gemeindebrief - Baptisten Nordenham

GEMEINDEBRIEF
Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Nordenham (Baptisten)
Friedrich-Ebert-Straße 65 | 26954 Nordenham
März / April 2016
Inhalt
Andacht
Geburtstage / Infos
GEMEINDE AKTIV
▌ Frühlingsanfang &
Ostern – Anfänge
über Anfänge?
Weltgebetstag
Open Doors
GEMEINDE AKTIV
▌ Der Neue Alte
Losung April
Im März
Termine
März / April
Ostern dauert 40 Tage
Die Ostergeschichte
Lieder der
Reformation
Grafik: Pfeffer
Im April
Was wäre Ostern
ohne die Frauen?
Jesu Liebe, das ist die Liebe, die keinen
Schmerz, keinen Verzicht, kein Leiden
scheut, wenn es dem anderen hilft.
Dietrich Bonhoeffer
Europa,
deine Flüchtlinge
Kinderseite
Humor
Ostern im Alltag
Impressum
Andacht
Jesus Christus
spricht:
Wie mich der Vater
geliebt hat, so
habe auch ich
euch geliebt. Bleibt
in meiner Liebe.
Joh. 15,9
|
Von meinem Vater kann ich auch sagen,
dass er mich geliebt hat. Er hat für mich
gesorgt und ein Haus gebaut, in dem wir
als Familie leben konnten. Ich habe von
ihm gelernt, wie man einen Nagel einschlägt, Holz hackt und ein Brett absägt.
Jesus konnte auf solche Erfahrungen mit
Gott, seinem Vater, nicht zurückgreifen.
Jesus hat ihn nie zu Gesicht bekommen,
und doch fühlte er sich von Gott geliebt.
Die Anwesenheit Gottes empfindet Jesus
schon als Liebe – auch ohne besondere
Taten oder Geschenke, die das beweisen.
Davon lässt sich Jesus leiten, so geht er
auch mit seinen Begleitern um. Sie werden wenig gelobt und häufig kritisiert, und
Foto: Lehmann
haben sicher öfter an seiner Liebe gezweifelt. Erst nach seiner Auferstehung von den
Toten verstehen sie, was er für sie – aus
Liebe – getan hat.
In dieser Liebe bleiben wir, wenn wir uns
nicht von Jesus Christus abwenden und
nicht an seiner Sendung zweifeln.
In dieser Liebe bleiben wir, wenn unser
Vertrauen wächst, auch ohne tägliche
Beweise seiner Zuneigung. Passionszeit
und Ostern zeigen uns, was er aus Liebe
zu uns getan hat.
Euer Friedrich Kleibert
Geburtstage / Infos
März
April
02.03. Herbert Vogel
08.04. Gerd Truderung
07.03. Ingrid Zimmer
09.04. Kristina Wincierz
07.03. Silvia Bliemeister
17.04. Rosa Frank
22.03. Magdalene Herter
17.04. Manfred Klatt
28.03. Jana Behrens
20.04. Nina Lehn
30.03. Waldemar Dell
29.04. Alwin Meyries
Der 80. Geburtstag
Liebe Ingrid,
Elan, Ausdauer, Freude, Friede, Kraft, Beweglichkeit wünsche ich Dir. Mit anderen Worten: Gottes
reichen Segen, seinen Frieden und seine Fürsorge
für die vielen nächsten Jahre.
»
Foto: Lehmann
A. Betke
Foto: Betke
man sieht es dir nicht an, dass Du zum achten
mal nullst. Acht Jahrezehnte Lebenserfahrung und
-bewahrung. Viel hast Du erlebt und über- und
durchgestanden – mit Gottes Hilfe und Geleit.
Wie wäre es, man würde die Liebe nicht
planen, sondern auf sich zukommen l­assen?
Einfach so. Sie als tägliche Heraus­forderung
annehmen und ausüben?
Nyree Heckmann
03 / 04 2016
|3
Gemeinde aktiv
Frühlingsanfang und Ostern –
Anfänge über Anfänge
Grafik: Pfeffer
Der Frühling kommt, die Natur erwacht
mit ihrer wohltuenden Farbenpracht
und es beginnt überall zu sprießen und zu blühen. Frühlingsanfang.
Im gleichen Zeitraum feiern wir Ostern.
Die Erlösung aus der Gottesferne und
ein Neu-Anfang, eine neue Beziehung,
die wir Menschen mit GOTT leben dürfen.
Zwei Anfänge feiern wir also: Frühlingsanfang: In der Natur erwacht das Leben. Und
Ostern: wir Menschen bekommen durch
Jesus neues, ewiges Leben geschenkt.
tes erwacht: Am Anfang schuf GOTT Himmel und Erde. (1. Mose 1,1 Luther 84)
Für den Neubeginn in Jesus Christus
steht der Prolog des Johannesevangeliums: Im Anfang war das Wort, und das
Wort war bei GOTT, und GOTT war das
Wort. (Johannes 1,1 Luther 84)
Jeder dieser Anfänge wurde uns
geschenkt. Wir haben nichts dazu beigetragen. Und jeder dieser Anfänge
ist durch und durch unsagbar kostbar.
GOTT schenkt Anfänge, GOTT schenkt
Für jeden dieser Anfänge hält die Heilige Leben. GOTT hat uns auch Freiheit
Schrift einen schönen Text bereit: Für den geschenkt. Es liegt letztlich an uns, was
Beginn des Lebens steht der Schöpfungs- wir daraus machen. Gehen wir sorgsam
bericht, bei dem wir förmlich zuschauen mit diesen Geschenken um.
können, wie die Natur
4 | 03 / 04 2016 unter den Händen GotSusanne Dwehus
Weltgebetstag
4. März 2016 | Liturgie aus Kuba
Nehmt Kinder auf
und ihr nehmt mich auf
Im Jahr 2016 ist Kuba das Schwerpunktland des Weltgebetstags. Die
bevölkerungsreichste Karibikinsel steht
im Zentrum, wenn am Freitag, dem 4.
März 2016, rund um den Erdball Weltgebetstag gefeiert wird. Dessen Gottesdienstordnung „Nehmt Kinder auf und ihr
nehmt mich auf” haben über 20 kubanische Christinnen gemeinsam verfasst.
vaten Alltag
jedoch klaffen Ideal und Grafik: Ruth Mariet Trueba
Kuba © WeltgebetsW i r k l i c h k e i t Castro;
tag der Frauen - Deutsches
o f t h i m m e l - Komitee e.V.
weit auseinander, und es herrschen patriarchale Rollenbilder des Machismo vor. Die meist
Vollzeit berufstätigen Kubanerinnen sind
oft allein verantwortlich für Haushalt, KinVon der „schönsten Insel, die Menschen- der und die Pflege Angehöriger. Die Folaugen jemals erblickten” soll Christoph gen des gesellschaftlichen Umbruchs
Kolumbus geschwärmt haben, als er treffen sie besonders hart.
1492 im heutigen Kuba an Land ging.
Mit subtropischem Klima, langen Strän- Der Großteil der kubanischen Bevölden und seinen Tabak- und Zuckerrohr- kerung ist römisch-katholisch, daneplantagen ist die Insel ein Natur- und ben gibt es zahlreiche protestantische
Urlaubsparadies. Seine 500-jährige Konfessionen sowie jüdische und musZuwanderungsgeschichte hat eine kul- limische Gemeinden. An der Liturgie
turell und religiös vielfältige Bevölkerung 2016 waren unter anderem baptistigeschaffen.
sche, römisch-katholische, quäkerische,
apostolische Frauen sowie Frauen der
Nach der Revolution von 1959 wurde Heilsarmee und der Pfingstkirche Christi
Kuba ein sozialistischer Staat, es folgte beteiligt. In ihrem zentralen Lesungseine jahrzehntelange Isolierung der Insel – text (Markus 10,13-16) lässt Jesus Kinsamt von den USA verhängter Blockade. der zu sich kommen und segnet sie. Ein
Anfang der 1990er Jahre brach die Sow- gutes Zusammenleben aller Generatijetunion zusammen, die Kuba durch onen begreifen die kubanischen WeltWaren und Finanzhilfe unterstützt hatte. gebetstagsfrauen als Herausforderung
Der Karibikstaat erlebte eine tiefe wirt- – hochaktuell in Kuba, dem viele junge
schaftliche und soziale Krise.
Menschen auf der Suche nach neuen
beruflichen und persönlichen PerspekSeit der Revolution sind Frauen und tiven den Rücken kehren.
Männer rechtlich gleichgestellt, Kuba
03 / 04 2016 | 5
gilt hier international als Vorbild. Im priLisa Schürmann
Open Doors
Zentralasien: Anvar und Omar
Foto: Open Doors
(Open Doors) – In mehreren Ländern
Zentralasiens hat die Unterdrückung
der Christen deutlich zugenommen.
Auf dem neuen Weltverfolgungsindex
von Open Doors hat sich Tadschikistan von Platz 45 auf 31 und Aserbaidschan von Platz 46 auf 34 verschlechtert.
Usbekistan und Turkmenistan gehören
zu den 20 Ländern, in denen Christen
am härtesten verfolgt werden. In den
Medien werden Christen negativ dargestellt, sie werden durch die Behörden überwacht und willkürlich verhaftet.
Wer sich dem Glauben an Jesus Christus zuwendet, erlebt zudem oft extreme
Anfeindungen durch die eigene Familie.
6|
03 / 04 2016
Gottes Wirken durch seine Gemeinde
Anvar* war Teil der muslimischen
Gemeinschaft, doch wegen einer Behinderung hatte er kaum Freunde. Gegen
Ende des Jahres 2015 klopfte ein Christ
an seine Tür und erzählte ihm das Evangelium. Anvar wusste, dass ihm die
Nähe zu Christen erhebliche Schwierigkeiten bringen würde, doch „sie erzählten mir immer mehr über Jesus und ich
verstand, was Gott für mich getan hatte.
Ich brauchte Jesus!“ Dann kam Weihnachten und Anvar aus dem Staunen
nicht mehr heraus: Ein paar Gemeindemitglieder brachten ihm ein Weihnachtsgeschenk! Anvar war tief bewegt: „Nie
in meinem Leben hatte ich ein Geschenk
erhalten. Ich war so überrascht.“ Ein ein-
heimischer Christ berichtete, dass Anvar
vor Freude weinte, als der die erhaltenen
Haushaltsartikel und das Essen in der
Hand hielt. „Dieses Geschenk kommt
von dem fürsorglichsten Vater, direkt von
Gott“, bedankte er sich. Anvar ist nun
Christ. Er braucht unser Gebet!
lassen. Pastor Omar müsste dazu 200
ortsansässige Gemeindeglieder vorweisen. Alle seine Aktivitäten und die der
Gemeinde sind aus Behördensicht illegal. Die Gemeinde wird sich weiterhin
treffen. Bitte beten Sie für Pastor Omar
und seine Familie.
Verhaftet und bedroht
Bei Gott sind Anvar und Omar wohlbekannt: „Ich habe dich bei deinem Namen
Pastor Omar* wurde vor kurzem verhaf- gerufen.“
tet. Der Nationale Sicherheitsdienst legte
ihm ein Dokument vor, das ihn auffor- * Namen geändert
derte, nie wieder zu predigen. Andernfalls würde er ins Gefängnis kommen.
Nachricht bereitgestellt von Open
Wie in fast allen zentralasiatischen Län- Doors Deutschland
dern ist es schwer bis unmöglich, sich
als christliche Gemeinde registrieren zu www.opendoors.de
Gemeinde aktiv
Der Neue Alte
Collage: Betke
Am 10.01.16 haben wir den ersten
Gottesdienst mit unserem neuen, alten
Pastor Friedrich Kleibert erlebt und ihn
als unseren Regionalpastor mit einer
¼-Stelle willkommen geheißen. Beim
anschließenden Suppen-Buffet gab es
tolle Gespräche und einen regen Austausch.
A. Betke
03 / 04 2016
|7
Losung: April
Ihr aber seid das aus­er­
wählte Geschlecht, die
königliche Priester­schaft,
das heilige Volk, das Volk
des Eigentums, dass ihr
verkündigen sollt die
Wohltaten dessen, der
euch berufen hat von
der Finsternis zu seinem
wunderbaren Licht.
1. Petrus 2,9
|
Foto: Lehmann
Gottes liebe gilt jedem Menschen
Mit der Idee, auserwählt zu sein, ist viel
Schindluder getrieben worden. Abgrenzend und überheblich haben Christen sie
benutzt, bis dahin, dass man Andersgläubigen das Lebensrecht absprach. Doch:
Auserwählen kann man sich nicht selbst.
Es beruht nicht auf eigenen Verdiensten.
Dazu heißt es im 1. Brief des Petrus, Vers
2,10 über die Erwählten: „die ihr vormals
‚nicht ein Volk’ waret, nun aber ‚Gottes
Volk’ seid, und vormals nicht in Gnaden
waret, nun aber in Gnaden seid.”
Auserwählt zu sein ist allein der Liebe
Gottes zu verdanken. Es ist beglückend, von ihm zu etwas ganz Besonderem erklärt zu werden. Ein Grund,
überheblich zu sein, ist es nicht. Denn
Gottes Liebe zielt auf Integration, nicht
auf Abgrenzung. Sie lädt
8 | 03 / 04 2016 die, die draußen sind, ein
in den Kreis. Finsternis verwandelt sie in
wunderbares Licht. Menschen, die von
dieser Liebe angerührt sind, beginnen selber, sie auszustrahlen. Wie selbstverständlich teilen sie das eigene Glück und geben
Gottes Wohltaten weiter. So vermitteln sie
anderen, dass auch sie Auserwählte sind:
jeder ein ganz besonderer Mensch, nach
dem Gott sich sehnt.
Umgekehrt treten sie jenen entgegen,
die den Namen Gottes missbrauchen,
um Hass zu predigen, Zäune aufzurichten und andere Menschen zu zerstören.
Gottes Liebe verträgt sich nicht mit ausgrenzenden Absolutheitsansprüchen.
Manchmal ist sie weitherziger als mir
lieb ist. Sie gilt jedem Menschen, auch
dem, der anders ist als ich selbst.
Tina Willms
Im März
Foto: Lehmann
Ich wünsche dir,
dass Gott dich
immer wieder neu erweckt.
Er stärke deinen Geist
und erhalte ihn wachsam
und klug.
Er belebe dein Herz
und halte es lebendig und
weit.
Er erfrische deine Seele
und lasse sie kraftvoll und
zärtlich werden.
Er ermuntere deine Sinne
und mache sie einfühlsam
und wach.
So segne dich Gott
mit Leben.
Tina Willms
03 / 04 2016
|9
Termine im März
01.03. Di.
10.00 Uhr Bibelstunde
15.00 – 17.00 Uhr Winterspielplatz
02.03.
03.03.
04.03.
05.03.
06.03.
Mi.
Do.
Fr.
Sa.
So.
21.03.
22.03.
23.03.
24.03.
25.03.
Mo.
Di. 10.00 Uhr Gebetstreffen bei Ingrid Zimmer
Mi. 19.30 Uhr Hauskreis Burhave
Do
Fr. Karfreitag mit Abendmahl
Pastor Friedrich Kleibert
Sa.
So. 09.15 Uhr Osterfrühstück
10.30 Uhr Ostergottesdienst
Omid Homayouni
Mo. OSTERMONTAG kein Gottesdienst 1 Stunde vor stellen
Di. 10.00 Uhr Bibelstunde
Mi.
Do
28.03.
29.03.
30.03.
31.03.
Café Lichtblicke wird von Januar bis März auf Montags
verlegt, weil die Mitarbeiter der Kinderstunde Dienstags
den Winterspielplatz anbieten!
Grafik: GEP
Foto: Wodicka
26.03.
27.03.
Grafiken: Betke
09.30 Uhr Gebetszeit
10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl
Pastor Friedrich Kleibert
07.03. Mo. 15.00 Uhr Café Lichtblicke
08.03. Di. 15.00 – 17.00 Uhr Winterspielplatz
09.03. Mi. 19.30 Uhr Hauskreis Burhave
10.03. Do.
11.03. Fr.
12.03. Sa
13.03. So. 09.30 Uhr Gebetszeit
10.00 Uhr Gottesdienst | Pastor Frank Busche
14.03. Mo.
15.03. Di. 10.00 Uhr Bibelstunde
15.00 – 17.00 Uhr Winterspielplatz
16.03. Mi.
17.03. Do.
18.03. Fr.
19.03. Sa.
20.03. So. 09.30 Uhr Gebetszeit
10.00 Uhr Gottesdienst | Pastor Frank Busche
Termine im April
01.04. Fr.
02.04. Sa.
03.04. So.
04.04.
05.04.
06.04.
07.04
08.04.
09.04.
10.04.
11.04.
12.04.
13.04.
14.04.
15.04.
16.04
17.04.
18.04.
19.04.
20.04.
21.04.
22.04
23.04.
24.04.
25.04.
26.04.
27.04.
28.04.
29.04.
30.04.
09.30 Uhr
10.00 Uhr
Gebetszeit
Gottesdienst mit Abendmahl
Pastor Frank Busche
Mo.
Di. 10.00 Uhr Bibelstunde
Mi. 19.30 Uhr Hauskreis Burhave
Do.
Fr.
Sa.
So. 09.30 Uhr Gebetszeit
10.00 Uhr Gottesdienst | Christhard Jahrling
Mo.
Di. 15.00 Uhr Café Lichtblicke
Mi.
Do.
Fr.
Sa.
So. 09.30 Uhr Gebetszeit
10.00 Uhr Gottesdienst | Pastor Friedrich Kleibert
Mo.
Di. 10.00 Uhr Bibelstunde
Mi. 19.30 Uhr Hauskreis Burhave
Do.
Fr.
Sa.
So. kein Gottesdienst in Nordenham sondern in Sande
Mo.
Di. 10.00 Uhr Gebetstreffen bei Ingrid Zimmer
Mi.
Do.
Fr.
Sa. Treffen der Mitarbeiter 09.30 Uhr - 12.00 Uhr
Grafiken: Betke
Unsere Hauskreise
In unserer Gemeinde treffen sich Menschen alle 14 Tage in Hauskreisen.
Wer einen der Hauskreise kennenlernen möchte oder mehr über den Hauskreis
erfahren möchte, kann sich gerne an folgende Personen wenden:
Hartwig Meyer - Hauskreis Burhave (Mittwoch): 04733 - 8218
Was geschieht da eigentlich alles?
Grafik: GEP
Ostern dauert
Tage
Wenn man nach dem zweiten Osterfeiertag
jemandem noch „Frohe Ostern” wünscht,
dann kriegt man wahrscheinlich zu hören:
„Ja, wünsch ich auch – gehabt zu haben!”
Dabei kann man im Grunde vierzig Tage
lang „Frohe Ostern” wünschen, denn so
lange dauert Ostern. Was geschah aber
der Tradition nach in diesen vierzig Tagen?
ten berichten zunächst nur von einem
leeren Grab und einem riesigen Schrecken, denn es lag nahe, dass jemand
den toten Jesus aus dem Grab gestohlen
haben könnte. Doch dann mehren sich die
Berichte, dass Jesus wieder lebt. Immer
mehr Leute erzählen, dass er ihnen begegnet ist.
Ein Blick auf den christlichen Kalender gibt
einen ersten Hinweis: Karfreitag ist der
Tag, an dem Jesus von Nazareth gekreuzigt wurde. Am Sonntag darauf ist Ostern,
da feiern Christen, dass Jesus auferstand,
also wieder lebte. Noch mal vierzig Tage,
dann ist Himmelfahrt, also der Tag, an
dem der auferstandene Jesus sich endgültig von seinen Anhängern und Freunden verabschiedete und in den Himmel
„fuhr”. Noch mal zehn Tage, und der Heilige Geist kommt über diejenigen, die an
Jesus Christus glauben.
Nach Ostern wird den ersten Christen klar:
Jesus war nicht einfach irgendein Mensch.
Er war auch kein einfacher Prophet, wie
es schon viele gegeben hatte. Durch
Jesus war Gott in die Welt gekommen,
war Mensch geworden. Das ist eigentlich unvorstellbar, denn Gott ist unendlich,
und der Mensch ist sterblich. Wenn Gott
also zum Menschen wird, muss er auch
sterben, dann aber ist er nicht mehr Gott.
Weil Jesus starb, konnte er seine Menschlichkeit beweisen. Dass er drei Tage später wieder auferstand, ist Beweis für seine
Göttlichkeit.
Es geht also um die vierzig Tage zwischen
Ostersonntag und Christi Himmelfahrt. In
dieser Zeit, so erzählen die vier Evangelien,
also die Bücher der Bibel, die vom Leben
Jesu erzählen, zeigte sich Jesus immer
wieder seinen Freunden und Anhängern.
12 | 03 / 04 2016 Die biblischen Geschich-
Seine Jünger haben vierzig Tage lang Zeit
zu begreifen, dass sie Gott begegnet sind.
Durch Ostern ist aus Jesus von Nazareth
Jesus Christus geworden.
Frank Muchlinsky, evangelisch.de
Die Ostergeschichte
Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria von Magdala und Maria, die
Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn
zu salben.
Hand sitzen, der hatte ein langes weißes
Gewand an, und sie entsetzten sich.
Grafik: Pfeffer
Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch
nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den
Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist
Und sie kamen zum Grab am ersten Tag nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn
der Woche, sehr früh, als die Sonne auf- hinlegten.
ging.
Geht aber hin und sagt seinen Jüngern
Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt und Petrus, dass er vor euch hingehen
uns den Stein von des Grabes Tür?
wird nach Galiläa; dort werdet ihr ihn
sehen, wie er euch gesagt hat.
Und sie sahen hin und wurden gewahr,
dass der Stein weggewälzt war; denn er Und sie gingen hinaus und flohen von dem
war sehr groß.
Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte
sie ergriffen. Und sie sagten niemandem
Und sie gingen hinein in das etwas; denn sie fürchteten sich.
Grab und sahen einen
Jüngling zur rechten Evangelium nach Markus,
Kapitel 16, Verse 1-8
Lieder der Reformation
Gelobt sei Gott im höchsten Thron
Evangelisches Gesangbuch Nr. 103
Gelobt sei Gott im höchsten Thron
samt seinem eingebornen Sohn,
der für uns hat genug getan.
Halleluja, Halleluja, Halleluja.
Michael Weiße (1488-1534) hat dieses
Osterlied (Evangelisches Gesangbuch 103)
im Jahr 1531 in „Ein neu Gesäng Buchlen”
veröffentlicht. Es enthält weit über hundert
deutsche Lieder in eigener Dichtung und
Übertragung. Damit hat Weiße im Bereich
des deutschsprachigen Kirchenliedes das
bis dahin größte poetisch-musikalische
Werk eines Einzelnen geschaffen.
Jesus hat für uns genug getan. Diese
Glaubenserkenntnis ist durch die Reformation neu in den Mittelpunkt gerückt
worden. Doch weil Weiße sich der Lehre
Luthers angeschlossen hat, wird er aus
dem Franziskanerkloster in Breslau ausgewiesen. Im Winter 1517/18 flieht er zu
einer Gemeinde der Böhmischen Brüder.
1522 wird er zum Prediger und Vorsteher
der deutschsprachigen Brüdergemeinde
in Landskron gewählt. Die Ursprünge der
Böhmischen Brüder gehen zurück auf den
tschechischen Reformator Jan Hus, der
1415 während des Konzils von Konstanz
als Ketzer verbrannt worden ist.
Martin Luther, zu dem Michael Weiße in
Kontakt getreten ist, fühlt sich den Böhmischen Brüdern innerlich verbunden. Luther
14 | 03 / 04 2016 schreibt: „Ich habe bisher
unbewusst alles, was Hus hat, gelehrt und
gehalten. Kurz wir sind alle unbewusste
Hussiten, wie auch Paulus und Augus­tinus.”
Trotz mancher Unterschiede in Glauben
und Leben schreibt Luther voller Anerkennung: „Weil ihr wisset, dass man euch für
die ärgsten Ketzer hält, gebe ich Zeugnis,
wie gar viel näher ihr dem Evangelium seid,
denn alle anderen, die mir bekannt sind.”
Dieses Evangelium besingt nun auch
Michael Weiße: Jesus hat für uns genug
getan. Nicht aufgrund eigener Rechtschaffenheit bekommen Menschen Frieden mit
Gott, sondern allein durch ihren Glauben
an Jesus Christus, der durch seine Auferstehung Sünde, Tod und Teufel aufs Kreuz
gelegt hat. In enger Anlehnung an die biblischen Berichte besingt Weiße die Auferstehung Jesu in zwanzig Strophen. Sechs
davon haben es bis in unser Gesangbuch
geschafft (EG 103,1-6).
„Des Morgens früh am dritten Tag, da noch
der Stein am Grabe lag, erstand er frei ohn
alle Klag. Halleluja, Halleluja, Halleluja.” Mit
diesen Worten besingen heute evangelische und katholische Christen ihre österliche Hoffnung: „Er ist erstanden von dem
Tod, hat überwunden alle Not.” Es sind
nicht die eigenen Ideen und Ideale, die
ihnen Kraft für den Alltag geben, sondern
die Verbindung mit der unauslöschlichen
Lebenskraft von Jesus Christus.
Reinhard Ellsel
Info: Ausführliche Predigten zu 14 Liedern aus
der Reformationszeit hat Autor Reinhard Ellsel
unter dem Titel ”Lieder der Reformation – aktuell
ausgelegt” im Luther-Verlag veröffentlicht.
Im April
Foto: Lehmann
Schon liegt
in der Luft,
was werden wird,
gespannt wie ein Bogen
aus blauem Licht.
Ich wünsche dir,
dass du die Vorfreude genießen
und ihren Zauber spüren kannst
in dir.
Tina Willms
03 / 04 2016
| 15
Foto: Wodicka
Was wäre Ostern ohne die Frauen?
Was Maria aus Magdala vor allen anderen
Frauen und Männern der Jesusgeschichte
auszeichnet: Sie kann als Einzige den ganzen Weg Jesu von seinem Tod am Kreuz
über seine Bestattung bis zur Auferstehung aus eigener Anschauung bezeugen.
Sie ist die berühmteste aus einem Kreis
von Frauen, die die Kreuzigung immerhin
aus der Ferne verfolgten. Die Männer hatten sich bereits Tage zuvor bei der Festnahme Jesu aus dem Staub gemacht und
waren nach Galiläa geflohen. Und Maria
aus Magdala war es, die gemeinsam mit
anderen Frauen (im Johannesevangelium
allein) das geöffnete Grab Jesu entdeckte
und der dann Engel und der Auferstandene
selbst erschienen.
Grab den auferstandenen Jesus gesehen hatten, hielten die Männer allerdings
für Geschwätz, wie im Lukasevangelium
zu lesen ist (24,11). Und so erlebte Maria
aus Magdala durch die Jahrhunderte eine
bemerkenswerte Abwärtskarriere.
Diese Frauen, nicht Männer, erhalten als
Erste den Auftrag, von der Auferstehung zu
reden, den anderen Jüngerinnen und Jüngern das Erscheinen Jesu in Galiläa anzukündigen (Markus- und Matthäusevangelium). Die Quellenlage ist eindeutig. Doch
schon im frühen Christentum wurde die
Überlieferung umgeschrieben: Nun soll
Simon Petrus, der wichtigste Apostel, der
Erste gewesen sein, der den Auferstandenen erblickte.
Angesichts des ursprünglichen Befundes
in der Bibel ist es umso rätselhafter, warum
Frauen in den Kirchen über Jahrhunderte
an den Rand gedrängt wurden. Sowohl
ihre Position in der Leitung als auch ihre
Rolle in der Verkündigung wurden dem
nicht gerecht, was an Ostern galt: Frauen
waren die ersten Zeuginnen und Botschafterinnen der Auferstehung. Und das ist das
zentrale christliche Ereignis.
Frauen sind Schlüsselfiguren in den Oster16 | 03 / 04 2016 berichten. Dass sie im
Aus: „chrismon”, das evangelische Monatsmagazin der Evangelischen Kirche. www.chrismon.de
Auch wenn sie neben Maria, der Mutter Jesu, die am meisten genannte Frau
in den Evangelien ist und als Einzige in
den Osterberichten gleich dreier Evangelien genannt wird (Markus, Matthäus,
Johannes), verlor sie doch in der Kirchengeschichte an Glanz, und sie musste in
der volkstümlichen Theologie und Frömmigkeit hinter die führenden Männer der
Kirche zurücktreten.
Eduard Kopp
und das Reformationsjahr 2017
Foto. epd bild
Die Zuwanderung
Europa,
deine Flüchtlinge
Schon Abraham und Sara in der Bibel
sind Wirtschaftsflüchtlinge, eine Hungersnot treibt sie zum Aufbruch in ein
fremdes Land. Das Matthäusevangelium
erzählt, dass Josef mit Maria und dem
Kind nach Ägypten flieht, um dem Diktator Herodes zu entkommen. Menschen,
die aufbrechen, wollen eine Zukunft fin- Margot Käßmann, evangelische Theologin,
den für sich und ihre Kinder. Im Alptraum Botschafterin für das Reformationsjubiläum 2017
des syrischen Bürgerkrieges, im Unrecht,
das in Eritrea zu sehen ist, in der Angst, auch einzelne Christinnen und Christen
die in Afghanistan umgeht – wer würde engagieren sich für die Menschen, die
da nicht versuchen, zu entkommen?
in unser Land kommen.
Furchtbar ist, dass die europäischen
Staaten inzwischen alles versuchen,
um Menschen an der Flucht zu hindern.
Früher wurde die DDR Diktatur genannt,
weil sie die Reisefreiheit massiv eingeschränkt hat. Heute wollen viele die Reisefreiheit anderer einschränken. Globalisierung aber ist keine Einbahnstraße. Es
kann keine Globalisierung nur für Güter
und Waren oder für die Reichen geben,
die rund um die Welt reisen. Wenn Globalisierung, dann für alle.
Für die Weltausstellung in der Stadt Wittenberg zum Reformationsjubiläum 2017
soll mindestens ein Flüchtlingsboot vom
Mittelmeer zum Schwanenteich in der
Stadt gebracht werden. Eines jener vielen Boote, in denen sich das Schicksal
von Menschen entschied. Es ist unverzichtbar, dass mitten in den Reformationsfeierlichkeiten die Probleme der Welt
präsent sind. Davon waren schon die
Reformatoren überzeugt: Der Glaube
wird nicht abgeschieden im Kloster oder
ausschließlich im Gottesdienst gelebt,
sondern mitten im Alltag der Welt.
Das Christentum ist eine globalisierte
Bewegung. Wir sehen uns als Volk aus
allen Völkern, nicht nur als eines von Informationen zu den „Toren der Freiheit”
Glaubensgeschwistern. Fremdlinge zu auf der Weltausstellung in Wittenberg
schützen ist biblisches Gebot. Politik unter www.r2017.org
und Gesellschaft stehen vor einer gewaltigen Herausforderung.
03 / 04 2016 | 17
Kirchengemeinden und
Margot Käßmann
18 |
03 / 04 2016
Humor
03 / 04 2016
| 19
...zu guter Letzt
Ostern im Alltag
Scherben bleiben Scherben.
Bruchstücke bleiben Bruchstücke.
Manchmal aber fügen sich
die Scherben zu einem Mosaik,
in dem eine Schönheit ist.
Grafik:
Betke
Manchmal enthüllt sich in dem,
was bruchstückhaft geblieben ist,
ein Kunstwerk. Heil heißt nicht
unbedingt, dass das Zerbrochene
wieder ganz wird. Heil lässt
aus Bruchstücken etwas Neues
entstehen, in dem das Leben
anders als vorher schimmert. Für
mich sind das österliche Momente,
in denen spürbar wird, dass die
Liebe stärker ist als der Tod.
Tina Willms
Impressum
Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Nordenham
(Baptisten) | Zoar-Kapelle | Friedrich-Ebert-Straße 65
26954 Nordenham
Verantwortlich für die einzelnen Beiträge sind die jeweiligen Verfasser.
Gemeindeleitung:
Hartwig Meyer
0 47 33 / 82 18
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Redaktionsschluss für die
Ausgabe MAI / JUNI 2016
ist der 15.04.2015 – bitte
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Redaktion: Hartwig Meyer | Layout: A. Betke
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