FLYER Marienthal 2015.pdf

„Wir sind alle Marienthal!“
Multimediale Performance
im Rahmen des Jahresprojekts > TRANSFORMANCE continued <
Performing Change: Changing Performance
Work-in-progress / Phase 1: April 2015
Showings Ende April Institut Dr. Schmida, Lehargasse 1, 1060 Wien
Premiere: Oktober 2015 & Wien-Tournee durch die Bezirke
Fotos © Recherche Internet; Reinhard Müller, Marienthal. Das Dorf – die Arbeitslosen – Die Studie, Studien Verlag, 2008.
Künstlerische Leitung/Regie/Raum: Eva Brenner (A/USA), Projektleitung: Andrea Munninger (A),
Dramaturgie/Regieassistenz: Johannes Starmühler(A), Mitarbeit/Recherche: Michaela Adelberger (A),
Gerhard Lukawetz (A), Objekte/Kostüme: Markus Kuscher (A), Technik/Licht: Richard Bruzek (A),
Musik: Walter Nikowitz (A/AR); Performance: Rremi Brandner (A), Tristan Jorde (A), Maren Rahmann (D),
Luise Ogrisek (A), Video/Dokumentation: Bernhard Riener (A), Grafik/Homepage: Alexander Schlögl
(A), EDV-Beratung: Oliver Sowa (A), Beratung: Walter Baier (A), Andrea Komlosy (A).
„Wir sind alle MARIENTHAL!“
Eine Performance nach Texten aus der Marienthalstudie und
Margit Hahns neu
„ air nd na al
ndi en“
Mit einem Schlag ändert sich das Leben in Marienthal. Die Hausfrauen werden zuerst kopflos. Wie soll man das
Wirtschaftsgeld einteilen? Wer ist imstande, mit einem plötzlich auf ein Viertel verringertem Einkommen zu
wirtschaften? … Aber wenn die Marienthaler mit ihrem geänderten Zeiterlebnis es auch kaum mehr bemerken, die Zeit
schreite d ch rwärts, und allmählich und unau altsam br ckelt die rundlage ab, auf der das eben in Marienthal
bis et t n ch u f hren war. Es erhebt sich die Frage: Wie lange noch kann es so weitergehen? ... In der Fabrik ist es
still geworden. Irgendw h rt man ber die leeren fe hin einen klingenden ammer alte Ziegeln aus der Mauer
schlagen. Das ist die letzte Arbeit, die die Fabrik zu vergeben hat.
aus: Paul L. Lazarsfeld, Hans Zeisel, Marie Jahoda, Die Arbeitslosen von Marienthal
Die Basi
von Marient al“
„Die Arbeitslosen
„ air nd na
al
ndi en“
. Damit soll gewährleistet werden, dass ein aktueller
Text aus der Feder einer Expertin für Arbeit/ Arbeitslosigkeit, die seit Jahren als Betriebsrätin in einem
großen Wiener Betreib tätig ist, neue Einsichten auf heutige Dimensionen einer exponentiell ansteigenden
Arbeitslosigkeit ermöglicht.
Die Konfrontation der Epochen –
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neuen Jahrtausends – evoziert neue, oft erschreckende Parallelen und Aussichten.
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die Veränderbarkeit der Welt, einer allgemeinen Erosion politischer Teilhabe und ein resultierender
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gesellschaftlicher Partizipation, besonders unter bildungsfernen Schichten.
In der Textmontage „ air nd na al
ndi en“ versammelt und kontrastiert Margit Hahn Case-Studies
aus der Arbeitspraxis der Autorin – „
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Arbeitslosigkeit bedrohten Männern und Frauen in heutigen Großbetrieben, und reale Aussagen, Kalauer,
Zitate und Gesprächsfragmente von Chefs, Abteilungsleitern, Konzernmanagern , wie sie diese seit Jahren ,
mitgehört, notiert und kommentiert hat. Letztere dokumentieren die äußerste Kälte und Grausamkeit
gegenüber Einzelschicksalen, mit der die von Kapitalinteressen geleitete Logik der Konzerne betriebliche
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Entlassungen von zu viel, zu alt, zu teuer gewordenem Personal ableitet. Margit Hahn untersucht mit der ihr
eigenen spitzen Feder, mit Humor und erfrischender Schonungslosigkeit nicht bloß, was in den Chefetagen
der Großbetriebe gesagt, geschrieben und argumentiert wird, sondern vor allem auch die Sprache, das
Managerkauderwelsch, mit der das tagtäglich vor sich gehe
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Ausrangieren von tausenden Menschen kommentiert und legitimiert wird. Hier verrät sich die Sprache
selbst, ist zum Testament einer Verrohung sozialer Beziehungen geworden.
Mit: Rremi Brandner (A), Maren Rahmann (D), Tristan Jorde (A), Luise Ogrisek (A), Walter Nikowitz (A/AR, Musik).
Konzept/Regie/Raum: Eva Brenner (A)
Dank an: Kulturamt der Stadt Wien (Theater, Stadtteilkultur & Interkulturalität), BKA-Kunst, Bezirk Neubau, FSG der
MitarbeiterInnen der AK Wien, Akzent Theater, OKTO.tv, Radio ORANGE.
Impressum: FLEISCHEREI_mobil, Verein Projekt Theater, Neustiftgasse 133/13, 1070 Wien
[email protected], www.experimentaltheater.com