Mehr Wohlbefinden trotz schwerwiegender Krankheit Psychologen

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM160229_Demenz_Probanden.pdf
Mehr Wohlbefinden trotz schwerwiegender Krankheit
Psychologen starten Gruppenangebot für Patienten mit beginnender
Demenz
Für die meisten Betroffenen ist die Diagnose Demenz erst einmal ein Schock. Denn die Krankheit,
an der deutschlandweit etwa 1,5 Millionen Menschen leiden, ist nicht heilbar. Trauer, Angst und
nicht selten depressive Symptome können die Folge sein. "Manche Patienten verleugnen die
Erkrankung, ziehen sich zurück oder geraten in eine persönliche Krise", berichtet Prof. Dr. Gabriele
Wilz von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. "Anderen gelingt es mit der Zeit, hilfreiche
Strategien im Umgang mit der Erkrankung zu entwickeln", so die Psychologin und
Psychotherapeutin über ihre Erfahrungen.
Patienten mit Demenz im Frühstadium den Umgang mit ihrer Erkrankung zu erleichtern, das ist das
Ziel eines neuen Behandlungsangebots, das die Arbeitsgruppe von Prof. Wilz im März startet und
zu dem sich Interessierte ab sofort anmelden können. Das 12-wöchige Gruppenangebot für vier bis
acht Teilnehmer umfasst ein wöchentliches Treffen von 90 Minuten. Die Gruppenangebote finden
in Erfurt und in Jena statt.
Therapeutische Wirkung von Musik nutzen
"Mit diesem Angebot wollen wir das Wohlbefinden der Patienten fördern und die Akzeptanz der
Erkrankung sowie die Bewältigung von Alltagsproblemen erleichtern, die im Zusammenhang mit
der Demenzerkrankung auftreten", erläutert Prof. Wilz. Die Inhaberin des Lehrstuhls für
Klinisch-psychologische Intervention hat sich bislang in verschiedenen, vom Bundesministerium für
Gesundheit geförderten Projekten, um Unterstützungsangebote für Angehörige von
Demenzpatienten gekümmert. Mit dem neuen Behandlungsangebot nehmen sie und ihre
Kolleginnen und Kollegen nun die Patienten selbst in den Blick: "Wir wollen unter anderem die
therapeutische Wirkung von Musik nutzen", kündigt die Psychologin an.
Da das Gruppenangebot wissenschaftlich untersucht werden soll, wird ein Teil der
Studienteilnehmer nach dem Zufallsprinzip einer zweiten Gruppe zugeordnet, die erst nach einer
Wartezeit von ca. drei Monaten behandelt wird. Zudem werden alle Studienteilnehmer sowie
jeweils ein Angehöriger vor Beginn und nach Ende des Therapieangebots befragt.
Angebote in Jena und Erfurt
Interessenten für eine Teilnahme an dem neuen Behandlungsangebot in Jena wenden sich an die
Ambulanz für Forschung und Lehre des Instituts für Psychologie der Uni Jena. Die telefonischen
Sprechzeiten (03641 / 945954) sind dienstags von 14 bis 15 Uhr und donnerstags von 12 bis 13
Uhr. Zu allen anderen Zeiten ist ein Anrufbeantworter geschaltet.
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Interessenten in Erfurt wenden sich an die Praxisgemeinschaft für Psychotherapie von Denise
Schinköthe und Linda Müller. Die telefonischen Sprechzeiten (036204 / 790803) sind montags bis
donnerstags 12.45 Uhr bis 13.15 Uhr. Zu allen anderen Zeiten ist ein Anrufbeantworter geschaltet.
Kontakt:
Dr. Anne Katrin Risch
Ambulanz für Forschung und Lehre
Institut für Psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Am Johannisfriedhof 3, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945954
E-Mail: [email protected]
Denise Schinköthe
Praxisgemeinschaft für Psychotherapie
Haselnussallee 5, 99095 Erfurt-Stotternheim
Tel.: 036204 / 790803
E-Mail: [email protected]
Meldung vom: 29.02.2016 09:28 Uhr
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