Dorfblatt Jänner - März 2016 - Dorfgemeinschaft Breitenfurt

Dorfblatt Jänner - März 2016
BILDER VOM FASCHING
Seite 2
WIN CAFÉ IN DER
DORFGEMEINSCHAFT
Seite 3
CULTURA STELLA
NOVA
Seite 7
DORFBLATT
Die alte Villa auf dem
Gelände in Purkersdorf
Neue Wohnplätze werden dringend benötigt
von Michael Mullan
Das neue Jahr hat begonnen und
wir gehen mit Zuversicht und hoffnungsfroh an die neuen Herausforderungen, die uns das Jahr 2016 stellen
mag, heran. Im letzten Jahr - wie
mehrfach schon erwähnt - haben wir
als Verein ein Grundstück mit einem
großen Gebäude in Purkersdorf angeboten bekommen. Wir als Verein und
auch die Mitarbeiterschaft sind überzeugt, dass dieses Geschenk eine
einzigartige Möglichkeit darstellt und
eine willkommene Entwicklungschance
für die Dorfgemeinschaft bedeutet. Auf dem Grundstück, welches
eine Gesamtgröße von 6000 m² hat,
werden wir bis zu 30 neue Wohnplätze
schaffen können, in denen besonders
diejenigen Betreuten, die jetzt schon
in unseren Werkstätten einen Arbeits-
platz haben, in Zukunft wohnen können.
Die Erfahrungen haben gezeigt,
dass die Schaffung neuer Wohnplätze
gelingt, wenn ein wirklicher Bedarf
vorhanden ist und wir mit der Unterstützung des Landes NÖ rechnen können. Laut unseren Informationen gäbe
es zurzeit keinen einzigen Wohnplatz
für behinderte Menschen im Industrieviertel, der vergeben werden könnte.
Das heißt, dass das Land NÖ einen
besonderen Bedarf für Wohnplätze hat
und unsere Initiative zu bauen begrüßt.
Wie ich schon berichtet habe,
konnte unser letztes Bauprojekt verwirklicht werden ohne zusätzliche
Schulden zu machen. Dieses war
möglich, weil die Öffentlichkeit durch
die Medien auf unsere Arbeit aufmerk-
sam wurde und sich mit einer hervorragenden Geste der Solidarisierung
mit unserer Arbeit verbunden hat und
sich großzügig gezeigt hat. Ich bin
zuversichtlich auch beim bevorstehenden neuen Bauabschnitt alles positiv
finanzieren zu können und somit für
viele Menschen mit Behinderung eine
schöne Wohnsituation zu verwirklichen. Wir werden im Februar zu diesem Zweck eine außerordentliche Generalversammlung abhalten um mit
dem Einverständnis und dem “GutWill“ der Mitglieder dieses wunderbare
Projekt angehen. Das Grundstück
können wir am 1. Mai übernehmen.
Wir rechnen mit Ihrer Unterstützung
und Engagement und vor Allem mit
Ihrer positiven Haltung.
DORFBLATT Jänner - März 2016
Bilder
vom Fasching
…zum ersten Mal nahm die Dorfgemeinschaft mit einem eigenen Umzugswagen am Breitenfurter Faschingszug teil:
Seite 2
Dorf - Gemeinschaft - Leben
Dorfblatt Jänner - März 2016
von Dr. Doris Polgar, Gemeinderätin für Umwelt
3 Worte, die vor allem auf der Hauptstraße 99, mitten im
schönen Breitenfurt, ganz große Bedeutung haben. 3 Worte,
die aber auch jeden einzelnen von uns persönlich betreffen
und uns miteinander verbinden sollten.
Die Dorfgemeinschaft Breitenfurt…
…ist ein beschützter Lebensraum für Menschen mit
Unterstützungsbedarf und leistet einen wesentlichen Beitrag
zur Inklusion. Sie möchte Teilhabe, Verwirklichung persönlicher Lebensstile, Bestätigung, GEMEINSCHAFT und Hilfe
bieten. Und das gelingt tatsächlich. Schon im Rahmen der
Eröffnung des neuen Veranstaltungsgebäudes war für mich
eine ganz besonders liebevolle Stimmung spürbar und auch
bei meinem Besuch im Jänner wird dieser Eindruck bestätigt. Ort der Empathie und Kreativität
Der Vereinsvorsitzende Michael Mullan führt mich durch
das gesamte Haus. Die von ihm ausgehende Ruhe und Kraft
liegt in der Luft. In den Wohnbereichen steht die Individualität im Vordergrund, Holz und warme Farben sorgen für Gemütlichkeit. In den vielen verschiedenen Werkstätten wird
fleißig gearbeitet, überall herrscht gute Laune und die Freude
an der GEMEINSCHAFT ist sicht- und spürbar. Im Backatelier wird täglich Brot gebacken, das Element „Wärme“ ist hier
besonders wichtig. „Brot kann nur in der „Wärme“ entstehen, es nährt den Einzelnen und die GEMEINSCHAFT, es
verbindet“. Die feinen Düfte noch in der Nase, geht es weiter
zur Holzwerkstatt, wo die Betreuten, entsprechend ihrer Fähigkeiten, schöne Gebrauchsgegenstände aus Holz und
Holz-Kupfer-Kombinationen herstellen können. Wir platzen in
die Jause, doch ganz spontan steht ein Bewohner auf und
zeigt uns stolz sein Arbeitsstück, meißelt kurz weiter und
verweist im Anschluss auf die Muskeln in seinem Oberarm.
Ich freue mich darüber und ich merke, ich kenne diesen jungen Mann. Er stand bei der Eröffnungsfeier GEMEINSAM mit
den Wiener Philharmonikern gitarrenspielend auf der Bühne
– ein Bild, dass um die ganze Welt ging. Weiter geht’s, in die
Kerzenwerkstatt und in die Teallachwerkstatt, ich bewundere
selbstgemachte Filzpantoffel – ein Unikat, wie alles was hier
am Entstehen ist.
Wenn Worte und Taten im Einklang sind
Auf unserem Weg durch die Dorfgemeinschaft erzählt
mir Michael einige interessante und berührende Geschichten
und davon muss es viele geben. Seit über 14 Jahren ist er
Teil dieser GEMEINSCHAFT, gestaltet sie und wirkt mit. Alles
was er denkt, fühlt und sagt steckt sichtbar in diesem Haus
und ich glaube auch ein wenig in allen Menschen hier, alles
passt zusammen, ist echt. Das gesagte wird auch gemacht,
schlägt sich in der Arbeit und im Zusammenleben nieder und
macht wohl auch den Erfolg aus, der sich in der Entwicklung, der Freude und der Zufriedenheit der BewohnerInnen
abbildet. Gemeinsam Feste feiern – Flurreinigung 2016
„Eine besondere Gelegenheit, GEMEINSCHAFT zu erleben, bieten Feste und Veranstaltungen“, wie beispielsweise
unsere bevorstehende Flurreinigung. Das Thema Umwelt
und Natur liegt der Dorfgemeinschaft sichtbar am Herzen,
der Garten ist liebevoll und naturnah gestaltet und viele
Kräuterbeete schmücken das Areal. Eine Bewohnerin erzählt
mir, dass die Grünflächen regelmäßig gereinigt werden und
zeigt mir sogleich die dafür eingesetzte Zange zum Müllaufheben. Wie schön, wie uns gemeinsame Interessen sogleich
miteinander verbinden.
Unikate für Breitenfurt
Ich freue mich, dass die Dorfgemeinschaft meine Einladung zur Herstellung der heurigen Ankündigungsplakate
gerne angenommen hat. Ich bin sicher, das große künstlerische Potential, die Kreativität, Phantasie und Freude werden
sich in den Unikaten niederschlagen und viele BreitenfurterInnen zu dieser Veranstaltung locken. Am 9. April wird es wie
immer, nach der Flurreinigung, unsere traditionelle Jause
geben, hier werden wir die entstandenen Werke bewundern
und GEMEINSAM schöne Stunden verbringen – ich freue
mich darauf und hoffe auf Euer/Ihr Kommen.
WIN in der Dorfgemeinschaft
von Monika Steidl
Auf der Suche nach Räumlichkeiten für regelmäßige
Treffen mit den nun in Breitenfurt lebenden Flüchtlingen, ist
WIN bei der Dorfgemeinschaft sofort auf offene Ohren gestoßen. Seit mehreren Monaten findet abwechselnd jeden Montag (von 17-19 Uhr) im Café der Dorfgemeinschaft und in der
Pfarre Sankt Johann das WIN-Café statt. BreitenfurterInnen
und Flüchtlinge können sich so in gemütlichem Rahmen bei
Getränken, Kuchen, Spielen und oft auch Musik, kennenlernen, austauschen und evtl. vorhandene Unsicherheiten abbauen.
Für viele Flüchtlinge sind diese Montagstreffen schon
zum Fixpunkt geworden, sie freuen sich, die hier lebenden
Menschen kennenzulernen und sich dadurch angenommen
zu fühlen. Auch für manche Ansässige ist es eine willkommene Abwechslung sich mit den großteils jungen, lebenslustigen Menschen auszutauschen und über Unterschiede und
Gemeinsamkeiten zu plaudern. Dies wiederum ist auch ein
Ansporn, die Deutschkenntnisse immer weiter zu verbessern.
Am 22.1. durfte WIN den neuen Festsaal für ein Informationstreffen nutzen - danke für diese Möglichkeit, die HelferInnengruppe von WIN ist bereits stark gewachsen!
Wir freuen uns aber immer auch über neue Gesichter,
Menschen und Ideen, die sich gerne einbringen, oder auch
nur mal beim WIN-Café vorbeikommen und sich mit den
Menschen dort unterhalten oder sich informieren möchten. Die nächsten Termine (jeweils 17-ca.19 Uhr): 7.3. Pfarre
St.Johann, 14.3. Café der Dorfgemeinschaft, 21.3. Pfarre
St.Johann, 28.3. Café der Dorfgemeinschaft usw. Infos auf
www.win-breitenfurt.eu oder [email protected]
Seite 3
C S N
ultura
tella
Dorfblatt Jänner - März 2016
ova
von Leonardo Schmidt
Der Begriff Kultur entstammt dem
lateinischen Wort „colere“ und bedeutet so viel wie bebauen, bestellen pflegen. Jede Kultur hat ihre Besonderheiten und ihre eigenen, für sie typischen
Orientierungen. Diese prägen die Angehörigen einer Kultur und formen
deren Identität. Kultur gehört zu den Grundlagen
gesellschaftlichen Lebens und bildet
eine Grundlage für die eigene und
auch für eine gemeinschaftliche Identität. Kultur ist Kommunikation, Begegnung, Gestaltung, Entfaltung, und darüber hinaus drückt sie Entwicklungen
und Trends aus.
Kultur bezieht sich nicht nur auf
Künstler und deren Welt, sondern auf
alle Menschen, auf Lebensqualität und
auf neue Formen für ein soziales Miteinander. Sie ermöglicht Offenheit und
Toleranz, sich Unbekanntem zu öffnen.
Zweck ist, für jeden Menschen
durch das Erleben und die Mannigfaltigkeit des Kulturellen und Künstlerischen, Weite in sich zu bilden oder
anders ausgedrückt Raum zu schaffen
um den inneren Horizont zu erweitern.
Der Umgang mit Kultur trägt zur
individuellen Identitätsbildung bei. Die
Beschäftigung mit Kultur setzt Kreativität und Phantasie frei, fördert die Entwicklung der Lernfähigkeit und liefert
einen Beitrag zur ästhetischen Bildung
des Menschen. Es gilt daher, die kreativen Anlagen des Menschen zu entdecken und entwickeln. Kultur soll der ästhetischen Bildung des Menschen dienen. Diese
ästhetischen Bildungsmomente müssen nicht nur an den dafür bestimmten
Einrichtungen stattfinden. Sie können
in allen Einrichtungen verankert werden und in allen Einrichtungen mit Infrastruktur für ein Kulturleben und soziokulturellem Hintergrund ihren Platz
finden.
Aus diesen Gründen ist es mir ein
Anliegen, für alle Menschen Räume zu
öffnen, sie zu beleben und dadurch
vielfältige Möglichkeiten zu bieten, um
ein neues Lebensgefühl und eine besondere Lebensqualität vermitteln zu
können.
Folgende sieben Räume sollen die
kulturellen Möglichkeiten der Dorfgemeinschaft Breitenfurt, der Bewohner/
innen und unseren Umfeld bereichern:
Interkulturalität zeigt und charakterisiert die Unterschiedlichkeiten zwischen Menschen, die sich aus der
Zugehörigkeit zu verschiedenen Kulturen/ Gruppen (Kulturgruppe) ergeben.
Diversität (Individuum als Teil der
Kultur/Gruppe) bedeutet Vielfältigkeit/
Verschiedenheit anders ausgedrückt:
„Einfach anders sein“ und schließt alle
Unterschiede ein, die wir als Individuen
ins Arbeitsleben und im Zusammenleben einbringen.
Räume für freie Kunst öffnen Raum
schaffen für die Begegnung, eine Begegnung welche ihren Ursprung im
freien Geistesleben des Individuums
hat.
Kunst und Kultur barrierefrei machen (UN Konvention) „Kunst und Kultur für Alle“ für einen besonderen Verständnis zur Barrierefreiheit, das heißt
zu einer uneingeschränkten Zugänglichkeit zur Kunst und Kultur für jeden
Menschen. Dies bezieht sich auf diverse Kunstrichtungen, Kulturbeiträge
und Aktivitäten.
Ressourcen + Potenziale fördern
Ressourcen/ Potenziale sind Kraftquellen der besonderen Art die den Menschen in seiner Entfaltung unterstützen
können. Wir bieten Raum um schöpferisch tätig zu sein und geben gleichzeitig die Möglichkeit, Neues zu erleben
und wahrzunehmen.
Kulturräume öffnen und vermitteln:
(Öffentlich, Interdisziplinär, Kooperation, Vernetzung) Kultur verbindet, bewegt, regt an, gestaltet, formt, revitalisiert, erfrischt, verändert den Standpunkt des Menschen und verhilft dadurch, einen neuen Blickwinkel anzunehmen. Anders ausgedrückt unterstützt sie eine neue Positionierung im
Leben.
Lokale+Regionale Kunst+Kultur
Szene unterstützen Raum für Künstlerische und kulturelle Angebote, diese
sollen durch Teilnahme aktiv die Lokale
u. Regionale Szene unterstützen wie
z.B.: Breitenfurter Kulturgemeinschaft,
Freizeit Events, Sport und Begegnung,
Alternative Kunst, Lesungen, Konzerte,
Theater, Bewegung, Traditions- und
Kulturveranstaltungen, Ausstellungen.
Seite 4
Dorfblatt Jänner - März 2016
Workshop „Mein Körper - meine Gefühle„
von Branislav Mrva
Am 13.02.2016 fand in unserem kleinen Festsaal ein sehr
interessantes Seminar mit Workshop für Frauen und Männer
mit kognitiven Beeinträchtigungen statt.
Die Hauptthemen waren:
• Mag ich meinen Körper und warum oder warum nicht?
• Was geht mir durch den Kopf, wenn ich als Frau an Männer
denke oder als Mann an Frauen?
• Was würde ich mir anders wünschen?
• Habe ich ein schlechtes Gewissen für meine Gefühle?
Bei dem Workshop haben wir zuerst ein Bild oder eine
Collage von unseren geliebten Personen, Gefühlen oder auch
unserem Lieblingsessen gestaltet. Im zweiten Teil behandelten
wir die Unterschiede des männlichen und weiblichen Körpers.
Im Anschluß legte die Seminarleiterin ein sehr großes Blatt
Papier auf den Boden und sich selbst darauf. Einen Teilnehmer ließ sie ihre Umrisse auf das Blatt übertragen. Dann füllten wir die Silhouette mit Augen, Ohren und allen wichtigen
Einzelheiten des menschlichen Körpers. Für mich war am
allerschönsten zu beobachten, dass nach der Aufforderung
dies selbst auszuprobieren sich einer nach dem anderen gemeldet hat. Darunter auch drei Rollstuhlfahrer und daran als
Erste eine Dame. Diesen Mut zur Selbstbestimmung etwas neues zu machen und auszuprobieren sollte für jeden von uns ein Vorbild
sein. Nach der Mittagspause wurde ein Film zu diesem Thema
vorgeführt.
Leiterin des Seminars war Mag. Elisabeth Chlebecek
(Lebens- und Sozialberaterin mit Weiterbildung Gastaltpädagogik GPÖ und Kunsttherapie ÖAGG) und Leiter Mag. Martin Köberl (Pädagoge, Sexualpädagoge, Psychotherapeut).
Untermalt mit Musik war die Stimmung sehr gut und alle
Teilnehmer hatten viel Spaß. Vielen herzlichen Dank an alle Teilnehmer und Mitwirkenden.
Mein Leben in der Dorfgemeinschaft
von Nina Grünberger
Im März 1997 mit fast 26 Jahren bin ich in die Dorfgemeinschaft gezogen und habe in den 19 Jahren sehr viel
erlebt. Die ersten 8 Jahren habe ich in einem der 3 Häuser,
des ersten Bauabschnittes, im Haus Ipe, gewohnt und in
Kaltenleutgeben in der Weberei gearbeitet. Neue Werkstätten sind mit der Zeit in der Dorfgemeinschaft entstanden
und weil es mir nach einer Schnupperwoche gut gefallen
hat, habe ich 2006 eine neue Aufgabe im Küchenbereich
gefunden und mit meinen damaligen Arbeitskollegen habe
ich mich sehr gut verstanden. 5 Kollegen hatte ich in der
Küche. Das Stehen und die schnellen Arbeitsabläufe waren
für mich schwierig, so dass ich im Jahr 2011 in die Wollwerkstatt gewechselt bin. Hier habe ich das Weben wieder
aufgegriffen und erweitert. Schöne Perlenbänder sind entstanden. Das Socken stricken wollte ich schon immer ler nen und freue mich, dass ich es jetzt ganz selbständig
kann.
2006 bin ich in die Gruppe Turmalin gezogen, wir haben viele schöne Ausflüge und Urlaube gemacht, einer davon ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Da fuhren
wir nach Deutschland und Polen. Die Hinfahrt war sehr
abenteuerlich, wir konnten den Ort nur über einen Umweg
erreichen. Er hieß Nowe Warpno und besonders gefallen
haben mir die Landschaft und die Häuser. Es gab keine
Hochhäuser, dafür aber viele kleine mit Gärten und üppiger
Blumenpracht. Unser Haus lag am See und wir hatten viel
Spaß beim Boot fahren. Es gab auch einen Sandstrand, wo
Strandkörbe aufgestellt waren, in denen wir gerne gesessen
sind. Bei einer Kutschenfahrt durch die Altstadt haben wir
auch einen Kanal entdeckt durch denn auch größere Schiffe
fuhren, eine Brücke konnte hochgehoben und wieder gesenkt werden, das hat mich sehr beeindruckt. Am 5. Oktober 2015 wechselte ich in die Raphaelwerkstatt und da
geht es mir sehr gut. Ich stricke dort Socken und lerne mit
Filzwolle Hauspatschen stricken. Ich habe Gespräche mit
Maria Visner und bearbeite mit ihr meine Biographie. Es
macht mir Spaß mit der Gabi Bartl zu reden und meinen
Kollegen bei kleinen alltäglichen Handhabungen zu helfen.
Ich muss sagen, mir geht es wirklich gut und ja ich bin sehr
zufrieden mit mir und der Welt.
Seite 5
Dorfblatt Jänner - März 2016
Die Mitarbeiterseite
2016 neu im Team:
Patrick Maschl
seit 1.2.2016 Betreuungshelfer
W2 Team (ehemaliger Zivildiener)
Akos Györe
Sozialpädagoge
seit 1.3.2016
Haus Borostyán
Matthias Deutsch
Zivildiener
seit 4.1.2016
W3 Team
Peter Heyderer
Zivildiener
seit 4.1.2016
W3 Team
Ovidio Recean
Volontär
seit 1.3.2016
W1 Team
Georg Eppelsheimer
Ausbildungspraktikum
März 2016
Haus Eisenhans
(ehemaliger Mitarbeiter 2006-2008)
Das Verwaltungsteam
von Karin Winterleitner
Das Tagesgeschäft wird unter
Einhaltungen der Strukturen, Finanzregeln und vielen internen Regelabläufen bewältigt. Dies bedarf einer guten
Zusammenarbeit mit den anderen
internen und externen Bereichen.
Das Jahr 2015 war in der Verwaltung sehr turbulent. Durch die Baustufe 4 und die Tatsache, dass wir keinen
externen Bauträger hatten, kam sehr
viel Arbeit zusätzlich auf die Verwaltung zu. Es erfolgten auch eine Umbesetzung des Finanzverantwortlichen
und einer Neuaufnahme einer Bürokraft am Nachmittag.
Durch gute Zusammenarbeit und
Teamgeist, konnten diese Herausforderungen erfolgreich gemeistert werden.
Das Verwaltungsteam, bestehend
aus Sonja Achter (Rezeption), Doris
Mantsch (Bürokraft), Sonja Richter
(Personaladministration), Barbara
Jauernig (Buchhaltung), Thorsten
Klaus (Finanzverantwortlicher) und
Karin Winterleitner (Sekretariat und
Verwaltungsteamleitung), ist ein Team,
das im Hintergrund neben der Kernaufgabe in der Dorfgemeinschaft Breitenfurt arbeitet.
Die Aufgaben beinhalten sämtliche administrativen Belange im Fi-
nanzbereich, Buchhaltungsbereich,
Spendenverwaltung, Personaladministration, Betreutenverwaltung, Zivildienstverantwortung, Sekretariatsund Rezeptionstätigkeiten und noch
viele andere Bürotätigkeiten.
Auch die Kommunikation und
Zusammenarbeit mit den Kostenträger (NÖLR, FSW, Innenministerium,
Zivildienstserviceagentur), sowie auch
mit den Eltern, Sachwaltern und Angehörigen, gehören zu den Alltagsaufgaben der Verwaltung.
Seite 6
Die Zukunfstpläne in der Verwaltung sehen vor, dass wir die zur Zeit
ausgelagerte Lohnverrechnung mit
einen/r neuen MitarbeiterIn ins Haus
holen und die Buchhaltung unterstützen wollen.
Dies würde bedeuten, dass die
Lohnverrechnung vor Ort durchgeführt würde und diese Person, die
auch gleichzeitig buchhalterische
Kennnisse haben sollte, in der Buchhaltung und in der Personaladministration unterstützen und in den Urlaubszeiten vertreten könnte.
Dorfblatt Jänner - März 2016
Die Dorfgemeinschaft ist Mitglied
bei Demeter Österreich
von Claudia Krebs
Ich soll etwas über die „Präparate“
schreiben... meinte Andreas, bevor er in
seine Winterpause ging. Das war im November und jetzt ist es schon Anfang
März.
Die Dorfgemeinschaft ist Mitglied bei
Demeter Österreich. Demeter ist ein
weltweiter BIO-Verband, der nach den
strengen Prinzipien der biologisch-dynamische Landwirtschaft arbeitet.
Was das bedeutet, kann an folgender
Unterscheidung in Bezug auf den Boden
deutlich werden: Das heute vorherrschende „Stoffdenken“ betrachtet den
Boden nach seinen materiellen Substanzen. Beim Düngen heißt das: was Pflanzen an Nährstoffen aus dem Boden herausnehmen, wird ihm in Form von Dünger
wieder zugeführt. Der Boden wird als
Speicher von Nährstoffen gesehen und
nicht als selbständiger Organismus.
Das „Kräftedenken“ der biodynamischen Wirtschaftsweise betrachtet den
Boden als einen Organismus, so wie unser Körper aber auch unsere Erde in sich
ein Organismus ist. Mit Hilfe von Präparaten wird der Boden so sensibilisiert, dass
er die kosmischen und irdischen Kräfte
besser aufnehmen kann, rhythmisieren
kann, sie besser harmonisieren kann, so
das die Grundlage der Pflanze eine lebendigere und umfassendere ist, was sich
unter anderem in einem feineren und verzweigten Wurzelwachstum widerspiegelt
= gesünderes Pflanzenwachstum. Die
Präparate wirken wie homöopathische
Arzneimittel auf den Boden.
Die Dorfgemeinschaft ist zwar kein
landwirtschaftlicher Betrieb, trotzdem
wird versucht, dieses kleine und arbeitsintensive Areal unter diesem ganzheitlichen
Impuls zu gestalten.
Rätselauflösung der letzten
Ausgabe:
Die Dorfgemeinschaft hat 10 Eingänge, überzeugt Euch selbst:
1. Gartentor Hauptstr. 99
2. Trampelpfad Haus Koti
3. Rudolf Steiner Gasse 1
4. Parkplatz Wollwerkstatt
5. Haupteingang Georg Sigl Str. 9
6. Gartentor Nordhof Werkstätten
7. Eingang Alte Schmiede
8. Zufahrt Haus Ginko
9. Einfahrt Georg Sigl Str. 11
10. Parkplatz im Westen
3 Rätsel
Was glaubt ihr, wo eine Biene
mehr Nahrung finden kann, aus
einer duftenden, prall gefüllten
englischen Rose oder einer einfachen Heckenrose?
Für was sind all die Disteln gut,
die Andreas auf dem Gelände
stehen lässt? Welche Vögel ernähren sich davon?
Seite 7
Ist euch schon einmal aufgefallen,
wie nach dem lärmigen Rasenschnitt an einem Sommertag
trotzdem kleine ausgesparte Blumeninseln in der Rasenfläche
stehengeblieben sind? Wofür sind
sie gut?
DORFBLATT Jänner - März 2016
Zusammenarbeitskonferenz zum Thema „Vertrauen“
von Leonardo Schmidt
Die 7 Prozessstufen von Feld 5 „Vertrauen“ nach Wege
zur Qualität stehen im Zentrum der Zusammenarbeitskonferenz am 19. April.
„Keine Institution wird wirkliche Handlungsqualität erreichen, wenn sie nicht durch das Vertrauen aller an ihr Beteiligten getragen wird. Vertrauen in das noch Unbekannte ist
notwendig, wenn sich freie Beziehungsdienstleistungen zum
Heile der anvertrauten Menschen entfalten sollen. In einer
Zeit des Misstrauens, wo man vorher schon wissen will, was
noch gar nicht getan wurde, ist dies eine große Herausforderung. In diesem Kapitel wird gefragt, durch welches Verhalten und welche Maßnahmen Vertrauen gefördert wird. Sicherlich gehören Transparenz der Verhältnisse, Gesprächsund Kritikoffenheit dazu, aber auch Strukturen, die dies erlauben. Es ist das Kapitel der vertrauensbildenden Maßnahmen.“ (Udo Hermannstorfer) 19.4.2016 im Stella Nova Saal
Zeit: 14:00 - 18:00 Uhr
Teilnehmer: Teamleiter und Hausverantwortlichen (verpflichtend), der Dorfrat, die Leitungskonferenz, interessierte Mitarbeiter
TERMINE
2016
24.12.2015-4.1.2016 Weihnachtsferien - kein Werkstättenbetrieb
21.3.-28.3.2016 Osterferien - kein Werkstättenbetrieb
19.4.2016 Zusammenarbeitskonferenz
14.6.2016 Fachtag
25.6.2016 Sommerfest 27.9.2016 Zukunftsforum
26.11.2016 Advent in der Dorfgemeinschaft
24.12.2016-1.1.2017 Weihnachtsferien - kein Werkstättenbetrieb
Die 10 Schließungstage der Werkstätten 2016
5 Tage: 21.3.-25.3. Osterferien (Korrektur zum letzten Dorfblatt)
1 Tag: 31.10.2016 Zwickeltag - verlängertes Wochenende (Korrektur)
4 Tage: 27.12.-30.12.2016 Weihnachtsferien
Impressum
DORFBLATT
Medieninhaber und Herausgeber: Karl Schubert - Bauverein - Dorfgemeinschaft Breitenfurt
A-2384 Breitenfurt, Hauptstrasse 99, +43 2239 5808-0
[email protected]
www.dg-breitenfurt.at
Vorstand: Michael Mullan (Vereinsvorsitzender), Renate Chwatal, Boris Kiprov, Dr. Alexander Schall, Karin Winterleitner
Beiräte: Irene Loibl, Patrick Berger, Franz Windisch
Redaktion und Gestaltung: Klaus Krebs
Erscheinungsweise: Quartal Erscheinungsort: Breitenfurt
Seite 8