Gemeindebrief Bezirk Dornhan Februar / März 2016 Weihnachten 2016 Freude, Freude, im Himmel und im Stall... Das Kommen Gottes in die Welt wurde im Advent mit einigen besonderen Veranstaltungen gefeiert. Eine große musikalische Vielfalt gab es im Abendgottesdienst am 3. Advent: Bläser, Flöten, Klavier, Geige, Akkordeon… und viel Gesang erklangen in der Kirche in Betzweiler. Die Kinder der Sonntagsschule in Römlinsdorf haben für den vierten Advent ein Krippenspiel vorbereitet: rappende Weise und Blues singende Hirten waren zu erleben. Die Weih- nachtsgeschichte wurde so für die vielen Gottesdienstbesucher lebendig. An(ge)dacht Kennen Sie das Bild auf der Titelseite? Vielleicht haben Sie es ja schon einmal gesehen. Rembrandt hat es 1669, kurz vor seinem Tod, gemalt. „Rückkehr des verlorenen Sohnes“ lautet der Titel des Ölgemäldes, im Original zwei Meter sechzig hoch und zwei Meter breit. Heute hängt das Bild in einer der weltgrößten Gemäldegalerien, der Eremitage in St. Petersburg. Ich habe dieses Motiv für die Titelseite des Gemeindebriefs ausgewählt, weil es in den letzten Wochen gleich zweimal in mein Blickfeld geraten ist – und mich beschäftigt hat. bleibt an den Augen und Händen des Vaters hängen. Ich sehe in die Augen eines alten und weisen Mannes. Ist er schon fast erblindet, so wie der Maler selbst kurz vor seinem Tod erblindet gewesen sein soll? Und doch: Sehende Augen! Was mögen sie im Leben schon alles gesehen haben? Jetzt ruhen diese Augen auf dem Sohn vor ihm. Oder schauen sie schon woanders hin – in dessen zukünftiges Leben?! Noch auffälliger finde ich die Hände des Vaters. Diese Hände klammern nicht den Sohn an sich fest, sie gewähren immer noch Freiheit. Aber sie wollen berühren, sich sanft auf die Schultern und den Rücken des Sohnes legen, wollen gespürt werden, wollen etwas weitergeben: Freude, Liebe, Dankbarkeit. Meine zweite intensive Betrachtung der „Rückkehr des verlorenen Sohnes“ fand im Rahmen der Allianzgebetswoche statt. Die stand unter dem Thema „Willkommen zu Hause“ und ging an jenem Gleichnis aus Lukas 15, 1132 entlang, das Rembrandt in Öl Rembrandt ist hier nicht ganz auf Leinwand auslegt. bibeltreu: In der Erzählung heißt es der Vater „fiel ihm um den Der Künstler lenkt unseren Blick Hals“ (Lukas 15, 20). Der Maler auf die Begegnung von Vater und lässt die Vaters des Hände wie Sohn. Die beiden stehen zwar zum Segen auf den Schultern des nicht genau in der Mitte des Bil- Sohnes ruhen. So steht es nicht des, aber im Bildmittelpunkt, wörtlich im Bibeltext – aber ich sozusagen im Focus. Mein Blick meine: Rembrandt hat hier in An(ge)dacht künstlerischer Freiheit ausgemalt, was der Evangelist Lukas uns mit dem Gleichnis sagen will: Diese Hände wollen segnen, wollen die Kraft Gottes weiterleiten, sagen dem Gesegneten: „Ich freue mich so, dass du wieder da bist! Du warst und bist und bleibst mein Sohn, mein Kind, auch wenn du davon gelaufen bist und mir weh getan hast...“ Schauen Sie sich die Hände des Vaters einmal genauer an. Vergleichen Sie die rechte mit der linken. Ich sehe eine knochige, raue linke und eine schlanke, zarte rechte Hand. Ich kann kaum glauben, dass beide Hände derselben Person gehören sollen. Ein so talentierter Künstler hätte keine Mühe gehabt, zwei gleiche Hände zu malen. Ich bin mir sicher: Rembrandt möchte uns mit diesen unterschiedlichen Händen etwas sagen. Man kann in der rechten eine männliche und in der linken eine weibliche Hand sehen. men. Die steht im Buch Jesaja, Kapitel 66, Vers 13. Gott verspricht: Ich will euch trösten, wie einen seinen Mutter tröstet. Rembrandts Bild „Die Rückkehr des verlorenen Sohnes“ sagt für mich: Gott sorgt für uns wie Mutter und Vater. Auch wenn im Gleichnis eindeutig vom Vater die Rede ist, so sagt der Maler mit dem Bild richtig: Gott ist nicht Mann oder Frau. Der lebendige Gott lässt sich nicht auf ein Geschlecht festlegen. Es stimmt einfach, was Rembrandt hier malt: Gott nimmt uns als seine Kinder, Töchter und Söhne, auf wie dieser Vater im Gleichnis, tröstet wie eine Mutter. Ohne Bedingungen zu stellen oder Vorwürfe zu machen. Auch das Gesicht des Vaters zeigt nicht nur die männlich-starke Seite Gottes. Der Blick dieser Augen zeigt für mich viel mehr die zärtlich-mütterliche Seite unseres Gottes. Der Segen des Gottes, der uns in Diese weibliche, mütterliche Hand die Arme nimmt, wie der Vater im war der Grund für meine erste Gleichnis, und tröstet, wie eine intensivere Betrachtung dieses Mutter, begleite uns im Jahr 2016. Bildes. Es ist mir als Anregung zur Jahreslosung 2016 untergekom- Zum Weltgebetstag 2016 in Kuba Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf Kuba ist im Jahr 2016 das Schwerpunktland des Weltgebetstags. Die größte und bevölkerungsreichste Karibikinsel steht im Mittelpunkt, wenn am Freitag, den 4. März 2016, Gemeinden rund um den Erdball Weltgebetstag feiern. Texte, Lieder und Gebete dafür haben über 20 kubanische Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen ausgewählt. Unter dem Titel „Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf“ erzählen sie von ihren Sorgen und Hoffnungen angesichts der politischen und gesellschaftlichen Umbrüche in ihrem Land. Von der „schönsten Insel, die Menschenaugen jemals erblick- ten“ schwärmte Christopher Kolumbus, als er 1492 im heutigen Kuba an Land ging. Mit subtropischem Klima, weiten Stränden und ihren Tabak- und Zuckerrohrplantagen ist die Insel ein Natur- und Urlaubsparadies. Seine 500-jährige Zuwanderungsgeschichte hat eine kulturell und religiös vielfältige Bevölkerung geschaffen. Der Großteil der über 11 Mio. Kubanerinnen und Kubaner ist röm.-katholisch. Eine wichtige Rolle im spirituellen Leben vieler Menschen spielt die afrokubanische Santería. Der sozialistische Inselstaat ist nicht erst seit Beginn der US-kubanischen Annäherung Ende 2014 ein Land im Umbruch – mit seit Jahren wachsender Armut und Ungleichheit. Weltgebetstag Im Gottesdienst zum Weltgebetstag 2016 feiern die kubanischen Frauen mit uns ihren Glauben. Jesus lässt im zentralen Lesungstext ihrer Ordnung (Mk 10,13-16) Kinder zu sich kommen und segnet sie. Ein gutes Zusammenleben aller Generationen begreifen die kubanischen Weltgebetstagsfrauen als Herausforderung – hochaktuell in Kuba, dem viele junge Menschen auf der Suche nach neuen beruflichen und persönlichen Perspektiven den Rücken kehren. Lisa Schürmann, Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V. Auch auf unserem Bezirk feiern wir Gottesdienste zum Weltgebetstag – siehe Veranstaltungskalender! Ein Vorbereitungstreffen für Dornhan findet am Montag, 15. Februar um 15.00 Uhr im katholischen Gemeindehaus statt. Kinder helfen Kindern Lasst Hände sprechen – Kinder sehe ich häufig junge Menschen helfen Kindern in Liberia im Kreis stehen, eine bewegt ihre Hände und alle anderen schauen In diesem Jahr stehen besonde- zu. Hin und wieder stampft einer re Kinder aus Liberia im Mittel- aus der Gruppe mit dem Fuß auf, punkt. David Worlobah zeigt um die Aufmerksamkeit der andemit seinem Engagement für ge- ren auf sich zu ziehen… und hörlose Menschen in Liberia, beginnt dann, mit den Händen zu wie sich auch in Westafrika für sprechen. Ich sehe fasziniert zu Kinder und Jugendliche mit re- und wünsche mir, ich könnte verdenden Händen ganz neue stehen, was sie sagen – aber leider Chancen für das Leben eröff- verstehe ich nur »Bahnhof«. nen. Mit der Aktion »Lasst Hände sprechen« laden wir ein, Diese Menschen sind offensichtsich über eine Arbeit zu infor- lich Schülerinnen und Schüler des mieren, die in Liberia (leider) Rheinisch-Westfälischen Berufseinzigartig ist. kollegs Essen, der größten Förderschule für Gehörlose und Kathrin Mittwollen erzählt: Wenn Schwerhörige in Deutschland, die ich auf meinen Reisen am Haupt- zum Wochenende nach Hause bahnhof Essen Aufenthalt habe, fahren wollen. Kinder helfen Kindern Weltweit gibt es 70 Millionen Menschen, die gehörlos sind. Zwei Drittel von ihnen leben in so genannten Entwicklungsländern, wo das Risiko, einen Hörverlust zu erleiden, 10-mal höher ist als in den Industriestaaten. Dort sind meist Jüngere betroffen, während es in den Industrieländern eher ältere Menschen sind1). Viele von ihnen leben ihr Leben lang isoliert und stigmatisiert, weil sie keine Sprache erwerben, um mit anderen zu kommunizieren, und auch keinen Beruf selbstständig ausüben können. Das zeigt, wie wichtig die Gehörlosenarbeit ist, die David Worlobah und sein Team in Liberia angefangen haben: Sie gibt Kindern und Jugendlichen eine Gebärden-Sprache und führt aus der Isolation heraus. In den Projekten in Liberia, die wir mit der diesjährigen Kinder-helfen-Kindern-Sammlung unterstützen wollen, können gehörlose Kinder und Jugendliche zusammen mit anderen Gehörlosen leben und lernen und Eigenständigkeit erwerben. 1) Diese Zahlen stammen von der Christoffel Blindenmission (CBM), die auch Ohrenpatienten und Hörgeschädigte betreut. David Worlobah mit gehörlosen Kindern Folgende Ziele werden mit dem Projekt »Lasst Hände sprechen« unterstützt: Alle Lehrenden sollen eine sonderpädagogische Ausbildung erhalten. An einer besser geeigneten Stelle soll eine neue Schule mit ausreichend Platz für Klassenräume, die Ausbildungsprogramme und ein Internat gebaut werden. In einigen Städten sollen weitere kleine Schulen für Gebärdensprachkurse und Grundschulausbildung eröffnet werden. Die Gebärdensprachkurse für Angehörige sollen zeitlich und räumlich ausgebaut werden. Frühling in der Kirche Frühling in der KircheWas ist unsere Mission? 40 Tage wollen wir uns mit täglichen Impulsen, in wöchentlichen Gesprächsgruppen und in den Sonntagsgottesdiensten mit unserer Mission beschäftigen. Jede Woche wird unter einem bestimmten Thema stehen. Für alle Interessierten ist ein Teilnehmerheft mit täglichen Impulsen zum Preis von 5 Euro erhältlich. Bestelllisten für die Hefte liegen in den Gemeinden aus. Wir hoffen, dass sich viele Menschen aus unseren Gemeinden an der Aktion beteiligen! Übrigens erste Informationen und Texte gibt es unter www.evangelisationswerk.de! Die Aktion beginnt an Ostern und endet in der Woche nach dem 1. Mai! Die Wochenthemen lauten: 1. Sendung und Mission wiederentdecken 2. Den Umbruch gestalten 3. Neues Bild von Kirche: Gemeinschaft 4. Neues Bild von Kirche: Nachfolge 5. Neues Bild von Kirche: Leitung 6. Es geht weiter… Info aus der Weltmission Informationen / Termine Wechsel in der Bezirkskassenführung Nach der Erstellung des Kassenabschlusses für 2015 gibt Carmen Springmann die Bezirkskassenführung an Bernhard Storz ab. Wir danken Carmen für ihr Engagement und wünschen Bernhard immer die nötige Gelassenheit aber auch Freude an der neuen Aufgabe! Termine- bitte vormerken! Hauskreis Der Hauskreis in Betzweiler (ursprünglich immer bei Sipples) sucht Mitmacher. Wir treffen uns 2 mal im Montat Mittwochs von 20:00 - 22:00 Uhr. Wir freuen uns über neue Gesichter. Am 27. März startet die 40-TageAktion „Frühling in der Kirche“ Die KU`ler nehmen wieder am KU-Camp (Diepoldsburg) teil: vom 28. März bis zum 2. April. Am 10. April findet dann die Einsegnung statt. Am 8. April ist unsere Bezirkskonferenz, am 3. Juli kommt Superintendent Johannes Knöller zum Besuchssonntag. Am 5. Mai laden wir zum regionalen Himmelfahrtstreffen nach Altensteig ein. Am 4. Juni veranstalten wir im Foyer der Stadthalle Dornhan einen Flohmarkt zugunsten von Kinder helfen Kindern (parallel Kinder helfen Kindern In Römlinsdorf feiern wir einen zur Kleiderbörse des KinderhauGottesdienst mit Informationen ses). zur aktuellen Aktion am 6. März. In Betzweiler ist dies geplant am Am 15. Juni beginnt die Jährliche 21. Februar (bitte auf Bekannt- Konferenz in Baiersbronn, am Donnerstag, dem 16. Juni sind wir gaben achten!) für Kaffee und Kuchen für die Am 12. März sind wir in Betz- cirka 500 Delegierten verantwortweiler mit der Altpapiersammlung lich. an der Reihe! Gemeindegruppe Die Dornhaner Mädchenjungschar gibt’s schon seit Jahrzehnten! Immer dienstags treffen sich zur Zeit etwa acht Mädchen um 17.45 Uhr in den unteren Räumen unserer Dornhaner Kirche. Das Programm geht quer durchs Gemüsebeet, Spiele in allen Variationen sind immer beliebt , Modenschau, Kochen oder Feuer im Garten machen. Die Mithilfe beim Flohmarkt macht allen großen Spaß, vor allem, weil alle wissen wofür das eingenommene Geld verwendet wird. Vergangenes Jahr war das die Gehörlosenhilfe unserer Kirche in Liberia. Im Advent waren wir, seit langem mal wieder, zu Besuch bei unseren Senioren in Dornhan zum Adventssingen. Wir haben uns gefreut über die herzliche Aufnahme und wir hoffen, dass wir ein Weihnachtslicht in die Häuser bringen konnten. Im Jahr 2016 wird die Herausforderung sein, die irakischen und syrischen Flüchtlingsmädchen einzuladen und ein Programm zu machen, das allen gerecht wird. Das Mitarbeiterteam besteht aus Ulrike Fahrner, Corinna Sipple, Ines Lampprecht, Carina Trost (sie verlässt uns aber Ende Januar für eine dreimonatige USA-Reise), Lara-Marie Pfau, Mailyn Matt und Lea Boger. Mädchenjungschar Dornhan letzte Seite Nur im Original Evangelisch-methodistische Kirche Bezirk Dornhan Pastorat: Panoramastr. 3, 72175 Dornhan Tel 07455-1216, Fax 07455-335929 Pastorin Kerstin Schmidt-Peterseim, [email protected] Pastor Steffen Peterseim (V.i.S.d.P.), [email protected] Bezirkslaienführerin Corinna Sipple, 07444-956192 Laienmitglied des Bezirks Albert Echle, Tel 07455-91196 Internet: www.emk.de/dornhan Layout: Dietmar Sipple; Druck: Gemeindebriefdruckerei.de Kreissparkasse Rottweil: IBAN DE06 6425 0040 0000 7106 99 Volksbank Rottweil: IBAN DE90 6429 0120 0162 4250 07
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