Rede des stv. Vorsitzenden Marco Mendorf

Politisches Engagement ist für mich kein Selbstzweck. Es ist für mich die große Chance, Einfluss zu nehmen auf die Dinge, die uns als Bürger wichtig sind. Mir ist wichtig, dass alle Menschen in unseren Gemeinden einen Zugang zum schnellen Internet bekommen können. Denn ohne Internet geht heute vieles nicht mehr: Hausaufgaben erledigen, Home‐office, Arbeiten als Freiberufler oder Gewerbetreibender. Und auch für unseren Alltag brauchen wir zunehmend schnelles Internet, etwa auch kranke oder alte Menschen, die durch moderne Gesundheitsdienstleistungen länger zu Hause leben können. Schnelles Internet fängt bei 50 Mbit/s an. Hier steht der Kreis Viersen nicht gut da. Einige Ortschaften sind gut versorgt – in vielen Ortschaften fehlt ein leistungsfähiges Datennetz. Im Vergleich verfügen in ganz NRW etwa 85 Prozent der Haushalte über einen schnellen Internetzugang. Im Kreis Viersen sind das gerade einmal 65 Prozent. Besonders großer Handlungsbedarf besteht in den Gemeinden Brüggen (50%), Grefrath (43%), Niederkrüchten (45%) und Schwalmtal (45%). Das heißt übrigens jeweils, dass ganze Ortschaften vom Internet bisher ausgeschlossen sind. Ich meine, das muss sich ändern. Verantwortlich dafür sind auch unsere Gemeinden und der Kreis. Wir müssen zusehen, dass in unseren Gemeinden der Glasfaser‐Ausbau vorangetrieben wird. Wir sollten alles daran setzen, dass uns die Telekom nicht mit einer veralteten Technik wie Vactoring abspeist – so fallen wir dann Jahre zurück und werden vom Hochleistungsnetz abgekoppelt. Wir brauchen auch den Kreis, der die Gemeinden bei der Anwerbung von Fördermittel unterstützt. Das ist ein wichtiges Thema für viele Bürger – und ein besonderes Anliegen der Zukunftspartei FDP. Ein zweites Thema ist mir wichtig: Digitale Bildung in unseren Schulen. Unsere Kinder, die Schülerinnen und Schüler von heute werden später in Berufen arbeiten, die es heute noch nicht gibt. Im Zeitalter der digitalen Vernetzung werden immer mehr Menschen gebraucht, die mit Smartphone nicht nur telefonieren, surfen und fotografieren können. Wir brauchen Menschen, die Software entwickeln können, die programmieren können, die neue Dienstleistungen und Geschäftsideen entwickeln. Deshalb ist es so wichtig, dass Smartphones, Apps, digitale Lehrbücher und Lernsoftware jetzt auch im regulären Unterricht eingesetzt wird. Außerdem geht es darum, Kindern und auch ihren Eltern beizubringen, wie man diese Geräte produktiv und verantwortungsvoll einsetzen kann – es geht um Medienkompetenz an unseren Schulen. Voraussetzung ist, dass die Schulen über schnelles Internet und WLAN in allen Klassen verfügen und dass ausreichen Tablets und digitale Bildungsmedien vorhanden sind. Die Modernisierung des Unterrichts stellt Lehrkräfte ebenso vor eine große Aufgabe wie den Schulträger, die jetzt für eine neue Unterrichtsausstattung sorgen müsse. Die Freien Demokraten als Zukunftspartei, wir sollten dieses Thema vorantreiben, alle Möglichkeiten nutzen, unsere Schulen ins moderne Zeitalter digitaler Bildung zu führen.