direkt am Meer und
verfügen über viele erlebniswerte Facetten:
Grosszügige Badelandschaften, vielseitige
Sportinfrastruktur, kompetente Betreuung
für Kinder sowie preisgekrönte HalbpensionBuffets und lauschige Strandrestaurants.
Sie wurden mehrfach ausgezeichnet von HolidayCheck, der führenden Hotel-Bewertungsplattform. Das soll so bleiben: Während den
RABATT
CHF 100.–
Wintermonaten errichtete die FerienvereinHotelgruppe an der Costa Brava ein professionelles Beachsoccer-Feld sowie drei Tennisplätze mit dem topmodernen Easy-Clay-Sandbelag.
Im Tirreno Resort wurden 52 Appartements
umgebaut und mit sardischen Materialien aufgepeppt.
SPEZIALANGEBOT
FÜR SWISS-SKI-MITGLIEDER
Swiss-Ski-Mitglieder erhalten einen Rabatt
von CHF 100.– auf eine Pauschalreise ins
Giverola Resort oder Tirreno Resort.
Infos: www.Ferienverein.ch/swiss-ski
ADVERTORIAL
MÄRZ/APRIL 2016 SNOWACTIVE
23
MAGAZIN
50 JAHRE WALALPRIESENSLALOM
Das legendäre Frühjahrsrennen mit dem einzigartigen Panoramablick und dem sagenhaften Berggeist jubiliert am 23./24. April.
Majestätische Berge wie das Matterhorn haben
eine magische Strahlkraft. So ein Berg ist das
Stockhorn, hoch über Thun. An dessen nördlicher Flanke trohnt der Walalpgrat (1920 Meter). Hier ist der Start und führt steil neben der
rustikalen Berghütte Ober Baach hinab ins
Ziel. Der mannshohe Triebschnee bleibt im
couloir-ähnlichen Gelände bis weit ins Frühjahr und ermöglicht so ein genussvolles Sulzschneerennen.
Zur ersten Austragung des «Walalpers» am 23.
April im Kriegsjahr 1944 schrieb der ClubChronist Kurt Lüthi: «Um fünf Uhr bewegte sich
eine geschlossene Kolonne per Fahrrad (keine
Autos – Benzin war rationiert) in Richtung
Oberstocken. Beim damals schon steilen Aufstieg musste jeder Teilnehmer die Knebel für
sein Tor selber zusammensuchen . . .» Der rund
dreistündige Aufstieg ab Oberstocken ist geblieben. Torflaggen und klaglose Zeitmessung
sind inzwischen à jour. Wer vom legendären
«Walalpgeist» erfasst wurde, kehrt immer wieder an den Thuner Hausberg zurück. Bekannte
Skigrössen aus der ganzen Schweiz zieren das
goldene Walalpbuch. Darunter Leute wie Martin Rufener und Thomas Stauffer, die im heutigen Weltcup-Zirkus führend dabei sind. Wetterbedingt konnte der RS nicht in jedem Jahr
durchgeführt werden.
Foto: Samuel Ryter
A B G E FA H R E N
Mit viel Begeisterung bereitet der Skiclub Thun
– heutiger Name Snow Sports Thun – das Jubiläum 2016 vor und freut sich auf eine grosse
Teilnahme aus der ganzen Schweiz. Auch
Schlachtenbummler sind willkommen!
Anmeldung/Auskunft:
www.snowsportsthun.ch, OK-Präsident:
Patrick Stettler, Telefon 079 848 62 32,
Wettkampfleiter: Thomas Rüegsegger.
DA R I O C O LO G N A F U N PA R C O U R S
LANGLAUFSPASS FÜR KIDS IN LES PRÉS-D‘ORVIN
bedeckten Matten von Les Prés-d’Orvin im
Langlaufen versuchen durften.
Foto: Reto Venzin
Seit über zehn Jahren organisiert das OK der
Swisscom Nordic Days in Les Prés-d’Orvin Skilanglauf-Schnuppertage für Schulen aus der
Region. Hinter dem Projekt steht die Abteilung
Breitensport von Swiss-Ski.
Neben der Vermittlung der Grundtechnik steht
der Spass im Vordergrund. Unterrichtet werden die Kinder von Langlauflehrern und J+SLeitern aus der Region Grenchen und Biel. In
diesem Jahr nahmen 18 Schulklassen teil. Das
sind rund 320 Kinder, die sich auf den schnee-
Wird Langlauf von den Erwachsenen oft als
strenge Sportart taxiert, war von den Kindern
nie etwas in dieser Richtung zu hören. Dafür
hörte man Ausdrücke wie: «cool», «macht mir
Spass», «ich möchte noch nicht aufhören» usw.
Bestimmt wird den meisten Kindern dieser Tag
auf den Langlaufski noch lange in Erinnerung
bleiben. Übrigens: Auf Nachfrage konnten nur
wenige den Namen eines aktuellen Schweizer
Alpinski-Stars nennen. Dario Cologna hingegen kannten fast alle.
EVOC UND ICEBREAKER
ON TOUR
Inspiriert durch eigene Erfahrungen und motiviert durch die eigenen Ansprüche entwickelt
und designt der Sporttaschenhersteller EVOC
Rucksäcke für spezifische Einsatzbereiche.
Waren es bislang Freeride-Rucksäcke mit integriertem, TÜV geprüftem Rückenprotektor
setzt EVOC nun den Focus mehr auf Performance orientierte Wintersportler und präsentiert auf dem internationalen Press Camp, zusammen mit dem Merinowolle Experten
ICEbreaker im Kleinwalsertal, Rucksäche für
Tourengeher. Als kleine, feine Outdoormarken, mit derselben Leidenschaft für hochwer-
24
SNOWACTIVE
MÄRZ/APRIL 2016
tiges Material, der Liebe zum Detail und dem
gleichen Teamspirit haben sich ICEbreaker
und EVOC gemeinsam mit ausgewählten internationalen Journalisten rund um den HOHEN
IFEN auf die Suche nach dem Jahrhundertwinter gemacht. Nach der Skitour bzw. Splitboardtour durch Schneegestöber und Windböen wurden die Teilnehmer mit feinsten
Turns in pulvrigem Neuschnee belohnt. Die
neuen EVOC Patrol Tourenrucksäcke überzeugten auch bei Schneefall mit ihren durchdachten Features, dem Schnellzugriff und dem
angenehmen Tragesystem. Den ultimative
«Stink-Test», den ICEbreaker mit seinem Mehrlagigen Merinowolle-Funktionsteilen, vorgeschlagen hat, hat bewiesen, dass die fair und
nachhaltig produzierte Funktionsbekleidung
aus Neuseeland einmal mehr hält, was sie verspricht.
SÜDTIROL
GIRO
WEIN-SKI-SAFARI
NOCH SICHERER
Auf 2000 Metern Höhe in Alta
Badia vor dem atemberaubenden
Panorama der Dolomiten findet
am 20. März die «Wein-Ski-Safari»
statt. Während die Skifahrer hier
sonst auf der bekanntesten SkiTagestour, der Sellaronda rund
um den Sellastock, unterwegs
sind, können sie bei der Safari von
Hütte zu Hütte fahren und jeweils
ein anderes Weinanbaugebiet
kennenlernen. Moritzino, I Tablá,
Piz Arlara, Bioch: Auf jeder Hütte
werden die feinsten Südtiroler
Rot- und Weissweine sowie Südtiroler Sekte präsentiert, dazu gibt
es Speck, Schüttelbrot und Käse.
Es wird empfohlen, mit Vorsicht
Ski zu fahren!
Giro präsentiert den sichersten
Helm, den das Unternehmen je
gebaut hat. Das Geheimnis des
neuen Avance MIPS: die ungewöhnliche Kombination aus hochwertigsten Materialien und neu
entwickelten Sicherheitstechnologien in einer Gesamtkonstruktion, welche Krafteinwirkungen
auf den Kopf effektiver als je zuvor
abschwächen.
Der Giro Avance MIPS wird zum
Herbstanfang 2016 in sechs verschiedenen Grössen und vier verschiedenen Farben im gut sortierten Fachhandel erhältlich sein.
Weitere Information auf:
giro.com/mips
Von Nordamerikaexperte
Bernhard Krieger
Mehr Infos auf:
www.altabadia.org/media/
Sciare-con-Gusto.pdf
UVEX
Fotos: zVg.
WECHSELHAFT
Die uvex sportstyle 810 vm passt
sich durch die variomatic-Technologie automatisch und stufenlos in
Sekundenbruchteilen wechselnden Lichtverhältnissen an. Bei
gleissender Sonne werden die Augen durch die dunkel getönten
Gläser vor grellem Licht geschützt,
Konturen werden scharf sichtbar.
Führt der Trail wenig später in den
Wald, klart die Brille sofort auf
und garantiert vollen Durchblick
auf schattige Wurzelpassagen
oder verblockte Spitzkehren. Ob
getönt oder klar, die Gläser verhindern zu 100 Prozent, dass
schädliche UVA-, UVB- oder UVCStrahlen ans Auge gelangen. Die
litemirror Technologie schützt vor
infraroter Strahlung. Neben
einem spektakulär weiten Sichtfeld bietet die Brille auch viel
Schutz sowie Zugfreiheit und verhindert das störende Anschlagen
der Wimpern an der Scheibe.
«Welches ist eigentlich dein LieblingsSkiresort in Nordamerika?» Diese Frage höre ich immer wieder. Auch heute
im Skiresort Whitewater oberhalb von
Nelson, kurz bevor ich auf meiner Tour
durch den Süden British Columbias die
breiten Latten in die Ecke stelle, um
endlich diese Kolumne zu schreiben.
Geantwortet habe ich in Whitewater
wie immer: «Das, wo gerade der
Schnee am besten ist!»
Zugegeben, meine Antwort war in erster Linie diplomatisch, aber durchaus
auch ehrlich. Mit einem halben Meter
Powder unter den Ski ist schliesslich
(fast) jedes Skiresort klasse – ganz
egal, ob es ein Riese wie Vail oder
Whistler ist oder ein kleiner Geheimtipp wie Arapahoe Basin oder Silverstar.
Wer von seinem Skiferienort in Nordamerika aber mehr als nur grandioses
Skifahren und Snowboarden erwartet,
der sollte schon genauer hinschauen.
Neben den vielen künstlichen Resorts
ohne Geschichte und persönliche Note
gibt es auch gewachsene Skiorte mit
Charme, Tradition und einer sehr
individuellen Ski- und Boarder-Community.
Ski Towns nennen die Amerikaner und
Kanadier diese Orte, die früher oft Mi-
nenstädtchen waren. Als das Silber
und das glänzende Gold in ihren Bergen zur Neige gingen, entdeckten sie
das weisse Gold auf ihren Bergen. So
entstanden in den USA mit Aspen, Breckenridge und Telluride (alle Colorado), Park City (Utah), Whitefish (Montana) und Jackson Hole (Wyoming)
authentische Skiorte mit Flair, samt
Main Streets mit kleinen Läden, coolen
Bars, gemütlichen Cafés und guten
Restaurants. In Kanada gehören zweifellos Banff (Alberta) sowie Revelstoke, Fernie und Nelson (beide BC)
auf die Liste der Top Ski Towns. Dort
machen Skiferien in Nordamerika tatsächlich besonders viel Spass – wenn
denn der Schnee mitspielt . . .
Aktuelle Stories und News über alle
Skiresorts in Nordamerika finden Sie
regelmässig auf www.ski-usa.ch und
www.ski-kanada.ch. Die beiden Skimagazine verlosen fünf Skireisen
nach Nordamerika für die nächste
Saison, Ski von Atomic und Salomon,
ABS-Lawinenairbags, Suunto-Uhren
und Arc’teryx-Outfits. Gleich jetzt
noch bis zum 15. April online teilnehmen und die Chance nutzen!
MÄRZ/APRIL 2016 SNOWACTIVE
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STARTSCHUSS
ZU DEN ALPINEN SKIWELTMEISTERSCHAFTEN 2017 IN ST. MORITZ
Foto: zVg.
Das grosse Finale zum Ende der Weltcup-Saison 2015/16 steigt vom 16. bis 20.
März 2016 in St. Moritz – dem Wintersport-Ort schlechthin. Der Kampf um die
letzten Weltcuppunkte und die Verteilung der Kristallkugeln verspricht ein einmaliges Skifest vor traumhafter Kulisse. Gleichzeitig gilt der Grossanlass als Hauptprobe und Auftakt für die WM 2017.
26
SNOWACTIVE
MÄRZ/APRIL 2016
50%
Bis zu 50% Rabatt auf WCF Tickets
Erleben Sie die aussergewöhnliche Stimmung am
grossen Finale live vor Ort und feuern Sie unsere
Athletinnen und Athleten an. Als Mitglied von SwissSki erhalten Sie am Freitag, 18. März 2016, exklusiv
50% Rabatt auf das Eintrittsticket (ohne VIP) – Sie
bezahlen also nur CHF 15.–. Zusätzlich geniessen Sie
ein Gratis-Raclette inklusive Getränk an der Eisbar
«House of Switzerland».
Für die restlichen Renntage profitieren Inhaber einer
Swiss-Ski-Membercard von 20% Rabatt auf Tickets.
Sie bezahlen somit für einen Stehplatz im Zielgelände nur CHF 24.–. Karten gibt es direkt bei Ticketcorner. Pro Tag und Kategorie können maximal vier
Tickets bezogen werden. Natürlich können Sie, je
nach Verfügbarkeit, Ihre Eintrittskarte auch am
Renntag an der Tageskasse kaufen.
MÄRZ/APRIL 2016 SNOWACTIVE
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DER Treffpunkt
In St. Moritz-Dorf wird die bevorstehende SkiWM mit dem Warm-up für das «House of Switzerland 2017» unübersehbar angekündigt:
Während dem Weltcupfinale probt Swiss-Ski
mit Hauptsponsor Swisscom, den Partnern
Graubünden Ferien, Ochsner Sport, Rivella
und Victorinox sowie den weiteren Verbandssponsoren Raiffeisen, Helvetia und BKW das
Grossereignis.
Die eigens dafür kreierte Eisbar «House of
Switzerland» wird neben der Emmi-Caffè-Latte-Lounge im Chaletstil zum Treffpunkt für alle
Skifans. Alleine schon das Barteam, bestehend
aus den Ex-Athletinnen Marianne Abderhalden, Nadja Jnglin-Kamer und Fränzi Aufdenblatten lohnt einen Abstecher zum Après-Ski
Plausch mit einem coolen Drink.
Auch die aktiven Athletinnen und Athleten
werden Teil des Happenings bei der Eisbar
sein, sei dies zur Feier von Podestplätzen und
Kristallkugeln oder natürlich mit Autogrammstunden.
Ein weiteres Highlight ist der WM-Abend am
Mittwoch, 16. März 2016, im VIP-Zelt im
Salastrains. Mit dabei auf dem Hochplateau
oberhalb St. Moritz sind, nebst der WM-Familie, die All Stars des alpinen Wintersports.
Rund 50 ehemalige Medaillengewinnerinnen
Der Banner an der Fassade des Hotels Schweizerhof in St. Moritz weist auf das
«House of Switzerland 2017» hin.
und -gewinner wie Vreni Schneider, Erika Hess
und Bernhard Russi werden vor Ort sein.
Die Spannung steigt und die Vorfreude auf die
WM im Bündner Kurort ist spürbar. «Die Athleten werden mit Topleistungen auf der Piste
begeistern und wir werden das selbe im «House
of Switzerland» tun», sagt Annalisa Gerber,
Leiterin Sponsoring und Events von Swiss-Ski
und Gastgeberin im «House of Switzerland».
Audi FIS Ski World Cup Finals
St. Moritz/Engadin 2016
Programm:
Montag, 14.03.2016
11.00 Uhr Abfahrts-Training Damen
Die siegreichen Schweizer von den alpinen
Skiweltmeisterschaften 1987 in Crans Montana.
V.l.n.r.: Michela Figini, Karl Alpiger, Maria
Anesini-Walliser, Pirmin Zurbriggen, Erika
Reymond-Hess, Peter Müller und Vreni Schneider.
Wendy Holdener, Michelle Gisin, Lara Gut
und Fabienne Suter (v.l.n.r.) freuen sich auf den
Weltcupfinal.
Dienstag, 15.03.2016
10.00 Uhr Abfahrts-Training Herren
11.30 Uhr Abfahrts-Training Damen
Im Anschluss Longines Future Ski Champion Race
Mittwoch, 16.03.2016
10.00 Uhr Abfahrt Herren
11.30 Uhr Abfahrt Damen
Donnerstag, 17.03.2016
10.00 Uhr Super-G Damen
11.30 Uhr Super-G Herren
Freitag, 18.03.2016
12.00 Uhr Team Event
Samstag, 19.03.2016
08.30 Uhr / 11.00 Uhr Slalom Damen
09.30 Uhr / 12.00 Uhr Riesenslalom Herren
Die Siegerehrungen finden nach den jeweiligen
Rennen im Zielgelände statt.
V.l.n.r.: Marie-Therese Nadig, Adolf Ogi
und Erika Reymond-Hess.
28
SNOWACTIVE
MÄRZ/APRIL 2016
Programmänderungen vorbehalten
Foto: zVg.
Sonntag, 20.03.2016
08.30 Uhr / 11.00 Uhr Slalom Herren
09.30 Uhr / 12.00 Uhr Riesenslalom Damen
MASSNEHMEN FÜR DIE WM
St. Moritz rüstet sich für die Skiweltmeisterschaften 2017. Das Weltcup-Finale dient als WM-Generalprobe –
für den Organisator wie die Athletinnen und Athleten. Doch dieses Jahr haben sie Kristallkugeln
und weniger die Medaillen im Auge.
Strahlende Lara Gut, die trotz Sturz 2008 in ihrer
ersten Weltcup-Abfahrt sensationelle Dritte wird.
Neben ihr Bruder Ian.
Zum sechsten Mal findet in diesem noch
jungen Jahrhundert ein Finale im Bündnerland
statt, nach fünfmal Lenzerheide zum ersten
Mal in St. Moritz. Es ist üblich, ein Jahr vor
Titelkämpfen jeweils Pisten und Organisation
einem Test zu unterziehen. Immerhin ist auf
der Corviglia seit der letzten WM 2003 nur ein
einziges Männer-Rennen durchgeführt worden, ein Riesenslalom, den Ted Ligety 2014 vor
Marcel Hirscher und Alexis Pinturault gewann.
Die Frauen waren dagegen regelmässig Gäste
im Engadin.
Fotos: Keystone
BEREIT FÜRS FINALE
«Wir sind parat», sagt Martin Berthod, wie
schon 2003 Chef Rennorganisation. Er ist zusammen mit OK-Chef Hugo Wetzel die treibende Kraft, dass St. Moritz nach einer Pause von
fast drei Jahrzehnten wieder auf der WeltcupSkikarte aufscheint. Abgesehen von einem Abfahrtsrennen 1980, das der Kanadier Steve
Podborski vor Peter Wirnsberger (Ö) und Peter
Müller gewann, herrschte nach der WM 1974
praktisch bis zum Beginn des neuen Jahrhunderts Funkstille.
Berthod meldet «Piste gut», auch wenn
St. Moritz im Gegensatz zu andern Regionen
im Februar nicht im meterhohen Neuschnee
erstickte: «Die Hänge sind schön weiss, aber
die Pisten bestehen fast ausschliesslich aus
Kunstschnee.» Der Berner Oberländer Ex-Skirennfahrer sagt aber auch: «Die Rennen am
Sonnenhang Corviglia sind eine Herausforderung.»
US-Amerikanerin Lindsay Vonn will am WeltcupFinale in St. Moritz den Sack zumachen.
KEIN 1-ZU-1-WM-TEST
Während der WM wird die Pisten-Crew kaum
so gefordert werden wie jetzt Mitte März bei
oft frühlingshaften Temperaturen. Zumal innerhalb von fünf Tagen neun Rennen organisiert werden müssen. An der WM stehen für elf
Rennen 14 Tage zur Verfügung.
Deshalb wird das Weltcup-Finale kein 1-zu-1WM-Test sein. «Die Abfahrt der Frauen und
Männer», so Berthod, «wird im Gegensatz zur
WM auf der gleichen Piste ausgetragen. Die
Frauen starten einfach etwas weiter unten.
Dann mündet die Strecke in jene der Männer
und geht dann parallel weiter. Nur werden die
Sprünge nicht so weit gehen. Die Bereitstellung von zwei WM-Pisten innerhalb einer Stunde wäre auch TV-technisch nicht zu bewältigen
gewesen.»
«Und die Riesenslaloms», erklärt Berthod weiter, «werden beim Weltcup-Finale auf der
eigentlichen Riesenslalom-Strecke durchgeführt, bei der WM dann aber auf der Abfahrtstrecke.» Grundsätzlich finden alle Rennen im
weitgehend ähnlichen Gebiet wie bei der WM
2003 statt. Als Attraktion für das Publikum gilt
der extrem steile Männer-Start mit 100 Prozent
Gefälle, wo die Abfahrer fast so schnell beschleunigen wie ein Ferrari. Für die Top-Athleten bildet das indes kein Problem, die Schlüsselstellen folgen weiter unten.
Martin Berthod, der Vater des zurzeit verletzten Marc Berthod, kam 1981 als Kursekretär
nach St. Moritz und schlug dort Wurzeln. Die
WM 1974 verpasste er: «Ich konnte mich nicht
qualifizieren. Aber ich war auch eben erst in die
Mannschaft gekommen.» 20-jährig war er damals. An der WM 2017 wird er als 63-Jähriger
wohl zum letzten Mal an einem grossen Event
in der Verantwortung stehen.
BISHER KEIN SIEGESTERRAIN
Mit Ruhm bekleckert haben sich die Schweizer
Männer in den bisherigen Rennen in St. Moritz
nicht. Der letzte (und einzige) Weltmeister
stammt aus dem Jahr 1948! Edy Reinalter
wurde Olympiasieger im Slalom und erhielt
dafür gleichzeitig auch eine WM-Goldmedaille. 1974 gingen die Männer komplett leer aus,
2003 errang Silvan Zurbriggen sensationell
Silber im Slalom und Bruno Kernen Bronze in
der Abfahrt.
Auch in den bisherigen (neun) Weltcuprennen
gab es erst zwei Sieger – beide im Jahr 1971.
Im Februar gewann Walter Tresch in St. Moritz
die Lauberhorn-Ersatzabfahrt, im Dezember
der folgenden Saison Bernhard Russi die erste
programmgemässe Abfahrt auf der Corviglia.
Er hätte auch die erste Abfahrt gewonnen,
wenn sein Kumpel Tresch mit der Startnummer
39 nicht das Klassement auf den Kopf gestellt
und ihm den Sieg noch entrissen hätte. Alle
Fotografen waren schon im Tal und kehrten
wieder zurück. «Ich musste nochmals den Zielhang hinaufsteigen und ein zweites Mal runterfahren, damit sie ein aktuelles Aktionsbild
schiessen konnten», erinnert sich Tresch.
In den beiden letzten Weltcup-Abfahrten hiess
2002 beide Male der Sieger Stephan Eberhar-
MÄRZ/APRIL 2016 SNOWACTIVE
29
Die beiden bisher einzigen Schweizer WeltcupSieger in St. Moritz: Bernhard Russi und Walter
Tresch siegten 1971 auf Corviglia.
ter. Interessanter ist indes das Klassement der
Europacup-Abfahrt, die eine Woche vorher
stattfand. Es siegte Peter Fill mit der Nummer
68 vor Georg Streitberger mit der Nummer 42,
Zehnter wurde ein gewisser Hannes Reichelt
(mit Nr. 25) und Dreizehnter Aksel Lund Svindal (mit Nr 49). Was wieder mal beweist: Gut
Ding will Weile haben.
Die «39», mit der Tresch damals siegte, hatte
auch an der WM 1974 ihre besondere Bewandtnis. Lise-Marie Morerod wurde am
Schluss-Weekend mit dieser Startnummer
Dritte und holte damit die einzige Auszeichnung für die Schweiz. 2003 sorgten Corinne
Rey-Bellet (Silber in der Abfahrt) und Marlies
Oester (Bronze in der Kombination) für die
einzigen Medaillen.
HAUSHANG FÜR LARA GUT
Auch im Weltcup waren in St. Moritz nur zwei
Schweizerinnen siegreich, obwohl viermal
mehr Rennen als bei den Männern durchgeführt wurden: Sylviane Berthod 2001 und Lara
Gut 2008 und 2015 bei der letzten Abfahrt in
MARTIN BERTHOD: DER GROSSARTIGE RENNCHEF
Er sei der am besten vernetzte Techniker im
gesamten alpinen Rennsport. Martin Berthod, ein stiller Schaffer mit der nötigen
Gelassenheit, erfahren, lösungsorientiert,
und einer, der den Bohrer für die Torstangen auch gerne selber in die Hand nimmt.
Manchmal ist es das höchste Lob, wenn man
einfach ignoriert wird. «Bei Martin Berthod
und seinem Team bin ich eigentlich nie», sagt
Hugo Wetzel, OK-Präsident der alpinen SkiWM 2017, «um den Rennbereich kümmere ich
mich keine Sekunde.» Das liegt nun natürlich
nicht an irgendwelchen Animositäten zwischen den beiden «Dinosauriern», wie Wetzel
sich selbst und Berthod nennt.
Wetzel hat in Berthod (61) einen der routiniertesten und am besten vernetzten Techniker im
gesamten alpinen Rennsport – seit mehr als 30
Jahren organisiert er in St. Moritz Rennen um
Rennen auf jeder Stufe. Schon bei der WM
2003 war Berthod als Chef der Rennorganisation mitverantwortlich für einen in der Tat
perfekten Ablauf der Wettkämpfe: kein Rennen, kein Training musste auch nur um fünf
Minuten verschoben werden. «Wir hatten sehr
viel Glück mit dem Wetter», sagt Berthod dazu
nur, «wir hatten viel Schnee, die Vorbereitungen verliefen problemlos.»
EIN HÄNDCHEN FÜR TALENTE
Das Wetter ist das eine, das Team, das Berthod
jeweils aufbaut und betreut das andere, auch
wenn er es selbst nicht erwähnt. «Martin und
ich haben uns gemeinsam durchgekämpft,
durch Fis- und Europacup-Rennen, die WMTests für 2003 und schliesslich durch die WM.»
Das erzählt Martin Rufener, damals verantwortlich für die Herrenrennen, danach als
Cheftrainer für die grosse Zeit des Schweizer
Herrenteams verantwortlich. Nun kehrt er als
Alpindirektor des kanadischen Skiverbandes
nach St. Moritz zum Weltcupfinale zurück.
Berthod hat ein Händchen für Talente und für
Situationen. «Selbst wenn wichtige Fragen bis
zum letzten Moment offen waren, hat er immer
eine Lösung gefunden», sagt Rufener über seinen einstigen Chef. «Er war stets die Ruhe
selbst.» Das ist auch ein Punkt, den Wetzel
schätzt. Der ehemalige Weltcupfahrer Berthod, der als technischer Direktor die Fis-Rennen rund um die Welt betreut, bringe einen
Erfahrungsschatz mit, der einzigartig sei. «Es
gibt nichts, was Martin nicht schon erlebt hat»,
sagt Wetzel.
SCHWIERIGE ENTSCHEIDUNGEN
Am 23. Januar sass Martin Berthod daheim vor
dem Fernseher und freute sich aufs Abfahrtsspektakel auf der Streif. Er wurde Zeuge des
Sturzdramas am Hausberg, als Topathleten
wie Hannes Reichelt und Aksel Svindal spektakulär abhoben, Svindal riss sich das Kreuzband. Erst weiterfahren lassen nach diesen
Stürzen, dann der Abbruch nach der Startnummer 30 – hat die Jury immer richtig entschieden? Berthod kennt diese Situationen, er kennt
die vielen Fragen, die Diskussionen, das Abwägen, und alles muss innert kurzer Zeit erfolgen. «Das sind extrem schwierige Entscheidungen», sagt er. «Wenn ich im Fernsehen die
höchst erschrockenen Gesichter der Zuschauer
sehe, weiss ich nicht, ob das die richtige Werbung für den Skisport ist.»
Für Berthod hat sich das Geschäft seit der WM
2003 nicht gross verändert, die Rennorganisation ist im Grundsatz gleich geblieben. Was
deutlich mehr Aufwand erfordert, ist mittlerweile die Pistenpräparation, da sind die Anforderungen von Seiten der Fis gestiegen. Und
damit sind wir wieder in Kitzbühel. «Ich begrüsse es grundsätzlich», sagt Berthod, «dass
man im Abfahrtsbereich die Pisten wieder unruhiger und damit attraktiver macht. Aber
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30
SNOWACTIVE
MÄRZ/APRIL 2016
St. Moritz. Lindsey Vonn siegte da schon fünfmal und ist damit die erfolgreichste Rennfahrerin auf der Corviglia. Das Duell wird auch am
Finale im Zentrum stehen. Für Lara Gut ist die
Corvilia quasi das Haushang. Da startete sie, in
allen Kategorien von FIS-Rennen bis zum Weltcup, schon 33 Mal und erlebte aussergewöhnliche Momente. Als 15-Jährige wurde sie in
ihrer ersten Europacup-Abfahrt mit der Startnummer 66 Vierte. Noch eindrücklicher war
ihr Einstand im Weltcup. In ihrer ersten Abfahrt stürzte sie (mit Nummer 32) kurz vor
dem Ziel – und wurde trotzdem Dritte. Sonst
hätte sie womöglich gewonnen. Das holte sie
ein paar Monate später nach, als sie den
Super-G gewann – und mit 17 Jahren jüngste
Weltcupsiegerin aller Zeiten in dieser Disziplin
wurde. Im letzten Winter entschied sie auf der
Corviglia die Abfahrt für sich.
Lindsey Vonn gewann vier ihrer fünf Rennen in
den Jahren 2010 bis 2012, dann in der letzten
Saison noch einen Super-G – das bisher letzte
Weltcup-Rennen in St. Moritz. Für die WM
2003 hatte sich die Amerikanerin nicht quali-
dann muss man auch das Tempo drosseln.»
Dies letztlich auf die Eigenverantwortung
der Fahrer abzuschieben, wie es der Fis vorschwebt, sei zwar eine gute Idee, aber kaum
durchführbar: «Die Athleten gehen heute
derart ans Limit, sie geben 110 Prozent und
mehr.»
Atle Skaardal, Fis-Renndirektor bei den
Frauen, erzählt gerne aus seiner eigenen Karriere, wo er halt auch immer wieder mal einen
Bremsschwung einlegen musste, um eine Kurve zu meistern, um einen Sprung zu stehen.
«Das kenne ich aus meiner Zeit auch noch»,
sagt Berthod, «aber heute ist das kaum mehr
machbar. Denn es gibt immer einen, der alles
wagt, durchkommt – und der gewinnt.»
OPERATIV TÄTIG
SHOW WIRD WICHTIGER
Berthod ist in den 70er-Jahren aktiv gewesen,
er war ein regelmässiger Top-15-Fahrer. Der
Sport hat sich verändert, die Show wird immer
wichtiger. «Der Druck, ein Rennen durchzuführen, wird natürlich grösser», sagt Berthod.
Er denkt wieder an Kitzbühel, er denkt an
Maribor, wo der Slalom nach 25 Fahrerinnen
abgebrochen werden musste, «vielleicht ist es
für den Veranstalter sogar besser, bei unsicheren Bedingungen ein Rennen gar nicht erst zu
starten».
Ein Thema, das es beim Weltcupfinal im Idealfall gar nicht gibt. Schliesslich ist es auch für
Berthod und sein Team die grosse Generalpro-
fizieren können. Ein 57. Rang mit 4,08 Rückstand (auf Siegerin Sylviane Berthod) bei ihrer
St. Moritz-Première 2001 reichte nicht aus, um
sich für die Titelkämpfe zu empfehlen. Mit 17
Jahren war sie damals die jüngste Teilnehmerin. Aber auch Lara war ja bei ihrer Premiere
erst 17 und wurde auf Anhieb Dritte. Und
siegte kurz darauf. Die Tessinerin braucht
einen Vergleich mit der Amerikanerin nicht zu
scheuen – in keinster Weise. RICHARD HEGGLIN
be für die WM im Februar 2017. Zwar fahren
die Frauen nicht auf der originalen WM-Strecke, weil sie beim Weltcupfinale auf der gleichen Piste wie die Männer unterwegs sind.
Aber Berthod hat eine Lösung gefunden: «Die
Rennorganisation für die Herren ist für die Abfahrt zuständig, die für die Damen für den
Super-G.» So können beide Teams Erfahrungen sammeln. Eine Herausforderung könnte
auch das Wetter werden, im März kann die
Sonne schon sehr stark auf die Hänge scheinen, und ist es kalt genug, um die Pisten optimal zu präparieren? Berthod und sein Team
werden Lösungen finden.
«Martin ist einer der ganz wichtigen Pfeiler
unserer Organisation», sagt Hugo Wetzel,
«aber was ich nie verstehen werde: Warum
sehe ich Martin bei Rennen immer noch mit
einem Bohrer für die Torstangen in der Hand?
Warum kümmert er sich um Sachen, für die er
doch ein Team hat?» Berthod lacht, er weiss,
dass er manchmal noch zu sehr im operativen
Bereich mitwerkelt, statt das Grosse und Ganze
konsequenter im Blick zu haben. Aber bald
wird er Wetzels Wunsch erfüllen: Berthod will
schon jetzt beim Weltcupfinale mehr in den
Hintergrund treten, «die Jungen müssen übernehmen, sie müssen auch Entscheidungen
treffen», sagt er. Sein Abschied vom Job soll
«allerspätestens im Dezember 2018» Tatsache
werden.
Noch aber schaut er halt gerne auf jedes Detail,
hilft mit, macht vor, treibt an. Und wenn das
Werk dann vollbracht ist, kann Martin Berthod
auch gut Feste feiern. Daran erinnert sich zumindest Martin Rufener, an gemeinsame Hüttenabende bei der WM 2003, als die beiden
gebürtigen Berner Oberländer mit starken Jodler-Einlagen brilliert hätten, wie Rufener sagt.
Sind die beiden noch stimmgewaltig genug?
Hören wir beim Weltcupfinale in St. Moritz
doch mal ganz genau hin. CHRISTIAN ANDIEL*
*Christian Andiel ist Mitglied im Medienteam an der
Alpinen Skiweltmeisterschaften 2017 in St. Moritz. >
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MÄRZ/APRIL 2016 SNOWACTIVE
31
IM WANDEL DER ZEIT:
ERFAHRUNG TRIFFT AUF ERNEUERUNG
Das Verpflegungsteam rüstete und kochte bisher in einem
knapp beheizten Provisorium. Neu steht ihm eine topmoderne
und perfekt ausgestattete Küche zur Verfügung.
Ein Ziel des Organisationskomitees der FIS
Alpinen Ski WM St. Moritz 2017 ist es, einen
grossen Teil seiner rund 1300 benötigten Helfer bereits im Voraus kennen zu lernen und
diese optimal einsetzen zu können. Auf dem
Weg zu diesem Ziel konnten im Dezember
2015 und Januar 2016 zahlreiche neue Helfer
von den erfahrenen Leitern getestet und in ihre
Aufgabe eingeführt werden. Viele Voluntaris,
welche während dem Winter unzählige Stunden im Zielgebiet Salastrains oder auf der Piste
verbringen, waren bereits bei der WM 2003
und teilweise auch schon 1974 mit dabei. Sie
bringen einen enormen Erfahrungsschatz mit
und können diesen an die neuen Helfer weitergeben. Verschiedene FIS-Rennen, die Europacup-Rennen in Zuoz und der sehr beliebte
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SNOWACTIVE
MÄRZ/APRIL 2016
Weltcup der Behindertensportler (IPC) waren
wertvolle Möglichkeiten, um aus den Helfern
ein eingespieltes Team mit viel Erfahrung aber
auch viel Drive zu formen. Der anstehende
Grossanlass bringt aber auch für die erfahrensten Helfer Neuerungen mit sich. Mit dem Ausund Umbau des Zielhauses und diversen Bauten auf den Pisten, stehen einige aktuelle
Änderungen an Infrastruktur und Abläufen an.
Das eingespielte Team der Voluntari-Verpflegung findet zum Beispiel plötzlich ganz neue
Räumlichkeiten und Gegebenheiten vor. Wo
vorher in einem knapp beheizten Provisorium
die Lebensmittel gerüstet und gekocht wurden,
steht heute eine topmoderne und perfekt ausgestattete Küche, wie man sie sonst nur in
einem professionellen Gastronomiebetrieb
vorfindet. Für unser Verpflegungsteam eine
grosse Erleichterung aber auch eine gewisse
Umstellung. Man hatte sich in den vergangenen Jahren an die kompakten, ja einfachen
Verhältnisse gewöhnt und es genossen, ab und
zu auch einen Schwatz mit den Voluntaris im
Materialdepot auf der anderen Seite des Korridors zu führen.
Genau die Voluntaris vom Materialdepot befinden sich nun neu in einem anderen «Flügel»
des umgebauten Zielhauses. Sie haben dort
grosszügige Lagerräumlichkeiten, die keine
Wünsche mehr offen lassen. Die Aus- und Zurückgabe des Materials ist nun um vieles einfacher und übersichtlicher.
An diesem Beispiel lässt sich unschwer erkennen, wie Erfahrung, die sich über Jahre hinweg
gebildet hat, wieder gezielt in den unaufhaltsamen Wandel einfliesst, welcher das anstehende Grossereignis mit sich bringt und auch
erfordert. In vielen Bereichen lässt sich der
besagte Wandel wohl erst auf den zweiten Blick
erkennen. Anders als beispielsweise im Medien- und Kommunikationsbereich, wo seit der
letzten Ski-WM vor 13 Jahren bald kein Stein
mehr auf dem anderen geblieben ist. Hand aufs
Herz: Wer hat im Februar 2003 über Facebook
oder Twitter gesprochen? Vom OK des Weltcup
Finals und der Ski-WM 2017 ist darum viel
Flexibilität im Umgang mit Erfahrung und
Wandel gefordert. Das gelungene Mischen dieser beiden Zutaten wird die Ski WM St. Moritz
2017 wiederum zum unvergesslichen Ski-Fest
CORINNE STAUB
in St. Moritz werden lassen!
Sei auch du als Voluntari bei der Ski WM 2017
mit dabei!
Die Online-Anmeldung und weitere Informationen
findest du unter www.voluntari.ch
Oder trete direkt mit uns in Kontakt:
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[email protected] / 081 836 20 13
FOTOS: SKI WM 2017 / G. CATTA NEO & M. SCHERER
Das Weltcup-Finale 2016 in St. Moritz
dient nicht nur den Athletinnen und Athleten als Hauptprobe für die Ski WM 2017,
sondern auch dem OK und den vielen beteiligten Voluntaris, welche im kommenden Jahr im Einsatz stehen werden. Voluntari Engiadina, die Vereinigung der
freiwilligen Helfer im Engadin, hat in den
vergangenen Jahren an diversen grösseren
und kleineren Events die Fähigkeiten der
Helfer getestet und ist für die anstehenden
Titelwettkämpfe und das unvergessliche
Ski-Fest im nächsten Jahr bestens gerüstet.
WHAT A YAY-DAY
und hip. Und weil der alpine Skirennsport nach
wie vor auch bei Jungen beliebt ist, passen
kalter Kaffee und Ski besser zusammen, als
man im ersten Moment denken mag. Deshalb
hat Emmi vor zwei Jahren entschieden, ihre
Präsenz im alpinen Skirennsport ganz dem
Trendgetränk zu widmen.
Bahnhöfen. Mit der #MakeItAYayDay-Kampagne werden die Konsumentinnen und Konsumenten aufgefordert, ihr «Yay!»-Erlebnis zu
fotografieren und mit dem entsprechenden
Hashtag (#) zu posten. Und was bietet sich im
Winter besser an als eine Auszeit in sonnigen
MONIKA SENN
Höhen?
VORFREUDE AUFS WELTCUPFINALE
FOTOS: ZVG.
Skirennen sind ein Dauerbrenner: Action,
Tempo und Spannung locken nach wie vor
Zehntausende Zuschauerinnen und Zuschauer an die Pisten und ein x-Faches vor
die TV-Bildschirme.
Einem grossen Publikum mag Emmis Sponsoring-Engagement spätestens im Dezember
bei der Abfahrt in Santa Caterina ins Auge gestochen haben: einer der Favoriten auf den
Sieg, Christof Innerhofer, touchierte ein Tor
und riss es samt der Stange aus der Verankerung. Der Südtiroler nahm die Torfahne mit bis
ins Ziel – und landete dennoch auf dem vierten
Platz. Auf dem Tor als auch auf der Startnummer prangte gross das Logo von Emmi Caffè
Latte.
Emmi Caffè Latte ist das kalte Kaffeegetränk,
welches seit über zehn Jahren in aller Munde
ist. In Ostermundigen BE hergestellt, wird der
Mix aus Schweizer Milch und frisch gebrühtem
Kaffee in rund 16 europäische Länder verkauft.
Die Konsumenten sind in der Regel jung, mobil
Heute ist Emmi Caffè Latte an über 30 Ski-Alpin-Weltcuprennen präsent – auf Torfahnen,
Startnummern, Banden, im Zielgelände und
im Publikumsbereich. Der direkte Kontakt zu
den Konsumenten ist wertvoll. Und der Lifestyle, für den Emmi Caffè Latte steht, passt
perfekt zur Einstellung des jungen Publikums.
Am Weltcup-Finale in St. Moritz fährt Emmi
deshalb nochmals das volle Programm auf: Die
Rennfahrerinnen und Rennfahrer starten mit
Emmi-Caffè-Latte-Startnummern im Leoparden- und Jeans-Look. In St. Moritz Dorf lädt
eine coole Emmi-Caffè-Latte- Lounge zum Geniessen und Verweilen ein, bevor sie sich am
Abend in einen Dancefloor verwandelt. Ebenfalls finden in dieser Location auch bereits
Aktivitäten rund ums House of Switzerland
2017 statt.
RAUS AUS DEM (SKI-)ALLTAG
Die Verbindung zwischen Emmi Caffè Latte
und dem Ski-Weltcup geht über die Rennveranstaltungen hinaus. Während dem ganzen
Winter laufen Aktionen an den Verkaufspunkten, online, in den Ski-Weltcup-Gebieten und
Audi FIS Ski Alpin World Cup Finals
16. bis 20. März 2016, St. Moritz
Besuchen Sie die Emmi-Caffè-Latte-Lounge beim
Hotel Schweizerhof. Täglich für jedermann offen ab
9 Uhr. Abends wird die Lounge zur Location für den
Music Summit, welcher zeitgleich zum Weltcupfinale in St. Moritz stattfindet.
Während den Rennen: Produktsampling und gratis
Startnummern für die Zuschauerinnen und Zuschauer.
www.emmi-caffelatte.com
MÄRZ/APRIL 2016 SNOWACTIVE
33
NERVENKITZEL AUS ALLEN
PERSPEKTIVEN.
SPORT STECKT VOLLER EMOTIONEN – SRF ZEIGT SIE ALLE:
IM TV, IM RADIO UND ONLINE AUF IHREM SMARTPHONE.
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SNOWACTIVE
MÄRZ/APRIL 2016
srf.ch/sport
EIN JAHR DAVOR –
DER SRF-SPORTCHEF
IM INTERVIEW
Foto: SRF/Oscar Alessio
Seit einem halben Jahr ist Roland Mägerle
Abteilungsleiter von SRF Sport und Leiter
der Business Unit Sport. Ein grosses Sportjahr steht bevor. Und der Weltcupfinal in
St. Moritz wird gleich zur Generalprobe: in
einem Jahr produziert die SRG das TVWeltsignal der alpinen Ski-Weltmeisterschaft im eigenen Land. Ein Signal, das
von zentraler Bedeutung ist.
SNOWACTIVE: Roland Mägerle, in einem Jahr
ist die SRG nach 1974 und 2003 zum dritten
Mal Host Broadcaster der alpinen Ski-Weltmeisterschaft in St. Moritz. Das heisst, die
SRG produziert das TV-Weltsignal. Welche
Bedeutung hat dieser Auftrag für die SRG?
ROLAND MÄGERLE: In erster Linie bedeutet ein
solcher Auftrag eine grosse Herausforderung
– verbunden mit enormer Freude und Motivation. Wir wollen dem Publikum ein top Produkt
anbieten. Im TV, Radio und Online. Emotionen
nach Hause transportieren und die Sportlerinnen und Sportler hautnah auf ihrem Weg begleiten. Das Publikum soll für einen Moment
alles rundherum vergessen können. Der Sport
verbindet. Und wir wollen massgeblich zu dieser Verbindung beitragen.
Dann ist der Weltcupfinal in St. Moritz sozusagen ein wichtiger Gradmesser?
Auf jeden Fall. Der Weltcupfinal, bei dem alle
Disziplinen gefahren werden, lässt praktisch
eine 1:1-Situation durchspielen – so wie wir sie
dann in einem Jahr vorfinden. Wir sehen die
Woche in St. Moritz als Teil des Ganzen und
wollen uns stets optimieren, verbessern und
den nötigen Feinschliff an allen Ecken und
Kanten ansetzen.
Die SRG war schon bei einigen Grossanlässen – zuletzt bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi – verantwortlich für die
Skiproduktion. Warum denken Sie, kommt
die Schweiz immer wieder zum Zug?
Die SRG hält stetig an den eigenen Ansprüchen
fest und arbeitet für diese Erfolge hart und
konsequent – aber vor allem mit viel Engagement und Herzblut. Wir weisen einen grossen
Erfahrungsschatz auf. Seit Jahren und jährlich
wiederkehrend produziert die SRG Ski-Weltcupveranstaltungen in Adelboden, Wengen
und St. Moritz. An Kompetenz und Know-how
konnte laufend zugelegt werden. Ein Zeichen
dafür ist der Gewinn der goldenen Ringe im
Jahr 2014. Die SRG erhielt in Monaco an den
«IOC Olympic Golden Rings Awards» die Auszeichnung für die beste Sportproduktion der
Olympischen Spiele Sotschi 2014.
Sie sind seit einem halben Jahr Abteilungsleiter von SRF Sport und Leiter der Business
Unit Sport, welche in erster Linie für das
Sport-Rechteportefeuille zuständig ist. Ihre
persönliche Bilanz nach den ersten sechs
Monaten?
Äusserst positiv. Es ist erfreulich, wenn man
auf ein engagiertes und motiviertes Team zählen darf. Ich spüre enorme Freude und einen
grossen Tatendrang bei den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern. Und genau diese Energie
brauchen wir in den kommenden Monaten. Es
steht ein intensiver «Sportsommer» bevor mit
der Fussball-EM, den Olympischen Sommerspielen und dem eidgenössischen Schwingund Älplerfest. SRF Sport zeigt beispielsweise
von Ende Mai bis Ende August über 1000 Stunden Sport im Fernsehen, das macht mehr als
durchschnittlich zehn Stunden pro Tag! Unglaubliche Zahlen. Und dann ist es nicht mehr
weit zum nächsten Highlight und wir sehen
uns hoffentlich alle wieder in St. Moritz.
STECKBRIEF ROLAND MÄGERLE
Wohnort: Neftenbach
Alter: 47
Zivilstand: Verheiratet, 2 Kinder
Freizeit: Sport, Reisen
Berufliche Stationen:
Seit September 2015:
Abteilungsleiter SRF Sport und Leiter Business
Unit Sport
April 2004 bis September 2015:
Leiter Grossprojekte, Business Unit Sport SRG SSR,
Zürich
April 2001–2004:
Redaktionsleiter «Sport Live»,
Schweizer Fernsehen SF, Zürich
2002: Projektleiter «Olympische Spiele
Salt Lake City», SF, Zürich
1998:
Projektleiter «Fussball-WM Frankreich» SF DRS
1993–1995:
Freier Mitarbeiter «Der Landbote»,
Ressort Sport, Winterthur
1991–1994:
Freier Mitarbeiter «Radio Eulach»
(heute «Radio Top»), Winterthur
ADVERTORIAL
MÄRZ/APRIL 2016 SNOWACTIVE
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DIE TRENDS VON MORGEN –
GANZ SCHÖN VIELFÄLTIG
KEIN SCHNEE UND ZU WARME TEMPERATUREN SIND KEINE GUTE
WINTERMISCHUNG. AN DER INTERNATIONALEN SPORTMESSE
(ISPO) IN MÜNCHEN WAR LOGISCHERWEISE KEIN JUBELGESCHREI
ZU HÖREN ÜBER DEN FLAUEN WINTEREINSTIEG – UNTERGANGSSTIMMUNG HERRSCHT IN DER SKIBRANCHE NOCH LANGE NICHT.
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MÄRZ/APRIL 2016
MÄRZ/APRIL 2016 SNOWACTIVE
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Wenn 80 000 Sporthändler, branchennahe
Vertreter und Journalisten aus 120 Ländern
jährlich Anfang Februar nach München reisen,
um sich über neuste Wintertrends zu informieren, so ist das der beste Beweis, dass der Wintersport nach wie vor voll im Trend ist. Das
zeigte sich in unserem Land spätestens kurz vor
den traditionellen Sportferien. In den Bergen
gab es rechtzeitig neuen Schnee. Nicht überall,
aber vielerorts in den oberen Lagen herrscht
richtig Winter. Schade, dass besonders in den
elektronischen Medien diese Tatsache ausgeblendet wird und Bilder aus dem grünen Flachland gezeigt werden.
GESUNDHEIT UND FITNESS
Freuen wir uns deshalb auf die kommende
Saison. Die hat nämlich einiges zu bieten, wie
an den über 2600 Ständen an der ISPO eindrücklich demonstriert wurde. Nicht nur
Hardware in Form von Skimaterialien, toller
Skiwear und tollsten Accessoires. Gesundheit
und Fitness werden auch neben der Piste zelebriert und demonstriert. Wer gesund und ständig auf dem Mobilitätsmodus ist, lebt sich
leichter und hat mehr Spass. Heisst es. Dazu
braucht es viele Hilfsmittel und Allerlei dazu.
Dieser Bereich hat in den Messehallen spürbar
zugenommen.
JEDEM SEIN SKI
Wir beschränken uns auf die Neuheiten des
kommenden Winters im Hardwarebereich.
Was sind die Trends? Skimaterialien waren
einmal schwer, geradezu eine Schwerlast. Nun
werden die Geräte immer leichter, ohne dass
dabei die Qualität leidet. Das ist möglich dank
Ein- und Aussparungen am Holzkern, gezielt
eingesetzte Titanal-Verstärkungen, Karbonröhren im Holzkern, weniger Material an Tip
und Tail. So fühlt sich das Material nicht nur
leichter an, es ist auch weniger schwer. Neue
Materialien werden eingesetzt und zum Teil
auch verkaufswirksam im oder auf dem Ski
sichtbar gemacht. Mit System- und Konzeptski
wird die Kommunikation zwischen dem Käufer
und Verkäufer einfacher gemacht. Dem Kunden soll Material schmackhaft gemacht werden, das dann letztlich auch auf ihn abgestimmt ist.
«den Affen rauszulassen». Das Naturerlebnis
im unverspurten Schnee geht einher mit der
neuen Tourengeneration.
EINE RENAISSANCE
Vor gut einem Jahrzehnt wurde ein neuer
Markt eingeläutet. Intersport hatte damals ein
neues Shop-Manual entwickelt und in drei
Testmärkten (Spanien, Finnland und Deutschland) Women’Corner eingerichtet. Die Frauenwelt sollte erobert werden – als eigenständiger
Markt. Zu Recht, dachte man damals. Frauen
kontrollieren zu 70 Prozent die Ausgaben für
Anschaffungen im Freizeitbereich; auf Kinder
betrachtet, beträgt der Wert gar 90 Prozent.
Alles schien dafür zu sprechen. Im Hardwarebereich mochten aber die Frauen nicht wirklich auf dieser Trendwelle mitziehen. Der Damenski kam und ging. Und jetzt erlebt er im
Blick auf die nächste Wintersaison eine Renaissance. Für jeden Geschmack und für jedes
Fahrkönnen ist etwas da. Vor allem im Bereich
der etwas «sanfteren» Genuss-Carver finden
sich neue Ski.
RENAISSANCE ZUM ZWEITEN
Und allen Vermutungen und Lügen zum Trotz:
Am letzten Interski-Kongress, der sportliche
Event mit Schneesportlehrern aus aller Welt,
wurde verlautet, dass es aus internationaler
Sicht eher wieder zurück zum natürlichen Skifahren gehe. Was heisst das konkret? Statt zu
radikalen geht es hin zu eher ausgewogenen
Taillierungen, statt zu extremen Kurvengeschwindigkeiten zu eher angepassten und sicheren. Was einmal mehr den Beweis erbringt,
dass sich die Geschichte wiederholt – auch im
JOSEPH WEIBEL
Skisport, bekanntlich!
GANZ AUF TOUREN
Was sich bereits in den letzten zwei, drei Jahren abzeichnete, verstärkt sich: Der Trend zum
Tourenskifahren. Ähnlich wie beim Langlaufsport entwickelt sich das Tourenskifahren
dank hochwertigen und vor allem auch ultraleichten Materialien zum Fitnesstrend. Die
Industrie geht von einem Wachstumsmarkt
aus, wenn auch auf einem vergleichsweise tiefen Niveau.
Und wie steht es um die verrückte Skiwelt – die
Freerider und Freeskier? Jedenfalls schaffen
immer mehr Wintersportorte entsprechende
Infrastruktur, um auch mal in einem Funpark
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MÄRZ/APRIL 2016
ATOMIC
HAWX ULTRA:
DIE LEICHTIGKEIT IM SCHUH
ISPO-ZAHLEN UND FAKTEN
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Der neue Atomic Hawx Ultra 130 ist unser bisher leichtester Alpin-Skischuh. Er ist zugleich
das steifste Modell der komplett neuen Hawx
Ultra-Linie und bietet Skifahrern mit schmaleren Füßen das legendäre Hawx-Gefühl. Dank
Memory Fit lässt sich der Schuh in wenigen
Minuten individuell anpassen, außerdem wurde er mit einem Memory Fit 3D Platinum-Innenschuh mit vorgeformtem Fersen- und Zehenbereich ausgestattet – für noch besseren Fit
vom ersten Moment an. Grund für das geringe
Gewicht des Schuhs ist seine Grilamid-Manschette in Kombination mit unserer kompromisslosen neuen Progressive Shell: Schlüsselbereiche sind verstärkt, gleichzeitig wird die
ELAN
DELIGHT – EIN SWAROVSKI
Natürlich ist der Damenski von Elan, Delight,
nicht einfach nur aus dem feinen Kristallglas
von Swarovski. Aber der slowenische Skihersteller wurde vom Erfolg beflügelt und weitet
seine Damen-Linie auf insgesamt vier Modelle
aus. Der edelste Vertreter ist nun eben dieser
Delight Swarovski. Vom mattschwarzen Topsheet setzt sich ein funkelndes Kristallemblem
ab, das aus hochwertigen Swarovski-Kristallen
besteht. Die leichte Bauweise ist natürlich auch
bei diesem Modell selbstredend, ebenso die
Karbonverstärkungen und das neue PowerShift-Bindungssystem ist ein Teil dieses edlen
Designski. Einsteigerinnen fühlen sich auf ihm
ebenso wohl wie sportliche Fahrerinnen. Wer
also seiner Herzallerliebsten schon immer mal
einen Swarovski schenken wollte, aber nie
wusste, ob ein Kette um den Hals, den Arm
oder am Ohr, hat nun leichtes Spiel.
gesamte Wandstärke reduziert. Das spart 25%
Gewicht. Verantwortlich für die optimale Mischung aus Feingefühl auf dem Schnee und
Power ist unter anderem das asymmetrische
Energy Backbone, das extra viel Stabilität und
Kantengriff für sehr sportliches Skifahren liefert. Dazu kommen Power Shift, Cuff Alignment und unsere neuen Cantable Grip Pads.
FISCHER
THE CURV – EIN DREIGESTIRN
Ja richtig. Tönt ein bisschen geschwollen: Ein
Dreigestirn. Hinter dem neuen Modell von Fischer stecken aber drei nicht ganz unwichtige
Persönlichkeiten: Hans Knauss, Mike von
Grünigen und Kristian Ghedina. Sie haben die
Köpfe zusammengesteckt, getüftelt und getestet. Als Resultat entstand The Curv, das
Highlight des österreichischen Produzenten
für die kommende Saison. Ziel war, dass der
Ski mit einem hochwertigen Technologiepaket
BLIZZARD
QUATTRO RX: SKI HOCH 8
Man nehme verschiedene Varianten, adaptiere
Shape, Rocker, Konstruktion und IQ-Technologie leicht, und schon hat man den Ski hoch
8. Oder wie? Quattro ist bei Blizzard nicht neu,
aber er wurde neu performed. Und wie! Es gibt
ihn in verschiedenen Varianten, genau in acht.
So dass jeder Fahrer seinem Können und Wollen gemäss den richtigen Ski findet.
Die Sidecut-Mittelbreiten varieren von 69 bis
84 Millimeter. Den Quattro gibt es ab 153 Zentimeter Länge. Sein Wachstum abgeschlossen
hat er bei 181 Zentimeter. Und der von Christian Müller gezeigte Quattro RX erweist sich als
ebenso sportlich wie variabel, mit 84 Millimetern unter der Bindung, 2-Millimeter-RockerProfil und IQ-Sandwich-Sidewall-Ti-Konstruk-
extreme Performance beherrschbar macht.
Triple Radius für extreme Kurvendynamik, das
progressive Sidecut-Konzept dimensioniert
den Ski optimal für den bevorzugten Fahrstil
und das aus dem Rennsport bekannte CarbonLaminat DIAGOTEX soll in jeder Kurvenlage
für perfekte Torsion sorgen.
Die Curv-Linie gibt es in drei Modellen und in
unterschiedlichen Längen. Die Rennmaschine
heisst RC4 The Curv. Neben dem Kurvenkratzer gibt es noch das Modell RC4 The Curv DTX
und der etwas quirligere On-Piste Rocker RC4
The Curv TI.
Blizzard-Verkaufsleiter Christian Müller:
Quattro RX, sportlich und variabel.
tion und Carbon-Laminat. Ein Wahnsinn, mit
welchen Attributen ein Ski so ausgestattet ist.
Kurzum: Testen auf der Piste lohnt sich!
K2
CHARGER: SPEED SO VIEL SIE WOLLEN!
Wenn das keine Ansage ist von den amerikanischen Skimachern: In der Saison 2016/17 präsentiert die Allmountain-Company K2 eine
komplett neue Pistenski-Serie, Charger ist ihr
Name.
Die Charger Modelle bürgen für feinsten Kantengriff und Top Performance in jedem Tempobereich und begeistern gleichzeitig mit der
K2-typischen Agilität und Verspieltheit. Die
drei Modelle heissen Speed Charger,
Super Charger oder ganz einfach Charger. Der
Speed Charger ist das Flaggschiff mit einer
Taille von 120/72/100mm. Die technischen
Finessen der neuen Serie von K2 – Full AspenPaulownia Woodcore, Full Metal Laminate,
Full Sidewall und Full Carbon Grid – sorgen
für präzisen Kantengriff; viel Power und maximalen Fahrspass beim Tempo ihrer Wahl.
Fotos: zVg.
LEKI
TRUGGER S VERTICAL:
GANZ SCHÖN GRIFFIG
Leki stellt ein innovatives Griffsystem für Tourenstöcke vor. Die Technologie Träger S Vertical wurde neu entwickelt und wird im Herbst
lanciert. Zwischen Schlaufen und Loop befindet sich das Felsband, das ein müheloses Umgreifen ermöglicht, ohne vorher auszuklicken.
Im Falle eines Sturzes ermöglicht das Federsystem im Griff unter Zugspannung nach oben
ein verlässliches Auslösen, wodurch die Verletzungsgefahr deutlich verringert wird.
K2 Speed Charger
mit Marker MXCell 14 TCx
Bindung
Abmessungen: 120-72-100
Radius: 18m @ 175
Rocker: Speed Rocker
Längen: 168,175,182cm
K2: Serious Fun!
MÄRZ/APRIL 2016 SNOWACTIVE
39
LOWA
LEVENTINA GTX MID WS:
EINFACH BEQUEM
Griff auf Eis und Schnee sorgen. Und was die
Dame auch noch ganz besonders schätzt: Das
Paar Winterschuhe kommt grad auf ganze
1000 Gramm Gewicht.
Ein Damenschuh, der sich dann besonders
wohlfühlt, wenn der Wetterbericht die ersten
Minusgrade ankündigt. Etwas über knöchelhoch geschnitten bietet der VelourslederSchaft wirkungsvollen Schutz, wenn man in
etwas tieferen Schnee gerät. Beim Leventina
GTX MID Ws fehlen auch die in die Stollen integrierten Textilelemente nicht, die für guten
STÖCKLI
LASER SX: GUT GESTEUERT
Der Schweizer Skiproduzent macht in verschiedener Hinsicht auf Swissness. Jedenfalls
fehlte Aussteller Stöckli an der ISPO in München. Dass nur hochwertige Materialien gut
genug und dem Winter gewachsen sind, haben
die Entlebucher schon längst gelernt – und
zwar von den Schweizer Bergen. Das hört sich
dann etwa so an: Es wird getüftelt, gepresst
und getestet – mit einem Ziel vor Augen: In
jedem Schwung soll das einzigartige Fahrgefühl eines Stöckli-Ski aufleben. Die richtige
Mischung soll es ausmachen: Innovative Technologie und leidenschaftliche Handarbeit.
So entstehen neue oder auch bewährte Linien
wie etwa die Laser-Modellserie. Abgebildet
haben wir den Laser SX, die Rennmaschine
schlechthin. Durch die neue Turtle-Shell-Technologie lässt sich der Ski bei unterschiedlichen
Geschwindigkeiten noch exakter steuern. Bei
hohen Tempi, verspricht der Produzent, fährt
er sich steif wie auf Schienen, bei gemässigtem
Tempo folgt er geschmeidig jedem Druck auf
der Kante.
Advertorial
HEAD SUPERSHAPE:
VIER MAL HIGH-PERFORMANCE
Ein schönes vierblättriges Kleeblatt haben sich die Kennelbacher Skibauer da ausgedacht.
Unter dem Begriff Supershape
haben die Entwickler gleich vier
Mal alle Register gezogen. Im
Einzelnen:
i.SPEED. Nomen est omen. Da
wird jede Abfahrt zum Speed-Erlebnis. Ein reiner Pistenski mit
schneller Reaktionszeit. Er ist
nahe am Boden und hat die geringste Mittelbreite. Ein echtes
Multitalent, das die Konkurrenz in
ihre Schranken weist, schreibt der
Skiproduzent. Die Mittelbreite
beträgt 68 Millimeter. Oben und
unten misst man 124 bis 104 Millimeter. Radius: 14 Meter.
i.MAGNUM. Auch dieses Modell
der Supershape-Reihe sorgt für
Geschwindigkeit. Der Fahrer auf
den beiden Brettern kann aber das
40
SNOWACTIVE
MÄRZ/APRIL 2016
Gaspedal gut betätigen, wenn es
sein muss, und der Fahrer damit
umgehen kann. Seine Masse: 13172-110 Millimeter (Radius: 13,1
Meter).
i.RALLY. Und weiter geht es im
Text. Dieser Ski eignet sich für
die Berg-Rally. Ein High-Performance-Ski für jeden Berg. Wie
schreibt der Produzent: Dieses
Modell erinnert eher an eine leistungsstarke Pistenraupe als an
einen Speedaholic, was gut aussieht und sich noch besser anfühlt.
Seine Masse: 135-76-114 Millimeter (Radius: 13,7 Meter).
i.TITAN. Welcher Abschluss des
Supershape-Kleeblatts. Wer bequemes und entspanntes Skifahren schätze, der steht hier richtig.
So liest es sich im Prospekt: Perfekt für den weniger aggressiven
Skifahrer, der auch mal die Aus-
Yves Isler, Marketing Manager, HEAD Switzerland AG: «Unsere Entwickler
haben alle Register gezogen».
sicht geniessen möchte. Die Masse: 137-80-117 Millimeter (Radius: 14,1 Meter).
HEAD präsentiert die revolutionäre
GRAPHENE Technologie jetzt auch
in der erfolgreichen Supershape
Linie. Die einzigartige Kombination
von Leichtigkeit und Stärke, die das
mit dem Nobelpreis ausgezeichnete
Material ausmacht, ermöglicht es,
den Gebrauch gängiger Materialien
wie Holz zu reduzieren und statt-
dessen zusätzliche Aluminiumlegierungen zu verwenden. Dadurch
sind die Ski reaktionsfähiger und
ausbalanciertet und haben die volle
Kontrolle unabhängig von Wetterbedingungen und Terrain. Darüber
hinaus reduziert GRAPHENE die
Dicke des Skimittelpunkts und sorgt
für eine Verlagerung des Materials
zur Spitze und zum Ende des Skis,
was eine optimale Gewichtsverteilung zur Folge hat.
SALOMON
X RACE SW: ADRENALIN PUR
Wer diese Rennmaschine an die Füsse schnallt,
muss etwas draufhaben. Das sagen auch die
gallischen Produzenten. «Salomon bekennt
sich mit dem X Race zu Skifahrern, die auf
der Jagd nach Adrenalin, Geschwindigkeit,
Präzision und Zentrifugalkräften sind.»
Der Ski soll schnelles Carven zum ultimativen
Erlebnis machen. Kein anderer Sport biete
solch ein Erlebnis, ausser schnelles Carven auf
Ski, sagen die Entwickler von Salomon aus
Annecy.
Was zeichnet das neue Race-Modell in technischer Hinsicht aus? Eine progressive Radiusbemessung steht am Anfang. Jede Grösse hat
einen entsprechend zunehmend längeren Radius. Je länger der Ski, desto grösser der Radius. Die andere Innovation, die Salomon hervorhebt, ist das Carve-Rocker-Profil. Ein
kleiner Rocker in der Spitze ermöglicht einen
einfachen und blitzschnellen Wendeimplus bei
geringerem Energieaufwand und ohne an
Präzision zu verlieren.
Eliane Volken, Brand Manager
von Salomon, präsentiert
den X Race SW.
Ein Ski für Adrenalin pur.
VÖLKL
FLAIR SC UVO:
DIE DAMEN HABEN DAS
SAGEN
Der Damenski hat Renaissance.
Auch beim Straubinger Skiproduzenten. Für die pistenorientierten
Ladys bringt Völkl nächste Saison
die neue Linie Flair in die Läden –
mit sieben verschiedenen Modellen. Die Basis bilden drei vielseitige Modelle, die sowohl der
Einsteigerin als auch der routinierten Skifahrerin kraftsparendes
Fahren und Verlässlichkeit bieten
sollen. Eher als Slalomcarver gehen der Flair SC und Flair SC UVO
durch. Sie sind die beiden Topmodelle und bieten laut Völkl kompromisslose Agilität für präparierte Pisten. Der hier abgebildete Flair
SC UVO wurde mit dem ISPO
Award ausgezeichnet.
Weiter gibt es die AllmountainModelle Flair 81 und Flair 78 – Ski
für anspruchsvolle Sportlerinnen,
die ein Brett für abwechslungsreiche Verhältnisse suchen.
Advertorial
NORDICA:
DOBERMANN SLR RB EVO –
DER NEUE HOCHLEISTUNGSSKI
ung
Dass in diesem Ski echte Weltcup-Erfahrung
steckt, zeigt die Zusammenarbeit mit Felix
Neureuther, Fritz Dopfer oder Dominik Paris,
die dem R&D-Team bei der Konzeption geholfen haben. Ein Beispiel ist die Carbon Race
Bridge (RB) Technology – ein Karboneinsatz,
der Tip und Tail U-förmig umschliesst. Das
SPEEDMACHINE 130 –
IT’S BACK, IT’S BETTER
Mit dem neuen SPEEDMACHINE 130 hat
Nordica einen rundum anpassbaren Skischuh
entwickelt, der den höchsten Ansprüchen an
Performance und Komfort gleichermassen gerecht wird. Das Zusammenspiel aus einer
neuen, ergonomischen Schale und dem überarbeiteten Innenschuh verleiht eine hervorragende Passform «Fit out of the box». Zusätzlich
bieten sich dem ambitionierten Skifahrer drei
Stufen zur individuellen Anpassung – das TRI-
wirkt sich enorm positiv auf die Torsionssteifigkeit des Skis aus. Die gleiche Technologie
steckt auch im Dobermann GSR RB sowie beim
SPITFIRE RB. Die zweifache Titanal-Begurtung erhöht den Kantengriff sowie die Fahrstabilität bei hoher Geschwindigkeit und
möglicht eine besonders leichte Schwung
ermöglicht
Schwung-
einleitung. Was bleibt ist die Power, die Geschwindigkeit, die Fliehkräfte und der unvergleichliche Druck, der einen bei jedem
Kurvenausgang nach vorne katapultiert. Für
diese Pistenerlebnisse hat Nordica die NeueDobermann-Linie entwickelt.
FIT-Anpassungssystem. Durch eine neue Bearbeitungs-Technik mittels Infrarot-Strahlung
kann die Schale an den erforderlichen Stellen
individuell geformt werden, ohne Schwachstellen im Material zu hinterlassen und den
Flex zu mindern. Der Innenschuh lässt sich
durch Einsätze aus speziellem, thermoverformbarem Korkgranulat (Cork-fit) im Bereich
der Knöchel anpassen. Ausgekleidet ist er mit
atmungsaktivem und wärmendem Primaloft®Material. Für das optimale Feintuning sind alle
Schnallen und der Power-Strap geschraubt.
www.nordica.com
MÄRZ/APRIL 2016 SNOWACTIVE
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DIE
HÖLLE
DES UNBERECHENBAREN
I N F E R N O - A B FA H R T M Ü R R E N
Das Inferno ist die älteste, längste und auch populärste Abfahrt der Welt. Jahr für Jahr stehen 1850
passionierte Hobby-Skirennfahrer am Start. Noch immer aber hat der Teufel seine Finger im Spiel.
Imposantes Bergpanorama:
Eiger, Mönch und Jungfrau.
42
SNOWACTIVE
MÄRZ/APRIL 2016
MÄRZ/APRIL 2016 SNOWACTIVE
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Aufwärmen am Start.
Schlechte Sicht.
Gegenanstieg.
Teufelsverbrennung am Vorabend.
Die 9,5 Kilometer
gehen ganz schön
in die Beine.
Sieger Brian Brog
Als Brian Brog am Samstagnachmittag mit
der Schilthorn-Bahn hochfährt, ahnt er noch
nicht, dass dieser Tag für ihn unvergesslich
werden würde. Der 23-jährige Multisportler
hat zwar schon etliche Bike-Marathons, Langlauf- und auch Skirennen bestritten, aber noch
nie eine Abfahrt wie das Inferno. Brian Brog ist
ein Rookie an diesem Berg. Kanonenfutter fürs
Kanonenrohr, wie eine der Schlüsselstellen
heisst. Und als Neuling muss er mit einer der
hintersten Startnummern Vorlieb nehmen, mit
der Startnummer 1753. Damit ist an einem
normalen Skirennen kein Blumentopf zu gewinnen, schon gar nicht eine der begehrten
Holzschnitzereien, die als exklusive Preise für
die Erstplatzierten bereitstehen.
«FRECH FAHREN»
Die Favoriten sind schon seit fünf Stunden im
Ziel, viele andere Fahrer schon beim dritten
oder vielleicht auch schon vierten oder fünften
44
SNOWACTIVE
MÄRZ/APRIL 2016
Bierchen, als sich Brian Brog mit der Startnummer 1753 wuchtig aus dem Starthäuschen
hebelt. «Frech fahren», hat er sich zum Ziel
gesetzt, «angreifen, ohne zu viel zu riskieren.»
Schliesslich sind in den Stunden zuvor, als
noch Nebelschwaden ums Schilthorn strichen,
etliche Teilnehmer gestürzt, einige davon
schwer. Nun aber sind die Wolken weg, der
Weg frei für Brian Brog. Und der Meiringer vom
Skiclub Wetterhorn demonstriert bei seinem
Teufelsritt, wie höllisch schnell sich die 1212
Höhenmeter vom Schilthorn nach Winteregg
zurücklegen lassen. 8 Minuten und 16 Sekunden benötigt er für die 9,5 km lange Strecke –
und pulverisiert so die Bestzeit um mehr als
zehn Sekunden. Ein Raunen geht durch den
Zielraum, die Stimme des Speakers überschlägt sich, und der bislang Führende, Andreas Egger aus Bönigen bei Interlaken, dem
schon viele zum Sieg gratuliert hatten, verzieht
das Gesicht.
FAVORITEN OHNE CHANCE
Wieder einmal hat die Inferno-Abfahrt eine
unglaubliche Geschichte geschrieben, die Geschichte vom Sieger mit der Startnummer
1753, eine Geschichte, wie sie sich nur da ereignen kann, wo Himmel und Hölle oft nahe
beieinanderliegen: bei der Inferno-Abfahrt.
Den Schnellsten des Vorjahres, die reglementsgemäss gleich nach den «Sternlifahrern» starten durften (mussten), blieb bei teils miserablen Sichtverhältnissen am Morgen nur das
Nachsehen. Der dreifache Inferno-Triumphator Michel Kuno musste sich mit Rang 12 begnügen, Vorjahressieger Felix Tschümperlin
mit Rang 22.
SCHNELLER SKI
Das Inferno ist eben kein normales Skirennen.
Das Inferno lässt sich nicht programmieren.
Das Inferno ist unberechenbar. Im Gelände, wo
James Bond («Im Geheimdienst Ihrer Majes-
tät») schon die Welt zu retten versuchte, hat
der Beelzebub seine Finger mit im Spiel. Obwohl er am Vorabend bei einem traditionellen
Ritual im Zentrum von Mürren jeweils symbolisch verbrannt wird, treibt er auch bei der 73.
Austragung sein Unwesen. Ein Sturm am frühen Morgen hat Neuschneeverfrachtungen zur
Folge, Lawinen müssen gesprengt, der Start
um eine Stunde verschoben werden. Als ob das
Rennen an und für sich nicht schon höllisch
genug wäre. «Die 9,5 Kilometer gehen ganz
schön in die Beine», musste selbst Sieger Brian
Brog eingestehen. Und dabei sind nicht nur
Steilhänge und technische anspruchsvolle Kurven, sondern auch zwei Gegensteigungen zu
meistern. Wer keinen schnellen Ski hat, oder
zu vorsichtig ans Werk geht, muss entsprechend weiter stöckeln – die Höchststrafe für
Abfahrer.
FRÜH AUSVERKAUFT
Trotzdem – oder gerade deswegen – ist das
Inferno-Rennen Kult. Die 1850 Startplätze
sind jeweils schon im September, vier Monate
vor dem Start, restlos ausgebucht – ohne dass
die Veranstalter irgendwelche Werbung schalten müssten. «Wer hier einmal gefahren ist,
kommt meistens wieder», weiss Peter Ziswiler,
der sich schon mehr als 20 Jahre im OK engagiert und sich mit Christoph Egger das OK-Präsidium teilt. Fünf Fahrer waren schon mindestens 40 Mal dabei, der 74-jährige Albert Feuz
feierte gar schon seine 50. Teilnahme.
DIE BRITEN HABEN ES ERFUNDEN
Gut 1000 Startende kommen aus der Schweiz,
fast 400 aus Deutschland, mehr als 250 aus
England. England? Ja, einige skiverrückte Briten haben die Inferno-Abfahrt schliesslich erfunden, als sie im Jahr 1928 mit den Fellen aufs
Schilthorn (2970 m) stiegen und von da ein
Wettrennen hinunter nach Lauterbrunnen in-
Fotos: zVg.
PIPPA MIDDLETON
DIE KÖNIGIN VON MÜRREN
Eigentlich ist sie ja «nur» die jüngere Schwester von
Kate, der englischen Prinzessin. Und weltweite POpularität hat Pippa Middleton bloss mit einem figurbetonten Kleid erlangt, das sie bei der Hochzeit von
Kate und Prinz William aufreizend spazieren führte.
Seither aber hat der Begriff «PippaPO» mit allem
Drum und Dran erheblich an Bedeutung gewonnen,
was sich bei ihrem sportlichen Ausflug nach Mürren
erneut eindrücklich bestätigt. Pippa ist der unbestrittene Star in Mürren, bei Selfie-Jägern, Journalisten, Fotografen weit höher im Kurs als Eiger,
Mönch und Jungfrau, die drei berühmtesten Berner
Oberländer.
Die 32-jährige Sportskanone, die auf Langlauf-Ski
schon den Engadin Skimarathon und auf dem Rennvelo das 5000 km lange Race Across America bewältigt hat, beweist bei der Inferno-Abfahrt, dass sie
nicht nur höllisch gut aussieht, sondern auch teuf-
szenierten. Der Schnellste benötigte für die
14,9 Kilometer und 1990 Höhenmeter eine
Stunde und 12 Minuten. Heute liegt der Streckenrekord von Kuno Michel bei 13 Minuten
und 20 Sekunden auf der Originalstrecke vom
Schilthorn nach Lauterbrunnen. Wobei anzufügen ist, dass Pisten-Präparierung, Transport
und Material im Verlauf der Jahrzehnte wesentlich professioneller geworden sind. Heute
preschen die Teilnehmer fast ausnahmslos mit
hautengen Rennhäuten zu Tale. Besonders
trendy sind die Käse- und Swissair-Anzüge aus
den guten alten Zeiten der Schweizer Skirennfahrer.
Und noch dazu – analog zu Kitzbühel – die
spektakulärste und mitunter auch die gefährlichste. Aufgrund der schwierigen Bedingungen stürzen an diesem unberechenbaren
Samstag gleich 14 Teilnehmer schwer und
müssen mit dem Heli ins Spital geflogen werden. Bilder, die OK-Chef Ziswiler nicht gerne
sieht. «Die Sicherheit hat absolute Priorität»,
betont er und erinnert an die Austragung 2015,
als «bei guten Bedingungen kein einziger HeliEinsatz» nötig gewesen sei. Aber manchmal
habe der Teufel eben doch seine Finger im
MAC HUBER
Spiel.
«GEILSTE ABFAHRT DER WELT»
Sie gehören zur Faszination des Infernos. Reizvoll ist das Rennen aber an und für sich. Um
dem Feld von 1850 Abfahrts-Hungrigen gerecht zu werden, wird in 10-Sekunden-Intervallen gestartet. So entstehen viele Überholmanöver, Windschattenfahren ist erlaubt. Für
viele ist das Inferno «die geilste Abfahrt der
Welt», wie es Marco Studacher formuliert. Der
40-jährige Zürcher hat schon Volksrennen in
Österreich und Frankreich bestritten, aber
auch das Allalin-Rennen in Saas-Fee und die
Hexen-Abfahrt auf der Belalp, die mit dem
Inferno als Schweizer Volksabfahrts-Cup
(Super 3) gewertet werden. «Aber ans Inferno
kommt keine Abfahrt ran.»
OK-Präsident Christoph Egger.
SICHERHEIT HAT PRIORITÄT
Hobby-Rennfahrer Bruno Meier fährt in derselben Spur. «Das Inferno ist wie Wengen und
Kitzbühel zusammen.» Tatsächlich steht das
Inferno dem berühmten Nachbar auf der andern Talseite bloss im Datum nach. Es wird
traditionell eine Woche nach der LauberhornAbfahrt ausgetragen. Und was das Lauberhorn
im Weltcup ist das Inferno für die Volkssportler: die längste und traditionsreichste Abfahrt.
OK-Präsident Peter Ziswiler.
lisch gut Ski fahren kann. Mit der Startnummer 1686
geht sie ins Rennen, in einem Dress, den ihr OK-Chef
Christoph Egger besorgt hat – von seinem 12-jährigen «Gotte-Meitli».
Und Pippa rast los, als ob sie jahrelang nichts Anderes getan hätte: Perfekte Skiführung, tiefe Hocke.
Nach 12 Minuten und 28 Sekunden kommt sie ins
Ziel. Ausser Atem, aber strahlend. Das Publikum
applaudiert. Pippa winkt, sichtlich erleichtert. «Ich
wollte diese Abfahrt unbedingt einmal fahren», erklärt sie. Schliesslich sei sie ein Mitglied des Skiclubs Kandahar, jenem britischen Klub, der das Inferno-Rennen im Jahr 1928 ins Leben gerufen hatte.
«Jetzt bin ich happy, dass ich es geschafft habe.»
Ohne Schreckmomente kommt aber auch die smarte Allrounderin nicht über die 9,5 km lange Abfahrt.
«Bei einem Tor im Mittelteil habe ich einen Stock
verloren – und musste zurücksteigen.» Trotz des
Malheurs schafft sie es auf Rang 97 von 193 klassierten Frauen. Und so steht Pippa Middleton – Zufall
oder nicht – auch in der Rangliste voll im Mittelpunkt.
Pippa Middelton.
MÄRZ/APRIL 2016 SNOWACTIVE
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TIEFSCHNEE-LUST STATT KUNSTSCHNEE-FRUST
Grüne Wiesen, schmale Kunstschnee-Bänder und Menschenmassen auf den wenigen gut befahrbaren Pisten – diese Saison in den
Alpen war für viele bislang eine Enttäuschung. Anderswo in der
Skiwelt sieht der Winter zum Glück ganz anders aus. Grandiose
Bedingungen bieten die exotischeren Skireiseziele wie Indien, wo
Wintersportler im Himalaya mit dem knecht reisen Partner
Himachal Helicopter Skiing im wahrsten Sinne des Wortes in
ungeahnte Höhen vorstossen.
Auch der Westen Kanadas meldete dank des Wetterphänomens
El Niño schon im Dezember und Januar Schnee in Massen. Sehr
zur Freude der Skiurlauber im Banff Nationalpark und natürlich
der Heliskier und -boarder, die in einen Traumhang nach dem
nächsten eintauchen konnten. Und das Beste: Dank des supergünstigen Dollarkurses sind Ferien in Kanada so preiswert wie
schon lange nicht mehr.
BEN MILES
KANADA
BANFF LAKE LOUISE:
WELTCUP-PISTEN IM WINTERWUNDERLAND
Es ist nicht nur das grösste, sondern wahrscheinlich auch das schönste Skigebiet in der Provinz
Alberta. Lake Louise dürfte vielen Wintersportlern vor allem wegen der Weltcuprennen ein
Begriff sein. Doch das Top-Resort hält neben
den Rennstrecken etwas für jeden Geschmack
bereit und verzaubert Besucher mit einem unvergesslichen Ausblick über Seen, Wälder und
Gletscher der Rocky Mountains. Ein weiterer Vorteil: Es ist nur eines von gleich drei hervorragenden Skigebieten rund um Banff.
Rund 140 Abfahrten sind auf dem Pistenplan von Lake Louise verzeichnet, die längste
davon zieht sich über 8000 Meter. Während
sich die Geschwindigkeits-Junkies und Genuss-Cruiser vor allem auf der Vorderseite des
Berges austoben, pilgern Freerider in die Powder Bowls auf der Rückseite des 2672 Meter
hohen Mount Whitehorn. Damit ist das Gebiet
auch ideal, um sich fürs Heliskiing bei CMH
oder Selkirk Tangiers einzufahren.
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SNOWACTIVE
MÄRZ/APRIL 2016 ADVERTORIAL
Vor Ort checkt man am besten im Post Hotel
der Schweizer Auswanderer André und George
Schwarz oder im berühmten Fairmont Chateau Lake Louise am Ufer des im Winter zugefrorenen Sees unterhalb der vergletscherten
Gipfel ein. Von beiden erstklassigen Hotels
geht es morgens auf die nur ein paar Kilometer
entfernten Pisten oder – mit demselben Skipass – ins Skigebiet Sunshine Village, das Lake
Louise um nichts nachsteht.
Das höchstgelegene Skiresort Kanadas bietet
den perfekten Mix aus breiten Genusspisten,
herausfordernden Gelände-Abfahrten und
atemberaubenden Steilhängen wie dem berühmten Delirium Dive. Sunshine Village liegt
nur knapp 20 Minuten von Banffs Main Street
mit zahlreichen Läden, Bars, Cafès und Restaurants entfernt. Banff gilt zurecht als schönste
Ski Town Kanadas. Und Banff ist die einzige Ski
Town mit gleich drei Skibergen: Lake Louise,
Sunshine Village und der nur wenige Minuten
entfernt liegende Mt. Norquay garantieren im
Banff Nationalpark Ski-Abwechslung hoch
drei!
Reisetipp
7 Nächte in der Brewster Mountain Lodge Banff,
6 Tages-Liftticket und Transfer ab/bis Calgary
Flughafen schon ab CHF 1038.– pro Person
im Doppelzimmer bei knecht reisen.
Günstig wie nie
Der kanadische Dollar machts möglich: Resort- und Heliskiing-Ferien in Kanada sind
dank des günstigen Wechselkurses so preiswert wie lange nicht mehr. Nutzen Sie schon
jetzt die Top-Konditionen und buchen Sie Ihre
Reise für die Saison 2016/2017.
HELISKIING IN KANADA
VOM SPEZIALISTEN.
INDIEN
HELISKIING AUF DEM DACH DER WELT
Wo die Gipfel andernorts schon erreicht sind,
beginnt das Tiefschneeabenteuer hier erst: Eine
auf knapp 2000 Metern Höhe liegende Lodge ist
der Beginn für die Mission Heliskiing im Himalaya. Einige der Landepunkte bei Himachal Helicopter Skiing befinden sich noch mal 3000 Meter
weiter oben! Ein Erlebnis, das es so auf der Welt
kein zweites Mal gibt.
Fotos: zVg.
Ausgangspunkt für das ultimative HeliskiAbenteuer ist Indiens pulsierende Hauptstadt
Neu-Delhi. Weiter geht es in die 500 Kilometer
entfernte Kleinstadt Manali im Kullu Tal. Dort
bilden zahlreiche 6000er die Kulisse für Runs
durch vier Meter tiefen Powder, dessen makellose, weisse Decke oftmals weder von Bäumen
noch Felsen durchstossen wird. Himachal Helicopter Skiing fliegt mit Vierergruppen, die in
einer Woche locker 30 000 Höhenmeter fahren. Auch mehr als 50 000 Höhenmeter sind
keine Seltenheit. Erfahrene Piloten aus der
Schweiz steuern mit Bell-407- und A-Star-B3-
Helikoptern die besten Spots an. Spätestens
wenn sich der Körper an die Höhe gewöhnt hat,
entfaltet sich das volle Suchtpotenzial dieser
magischen Bergwelt.
Quartier beziehen die Tiefschnee-Abenteurer
im Manuallaya Resort. Das 4-Sterne-Haus ist
perfekt auf die Bedürfnisse von Outdoor-Sportlern ausgerichtet, schliesslich zählen Trekker
und Bergsteiger zu den häufigsten Gästen. Mit
Robert Thornten steht ein wahrer Meister seines Fachs in der Küche: Er brachte seine
Gerichte unter anderem schon im britischen
Königshaus auf den Tisch.
Reisetipp
6 Tage Heliskiing, 4 Gäste pro Heli, inkl. 30 500
Höhenmeter, schon ab CHF 8580.– pro Person
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Telefon 044 360 46 00. Angebote von knecht reisen aus dem «Powder Dreams» Programm
gibt es auch im Internet unter www.powderdreams.ch sowie in jedem guten Reisebüro.
ADVERTORIAL
MÄRZ/APRIL 2016 SNOWACTIVE
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MASSNAHMENZENTRUM UITIKON
DIE ULTIMATIVE SKI-TROPHÄE
endet, werden die jungen Straftäter wieder auf
das Leben in Freiheit vorbereitet. Im Massnahmenzentrum arbeiten derzeit 120 Angestellte.
NEUES MIT ALTEN VERKEHRSSCHILDERN
Eine Garderobe Piz aus rezyklierten Skispitzen oder die Trophäe Skiunz aus einer
alten Skibindung. Im Massnahmenzentrum im zürcherischen Uitikon erarbeiten
verurteilte Straftäter im Alter von 15 bis
26 Jahren ganz spezielle Gadgets aus und
für die Welt des Skisports.
Die Garderobe Piz und die Trophäe Skiunz
sind nur zwei sinnvolle Produkte aus einer
reichhaltigen Palette, die im Massnahmenzentrum Uitikon (MZU) Tag für Tag in einer der
Werkstätten von jungen Straftätern im Rahmen ihrer Ausbildung hergestellt werden. Speziell ist auch die Wanduhr aus rezyklierten
Verkehrstafeln oder eine Garderobe aus einem
Rebstockabguss. Die Palette aus der geschlossenen Abteilung wird im hauseigenen Verkaufsladen und in ausgewählten Verkaufsstellen angeboten. Eine Online-Plattform ist in
Planung.
. . . UND FERTIG IST DER GARDEROBEHAKEN
Für die Ideen, Produktentwicklung und die
Vermarktung ist Marc Stadelmann zuständig.
«Die Geschichte mit den Ski nahm seinen Anfang 2011 mit einem Beitrag über unsere Möbel aus Verkehrstafeln im Radio SRF 1.» Ein
Zuhörer war damals von dem Recyclinggedanken begeistert und überliess dem MZU eine
grössere Menge an alten Ski zur Weiterverwendung. Wie bringt man nun die legendären
Pommes-Frites-Bretter in eine Form, die letztlich für den Endverbraucher auch Sinn macht?
Diese Frage war gar nicht so leicht zu beantworten, bis Stadelmann vor einem Jahr der
Blitzgedanke kam, mit Skispitzen eine origi-
nelle Garderobe zu realisieren. Mit Säge-,
Fräs- und Bohrarbeit und einigen geschickten
Handgriffen entstand der ganz spezielle Garderobehaken. Ein Teil, das in jede Skihütte
passt. Der Bindungskopf eignet sich weniger
für diesen Zweck. Aber einfach wegwerfen?
Wie wäre es mit einer etwas anderen Jagdtrophäe? Auf diese Idee muss man zuerst
kommen. Marc Stadelmann hatte sie und
erfreut damit auch die Tierschützer.
Die Ideen gehen Marc Stadelmann noch nicht
aus. Auch aus einer Idee gewachsen ist die
Produktion von Möbeln (Tischen, Stühlen) mit
gebrauchten Verkehrsschildern. «Die Möbellinie Home Sign hat sich zu einem nachhaltigen Erfolg entwickelt», freut sich Stadelmann.
Die aussortierten Tafeln bekommt das MZU
von Herstellern. Eine ähnliche «Liefer-Automatik» wünscht sich Marc Stadelmann auch
von der Skiindustrie. Er hofft, dass in der Branche noch alte Ski in den Kellern lagern. «Wir
sind im Moment mit Material ziemlich ausgeschossen bei gleichzeitig steigender Nachfrage. Insbesondere die Bindungs-Trophäen finden grossen Zuspruch», sagt Stadelmann.
JOSEPH WEIBEL
MODERNER STRAFVOLLZUG
Das MZU ist nach dem Umbau schweizweit das
erste Zentrum, das die neuen gesetzlichen Vorgaben im Massnahmenvollzug für Jugendliche
und junge Erwachsene erfüllt. Es bietet neben
zahlreichen Übungs- und Lernfeldern im lebenspraktischen und persönlichen Bereich die
Möglichkeit einer qualifizierten Berufsausbildung. Die immer zahlreicher werdende Produktpalette ist eine positive Folge davon.
«Unsere Klienten sind mit Freude an der Arbeit
und geniessen auch ein grosses Mass an Eigenverantwortung.» Die Ausbildung erfolgt nicht
nur intern, je nach Progressionsstufe besuchen
die angehenden Berufsleute auch die externe
Berufsschule. Dieser Freiraum basiert letztlich, nach eingehender Risikoabklärung durch
Fachleute, auf gegenseitigem Vertrauen als Teil
des umfassenden Massnahmenvollzugs, der
auf drei Säulen basiert: Der Sozialpädagogik,
die qualifizierte Berufsbildung mit EBA- oder
auch EFZ-Abschluss und auf der deliktorientierten Therapie.
Im Rahmen dieses modernen Strafvollzugs
bietet das MZU 64 Plätze in einer geschlossenen und offenen Abteilung. In einem mehrstufigen Programm, das in der geschlossenen
Abteilung beginnt und in einem Wohnexternat
1
Das Massnahmenzentrum Uitikon sucht gebrauchte,
alte Ski und Bindungsköpfe. Marc Stadelmann, Leiter
der Produktentwicklung und Vermarktung ist dankbarer Abnehmer. Wer alte Ski im Keller lagert und
sie sinnvoll verwerten lassen möchte, kann sich mit
Marc Stadelmann in Verbindung setzen.
Head Schweiz hat dem Massnahmenzentrum bereits
zwölf Bindungsköpfe zu kommen lassen.
Vielen Dank!
Mehr Infos: www.mzu.zh.ch
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SNOWACTIVE
MÄRZ/APRIL 2016
Telefon 044 498 23 05, [email protected]
Fotos: Markus Beer, Marc Stadelmann
Gesucht: Alte Ski und Bindungsköpfe
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2
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1 Ganz adrett: Die Garderobe Piz macht überall
eine gute Figur.
2 Da hat man sogar die Tierschützer hinter sich:
Trophäe Skiunz.
3 Mit wenigen aber wichtigen Handgriffen
entstehen die besonderen «Ski-Accessoires».
4 Auch Verkehrstafeln werden in Uitikon zu
nützlichen Dingen des Haushalts umfunktioniert. Mit einer heute nicht mehr gebräuchlichen Tafel im Bild Marc Stapelmann, Leiter
Ideen, Produktentwicklung und Vermarktung.
5 Als letztes wird noch der Haken eingelegt
und fertig ist die Garderobe.
6 Die neuste Kreation aus dem Massnahmenzentrum Uitikon: Der Klappstuhl Vista.
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MÄRZ/APRIL 2016 SNOWACTIVE
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THÉAUX
Z W EI GE GE N DE N
Kämpferisch, zielstrebig, energisch und
fokussiert. So kennt man die beiden aus
dem alpinen Skisport. Lachend, vor Lebensfreude sprühend und immer zu Spässen aufgelegt erlebt man sie, wenn es für
einmal nicht um Weltcuppunkte und
Kristallkugeln geht, sondern um den Spass
und die Herausforderung, alle vier alpinen
Disziplinen in einem Rennen zu absolvieren – an den Red Bull SKiLLS.
Adrien Théaux, dreifacher Sieger einer
Weltcupabfahrt und Gewinner der Bronzemedaille im Super G an der alpinen Ski-WM in
Vail/Beaver Creek 2015. Der Speed-Spezialist
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SNOWACTIVE
MÄRZ/APRIL 2016 ADVERTORIAL
hat im letzten Jahr eindrücklich seine Fähigkeiten als Allrounder unter Beweis gestellt und
gezeigt, dass er auch in den technischen Disziplinen mithalten kann. Er ist aktuell Titel-
verteidiger in der Herrenkonkurrenz der Red
Bull SKiLLS. Wer wird am Finale gegen ihn
antreten und um die Krone kämpfen?
& MAZE
N R E S T DE R W E LT
Wer es wissen will, sollte sich das Finale auf
keinen Fall entgehen lassen.
Am 2. April treffen sich aktuelle und ehemalige TopAthleten in Lenzerheide und fahren erneut um den
Sieg bei den Red Bull SKiLLS 2016. Mit am Start sind
die ambitionierten Hobbyracer, die sich an den
Qualifikationsläufen für den Showdown qualifiziert
haben.
Red Bull SKiLLS 2016, 2. April, Lenzerheide
Foto: zVg.
Weitere Informationen unter www.redbull.ch/skills
Tina Maze, zweifache Olympiasiegerin und
vierfache Weltmeisterin in unterschiedlichen
Disziplinen und Gesamtweltcup-Siegerin.
Allein dieser kurze Ausschnitt aus ihrem lan-
gen Palmares sagt bereits alles über ihr Können
auf zwei Brettern. Sie tritt bei den Damen an,
um ihren Sieg aus dem letzten Jahr zu verteidigen. In welcher Form wird sie sich nach ihrer
einjährigen Auszeit vom Skiweltcup präsentieren? Kommt sie top-vorbereitet ans Finale, um
die Konkurrenz erneut auf die Ränge zu verweisen?
ADVERTORIAL
MÄRZ/APRIL 2016 SNOWACTIVE
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WE RIDE IN
WINTERSPORT IN DER ISLAMISCHEN REPUBLIK IRAN
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SNOWACTIVE
MÄRZ/APRIL 2016
N IRAN
Das Projekt «We Ride In Iran» wird
von Swiss-Ski unterstützt. Es ermöglicht
Events und Ausbildungen in einem Land,
das in Bezug auf Schneesport bisher kaum
von sich Reden gemacht hat. Dank Schweizern mit Pioniergeist, die mit Leuten vor
Ort zusammenspannen.
Arnaud Cottet und Benoît Goncerut, zwei
visionäre Romands aus Lausanne, bepackten
2013 ihren alten BMW und folgten den schneebedeckten Bergen quer durch Südost-Europa
und die Türkei Richtung Iran, bis an die Grenze, wo sie ohne Auto weiterreisen mussten. In
Teheran angekommen, zogen sie weiter nach
Dizin, in das grösste Skigebiet des Landes, das
viele lieber nicht bereisen.
Die beiden waren überrascht von der Gastfreundschaft, von der Wintersportszene, die
sie vorfanden. Sie nahmen die Einladung von
Amir gerne an, einem freundlich lachenden
Iraner, der mitten im Skigebiet das kleine Café
«Off Piste» führt und mit seinen Freunden fast
die gesamte Freizeit auf den Pisten verbringt.
Er lud die beiden Schweizer ein, sich ihnen
anzuschliessen und hiess sie in seiner Wohnung herzlich willkommen, wo sie so lange
bleiben durften, wie sie wollten.
DAS PROJEKT WIRD AUFGEGLEIST
Die Skigebiete um Teheran sind leicht zu erreichen. In einer rund ein- bis zweistündigen
Autofahrt kommt man nach Shemshak. Ein
wirtschaftlich aufblühendes Dorf, mit genügend Abstand zur Metropole, sodass gewisse
Freiheiten gewährt werden, die in der Stadt
nicht erlaubt wären. Der Wintersport bewegt
sich fern ab von Politik und Religion und wird
zu einem Sport der Reichen stilisiert. Aber
eigentlich ermöglicht die Passion jedem den
Die Gruppe von WeRideInIran bestehend aus
Arnaud Cottet, Benoît Goncerut, Jules Guarneri
und Gerg Tuscher auf dem Weg nach Tochal,
gleich oberhalb der Hauptstadt Teheran.
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Fotos: Ruedi Flück
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Zugang zum Wintersport und verbindet Menschen, die sonst nichts miteinander zu tun
hätten.
Vor Ort wurden dann schnell Pläne gefasst,
Freestyle Events und Coaching Sessions zu
organisieren. Und so entstand schliesslich das
Projekt «We Ride In Iran». Nebst der ideologischen Unterstützung durch Swiss-Ski und ihrer
Erfahrung aus internationalen Wettkämpfen
wird das Projekt auch von der iranischen Ski
Federation, von wichtigen Parteien aus dem
Skigebiet sowie von regierungsnahen Mitgliedern aktiv gefördert. Mittlerweilen finden jähr-
1 Die Big-Air-Events, die WeRideInIran
organisiert, stossen auf grosses Interesse,
auch von lokalen Medien.
2 Dizin, das kleine Dorf nördlich von Teheran,
befindet sich wenige Kilometer vom
gleichnamigen Skigebiet.
3 Sina Shamyani auf dem Markt in Tabris.
4 Arnaud Cottet, einer der Initianten von
WeRideInIrn, auf dem Weg in die iranischen
Berge.
5 Sina, Rolf, Arnaud, Greg, Jules, Arnaud
und Ruedi auf dem Weg zu unbekannten
Skigebieten des Irans.
6 Die Aussicht von der Bergstation von Dizin lässt
den Blick frei auf den höchsten Berg des Irans,
Damavand, 5604 Meter über Meer.
lich Events und Ausbildungen in den Bereichen
Freestyle, Snowboard, Ski und Freeriden statt.
MEHR WINTERSPORTMÖGLICHKEITEN
Seit Ende 2013 verfolge auch ich die Entwicklung des Wintersports im Iran. Die Freundschaften, welche sich über die Jahre gebildet
haben, entwickelten sich weiter, intensiver als
man einst dachte. Und im Winter 2014 wollten
wir neben den Events weitere Möglichkeiten
erkunden, die der Wintersport dort bietet. Mit
dem guten Freund und Ski-Instruktor Sina
Shamyani unternahmen wir deshalb einen
kleinen Roadtrip in den Norden des Landes, in
Richtung Aserbeidschan.
Die Möglichkeiten für Skitouren sind im langgestreckten Elburs-Gebirge immens. Es erstreckt sich vom Westen des Landes bis in den
Osten, verläuft südlich vom Kaspischen Meer
und nördlich von der Hauptstadt Teheran. Viele kleine Skigebiete, die teilweise nur am Wochenende geöffnet sind, dienten uns als Ausgangspunkte für viele Touren bis hinauf auf
über 4000 Meter über Meer.
Nebst den sportlichen Erlebnissen lernten wir
auch viel über die Kultur, und einige lustige
Vorkommnisse halfen Vorurteile abzubauen.
Zum Beispiel Jules Guarneri, unser Filmregisseur, der ins Thermalbad steigen wollte, als
ihm der Bademeister auf Persisch etwas zurief,
das er nicht verstand. Jules dachte, er hätte die
respektvoll gemeinte Verneigung vergessen,
verbeugte sich also vor dem Bademeister und
stieg ins Bad. Alle Badegäste inklusive dem
Bademeister lachten lauthals los. Denn der hat
ihn eigentlich nur aufgefordert zu duschen,
bevor er ins Wasser geht . . .
VIZE-BOTSCHAFTER REIST IN DIE SCHWEIZ
Mittlerweilen hat das Projekt eine Grösse erreicht, die selbst den Schweizer-Vize-Botschafter dazu bewogen hat, an eine Pressekonferenz
in die Schweiz zu reisen, wo über eine Zusammenarbeit mit Laax diskutiert wurde. Er überbrachte persönlich sein Interesse und die Anerkennung für das Projekt. Ein Projekt, das
ursprünglich aus einer wahnwitzigen Idee heraus entstanden ist, im Iran Ski fahren zu wollen. Es ist erstaunlich und schön zu sehen, wo
uns das Projekt bereits hingeführt hat, und es
ist nicht absehbar, wo es uns in Zukunft hinbringen wird. Mit der politischen Öffnung des
Landes wird aber ein vertiefter Austausch aus
westlicher und auch iranischer Sicht gefördert
und angestrebt – sei es auf wirtschaftlicher
RUEDI FLÜCK
oder auch touristischer Ebene.
Weitere Informationen auf www.werideiniran.com
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HANSUELI RHYNER – DER PIONIER. Beim Institut für Schnee-
und Lawinenforschung SLF in Davos konserviert er
Schnee, in Australien hat er mit seinem Schwyzerörgeli
einen bleibenden Eindruck hinterlassen und auch bei
Swiss-Ski hat er als Ausbildungschef im Tourenwesen
einiges in Bewegung gesetzt: Hansueli Rhyner, der
Pionier.
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Nicht zuletzt dank seinem virtuosen Können
mit dem Schwyzerörgeli bekam er den Job
als Skilehrer in Australien.
Fast am Ende des Sernftals im Glarnerland
liegt Elm, 1000 Meter über Meer, bekannt
durch das Elmer Citro, die erfolgreichste
Schweizer Skirennfahrerin Vreni SchneiderFässler, das Martinsloch und seit 1972 als Skiort mit seinen zahlreichen Sportbahnen und
rund 40 Pistenkilometern.
Hansueli Rhyner ist in Steinibach fünf Autominuten hinter Elm auf dem Weg Richtung
Panixerpass aufgewachsen. Dieser Pass wurde
bekannt durch General Suwarow, der mit seinen russischen Truppen diesen Übergang auf
der verlustreichen Flucht vor den anrückenden
Franzosen 1799 Richtung Bünderland überquerte.
Fast 100 Jahre später wurde in Glarus der erste
Skiclub gegründet. In den Folgejahren sorgten
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im Glarnerland noch vor Vreni Schneider ein
paar weitere Pioniere für viel Aufsehen. Melchior Jakober fabrizierte Ende des 18. Jahrhunderts unter dem Namen «Glarona» erstmals serienmässig Ski «Made in Switzerland».
Christoph Iselin gilt als Hauptinitiant bei der
Gründung des Schweizerischen Ski-Verbandes
1904. Und 1932 eroberte Rösli Streiff aus Glarus im Stemmbogen als erste den alpinen
FIS-Weltmeistertitel im italienischen Cortina
d’Ampezzo.
Auch im Bereich der Sozialgesetzgebung nahm
der Kanton Glarus innerhalb der Schweiz eine
Pionierrolle ein. Die Glarner waren beispielsweise die ersten, die die Kinderarbeit abgeschafft haben und der gebürtige Glarner Bundesrat Hanspeter Tschudi, der oft als «Vater der
AHV» bezeichnet wird, hat die nach einer
Volksabstimmung 1947 unter Bundesrat Walther Stampfli eingeführte AHV wesentlich ausgebaut und ist mit Vorbildcharakter in die Geschichte eingegangen.
EIN WILDER HUND
Auch Hansueli Rhyner ist für uns ein Pionier.
Er bezeichnet sich als «wilder Hund». Kein
Gipfel, kein Hang oder Couloir im hinteren
Kleintal waren dem einstigen Bauernsohn damals ein Hindernis. Unbefahrbare Hänge galten ihm und seinen Kollegen als sportliche
Herausforderung. Die dazu erforderliche Kondition holte er sich schon als Kind beim täglichen Weg zur Schule. Im Winter schaffte der
Schlitten eine willkommene Abwechslung.
Und hie und da durften sich die Kinder im
Schlepptau des Briefträgers, der mit dem
Pferdschlitten unterwegs war, heimziehen lassen.
Wir haben Hansueli Rhyner an der Talstation
der Gondelbahn Elm-Ampächli getroffen. Der
Direktor Bruno Landolt begrüsste uns mit
einem herzlichen «Hallo». Die beiden kennen
sich bestens. Fast zur gleichen Zeit bildeten sie
sich bei einer Metall- und Maschinenbaufirma
in Glarus zum Konstruktionsschlosser aus.
Auch später als Skilehrer in Australien oder bei
der Firma Toko im Rennservice, waren die
Beiden auf Du und Du.
Bereits seit 2002 steht Landolt dem BergbahnUnternehmen in Elm als Direktor vor. 120 Mitarbeitende arbeiten voll- und teilamtlich bei
der Bahn oder in den angegliederten Gastrobetrieben. Auch die Schweizer Skischule ist als
GmbH mit rund 30 Schneesportlehrern den
Bergbahnen angeschlossen. 90 Prozent des
Umsatzes wird in der Wintersaison generiert.
Das Schneesportparadies lockt bedeutend
mehr Wintergäste an als Sommertouristen.
Fotos: Erik Vogelsang / B&S
ZUR RICHTIGEN ZEIT AM RICHTIGEN ORT
Hansueli Rhyner bezeichnet sich als Glückspilz. Sein beruflicher Werdegang ist geprägt
durch viele glückliche Zufälle. Angestachelt
durch Kollegen liess er sich beispielsweise zum
Bergführer ausbilden. Als knapp 20-Jähriger
absolvierte er den Aspirantenlehrgang. Eigentlich war er noch zu jung, und trotzdem wurde
ihm der Kurs angerechnet.
1978 animierte ihn sein Elmer Schulkollege
Jacques Schneider zur Ski-Instruktorenausbildung. Den SJ-Brevetkurs in Wildhaus mit
Karl Allmann als Kursleiter ist ihm noch immer
in bester Erinnerung. Auch die Ausbildung
zum Langlauflehrer verhalf ihm später in Australien zu Kundschaft.
Und mit Heini Caduff, dem bekannten Skischulleiter und Hüttenwart aus Flims, trat eine
weitere Persönlichkeit in das Leben des jungen
Glarners. Caduff engagierte Rhyner als Skilehrer in Flims. Der Vorab, ein damals von der
Flimser- und Laaxer-Seite neu erschlossener
Skiberg, machte Abfahrten ins Sernftal richtiggehend attraktiv. So erzählt Hansueli Rhyner,
dass er hie und da mit den Ski über den Vorab
nach Hause gefahren ist und so ganz alleine
unberührte Tiefschneehänge befahren konnte.
Eine weitere prägende Bekanntschaft war die
mit dem Zürcher Oberländer Jan Tischhauser,
der langjährige FIS-Renndirektor und Cheftrainer der Damen bei Swiss-Ski. «Ihn lernte
ich an FIS-Rennen in Europa kennen, weil ich
damals als Assistent von Sepp Caduff mit dem
Schweizer Nachwuchsteam unterwegs war»,
sagt Hansueli Rhyner. Er habe ihn motiviert,
nach Australien zu fliegen. Und so habe er dort
ohne viel Vorbereitung und ohne Vertrag sein
Glück als Skilehrer versucht. Nicht zuletzt
dank seinem virtuosen Können mit dem
Schwyzerörgeli bekam er den Job.
An Sonntagnachmittagen gab es als Skilehrer
oft wenig zu tun. Hansueli Rhyner spielte dann
jeweils mit dem österreichischen Skischulleiter auf der Sonnenterasse Musik und verschaffte sich auch damit gute Referenzen. Die Zeit an
der Schneebar, die Barbeque-Ambiance, viel
Ramba-Zamba und zahlreiche ChampagnerCüpli-Partys gingen aber irgendwann an die
Substanz. Und so liess er sich von Jan Tischhauser als B-Mannschaftstrainer der Australier
engagieren. Von da führte der Weg nach Neuseeland, wo er das neuseeländische NationalTeam übernahm, es 1984 an die Olympischen
Spiele in Sarajewo führte und weitere vier
Jahre betreute.
DIE ZEIT BEI TOKO
1987 an den Skiweltmeisterschaften in CransMontana wechselte Hansueli Rhyner zu Toko.
Bei der bekannten Schweizer Wachsfirma aus
Altstätten war er zwölf Jahre lang tätig. Nach
ein paar Jahren im Rennservice, holte er sich
als Verstärkung Bruno Landolt an Bord. Bis
1996 führten sie dann gemeinsam den Rennservice der Firma Toko im alpinen Weltcup.
In der Zeit initiierte der damalige Institutsleiter
des SLF Davos, Dr. Walter Ammann, gemeinsam mit der Skifirma Stöckli, dem Skibelagshersteller IMS und der Firma Toko ein KTIProjekt, bei dem es um die Erforschung der
Physik des Gleitens auf Schnee ging. Im Auftrag der Firma Toko war Rhyner an diesem
Projekt beteiligt. Als man ihm die Projektleitung übergeben wollte, sagte Rhyner begeistert zu und wechselte seinen Arbeitsort nach
Davos. «Aus geplanten drei Jahren in Davos,
sind inzwischen 20 geworden», lacht Rhyner.
Aber auch das Bergführen liess den Unermüdlichen nie los. So führte Hansueli Rhyner von
1985 bis 1990 die SAC-Planurahütte als Hüttenwart. Im Skiclub war er Tourenleiter und
auch der OSSV holte ihn 1989 als Tourenchef
zu sich. Die legendären Sitzungen mit dem
kürzlich verstorbenen Tourenchef Hans Zurbuchen aus Rubigen sind ihm ebenso in guter
Erinnerung geblieben, wie seine Weitsicht,
dass diese Sparte unbedingt eine «Auffrischung» nötig hatte.
1992 übernahm er die Tourenleiterausbildung
bei Swiss-Ski. Die Aus- und Weiterbildung der
Tourenleiter in den Clubs war ihm wichtig. Der
Bereich Jugend+Sport wurde konsequent integriert und der Clubtourenwettbewerb für die
Skiclubs attraktiver gestaltet. Zusammen mit
den Tourenchefs Sepp Mutter und später mit
dem Hergiswiler Peter Ochsner initiierte er
Anlässe von nationaler Bedeutung.
Winter Schnee erzeugt, der dann mit Sägemehl
abgedeckt wird und bis im Herbst übersommert. Ein ähnliches Projekt läuft in Engelberg.
Damit kann für Weltcupveranstaltungen im
Bereich Langlauf und Skispringen eine gewisse
Schneesicherheit garantiert werden. Ähnliche
Versuche laufen schon länger, indem Gletscher
in Skigebieten mit Vlies abgedeckt werden.
In seinen Aufgabenbereich fällt auch die Lawinenprävention. 2005 wurde das Kern-Ausbildungsteam Lawinenprävention KAT ins Leben
gerufen. In diesem Team sind alle Alpinverbände, die Armee und weitere Institute vertreten. Die Aufgabe des Teams ist es, Ausbildungsunterlagen für die Lawinenausbildung
zu entwickeln und die Multiplikatoren auszubilden. Auch im Team, welches Gutachten bei
Lawinenunfällen erstellt, ist Rhyner dabei.
Seit vielen Jahren ist er ausserdem Mitglied der
Arbeitsgruppe Forschung bei Swiss-Ski. Die
Olympischen Winterspiele in Südkorea 2018
beschäftigen das Team im Zusammenhang mit
der Schneebeschaffenheit. Was der damalige
SSV-Direktor und Alt-Bundesrat Adolf Ogi an
den Olympischen Winterspiele in Sapporo
1972 zusammen mit dem Wachspeziallisten
Kaspar Fahner initiierte, indem dieser vorgängig Schnee aus Japan analysieren liess, wurde
auch in Vancouver und wird jetzt für die nächsten Winterspiele im Fernen Osten durchgeführt.
Dass Hansueli Rhyner auch noch den Skiclub
Schwändi präsidiert und als Gemeinderat von
Glarus Süd zu 30 Prozent für den Bereich Schule zuständig ist, sei nur am Rande vermerkt.
Mit seiner aufgestellten und zuvorkommenden
Art ist er als «Berg»-Führer überall ein gefragHANS BIGLER
ter Mann.
SCHNEE KONSERVIEREN
Heute ist Hansueli Rhyner in einem Teilzeitpensum beim WSL-Institut für Schnee- und
Lawinenforschung SLF in Davos angestellt und
leitet dort eine Forschungsgruppe. Eines seiner
Projekte befasst sich mit dem «Snowfarming»,
der Lagerung von Schnee. In Davos wird im
Das «Gipfeltreffen» ist eine Serie von Snowactive.
Autor ist Hans «Housi» Bigler, der fast 40 Jahre bei
Swiss-Ski – zuletzt als Chef Breitensport – tätig war.
Er porträtiert Persönlichkeiten, die sich im Skisport
mit all seinen Facetten verdient gemacht haben
oder noch immer aktiv sind. Das «Gipfeltreffen»
in dieser Ausgabe ist Hansueli Rhyner gewidmet.
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NOSTALSKI
DER MULTITASKER
DES SKISPORTS
Er war Skilehrer und Weltcup-Trainer
und ist aktueller Kondi-Trainer von Carlo
Janka. Er gehört einem Weltcup-OK an.
Er ist Unternehmer und vertreibt mit
seiner Firma Heval, die er von Heini
Hemmi übernommen hat, Geräte und
Material für Skipisten und Pistensicherung. Er ist mit einer Ex-Skirennfahrerin
verheiratet. Und er ist TV-Experte für
Skisport. Der Multitasker Michi Bont
kennt den Skisport in allen Facetten. Nur
ein Bereich fehlt in seinem bunten SkiSteckbrief: Der Flachländer vom Bodensee
war nie selber Skirennfahrer.
Multitasking ist eine Begabung, die in der
Regel nur Frauen zugeordnet wird. Sie bringen, geübt im Umgang mit Haushalt, Kindern
und weiss was allem, die unterschiedlichsten
Tätigkeiten unter einen Hut. Für Michi Bont
(44) sind seine vielfältigen Aktivitäten eine
Frage des Timings.
«Im Frühling und Sommer steht das KondiTraining im Zentrum, in den Monaten Juni,
Juli und August mache ich die Vorbereitungen
für mein Geschäft, Katalog, Preislisten und
administrative Dinge. Dann folgen von September bis November die deftigen Monate im
Betrieb, wonach ich mich ausklinke und rund
80 Tage für das Fernsehen arbeite.» Sein Engagement im OK der Weltcuprennen Lenzerheide
bezeichnet er als «nicht extrem aktiv», weil
angesichts seiner andern Engagements mehr
gar nicht drin läge.
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SNOWACTIVE
MÄRZ/APRIL 2016
Im Winter hat sein Job als Co-Kommentator bei
SRF oder genauer als «Ski-Experte» bei den
Frauen-Rennen, den er nun schon im achten
Jahr ausübt, klare Priorität: «Ich möchte dem
Publikum mit meinen Analysen den faszinierenden Skirennsport aus Trainersicht rüberbringen. Das war der andere Ansatz, den das
Fernsehen seinerzeit gehen wollte. Ich bin im
deutschen Sprachraum der erste Trainer, der
das macht, ein Nobody, kein Skirennfahrer . . .»
OBERSKILEHRER STATT SEEBUEB
Doch wie wird einer aus dem Thurgau, wo die
höchste Erhebung nicht einmal ein Berg und
keine 1000 Meter hoch ist, der Oberskilehrer
der Nation? Bont ist zwar in Arbon aufgewachsen, «aber ich bin», wie er anmerkt «überhaupt
kein Seebueb». Skifahren lernte er in den
Flumserbergen, wo seine Eltern ein Ferienhaus
besassen. Als 18-Jähriger zog er in die Lenzerheide, wo er Wurzeln schlug und seine SkiKarriere der andern Art begründete.
Immerhin: Er ist nicht der einzige Thurgauer,
der es in der Skiszene zu etwas brachte. Wer
erinnert sich noch an einen gewissen Peter
Lüscher? Er stammte aus Romanshorn, war –
im Gegensatz zu Bont – auch Wassersportler,
wurde Jugend-Europameister im Wasserski
und dann 1979 der erste Schweizer WeltcupGesamtsieger im alpinen Skisport.
Der gelernte Zimmermann Michael «Michi»
Bont schlug den andern Weg ein, machte das
Skilehrer-Patent und absolvierte die Trainerausbildung bei Swiss-Ski. Anschliessend liess
er sich in Magglingen zum Sportlehrer ausbilden. Sukzessive fügte er ein Business-Mosaik
zusammen, das ihn zu einem der bestvernetzten Persönlichkeiten in dieser Szene macht:
«Ich konnte in verschiedenste Gebiete hinein-
schauen. Das war hochinteresssant und hat mir
die Augen geöffnet.»
ANGEBOT AUS FINNLAND
Einen entscheidenden Schub erhielt er durch
Silvano Beltrametti, den er zusammen mit seinem Kumpel Tom Jäger konditionell zur Hochform trimmte. Alles auf harte, aber lustbetonte
Weise, verbunden mit verrückten Wetten. «Da
konnte es», so Bont, «schon mal vorkommen,
dass einer aufs Rothorn oder Lenzerhorn rennen musste, wenn er eine Leistungsvorgabe
nicht erfüllte.» Silvano, Tom und Michi sind bis
heute ein Trio, das wie Pech und Schwefel zusammenhält.
Auch Karl Frehsner waren die Qualitäten von
Michi Bont nicht verborgen geblieben. Er holte
ihn als Kondi- und Skitrainer zu Swiss-Ski. Und
als es dann zwischen Frehsner und dem damaligen Slalom-Trainer Christian Huber in Wengen im Vorfeld der WM 2003 zu einem legendären Eklat kam und Huber entlassen wurde,
rückte Bont als Slalomtrainer nach – und holte
mit Silvan Zurbriggen in St. Moritz eine Silbermedaille im Slalom. «Nicht ich holte sie», korrigiert Bont. «Es war Silvans Medaille. Als Trainer musst du zur richtigen Zeit am richtigen
Ort sein. Diesbezüglich war ich ein Sonnenkind.»
Obwohl Frehsner Bont gerne behalten hätte,
zog dieser weiter und nahm ein Angebot aus
Finnland an. Nicht ganz unschuldig war seine
damalige Freundin und heutige Gattin Corina
Grünenfelder, die selber noch mit den beiden
Finninnen Tanja Poutiainen und Henna Raita
Rennen fuhr. «Das sind zwei mit Riesenpotenzial», meinte sie. Damals fuhren sie so um die
Ränge 5 bis 15 herum. Und dann kam Michi
Bont und sorgte dank Poutainen für die ersten
Für Michi Bont sind seine vielfältigen Tätigkeiten eine Frage des Timings.
Medaillen-Gewinne einer Finnin an einer SkiWM und anschliessend auch an Olympischen
Spielen. Oder wie Bont sagt: Zur richtigen Zeit
am richtigen Ort sein. Aber nicht nur.
Foto: Keystone
TRAINING MIT EISHOCKEYSTAR
Auch nach seinem Rücktritt als finnischer Verbandstrainer war er weiter Kondi-Trainer von
Tanja Poutainen (insgesamt elf WC-Siege und
fünf WM- und Olympiamedaillen) und betreute zwischendurch auch Tina Weirather oder
Denise Karbon. Die Italienerin gewann in jener
Zeit vier Riesenslaloms in Serie und die kleine
Kristallkugel für den Disziplinen-Weltcup.
Heute hat er neben Janka auch den NHL-Eishockeystar Nino Niederreiter von den Minnesota Wild temporär unter seinen Fittichen.
«Das ist auch für mich spannend, in eine andere Sportart hineinzuschauen», sagt Bont.
«Nino kam mit einer richtigen ‹Bibel› daher.
Alles war vorgegeben. Für mich ist das quasi
eine Art Weiterbildung.» Auch wenn er es mit
Sportmillionären zu tun hat, ergiesst sich nicht
der grosse Reibach über ihn: «Da müsste ich
schon sieben, acht Athleten haben, davon drei,
vier Top-Shots, und ein eigenes Center besitzen.»
Aber diese Tätigkeiten ermöglichen ihm eine
weitgehende Unabhängigkeit und die Pflege
des Familienlebens, was bei Ski-Zigeunern
mitunter schwierig ist. Das war auch mit der
Grund, dass er zweimal verantwortungsvolle
Angebote von Swiss-Ski für Chefpositionen
ausschlug: «Einige schlaflose Nächte hat mich
das schon gekostet. Aber ich bin extrem froh,
dass ich sie abgelehnt habe und mehr zu Hause
sein kann. Die 80 TV-Tage reichen mir.»
Die Familie ist mittlerweile auf fünf Personen
angewachsen. Er wohnt mit ihr in Lantsch/
Lenz, wo romanisch gesprochen wird und seine Kinder in dieser Sprache aufwachsen. Der
älteste Bub wird neun, die Tochter sieben und
der Jüngste ist vierjährig. Der Bub besucht die
dritte Klasse und hat nun in der Schule erst-
mals zwei Stunden deutsch. Bont selber spricht
kein romanisch, aber er versteht es. Das wäre
ja noch, wenn die Kinder ihre Eltern in einer
Fremdsprache austricksen könnten, ohne dass
diese sie verstehen . . .
Am Mittagstisch wird durchaus auch über Skisport gesprochen, deutsch natürlich. «Erst
kürzlich», sagt Bont, «unterhielten wir uns,
wann letztmals eine Bündnerin in einem Weltcuprennen auf dem Podest stand. Ich tippte auf
Martina Accola.» Richtig, sie wurde in einem
Slalom in Laax Dritte. 19 Jahre sind es her.
Und Frage an den Ski-Experten Bont: Wann hat
zum letzten Mal eine Bündnerin ein Weltcuprennen gewonnen? Bont: «Ich weiss es nicht.»
Antwort: «Noch nie!»
Das muss einem Wahlbündner, der einst mit
Christian Brüesch in Graubünden als erstem
Kanton die Trainingsstützpunkte mitbegründete, weh tun. Da darf sich selbst das Palmarès
des Kantons Thurgau sehen lassen . . .
RICHARD HEGGLIN
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MEDIZIN
DER RÜCKEN ZWICKT,
DAS KREUZ SCHMERZT
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SNOWACTIVE
MÄRZ/APRIL 2016
Rückenschmerzen betreffen Spitzenathleten ebenso wie Breitensportler und
beschränken sich auch nicht auf den
Skisport. Die Ursache sind häufig Überbelastungen und der beste Schutz ist ein
stabilisierendes Rumpftraining, das bestenfalls bereits im Kindesalter erlernt und
regelmässig praktiziert wird.
Rückenschmerzen in der Lenden- und
Kreuzgegend sind im Skisport immer wieder
ein grosses Thema, das auch die Weltelite wiederholt betrifft. Carlo Janka, Marc Berthod,
Bode Miller und Felix Neureuther sind nur einige renommierte Skistars, die bereits mit Rückenschmerzen zu kämpfen hatten. Genau so
brisant ist das Thema im Tennis bei Roger Federer und Andy Murray oder im Fussball bei
Gareth Bale. Schlagzeilen reichen von «Der
Rücken zwickt», «das Kreuz schmerzt», «Diagnose Diskushernie» bis zu «Ermüdungsreaktion – Saison- oder gar Karriereende?».
Genauso ist der Rückenschmerz auch im Zusammenhang mit dem Wintersport immer wieder ein zentrales Thema in der sportmedizinischen Sprechstunde, sei es in der Diagnostik,
Therapie oder in der Prävention. In dieser Ausgabe fokussieren wir die Problematiken in der
Lendenwirbelsäule und Kreuzgegend sowie
die Ursachen solcher Probleme auf struktureller Ebene. Nächsten Monat rücken wir dann
die Probleme auf der Ebene der Funktion ins
Zentrum.
Fotos: zVg. / B&S Stockimage
HOHE BELASTUNGEN
Im Zusammenhang mit der Bandscheibenoperation von Bode Miller vor Jahresfrist wurden
wiederholt die harten Pisten und die hohen
Belastungen durch die repetitiven Schläge in
schon fast maximal gebückter/gebeugter Haltung als verantwortlicher, schädigender Mechanismus auf die Wirbel- und Bandscheibenstrukturen diskutiert.
Für diesen Problembereich sei speziell auf die
immer grösser wirkenden Kompressionskräfte
und Biegespannungen auf alle Gewebe hingewiesen. Diese Kräfte sind seit der Einführung
der Carving-Technik, den immer kürzer werdenden Ski und den engen Kurvenradien, die
eine radikalere Fahrweise ermöglichen, exponentiell gestiegen. Diese Gesetze gelten natürlich auch für den Hobbyfahrer auf der Piste.
Biomechanisch eigen ist allen Gelenken, dass
sie Belastungsspitzen eigentlich nur in ganz
definierten Bewegungseinstellungen, das
heisst Gelenkspositionen, tolerieren respektive absorbieren. Gelangen diese Belastungsspitzen in eher endphasige Positionen der Gelenke, verlässt man die elastische Zone der
Gelenke und nähert sich den plastischen
Zonen, wo Kräfte die Gewebe verformen. Am
besten erklärbar scheint dies am Rücken am
Beispiel der Bandscheibe. Gleiche Prinzipien
der «Verformung» gelten aber auch für die
fingernagelgrossen Wirbelsäulengelenke oder
die Knorpelüberzüge der Kreuzbeingelenke.
WAS PASSIERT MIT DER BANDSCHEIBE?
Bandscheiben sind aus zwei Teilen gemacht:
die kreisförmig angeordneten Kollagenfasern,
die den äusseren Ring bilden sowie der gallertartige Kern. Wiederholte Beugungen unter Belastung begünstigen eine Lockerung dieses
Faserringes und eine Auflockerung der einzelnen Fasern bis darin ein Einriss entsteht. Wiederholt sich dieser Mechanismus oft genug,
kann der Kern der Bandscheibe durch diesen
Riss in den Wirbelkanal austreten. Dieser ausgetretene Gallertkern wird von unserem Immunsystem als Fremdkörper wahrgenommen
und attackiert, dabei entsteht eine krabbenfleischähnliche Substanz, die verschiedene
Probleme und Schmerzen verursachen kann.
Sie drückt zum Beispiel auf eine Nervenwurzel
und verursacht so lokale Rückenschmerzen,
brennende Gesäss- oder ziehende Beinschmerzen.
Wenn wir Glück haben, verdaut der Körper das
ausgestülpte Krabbenfleisch und das Problem
ist gelöst. Durch eine Spritze kann lokal verabreichtes Cortison diesen Verdauungsprozess
unterstützen. Tut der Organismus dies jedoch
nicht und das Krabbenfleisch wird lediglich
«abgekapselt», muss nötigenfalls chirurgisch
eingegriffen werden. Insgesamt sind Bandscheibenleiden jedoch – ob konservativ oder
operativ behandelt – immer zu rehabilitieren,
denn sie sind Ausdruck einer mangelhaften
Stabilisierungsfähigkeit des Rumpfes!
gelenke, die eine Abnützung und Entwicklung
einer Arthrose in diesen Gelenken begünstigen. Die zunehmende Verformung aller angesprochenen Strukturen kann einerseits zu Engpässen im Bereich von Nervenaustrittsstellen
führen und so diese komprimieren, anderseits
können Wirbelsäulensegmente auch übereinander rutschen respektive abkippen und erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität nehmen.
Abschliessend sei erwähnt, dass in allen Geweben und Gelenken Ermüdungsreaktionen
auftreten können. Während im Laufsport vor
allem die untere Extremität betroffen ist, führen Belastungen im Skisport auch weiter oben
nämlich im Rücken zu Stressreaktionen. Bei
den Jugendlichen sind diese oft im Bereich der
Wachstumszonen anzutreffen. Grundsätzlich
können sie aber überall auftreten. Die moderne Bildgebung ermöglicht heute, dies aufzuzeigen.
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass
auftretende Rückenschmerzen beim Skifahrer
ein Aufruf sind, sich rasch mit seinem medizinischen und sportwissenschaftlichen Umfeld
über die Stabilisierungsfähigkeit des Rumpfes
und seine Belastbarkeit respektive die angepasste Belastung zu unterhalten. Bei Versagen
von Behandlungen sind auch bei jungen Menschen angepasste bildgebende Abklärungen
notwendig.
DR. MED. MARCUS R. BAUMANN, D.O.M.
AUCH JUGENDLICHE BETROFFEN
Dieser beschriebene strukturelle Vorgang
muss als (vorzeitiger) Alterungsprozess gesehen werden und tritt eigentlich schon beim
Jugendlichen ein. Die Blütezeit findet man bei
25- bis 35-jährigen Patienten, jedoch sind auch
noch Jüngere von dieser «Erkrankung» betroffen. Um so wichtiger scheint mir zu betonen,
dass das präventive stabilisierende Rumpftraining am Besten bereits im Kindesalter erlernt
und regelmässig praktiziert wird.
Der Alterungsprozess der Bandscheibe, wie sie
bei jüngeren Menschen auftritt, betrifft den
vorderen Abschnitt der Wirbelsäule. Schreiten
die Belastungen fort, reagieren mit zunehmendem Alter auch die hinteren Abschnitte der
Wirbelsäule. So kommt es neben der Höhenminderung der Bandscheibe auch zur Überlastung und Verformung der kleinen Wirbel-
www.crossklinik.ch
Dr. med. Marcus R. Baumann, D.O.M.
Physikalische Medizin und Rehabilitation FMH
Manuelle Medizin SAMM – Sportmedizin SGSM
Interventionelle Schmerztherapie SSIPM
Swiss Olympic Medical Center crossklinik AG Basel
MÄRZ/APRIL 2016 SNOWACTIVE
63
SCHLUSSPUNKT: RICHIS KOLUMNE
Hauptsponsor Swiss-Ski
MAX COLPI –
EIN LEBEN FÜR DEN SKISPORT
Sponsoren Swiss-Ski
Fahrzeugpartner
Partner
«Wenn einer so gewürdigt wird und ihm
so viele Menschen die letzte Ehre erweisen,
muss er Aussergewöhnliches geleistet haben». Träfer als der ehemalige Swiss-Ski-Direktor Hansueli Laich hätte die Anerkennung
und Wertschätzung für Max Colpi nicht ausgedrückt werden können.
In der Tat: Ein Grosser der Sportszene ist von
uns gegangen, einer, der sein Leben in den
Dienst des Skisports gestellt hat, der mit seinem gewinnenden Wesen die Menschen begeistern konnte und über ein halbes Jahrhundert lang den Zürcher und den nationalen
Skirennsport geprägt hat – ein leidenschaftlicher «Skifritz», wie er sich selbst gerne bezeichnete. Ohne ihn müsste die Schweizer
Skigeschichte wohl umgeschrieben werden.
Die reformierte Kirche in Dällikon hätte fast
doppelt so gross sein müssen, um allen Leuten, die von Max Colpi Abschied nehmen
wollten, Platz zu bieten. Der Trauergottesdienst wurde in das benachbarte Pfarrhaus
übertragen, damit auch jene, die keinen Einlass fanden, Max adieu sagen konnten. Auch
dieses war voll.
Im Alter von 88½ Jahren ist Max friedlich
eingeschlafen, nachdem es ihm in den letzten
paar Monaten nicht mehr so gut gegangen
war. Er behielt den ihm eigenen Humor, seine
Eigenständigkeit und auch Kratzbürstigkeit
bis fast zum letzten Tag. Den Pfarrer, der ihn
in seinen letzten Wochen begleitete, akzeptierte er erst, als er vernahm, dass dieser auch
mal ein engagierter Sportler gewesen war –
typisch Max.
Es war ein bewegender Abschied, aber, wie
sich seine Töchter Simone und Manuela und
Enkel Lian ausdrückten, wollen sie sich nicht
in Trauer an ihren Vater und Grossvater erinnern, sondern in Dankbarkeit und Freude.
Sie hatten es, wie Simone an der Trauerfeier
in berührenden Erinnerungsworten an ihren
Vater andeutete, nicht immer leicht. Wochenende für Wochenende verbrachten sie auf
den Skipisten, von morgens früh bis abends
spät. Und wenn er jeweils spätnachmittags
gesagt habe, noch fünf Minuten, seien oft
anderthalb Stunden daraus geworden.
So ging es auch vielen, die im Zürcher Skiverband (zu dem ja auch ein Teil des Kantons
64
SNOWACTIVE
MÄRZ/APRIL 2016
Schwyz gehört) durch seine Schule gegangen
waren, wo er vom Alpinchef über den Technischen Leiter bis zum Präsidenten sämtliche
Funktionen ausübte. Der Ertrag aus der ZSVTalentschmiede mit über 50 Weltcupsiegen,
Olympiasiegen und WM-Titeln darf sich sehen lassen. Von Peter Müller bis zu Sonny
Schönbächler, von Urs Lehmann bis zu Urs
Kälin oder Brigitte Oertli bis zu Wendy Holdener hatten alle direkt oder indirekt mit ihm
zu tun. Und auch Karl Frehsner fing einst im
ZSV an. Praktisch alle waren in Dällikon, um
sich von ihm zu verabschieden. Brigitte Oertli und Urs Lehmann würdigten Max mit einfühlsamen Worten und konnten ihre Tränen
nicht verbergen.
Auch im nationalen Skisport zog Max Colpi
seine Fäden. Fast ultimativ forderte er einst
Urs Lehmann auf: «Du musst an die Säcke.»
Und liess nicht nach, bis Lehmann Swiss-SkiPräsident war. Er scheute sich dann aber auch
nicht, Kritik zu üben, wenn ihm etwas nicht
passte. Und das konnte hin und wieder der
Fall sein. Zu den bequemen Zeitgenossen
zählte Max nie.
Aktiv blieb er bis ins hohe Alter. Als er schon
über 80 war, eröffnete er jeweils die Volksabfahrt auf dem Hochybrig – standesgemäss
mit der Nummer 1. Und als 76-Jähriger lernte er Golf spielen und brachte es noch bis zum
Handicap 21. Das ist für einen Senioren
schon fast an der Grenze des Leistungssports.
Der Schweizer (Ski-)Sport hat mit Max Colpi
eines seiner letzten Urgesteine verloren.
Eventpartner
Official Broadcaster
Medienpartner
Swiss Ski Pool
Lieferanten
| Burgerstein | Pirelli | DruckEinfach.ch | RUAG | Hilti | Ferienverein |
| Schweizer Jugendherbergen | TechnoAlpin | Kameha Grand Zürich | Human Tecar |
Gönner
| Crystal Club | Stiftung zur Förderung des Alpinen Sports |
IMPRESSUM: Snowactive März/April 2016;
49. Jahrgang; erscheint 6-mal jährlich;
ISSN 1661-7185;
Herausgeber und Verlag Strike Media Schweiz AG,
Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd,
Telefon 062 858 28 20, Fax 062 858 28 29;
Redaktion Snowactive Zuchwilerstrasse 21,
4501 Solothurn, Telefon 058 200 48 28;
Verlagsleitung Wolfgang Burkhardt;
Redaktionsleitung De-Jo Press GmbH, Solothurn:
Joseph Weibel ([email protected]),
Sabine Born ([email protected]);
Fotoredaktion Erik Vogelsang;
Inserate Prosell AG, Schönenwerd,
Rebekka Theiler ([email protected]),
Wolfgang Burkhardt ([email protected]);
Ständige Mitarbeiter Christian Andiel, Richard Hegglin.
Übersetzer Thierry Wittwer;
Konzept, Design und Produktionsverantwortung
Brandl & Schärer AG, Olten, Röbi Brandl, Kurt Schärer;
Aboservice Prosell AG, Schönenwerd, [email protected]
Telefon 062 858 28 28;
Jahresabonnement CHF 49.– für ein Jahr, CHF 89.–
für zwei Jahre (inkl. MwSt.);
Copyright Strike Media Schweiz AG, Gösgerstrasse 15,
5012 Schönenwerd;
Nachdruck Nur mit ausdrücklicher Genehmigung
der Redaktion gestattet;
www.snowactive.ch, [email protected],
[email protected]
Swiss-Ski: Redaktion Regula Lazzaretti (regula.lazzaretti@
swiss-ski.ch); Erika Herzig ([email protected])
Ständige Mitarbeiter Christian Stahl, Fabienne Kropf,
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Sabrina Aebischer
Adressänderungen alte und neue Adresse an Swiss-Ski,
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Fax 031 950 61 12
Richard Hegglin war als Agenturjournalist
während vier Jahrzehnten für den Skisport
unterwegs und sass 20 Jahre im FIS-WeltcupKomitee. Heute schreibt er für Snowactive
und diverse Tageszeitungen.
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SwissBull-Vintage-Design.
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