LEITERPLATTENTECHNIK Neue Lösungen für die mechanische Bearbeitung von Leiterplatten mit hoher Präzision und Effizienz Zum 40. Mal hat die Posalux SA, Biel, Schweiz, auf der productronica 2015 in München ihre hochpräzisen Bohr- und Fräsmaschinen dem internationalen Fachpublikum vorgestellt und überraschte nebst ihrem neuen, innovativen Produktdesign mit dem visionär angehauchten neuen Messestand – beides Kreationen des italienischen Designers Sardi. Zum Jubiläum stellte Posalux die neue Ultraspeed-Maschinengeneration für das Bohren und Fräsen von Leiterplatten vor. Unter den Maschinen waren eine weiterentwickelte Version der Ultraspeed MONO und die neue Ultraspeed TRIO, die mit drei Bearbeitungsstationen genügend Kapazitäten für größere Produktionsvolumina bietet. Mit ihr kann zudem die Produktivität deutlich erhöht werden. Christof Kock, Sales & Marketing Director, und Gijs van der Klink, Head of PCB Division der Posalux SA, informierten die PLUS-Redaktion über das Konzept und die Details der neuen Maschinen. Die neue Ultraspeed Maschinengeneration Mit der neuen Maschinengeneration, zu der auch die in 2017 auf den Markt kommende Ultraspeed DUO gehört, offeriert die Posalux SA für alle Leiterplattenhersteller vom Prototypenbauer bis zum Hersteller größerer Serien zugeschnittene und zukunftssichere Lösungen. Denn die neuen Maschinen eignen sich dank ihrer hohen Präzision und ihres Leistungsvermögens für alle Aufgaben einschließlich der Bearbeitung höchst anspruchsvoller Leiterplatten. Die neue Maschinengeneration zeichnet sich u. a. durch folgende Merkmale aus: • Single, Combi und Dual Bearbeitungsstationen • Fortschrittliches Konzept der Z-Achseneinheit • Linear angetriebene X-, Y- und Z-Achsen • Neuer Werkstück-Niederhalter IPF • Neue Bohr-Fräs-Spindel • Werkzeugwechsel: Kassette, Kette oder ATC (asiatisches Werkzeugwechselsystem) • Automation: Individueller Lader mit 24 Beladungen für MONO bzw. 18 Beladungen für DUO und TRIO • Kameraunterstütztes Fräsen: CCD-Registrierung mit RGB-Belichtung und Bildanalysesoftware • Spindeldrehzahlbereich von 5000 rpm bis 350 000 rpm • Bohrgenauigkeit bis zu ±12 µm. Die Bohreinheiten leisten bis zu 1200 Hübe/min • Sonder-Panel-Klemmsysteme Diese Neuentwicklungen ermöglichen eine Vielzahl von Anwendungen wie z. B.: • Blind Via, Backdrilling • Tiefenfräsen mit Referenz zur Oberfläche, Innenlage und Unterseite Beispiel einer Leiterplatte mit Backdrilling PLUS 2/2016 269 LEITERPLATTENTECHNIK tionen besonders präzises und schnelles Arbeiten ermöglicht. In 2017 wird die Ultraspeed DUO die neue Maschinengeneration komplettieren. Basierend auf jahrzehntelanger Erfahrung mit der Schweizer Uhrenindustrie und den Herstellern von hochpräziser Mikromechanik hat Posalux in den letzten drei Jahren erfolgreich daran gearbeitet, die Geschwindigkeit der Arbeitsprozesse zu erhöhen und die Genauigkeit zu verbessern, um sich so Ultraspeed MONO für die Kleinserienund Prototypenfertigung (links), Ultraden steigenden Anforderungen des Marktes speed DUO – ab 2017 verfügbar (rechts) anzupassen. Neben der Geschwindigkeit der Arbeitsprozesse wurde auch stets an der Verbesserung • Kontrolliertes Tiefenfräsen mittels ‚contact drill‘ der Präzision gearbeitet: Schafften die Systeme bis vor geraumer Zeit noch mit 900 Hüben/min, was schon oder zweitem Messsystem eine akzeptabel hohe Frequenz ist, konnte man bei den • ,Stegfreies‘ bzw. ,nasenfreies‘ Fräsen neueren Bohreinheiten die Frequenz um zirka 33 % auf • Microvia mit Niederhalter IPF 1200 Hübe/min steigern. Die Toleranz bei der Präzision • Bohr-Fräs-Spindeln mit Bohr-Fräs-Niederhalter wurde über die letzten Jahre bis auf ±15 µm verringert. • Sacklochbohren mit Kontaktbohren bis zu ±10 µm Bereits im Jahr 2012 hat Posalux die erste Ferti- Single, Combi und Dual gungsmaschine vorgestellt, die an einer Station boh- Die neue Ultraspeed Baureihe bietet die Möglichren und fräsen kann: die MONO. Zur productronica keit, die Arbeitsköpfe in einer Bearbeitungsstation 2015 setzte das Unternehmen noch einen drauf und zu duplizieren, um die Maschinen optimal an die präsentierte Ultraspeed TRIO mit drei Stationen, Bedürfnisse der Produktion anpassen zu können. Die die in der Variante mit einzeln angetriebenen Sta- einfache Single Version mit einem Bohrkopf pro Station garantiert hohe Produktivität. Bei der Dual Version verfügt jede Station über zwei identische Arbeitsköpfe bzw. Spindeltypen pro Station für doppelte Produktivität. Bei der Combi Version verfügt jede Station über zwei unterschiedliche Arbeitsköpfe, wobei die Spindeltypen frei gewählt werden können: • Zwei Bohrspindeln (z. B. für das Mikrobohren mit Durchmessern <0,1 mm und für das Bohren großer Löcher mit Durchmessern bis 6,35 mm) • Zwei Frässpindeln (für FR4 und für IMS) • Kombination aus einer Bohr- und einer Frässpindel Somit stehen beide Möglichkeiten zur Verfügung – schnell mit geringem Drehmoment oder langsam mit höherem Drehmoment. Die Maschinen können optimal an die BedürfCombi-Konzept der Bohr- und Fräsmaschinen Ultraspeed MONO und nisse der Produktion angepasst werden. TRIO 270 PLUS 2/2016 LEITERPLATTENTECHNIK Links: MONO Single Station, Mitte: MONO Combi Station, rechts: MONO Dual Station Spezialvariante TRIO XY Mit der Modellreihe Ultraspeed Trio lässt sich die Genauigkeit immens steigern. Hierfür hat Posalux eine Spezialvariante entwickelt – die TRIO XY. Diese Maschine ist mit drei einzeln angetriebenen Stationen für hochpräzise Bohr- und Fräsarbeiten ausgestattet. Unterschiede im Offset (Verdrehung/Ausdehnung) von Panel zu Panel sind dank der optischen Einmessung mit einer Kamera nicht mehr relevant, da an jedem einzelnen Panel an den voneinander unabhän- gigen Stationen korrigiert werden kann. Bei einzelnen Panels in einem Auftrag gibt es doch meist Unterschiede. Mit dem neuen System wird für die neuen Marktanforderungen in Bezug auf Genauigkeit eine veritable Lösung präsentiert. Desweiteren wurde auch die Grundgenauigkeit der Ultraspeed-Maschinen verbessert, um eine Präzision von ± 12 µm zu erreichen. Posalux bietet die TRIO XY sowohl in der Single- als auch in der Combi-Version an. Ultraspeed TRIO: Großvolumigere Ultraspeed-Maschinen für die Großserienfertigung PLUS 2/2016 271 LEITERPLATTENTECHNIK Neuer Werkstück-Niederhalter IPF 3PF und neu entwickelter Bearbeitungskopf Um die Leiterplatten sicher bearbeiten zu können, wurde eine neue Generation von Werkstück-Niederhaltern entwickelt. Mit dem IPF (Interchangeable Pressure Foot) wurde die Stabilität und Zuverlässigkeit des Systems weiter erhöht. Die neue IPFVariante wurde für das Bohren und Fräsen auf der gleichen Spindel entwickelt. Sie ermöglicht das automatische Umschalten von Bohrauf Fräsniederhalter und erhöht so die Flexibilität der Anlage enorm. Diese Lösung ist eine Branchenneuheit. Speziell Z-Achseneinheit bei den Combi-Maschinen, also mit Bohr- und Fräsoption 272 PLUS 2/2016 an einem der Bohrköpfe, wird diese Variante bereits häufig nachgefragt. Verfügbar ist sie für MONO, DUO und TRIO. So kann das Hochgeschwindigkeitsbohren von Microvias mit dem Niederhalter IP kraftvolleren Fräsen oder Bohren von großen Löchern optimal kombiniert werden. Zudem ist eine neue Bohr-Fräs-Spindel für den Drehzahlbereich von 10 000 rpm bis 140 000 rpm entwickelt worden. Der weiterentwickelte Linearantrieb auf der Z-Achseneinheit erhöht die Steifigkeit, reduziert die Masse und steigert somit die Produktivität und Genauigkeit der Maschine. Der einfache und schnelle Spindelwechsel reduziert die Stillstandszeit. Die neue kompakte Bauweise verzichtet auf luftgelagerte Spindeln. Spindel und Z-Antrieb sind nun übereinander angeordnet. -dir/gkwww.posalux.ch
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