- Pferd+Sport

DER HOLSTEINER
Riesengroßes
Interesse
NEUMÜNSTER
Drei Mal volles Haus: Das Interesse an
den HENGSTVORFÜHRUNGEN in Elmshorn,
Neumünster und Klein Offenseth war riesig.
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pferd+sport 03 | 16
Mit Cayado hat Teike
Carstensen, die am Ende
der Hengstschau mit dem
Goldenen Reitabzeichen
ausgezeichnet wurde,
einen Top-Hengst unter
dem Sattel.
senkamp, Quarnstedt) sprang souverän
„mit Vermögen ohne Ende“ und erwies
sich unter dem Sattel von Ken Christian
Horst äußerst rittig mit guten Grundgangarten. Springen oder Dressur? Diese Frage stellte sich bei Diamar v. Diarado-Con
Capitol (Bernd Harlof, Wardow). Der bildhübsche Prämienhengst in schwarzbrauner Jacke bewältigte die Freispringreihe
problemlos – locker und lässig. Allerdings
verfügt Diamar auch über einen sehr guten Bewegungsablauf, bei dem besonders
der herrliche Bergaufgalopp hervorsticht.
Ein Lob muss an Kornelia Kindermann
gehen, die sich für die remontegerechte
O B E N | Für Clarimo, aus dessen erstem Jahrgang
bereits drei Pferde im Top-Sport gehen, und RolfGöran Bengtsson geht es jetzt beim Westfalenhallenturnier in Dortmund weiter.
O B E N | Eine hochinteressante Bereicherung der
Elmshorner Hengstriege: der mit einem wertvollen
Pedigree – Plot Blue-Vigo d’Arsouilles-Cento-Nabab
de Reve – versehene Million Dollar, den Beeke Carstensen vorstellte.
Ausbildung der jungen Hengste verantwortlich gezeichnet hat, denn die Youngster zeigten sich losgelassen und zufrieden
unter dem Sattel.
Höhepunkt war einmal mehr das Parcoursspringen für die jüngeren Hengste,
die am Beginn ihrer Karriere stehen, und
die bereits im Turniersport erprobten älteren Hengste. Für die Zuschauer war es natürlich ein ganz besonderes „Schmankerl“,
dass es sich Rolf-Göran Bengtsson nicht
nehmen ließ, seine Nachwuchshoffnung
Crunch v. Clarimo-Canturo (Miriam Kühl,
Satrup) und den bewährten Clarimo (Ask)
v. Clearway-Caletto II (Hermann J. Claussen, Neuenkirchen) in die Holstenhalle
zu bringen. Der deutlich gereifte Crunch
soll nun Casall (Ask) und Clarimo (Ask)
auf die internationalen Turniere begleiten
und in der Youngster-Tour an den Start
gehen. „Rolf kann ihn sich jetzt in Ruhe
ausbilden, und das Pferd bekommt die
verdiente Chance“, kommentierte Tjark
Nagel die mehr als überzeugende Runde
des jetzt Achtjährigen. „Er hat sich gut
entwickelt, und ich erwarte mir viel für
die Zukunft“, sagte sein Reiter, „jetzt kann
er nur älter werden, dann werden wir sehen, was kommt“.
„Manchmal ist Clarimo ein bisschen
wild“, schmunzelte Rolf-Göran Bengtsson
nach seiner souveränen Runde mit dem
Crunch-Vater über höchste Abmessungen, „aber das ist halt Clarimo. Trotzdem
mag ich ihn sehr.“
Und dann war da noch eine ganz besondere Ehrung: Im „Wohnzimmer“ der Familien Petersen/Carstensen aus Sollwitt
bekam Teike Carstensen, die im Sattel des
Verbandshengstes Cayado saß, aus den
Händen des Landestrainers Detlef Peper,
für ihre tollen Erfolge im Springsattel das
Goldene Reitabzeichen überreicht. Es war
ihr ganz besonderer Wunsch gewesen,
diese Auszeichnung vor den Holsteiner
Züchtern entgegenzunehmen.
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▲
Fotos: Janne Bugtrup
B
ereits zwei Tage vor der
Präsentation der Hengste der
Verbandshengsthaltungs
GmbH Elmshorn war die
Holstenhalle in Neumünster ausverkauft. Hoffentlich ein positives
Zeichen, dass wieder mehr Züchter überlegen, eine Stute decken zu lassen. Sie
werden die Qual der Wahl haben, denn
die Elmshorner Hengste präsentierten
sich an diesem Nachmittag wie aus einem Guss. Da waren die Junghengste, die
ihren ersten öffentlichen Auftritt nach
der Körung hatten, die älteren Hengste,
die in den Startlöchern für die Turniersaison 2016 stehen, bewährte Hengste
wie ein trotz langer internationaler Karriere im Springsport frisch daher trabender Livello v. Limbus-Ahorn Z (Michael
Tolle, Weitewelt/Seedorf ), der aus den
USA zurückgekehrte Cancara v. Cassini I
- Corofino I (Peter Reimer Janßen, Kattrepel) oder die beiden Vollblüter Armand xx
und Ibisco xx, die beide mit erfolgreichen
Nachkommen in Zucht und Sport aufwarten können. Und dann war da noch
der jetzt zwölfjährige Blue Horse Zack,
u. a. Vater des überragenden zweimaligen
Weltmeisters der jungen Dessurpferde,
Sezuan. Unter dem ehemaligen Schüler
von Rudolf Zeilinger, Daniel BachmannAndersen, zeigte er Grand-Prix-Lektionen
von höchster Güte. Nach einer krankheitsbedingten Pause (Augenverletzung) darf
man auf den weiteren Weg dieses Paares
gespannt sein. Allerdings wird bei ihm –
verständlicherweise – die Zucht weiter im
Vordergrund stehen.
Mit besonderer Spannung erwarteten die Besucher aus dem In- und Ausland natürlich den Auftritt der dreijährigen Hengste. Haben sie gehalten, was sie
auf der Körung versprochen haben? Mit
Fug und Recht kann behauptet werden:
Das haben sie. Der Reservesieger, Catch
v. Colman-Calido I (Hans-P. Löding-Ha-
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pferd+sport 03 | 16
0 5 | Rolf-Göran Bengtsson setzt große Hoffnungen in Crunch, der in den kommenden
Wochen Clarimo (Ask) und Casall (Ask) auf Turniere begleiten wird und in Youngster-Prüfungen an den Start gehen soll. 06 | Spritzig, ehrgeizig und mit viel Vermögen ausgestattet –
das ist der Diarado-Sohn Dinken – hier unter Jonas Panje. 07 | Der Reservesieger der letzten
Körung, Catch, überzeugte nicht nur beim Freispringen, sondern auch unter dem Sattel von
Ken Christian Horst 08 | Einer der Besten im Freispringen: Cruseon, der später auch unter
Marten Witt seine guten Rittigkeitswerte demonstrierte. 09 | Dem von Ferguson Burt vorgestellten Siegerhengst von 2013, Casaltino, gelten große Hoffnungen.
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01 | Aus dem berühmten Bühne-Stamm der Familie Magens kommt der Quintero-Sohn Quibery, der Teike Carstensen im Sattel hatte. 02 | Springen oder Dressur
– das ist bei Diamar die große Frage. Zunächst soll der Diarado-Sohn bei Kornelia
Kindermann verbleiben. 03 | Der mütterlichen Halbschwester von Adagio de Talma – hier unter Maximilian Gräfe – gelten im Stall von Penélopé Leprevost große
Hoffnungen. 04 | Ein besonderer Augenschmaus für die Dressurfreunde: Der als
Überraschungsgast aus Dänemark gekommene Blue Hors Zack überzeugte in GrandPrix-Lektionen unter Daniel Bachmann-Andersen.
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DER HOLSTEINER | VERBANDSHENGSTVORFÜHRUNG
So hat Tjark Nagel, der zunächst
mit Carsten Sostmeier das Freispringen und dann mit Norbert Boley
das Parcoursspringen kommentierte,
die Verbandshengste gesehen:
NEUMÜNSTER
Foto: Janne Bugtrup
UNIKATO
v. Untouchable-Caretino
(Otto Boje Schoof,
Hedwigenkoog)
„Das Pferd hat sich seit seiner Körung enorm weiterentwickelt. Fußt kräftig ab
und macht hinten richtig auf,
springt schön durch den Widerrist.“
CRUSEON
v. Casquetto-Cassini I
(Witt Pferdezucht GbR,
Wellinghusen)
„Scheint gute Reiteigenschaften zu haben (Anmerkung der
Redaktion: Das bestätigte Cruseon später im Sattel unter
Marten Witt), weil man, wenn
er zum Sprung geht, den Hals
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pferd+sport 03 | 16
immer schön vor sich hat. In
Springpferdeprüfungen sollte
er in den nächsten Jahren gute
Ergebnisse erzielen.“
LENAIR
v. Lenett-Con Air
(Otto Schultz, Nusse)
„Lenair ist mir auf seiner Körung schon mit seiner Leichtfüßigkeit aufgefallen. Springt
wie eine Feder vom Boden.
Wirkt gegenüber den anderen
Hengsten noch jugendlich.“
MILLION
DOLLAR
v. Plot Blue-Vigo d’Arsouilles
(Perry de Winter, B-Haadonk)
CASALTINO
„Ein Ebenbild seines Vaters
Plot Blue, der bis ins hohe
Alter – das muss auch einmal gesagt werden – international unter Marcus Ehning
hoch erfolgreich war. Ein würdiger Sohn seines Vaters. Der
Hengst fußt mit viel Ehrgeiz
ab. Wenn es einmal interessant
und hoch wird, wird man sicher von ihm hören.“ (Anmerkung der Redaktion: Sprang spielerisch über allerhöchste Abmessungen).
den Sprung, und dass er sehr
schnell beschleunigen kann.“
CARACHO
v. Baloubet du RouetClearway (Isabell Jahr,
Hodorf) – Jesse Luther
„Die Vierjähigen, die wir heute
sehen, sind schon sehr weit in
Richtung Parcours. Kann hinten schon kraftvoll Last aufnehmen. Sehr aktives Hinterbein. Wie sein Vater sehr rittig.“
v. Cassilano-Quick Star SF
(Jens Ritters, Krumstedt) –
Jesse Luther
„Vom aller-allerfeinsten für einen Vierjährigen. Hervorragende Technik am Sprung.“
O B E N | „Mit Uriko wird sich Maximilian Gräfe in diesem Jahr das Goldene
Reitabzeichen erreiten“, prognostizierte Tjark Nagel.
vermögenden Hengst angepaart. Was Quibery für uns so
wertvoll macht, ist sein starker
Rücken, seine hervorragende
Galoppade und seine Qualität
am Sprung.“
VINCENT
v. Vleut-Q-Verdi (K. Vroom,
N-RV Ruinen) – Lena Timm
„Mit herrlichem Galopp ausgestattet. Tolles Abfußen.“
ZUCCERO
v. Zirocco Blue-Caretino
(Hanno Köhncke, Badendorf)
– Maximilian Gräfe
„Imponierend, wie das Pferd
mit viel Kraft abfußt. Springt
durch den Widerrist. Ist super
vorsichtig.“
KINGSROAD
v. Kannan-Corofino I
(Yeguada Campos, E-Pepino)
„International auf allen großen
Plätzen vertreten: Nachkommen von Kannan. Mir gefällt
das unbedingte Rangehen an
AMBER
v. Ampère-Linaro
(Günter Fielmann,
Schierensee) – Ferguson Burt
„Sehr gute Rittigkeit, toller
Galopp, Abfußen durch den
Körper, Pferd macht einen
sehr sicheren Eindruck.“
BARCLEY
LAMAZE
v. Lasino-Corrado I
(Joachim Jürgens, Bollbrügge)
– Antonia Brinkop
„Springt wie sein Vater mit
viel Kraft. Mit ganz viel Vermögen ausgestattet.“
QUIBERY
v. Quintero-Caretino
(Hobe Magens, Ottenbüttel) –
Teike Carstensen
„Der Hengst hat optisch viel
Ähnlichkeit mit seinem Vater“.
Anmerkung von Norbert Boley:
„Dieses Pferd ist für mich ein
Sinnbild, für das, was Zucht
bedeutet. Der Züchter hat die
Stute, die aus einer sicheren,
rittigen Mutterlinie (BühneStamm) kommt, mit einem
v. Casall-Carthago
(Manfred von Allwörden,
Grönwohld) – Ferguson Burt
„Wunderbares Seitenbild. Sehr
vorsichtig, energiegeladen, hat
den Willen zum Springen.“
ADAGIO DE
TALMA
v. Lamm de Fetan-Contender
(Dr. Michel Guiot, F - Grand
pre) – Maximilian Gräfe
„Hat eine unglaubliche Galoppade, Riesenmut für schwere Sprünge, muss vorsichtig
aufgebaut werden. Auf großen Plätzen wird das Pferd mit
dieser Riesengaloppade seine
Stärke haben.“
CLARCON
v. Casall-Carthago
(Avora Pferde GmbH & Ko.KG,
Welmbüttel) – Antonia Brinkop
„Sehr, sehr vorsichtig, auch
vorne. Wölbt schön den Rücken auf, könnte nach dem
Sprung noch ein wenig mehr
Ruhe bewahren. Lässt sich immer mehr los. Hat viel Energie
und Willen.“
SOMERSBY
v. Stakkato-C-Trenton Z
(Isabel Jahr, Hodorf) –
Teike Carstensen
„Voller Energie, schnelles
Vorderbein, mit viel Sprungkraft.“ (Anmerk. der Redaktion: Hengst hat vierjährig wegen eines Hornspalts pausieren müssen.)
CLICKSEM
v. Cardino-Littorio
(Theo Molenaers, B-Kinrooi) –
Tom Martens
„Habe das Pferd oft im Sport
gesehen, immer für einen Sieg
gut. Schnell und vorsichtig in
einer Top-Manier. Sehr rittig.“
CORNETINO
abspringendes Pferd, man
sieht, dass er lernt, die Sprünge zu suchen. Springt die Hindernisse super an und lässt
sich fliegen.“
breiter aufgestellt sind. Und
mit Cayado hat Teike einen
Top-Hengst unter dem Sattel.“
LARIMAR
v. Cornet ObolenskyC-Indoctro (Prof. Dr. Hartwig Schmidt, Borsfleth) –
Maximilian Gräfe
„Sehr handlich, seine Rittigkeit ist für einen Cornet-Sohn
hervorragend. Ein praktisches
Pferd, das mit viel Übersicht
sehr vorsichtig springt. Super Demonstration für Cornet
Obolensky in der Holsteiner
Zucht.“
DIARADO
v. Diamant de SemillyCorrado I (Klaus Tingholm
Kristensen, DK-Ulstrup) –
Bastian Freese
„Diarado ist inzwischen sehr
ausgetrocknet, kraftvolles Abspringen mit sehr viel Übersicht. Er hat Reiteigenschaften, wie wir sie uns alle wünschen.“
v. Lavall II-Lord
(Gestüt Charlottenhof,
Gomadingen) – Alin Meier
„Für die Reiterin ist das Aufregung pur, in der Holstenhalle zu reiten.“ (Anmerk. der Redaktion: Larimar war aus dem
Haupt- und Landgestüt Marbach nach Neumünster gekommen. Mit ihm traten Nekton und Canto die Rückreise
nach Marbach an.)
DINKEN
CAYADO
URIKO
v. Diarado-Cassini I
(Stal Molenaers, B-Kinrooi) –
Jonas Panje
„Hat sehr viel Ehrgeiz und
Energie, am Sprung unheimlich explosiv. Kann sein Vermögen richtig ausspielen, wenn er
aus der Ruhe den Sprung annimmt. Kraftvolles Abspringen
mit super Reflexen. Schnelles,
kraftvolles Pferd.“
LENETT
v. Loran-Lord Calando
(Alexander Jahr, Hodorf) –
Jonas Panje
„Bin ein großer Fan von Lenett. Ein sehr sportliches
Pferd, wunderbar, wie er die
Hilfen des Reiters annimmt.
Schnell und wendig, das benötigt man heute für den Sport.“
BARACUDA
v. Baloubet du RouetContender (Frank Gillen,
Viernheim) – Christian Hess
„Sehr selbstsicher, nimmt
die Reiterhilfen sehr gut an.
Springt die Hindernisse gut
an. Das war eine Top-Runde.“
CASALITO
v. Casall-Landgraf I
(Josef Unkelbach, Köln) –
Christian Hess
„Man kann die Routine des
Paares schon sehen. Kraftvoll
v. Clearway-Calando I
v. Untouchable-Lavito
(Stephanie Mehrens, Struven(Aaldering/Swelheim, NLhütten) – Teike Carstensen
Loosbroek) – Maximilian Gräfe
„Teike ist mit dem Hengst im „Habe dieses Paar sehr oft geSommer schon sehr erfolg- sehen. Max macht das mit dem
reich gewesen. Die Jugendli- Pferd fantastisch. Mit Uriko
chen haben mit den Sichtun- wird er sein Goldenes Reitabgen ja ein Mammutprogramm. zeichen schaffen. Der Hengst
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DER HOLSTEINER | PRIVATHENGSTVORFÜHRUNG
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„Ich denke, es war mehr als eine gelungene Veranstaltung“, freute
sich Bernd Mohr, der Vorsitzende der Privathengsthalter, nach
der HENGSTPRÄSENTATION in Elmshorn, „es hat alles geklappt,
die Zuschauer sind auf ihren Sitzen geblieben und haben konzentriert den Kommentaren von Tjark Nagel zugehört.“
Elmshorn
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pferd+sport 03 | 16
Fotos: Janne Bugtrup
O B E N | Aus Baden-Württemberg waren Quiwi Dream und Pia Reich nach Elmshorn gekommen.
bronzemedaillengewinner bei den Europameisterschaften der Children, auf dessen
Vollbruder. Einfühlsam „gecoacht“ von
Tjark Nagel ließen die großen Nachwuchstalente die Hengste erstrahlen. Der inzwischen siebenjährige
Cascadello I, der bereits zahlreiche
Championatsfohlen und – natürlich – den Holsteiner Siegerhengst
2015 Charleston – geliefert hat, soll
in dieser Saison den im vergangenen Jahr von Professor Dr.
Bernd Heicke erworbenen Calmando v. Calido I-Carpaccio (Kai
L I N KS | Tjark
Nagel begeisterte mit seinen
fachmännischen
Kommentaren.
O B E N | Ein gewaltiges Dressurpony: Olivier K
nter Marliese Mortensen
u
Gerken, Lasbek) auf internationale Turniere begleiten, um dort die Youngster-Tour zu
bestreiten. Calmando, dem Fuchshengst,
der in Elmshorn unter Dirk Ahlmann den
Reigen der Hengste eröffnete, gelten große
Hoffnungen, hat er sich doch im vergange-
gebung aus der Ruhe bringen und zeigte
seine sehr guten Interieurwerte bei der
Vorstellung. Und dann waren da noch die
von weither angereisten Balous Bellini v.
Balou de Rouet-Lord Incipit und Quiwi
Dream v. Quidam de Revel-Contender
(Gerd Küst, Elmshorn). Balous Bellini,
vorgestellt von seinem ständigen Reiter
Oliver Schaal, ist nicht nur inzwischen Splatziert, er hat der (westfälischen) Zucht
bereits sieben gekörte Hengste, darunter einen Prämienhengst, geliefert. Neben seinem Springvermögen zeigte der
Dunkelbraune, dass er sich auch – für
ein Springpferd – hervorragend bewegen kann. Aus Baden-Württemberg hatte
sich Quiwi Dream auf die Reise gemacht.
Im Sattel saß Pia Reich, die den mittelrahmingen, dafür aber äußerst typvollen
Braunen auf Turnieren vorstellt, wenn
Hans-Dieter Dreher mit anderen Pferden
unterwegs ist. Mit spektakulären Sätzen –
fast Ständerhöhe – bei hohen Rittigkeitswerten konnte das Paar in Elmshorn mehr
als überzeugen. Ein weiterer Höhepunkt
war für viele Züchter die Vorstellung des
Heartbreaker-Sohnes Action Breaker, der
unter Sergio Alvarez Moya viele große
Erfolge feiern konnte. Der inzwischen
16-Jährige präsentierte sich top-fit an der
Hand und ist eine gute Alternative für
„Fremdblutbegeisterte“.
DONATA VON P R E US S E N
▲
D
ie Fritz-Thiedemann-Halle
war ausverkauft, und die Zuspätkommenden mussten mit Stehplätzen vorliebnehmen. 15 Hengste präsentierten sich den Zuschauern, darunter
zwei spektakuläre Reitponys: Eine knappe
Woche nach ihrem Sieg im Bundesnachwuchschampionat der Ponyreiter zeigte Johanna Beckmann, warum Del Piero v. Dexter Leam Pondi-The Braes My Mobility (Angelika Jahr, Keitum) zu den derzeit besten
Springponys Deutschlands zählt. „Bundestrainer Peter Teuwen hat das Paar für diese
Saison auf dem Zettel“, meinte auch Tjark
Nagel, der die gesamte Veranstaltung mit
seinen fachmännischen Kommentaren zusammen mit Henner Höschen begleitete.
Olivier K v. Ombri B-Champion de Luxe aus
der Zucht von Hermann Koopmeiners, Cappeln, und dem Besitz von Sabine ReimersMortensen, Gestüt Grenzhöhe, Lutzhorn,
vertrat unter Marliese Mortensen die Dressursparte. Der ganggewaltige und äußerst
rittige Hengst, viermaliger Teilnehmer am
Bundeschampionat, hatte im vergangenen
Jahr bei den ersten Weltmeisterschaften der
Dressurponys die Bronzemedaille gewonnen. Jetzt soll es für Olivier K in Dressurpferdeprüfungen weiter gehen.
Mit dem größten Hengstlot war in Elmshorn die Station von Dirk Ahlmann vertreten. Dieses Mal hatte sich der „Chef“
Verstärkung geholt, denn seine
Kinder Pheline und Hannes
stellten unter Beweis, warum
sie im Jugendbereich so erfolgreich sind. Sie stellten die
Vollbrüder Cascadello I und II
vor. „Vollgeschwister auf Vollgeschwistern“ – das war eine Vorstellung, die man so wohl
noch nie auf einer
Hengstschau gesehen hat. Pheline saß im Sattel von Cascadello I, Hannes, Mannschafts-
nen Jahr bereits in internationalen Springen
in Aachen und Hamburg – unter Henrik
von Eckermann – platzieren können. Nach
dem CSI in Offenburg steht für Dirk Ahlmann und Calmando eine Reise nach Italien
auf dem Programm. Dort können sie sich bei
optimalen Bedinungen auf die grüne Saison
vorbereiten. „Fernziel sind die Deutschen
Meisterschaften in Balve“, erklärte Tjark
Nagel. Mit Cannavaru v. Cannavaros-Loran
stellte die Station Ahlmann einen weiteren,
aus eigener Zucht stammenden Youngster
vor. „Das Pferd ist für sie maßgeschneidert,
Pheline kann mit ihm in kommende Aufgaben reinwachsen“, meinte Tjark Nagel und
dachte dabei vor allem an die in zwei Jahren anstehende Junge-Reiter-Zeit. Dass der
Braune springen kann, zeigte er nicht nur in
Elmshorn: Das hatte er bereits bei der HLP
bewiesen, wo es für seine Springanlage eine
glatte 10 gab.
Fünf Vererber hatte die Station Völz nach
Elmshorn entsandt. Der aus eigener Zucht
stammende Crumble v. Colman-Carinjo wurde von Thomas Brandt vorgestellt.
Dieser hatte kurzfristig den Beritt des mit
sehr viel Übersicht springenden Dunkelschimmels übernommen und vor wenigen
Tagen eine Springpferdeprüfung Klasse L
in Hanstedt gewonnen. „Er bringt alles mit,
was der Sport heute braucht“, kommentierte Tjark Nagel und Sven Völz fügte hinzu:
„Wir haben gerne Cascavelle im Pedigree
unserer Hengste. Seine Nachkommen sind
zwar späte Pferde, dafür aber sehr einfach
zu reiten und leistungsbereit.“ Für Crumble soll es Richtung Bundeschampionat gehen. Ein Jahr älter als Crumble ist der Cornet Obolensky-Contender-Sohn Cornet de
Lux (Morten Augustinus, DK-Bogense), der
nach seiner Körung in die USA verkauft
worden war. Den Halbbruder des ebenfalls
gekörten Quick Fire stellte Thea Jelcig vor.
Nach einer Muskelverletzung befindet sich
der Schimmel gerade in der Wiederaufbauphase, dennoch zeigte er seine Qualitäten
über dem Sprung. „Wir werden sehen, wo
der Weg mit ihm hingeht“, meinte Sven
Völz. Ziel ist es, Cornet de Lux in Youngster-Prüfungen an den Start zu bringen. Mit
sehr gutem Abfußen am Sprung wusste der
Lord Z-Lordship-Sohn Loveless (Michael
Eitel, Freihung) ebenso zu gefallen wie der
fünfjährige Brantzau aus einer CarthagoMutter, der seinem Vater Baloubet du Rouet
immer ähnlicher wird und in Elmshorn am
Sprung überzeugen konnte.
Remontemäßig wurde der erste VivantSohn in der Holsteiner Zucht von Thea
Jelcig vorgestellt: Der aus einer CassinNewton-Mutter stammende Verano ließ
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Die Hengste der
Station Maas J. Hell
Die Anziehungskraft war groß: Die Hengstpräsentation der
Station Maas J. Hell lockte Besucher aus dem In- und Ausland
nach KLEIN OFFENSETH und sorgte für Fülle auf der eigens
aufgebauten Tribüne und im an die Reithalle
angeschlossenen Bewirtungszelt.
I
Fotos: Janne Bugtrup
$
^
&
*
(
01 | Action Breaker, im internationalen Springsport hoch erfolgreich unter Sergio Alvarez Moya. 02 | Pheline Ahlmann, eine von Holsteins großen
Talenten im Springsattel, ritt Cannavaru 03 | Ein Springreiter kann auch Dressur: Balous Bellini mit Oliver Schaal 04 | Der jetzt fünfjährige Loveless
konnte unter Thea Jelcic bereits in der letzten Saison Platzieungen in Springpferdeprüfungen aufweisen. 05 | Ihnen gehört die Zukunft: Johanna Beckmann und Del Piero. 06 | Ist aus den USA zurückgekehrt: Cornet de Lux von der Station Völz, der von Thea Jelcig vorgestellt wurde. 07 | Ein interessanter Neuzugang auf der Station Ahlmann: Calmando, mit dem Dirk Ahlmann internationale Turniere anpeilt. 08 | Ein typischer Sohn seines Vaters:
Brantzau v. Baloubet du Rouet. 09 | Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Hannes Ahlmann mit Cascadello II
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pferd+sport 03 | 16
L I N KS | Der
erste Reservesieger des vergangenen Jahres, Central Park,
zeigte zum Auftakt unter Lisa
Kowalski nicht
nur seine guten
Interieurwerte.
Fotos: www.sportfotos-lafrentz.de
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nsgesamt zwölf Hengste, vom 25
Jahre alten Star Calido und dem 15-jährigen Athleten Acodetto bis zu den beiden Youngstern, den gerade mal dreijährigen Prämienhengsten Central Park und
Caspian, zeigte die älteste private Hengststation Schleswig-Holsteins in einer rund
anderthalbstündigen Vorstellung an der
Hand, unter dem Reiter und im Freispringen. Rund 1.800 Zuschauer drängten sich
zeitweilig in der Abreitehalle und im Zelt.
Mit einem echten Coup wurde die
Hengstschau eröffnet, denn der Reservesieger der Holsteiner Körung 2015, der
Casall-Contender-Nachkomme Central
Park, galoppierte unter Lisa Kowalski samt
großer Holsteiner Fahne durch die Halle. Der smarte Rappe konnte bereits bei
der Körung als Reservesieger überzeugen
und zeigte sich Monate später leistungsbereit und locker unter dem Sattel. Mit
Caspian aus der Zucht und dem Besitz von
Dr. Hansjoerg Andresen steht den Züchtern zudem ein weiterer Prämiensieger der
Holsteiner Körung zur Verfügung – beide
Junghengste zeigten sich in bester Verfassung und altersgerecht ausgebildet. Ein
Wiedersehen barg die Präsentation mit
dem jungen Casall-Sohn Conditus, der
einen hervorragenden Veranlagungstest
absolviert hat und sich unter Dirk-Heiner
Strobel als hochveranlagtes Springpferd
präsentierte. Der junge Calinello erwies
sich ebenso als „Hingucker“ wie die arrivierten Hengste Calido I, Lassergut Cash
and Carry und der im Januar vom Holsteiner Verband anerkannte Selle FrancaisHengst Hym d`Isigny, der sich mit seinen
21 Jahren frisch und putzmunter unter
dem Sattel präsentierte. Mit Lentini hält
die Station Hell einen international sportiven Vertreter der Holsteiner L-Linie bereit, dessen Nachkommen in der Kategorie „Sorglospaket“ rangieren, weil sie nicht
nur über Vermögen, sondern auch über allerfeinste Umgangsformen verfügen.
Wie prägend die Hell-Hengste sich ver-
O B E N | Die Starvererber der Station, Calido I (li.)
und Cash and Carry mit (v.l.) Achaz von Buchwaldt,
Herbert Ulonska und Harm Sievers.
O B E N | Ein Sohn des Acodetto – hier beim
Freispringen: Acovaro gewann unter Ales Opartny
unlängst ein Weltcupspringen in Dubai.
Klein Offenseth
erben, das verdeutlichten die Video-Einspielungen der jüngsten Weltcup-Erfolge. Acodettos Sohn Acovaro gewann unter
Ales Opartny in Dubai die Weltcupqualifikation, PSG Future von Lassergut Cash
and Carry gelang Gleiches in Zürich unter
Pius Schwizer. Beide Erfolge waren gerade
eine Woche alt. Eigens aus dem Haupt- und
Landgestüt Neustadt/Dosse war der Elite-Hengst Quaterback mit Landstallmeister Uwe Müller nach Klein Offenseth zur
Hengstpräsentation gekommen. Der imposante Fuchs verkörpert bestes Dressurblut
und ist über die Station Maas J. Hell exklusiv für die Holsteiner Züchter zu beziehen.
Mit Harm Sievers und Achaz von Buchwaldt holte Stationseigner Herbert Ulonska zwei versierte und in der Zucht wie im
Sport gleichermaßen bewanderte Kommentatoren zur Hengstpräsentation, die
anschaulich die Blutführung und den jeweiligen Wert für den späteren Sporteinsatz erläuterten.
Informationen über die Station gibt es online
unter www.stallhell.de oder ganz einfach unter
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pferd+sport 03 | 16
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