januar februar märz 16 april mai juni juli august september oktober november dezember arsenal institut für film und videokunst e.V. 2 märz 16 inhalt William Raban: Raum, Zeit, Struktur> 24 Filmspotting: Erkundungen im Filmarchiv der Deutschen Kinemathek> 28 Kosmos und Alptraum: Die Filme von Kidlat Tahimik> 4 Vincent Grenier zu Gast> 28 Die DEFA-Stiftung präsentiert> 26 Monica Vitti – Ikone, Diva … Komödiantin!> 14 Magical History Tour Theater und Film> 18 Arsenal Filmatelier: Grosses Kino, kleines Kino #3> 26 Buchpräsentation: Ortsbestimmungen. Das Dokumentarische zwischen Kino und Kunst > 27 FilmDokument> 27 Vaginal Davis präsentiert Rising Stars, Falling Stars – Briefe aus der Garderobe> 29 Klassiker nicht nur für Kinder> 29 editorial märz 16 3 Neu im Verleih> 30 Kalendarium> 31 Die Basis des Make-Up (Nr. 266) > 36 arsenal freundeskreis – Sind Sie dabei?> 37 Impressum> 39 Der Titel eines Films ist ein Versprechen. Er weist eine Richtung, ruft Assoziationen oder Erinnerungen hervor, weckt Interesse. Wollte man ein Monatsprogramm entlang von Klang und Originalität der versammelten Filmtitel präsentieren, dann hätte der März im Arsenal eine ganze Menge zu bieten. Wer wissen möchte, wohin Titel wie BALIKBAYAN #1 – MEMORIES OF OVERDEVELOPMENT REDUX III, DER PARFÜMIERTE ALPTRAUM, WHO INVENTED THE YOYO? WHO INVENTED THE MOON BUGGY?, WHY IS YELLOW THE MIDDLE COLOR OF THE RAINBOW? oder BUBONG. ROOFS OF THE WORLD UNITE! führen und woher sie kommen, der sollte sich die erste vollständige Retrospektive des philippinischen Filmemachers Kidlat Tahimik und seine LiveAuftritte nicht entgehen lassen. Und wem IL DESERTO ROSSO und L’AVVENTURA nicht mehr Verheißung genug sind, den laden wir ein, Monica Vitti in LA RAGAZZA CON LA PISTOLA und DRAMMA DELLA GELOSIA als Komödiantin zu erleben – auch das ein Erlebnis, versprochen. A film’s title is a promise. It points in a direction, triggers associations, arouses interest. If we wanted to present a monthly program based on the originality of the collected titles, then March at Arsenal would have plenty to offer. Those who want to know where titles such as BALIKBAYAN #1 – MEMORIES OF OVERDEVELOPMENT REDUX III, DER PARFÜMIERTE ALPTRAUM, WHO INVENTED THE YOYO? WHO INVENTED THE MOON BUGGY?, WHY IS YELLOW THE MIDDLE COLOR OF THE RAINBOW? or BUBONG. ROOFS OF THE WORLD UNITE! lead to and where they originated should not miss the first complete retrospective of Filipino filmmaker Kidlat Tahimik and his live appearances. While those to whom IL DESERTO ROSSO and L’AVVENTURA no longer offer enough promise are invited to experience Monica Vitti as a comedian in LA RAGAZZA CON LA PISTOLA and DRAMMA DELLA GELOSIA – that too is something, we promise! Ihr Arsenal-Team 4 märz 16 kosmos und alptraum: die filme von kidlat tahimik Kosmos und Alptraum: Die Filme von Kidlat Tahimik Als im Forum 2015 der Caligari-Preis an Kidlat Tahimiks BALIKBAYAN #1 – MEMORIES OF OVERDEVELOPMENT REDUX III (RP 2015 | 6. & 20.3.) vergeben wurde, hatte die Jury „einen energetischen Kometen des ‚Dritten Kinos‘“ gesehen, „der nach fast 40 Jahren Produktionszeit in die Gegenwart eingeschlagen ist.“ Kidlat Tahimik versetzt sich ins 16. Jahrhundert, schlüpft in die Rolle von Enrique de Malacca, des Leibsklaven von Ferdinand Magellan, und stellt fest, dass nicht der portugiesische Seefahrer der erste Weltumsegler war, sondern sein Diener, dessen Geschichte freilich rasch wieder vergessen wurde. BALIKBAYAN #1 erzählt aber auch die abenteuerliche Odyssee des Filmemachers Kidlat Tahimik auf dem Weg zur Fertigstellung eines Films, den er schon 1982 zum „eternal work in progress“ erklärt hatte. In Berlin schloss sich mit BALIKBAYAN #1 noch ein anderer Kreis. Der „leise Blitz“ – so die Übersetzung des Künstlernamens Kidlat Tahimik – aus den Philippinen war vor fast 40 Jahren schon einmal im Forum eingeschlagen. Sein Debütfilm DER PARFÜMIERTE ALPTRAUM (RP/F/ BRD 1977 | 1. & 15.3.) erzählt die grandiose Ge- schichte eines philippinischen Jeepney-Fahrers, der von einem Flug zum Mond träumt und dem auf einer Europareise klar wird, dass er den falschen Vorbildern nachläuft. DER PARFÜMIERTE ALPTRAUM avancierte zum Kultfilm des postkolonialen Kinos und wurde für Kidlat Tahimik zum Vehikel, das auch ihn um die Welt trug und es ihm ermöglichte, weiter Filme zu machen. Aber obwohl Tahimik als Pionier des unabhängigen philippinischen Kinos gilt, sind seine übrigen Filme selbst Experten nur gerüchteweise bekannt. Diese Rezeptionslücke endlich zu schließen, war der Antrieb für Kosmos und Alptraum: Die Filme von Kidlat Tahimik. Die erste vollständige Retrospektive stellt einen unbeugsamen Rebellen des Kinos vor, der abseits konventioneller Produktionswege ein schillerndes und einzigartiges Werk geschaffen hat. Kidlat Tahimik, dessen „post-screening appearances“ legendär sind, wird vom 1. bis 12. März anwesend sein. Um für das Werk dieses kinematografischen Weltbürgers einen Kontext aufzumachen, bereichert das Programm eine Mini-Retrospektive des philippinischen Kinos sowie eine asso- kosmos und alptraum: die filme von kidlat tahimik märz 16 5 BALIKBAYAN #1 – MEMORIES OF OVERDEVELOPMENT REDUX III (Kidlat Tahimik, RP 2015) ziative Auswahl internationaler Filme, zu denen Spuren aus dem Werk führen oder hier gelegt werden. Die ausgewählten philippinischen Klassiker waren zum Teil noch nie in Deutschland zu sehen und werden mehrheitlich in kürzlich restaurierten Fassungen gezeigt. Kidlat Tahimiks Filme sind nicht nur „Botschaften aus der Dritten Welt“, als welche DER PARFÜMIERTE ALPTRAUM seinerzeit gefeiert wurde, sondern Produkte und Spiegel einer bis ins Private hinein globalisierten Welt, freilich bevor der Begriff „Globalisierung“ in aller Munde war. Wenn im ALPTRAUM durch Parallelmontage die Konstruktion eines bayrischen Zwiebelturms mit dem Bau eines Jeepney-Busses verglichen wird, oder wenn in Tahimiks zweitem Film TURUMBA (RP 1981 | 4. & 12.3.) ein philippinischer Weiler zum Sweatshop wird, in dem der „Olympia-Waldi“ (das Maskottchen der Münchner Olympiade 1972) im Akkord produziert wird, so wird hier eine lange schon stattfindende Hybridisierung filmisch dargestellt. War hier gerade zweimal von Bayern die Rede? 1972 kam Kidlat Tahimik nach einer abgebroche- nen Karriere bei der Entwicklungshilfeorganisation OSZE nach München, um sich während der Olympiade als Souvenirverkäufer das Startkapital für ein Künstlerleben zu verdienen. Er wurde für einige Jahre zum Wahlbayern, lebte in einer Kommune im Münchner Umland und geriet als Komparse ins Umfeld der Münchner Filmschule – was ihm unter anderem eine Nebenrolle in Werner Herzogs Kaspar-Hauser-Film Jeder für sich und Gott gegen alle (1974) einbrachte. Dass er dem deutschen Kinopublikum somit erstmals als Nasenpfeife spielender „Indio“-Häuptling begegnete, gehört zu den vielen Merkwürdigkeiten dieser bayrischen Geschichte, die Tahimik zur Einführung von TURUMBA am 4.3. selber erzählen wird. Womöglich sollte man Tahimiks Frühwerk sogar als eine Facette des Neuen Deutschen Films rezipieren. Denn bevor er mit seiner Familie auf die Philippinen zurückkehrte, drehte er in Oberbayern seinen zweiten Film WHO INVENTED THE YOYO? WHO INVENTED THE MOON BUGGY? (RP/ BRD 1978/82 | 2. & 14.3.), den er jedoch erst nach TURUMBA fertigstellte. Der YOYO-Film ist von derselben Spiel- und Bastelfreude geprägt wie 6 märz 16 kosmos und alptraum: die filme von kidlat tahimik der PARFÜMIERTE ALPTRAUM und erzählt nun von einem Filipino in Lederhosen, der immer noch auf den Mond reisen will und der auf dem bayrischen Bauernhof auch die Hardware dafür zur Hand hat: eine Zink-Badewanne, ein ausgedientes Futtersilo, ein Huhn für die Tierversuche und genug Zwiebeln für Biogas. WHO INVENTED THE YOYO? gehört zu den sträflich übersehenen Schätzen der Filmgeschichte. Vielleicht kommt diese Deutschlandpremiere aber noch nicht zu spät, um uns davon zu überzeugen, dass der erste Mann auf dem Mond eine Frau war. Seine nächsten beiden Filme, TURUMBA und YAN KI MADE IN HONGKONG (HK/CH 1980 | 3.3.), profitierten von schweizerischer Entwicklungshilfe. In OLYMPISCHES GOLD (RP 1981 | 3.3.), der TV-Fassung von TURUMBA, zuletzt ausgestrahlt im Oktober 1981, präsentiert Tahimik dem verdutzten Publikum gleich zum Auftakt sein „Bambusmikrofon“ als eine Metapher für die Kulturproduktion im globalen Süden, die seither immer wieder in seinem Werk auftaucht. YAN KI endet mit einem chaplinesken Epilog, in dem Tahimik als emsiger Hosenschneider unter den Produkten seiner Akkordarbeit begraben wird. In beiden Filmen gerät die zwischen Groteske und Betroffenheit springende Filmsprache Tahimiks in einen unfreiwillig komischen Kontrast zu den deutschen Synchronstimmen. 1984 begann Tahimik mit dem essayistischen Langzeitprojekt WHY IS YELLOW THE MIDDLE COLOR OF THE RAINBOW? (RP 1984–1994 | 5. & 17.3.). Wie konnte ein derart vielschichtiges Zeitbild der 80er Jahre, der Marcos-Diktatur auf den Philippinen, des Kalten Kriegs und der Globalisierung hierzulande so völlig übersehen werden? Der Film hat eine ähnlich ausgedehnte Entstehungsgeschichte wie BALIKBAYAN #1, wobei die Stadien des Prozesses durch die politischen Ereignisse markiert wurden – das Attentat auf den Oppositionellen Benito Aquino, die „gelbe Revolution“ gegen die Marcos-Diktatur, den Abzug des US-Militärs von den Philippinen –, aber auch von Tornados und Stromausfällen und den Dramen und Epiphanien in Kidlats Familie auf ihren Reisen zwischen Arizona und Ingolstadt. Unter dem Titel „I Am Curious (Yellow)“ wurde der Film in einer Frühfassung kosmos und alptraum: die filme von kidlat tahimik märz 16 7 TURUMBA (Kidlat Tahimik, RP 1981) WHO INVENTED THE YOYO? WHO INVENTED THE MOON BUGGY? (Kidlat Tahimik, RP/BRD 1978/82) YAN KI MADE IN HONGKONG (Kidlat Tahimik, HK/CH 1980) schon einmal Mitte der 80er Jahre gezeigt, dann jedoch wieder zum Work-in-progress erklärt, nachdem sich die in Präsidentin Corazon Aquino gesetzten Hoffnungen nicht erfüllten und die Menschen wieder auf die Straße gingen. Der eine ganze Epoche umspannende YellowFilm gibt den Anlass, um am 5.3. mit Kidlat Tahimik zentralen Motiven seines Œuvres in kürzeren Arbeiten nachzugehen, die parallel oder etwas später entstanden. TAKEDERA MON AMOUR (RP/J | 5.3.) war nicht nur der erste von mehreren „japanischen Filmen“ Tahimiks, sondern auch sein erster „Tagebuch-Film“. Er selbst beschrieb ihn so: „It is a diary of the bamboo connection between the crazy family of a Filipino filmmaker and the conservative family of a Buddhist priest in Japan“. Auch TAKEDERA brauchte sieben Jahre Entstehungszeit (1982– 1989) und Tahimik wechselte zwischendurch von 16 mm auf Video, was den Film auch zu einer Reflexion über die medialen Bedingungen seiner Arbeit werden lässt. Auch das anschließende Kurzfilmprogramm widmet sich den JapanReferenzen in Tahimiks Filmen und seiner ei- genwilligen Form des Videotagebuchs. Dabei folgen OUR FILM-GRIMAGE TO GUIMARAS (RP/J 2006), BUBONG. ROOFS OF THE WORLD UNITE! (RP/J 2006), SOME MORE RICE (RP/J 2000) und JAPANESE SUMMERS OF A FILIPINO FUNDOSHI (RP/J 1996 | alle am 5.3.) der Chronologie rückwärts in die Vergangenheit: von einem „Heilritual“ an der von einer Ölhavarie betroffenen Insel Guimaras, über eine kleine Philosophie der Dächer der Welt, eine Hommage an einen japanischen Reisbauern hin zu einem halbstündigen Essayfilm, der etwa in der Mitte des Gesamtwerks entstand und in dem sich dessen Charakteristika bündeln. In JAPANESE SUMMERS entdeckt Kidlat Tahimik an seinen eigenen Hüften ein Band, das Japan und die Philippinen verbindet: den Lendenschurz – japanisch „fundoshi“, in Kidlats Heimat „bahag“. Wie Weberschiffchen flitzen Tahimiks Assoziationen hin und her, verflechten Reisebegegnungen und Kunstaktionen, die Pobacken seiner Söhne, die Beine Marilyn Monroes, eine Bambusbrücke und die Hiroshima-Bombe zu einem erstaunlich soliden Patchwork. 8 märz 16 kosmos und alptraum: die filme von kidlat tahimik Der Sonntag, 6.3., steht im Zeichen des neuen Films BALIKBAYAN #1. Die Figur des Sklaven, der seinen Herrn überrundet, ist nicht nur der Geist, der diesen Film über 40 Jahre am Leben hielt. Sie kursiert auch wie ein Gerücht durch andere Filme Tahimiks, die unterdessen entstanden. MEMORIES OF OVERDEVELOPMENT (RP 1984 | 6.3.), begonnen 1980, hieß die mit einfachen, aber fabelhaften Requisiten gedrehte erste Rumpffassung, die schließlich gänzlich in den neuen Film eingegangen ist. In den beiden Video Diaries ORBIT 50: LETTERS TO MY 3 SONS (RP 1992) und CELEBRATING THE YEAR 2021, TODAY (RP 1995) sowie dem einstündigen dokumentarischen Essay BANAL KAHOY (RP/J 2003 | alle 6.3.) kommen viele wiederkehrende Motive von Tahimiks Filmen zur Geltung: der staunende Blick auf die eigene Familie, die Idee der Kreisläufe und des Recycling, die Sympathie für die japanische Kultur und nicht zuletzt die Wertschätzung der Ifugao, eines Bergvolks der Kordilleren mit einer langen Geschichte des Widerstands. Der Schamane und Holzschnitzer Lopez, dem wir in seinen Filmen immer wieder begeg- nen und dessen Artefakte Kidlat Tahimik gerne zu den Filmvorführungen mitbringt, steht aber womöglich weniger für zeitlose indigene Weisheit, sondern ist ein Verbündeter in einem ständig sich wandelnden Kampf. Kontextfilme: Philippinisches Kino und entferntere Verwandte Auch wenn sich Kidlat Tahimik als filmischer Autodidakt und Selbstversorger versteht, sind seine Filme eingebunden in die heimlichen Absprachen und Wahlverwandtschaften, die es zwischen Filmen immer gibt. Einigen solchen Bezügen geht eine Auswahl an Kontextfilmen nach, wobei „Kontext“ beim idiosynkratischen Gesamtwerk Tahimiks ein weiter Begriff bleiben muss. Allein fünfmal gibt es die seltene Gelegenheit, sich mit Schlüsselfiguren des philippinischen Kinos bekannt zu machen, die Tahimik vorausgingen, oder – im Fall von Ishmael Bernal und Lino Brocka – seine Zeitgenossen waren. Ein Höhepunkt dieser kleinen „Retro in der Retro“ ist sicher Manuel Condes GENGHIS KHAN (RP 1950 | 13.3.). Wenn man von diesem auf sein Ge- kosmos und alptraum: die filme von kidlat tahimik märz 16 9 WHY IS YELLOW THE MIDDLE COLOR OF THE RAINBOW? (Kidlat Tahimik, RP 1984–1994) JAPANESE SUMMERS OF A FILIPINO FUNDOSHI (Kidlat Tahimik, RP/J 1996) GENGHIS KHAN (Manuel Conde, RP 1950) © National Film Archives of the Philippines & Film Development Council of the Philippines samtwerk schließen kann, muss Conde einer der großen Meister des philippinischen Kinos gewesen sein – aber leider sind die meisten seiner Filme verschollen. Mit einem winzigen Budget gelingt es ihm hier, die Geschichte des mongolischen Führers in einem Stil zu erzählen, der an Dreyers Passion de Jeanne d’Arc, Eisensteins Mexiko-Fragment oder Orson Welles’ Shakespeare-Verfilmungen erinnert. Gezeigt wird die für das Film Development Council of the Philippines jüngst restaurierte Fassung, die 2015 das Herzstück des philippinischen Pavillons auf der Biennale in Venedig war. GILIW KO (RP 1939 | 19.3.) ist vermutlich der älteste, heute noch existente Film aus den Philippinen – ein Schatz, der sich nur als DVD-Kopie erhalten hat. Antonio ist Dirigent eines JazzOrchesters in Manila. Bei einem Besuch auf der Hacienda seiner Familie entdeckt er das Gesangstalent seiner Stiefschwester und überzeugt sie, in Manila ihr Glück als Sängerin zu versuchen. Das Bambus-Radio, an dem ein Arbeiter auf der Hacienda in seiner Freizeit baut, und das Bambus-Orchester, das zur Hochzeit aufspielt, verweisen auf Metaphern wie die Bambus-Kamera, mit denen Kidlat Tahimik vier Jahrzehnte später in seinen Filmen operiert. Die philippinische Kolonialgeschichte, in der die USA 1898 die Spanier als Kolonialherren ablösten, brachte eigentümliche Ambivalenzen im Kino hervor. Wenn GILIW KO die von den Spaniern geerbte Plantagenwirtschaft als das „Eigene“ gegen Jazz und städtisches Nightlife in Anschlag bringt, so spielt auch Lamberto Avellana in A PORTRAIT OF THE ARTIST AS FILIPINO (RP 1965 | 19.3.) das spanische Erbe gegen die als amerikanisch kodierten Laster der Geldgier und des Opportunismus aus. Der Film basiert auf einem erfolgreichen Theaterstück von Nick Joaquin, in dem ein prominenter, in die Jahre gekommener Maler sich in seinem Atelier in der Altstadt von Manila verbarrikadiert – gehegt von zwei unverheirateten Töchtern und belagert von Erbschleichern und Geldmachern. Der Stil des Films wäre mit dem Titel einer Kurzgeschichtensammlung Joaquins gut bezeichnet: Tropical Gothic. Gezeigt wird die von L’Immagine Ritrovata in Bologna restaurierte Fassung. 10 märz 16 kosmos und alptraum: die filme von kidlat tahimik An gleicher Stelle restauriert wurde auch MANI- „Es gibt keine Wunder! Wir machen die Wunder selbst!“ ruft Elsa in der Schlussszene von HIMALA IN THE CLAWS OF LIGHT (RP 1975 | 18.3.), das neorealistische Großstadtmelodram, das Lino LA (RP 1982 | 12.3.) all denen zu, die an sie und Brocka international bekannt machte. Ein junger ihre Heilkräfte geglaubt hatten. Ishmael Bernals „Provinciano“ kommt auf der Suche nach seiner wütende Parabel über ein philippinisches Dorf, verschwundenen Freundin in die Großstadt Ma- das sich in einen Wallfahrtsort verwandelt, ist nila, wo er sich mit Gelegenheitsjobs und Prosti- einer der großen Klassiker des philippinischen tution durchschlagen muss. Die Zeitgenossen Kinos. Man denkt an die ketzerischen Filme von Kidlat Tahimik und Lino Brocka markieren zwei Pasolini und Arabal. HIMALA war in den Philipextreme Pole des unabhängigen philippinischen pinen einer der erfolgreichsten Filme der 80er Films, wenn auch beide ihre kreative Energie aus Jahre und zugleich der erste philippinische Film, der Rebellion gegen die herrschende Ungerech- der im Wettbewerb der Berlinale lief. tigkeit schöpfen. Den großzügigen und offenen Die Nähe von Pathos und Pathologie, die Bernal Genius Brockas hat Christian Blackwood in sei- in Szene setzt, mag auch Werner Schroeter annem Porträt SIGNED: LINO BROCKA (USA 1987 | gezogen haben, als er DER LACHENDE STERN (BRD/RP 1983 | 15.3.) drehte, eine essayistische 18.3.) kongenial eingefangen. Man sieht Brocka bei Dreharbeiten zu einem der kommerziellen Annäherung an die Philippinen in der Endphase Auftragsfilme, mit denen er sich seine sozialkri- der Marcos-Diktatur. Eine Fülle von historisch tischen Werke finanzierte. In langen Interview- hoch interessantem Material, zum Teil selbst passagen spricht er darüber, wie er nach dem gedreht, zum Teil found footage, montiert Krieg auf den Philippinen aufwuchs, über seinen Schroeter zum Porträt einer schizophrenen GeWeg zum Film, seine Homosexualität und seine sellschaft. Der Film steht im spannungsreichen politische Arbeit, die ihn während der Marcos- Kontrast zu Kidlat Tahimiks offenen und improDiktatur kurzzeitig ins Gefängnis brachte. visierten Filmkonstruktionen aus der selben Ära. kosmos und alptraum: die filme von kidlat tahimik märz 16 11 A PORTRAIT OF THE ARTIST AS FILIPINO (Lamberto Avellana, RP 1965) © National Film Archives of the Philippines & Film Development Council of the Philippines SIGNED: LINO BROCKA (Christian Blackwood, USA 1987) CONTRAS’ CITY (Djibril Diop Mambéty, Senegal 1969) Zu den wenigen Filmemachern, denen Kidlat Tahimik in seinen Filmen eine direkte Hommage erweist, gehört der japanische Ausnahmeregisseur Shinsuke Ogawa. Bekannt wurde er durch seine Dokumentationen der politischen Kämpfe der 60er und 70er Jahre, legendär durch einen Zyklus von Langzeitdokumentationen über ein Dorf im Zao-Gebirge, in dem er die Spuren der gesamten Geschichte Japans vorfand: von frühgeschichtlichen Schalentieren über die Kata strophe des Zweiten Weltkriegs bis hin zum Nachkrieg-Wirtschaftswunder. Wir zeigen DAS DÖRFCHEN FURUYASHIKI (J 1983 | 10.3.), das erste dieser entschleunigten Filmabenteuer. Mit Mohammed Ousfour und Djibril Diop Mambéty wird Tahimik in die Gesellschaft zweier Filmemacher des afrikanischen Kontinents gerückt, die wohl von ihm so wenig wussten wie er von ihnen. Ousfour gilt als der erste Marokkaner, der einen Film in Marokko gedreht hat, eine Tarzan-Verfilmung auf 8 mm, uraufgeführt 1941 in einem Innenhof in Casablanca. Seine Leidenschaft für das Kino trieb ihn zu den aberwitzigsten filmischen Wagnissen und des Öfteren in den Ruin. Zu den wenigen noch verfügbaren Filmen Ousfours gehört LE FILS MAUDIT (MA 1958 | 11.3.), eine noch vom Freigeist der Stummfilmzeit beseelte Geschichte über einen jungen Mann aus nachlässigem Elternhaus, der unweigerlich auf kriminelle Abwege gerät. Der 1998 verstorbene Mambéty ist für viele der wichtigste Filmemacher des afrikanischen Kontinents, was freilich nichts daran ändert, dass auch er zu Lebzeiten ein Randgänger blieb. Vor allem seine beiden ersten Filme, CONTRAS’ CITY (Senegal 1969) und BADOU BOY (Senegal 1970 | beide 11.3.), lassen an Kidlat Tahimiks Frühwerk denken. Beide Filmemacher bewundern die Cleverness der Kinder, lieben bunte, klapperige Sammeltaxis und himmeln ihre Idole an, um sie umso besser verspotten zu können. „Oh süßes Frankreich, du verträgst wohl die Sonne nicht?“ Während CONTRAS’ CITY eine brillante, expres sionistische De/Montage der postkolonialen Stadt ist, kann man BADOU BOY als eine Sinfonie Dakars beschreiben, inszeniert als Spießrutenlauf im Rhythmus des Funk. Weit weg von Dakar, aber zur gleichen Zeit, 12 märz 16 kosmos und alptraum: die filme von kidlat tahimik kau, um erstmals seit ihrer Flucht vor den deutdrehte Hans-Jürgen Syberberg SAN DOMINGO (BRD 1970 | 16.3.), einen Spielfilm über eine an- schen Besatzern wieder das Dorf ihrer Kindheit in Litauen zu besuchen. Beide haben darüber archistische Landkommune in Bayern. Während der Titel zu Recht an Kleist denken lässt, schie- einen Film gedreht, wir zeigen hier Jonas Mekas’ ßen einem in den ersten Einstellungen kurz REMINISCENCES FROM A JOURNEY TO LITHUAWagner und der Märchenkönig Ludwig in den NIA (USA 1971 | 14.3.), nicht nur, weil er wie die Sinn, wenn ein blonder Eros aus Palmwedeln Filme Kidlat Tahimiks vom Exil, vom Reisen und auftaucht. Dann entpuppt sich die Szenerie je- Zurückkommen handelt, sondern weil er auch doch als das Münchner Palmenhaus und der in seiner dem Zufall offenen Form und seinem Soundtrack von Amon Düül II setzt ein. In den unverwüstlichen Humor Tahimiks Travelogues Credits werden „die Rocker aus der Münchner verwandt ist. Und nicht zuletzt führt auch Mekas’ Vorstadt“ und „die Mitglieder der Roten Zelle Reise nach Deutschland, getrieben allerdings Germanistik“ angekündigt und man ahnt, wo es von den Erinnerungen an die Zwangsarbeit und hingeht – und kommt doch aus dem Staunen das vierjährige Überleben in den Lagern für darüber nicht heraus, was hier alles zusammen- „displaced persons“. kommt, sich küsst, prügelt, entführt und er- Der älteste Kontextfilm, der das assoziative presst. Gedreht von Kameramann Christian Universum Kidlat Tahimiks bebildern hilft, ist Blackwood, der auch mit SIGNED: LINO BROCKA Raymond Bernards Stummfilmklassiker LE im Programm vertreten ist, ist der Film eine MIRACLE DES LOUPS (F 1924 | 7.3.). Warum das? Zeitreise in das Bayern, in dem auch Kidlat Als Kidlat Tahimik 1977 den PARFÜMIERTEN Tahimik Anfang der 70er Jahre gelebt hat. ALPTRAUM ans Forum schickte, schlug er vor, im Beiprogramm einen Film zu zeigen, den die Gleiches Jahr, auch auf dem Land, aber ganz woanders: 1971 nutzten Jonas und Adolfas Me- Cinémathèque française aufbewahre (Brief von kas die Einladung zu einem Filmfestival in Mos- Henri Langlois lag bei), und in dem Georgette kosmos und alptraum: die filme von kidlat tahimik märz 16 13 SAN DOMINGO (Hans-Jürgen Syberberg, BRD 1970) REMINISCENCES FROM A JOURNEY TO LITHUANIA (Jonas Mekas, USA 1971) LE MIRACLE DES LOUPS (Raymond Bernard, F 1924) © Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen Baudry eine Schlüsselrolle spiele. Georgette Baudry betrieb in Tahimiks ALPTRAUM (wie auch im realen Leben) einen Eierstand auf einem Pariser Wochenmarkt. In Bernards schon damals mit Griffith verglichenem Epos war aber gerade sie es, die das titelgebende „Wunder der Wölfe“ ermöglichte. Denn nicht der weibliche Star Yvonne Sergyl, sondern ihr Double Georgette Baudry ging in der auch heute noch atemberaubenden Schlüsselszene mit den Wölfen auf Tuchfühlung. Mit 40-jähriger Verspätung soll Kidlat Tahimiks Wunsch in Erfüllung gehen, ihr mit LE MIRACLE DES LOUPS eine Hommage zu erweisen. Kosmos und Alptraum: Die Filme von Kidlat Tahimik wurde ermöglicht durch eine Förderung des Hauptstadtkulturfonds und zusätzlich unterstützt vom Goethe-Institut Manila. Das Programm wird kuratiert von Tilman Baumgärtel und Tobias Hering. Teil des Projekts ist ein öffentliches Werkstattgespräch mit Kidlat Tahimik in der unabhängigen Filmschule filmArche am 9. März (www.filmarche.de). (tb/th) The first complete retrospective of Kidlat Tahimik introduces the work of the internationally revered yet largely enigmatic “father of independent cinema in the Philippines”. His debut THE PERFUMED NIGHTMARE (1977) and the most recent BALIKBAYAN #1: A WOODCARVER’S TALE (2015) frame a wildly original oeuvre of travelogues and collages which dealt with “post-colonial critique” and “globalized identities” avant la lettre. Suggesting affinities and afiliations, the program combines Tahimik’s renegade films with a selection of Filipino classics, e.g. Manuel Conde’s GENGHIS KHAN (1950) and Lamberto Avellana’s PORTRAIT OF THE ARTIST AS FILIPINO (1965), as well as an eclectic selection of films by contemporaries like a.o. Jonas Mekas, Djibril Diop Mambéty and Hans-Jürgen Syberberg, whose almost forgotten SAN DOMINGO (1970) is a time travel to the decade of communal living and radical politics in the Bavarian countryside in which Kidlat Tahimik, believe it or not, made his first steps as a filmmaker. Tahimik will be in attendance from March 1 to 12. A public lecture by Tahimik at the film school “filmArche” takes place on March 9. 14 märz 16 monica vitti – ikone, diva … komödiantin! L’ AVVENTURA (Michelangelo Antonioni, I/F 1960) MODESTY BLAISE (Joseph Losey, GB 1966) Monica Vitti – Ikone, Diva … Komödiantin! Entrückt, cool, von hinreißender Schönheit, nnahbar, ätherisch – nach vier Jahren und u ebenso vielen Filmen mit Regisseur und Lebenspartner Michelangelo Antonioni hatte sich Monica Vitti Anfang der 60er Jahre als herausragende Schauspielerin etabliert und war zugleich zum Inbegriff der undurchdringlichen „Diva der Stille“ geworden. Ein Image, was sie im zweiten Teil ihrer Schauspielkarriere überraschend unterwanderte. In einer Reihe berühmter italienischer Komödien präsentierte sich eine völlig andere Monica Vitti: witzig, temperamentvoll, lebenslustig. Wir widmen der großen italienischen Schauspielerin eine Hommage mit acht Filmen aus den 60er bis 80er Jahren. Monica Vitti, 1931 als Maria Luisa Ceciarelli in Rom geboren, studierte Schauspiel an der Accademia d’Arte Drammatica und begann anschließend ihre Karriere beim Theater. 1957 lernte sie als Synchronsprecherin für Il Grido Antonioni kennen, mit dem sie in den frühen 60er Jahren in kurzer Abfolge vier Filme drehte. In Antonionis Studien der Entfremdung des Menschen in der Moderne, der Einsamkeit und Be- ziehungslosigkeit wurde sie mit ihrem reduzierten und konzentrierten Spiel zur Ikone der Unnahbarkeit. Ab Mitte der 60er Jahre wandte sie sich der Commedia all’italiana zu, ein populäres Kino, das realistischen Humor und bissige Satire mit der Kritik an den Gewohnheiten des Bürgertums und an den herrschenden Verhältnissen verband. Sie avancierte zum weiblichen Star der italienischen Komödie, die ansonsten von Männern dominiert war und drehte auch im europäischen Ausland mit Regisseuren wie Joseph Losey und Luis Buñuel. Monica Vitti spielte in über 50 Filmen fürs Kino und Fernsehen mit, bevor sie sich aus dem Schauspielgeschäft zurückzog, selber unterrichtete, schrieb und Regie führte. L’ AVVENTURA (Michelangelo Antonioni, I/F 1960 | 22. & 28.3.) Der erste Teil der italienischen Trilogie und die erste Zusammenarbeit von Anto nioni und Monica Vitti ist ein Schlüsselwerk der filmischen Moderne. Bei einem Bootsausflug zu den Liparischen Inseln verschwindet eine junge Frau (Lea Massari). Die Suche nach ihr bleibt er- monica vitti – ikone, diva … komödiantin! märz 16 15 folglos. Wenig später beginnt ihr Freund (Ga briele Ferzetti) eine Beziehung mit der besten Freundin (Monica Vitti) der Verschollenen. Die Story tritt hinter Antonionis intensiven Beobachtungen einer Gruppe von Menschen zurück, die er zwischen imposanten Bauten und Monumenten ansiedelt. „Ich weiss nicht, ob ich eine gute Schauspielerin bin, ob ich so gespielt habe, wie ich sollte, oder ob ich schlecht war. Ich weiss nur, dass ich für einen aussergewöhnlichen Film alles gegeben habe, was ich konnte.“ (Monica Vitti) MODESTY BLAISE (Joseph Losey, GB 1966 | 23. & 29.3.) ist eine kunterbunte, auf einer ComicVorlage basierende Persiflage auf die Spionagefilme der 60er Jahre, mit Monica Vitti als Doppelagentin Modesty Blaise. Vom britischen Geheimdienst wird sie beauftragt, eine Diamantenlieferung an einen arabischen Scheich zu beaufsichtigen. Ihr auf den Fersen sind ihre Widersacher Mr. und Mrs. Fothergill. Der Plot ist Nebensache in der fantasievoll inszenierten Komödie von Joseph Losey, in der sich Monica Vitti mit ihrem kehligen Lachen wie alle anderen Darsteller_innen prächtig zu amüsieren scheint. LA NOTTE (Die Nacht, Michelangelo Antonioni, I/F 1961 | 24. & 31.3., Einführung: Uta Felten) Ein Tag im Leben des Ehepaars Giovanni (Marcello Mastroianni) und Lidia (Jeanne Moreau). Zwischen dem Besuch eines todkranken Freundes (Bernhard Wicki) im Krankenhaus, der im Verlauf des Films stirbt, und der Party eines Großindustriellen in Mailand verlaufen 24 Stunden der sukzessiven Auflösung einer Beziehung. Eine Begegnung mit Valentina (Monica Vitti), der Tochter des Industriellen, verschärft die Spaltung – während Giovanni sich unwiderstehlich von ihr angezogen fühlt, erkennt Lidia darin den Verlust ihrer Liebe. Ohne jeglichen dramatischen Effekt, dafür mit gestochen scharfen, klaren Schwarzweiß-Einstellungen entwirft Antonioni eine Geometrie der Einsamkeit. DRAMMA DELLA GELOSIA (Eifersucht auf Italienisch, Ettore Scola, I/Spanien 1970 | 24. & 27.3.) Der Maurer Oreste (Marcello Mastroianni) steht vor Gericht: Er hat ein frischvermähltes Paar attackiert. Wie es dazu kam, erzählt eine Rückblende, die damit beginnt, dass der betrunkene Oreste eine Erscheinung auf einem Karussell 16 märz 16 monica vitti – ikone, diva … komödiantin! LA RAGAZZA CON LA PISTOLA (Mit Pistolen fängt man keine Männer, Mario Monicelli, I 1968) IL DESERTO ROSSO (Die rote Wüste, Michelangelo Antonioni, I/F 1964) IO SE CHE TU SAI CHE IO SO (Ich weiß, dass du weißt, dass ich weiß, Alberto Sordi, Italien 1982) erblickt. Es ist die Blumenverkäuferin Adelaide (Monica Vitti), mit der ihn sogleich eine leidenschaftliche Liebesgeschichte verbindet. Dass er eigentlich verheiratet ist, tut dem keinen Abbruch. Bei einer Demonstration der kommunistischen Partei freundet er sich mit dem Pizza bäcker Nello (Giancarlo Giannini) an, der sich ebenfalls in Adelaide verliebt. Sie erwidert seine Gefühle, möche aber Oreste nicht verlieren. Der Versuch einer Ménage-à-trois geht mit einem Selbstmordversuch unrühmlich zu Ende. Die turbulente Dreieckskomödie, mit einer vor Vitalität übersprudelnden Monica Vitti, ist eine Sittenkomödie, die die Lebensumstände ihrer Protagonisten genau in den Blick nimmt und in atemberaubendem Wechsel ständig zwischen Drama und Humor schwankt. L’ECLISSE (Sonnenfinsternis/Liebe 1962, Michel angelo Antonioni, I/F 1962 | 25. & 27.3.) ist der Abschluss der italienischen Trilogie Antonionis. Am Anfang steht eine Trennung: Nach einer langen Nacht voller Diskussionen verlässt Vittoria (Monica Vitti) ihren Freund Riccardo. Über ihre Mutter, eine leidenschaftliche Spekulantin, lernt sie den Börsenmakler Pietro (Alain Delon) kennen. Die neue Beziehung steht aufgrund von Kommunikationsunfähigkeit und fehlender Beziehungsbereitschaft unter einem schlechten Stern. In zwingender Konsequenz entwickelt sich aus der Auflösung sozialer Bindungen das Verschwinden der Protagonisten. In einer langen Schlusssequenz zeigt Antonioni eine menschenleere Stadt, die zum Sinnbild des der Welt verlustig gegangenen Menschen wird. LA RAGAZZA CON LA PISTOLA (Mit Pistolen fängt man keine Männer, Mario Monicelli, I 1968 | 25. & 30.3.) Die schöne Sizilianerin Assunta (Monica Vitti) wird vom jungen Vincenzo entführt, der plant, sie dermaßen „entehrt“ heiraten zu können. Assunta ist von dieser Aussicht aber so begeistert, dass Vincenzo vor lauter Angst nach England flieht. Mit einer Pistole bewaffnet reist Assunta ihm nach. In England angekommen, steht nicht nur die Auseinandersetzung mit Vincenzo an, sondern auch die Begegnung mit einer gänzlich anderen, liberalen Kultur. Seinen Witz gewinnt LA RAGAZZA CON LA PISTOLA aus der Gegenüberstellung von sizilianischem Tempe- monica vitti – ikone, diva … komödiantin! märz 16 17 rament und britischer Lakonie und lebt dabei – so denkt er zumindest. Sein bürgerliches Weltbild wird erschüttert, als er erfährt, dass seine ganz vom Charme, dem komischen Talent und Frau Flavia (Monica Vitti) aufgrund einer Verder Persönlichkeit Monica Vittis. IL DESERTO ROSSO (Die rote Wüste, Michelan- wechslung wochenlang von einem Privatdetektiv beschattet wurde. Die dabei entstandenen gelo Antonioni, I/F 1964 | 26. & 30.3.) Die an ihrer Super8-Aufnahmen schaut er sich heimlich in lieblosen Ehe verzweifelnde Giuliana (Monica seinem Landhaus an, um feststellen zu müssen, Vitti) findet nach einem Unfall nicht wieder in ihr alltägliches Leben zurück. Sie leidet an Angst- dass hinter seinem Rücken alles anders ist als es scheint. (mg/al) zuständen und kann sich nicht mehr um ihren Ethereal, cool, enchantingly beautiful, aloof – by kleinen Sohn kümmern. Der Umgebung, wie sie sie wahrnimmt, wurde jegliches Leben ausge- the beginning of the 1960s, after four years and just as many films with her partner of the time, trieben. Sie besteht aus kalten Innenräumen the director Michelangelo Antonioni, Monica und zerstörten Industrieanlagen. Ihre Eindrücke Vitti had established herself as an outstanding verwandeln sich in apokalyptische Visionen des Verfalls. Eine komplexe Farbdramaturgie, ge- actress and become the epitome of the opaque brochenes Licht und vor allem die intensiven “silent diva”. She suppressed this image insistently during the second half of her career: In a Rottöne bilden die farbliche Textur für diesen series of famous Italian comedies, she presentFilm über Wahrnehmungsverschiebungen und ed a very different Monica Vitti: witty, spirited, full Realitätsverlust. of life. We pay homage to the great Italian actress IO SE CHE TU SAI CHE IO SO (Ich weiß, dass du with eight films from the 1960s to the 1980s. weißt, dass ich weiß, Alberto Sordi, Italien 1982 | 26. & 29.3.) Der leitende Bankangestellte Fabio Mit freundlicher Unterstützung durch das Ita Bonetti (Alberto Sordi) führt ein mustergültiges lienische Kulturinstitut Berlin. Leben als liebender Ehemann und Vater in Rom 18 märz 16 magical history tour DIE SCHAUSPIELERIN (Siegfried Kühn, DDR 1988) BEZIEHUNGSWEISEN (Calle Overweg, D 2012) Magical History Tour Theater und Film Den vielfältigen Verbindungen zwischen Film und Theater gehen wir diesen Monat in unserer Filmgeschichtsreihe nach. Seit Beginn oszillierte das Verhältnis zwischen Film und Theater zwischen Abgrenzung – und damit Bekräftigung einer eigenen Ästhetik – und Inspiration und Annäherung. Das frühe Kino befand sich in einer (auch ökonomischen) Konkurrenz zum traditionellen Medium des Theaters. Obwohl das Theater die erste ästhetische Referenz des Films bildete, löste sich dieser bald davon, um eine dem Film eigene Form und Bildsprache zu finden. Auch wenn sich der Film längst vom Theater emanzipiert hat, bezieht er sich doch immer weiter darauf – sei es im Aufgreifen von Motiven, in der Arbeitsweise oder im Rückgriff auf erprobte Formen. An Faszination hat das Theater für den Film bis heute nicht verloren. In dieser Filmreihe soll der Theaterbegriff erweitert werden und alle Formen von Theatralität, Inszenierung und Rollenspielen beinhalten. Viele der Filme verhandeln die vielfältigen Verbindungen zwischen Leben und Theater, zwischen Spiel und Realität und davon, wie diese Grenzbereiche überschritten werden. DIE SCHAUSPIELERIN (Siegfried Kühn, DDR 1988 | 1. & 13.3.) Deutschland in den 1930er Jahren: Die titelgebende Schauspielerin Maria Rheine (Corinna Harfouch) verliebt sich in ihren jüdischen Kollegen Mark Löwenthal (André Hennicke). Sie wird zum Star, er findet Unterschlupf am jüdischen Theater in Berlin. Aus Liebe folgt sie ihm und gibt sich als Jüdin aus, bis sie an die Gestapo verraten wird. Die Bühnenwelt, die Proben, Aufführungen und Kostümwechsel stehen für das Spiel mit verschiedenen Realitäten und Identitäten, Spiegelszenen werden zur eindringlichen Selbstbefragung zwischen Maria und den von ihr dargestellten Rollen. BEZIEHUNGSWEISEN (Calle Overweg, D 2012 | 2. & 8.3.) Drei Paare in der Krise suchen Rat in einer Therapie. Sie tragen Kontroversen um Seitensprünge, Abtreibung und getrennte Schlafzimmer aus. Ein Film über Liebes-BeziehungsArbeit in progress. Die Versuchsanordnung: Im nüchternen Ambiente eines Studios finden Therapiesitzungen statt. Die Klienten werden von Schauspielern dargestellt, die Therapeuten sind tatsächlich in diesem Beruf tätig und nicht in- magical history tour märz 16 19 szeniert. Hinzu kommen in der Tradition des epischen Theaters gestaltete Szenen aus dem Alltag der Paare, die mit minimalem Dekor auskommen, sowie Werkstattgespräche, in denen die Therapeuten dem Filmteam aus ihrer Praxis berichten. Dokumentarische Elemente und improvisiertes Schauspiel gehen eine ungewöhnliche Verbindung ein und ergeben eine Spiel-Art des Dokumentarischen, die mit Abstraktion und Fiktion arbeitet und sich um Authentizität nicht schert. In der offensichtlichen Laborsituation und ihrer Künstlichkeit entstehen berührende Momente voller Emotion. L’ESQUIVE (Abdellatif Kechiche, Frankreich 2003 | 3. & 23.3.) Eine Schulklasse in der Pariser Banlieue probt Marivaux’ Liebeskomödie Das Spiel von Liebe und Zufall und begibt sich damit in das Theater des 18. Jahrhunderts. Lydia deklamiert leidenschaftlich die Verse von Marivaux, wenn sie sich nicht gerade mit anderen Jugendlichen Rap-artige Wortduelle liefert. Der schüchterne Krimo hingegen, heimlich in sie verliebt, versucht sich ihr über das Stück zu nähern, doch sowohl Text wie Schauspiel stellen für ihn fast unüberwindbare Hindernisse dar. „Diese Vororte werden dermaßen stigmatisiert, dass es fast revolutionär erscheint, dort eine Geschichte anzusiedeln, bei der es nicht um Drogen, verschleierte Mädchen oder Zwangsheirat geht. Ich hingegen wollte verstehen, wie dort über die Liebe und auch das Theater geredet wird. Ich wollte eine andere, persönliche Sichtweise vermitteln.“ (Abdellatif Kechiche) VARIETÉ (E.A. Dupont, D 1925 | 4. & 14.3., am Klavier: Eunice Martins) Varietébühnen und Zirkusarenen als Sehnsuchtsorte entwirft Dupont in diesem Übergangsfilm zwischen expressionistischer Ästhetik und Neuer Sachlichkeit. Trapezkünstler Boss (Emil Jannings) verlässt Frau (Maly Delschaft) und Kind, um mit seiner neuen Partnerin, der geheimnisvoll-verführerischen Berta-Marie (Lya de Putti), auf und hinter der Bühne des Wintergarten-Varietés ein neues Leben anzufangen. Als der berühmte und weltgewandte Artist Artinelli ein Auge auf Berta wirft, wird der Salto mortale, den die drei allabendlich vorführen, zu einem Schauspiel auf Leben und Tod. Karl Freunds „entfesselte Kamera“ lässt 20 märz 16 magical history tour VANYA ON 42ND STREET (Louis Malle, USA 1994) PARIS NOUS APPARTIENT (Paris gehört uns, Jacques Rivette, F 1958–61) LA RONDE (Der Reigen, Max Ophüls, F 1950) den Zuschauer hautnah in luftiger Höhe an den schwindelerregenden Nummern in der Zirkuskuppel teilnehmen, um kurze Zeit später quasi im Gegenschuss anhand von zahlreichen Aufnahmen von Operngläsern, Brillen und Monokeln die Position des Zuschauers vor der Bühne des Lebens zu konstituieren. OPENING NIGHT (John Cassavetes, USA 1977 | 5. & 11.3.) Gena Rowlands als „woman under the influence“, als umschwärmter Theaterstar Myrtle Gordon, für die Leben und Theaterrollen zu einem unentwirrbaren Ganzen verschmolzen sind. Als sie Zeugin eines Unfalls wird, bei dem eine jugendliche Verehrerin getötet wird, verstärkt das Erlebte Myrtles Widerstand gegen das Stück bzw. die Rolle einer alternden Frau, die sie darin spielen soll. Die Probenarbeiten und erste Testaufführungen werden zunehmend zum Kampf, Myrtles hysterisches Dauer-Aufbegehren treibt sie selbst in den Alkohol und ihre Kollegen in die Verzweiflung. Die Premiere droht im Eklat zu enden, als Myrtle völlig betrunken im Theater erscheint. VANYA ON 42ND STREET (Louis Malle, USA 1994 | 6. & 19.3.) Nahezu übergangslos gehen Leben und Theater in Louis Malles Kammerspiel in einander über: Eine Gruppe von Theaterleuten trifft im heruntergekommenen New Amsterdam zusammen, einem alten Vaudeville- und Lichtspieltheater in New York. Hier sollen die Proben zu Anton Tschechows Stück Onkel Wanja stattfinden. Ohne sichtbare Zäsur, ohne Schminke, Kostümwechsel oder andere sichtbare Vorbereitungen tauchen die Schauspieler (darunter Wallace Shawn und Julianne Moore) in ihre Rollen ein und wechseln von einer Sphäre in die andere. LE DERNIER MÉTRO (Die letzte Metro, François Truffaut, Frankreich 1980 | 9. & 18.3.) Paris 1942: Im Théâtre Montmartre trifft die (Film-)Realität der deutschen Okkupation auf den genuinen Ort der Fiktionsproduktion – die Theaterbühne. Doch Inszenierung, Rollenspiel und -wechsel, Täuschungsmanöver und Theatertricks beherrschen nicht nur das Spannungsverhältnis zwischen Innen und Außen, sondern grundieren zunehmend auch die Dynamik innerhalb des Hauses bzw. zwischen Bühne und Keller, in dem sich der jüdische Direktor des Theaters, Lucas magical history tour märz 16 21 Steiner, vor den Nazis versteckt hält. Eingeweiht in dieses Geheimnis ist einzig Steiners Frau Marion (Catherine Deneuve), die die Theatergeschäfte vermeintlich allein führt. Dabei kann ihr Mann die Proben des neuen Stücks durch einen Heizungsschacht verfolgen und greift über Marion immer wieder in die Regiearbeit ein. Die Möglichkeit seiner Einflussnahme schwindet, als Marion mit einem vielversprechenden Nachwuchsschauspieler (Gérard Depardieu) anbandelt. PARIS NOUS APPARTIENT (Paris gehört uns, Jacques Rivette, F 1958–61 | 10. & 16.3.) Eine Studentin aus der Provinz kommt nach Paris und wird mit dem merkwürdigen Verhalten einer Gruppe von Intellektuellen konfrontiert, die für eine Aufführung von Shakespeares Perikles proben. Durch mysteriöse Todesfälle in ihrem Umkreis fühlen sie sich von einer weltweiten Verschwörung bedroht und im Visier einer Geheimorganisation. Philip, ein vor McCarthys Leuten geflohener Amerikaner, scheint zu wissen, dass die Organisation junge, idealistisch gesinnte Franzosen liquidieren lassen will. Der Film er- zählt die Geschichte einer Idee, die der Verschwörung. Und dass es zu einfach ist, die Welt mit einer einzigen Idee erklären zu wollen. Rivettes unter schwierigen Bedingungen entstandenes Langfilmdebüt versammelt bereits seine Lieblingsmotive: das Theater, die Verschwörung, einen Irrgarten und die Stadt Paris. LA RONDE (Der Reigen, Max Ophüls, F 1950 | 12. & 20.3.) In einem virtuosen Liebesreigen nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Arthur Schnitzler entwirft Ophüls ein soziales Panoptikum im Wien der Jahrhundertwende. Um einen Spielführer (Anton Walbrook) herum gruppieren sich die Liebespaare, vom Soldaten zum Dienstmädchen, vom Graf zur Schauspielerin, vom Ehemann zum süßen Mädel in wechselnden Anordnungen und schließen sich am Ende zum Kreis. Die schwebende Kamera setzt das Karussell der Liebe, der Affären, der Verführungen in Bewegung, immer zwischen Komik und Melancholie changierend. WAS TUN PINA BAUSCH UND IHRE TÄNZER IN WUPPERTAL? (Klaus Wildenhahn, BRD 1982 | 15. & 24.3.) In einem ehemaligen Kino in Wuppertal 22 märz 16 magical history tour studiert Pina Bausch mit ihrem Ensemble die Choreografie ihres Stücks „Walzer“ ein. Klaus Wildenhahn beobachtet die Proben, das Erarbeiten von Gesten, Bewegungen, Haltungen, das spielerische Ausprobieren, das sich langsam zu einem Stück verdichtet. Gleichzeitig bettet Wildenhahn die Tänzer_innen in ihre Umgebung ein: Porträtiert werden auch die Industriestadt Wuppertal und die Menschen, die dort lebten und leben. NARAYAMA BUSHIKO (Die Ballade von Narayama, Keisuke Kinoshita, Japan 1958 | 17. & 28.3.) Das japanische Kabuki-Theater, das sich durch eine streng stilisierte Form auszeichnet, war ein wichtiger Referenzpunkt in der Entwicklung des japanischen Films. In frappant farbigen Studiokulissen erzählt Kinoshita die Geschichte von einem Dorf, in dem es die Tradition will, dass alle 70-Jährigen sich zum Sterben auf den Berg Narayama begeben. „Zum Faszinierenden und Zeitlosen in dieser im besten Sinn eigenwilligen Verfilmung gehören das Spiel mit der Künstlichkeit, die den Realismus betont meidet. Die Anlehnung ans Theater ist unübersehbar, gleich- zeitig nutzt Kinoshita die Mittel des Kinos, mit denen er den Bühnenraum durchbricht und einzelne Szenen grandios auseinander hervorgehen lässt, fließend, als wechsle er einfach den Bühnenraum.“ (Walter Ruggle) MUEDA: MEMORIA E MASSACRE (Mueda: Erinnerung und Massaker, Ruy Guerra, Mosambik 1979 | 22. & 30.3.) zeigt eine antikoloniale Erinnerungsarbeit, ein öffentliches, von Laien in Szene gesetztes Reenactment des von den Portugiesen verübten Massakers von Mueda, wo am 16. Juni 1960 portugiesische Soldaten das Feuer auf eine protestierende Menge eröffneten und hunderte Menschen töteten. Das Massaker ging als Auslöser des antikolonialen Kampfes in die Geschichte Mosambiks ein und wurde bereits seit 1968, noch während des Befreiungskrieges (1964–74), in populären Theaterinszenierungen erinnert. Repräsentiert werden nicht nur die Brutalität der Kolonialmacht, sondern auch die Ignoranz und Lächerlichkeit ihres Personals sowie die schmähliche Rolle ihrer Kollaborateure. TO BE OR NOT TO BE (Ernst Lubitsch, USA 1942 | 26. & 31.3.) Eine Schauspieltruppe probt 1939 in magical history tour märz 16 23 WAS TUN PINA BAUSCH UND IHRE TÄNZER IN WUPPERTAL? (Klaus Wildenhahn, BRD 1982) NARAYAMA BUSHIKO (Die Ballade von Narayama, Keisuke Kinoshita, Japan 1958) TO BE OR NOT TO BE (Ernst Lubitsch, USA 1942) Warschau das Anti-Nazi-Stück „Gestapo“ mit Hitler als Hauptfigur. Als die Deutschen in Polen einmarschieren, wird die Fiktion von der Realität eingeholt. Die Schauspieler schließen sich dem Widerstand an, wobei ihnen ihre Kostüme wunderbar zupass kommen. Lubitschs Verwechslungskomödie, die die Nazis der Lächerlichkeit preisgibt, ist ein Film der Auftritte und Abgänge, der vielfältigen Kostümierungen und Maskeraden, des Rollenspiels und des Rollentauschs. Die „Welt“ dringt ins Theater, wie auch außerhalb des Theaters viele kleine und große Bühnen entstehen. (mg/al) This month, our film history series will examine the many and varied links between cinema and theater. From the very start, the relationship between cinema and theater vacillated between delimitation – and thus the reinforcement of an own aesthetic – and inspiration and approximation. Early cinema stood in (also economic) competition with the traditional medium of theater. Although theater was the first aesthetic point of reference for cinema, it soon detached itself from it so as to come upon a unique cinematic form and visual language. Even if cinema has long emancipated itself from theater, it repeatedly makes reference to it – be it by taking up theatrical motifs, in regard to the working method, or by falling back on tried and tested forms. 24 märz 16 william raban: raum, zeit, struktur THAMES FILM (GB 1986) SUNDIAL (GB 1992) William Raban: Raum, Zeit, Struktur Seit den 70er Jahren hat William Raban, der zu den bekanntesten Filmemachern und Künstlern des experimentellen Filmschaffens zu zählen ist, ein vielfältiges Œuvre geschaffen, das im Raum des Expanded Cinema, des strukturellen Films und des experimentellen Dokumentarfilmschaffens zu verorten ist. Bereits 1976 waren installative Arbeiten von William Raban beim Interna tionalen Forum des Jungen Films zu sehen, 1979 war er erneut als einer der Künstler der London Filmmakers’ Coop mit experimentellen Werken, die sich der strukturellen Erforschung räumlicher Wahrnehmungsmuster widmeten, im Forum vertreten. William Rabans Experimentalfilme entfalten einen reflexiven Erfahrungsraum, der stets die Wahrnehmungs- und Denkfähigkeit des Zuschauers herausfordert. Durch die Umkreisung wiederkehrender Themen und Motive – das Leben der Menschen im Londoner East End und die sich abzeichnenden Veränderungen im architektonischen Stadtbild – wird Raban, ob mittels einer streng strukturellen, einer poetischen oder fast rein dokumentarischen Narration, zum Seis- mografen der politischen Veränderungen im Zeichen des Neokapitalismus. William Raban ist an zwei Abenden im Arsenal zu Gast und präsentiert Arbeiten aus den letzten drei Jahrzehnten. THAMES FILM (GB 1986) vermittelt, aus der subjektiven Perspektive der Themse selbst, anhand einer vielfältigen Textur an dokumentarischen Aufnahmen wie Archivmaterial und einem dichten Soundteppich die Geschichte East Londons und der Themse aus einer ökonomie- und kulturhistorischen Perspektive. Das Londoner East End wird in SUNDIAL (GB 1992), A13 (GB 1994), ISLAND RACE (GB 1996) und TIME AND THE WAVE (GB 2013) zum Spiegel der sozioökonomischen Verhältnisse und der Gentrifizierung des Stadtteils während und zum Ende der Thatcher-Ära. (8.3.) Die fragmentarischen Außenansichten des One Canada Square im Bürokomplex Canary Wharf in SUNDIAL und die wuchtigen Hochbauten des Canary-Wharf-Komplexes, die sich in A13 abzeichnen, setzen eindrücklich die monumentalen Zeichen der spätkapitalistischen Ära und den ihnen innewohnenden Gestus der Macht ins william raban: raum, zeit, struktur märz 16 25 Bild. Ein Bild der Entfremdung. ISLAND RACE kontrastiert kommentarlos alltägliche Ereignisse mit rechtsextremen Aktionen, antirassistischen Gegendemonstrationen und wird zum filmischen Porträt des englischen Nationalbewusstseins in den späten 90er Jahren. Gefilmt 2012 und 2013, konzentriert sich TIME AND THE WAVE auf Londoner Schlüsselereignisse, um Großbritannien im Zustand der spätkapitalistischen Krise zu exponieren. (8.3.) In MM (GB 2002), einer Meditation über Zeit, wird der Millennium Dome zum architektonischen Symbol des neuen Jahrtausends. ABOUT NOW MMX (GB 2011) entwirft eine kinematografische Landkarte, die eine Neubewertung des städtischen Raums und unserer Beziehung innerhalb desselben anstrebt, wenn die Kamera größtenteils im Zeitraffer über die zu ihren Füßen liegende City of London schwenkt. Der ethnografische Blick auf die Not der Obdachlosen im nächtlichen London verweist in THE HOUSELESS SHADOW (GB 2011) auf die Kontinuitätslinien zwischen dem Londoner Nachtleben von heute und seiner Beschreibung von vor 150 Jahren. (9.3.) Die wichtigen kreativen Impulse, die in den 70er Jahren vom Londoner East End ausgingen, werden eindrücklich in Rabans 72–82 (GB 2014), einer Dokumentation aus seltenem Archivmate rial und Interviews über die Künstlerkooperative Acme, ins Gedächtnis gerufen. Als Mitglied des Künstlerkollektivs und Zeitzeuge der Ausstellungen und Performances in der Acme Gallery rekonstruiert Raban die ersten zehn Jahre einer sehr kreativen Künstlerszene, an der er maßgeblichen Anteil hatte. (9.3.) (ara) William Raban, one of the most famous filmmakers and artists of experimental cinema, has created an eclectic oeuvre since the 1970s. His films unfurl a realm of experience that always challenges the viewer’s perception and mental skills. By orbiting around recurring themes and motifs – life in London’s East End and looming architectural changes in the urban landscape – Raban becomes a seismograph of socio-economic changes in view of neo-capitalism. William Raban will be our guest. Mit freundlicher Unterstützung des British Council. 26 märz 16 RANGIERER (Jürgen Böttcher, DDR 1984) © DEFA-Stiftung, Thomas Plenert Die DEFA-Stiftung präsentiert Junges Kino trifft „alte“ DEFA-Filme – Robert Thalheim präsentiert: Aus Anlass des 70. Jahrestages der DEFA-Gründung im Mai 2016 lädt die DEFA-Stiftung junge Regisseur_innen ein, im Arsenal einen DEFA-Film vorzustellen, der sie besonders beeindruckt und beeinflusst hat. DIE SCHLÜSSEL (Egon Günther, DDR 1973) ist eine tragisch endende Liebesgeschichte um ein ungleiches Paar, das sich bei einem Urlaub in Polen näher kennenlernen will. Ein ästhetisch experimentierfreudiger Film, dessen Reflexionen über die deutsch-polnischen Beziehungen für Zensurprobleme sorgten. Drei Dokumentarfilme von Jürgen Böttcher aus den Jahren 1972 bis 1984 geben Einblicke in die Arbeitswelten von jungen Lehrlingen im REWATEX-Werk BerlinHeinersdorf (WÄSCHERINNEN), Eisenbahnern auf dem Güterbahnhof Dresden-Friedrichstadt (RANGIERER) und einer 68-jährigen Trümmerfrau in Berlin-Rummelsburg (MARTHA). Alle Filme werden in neuen, digital bearbeiteten Fassungen gezeigt. (jh) A program of important DEFA films curated by director Robert Thalheim. (7.3.) Arsenal Filmatelier: Grosses Kino, kleines Kino #3 Was klingt, kratzt, raschelt da im Film? Seit das erste Mal im Jahr 1895 Filme gezeigt wurden, wurden dazu Klänge und Musik gespielt. Unterschiedlichste Klänge, Musiken und Geräusche werden dabei auf der Tonspur zusammengesetzt. Bevor wir selbst mit Klängen und Geräuschen experimentieren und gemeinsam Ideen für einen Soundtrack zu dem Film DWIGHTIANA von Marie Menken (USA 1959) erfinden und live spielen, entdecken wir, was in sechs Kurzfilmen zu sehen und zu hören ist: VALSE TRISTE von Bruce Conner (USA 1979): Ein kleiner Junge träumt. SUSAN THROUGH CORN (Kathleen Laughlin, USA 1974) zeigt einen Gang im Maisfeld und in EARLY ABSTRACTIONS (Ausschnitt, Harry Smith, USA 1933– 56) sehen wir Formen und Bewegungen von Licht. In Buster Keatons THE BALLOONATIC (Ausschnitt, USA 1923) fliegen wir plötzlich in einem Ballon und in Joyce Wielands SAILBOAT (Kanada 1968) hören wir das Meer. (em) Experimenting with sound/music and playing live for a short film after exploring the sound of six experimental short films. (13.3.) märz 16 27 SELF MADE (Gillian Wearing, GB 2010) Buchpräsentation: Ortsbestimmungen. Das Dokumentarische zwischen Kino und Kunst Die Kunstwelt hat den documentary turn ausgerufen. Ein jüngst erschienenes Buch nimmt dies zum Anlass, nach den Bedingungen und Problemen der Ausstellung von Filmen sowie nach dokumentarischen Verfahren wie der Arbeit mit Found Footage und Reenactment zu fragen, die in der Kunst genutzt werden, ohne nur dort beheimatet zu sein. Behandelt werden auch Filme, die die Grenzen zwischen Kunst und Kino obsolet erscheinen lassen, weil sie hier wie dort gezeigt und kommentiert werden. Die Herausgeberinnen Eva Hohenberger und Katrin Mundt stellen Gillian Wearings Film SELF MADE (GB 2010) vor, der Laien bei einem Method Acting Workshop begleitet, in dem sie ausgehend von eigenen Erfahrungen fiktive Versionen ihrer selbst entwickeln. Angesiedelt zwischen Reality-Format und Sozialexperiment, werden die Grenzbereiche von Selbstreflexion und Selbstentblößung beleuchtet. (eh/km) In Kooperation mit dfi/Verlag Vorwerk 8. Presentation of a book on questions of documentary in the arts. (21.3.) FilmDokument Weibliche Lebenswirklichkeiten in Ost und West: In FRAUEN-LEBEN (BRD 1980), Teil der dokumentarischen Langzeitstudie Prosper-Ebel – Chronik einer Zeche und ihrer Siedlung lassen Christa Donner und Gabriele Voss die Frauen der Bergarbeiter aus ihrem Leben berichten. „Arbeit gab es immer – mehr als genug. Arbeit im Haus, im Garten, mit den Kindern, dem Mann“, sagt eine der Mitwirkenden. Im Gespräch mit den Frauen aus drei Generationen werden Veränderungen und Kontinuitäten weiblicher Lebensläufe erkennbar. Petra Tschörtner hingegen sucht in ihrem Diplomfilm an der Filmhochschule in Babelsberg, HINTER DEN FENSTERN (DDR 1983), drei Ehepaare um die 30 in einem Hochhaus in Potsdam auf und lässt sie über ihr Leben nachdenken: Raum für Wünsche, Sehnsüchte, aber auch Selbstkritik. (ft) Two films on the reality of being a woman in East and West Germany. Eine Veranstaltung von CineGraph Babelsberg in Zusammenarbeit mit dem BundesarchivFilmarchiv und der Deutschen Kinemathek. Mit einer Einführung von Britta Hartmann. (21.3.) 28 märz 16 TABULA RASA (Vincent Grenier, Kanada 1993–2004) Vaginal Davis im Arsenal 2 MODERN TIMES (Moderne Zeiten, Charles Chaplin, USA 1936) Filmspotting: Erkundungen im Filmarchiv Vincent Grenier zu Gast der Deutschen Kinemathek Der kanadische Filmemacher und Künstler Vincent Grenier zeigt neue und ältere Arbeiten. PräDer Science-Fiction-Fantasy-Film THE WILD BLUE YONDER (D/GB/F 2005) ist ein Paradebei- sentiert werden die beiden Programme von Ute spiel für Werner Herzogs virtuoses und humor- Aurand und James Edmonds (Light Movements). volles Spiel mit Fiktion und Wirklichkeit: Doku- „Von Beginn an widmete er sich in seiner Arbeit essentiellen Fragen des Kinos, insbesondere mentarisches Material, u.a. Filmreste von der NASA und spektakuläre Unterwasseraufnah- des Lichts und projiziertem Schatten, den Konmen von Henry Kaiser, wird zu einer aberwitzi- turen eines gegebenen Raums, der Dauer. Die Strategien, die er anwendet, sind immer einfach: gen Geschichte über einen Alien montiert, der Zeit ist das Herz all seiner Filme, jedesmal stellt die verlassene Erde als mögliche neue Heimat besucht. Herzogs kreativer Umgang mit doku- er wieder ein Ritual her; seine Kamera achtet genau auf die Bewegung, auf die kleinste Vermentarischen Formen wird auch in dem kürzlich schiebung. Seit seinen ersten Filmen konzenterschienenen Band „Werner Herzog – An den riert sich Greniers Interesse auf die einfachen Grenzen“ (eine Zusammenarbeit der Deutschen Gesten des Alltags. Die Abstraktion aufzulösen, Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen mit dem Einstein Forum) untersucht. Im An- die Aufmerksamkeit auf die exakten Details während des Drehens zu lenken, führt zu etwas schluss spricht Rüdiger Zill mit der Künstlerin sehr Poetischem und entdeckt das Individuelle Klara Hobza über ihre Erfahrungen in Herzogs hinter dem Mechanischen und der Routine.“ (NiRogue Film School sowie Herzogs Einfluss auf cole Gingras) The Canadian filmmaker and artist die bildenden Künste. (ah) In his ironic science Vincent Grenier is Arsenal’s guest for one evenfiction film THE WILD BLUE YONDER, Werner ing. Mit freundlicher Unterstützung durch die Herzog combines NASA footage and underwater Botschaft von Kanada. (25.3.) shots to illustrate an absurd voyage. (29.3.) märz 16 29 Vaginal Davis präsentiert Rising Stars, Falling Stars – Briefe aus der Garderobe Seit Jahren taucht Filmexpertin Vaginal Davis allmonatlich ins Arsenal-Archiv, um Juwelen zum Vorschein zu bringen. Nun sind unsere analogen Filme ins silent green im Wedding gezogen – und Ms. Davis zieht hinterher! Ab Mai findet die Reihe zwar nur noch alle drei Monate, dafür aber größer und glamouröser im Kuppelsaal des ehemaligen Krematoriums statt. Für die letzte Veranstaltung am Potsdamer Platz wählte Ms. Davis einen Westberliner Kultfilm: In TAXI ZUM KLO (BRD 1980) spielt der Regisseur Frank Ripploh selbst einen schwulen Lehrer, der versucht, zwischen Klassenzimmer, den damaligen Tuntenbällen und Klappe Privates und Berufliches voneinander zu trennen. Wie immer lädt sie anschließend zum Drink ins Rote Foyer. Wir danken Vaginal Davis und ihrem Mitstreiter Daniel Hendrickson für all die wundervollen Abende im Kino 2 und freuen uns auf den gemeinsamen Neuanfang! (stss) For the last time at Potsdamer Platz: RSFS will move to the silent green in Wedding. Come and say good-bye! (27.3.) Klassiker nicht nur für Kinder M ODERN TIMES (Moderne Zeiten, Charles Chaplin, USA 1936, 20. & 27.3.) Chaplins zweiter Tonfilm – in dem aber die Figur Charlie selber nicht spricht – ist eine berühmte sozial- und gesellschaftskritische Tragikomödie über den Menschen im Räderwerk der modernen Technik. Charlie, der Tramp, erlebt am Fließband einer Fabrik, später als Testperson einer „Frühstücksmaschine“ und unfreiwilliger Streikführer die Absurdität eines reglementierten Lebens, das die Menschen zu Anhängseln der Apparaturen degradiert. Auch das kleine Paradies, das er für sich und ein armes Straßenmädchen errichtet, erweist sich als trügerisch; am Ende zieht Charlie mit seiner Freundin auf der Landstraße davon. Eine Komödie von bitter-ironischer Schärfe; mit einfachsten Mitteln, viel Bildwitz und Galgenhumor gestaltet, setzt der Film die vitalen Bedürfnisse des Menschen gegen die übertriebene Rationalisierung und Mechanisierung des Lebens. (mg) Classics not only for children show MODERN TIMES by and with Charles Chaplin. 30 märz 16 arsenal distribution BALIKBAYAN #1 – MEMORIES OF OVERDEVELOPMENT REDUX III (Kidlat Tahimik, Philippinen 2015) Neu im Verleih B ALIKBAYAN #1 – MEMORIES OF OVERDEVELOPMENT REDUX III von Kidlat Tahimik. Balikbayan ist das philippinische Wort für Gastarbeiter. Tahimiks alternative Version der ersten Welt umseglung stellt Ferdinand Magellans philippinischen Sklaven Enrique von Malakka in den Mittelpunkt – als ersten Menschen, der die Welt tatsächlich umsegelte. BALIKBAYAN #1 ist ein farbenprächtiges Epos, eine Studie des Kolonialismus, ein Korrektiv der Geschichte, ein Homemovie und eine Hommage an das, was Tahimik „Indio-Genius“ nennt. Zu Beginn des Films wird ein Karton mit Filmrollen aus der Erde gegraben. 1980 gedreht, erzählen die Bilder die Geschichte jener Weltumseglung, bei der Magellan kurz vor Ende umkam und verfügte, dass Enrique nach seinem Tod ein freier Mann sein solle. BALIKBAYAN #1 verwebt die offizielle mit Enriques Geschichte und dem Director’s Cut der Version, die Tahimik 35 Jahre zuvor auf der Suche nach der Wahrheit zu erzählen begann und 2013 in einem Dorf in der Provinz Ifugao fortsetzte. Der 150-minütige Film startet in der deutsch untertitelten Originalfassung am 10. März, begleitet von der Caligari-FilmpreisTournee in Anwesenheit des Regisseurs: 6.3., Kino Arsenal, Berlin; 14.3., Werkstattkino, München; 17.3., Filmhaus im Künstlerhaus, Nürnberg; 18.3., Kino im U, Dortmund; 30.3., Audimax der TU Darmstadt; 31.3., Kommunales Kino Freiburg. In BALIKBAYAN #1 – MEMORIES OF OVERDEVELOPMENT REDUX III Kidlat Tahimik tells the story of Enrique of Malacca, the slave of Ferdinand Magellan, who was arguably the first person to circumnavigate the globe. BALIKBAYAN #1 is a home movie, a flamboyant epic, a study of colonialism, a historical corrective and an homage to what Tahimik calls ‘Indio Genius’. Opens March 10th. programm märz 16 31 1 19.00»1 Kidlat Tahimik Eröffnung Mababangong Bangungot Der parfümierte Alptraum Kidlat Tahimik Philippinen/BRD/Frankreich 1977 16 mm | engl. OF | 94 min | 15.3. Zu Gast: Kidlat Tahimik, Einführung: Tilman Baumgärtel und Tobias Hering S. 4 Di 20.00»2 Magical History Tour *Die Schauspielerin Siegfried Kühn DDR 1988 Mit Corinna Harfouch 2 Mi DCP | 87 min | 13.3.| S. 18 19.30»2 Magical History Tour *Beziehungsweisen Calle Overweg Deutschland 2012 Blu-ray | 85 min | 8.3. | S. 18 20.00»1 Kidlat Tahimik Sinong Lumikha ng Yoyo? Sinong Lumikha ng Moon Buggy? Who Invented the Yo-Yo? Who Invented the Moon Buggy? Kidlat Tahimik Philippinen/BRD 1978/82 Im Gespräch: Ulrich Gregor und Kidlat Tahimik 16 mm | engl. OF | 94 min | 14.3. | S. 5 3 Do 19.30»2 Magical History Tour L’Esquive Abdellatif Kechiche Frankreich 2003 35 mm | OmU | 117 min | 23.3. | S. 19 20.00»1 Kidlat Tahimik Yan Ki Made in Hongkong Kidlat Tahimik Hongkong/Schweiz 1980 16 mm | deutsches Voiceover | 45 min Olympisches Gold TV-Fassung des Films „Turumba“ Kidlat Tahimik Philippinen 1981 Zu Gast: Kidlat Tahimik DVD | DF | 45 min | S. 6 4 Fr 19.30»2 Magical History Tour Varieté E.A. Dupont D 1925 Am Klavier: Eunice Martins Mit Emil Jannings 20.00»1 Kidlat Tahimik Turumba Zu Gast: Kidlat Tahimik 5 Sa Kidlat Tahimik Philippinen 1981 35 mm | 105 min | 14.3. | S. 19 16 mm | OmU | 95 min| 12.3. S. 5 16.00»1 Kidlat Tahimik Takedera mon amour Kidlat Tahimik RP/J 1990 Our Film-Grimage to Guimaras Kidlat Tahimik RP/J 2006 Bubong. Roofs of the World, Unite! Kidlat Tahimik RP/J 2006 Some More Rice Kidlat Tahimik RP/Japan 2000 Japanese Summers Kidlat Tahimik RP/Japan 1996 Zu Gast: Kidlat Tahimik VHS | engl. OF | 60 min DVD | engl. OF | 10 min DVD | engl. OF | 20 min DVD | engl. OF | 19 min 16 mm | engl. OF | 35 min S. 7 19.30»1 Kidlat Tahimik Bakit Dilaw Ang Kulay ng Bahaghari Why Is Yellow the Middle Color of the Rainbow? Kidlat Tahimik Philippinen 1984/1994 Zu Gast: Kidlat Tahimik 16 mm | engl. OF | 175 min | 17.3. | S. 6 20.00»2 Magical History Tour *Opening Night John Cassavetes USA 1977 Mit Gena Rowlands, John Cassavetes, Ben Gazzara 35 mm | OmU | 144 min | 11.3. | S. 20 6 So 15.00»1 Kidlat Tahimik Memories of Overdevelopment Kidlat Tahimik Philippinen 1984 DVD | engl. OF | 33 min Orbit 50: Letters to my 3 Sons Kidlat Tahimik Philippinen 1992 DVD | engl.OF | 18 min Celebrating the Year 2021 Today! Kidlat Tahimik Philippinen 1995 DVD | engl. OF | 25 min Banal Kahoy Kidlat Tahimik Philippinen/Japan 2003 Beta SP | engl. OF | 68 min Zu Gast: Kidlat Tahimik S. 8 19.00»1 Kidlat Tahimik *Balikbayan #1 – Memories of Overdevelopment Redux III Kidlat Tahimik Philippinen 2015 Zu Gast: Kidlat Tahimik DCP | OmU | 150 min | 20.3. | S. 4 19.30»2 Magical History Tour *Vanya on 42nd Street Louis Malle USA 1994 Mit Wallace Shawn, Julianne Moore 35 mm | OF | 120 min | 19.3. | S. 20 »1 arsenal 1 | »2 arsenal 2 | OF Originalfassung | DF Deutsche Fassung | OmU Original mit deutschen Unter titeln | OmE Original mit engl. Untertiteln | OmF Original mit französischen Untertiteln | Zwt. Zwischentitel | Wiederholung | Veranstaltung mit Gästen | ♛ Nur für Mitglieder. Mitgliedschaft kann an der Kasse erworben werden | Die Längenangaben im Programm beziehen sich auf die reine Filmlänge | * Kopie des Arsenal – Institut für Film und Videokunst | * Kopie der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen 32 märz 16 programm 7 Mo 19.00»2 DEFA-Stiftung *Die Schlüssel Egon Günther DDR 1973 Zu Gast: Robert Thalheim, Moderation: Ralf Schenk DCP | 97 min S. 26 20.00»1 Kidlat Tahimik Le miracle des loups Das Wunder der Wölfe Kopie der Cinémathèque française Zu Gast: Kidlat Tahimik Raymond Bernard F 1924 35 mm | OmE | 133 min | S. 12 21.00»2 DEFA-Stiftung *Wäscherinnen Jürgen Böttcher DDR 1972 *Martha Jürgen Böttcher DDR 1978 *Rangierer Jürgen Böttcher DDR 1984 Zu Gast: Robert Thalheim, Moderation: Ralf Schenk 8 Di 19.00»1 William Raban Thames Film William Raban In Anwesenheit von William Raban 20.00»2 Magical History Tour *Beziehungsweisen Digital file | OF | 68 min S. 24 GB 1986 Calle Overweg 21.00»1 William Raban Sundial William Raban GB 1992 A 13 William Raban GB 1994 Island Race William Raban GB 1996 Time and the Wave William Raban GB 2013 In Anwesenheit von William Raban 9 Mi DCP | 23 min DCP | 56 min DCP | 22 min S. 26 D 2012 Digital file | OF | 2 min Digital file | ohne Dialog | 13 min Digital file | OF | 27 min Digital file | OF | 15 min S. 24 19.00» Kidlat Tahimik Öffentliches Werkstattgespräch mit Kidlat Tahimik Ort: Filmschule filmArche e.V., Lahnstraße 25, 12055 Berlin S. 13 19.00»1 William Raban MM William Raban GB 2002 About Now MMX William Raban GB 2010 The Houseless Shadow William Raban GB 2011 In Anwesenheit von William Raban 20.00»2 Magical History Tour Le dernier métro Mit Catherine Deneuve, Gérard Depardieu 21.00»1 William Raban 72–82 William Raban In Anwesenheit von William Raban 10 Do Fr 19.00»1 Kidlat Tahimik *Nippon-koku Furuyashiki-mura Das Dörfchen Furuyashiki Shinsuke Ogawa Japan 1983 Im Gespräch: Ulrich Gregor und Kidlat Tahimik 16 mm | OmU | 210 min S. 11 Paris gehört uns 35 mm | OmU | 125 min | 16.3. | S. 21 19.30»2 Magical History Tour *Opening Night John Cassavetes Mit Gena Rowlands, John Cassavetes, Ben Gazzara 19.00»1 Kidlat Tahimik Sa DCP | OF | 61 min S. 25 GB 2014 20.00»1 Kidlat Tahimik Le fils maudit Mohammed Ousfour Kopie des Centre Cinématographique Marocain Contras’ City Djibril Diop Mambéty Senegal 1968 Badou Boy Djibril Diop Mambéty Senegal 1970 Einführung: Brigitta Kuster, zu Gast: Kidlat Tahimik 12 Digital file | OF | 13 min Digital file | OF | 27 min Digital file | OF | 19 min S. 25 Die letzte Metro François Truffaut F 1980 35 mm | OmU | 131 min | 18.3. | S. 20 20.00»2 Magical History Tour *Paris nous appartient Jacques Rivette Frankreich 1959 11 Turumba Kidlat Tahimik Blu-ray | 85 min | S. 18 USA 1977 35 mm | OmU | 144 min | S. 20 Marokko 1958 Philippinen 1981 35 mm | OmE | 50 min 16 mm | OmE | 22 min 16 mm | OmE | 59 min S. 11 16 mm | OmU | 95 min | S. 5 20.00»2 Magical History Tour *La ronde Der Reigen Max Ophüls Frankreich 1950 Mit Anton Walbrook, Simone Signoret, Gérard Philipe 35 mm | OmU | 110 min | 20.3. | S. 21 »1 arsenal 1 | »2 arsenal 2 | OF Originalfassung | DF Deutsche Fassung | OmU Original mit deutschen Unter titeln | OmE Original mit engl. Untertiteln | OmF Original mit französischen Untertiteln | Zwt. Zwischentitel programm märz 16 33 13 21.00»1 Kidlat Tahimik So Himala Ishmael Bernal DCP | OmE | 124 min | S. 10 RP 1982 16.00»1 Arsenal Filmatelier: Grosses Kino, kleines Kino #3 Was klingt, kratzt, raschelt da im Film? Kurzfilmprogramm und Klangwerkstatt für alle ab 8 *Valse triste Bruce Conner USA 1979 16 mm | 5 min *The Balloonatic (Ausschnitt) Buster Keaton USA 1923 16 mm | engl. Zwt. | 5 min *Early Abstractions (Ausschnitt) Harry Smith USA 1933–56 16 mm | 2 min *Susan through Corn Kathleen Laughlin USA 1974 16 mm | 2 min *Sailboat Joyce Wieland Kanada 1968 16 mm | 3 min *Dwightiana Marie Menken USA 1959 16 mm | 4 min Klangwerkstatt und Moderation: Eunice Martins, Laura Mello S. 26 19.00»2 Magical History Tour 20.00»1 Kidlat Tahimik 14 Miracle Mo *Die Schauspielerin Genghis Khan Siegfried Kühn Manuel Conde DDR 1988 Philippinen 1950 19.00»1 Kidlat Tahimik *Reminiscences from a Journey to Lithuania Jonas Mekas USA 1971 DCP | 87 min | S. 18 DCP | OmE | 88 min | S. 8 16 mm | OF | 83 min | S. 12 20.00»2 Magical History Tour Varieté E.A. Dupont D 1925 Am Klavier: Eunice Martins Mit Emil Jannings 35 mm | 105 min | S. 19 21.00»1 Kidlat Tahimik Sinong Lumikha ng Yoyo? Sinong Lumikha ng Moon Buggy? Who Invented the Yo-Yo? Who Invented the Moon Buggy? Kidlat Tahimik Philippinen/BRD 1978/82 16 mm | engl. OF | 94 min | S. 5 15 Di 19.00»1 Kidlat Tahimik Der lachende Stern BRD/Philippinen 1983 Werner Schroeter Blu-ray | OmU | 109 min | S. 10 20.00»2 Magical History Tour *Was tun Pina Bausch und ihre Tänzer in Wuppertal? Klaus Wildenhahn BRD 1982 Beta SP | 120 min | 24.3. | S. 21 21.00»1 Kidlat Tahimik Kidlat Tahimik 16 Mi Do Der parfümierte Alptraum 16 mm | engl. OF | 94 min | S. 4 19.30»2 Magical History Tour *Paris nous appartient Jacques Rivette Frankreich 1959 20.00»1 Kidlat Tahimik 17 Mababangong Bangungot Philippinen/BRD/F 1977 San Domingo Paris gehört uns Hans-Jürgen Syberberg 19.30»2 Magical History Tour Narayama bushiko Keisuke Kinoshita Japan 1958 35 mm | OmU | 125 min | S. 21 BRD 1970 35 mm | 138 min | S. 12 Die Ballade von Narayama 35 mm | OmU | 98 min | 28.3. | S. 22 20.00»1 Kidlat Tahimik Bakit Dilaw Ang Kulay ng Bahaghari Rainbow? Kidlat Tahimik Philippinen 1984/1994 Why Is Yellow the Middle Color of the 16 mm | engl. OF | 175 min | S. 6 19.00»1 Kidlat Tahimik *Signed: Lino Brocka Christian Blackwood USA 1987 16 mm | OmU | 83 min | S. 10 18 20.00»2 Magical History Tour Le dernier métro Die letzte Metro François Truffaut Fr F 1980 19 Mit Catherine Deneuve, Gérard Depardieu 21.00»1 Kidlat Tahimik Maynila Sa Mga Kuko Ng Liwanag Lino Brocka Philippinen 1975 Sa 19.00»1 Kidlat Tahimik Giliw Ko Philippinen 1939 Carlos Vander Tolosa 35 mm | OmU | 131 min | S. 20 Manila in the Claws of Light DCP | OmE | 125 min | S.10 DVD | OmE | 91 min | S. 9 Wiederholung | Veranstaltung mit Gästen | ♛ Nur für Mitglieder. Mitgliedschaft kann an der Kasse erworben werden | Die Längenangaben im Programm beziehen sich auf die reine Filmlänge | * Kopie des Arsenal – Institut für Film und Videokunst | * Kopie der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen 34 märz 16 programm 20 20.00»2 Magical History Tour *Vanya on 42nd Street Louis Malle USA 1994 Mit Wallace Shawn, Julianne Moore 35 mm | OF | 120 min | S. 20 21.00»1 Kidlat Tahimik *A Portrait of the Artist as Filipino Lamberto Avellana Philippinen 1965 DCP | engl. OF | 110 min | S. 9 16.30»1 Klassiker nicht nur für Kinder Modern Times Moderne Zeiten So Charles Chaplin USA 1936 Restaurierte Fassung 35 mm | OmU | 87 min | 27.3. | S. 29 19.00»2 Magical History Tour *La ronde Der Reigen Max Ophüls Mit Anton Walbrook, Simone Signoret, Gérard Philipe 20.00»1 Kidlat Tahimik Kidlat Tahimik 21 Mo Frankreich 1950 35 mm | OmU | 110 min | S. 21 *Balikbayan #1 – Memories of Overdevelopment Redux III Philippinen 2015 DCP | OmU | 150 min | S. 4 19.00»2 FilmDokument Frauen-Leben Gabriele Voss, Christa Donner Hinter den Fenstern Petra Tschörtner DDR 1983 Einführung: Britta Hartmann BRD 1980 DVD | 45 min Digi Beta | 42 min S. 27 20.00»1 Buchpräsentation „Ortsbestimmungen. Das Dokumentarische zwischen Kino und Kunst“ Self Made Gillian Wearing GB 2010 Digi Beta | OF | 85 min Mit einer Einführung der Herausgeberinnen Eva Hohenberger und Katrin Mundt S. 27 22 Di 19.30»1 Monica Vitti L’avventura Michelangelo Antonioni Mit Monica Vitti, Gabriele Ferzetti, Lea Massari 20.00»2 Magical History Tour *Mueda: Memoria e massacre Ruy Guerra Mosambik 1979 Italien/Frankreich 1960 35 mm | OmE | 143 min | 28.3. | S. 14 Mueda: Erinnerung und Massaker 35 mm | OmU | 75 min | 30.3. | S. 22 19.30»2 Magical History Tour L’Esquive Abdellatif Kechiche F 2003 23 20.00»1 Monica Vitti Modesty Blaise Joseph Losey GB 1966 35 mm | OmU | 117 min | S. 19 Mi Mit Monica Vitti, Dirk Bogarde, Terence Stamp 24 Do 35 mm | OF | 119 min | 29.3. | S. 15 19.00»1 Monica Vitti La notte Die Nacht Michelangelo Antonioni Italien/Frankreich 1961 Mit Marcello Mastroianni, Jeanne Moreau, Monica Vitti 35 mm | OmE | 122 min | 31.3. | S. 15 20.00»2 Magical History Tour *Was tun Pina Bausch und ihre Tänzer in Wuppertal? Klaus Wildenhahn BRD 1982 Beta SP | 120 min | S. 21 21.30»1 Monica Vitti Dramma della gelosia Eifersucht auf Italienisch Ettore Scola I/Spanien 1970 Mit Monica Vitti, Marcello Mastroianni, Giancarlo Giannini 35 mm | OmE | 105 min | 27.3. | S. 15 25 Fr 19.00»1 Monica Vitti L’eclisse Liebe 1962 Michelangelo Antonioni Italien/Frankreich 1962 Mit Monica Vitti, Alain Delon 35 mm | OmU | 126 min | 27.3. | S. 16 19.30»2 Vincent Grenier zu Gast Intersection 2015 Watercolor Kanada/USA 2013 Interieur Interiors USA 1978 Les chaises Kanada 2008 Armoire, Prologue & Coda USA/Kanada 2007–2009 Präsentiert von Ute Aurand Mend 1979 You USA 1990/2014 Tabula Rasa Kanada/USA 1993–2004 Time’s Wake USA 1978 Surface Tension #2 USA 1995–2005 Closer Outside 1981 Präsentiert von James Edmonds, Light Movement Digital file | 7 min Digital file | 12 min 16 mm | 15 min Digital file | 9 min Digital file | 6 min 16 mm | 5 min Digital file | 12 min Digital file | 7 min 16 mm | 14 min 16 mm | 4 min 16 mm | 10 min S. 28 programm märz 16 35 26 21.30»1 Monica Vitti La ragazza con la pistola The Girl with the Pistol Mario Monicelli I 1968 Mit Monica Vitti, Carlo Giuffrè, Stanley Baker 35 mm | OmE | 102 min | 30.3. | S. 16 Sa 19.00»1 Monica Vitti Il deserto rosso Die rote Wüste Mit Monica Vitti, Richard Harris, Carlo Chionetti Michelangelo Antonioni I/F 1964 35 mm | OmE | 122 min | 30.3. | S. 17 20.00»2 Magical History Tour To Be or Not to Be Sein oder Nichtsein Ernst Lubitsch USA 1942 Mit Carole Lombard 35 mm | OmU | 93 min | 31.3. | S. 21 21.30»1 Monica Vitti Io so che tu sai che io so Ich weiß, dass du weißt, dass ich weiß Alberto Sordi Italien 1982 Mit Monica Vitti, Alberto Sordi 35 mm | OmE | 113 min | 29.3. | S. 17 27 16.30»1 Klassiker nicht nur für Kinder Modern Times Moderne Zeiten Charles Chaplin USA 1936 Restaurierte Fassung 35 mm | OmU | 87 min | S. 29 19.00»1 Monica Vitti L’eclisse Liebe 1962 Michelangelo Antonioni I/F 1962 Mit Monica Vitti, Alain Delon 35 mm | OmU | 126 min | S. 16 So 20.00»2 Rising Stars, Falling Stars *Taxi zum Klo Präsentiert von Vaginal Davis Frank Ripploh BRD 1980 16 mm | 97 min | S. 29 21.30»1 Monica Vitti Dramma della gelosia Eifersucht auf Italienisch Ettore Scola I/Spanien 1970 Mit Monica Vitti, Marcello Mastroianni, Giancarlo Giannini 35 mm | OmE | 105 min | S. 15 28 Mo 19.30»1 Monica Vitti L’avventura Michelangelo Antonioni Mit Monica Vitti, Gabriele Ferzetti, Lea Massari 20.00»2 Magical History Tour Narayama bushiko Keisuke Kinoshita Japan 1958 29 Di Italien/Frankreich 1960 35 mm | OmE | 143 min | S. 14 Die Ballade von Narayama 35 mm | OmU | 98 min | S. 22 19.00»2 Filmspotting *The Wild Blue Yonder Werner Herzog D/GB/F 2005 35 mm | engl. OF | 80 min Einführung: Kristina Jaspers, Gespräch im Anschluss: Klara Hobza und Rüdiger Zill S. 28 19.00»1 Monica Vitti Io so che tu sai che io so Ich weiß, dass du weißt, dass ich weiß Alberto Sordi Italien 1982 Mit Monica Vitti, Alberto Sordi 35 mm | OmE | 113 min | S. 17 21.15»1 Monica Vitti Modesty Blaise Joseph Losey Mit Monica Vitti, Dirk Bogarde, Terence Stamp GB 1966 30 Michelangelo Antonioni I/F 1964 35 mm | OmE | 122 min | S. 17 Mi 19.00»1 Monica Vitti Il deserto rosso Die rote Wüste Mit Monica Vitti, Richard Harris, Carlo Chionetti 20.00»2 Magical History Tour *Mueda: Memoria e massacre Massaker Ruy Guerra Mosambik 1979 35 mm | OF | 119 min | S. 15 Mueda: Erinnerung und 35 mm | OmU | 75 min | S. 22 21.15»1 Monica Vitti La ragazza con la pistola The Girl with the Pistol Mario Monicelli I 1968 Mit Monica Vitti, Carlo Giuffrè, Stanley Baker 35 mm | OmE | 102 min | S. 16 31 Do 19.30»1 Monica Vitti La notte Die Nacht Michelangelo Antonioni I/F 1961 Mit Marcello Mastroianni, Jeanne Moreau, Monica Vitti, Bernhard Wicki Einführung: Uta Felten 35 mm | OmE | 122 min | S. 15 20.00»2 Magical History Tour To Be or Not to Be Sein oder Nichtsein Ernst Lubitsch USA 1942 Mit Carole Lombard 35 mm | OmU | 93 min | S. 21 »1 arsenal 1 | »2 arsenal 2 | OF Originalfassung | DF Deutsche Fassung | OmU Original mit deutschen Unter titeln | OmE Original mit engl. Untertiteln | OmF Original mit französischen Untertiteln | Zwt. Zwischentitel Wiederholung | Veranstaltung mit Gästen | ♛ Nur für Mitglieder. Mitgliedschaft kann an der Kasse erworben werden | Die Längenangaben im Programm beziehen sich auf die reine Filmlänge | * Kopie des Arsenal – Institut für Film und Videokunst | * Kopie der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen 36 märz 16 heinz emigholz Die Basis des Make-Up (Nr. 266) Das Fischungeheuer aus dem Park von Bomarzo mit einem positiven wie negativen Teppichmuster in seinem aufgerissenen Maul. Der dazugehörige Teppich hing einmal im Victoria and Albert Museum in London. Ich habe ihn dort so oft wie möglich aufgesucht. Sieben Lachse springen auf dem Weg zu ihren Laichgründen einen Flußlauf hinauf, als Osmoregulierer aus dem Salzwasser ins Süßwasser. Eine Barackenwand mit dreiteiligem Fenster und halb heruntergelassenen Sichtblenden bildet hier das aktuelle Tor zur Hölle, das sich nicht verdrängen läßt. Ein Trupp islamistischer Schwarzer Witwen bei ihren Schießübungen im Niemandsland. Menschen töten ist wie Vögel abschießen. Das gilt für alle Beteiligten. Eine gefräßige Natur, versteinerte Menschen, Visionen im Bauch von Ungeheuern. Im Auge des Monstrums spiegelt sich eine schnell dahinziehende Wolke, die von hinten von der Sonne beschienen wird. Es ist noch früh am Morgen, und die Atome sammeln sich nur langsam zu dem Entschluß, noch einmal aufzustehen, um durch das Tor zu schreiten. Mehr unter www.pym.de. The fish monster from the Gardens of Bomarzo with a carpet pattern and its negative inversion within its open mouth. The matching carpet used to hang in the Victoria and Albert Museum in London, where I would go and see it as often as possible. Six salmon spring from a roaring river on their way to the spawning ground upstream, osmoregulation to manage the shift from seawater to freshwater. A shed wall with a three-part window whose blinds are half-drawn forms the current door to hell, there’s no suppressing it. A troop of Islamic Black Widows practice their target in no man’s land. Killing people is like shooting birds, which applies to all involved. The voracity of nature, people turned to stone, visions in the belly of monsters. Within the eye of the beast, the reflection of a passing cloud can be made out, with the sun’s rays shining behind it. It’s still early in the morning and the atoms are only slowly assembling to decide to get up early once again in order to pass through the door. More at www.pym.de. arsenal freundeskreis märz 16 37 arsenal freundeskreis – Sind Sie dabei? Helfen Sie uns durch eine Mitgliedschaft im Freundeskreis, das Angebot des Arsenal – Institut für Film und Videokunst aufrecht zu erhalten und ständig weiterzuentwickeln! Für Mitglieder und Premium-Mitglieder im arsenal freundeskreis haben wir attraktive Angebote. Studierende und FilmemacherInnen im arsenal freundeskreis erhalten Specials. Mitglied im arsenal freundeskreis: Jahresbeitrag 100 € ■ Welcomepackage (zwei Kinogutscheine) ■ Ermäßigter Eintrittspreis zu allen Vorführungen (5 €) ■ Freier Eintritt mit einer Begleitperson zu ausgewählten Veranstaltungen der Reihe „Magical History Tour“ nach Einladung ■ Freier Eintritt in Wiederholungsvorführungen des Forums der Berlinale ■ Möglichkeit des Erwerbs vergünstigter Sammelkarten ■ Zusendung des Monatsprogramms und des Newsletters ■ Einladung zu Eröffnungsveranstaltungen und Sonderveranstaltungen ■ 20 % Ermäßigung auf ausgewählte Publikationen und Merchandisingprodukte ■ Sonderkonditionen für die Kinovermietung StudentIn im arsenal freundeskreis: Jahresbeitrag 50 € ■ Alle genannten Vergünstigungen für Mitglieder im arsenal freundeskreis sowie ■ Sonderpreis beim Eintritt zu Vorführungen der Reihe „Magical History Tour“ (3 €) ■ 2 Stunden freier Zugang zur Materialsichtung am Schneidetisch Premium-Mitglied im arsenal freundeskreis: Jahresbeitrag 250 € ■ Alle genannten Vergünstigungen für Mitglieder im arsenal freundeskreis sowie ■ Privatpersonen: Freier Eintritt zu Vorführungen der Reihe „Magical History Tour“ und Freikarten für Sie und Ihre Begleitung bei repräsentativen Einzelveranstaltungen ■ Institutionen: Freikartenkontingent für die MitarbeiterInnen ■ Nennung auf der Website des Arsenal unter www.arsenal-berlin.de FilmemacherIn im arsenal freundeskreis: Jahresbeitrag 100 € ■ Alle genannten Vergünstigungen für Mitglieder im arsenal freundeskreis sowie ■ 1 Testscreening frei und 2 Testscreenings zu 50 % des üblichen Mietpreises im Kino 1 oder 2 ■ 5 Stunden freier Zugang zur Materialsichtung am Schneidetisch Anmeldung bitte mit dem Anmeldeformular auf www.arsenal-berlin.de oder an der Kasse. Support our work and purchase a membership! We have attractive offers for members and premium members in the arsenal freundeskreis. Students and filmmakers in the arsenal freundeskreis receive specials. Further information as well as details on the various ways of joining can be found at www.arsenal-berlin.de, mail@ arsenal-berlin.de or at the box office. 38 märz 16 anzeigen NEU AUF DVD Erhältlich im Handel, an der Arsenal-Kinokasse oder unter www.filmgalerie 451.de christoph holzki satzinform grafikdesign typografie druckvorstufe portfolio www.satzinform.de bücher zum thema druck & farbmanagement www.handinhandbuch.de fon (030) 618 49 80 [email protected] Impressum Po t s d am er Plat z arsenal er Straße e traß Pro me n ade Medienpartner: Abgeordnetenhaus er S Niederkirchne rstraße Martin-Gropius-Bau Kö t h en . G.-T ergit - ellin str Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V. im Filmhaus am Potsdamer Platz Sch aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages e n an m se re Link stra ße tr. rS me a tsd Po St L.-Beck-Str. Eichhornstr. te Al V.-Fry-Str. Potsdam gstr aße r. rk Pa an-S t Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V. wird gefördert durch: e Voßstraß Am Philharmonie aße n-Str Gurio Ben- Be lle vue str aß e h ar ou n str. ße impressum märz 16 39 Das Arsenal im Internet: www.arsenal-berlin.de | Reic hpie [email protected] | E intrittspreise: Gäste: 7,50 € tsc hu fer | Mitglieder: 5 € | Kinder: 3 € | Berlin-Pass: 3 € | MitSchö Bern neb burg ergliedsbeitrag er S für sechs M onate: 12 € | Mitgliedsbeitrag ge t r aß rU e Partner er für fsechs Monate ermäßigt: 9 € | Sammelkarte für A ska nische r P l a t z am neuen Archiv-Standort: Mitglieder (6 Vorstellungen): 24 € | FördermitgliedMend e l ssohn-B a rt hol dy-Pa rk schaft: 100 € | Die Mitgliedschaft kann an der Abendkasse erworben werden und beinhaltet den Pro grammversand. Die Kasse öffnet 30 Minuten vor Beginn der ersten Vorführung | V orbestellungen A nha l t eper r B aMail hnhof c an: [email protected] (Mo–Fr bis 17 Uhr) oder telefonisch unter (030) 269 55-100 | Verkehrsver bindungen: U-Bahn / S-Bahn Potsdamer Platz, Bus M41, M48, M85, 200, 347 | Bankverbindung: Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE07 1002 0500 0003 3443 00, BIC: BFSWDE33BER | Anzeigen im Programmheft: marketing@arsenal-berlin.de Texte: Ute Aurand (ua), Tilman Baumgärtel (tb), Milena Gregor (mg), Anke Hahn (ah), Tobias Hering (th), Eva Hohenberger (eh), Annette Lingg (al), Eunice Martins (eu), Katrin Mundt (km), Angelika Ramlow (ara), Johannes Roschlau (jr), Stefanie Schulte Strathaus (stss), Fabian Tietke (ft) Dank an unsere Partner und Unterstützer: gefördert durch: Konzept, Layout, Repro: www.satzinform.de | Papier: Profisilk 135 g / m2 | Druck: Oktoberdruck, Berlin 40 märz 16 impressum DER PARFÜMIERTE ALPTRAUM (Kidlat Tahimik, RP/F/BRD 1977 | 1. & 15.3.) arsenal institut für film und videokunst e.V. Potsdamer Straße 2 | 10785 Berlin | www.arsenal-berlin.de | Tel. (030) 269 55-100
© Copyright 2024 ExpyDoc