Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie Badegewässerprofil Allgemeine, nicht fachliche Beschreibung zum Badegewässerprofil gemäß § 3 Abs. 2 hess. Badegewässerverordnung Großer Woog Beschreibung des Badesees Am östlichen Rand der Stadtmitte von Darmstadt befindet sich, fast inmitten der Wohnbebauung, der Große Woog. Es ist ein Flachstausee, der vom Darmbach gespeist wird. Der Darmbach ist ein kleiner Bach, der im Hügelland im Osten von Darmstadt entspringt und über ein paar Fischteiche im Quellgebiet durch ein kurzes Waldstück verläuft und über Grünanlagen in den Woog mündet. Im Sommer hat der Woog zeitweilig keinen Abfluss, ansonsten geht der Ablauf derzeit in das Kanalnetz. Der Große Woog besitzt eine Wasserfläche von lediglich 6,0 ha, die größte Tiefe beträgt nur 4,0 m im Bereich des Sprungturms und die mittlere Tiefe ca. 1,9 m. Der Große Woog wird bereits seit 1820 als Badesee genutzt. Beschreibung der Badestelle Der Zugang befindet sich am nördlichen Ufer an der Landgraf-Georg-Straße. Parkplätze für die Badegäste gibt es keine. Der Staudamm mit Sprungturm und weitläufigen Betonstegen befindet sich am westlichen Ende des Sees. Die Betonstege sind mehrere 100 m lang. Am östlichen Ufer des Sees gibt es eine Badeinsel, eine Wasserrutsche und eine Liegewiese sowie einen separaten Eingang über die Heinrich-Fuhr-Straße. Die Liegewiese ist ca. 100-150 m lang. Hinter der Liegewiese befinden sich Bäume und Sträucher. Die Vegetation ist eher karg, da der See direkt in der Stadt liegt. Die Badestellen haben fest gemauerte Ufer. Es gibt Toiletten, Umkleiden und einen Kiosk. Die Badestelle wird während der Saison durchschnittlich von täglich 80 - 2000 Badegästen aufgesucht. Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie Untersuchungen nach der Badegewässer-Verordnung und Darstellung der Ergebnisse Bevor die Badesaison beginnt wird der See auf zwei unterschiedliche Keime untersucht. Während der Saison wird er mindestens einmal pro Monat erneut beprobt. Die untersuchten Keime können auf eine gesundheitsgefährdende Belastung hinweisen. Man nennt sie deswegen Indikatorkeime. Hierbei handelt es sich um bestimmte Darmbakterien von Tieren und Menschen. Wenn sich viele dieser Bakterien im See befinden, bedeutet das, dass der See mit Kot verunreinigt wurde. Das ist gefährlich, weil im Kot von Tieren und Menschen viele Krankheitserreger vorhanden sein können. Im Rahmen der Überwachung wird das Badegewässer auch einer Sichtkontrolle auf Verschmutzungen unterzogen und zum Teil werden einige Messungen wie zum Beispiel von Temperatur, pH-Wert und Sichttiefe vor Ort durchgeführt. Bei den Untersuchungen wird auch auf Cyanobakterien (Blaualgen) geachtet, die bei einer Massenentwicklung zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Badenden führen können. Die Ergebnisse der mikrobiologischen Untersuchung sollen innerhalb weniger Tage nach der Probenahme auf der Badegewässer-Homepage unter http://badeseen.hlnug.de zu finden sein. Sollten eine Massenentwicklung von Cyanobakterien oder andere Belastungen auftreten, so sind am See und auf dieser Internetseite, entsprechende Informationen veröffentlicht. Untersuchungsergebnisse zur hygienischen Gewässerqualität und die aktuelle Einstufung finden Sie auf der Startseite dieses Sees. Mögliche Verschmutzungsursachen Eine potenzielle hygienische Belastung Regenwassereinleitungen ist nicht bekannt. aus Abwasser-, Mischwasser- oder Wegen der vielen Nährstoffe im Wasser ist im Großen Woog während des Sommers eine sehr hohe Algen-/ Cyanobakterienentwicklung vorhanden. Gegen Ende der Badesaison wurde in den zurückliegenden Jahren zeitweise eine erhöhte Entwicklung von Cyanobakterien (sogenannter Blaualgen) festgestellt, die umgangssprachlich im Falle von Massenentwicklungen auch als Wasserblüte bezeichnet werden. Cyanobakterien können Stoffe ausscheiden, die sich nachteilig auf die Gesundheit der Badenden auswirken können. Z.B. können sie allergische Reaktionen oder Hautreizungen hervorrufen. Das Gesundheitsamt gibt in diesen Fällen Verhaltensweisen bekannt, die von den Badegästen zu beachten sind. Die Ursachen für die hohen Nährstoffgehalte beruhen im Wesentlichen auf den Zulauf des Darmbachs und die aufgrund der geringen Tiefe auch im Sommer aus den Sedimenten remobilisierbaren Phosphate. Untersuchungen der Stadt Darmstadt ergaben zudem einen stark erhöhten Eintrag an Nährstoffen bei Starkregenereignissen. Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie Bewirtschaftungsmaßnahmen Hinsichtlich der hygienischen Wasserqualität des Großen Woogs sind derzeit keine Bewirtschaftungsmaßnahmen erforderlich. Bei einer großen Wasserblüte von Cyanobakterien kann das Gesundheitsamt für das Baden bestimmte Verhaltensweisen empfehlen oder vorübergehend vom Baden abraten. Die Reduzierung der Nährstoffe, die in den Großen Woog gelangen wird das vordringliche Ziel sein, um die Gefahr durch Cyanobakterien zu vermindern. Stand: 01.04.2016 HLNUG, W1
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