MEDIENSERVICE der Stadt Linz www.linz.at,; E-Mail: [email protected] Informationsunterlage zur Pressekonferenz von Stadträtin Mag.a Eva Schobesberger zum Thema „Linzer Luftgüte im nationalen und internationalen Vergleich“ am Mittwoch, 9. März 2016, 11 Uhr, im Stadtsenatssaal (Zimmer 105) im Alten Rathaus. Weitere Gesprächspartner: DI Martin Sonnleitner (Koordinator Technik und Umwelt) DI Wilfried Hager (Abteilungsleiter Umweltmanagement) Linzer Luftgütevergleich 2014 Umweltticket ist ein richtiger und nachhaltiger Schritt Regelmäßig wird die Linzer Luftgüte mit in- und ausländischen Städten verglichen. Laut dem neuesten internationalen Ranking liegt Linz im Mittelfeld der betrachteten Städte und Regionen Europas. Im rein österreichischen Landeshauptstädte-Vergleich nimmt Linz die vorletzte Stelle ein. Nur in Graz sind die Belastungen bei Stickstoffdioxid, Feinstaub und Schwefeldioxid noch höher. „Die Verbesserung der Luftsituation ist nur durch ein Zusammenarbeiten aller Akteure möglich. Die Einführung des Linzer Umwelttickets im Jahr 2013 war ein entscheidender und nachhaltiger Schritt in die richtige Richtung. Darüber hinaus braucht es freilich ein breites Umdenken in Richtung sanfte Mobilität und eine Attraktivierung des Öffentlichen Verkehrs über die Stadtgrenzen hinaus“, informiert Umweltreferentin Mag.a Eva Schobesberger. Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber: Magistrat Linz Redaktion: Kommunikation und Marketing; A-4041 Linz, Altes Rathaus Telefon: +43 732 7070-1343 Offenlegung: www.linz.at/presse/archiv.asp MEDIENSERVICE Der jährlich durchgeführte Luftgütevergleich der Stadt Linz mit großen österreichischen Städten zeigte für das Jahr 2014, dass die Summe der Belastungen an Schwefeldioxid, Feinstaub und Stickoxiden eng beisammen lagen. Erfreulicherweise sanken die Schadstoffwerte in Linz gegenüber den Vergleichswerten 2013. Österreichischer Vergleich 2014 bei den drei Hauptschadstoffkomponenten Schwefeldioxid (SO2), Feinstaub (PM10) und Stickstoffdioxid (NO2) im Detail: 2 MEDIENSERVICE Rang Belastungsgebiet SO2 PM10 NO2 Gesamt µg/m³ µg/m³ µg/m³ µg/m³ 1 Klagenfurt 1,0 23,0 26,0 50,0 2 St. Pölten 3,0 21,5 27,0 51,5 3 Innsbruck 2,0 15,5 35,0 52,5 4 Wien 4,3 22,7 26,4 53,4 5 Salzburg 2,3 17,0 34,3 53,6 6 Linz 3,5 23,0 29,0 55,5 7 Graz 2,7 23,3 30,0 56,0 Linz im Langzeitvergleich mit österreichischen Städten; Entwicklung seit 1993 Der langjährige Vergleich zeigt, dass in Linz dank der bereits Mitte der 80erJahre eingeleiteten Luftreinhaltemaßnahmen deutliche Verbesserungen in der Luftqualität erreicht worden waren. Deshalb war die Luftbelastung in den 90er-Jahren sogar niedriger als bei anderen österreichischen Städten. Seit 1993 gibt es einen weiteren Trend nach unten. In der Folge haben auch die Vergleichs-Städte Maßnahmen gesetzt, wodurch die Belastung deutlich absank. Somit ist ein Belastungsniveau erreicht, das in allen betrachteten Städten im Jahresmittel ziemlich ähnlich ist: 3 MEDIENSERVICE 4 MEDIENSERVICE 5 MEDIENSERVICE Linz im europäischen Vergleich Im europäischen Vergleich lag Linz im Mittelfeld der ausgewählten Städte und Regionen: 6 MEDIENSERVICE Linz im Langzeitvergleich mit anderen europäischen Städten; Entwicklung seit 1993 Auch dieser Vergleich zeigt, dass die Belastungen gegenüber anderen europäischen Städten und Regionen bereits in den 90er-Jahren niedrig waren. Im Jahr 2014 lag die Stadt Linz im europäischen Vergleich im Mittelfeld: 7 MEDIENSERVICE 8 MEDIENSERVICE 9 MEDIENSERVICE Überschreitungen des Feinstaubgrenzwertes im Jahr 2014 Entwicklung der PM10-Grenzwertüberschreitungen von 2001 bis 2015 10 MEDIENSERVICE Der Trend der Jahre 2001 bis 2015 zeigt, dass es in den Jahren 2009, 2012 und 2015 aufgrund der sehr günstigen meteorologischen Verhältnisse keine Grenzwertüberschreitungen gegeben hat. Die Überschreitungshäufigkeiten in den einzelnen Jahren variierten. Die Uneinheitlichkeit ist nicht auf stark schwankende Schadstoffausstöße, sondern auf die unterschiedlichen meteorologischen Situationen zurückzuführen. Die „feinstaubgefährdeten“ Monate liegen fast immer im Winterhalbjahr, da zu dieser Zeit die Durchmischungsbedingungen deutlich schlechter sind als im Sommer. Die Grafik zeigt klar eine rückläufige Tendenz. Maßnahmenpaket Luft Unter Mitwirkung der Stadt Linz hat das zur Erreichung der Ziele des Immissionsschutzgesetzes-Luft (IG-L) zuständige Land Oberösterreich 2011 ein Programm erstellt, das Maßnahmen zur Verringerung der Belastungen an Feinstaub (PM10) und Stickstoffdioxid (NO2) enthält. Die breite Maßnahmenpalette reicht von bewusstseinsbildenden Maßnahmen über Förderanreize bis zur Umsetzung bereits bestehender Regelungen, wie Bestimmungen für Feuerungsanlagen (z.B. regelmäßige Überprüfung), Förderungen für den Ersatz alter Festbrennstoff-Einzelöfen, Förderung für Anschluss an Fernoder Nahwärme, für thermische Gebäudesanierungen oder energieeffiziente Bürogebäude, der Ausbau und Verlängerung von Straßenbahnlinien, die Förderung der Nutzung betrieblicher Abwärme etc. Da der NO2 Grenzwert nicht eingehalten werden konnte, wurde seitens des dafür zuständigen Landes OÖ erneut ein Prozess gestartet um ein weiteres Maßnahmenprogramm zu erarbeiten. Linz arbeitet ambitioniert an weiterer Verbesserung der Luft Über 700 Maßnahmen zur Energieeinsparung Von 2011 bis 2015 haben sieben Unternehmen und drei Magistratsdienststellen der Stadt Linz an dem bereichsübergreifenden Projekt „Linzer Energieeffizienzprogramm“ (LEEP 2012) mit den Zielen Energieeinsparung, Energieeffizienz und nachhaltige Energieversorgung gearbeitet. Gemeinsam wurde ein konkreter Maßnahmenkatalog für den effizienten und wirtschaftlichen Einsatz von Energie in der Unternehmensgruppe Stadt Linz erstellt. 11 MEDIENSERVICE Das Linzer Energieeffizienzprogramm wurde vom Land OÖ unterstützt und war in das Programm „Energiespargemeinden – E-GEM“ des Landes eingebettet. Der Maßnahmenkatalog gliedert sich in generelle, bauten- sowie anlagenspezifische Energiesparmaßnahmen. Letztere wurden aufgrund der Gebäudeanalysen in den einzelnen Bereichen der UGL erarbeitet. Insgesamt wurden etwa 700 Einzelmaßnahmen identifiziert, die zu einer energietechnischen Verbesserung der Gebäude beitragen sollen. Bereits 76.400 Wohnungen mit Fernwärme Derzeit sind in Linz etwa 76.400 Wohnungen an die Fernwärme angeschlossen. 68.050 versorgt die LINZ AG, die restlichen 8.350 der Kärntner Energieversorger kelag (Stand 1.1.2016). Das bedeutet eine Steigerung um knapp 2.000 Fernwärmeanschlüsse im Vergleich zum Vorjahr. Da die Emissionen des Hausbrandes direkt zu den Feinstaubimmissionen beitragen, wird der konsequente Ausbau der Fernwärme weiterhin fortgesetzt. „Umweltticket“ ist ein großer Erfolg Eine Verbesserung der Luftqualität braucht eine Änderung des Mobilitätsverhaltens. Die öffentlichen Verkehrsmittel spielen dabei eine große Rolle. Ein wichtiger Schritt zur Attraktivierung wurde mit der Einführung des Umwelttickets gesetzt. Die Jahresnetzkarte der LINZ AG LINIEN kostet für HauptwohnsitzLinzerInnen anstelle von 417 Euro nur 285 Euro. Damit ist das Umweltticket der LINZ LINIEN eine der günstigsten Jahresnetzkarten aller Landeshauptstädte. Wie gut dieses städtische Angebot bei den Linzerinnen und Linzern ankommt, zeigt ein Blick auf die Statistik: 9.906 Bürgerinnen und Bürger haben sich für das Umweltticket entschieden (Stand 31.01.2016). Da der Autoverkehr Hauptverursacher für die Schadstoffbelastungen in Linz ist, ist das Umweltticket eine wichtige Maßnahme zur nachhaltigen Verbesserung der Linzer Luft. Zweite Schienenachse und Ausbau der Linie 3 Besondere Bedeutung beim Ausbau des Straßenbahnnetzes hat die zweite Linzer Schienenachse. Von den LINZ AG LINIEN wurde gemeinsam mit 12 MEDIENSERVICE dem Land OÖ und der Stadt Linz die Streckenführung zwischen Mühlkreisbahnhof und Bulgariplatz mit einer Länge von 6,6 Kilometern mit 15 Haltestellen festgelegt. Damit soll künftig der Osten von Linz für die Straßenbahn erschlossen und eine wesentliche Ergänzung zur bestehenden Straßenbahnführung geschaffen werden. Positive Effekte wird auch der Ausbau der Linie 3 haben. Die Verlängerung der Schienenachse von Doblerholz bis zur Trauner Kreuzung ist bereits Realität. Im Herbst 2016 wird das Teilstück nach Traun folgen. Bewusstseinsbildende Maßnahmen Schon seit Jahren bietet die Stadt Linz aktive Mobilitätsberatung für die MitarbeiterInnen in Linzer Betrieben und in Schulen. Besonders erfolgreich ist die Aktion „Linz fährt Rad“, an der sich zahlreiche Linzer Betriebe und Spitäler beteiligen. Bei der Klimabündnisaktion „Klimameilen sammeln“ sind einmal pro Jahr Kinder und Jugendliche in ganz Europa aufgerufen, ihren Schulweg umweltfreundlich zurückzulegen. Jeder mit Bahn, Bus, Roller, Fahrrad oder zu Fuß bewältigte Schulweg wird mit einer „Klimameile“ belohnt. In Linz sind alle öffentlichen Pflichtschulen eingeladen, an diesen Aktionswochen teilzunehmen und fleißig „Klimameilen“ zu sammeln. www.linz.at/umwelt www.linzlinien.at 13
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