Jahresbericht 2014 2015 Würzburg Herausgeber: Blindeninstitutsstiftung Stiftung des öffentlichen Rechts Ohmstraße 7 97076 Würzburg Telefon 09 31 / 20 92-0 Telefax 09 31 / 20 92-251 E-Mail: [email protected] Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband Spendenkonto: Sparkasse Mainfranken Würzburg IBAN DE85 7905 0000 0000 0216 00 BIC BYLADEM1SWU Kto-Nr. 21 600 BLZ 790 500 00 Redaktion: Sabine Tracht Verantwortlich sind die jeweiligen Institutsleiter Herstellung und Druck: bonitasprint gmbh, Würzburg Titelfoto: Thomas Bösch www.blindeninstitut.de Romanstraße 12 80639 München Telefon 0 89 / 16 78 12-0 Telefax 0 89 / 16 78 12-119 E-Mail: [email protected] An der Brunnstube 31 93051 Regensburg Telefon 09 41 / 29 84-0 Telefax 09 41 / 29 84-199 E-Mail: [email protected] Dachsbergweg 1 90607 Rückersdorf (bei Nürnberg) Telefon 09 11 / 95 77-0 Telefax 09 11 / 95 77-111 E-Mail: [email protected] Notstraße 11 98574 Schmalkalden Telefon 0 36 83 / 6 43-0 Telefax 0 36 83 / 6 43-13 E-Mail: [email protected] Dammsfeldstraße 14 63820 Elsenfeld Telefon 0 60 22 / 50 95 50 Telefax 0 60 22 / 50 95 51 E-Mail: [email protected] Goethestraße 1 95326 Kulmbach Telefon 0 92 21/ 92 47-01 Telefax 0 92 21/ 92 47-02 E-Mail: [email protected] Jahresbericht 2014/2015 des Blindeninstituts Würzburg Vorwort „Jeder Mensch ist einzigartig und hat ein Recht auf Selbstbestimmung, Teilhabe, Respekt, Würde, Heimat und Bildung.“ Liebe Leserin, lieber Leser, dieser Satz steht unserem Leitbild programmatisch voran und fasst die zentralen Anliegen des Engagements der Blindeninstitutsstiftung zusammen. Nach 15 Jahren haben wir unser bisheriges Leitbild in einem dialogischen Prozess überarbeitet und sind damit dem Anspruch gerecht geworden, den wir uns im Jahr 2000 gestellt haben: Damals haben wir formuliert, dass „dieses Leitbild immer wieder aus der Perspektive der Menschen mit Behinderung und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reflektiert und auch weiterentwickelt werden muss“. 2 Die inhaltlichen Veränderungen sind vor allem durch die 2009 von der Bundesrepublik Deutschland unterzeichnete UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung inspiriert und unserer Auseinandersetzung mit der Konvention geschuldet. Die Blindeninstitutsstiftung nimmt diese Konvention sehr ernst. Sie markiert für uns nicht nur einen Meilenstein, sondern ist Ausdruck eines weltweiten Paradigmenwechsels im Zusammenleben von uns Menschen – egal ob sichtbar behindert oder nicht. Sie ist geprägt von der Vision und dem Anspruch einer inklusiven, vielfältigen Gesellschaft, in der Anderssein nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung begriffen wird und wo jede und jeder selbstverständlich dazugehört und willkommen ist, so wie er oder sie in der jeweiligen Einzigartigkeit eben ist. Dabei atmet die Konvention einen Geist, den wir schon in den Gründungswurzeln der Blindeninstitutsstiftung wiederfinden. Unser Gründer Moritz Graf zu Bentheim-Tecklenburg-Rheda war beseelt von einer humanistischen, von großem Respekt vor dem einzelnen Menschen geprägten Weltanschauung. So sind wir überzeugt, dass er seine Grundanliegen in dieser Menschenrechtskonvention zeitgemäß übersetzt wiederfinden und sich ihr von seiner Werteorientierung sehr verpflichtet fühlen würde. So heißt es in unserem Leitbild: Toleranz gegenüber unterschiedlichen weltanschaulichen, politischen und privaten Lebenseinstellungen ist Wesensmerkmal der Blindeninstitutsstiftung. Die gelebte Vielfalt macht die Blindeninstitutsstiftung aus. Wie vielfältig wir im Jahr 2015 allein von unseren Herkunftsländern her sind, wurde uns deutlich im Zusammenhang mit unserer Teilnahme an der Demonstration gegen Fremdenfeindlichkeit „Würzburg ist bunt“. Die mehr als 4000 Menschen, die in der Stiftung arbeiten bzw. durch die Stiftung unterstützt und begleitet werden, kommen aus 59 verschiedenen Nationen. Wir sind wirklich bunt und stolz auf unsere Vielfalt! In diesem Zusammenhang war es für uns ein wichtiger Beitrag zu einer gesamtgesellschaftlichen Willkommenskultur, unser bisheriges Freizeithaus in Fladungen als eine gute Unterkunft für Flüchtlinge auf Dauer zur Verfügung zu stellen. Die UN-Konvention schärft unseren Blick und unsere Achtsamkeit für zwei weitere zentrale Aspekte menschlichen Lebens, die in unserem neuen Leitbild und damit für unsere Arbeit eine deutlichere Aufmerksamkeit erhalten: Das Thema Selbstbestimmung und Teilhabe in allen Lebensbereichen. So heißt es zum Beispiel: Unser Ziel ist es, Menschen in ihrem Bestreben nach Eigenverantwortlichkeit und Selbstbestimmung zu stärken. Unsere Strukturen ermöglichen den Menschen selbstbestimmte Entscheidungen. Wir begleiten Menschen mit Behinderung bei ihrer Zukunftsplanung und unterstützen sie bei der konkreten Unterstützung ihrer Ziele. Wir ermutigen und befähigen Kinder, Jugendliche und Erwachsene in der Öffentlichkeit für sich selbst zu sprechen. Wir setzen uns ein für die Rechte aller Menschen mit Behinderung auf lebenslange Bildung und Teilhabe an unterschiedli unterschiedlichen Lebens-, Lern- und Arbeitsorten. Gemeinsame Sprache ist der Schlüssel für Selbstbestimmung und Teilhabe. Um den letzte letzten Punkt gleich auch in der Realität umzus umzusetzen, gibt es unser neues Leitbild jetzt in zwei Versionen. Die Übersetzung in Leichte Sprache soll von Anfang an mehr Teilhabe für alle Menschen ermöglichen. D Dabei machen wir die erstaunliche Erfahru dass Leichte Sprache manche Inhalte rung, deu deutlicher auf den Punkt bringt. 3 „Menschen sind das Wichtigste. Wir sagen: Jeder Mensch ist einzigartig. Das heißt: Jeder Mensch ist anders. Und jeder Mensch ist besonders. Jeder Mensch hat ein Recht auf Selbst·bestimmung. Das heißt: Jeder Mensch soll selbst entscheiden: UÊ-ÊV ÌiÊV ÊiLi° UÊ>ÃÊV ÌiÊV Ê>V i° UÊ1`Ê`>ÃÊV ÌiÊV Ênicht machen.“ Danke, dass Sie uns auf diesem Weg begleiten und unterstützen! 4 Johannes Spielmann Vorstand Dr. Marco Bambach Vorstand Schriftsatz nach den Regeln der Leichten Sprache Bevor wir deshalb mit einem Auszug aus der Übersetzung in die Leichte Sprache enden, sagen wir Ihnen Danke, dass Sie auf unterschiedlichste Weise dazu beitragen, dass Menschen in der Blindeninstitutsstiftung das Wichtigste sind. Blindenobsorgeverein 1853 e.V. Jahren nach 1973 wurden von der Blindeninstitutsstiftung Standorte in München, Rückersdorf b. Nürnberg, Regensburg und Schmalkalden/Thüringen gegründet und auch vom Blindenobsorgeverein 1853 e. V. mit Zuschüssen unterstützt. Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde des Blindenobsorgevereins 1853 e.V., das Jahr 2015 war für den Blindenobsorgeverein 1853 e. V. wieder sehr erfolgreich. Auch in diesem Jahr haben wir unsere Mitgliederzahl in etwa halten können und besonders haben wir uns darüber gefreut, dass Sie „Ihrem“ Blindenobsorgeverein 1853 e. V. weiterhin die Treue gehalten haben und unterstützen. Am 19. April 1853 gründete Moritz Graf zu BentheimTecklenburg-Rheda den Verein „zum Zwecke der Errichtung eines Kreisblindeninstituts“ für Unterfranken. Das Institut wurde bereits am 4. Dezember 1853 eröffnet. Auf Antrag des Vereins wurde es ab dem 1. Oktober 1858 unter die unmittelbare Aufsicht und Leitung der Regierung von Unterfranken gestellt. Seitdem ist die gleichzeitig errichtete und mit dem gesamten Vereinsvermögen ausgestattete Blindeninstitutsstiftung Rechtsträgerin in den Einrichtungen des Blindeninstituts. Mit der Übergabe des Vereinsvermögens konnte somit die Blindeninstitutsstiftung ihre Arbeit beginnen. Der Blindenobsorgeverein trug weiterhin mit finanziellen Unterstützungen zur Fortentwicklung der Blindeninstitutsstiftung bei. In den Dank Ihrer Spende, liebe Mitglieder des Blindenobsorgevereins 1853 e. V., war es uns auch im Jahr 2015 möglich, durch ansehnliche Zuschüsse für einzelne Projekte der Blindeninstitute und der Werkstatt für Sehgeschädigte, zu helfen. Vorrangige Aufgabe des Vereins ist die finanzielle Förderung der Blindeninstitutsstiftung, aber darüber hinaus soll der Verein auch hilfsbedürftige Einzelpersonen, die blind oder sehbehindert sind, unterstützen. Dies ist auch im Jahre 2015 geschehen. Vor einiger Zeit wurde eine Satzungsänderung beschlossen, die zulässt, dass auch in den einzelnen Blindeninstituten (Elsenfeld, Rückersdorf bei Nürnberg, Schmalkalden, München und Regensburg) die Gründung eines Ortsvereins unter dem Dach des Blindenobsorgevereins möglich ist. Damit können sich die Mitglieder des Vereins und die Eltern der in den Schulen und Wohnangeboten betreuten Kinder noch stärker mit dem Blindenobsorgeverein identifizieren. Der Blindenobsorgeverein freut sich über jede Spende, die auf das Konto bei der Sparkasse Mainfranken, IBAN: DE03 7905 0000 0000 2206 65; BIC: BYLADEM1SWU überwiesen wird. Die Spenden der Mitglieder helfen ganz konkret blinden oder sehbehinderten Menschen. Bitte helfen Sie uns auch in Zukunft! 5 Blindenobsorgeverein 1853 e.V. Förderverein der Blindeninstitutsstiftung Einladung zur Jahresmitgliederversammlung Die Mitgliederversammlung des Blindenobsorgevereins 1853 – Förderverein der Blindeninstitutsstiftung e. V. findet statt Donnerstag, 25. Februar 2016 um 17.00 Uhr in der Blindeninstitutsstiftung Ohmstraße 7, 97076 Würzburg Konferenzraum - Haus 12. Ich darf mich auch bei allen Mitgliedern, Freunden, Gönnern und Spendern im Namen der von uns unterstützten Personen recht herzlich bedanken. „Werben“ Sie bitte in Ihrem Bekanntenkreis für unsere soziale Gemeinschaft und weisen Sie auch auf die Möglichkeit der Mitgliedschaft in unserem Blindenobsorgeverein hin. Auskünfte über den Blindenobsorgeverein und Unterstützungsmöglichkeiten gibt gerne der 1. Vorsitzende Willi Dürrnagel, Egloffsteinstraße 2 a, 97072 Würzburg, Telefon 0931/8 29 20 oder Frau Brigitte Hummel, Blindeninstitutsstiftung, Ohmstraße 7, 97076 Würzburg, Telefon 0931/20 92-161 ([email protected]). Tagesordnung Rechenschaftsbericht 2014 Bericht des Kassenverwalters 2014 Bericht des Rechnungsprüfers 2014 Entlastung des Kassenverwalters Entlastung des Vorstandes Verschiedenes 6 Würzburg, im November 2015 Brigitte Hummel Schriftführerin Ihr Willi Dürrnagel, 1. Vorsitzender Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Würzburg Mainfranken e.V. Mittlerer Greinbergweg 2 Fahrdienst 25077 11 Wir machen Sie mobil 97076 Würzburg Fahrten für Menschen mit Be0931/25077 0 Pflegedienst 25077 32 Die Alternative zum Pflegeheim Wir helfen Ihnen jetzt, eigenständig und selbstbestimmt in Ihrer gewohnten Umgebung zu leben, auch wenn Sie Pflege benötigen. hinderung in Würzburg und Umgebung mit speziell ausgestatteten Fahrzeugen. Individuelle Fahrten aller Art. Regelmäßige Fahrten zur Schule oder zur Arbeit. Schulbegleitung 25077 33 Wir unterstützen Eltern Begleitung von Kindern mit körperlicher oder geistiger Behinderung an Regel- und Förderschulen im Schulalltag. Treffpunkt Ehrenamt 25077 72 Freiwilligen-Agentur Würzburg Ehrenamt Freiwilligenarbeit Bürgerengagement Offene Behindertenarbeit Individuelle Assistenz 25077 31 Für Menschen mit Körperbehinderungen Unser Angebot für Menschen, die wegen schwerer körperlicher Behinderung auf dauerhafte Hilfestellung in ihrer Umgebung angewiesen sind. 25077 77 Freizeit und Begegnung ohne Barrieren für Menschen mit und ohne Behinderung Tagesausflüge Mehrtagesfahrten Stammtische Kinoabende Informationsveranstaltungen zu aktuellen Themen Erste Hilfe 25077 57 Ersthelferausbildung Ersthelferfortbildung Sanitätsdienste Rettungshundezug 7 Jubilare Die Blindeninstitutsstiftung dankt folgenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich über viele Jahre in der Arbeit mit den Betreuten engagiert haben: 10 Jahre Martin Adam Georg Ruhsert Franziska Beck Michael Blaßdörfer Christian Fischer Claudia Herrbach Verena Hiller Simon Hügelschäfer Katharina Meißner Tim Orlopp Alena Schwab Susanne Kleinschnitz 8 Katja Schmitt Angelika Beck Anna Dausacker Martina Popp Ramona Unrath Katharina David Larisa Androsov Martina Eckert Gabriele Fuchs Thomas Aurich Peter Katzenberger 20 Jahre Ilona Wagner Martina Franzesko Andreas Köppl Daniela Kottusch Ulrich Listl Grit Lodig Andrea Otto Brigitte Rätscher Martin Rössler Achim Schmidt Bettina Schneider Christine Sperber Jürgen Ullrich Bettina Maienschein Jochen Kitz Monika Buchert Sigrid Fuchs Silvia Muhr Karin Münzer 25 Jahre Reinhold Mahler Anja Scharbach Kirsten Zipf Anita Fuchs Chrysanthine Kaufmann Heike Kutzer Brigitte Mayer Waltraud Pfrenzinger Sigrid Philipp Ingrid Suppe Andrea Dietmeyer Isolde Kreß Janina Borek Heike Schnabel Veronika Spitzentränker Maria Winter Sabine Petschner Susanne Walther Ernst Albert-Dittmann Renate Thomas Ulrike Geyer Beate Eichenauer Michael Langhirt Edith Ziemba Irene Gorke Elisabeth Hopfauf Thomas Wengel Monika Heubl-Haaf Juergen Enzinger Walter Pfülb Andrea Deingruber Waltraud Dömling Angela Schroers 30 Jahre 35 Jahre Rudolf Glaser Victor Spannagel Susanne Totzer Peter Schuhmann Hans-Peter Rochelt Johanna Knaup Birgit vom Busch Birgit Vorndran Hermann Belgart Bertram Berninger Monika Schneider Ursula van Hall-Mohr Ursula Wickendick Margot Philipp Thomas Bösch Helmut Haaf Christa Schwamm Rainer Uschwa Dietlind Schieberl 40 Jahre Gabriele Gaida Aldia Fries Isolde Rempe Herta Görcke 45 Jahre Renate Fuchs 9 Verabschiedung langjähriger Mitarbeiter In einer Feierstunde verabschiedeten wir zwanzig langjährige und verdiente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und möchten auf diesem Wege nochmals unseren allerherzlichsten Dank sagen für Ihre Treue und Ihr Engagement: 10 Frau Elvira Karl 01.12.1992 – 31.07.2015 Frau Rosalinde Pfeiffer 01.01.1983 – 31.01.2015 Herr Klaus Keupp 20.10.1981 – 31.11.2014 Frau Isolde Rempe 09.09.1974 – 31.08.2014 Frau Anita Bauer 01.09.1986 – 31.10.2014 Frau Gertraud Erdmann 01.01.1992 – 31.12.2014 Frau Sylvia Kopatzki 08.01.1996 – 30.11.2014 Frau Carolin Reuter-Hock 01.09.1983 – 31.08.2014 Frau Elfriede Blank 01.09.1994 – 30.06.2015 Herr Rudolf Glaser 15.05.1984 – 28 02.2015 Frau Regina Kostolnik 01.02.1986 – 30.11.2014 Frau Silvia Then-Prause 06.09.1976 – 30.04.2015 Frau Dr. Alice Dengel 15.01.1995 – 31.12.2014 Herr Klaus Hammer 01.09.1979 – 30.09.2014 Frau Renate Kuke 01.07.1991 – 31.08.2014 Frau Renate Thomas 01.10.1989 – 31.01.2015 Frau Christa Donner 01.09.88 – 31.07.2015 Herr Michael Hartlieb 01.09.1976 – 31.07.2015 Frau Brigitte Mayer 01.07.1989 – 31.12.2014 Frau Wilma Wiemer 01.09.1993 – 31.08.2014 Tag der Stiftungen: Wo arbeiten etwas Besonderes ist praxisnah konnten die Besucher mit den StiftungsMitarbeitern diskutieren, die ihre Berufsgruppen präsentierten. Auszubildende gaben direkt Einblick in ihr Arbeitsfeld und beantworteten Fragen rund um Theorie und Praxis. „Die Stiftung als besonderer Arbeitgeber“ unter diesem Motto stand der Tag der Stiftungen am 1. Oktober 2014. Zusammen mit den Würzburger Stiftungen Juliusspital, Bürgerspital zum Hl. Geist und SOS Familie stellte die Blindeninstitutsstiftung die Vielzahl an verschiedenen Berufen vor, in denen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Gemeinwohl engagieren. Ob Erzieher, Familien- oder Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger, Therapeut, Techniker, Kfz-Mechaniker, Winzer, Schreiner, Koch oder Forstwirt – alle arbeiten in ihrer Tätigkeit dafür, den jeweiligen Stiftungszweck zu erfüllen. Mit dem Informationstag im Geriatriezentrum des Bürgerspitals sprachen die vier Würzburger Stiftungen Schulabgänger, Lehrstellensuchende, aber auch bereits im Beruf stehende Fachkräfte an, die sich für ein neues Arbeitsumfeld interessierten oder Möglichkeiten der Weiterentwicklung suchten. Direkt und Um 16 Uhr moderierte Eberhard Schellenberger vom Bayerischen Rundfunk eine Talkrunde zum Thema „Der besondere Arbeitsplatz“. Mitarbeiter der Stiftungen stellten ihre Aufgabengebiete vor und erzählten, was das Arbeiten gerade in einer Stiftung für sie so besonders macht. Für die Blindeninstitutsstiftung standen Peer Baron und Reinhold Maler Rede und Antwort. Umrahmt wurde die Talkrunde von musikalischen Beiträgen von Stiftungsmitarbeitern, unter anderem von Sven Wacker und Jeremias Schuler vom Blindeninstitut, die für ihre Songs mit E-Piano, Gitarre und Gesang viel Applaus ernteten. 11 Projekt „Sehen im Alter“ zog Bilanz Mehr Fortbildungen und Mobile Screenings in Senioreneinrichtungen nötig Ein wichtiges Zukunftsthema der Blindeninstitutsstiftung ist das „Sehen im Alter“. Aufgrund der demographischen Entwicklung in Deutschland wächst der Anteil der Seniorinnen und Senioren, deren Sehvermögen im Alter abnimmt. Die häufigsten Ursachen für einen Sehverlust im Alter sind Augenerkrankungen wie Altersbedingte Makuladegeneration (AMD), Grüner Star und Grauer Star. Der sogenannte Graue Star (Katarakt) ist weltweit die häufigste Erblindungsursache. Die einzige Behandlungsmöglichkeit ist eine Operation. 12 Um dieser Entwicklung in ihrer Fachkompetenz rund um das Sehen gerecht zu werden, nimmt die Blindeninstitutsstiftung vor allem die Menschen in Senioreneinrichtungen genauer in den Blick: Mit Fortbildungen, die die Johann Wilhelm Klein-Akademie GmbH in Zusammenarbeit mit der Stiftung anbietet, sollen Fach- und Pflegekräfte in der stationären Altenhilfe für die Belange von älteren Menschen mit Sehverlust sensibilisiert werden. Zum anderen setzt sich die Stif- tung auch auf politischer Ebene dafür ein, dass mobile Erstuntersuchungen der Augen durch Fachärzte in den Senioreneinrichtungen, sogenannte Screenings, eingeführt werden. Auf diese beiden „Säulen der Nachhaltigkeit“, also Fortbildungen und mobile Screenings, verständigten sich deshalb auch Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege, der Universitäts-Augenklinik Würzburg, dem Caritasverband für die Diözese Würzburg e. V., des Aktionsbündnisses „Sehen im Alter“ und der Blindeninstitutsstiftung bei einem Treffen in Würzburg im Juli 2015. Die Notwendigkeit dazu hatte das Modellprojekt „Sehen im Alter“ unter der Leitung von Orthoptistin Sabine Kampmann aufgezeigt. Modellprojekt „Sehen im Alter“ lieferte erstmals verlässliche Zahlen Mit dem Ziel, Erkenntnisse über das Sehvermögen von Bewohnern in Senioreneinrichtungen in Unterfranken zu gewinnen, hatte die Blindeninstitutsstiftung zusammen mit dem Caritasverband für die Diözese Würzburg e. V. im Juni 2012 das Modellprojekt „Sehen im Alter“ initiiert. Rund 600 Seniorinnen und Senioren in 20 Caritas-Einrichtungen nahmen daran teil. Die Ergebnisse der augenoptischen, orthoptischen und augenärztlichen Untersuchungen von 203 Bewohnern wertete die Universitäts-Augenklinik Würzburg in einer Studie aus. Bei der Abschlussveranstaltung des Projektes, das das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege mit 300.000 Euro förderte, zogen die Verantwortlichen am 5. Mai 2015 in Würzburg Bilanz. Die Projektergebnisse wiesen darauf hin, dass 45 Prozent der Bewohner von einer Blindheit oder Sehbehinderung betroffen sind: Fast jeder zehnte Bewohner ist blind (8 Prozent), jeder dritte sehbehindert (37 Prozent). Laut der Studie konnte die Sehleistung bei jedem dritten Bewohner mit einer Sehbehinderung allein durch eine korrekt angepasste Brille deutlich verbessert werden. Mit einer besseren Ausleuchtung konnten 57 Prozent der Bewohner wieder anstrengungsfreier lesen. Obwohl ab dem 50. Lebensjahr ein regelmäßiger Besuch beim Augenarzt empfohlen wird, sagten 45 Prozent der Bewohner in der Studie, dass sie länger als fünf Jahre nicht mehr beim Augenarzt waren. Auch der letzte Termin beim Augenoptiker lag oft lange zurück. Mehr als die Hälfte der Bewohner war vor mehr als fünf Jahren das letzte Mal dort (58 Prozent). Erfolgreicher Projektabschluss in Würzburg (v.l.): Anna-Maria Koob-Matthes und Sabine Kampmann, Blindeninstitutsstiftung; Volker Tesar, BBSB Unterfranken-Würzburg; Domkapitular Clemens Bieber, Caritasverband für die Diözese Würzburg e. V.; Werner Lechtenfeld, DBSV; Prof. Dr. med. Thomas Klink, Dr. med. Luisa Thederan, Susanne Steinmetz, UniversitätsAugenklinik Würzburg; Dr. Marco Bambach, Blindeninstitutsstiftung Leitfaden für Mitarbeiter in der stationären Altenpflege veröffentlicht Um die Erfahrungen aus dem Modellprojekt und die daraus resultierenden Handlungsempfehlungen dauerhaft zu sichern und über die Grenzen Unterfrankens hinauszutragen, entstand der Leitfaden „Sehen im Alter“. Die 60-seitige Broschüre zeigt die Besonderheiten des Sehens im Alter auf, gibt einen Überblick über mögliche Unterstützungsangebote für blinde und sehbehinderte Senioren im Alltag und spricht Empfehlungen aus, wie ihr Wohnumfeld möglichst barrierefrei gestaltet werden kann. Darüber hinaus enthält er zehn Qualitätskriterien, die eine sehgerechte Einrichtung der stationären Altenpflege auszeichnen. „Wir freuen uns, wenn der Leitfaden über Unterfranken hinaus Impulse setzt, die Teilhabe von sehbehinderten und blinden Bewohnern in Senioreneinrichtungen am gesellschaftlichen Leben zu verbessern“, so Dr. Marco Bambach, Vorstand der Blindeninstitutsstiftung. Der Leitfaden steht als PDF-Datei kostenfrei unter www.blindeninstitut.de/sehen-imalter zum Download zur Verfügung. 13 Miteinander füreinander: Mit Musik Grenzen überwinden Musik kann dabei helfen, Barrieren zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zu überwinden und Berührungsängste abzubauen. Das zeigte das erste inklusive Musikfest in Würzburg. Rund 600 Besucher ließen sich am 21. September 2014 im Sportpark Herieden in Heidingsfeld von Bands von Einrichtungen und Initiativen für Menschen mit Behinderung aus Würzburg und Umgebung zum Mitsingen, Mittanzen und zu guter Laune anstecken. rung, die auf der Bühne standen, so unterschiedlich war das Repertoire. Am Nachmittag sorgte Andreas Kümmert im gut gefüllten Festzelt für Gänsehaut, als er unterstützt von einem zweiten Gitarristen mit seiner einfühlsamen Stimme eine Ballade nach der anderen zum Besten gab. „Miteinander füreinander“ war zugleich Motto und Programm des Musikfestes, das vom SV Heidinsfeld in Zusammenarbeit mit der Blindeninstitutsstiftung und den Mainfränkischen Werkstätten veranstaltet wurde. In seinem Grußwort als Schirmherr des Musikfestes betonte Oberbürgermeister Christian Schuchardt, den Auftrag der Gesellschaft, Barrieren abzubauen, um Menschen mit Behinderung die Teilhabe in allen Bereichen des Lebens zu ermöglichen. Die stellvertretende Landrätin Christine Haupt-Kreutzer schloss sich dieser Forderung an und unterstrich die Bedeutung von Vereinen für das Zusammentreffen von Menschen mit und ohne Behinderung. 14 The Braillers, The Human Bridge Band, Mosaik feat. Steffi List, Flic Flac Flop und Synergy – jede der Bands sorgte in ihrem jeweils einstündigen Auftritt auf ihre ganz eigene Weise für gute Stimmung im Festzelt. So unterschiedlich die Menschen mit und ohne Behinde- Peter Katzenberger, Vorstand des SV Heidingsfeld, bedankte sich vor allem bei Julian Viering vom Möbelhaus XXXL Neubert und Prof. Dr. Ulrich Roth von der Stiftung Würth, die durch ihre finanzielle Unterstützung das Musikfest erst ermöglicht hatten. Für einen passenden Rahmen sorgten Info- und Verkaufsstände von Einrichtungen und Initiativen für Menschen mit Behinderung, die trotz des verregneten Wetters gut angenommen wurden. Mit einer Kinderhüpfburg und Kinderschminken war auch für die jüngeren Besucherinnen und Besucher etwas geboten. Glaubt man begeisterten Aussagen der Musikfans, die bis zu den letzten Klängen am Abend vor der Bühne standen, haben der SV Heidingsfeld, die Mainfränkischen Werkstätten und die Blindeninstitutsstiftung ihr Ziel erreicht und mit dem Musikfest „Miteinanander füreinander“ gezeigt: es ist ganz normal, unterschiedlich zu sein. Die Braillers im Bayerischen Landtag Besonderer Auftritt zum Jahresende: Die Band des Blindeninstituts Würzburg „The Braillers“ begleitete die Preisverleihung „JobErfolg“ im Bayerischen Landtag am 3. Dezember 2014 musikalisch. Zusammen mit dem Kinder- und Jugendcircus Blamage e.V. vom Untermain brachten die blinden und sehbehinderten Musiker viel Schwung in den Senatssaal und gratulierten mit einem flotten „Happy Birthday“ zum 10-jährigen Bestehen des Integrationspreises. Unter den rund 250 Gästen waren Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Sozialministerin Emilia Müller und die Behindertenbeauftragte Irmgard Badura. Mit dem Preis „JobErfolg“ werden öffentliche und private Arbeitgeber ausgezeichnet, die besondere Anstrengungen unternehmen, Menschen mit Behinderung in das Arbeitsleben zu integrieren. Zu den diesjährigen Preisträgern zählen die Bereitschaftspolizei Dachau, die CEWE Stiftung und die Stiftung Jugendhaus Burg Feuerstein. Schon zu Beginn der Preisverleihung lockerten die Braillers die Atmosphäre im Senatssaal auf und überbrückten eine kleine Verzögerung im Programm mit Evergreens wie „King of the Road“ und „Mitten vorm Dock Nr. 10“. Unter den Klängen von „Yellow River“ zogen die Kinder und Jugendlichen mit und ohne Behinderung vom Circus Blamage in den Saal ein und faszinierten das Publikum mit tollen Kostümen, waghalsigen Pyramiden und artistischen Einlagen. Foto: Rolf Poss, Bayerischer Landtag „Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber mir fiel es schwer, nicht aufzustehen und mitzutanzen“ lobte Irmgard Badura die Braillers nach dem Rock’n’Roll- 15 Medley, das die Band schon bei der SternstundenGala live im Bayersichen Fernsehen gespielt hatte. Und so dauerte es auch nicht mehr lange, bis sich die Gäste im Saal tatsächlich von ihren Stühlen erhoben und im Takt vom Abschlusslied „Tintarella di luna“ klatschten. Landtagspräsidentin Barbara Stamm ließ es sich anschließend nicht nehmen, sich per Handschlag persönlich bei jedem Musiker für den Auftritt zu bedanken. Wir sind bunt – Klare Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz 16 Mit dem Slogan „1 Stiftung, 4000 Menschen, 59 Nationen“ hat die Blindeninstitutsstiftung am Samstag , 14. März 2015, ein klares Zeichen für Respekt, Solidarität und gegen Fremdenfeindlichkeit gesetzt. Rund 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Bewohner der Blindeninstitute in Würzburg schlossen sich der Demo „Würzburg ist bunt“ an, die mit 5000 Demonstranten vom Bahnhofsvorplatz quer durch die Innenstadt bis zum Domplatz ging. Aufgerufen hatten zu dieser Veranstaltung das „Bündnis Zivilcourage“, bei dem die Blindeninstitutsstiftung Unterstützerin ist, und die DGB-Gewerkschaf- ten, die auch für die Organisation der Veranstaltung Hauptverantwortliche waren. Laufen verbindet – Firmenlauf bei 30 Grad Trotz sengender Hitze startete das „Team Blindi“ mit über 80 Läuferinnen und Läufern auch 2015 wieder beim Würzburger Firmenlauf. Bei Temperaturen um 30 Grad Celsius kamen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Blindeninstituts Würzburg und der Werkstatt für sehbehinderte und blinde Menschen zwar oft erschöpft, aber wohlbehalten ins Ziel im Dallenbergbad. Mit der Top-Zeit von 32:06 lief Johannes Maus als Erster aus dem Team Blindi vor Lorenz Blass (32:23) und Martin Kaupert (34:27) über die Ziellinie. Bei den Damen war Anja Seufert mit tollen 42:42 vor Nicole Englerth (45:54) und Maria Schmitt (46:51) die Schnellste. Der sportliche Aspekt stand beim Firmenlauf wie schon im letzten Jahr allerdings eher im Hintergrund. Was zählte, war das Gemeinschaftsgefühl. So begegneten sich wieder viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum ersten Mal – in Turnschuhen und Laufshirt. Während der Wartezeit bis zum Startschuss – der Start wurde wegen der Hitze um eine halbe Stunde nach hinten verlegt – lernte man sich schnell kennen. Auch nach dem Lauf war Zeit für ein geselliges und entspanntes Beisammen sein. Bei Schnitzel- oder Veggieburger, Wassser, Saft und Bier gab es genügend zu diskutieren: zum Beispiel über die geänderte Streckenführung an der Alten Mainbrücke, die tolle Stimmung im Dallenbergbad oder die neuen Laufshirts. „Wir sind bunt – 1 Stiftung, 4000 Menschen, 59 Nationen“ stand nämlich auf den weißen Trikots. Damit setzten die Läuferinnen und Läufer ein Zeichen für ein vielfältiges und tolerantes Miteinander – ganz im Sinne des Firmenlaufs, der bis auf kleinere gesundheitliche Probleme einiger Teilnehmer trotz der Rekordhitze zum Glück glimpflich verlief. 17 Herzliches Willkommen für Asylbewerber aus Fladungen Seit Ende 2014 dient das ehemalige Freizeithaus Fladungen der Blindeninstitutsstiftung als Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber. Inzwischen leben dort Menschen aus dem Kosovo, Albanien, Weißrussland, der Ukraine und Kuba. 28 von ihnen kamen am 23. Juni 2015 zu einem inklusiven Willkommensfest ins Blindeninstitut Würzburg. Begleitet wurden sie von ehrenamtlichen Helfern und Vertretern der Stadt Fladungen sowie der Regierung von Unterfranken und der Diakonie. Sie folgten damit einer Einladung von Stiftungsvorstand Johannes Spielmann nach Würzburg. Bei seiner Begrüßung betonte er, dass die Blindeninstitutsstiftung für Vielfalt stehe und in den Blindeninstituten in Bayern und Thüringen insgesamt rund 4000 Menschen aus 59 verschiedenen Nationen miteinander arbeiteten und lebten. 18 Beim Willkommensfest in der Kantine des Blindeninstituts Würzburg hießen Schülerinnen und Schüler der Graf-zu-Bentheim-Schule die Gäste aus Fladungen mit Liedern herzlich willkommen. Dass Musik viele Verständigungsschwierigkeiten überwinden kann, zeigte auch der Auftritt der SAG Tanz, der Tanzgruppe der Schule, der bei den Schülerinnen und Schülern sowie den Besuchern besonders gut ankam. Bei einer kurzen Führung über das Gelände des Blindeninstituts waren vor allem die verschiedenen Spiel- und Erlebnisstationen für die Kinder und jugendlichen Gäste spannend. Mit dem Bus ging es anschließend zur Residenz, vor der die ersten „Selfies“ gemacht wurden. Viel zu fotografieren gab es auch bei der anschließenden Stadtrundfahrt mit dem City-Train durch Würzburg. Nach etwas Zeit zur freien Verfügung in der Innenstadt kehrten die Asylbewerber und ihre Begleiter in die Ohmstraße nach Lengfeld zurück. Dort blieb beim Sommerfest der Werkstatt für sehbehinderte und blinde Menschen noch Zeit zur Begegnung, zum gemeinsamen Tanzen, Essen und Plaudern. Mit vielen neuen Eindrücken, glücklich, aber auch etwas erschöpft traten die Gäste am Abend die Reise in ihr neues Zuhause in Fladungen an. Auch viele Beschäftigte und Menschen mit Behinderung im Blindeninstitut Würzburg werden die herzliche Begegnung in Erinnerung behalten. www.bayla.de 19 Verabschiedung von Adelgunde Reinstein Nach über 40 Jahren im Dienste der Blindeninstitutsstiftung verabschiedete sich Hauswirtschaftsleiterin Adelgunde Reinstein mit einem Abschlussgottesdienst und anschließender Feier am 30. Juni 2015 in den Ruhestand. Bei hochsommerlichen Temperaturen folgten ihrer Einladung in den Innenhof zwischen den Wohn- und Werkstattgebäuden in der Franz-LudwigStraße zahlreiche Bewohner, Kollegen und ehemalige Weggefährten, die ihr Glück für den weiteren Lebensweg wünschen wollten. Seit ihrer Einstellung im Jahr 1972 hat Adelgunde Reinstein eine rasante Entwicklung miterlebt und mitgestaltet. Während die Blindeninstitutsstiftung im Oktober 1973 62 Mitarbeiter in Würzburg zählte, beschäftigt sie an den Blindeninstituten in Bayern und Thüringen inzwischen rund 2.000 Menschen. Entsprechend gewachsen ist auch der Aufgaben – und Verantwortungsbereich von Adelgunde Reinstein am Blindeninstitut Würzburg. 20 Zuletzt war sie für 80 Beschäftigte in Küche, Reinigung und Wäscherei verantwortlich und verwaltete ein Budget von 2,7 Mio. Euro. Was sie und ihr Team leisteten und leisten, zeigen die folgenden Zahlen: 100.000 Essensportionen pro Jahr, die frisch zubereitet werden; jährlich 200.000 Kilogramm Wäsche, die vor Ort gewaschen wird; mehrere Tausend Quadratmeter in rund 70 Gruppen und Bereichen, die täglich gereinigt werden. Institutsleiter Hubert Hertlein dankte Adelgunde Reinstein für ihr jahrzehntelanges Engagement und nannte das Projekt „Essenszeit“ als Beispiel dafür, dass sie bis zuletzt neuen Herausforderungen stets offen gegenüberstand. Innerhalb von drei intensiven Jahren war die Essenszubereitung so umgestellt worden, dass nun das Wohlbefinden im Mittelpunkt steht, die individuellen Bedürfnisse der Betreuten berücksichtigt werden und eine abwechslungsreiche und gesunde Versorgung von Bewohnern und Mitarbeitern gewährleistet wird. Dass Adelgunde Reinstein bei der Fülle dieser Aufgaben und der Verantwortung nie den Kopf verlor, führte Stiftungsvorstand Johannes Spielmann in seiner Dankesrede vor allem auf ihren Fleiß, ihre Bescheidenheit und ihre herzliche Fürsorglichkeit zurück: „Ihnen ging es nie um Ihre Person, Ihnen ging es immer um die Sache. Nein, Ihnen ging es nicht allein um die Sache: Ihnen ging und geht es um die Menschen!“ Wie wichtig Adelgunde Reinstein die betreuten Menschen waren und sind, zeigt nicht nur die Tatsache, dass sie sicher zu denjenigen Beschäftigten gehörte, die die meisten Bewohner mit dem Namen kennt. So war es ihr auch ein Anliegen, die Bewohner in der Ohmstraße, die nicht zur Verabschiedung kommen konnten, bereits einige Tage zuvor zu einem Eis vom Eisverkäufer in die Kantine einzuladen. Kein Wunder also, dass auch vielen Bewohnern der Abschied von „ihrer Frau Reinstein“ sichtlich schwer fiel und es sich bei der Abschiedsfeier nicht nehmen ließen, sich bei ihr noch einmal zu bedanken: sei es mit dem Mitwirken und Mitsingen beim Gottesdienst, bei einem Ständchen mit der Harmonika, beim Mitmachen bei Zauberer Enrico, bei einer kurzen Ansprache durchs Mikrofon oder einfach mit einer herzlichen Umarmung. Auch als Adelgunde Reinstein zum Schluss noch einmal selbst zum Mikrofon griff und sie von ihren Anfangsjahren und ersten Weihnachtsfesten im Blindeninstitut erzählte, wurde deutlich, wie tief verbunden ihr persönliches Schicksal mit dem der Menschen in der Stiftung ist. Mit ihr geht ein „Urgestein“ der Blindeninstitutsstiftung in den Ruhestand. Die guten Wünsche und Gedanken derer, für die sie über 40 Jahre lang da war, begleiten sie. 21 10 Jahre Open-Air-Kinonacht Es war auch 2015 wieder ein lauer Sommerabend, der rund 100 Gäste zum Open-Air-Kino im Blindeninstitut empfing. Und es war ein besonderer Abend, denn das Sommerkino feierte sein 10-jähriges Bestehen. „Wir waren selber überrascht, jetzt schon eine zweistellige Zahl vor unserem Filmevent zu haben“, meinte Initiator Thomas Viereck. Die Idee, die mit der ersten Kinoveranstaltung zum 150. Jubiläum der Blindeninstitutsstiftung 2003 entstand, hat im Jahr 2006 das erste Mal die Leinwand im grünen Klassen- zimmer erobert. Und seitdem ist es dem Kinoteam um Thomas Viereck und Sabine Tracht gelungen, mit Filmen wie Blindgänger, Ray Charles, Underdogs, Eine Insel namens Udo und den vielen anderen Filmen mit Audiodescription – oder jetzt neu mit GretaApp für Smartphone – cineastische Augen-Blicke zu schaffen. Dank einer treuen Fangemeinde von Mitarbeitern und Bewohnern sowie Stammgästen, Freunden und Anwohnern, hat sich das Sommerkino zu einer festen Institution gemausert, bei der auch der gesellige Teil mit Heißem vom Grill im Vorfeld des Filmes ein Publikumsmagnet ist. Der Anspruch einen Film auszuwählen, der Themen rund ums Sehen mit aufgreift, wurde beim 10. Sommerkino ein wenig modifiziert und der Humor in den Focus gerückt. Immerhin tauchte im 2015er Film „Wir sind die Neuen“ die Frage nach einer neuen Brille auf … Dem Publikum hat es gefallen und kräftiger Applaus motiviert für die nächste Staffel des Open-AirKino´s, immer im Juli, kurz vor den Sommerferien. 22 Was wir tun... ...passt einfach zusammen! Jeder der einzelnen Fachbereiche wird durch unsere hochqualifizierten Mitarbeiter abgedeckt, die stets eine individuelle und praxisorientierte Lösung erarbeiten. „Heizen mit Regenerativen Energien – neueste Technologien zum Anschauen“ Für dieses Thema haben wir die bestehende Ausstellung für Bäder, Kaminöfen, erneuerbare Energien uvm. mit zusätzlich 130 qm Fläche erweitert. Blockheizkraftwerk (BHKW), Pelletheizung, Wärmepumpe usw. können in unserem Neubau von Jedermann besichtigt werden. Infos und Beratung über unseren Fachmarkt, in der Saalestr. 15, Tel. 09771/621133. Saalestraße 15 . 97616 Bad Neustadt/Saale . Tel. 09771/62110 . [email protected] Wilhelm-Barth-Straße 7 . 97230 Estenfeld/Würzburg . Tel. 09305/989930 . www.rgt.de 23 40 Jahre Therapie im Blindeninstitut Würzburg Über 40 Jahre ist sie nun alt geworden. Sie hat Höhen und Tiefen, Entwicklung, Stagnation und Neuorientierung erlebt, ist lebendiger und integraler Bestandteil dieser über 160 Jahre alten Stiftung - die Therapieabteilung. Etablierung in den 70ern „Seit März 1974 wird in der Blindeninstitutsstiftung Würzburg eine eigene Abteilung für Therapie der Kinder aufgebaut. Diese Einrichtung wurde deshalb notwendig, weil festgestellt werden konnte, dass bei behinderten Kindern in zunehmendem Maße Persönlichkeitsstörungen entstehen, die wiederum die Behinderung ständig gravierender gestalten. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die Leistungsanforderungen an die Kinder gesteigert werden. Besonders im Lernbehinderten-Bereich und im Mehrfachbehinderten-Bereich sind Intelligenzrückstände heute häufig auf Verhaltensstörungen und viele weitere Gründe zurückzuführen, denen jeweils eine ganz individuelle Genese zugrunde liegt.“ Das sind die ersten Zeilen, die im Jahresbericht von 1979 auf die Entstehung einer eigenen Therapieabteilung hinweisen. Es wird Bezug genommen auf „richtungsweisende Modelle, die in Holland, Skandinavien und den USA erprobt werden, die sich auf verhaltensmodifikatorische Vorgehensweisen stützen.“ Und es wird sehr deutlich darauf hingewiesen, dass hinsichtlich „therapeutischer Techniken nur wenig Untersuchungen aus dem deutschen Raum vorliegen…“ 24 Die Väter und Mütter dieser Abteilung waren also von Anfang Entwickler, kreative Denker und Forscher, wis- senschaftliche Praktiker und praktische Wissenschaftler, die „grundlegende Forschungsansätze“, Konzepte, Methoden, Verfahren und Techniken entwickelten, die darauf abzielten, den in Schule und „Wohnen“ aufgenommenen Kindern und Jugendlichen eine immer bessere Lebensqualität zu bieten und eine immer größere Selbständigkeit zu ermöglichen. Diplomarbeiten, Zulassungsarbeiten etc. wurden in Kooperation mit der Universität Würzburg, der pädagogischen Hochschule und der Psychologischen Institute geschrieben. Kooperationen mit Fachakademien und Sozialpädagogischen Hochschulen wurden eingegangen, stets mit dem gegenseitigen Nutzen, Theorie im praktischen Alltag zu erproben und Praxis auf dem Hintergrund von empirischer Wissenschaft zu überprüfen und zu evaluieren. Ganzheitlich innovative Ansätze Seit über 40 Jahren sind aus dieser Abteilung Konzepte angestoßen und entwickelt worden, die sowohl die Kernkompetenzen des Sehens, aber auch des Hörens, der Kommunikation, der Mobilität und der körperlichen und geistigen Fähigkeiten betreffen. „Mens sana in corpore sano“ – Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper – wohl wissend, dass dies für unsere Betreuten ein Wunsch in unerreichbarer Ferne bleiben würde, war dennoch bald klar, dass neben der psychologisch-pädagogischen Begleitung auch physiotherapeutisch ein hoher Bedarf bestand. Die Zahl der Kinder, die neben Sehbehinderung und Blindheit auch mit körperlichen Beeinträchtigungen zu kämpfen haben, deren Atmung und Nahrungsauf- nahme höchst problematisch, teilweise dramatisch, ja lebensbedrohlich abläuft, die taubblind oder hör-sehbehindert sind, die psychiatrische Problemstellungen mitbringen, nahm stetig zu. Daher ist es nur logisch, dass die Therapieabteilung sich im Lauf der letzten 40 Jahre multiprofessionell weiterentwickelt hat: UÊ Facio-orale Trakt-Therapie (F.O.T.T.= multidisziplinäre Therapie bei Einschränkungen der Mimik, der oralen Bewegung, bei Schluck- und Atembeschwerden sowie bei Problemen der Stimmbildung infolge von Entwicklungsstörungen oder neurologischen Erkrankungen), UÊ CVI (Cerebral Visual Impairment = kombinierte psychologische und orthoptische Diagnostik bei Verdacht auf eine zerebrale Sehstörung, d.h. auf fehlerhafte Verarbeitung visueller Wahrnehmung im Gehirn), UÊ CI (Versorgung mit Cochlea-Implantaten), UÊ EFS (Diagnostik und Alltagstraining der Entwicklung und Förderung des Sehens), UÊ Training in Orientierung und Mobilität, UÊ orthoptische Untersuchungen und regelmäßige Beratung der Gruppen hinsichtlich einer sehbehinderten- oder blindengerechten Gestaltung der Gruppenräume und des Alltags, UÊ ergotherapeutische und logopädische Settings haben Einzug gehalten in den immer komplexeren und anspruchsvolleren Lebenskontext sowohl der Betreuten wie auch deren Betreuer, Erzieher, Lehrer und Eltern. Die Bemühungen um Inklusion auf dem Hintergrund der UN-Behindertenrechtskonvention haben sich natürlich in den letzten Jahren signifikant auf den Personenkreis ausgewirkt, den wir mittlerweile in Frühförderung, Schule, Wohnen, Werkstatt und Förderstätte aufnehmen. Allerdings sehen wir uns in der Therapieabteilung als konstruktiv denkendes und handelndes Team mit unterschiedlichsten Fachlichkeiten, das an den Herausforderungen des Alltags orientiert ist und wo immer es nötig und möglich ist, unterstützt, eingreift, anleitet, Impulse gibt, hinterfragt und ermutigt. Jeremias Schuler Leitung Therapie 25 Herzlicher Dank ANÏALLEÏDIEÏUNSÏIMÏ3CHULJAHRÏÏlÏNANZIELLÏUNTERST¿TZTÏHABEN activa Steuerberatungsgesellschaft Treuhandelsgesellschaft mbH – Agne Michel und Waltraud – Albert Alfred und Thea – Albert Inge – Anzmann Teresa – Dr. Arndt Markus - Aubart Adrian – Baeta Neves Maria – Baier Herbert und Sophie – Dr. Barthel Claus und Ulrike – Basidik Besey – Bauer Rolf und Barbara – Bauer Anja – Bayer Dagmar und Helmut – Bayer-Steiniger Marianne – BDSK Handels GmbH & Co. KG – Beck Nicole – Becker Manfred – Becker Julia – Beer Theresia – Behr Johanna – Dr. Bender Hans-Jürgen – Blank Elfriede – Böhm Edgar – Böhm Walter – Braun Heinz – Büttner Maria – Burger Wolf – Carl Marianne – Casales Gretel – Chasseloup Ingrid und Alain – Ciba Vision GmbH – City Talk Würzburg GmbH – Dandorfer Karlheinz – Del Vecchio Francisco – Deppisch Leonhard – Dietz und Partner – Fam. Doppler – Dörr Gerhard – Dolgova Natalia – Dr. Drave Wolfgang und Doris – Dressler Ingeborg – Elektro Herma GmbH – Faber Claus M. und Violetta – Fechner Barbara u. Dietrich – Fink Adolf – Förderkreis Inner-Wheel Aschaffenburg e. V. – Förster Heinz – Franz Marion – Fuchs Katrin – Geier Hubert – Geiselmann Uta und Hans Dieter – Gemeinnützige Stiftung Helmut Unkel – Dr. Gerber Olaf – Gleich Michael und Gabriele – Glunz Amelie – Göb Wolfgang – Haindl + Kollegen GmbH Planung und Baumanagement – Hanselmann Thomas – Haun Kurt und Inge – Heilmann Jörg und Sigrid – Hein Martina – Hellmann Sabine u. Jürgen – Herma Rudolf und Hermine – Hoehle Folker und Irmtraud – Hümmer August – Inanc Faruk – Ingenieurbüro für Bautechnik Krafft + Franz – Jäger Tanja und Frank – Jakob Ute – KAB Gernach – Dr. Kalb Karlheinz – Karl Reinhold – Katholische Kirchenstiftung Haibach – Katholisches Pfarramt St. Jakobus – Kehl Werner – Kirloskar 26 Jayant und Manjiri – Fam. Kleffner – Kleine Hans-Henning – Knauer Hans – Kompostwerk Würzburg – Koreck Annerose – Krenzer Georg und Irene – Krick-Stiftung Robert und Margret Krick – Kroker Christa – Kropfelder Rainer und Gabriele – Kuhn Herbert – Lässig Günter – LAG Selbsthilfe BadenWürttemberg e.V. – Lanz Peter – Lauer Barbara und Gerhard – Lauterbach Anette – Lebenshilfe Haßberge e.V. – Lindermayer Walter – Lokotsch Herbert – Maier Angelika – Dr. May Walter und Ingeborg – Meckel Richard – Mees Thomas – Meishammer Christine – Meyer Andreas – Moritz Hermann GmbH & Co.KG – Murariu Nicoleta Maria – Nätscher Walter – Neckermann Markus und Monika – Neuner Katrin – Odenwald Hans-Heiner und Ursula – Dr. Oehler-Klein Sigrid – Öhlrich Christel – Omnibus Püttner GmbH & Co. KG – Panagiotis Pletsis – Parra Ursula – Paul und Susi Hoffmann-Stiftung – Petru Petra – Piehler Erich – Preißinger Günter – Proepster Michael – Rakow Gerald – Rauch Hedwig u. Dietmar – Fam. Reinhard – Reinstein Adelgunde – REISERS Restaurant am Stein – Richter Ursula – Röntgen-Gymnasium Würzburg – Dr. Rösch Volkmar – Dr. Rosenbauer Hildburg und Helmut – Ruppin Karin – Salek Robert – Schanz Horst – Scheibe Robert – Siebold-Gymnasium Würzburg – Schikora Monika und Günter – Fam. Schmid – Schmid Anneliese – Schmidmeier Bernd – Schmolke Maria – Schneider Rudolf – Schnell Irmgard – Schreier-Klüpfel Gudrun – Schubert Roland und Birgit – Schuhmacher Evi – Schwarz Benjamin – Seitz Stefanie – Seubert Barbara – Seubert Dieter und Elvira – Söldner Klara – Spanheimer Hermann – Srbecky Karin – Steinmetz Einrichtungen GmbH – Steinmitz Frank – Stemmer Walter – Strehle Joachim – Sturm Josef – Stutz Michael – Syniverse Technologies Messaging GmbH – Tharun Roland – Thomas Renate – Thürauf Renate – UniCredit Bank AG – vhs Coburg Stadt und Land gGmbH – Vicedom Kurt – Volkamer Erich – Wagner Engelbert – Dr. Weber Kurt – W-E-G Stiftung & Co. KG – Weigl Adalbert und Franziska – Dr. Weiß Hanns – Wessely Helmut – Wiese Jutta –Wilhelm Helmut – Winter Maria – Wirsing Gabriele – Wolf Christian – Wolf Rosa – Wolf Sonja – Zeidler Adolf – Zimmermann Willi – Zink Alexander – Zuber Sascha – Zweckverband Kirchenkreisamt Hanau 27 Wie fühlt sich eigentlich Beethovens Fünfte an? Die neue musiktherapeutische Klangliege Seit über 25 Jahren werden in unserer Spezialwerkstatt für blinde und sehbehinderte Menschen in Würzburg musiktherapeutische Klangobjekte hergestellt. Große und kleine Klangkisten, Stühle und auch eine geschwungene Wellnessliege gehören zum Sortiment. Um die Töne fühlbar zu machen bauten wir große Basslautsprecher mit besonderen Eigenschaften in die Objekte ein. Die Lautsprecher brachten die Luft über Membranen zum Schwingen und diese Schwingungen übertrugen sich dann auf die Liegefläche. Allerdings war diese Form der Übertragung sehr aufwendig Eine technische Weiterentwicklung bietet jetzt ganz neue Möglichkeiten für eine Klangliege: An der Unterseite der Liegefläche befestigt, machen jetzt zwei sogenannte Körperschallerzeuger tiefe Töne genau und präzise spürbar. Angesteuert werden sie von einer Bass-Endstufe mit integrierter Frequenzweiche, die an eine professionelle Surroundanlage und einen CD-Player mit Mikrofoneingang angeschlossen sind. 28 Die Einsatzbereiche der Klangliege sind ganz unterschiedlich und können Entspannung, Wahrnehmung oder aktives Mitmachen auslösen. Ein brummendes Traktorgeräusch, zum Fühlen übertragen auf die Klangliege, kann einen Menschen mit Mehrfachbehinderung aus seiner Isolation holen. Die eigene Stimme plötzlich und unerwartet zu erleben, kann zur Initialzündung für ein bewussteres Wahrnehmen des eigenen Körpers und des eigenen Handelns werden. Die neue musiktherapeutische Klangliege kann nun ausprobiert werden! Wo? In der Musiktherapie bei Markus Rummel im Haus 12. Markus Rummel, Musiktherapeut Personalrat Nimm dir Zeit zu arbeiten – das ist der Preis des Erfolgs. Nimm dir Zeit zu denken – das ist die Quelle der Macht. Nimm dir Zeit, freundlich zu sein – das ist der Weg zum Glück. Nimm dir Zeit zu lachen – das ist die Musik der Seele … (Alte irische Segenswünsche) Geschätzte Leserin, werter Leser, liebe Kolleginnen und Kollegen, Zeit ist das Stichwort, das sich mir als Schreiberin unseres Beitrages für diesen Jahresbericht förmlich aufdrängt. Gerne lade ich Sie/Euch ein, gemeinsam mit dem Personalrat ein paar Zeit- und Bild-Betrachtungen anzustellen und so schlaglichtartig das zurückliegende Schuljahr zu beleuchten und zu reflektieren. Die hoffentlich gute Bildauswahl soll mit wenigen Worten auskommen, so dass jede/r einzelne genug Gedanken-Spielraum hat. Signifikant hierfür ist im PR-Büro die gestiegene Nachfrage u.a. zu: UÊ Gefährdungs- bzw. Überlastungs-Anzeigen UÊ Arbeitszeitmodellen zur Vereinbarkeit von Arbeit und Betreuung/Pflege Angehöriger UÊ Altersteilzeit-Regelungen UÊ Arbeitszeitkonten (unsere Dienstvereinbarung zum Sabbatjahr ist ohnehin ein „Dauer-Renner“ und wird seit Jahren stark angefragt und genutzt!) Allem „Keine-Zeit-Haben“ zum Trotz haben wir uns Zeit genommen zum: Vorbereiten, Initiieren, Durchführen, Mitgestalten, Anbieten, Fördern, Genießen, Verabschieden, Willkommen-Heißen, Kennenlernen, Trauern, Mitfühlen, Lachen, Weinen, Feiern, Nachdenken, Diskutieren, Zuhören, Engagieren, Zeichen-Setzen ... Sehen Sie selbst – und fragen Sie bitte nach, wenn Sie mehr von uns erfahren wollen! UÊ Der neue Hit: Wikinger-Schachturnier – Fußball war gestern – bei Kupp können alle mit! Ernst Ferstl, ein zeitgenössischer österreichischer Autor und Pädagoge, hat einmal gesagt: „Die modernste Form menschlicher Armut ist das Keine-Zeit-Haben“. Diesem Phänomen begegnen wir in unserer täglichen Arbeit, im Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen immer wieder – leider immer häufiger und nicht selten sind wir selbst unmittelbar davon betroffen. 29 UÊ Willkommen und Abschied von wichtigen Verhandlungspartnern: Dr. Thomas Heckner löst Klaus Hammer im Oktober 2014 als Institutsleiter Erwachsene ab. Frau Adelgunde Reinstein verlässt nach vielen Jahrzehnten als Hauswirtschaftsleitung das Blindeninstitut Würzburg. Dankbar, traurig, bunter Abschied von Barbara Schmitt UÊ Arbeiten in, Anerkennung für und Abschied von Fladungen sowie den geschätzten Kolleginnen des Freizeithauses. UÊ Büchervorstellung mit Britta Kirsch sowie Saft- und Buch-Aktion im Dezember 2014 UÊ Wieder ein voller Erfolg: Der vierte Blindi-Flohmarkt am 18.10.2014 30 UÊ Eintreten für Toleranz und Weltoffenheit: Würzburg ist bunt, nicht braun. UÊ Engagieren für die Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe UÊ Firmenlauf: Das erste Mal teamstark dabei – das Elsenfeld-Kollegium UÊ Betriebliche Gesundheitsförderung hoch im Kurs: Angebote von Pilates bis Raktorentraining Quelle: www.main-ding.de 31 UÊ Personalfest 2015: Jung und Alt in Bestform UÊ Dank Rest-Cent-Aktion konnten wir zwei Projekten – Tushikane e.V. und Jawadi Hill – mit Jahresabschluss 2014 jeweils 1853 Euro überweisen. UÊ Begleitung und aktive Mitgestaltung der LeitbildÜberarbeitung (z.B. Kunstwettbewerb zum Leitbild – unten stehend das Werk der Gruppe 9b, als einer der Preisträger) Mit einem dritten Zitat zur Zeit-Betrachtung möchte ich den PR-Beitrag zum Jahresbericht abschließen. Es stammt von einem ehemaligen Würzburger Studenten, dem Philosophen Ernst Bloch: Zeit ist nur dadurch, dass etwas geschieht, und nur dort, wo etwas geschieht. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, Ihr/Euer entgegengebrachtes Vertrauen und das gut gestaltete Miteinander im Geschehen. Margit Schmidt Stellvertr. Personalratsvorsitzende 32 Nachruf Festhalten, was man nicht halten kann. Begreifen wollen, was unbegreiflich ist. Im Herzen tragen, was ewig ist. Franziska Übler Gruppe D2 und Förderstätte geb. 9. Januar 1986, gest. 6. November 2014 Christiane Jäger Gruppe B1 und WfS Arbeitsgruppe Metall I geb. 3. Februar 1973, gest. 23. Juni 2015 Christian Beck Gruppe C1 geb. 24. Juli 1982, gest. 13. Januar 2015 Laura Englert Schulklasse /Gruppe UM2 (Elsenfeld) geb. 25. Juli 2000, gest. 15. Oktober 2015 Dominik Swiatkowski Schulklasse / Gruppe UM1 (Elsenfeld) geb. 27. August 2010, gest. 25. April 2015 Dankbar erinnern wir uns an die Zeit mit Euch! 33 Wir verabschieden uns von unserer liebenswerten und engagierten Kollegin 34 Barbara Schmitt Vor 34 Jahren kam Barbara Schmitt als junge Erzieherin in die Blindeninstitutsstiftung. 25 Jahre lang gestaltete sie dann als Sozialpädagogin und Erziehungsleiterin die Lebensbedingungen unserer sehbehinderten und blinden Kinder und Jugendlichen wesentlich mit. Ihr Herz gehörte dabei vor allem den Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung. Für sie und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sich Barbara Schmitt leidenschaftlich eingesetzt. Mit viel Phantasie und Kreativität war sie eine der Motoren unseres „Festeteams“ – getragen von der inneren Überzeugung, dass Feste und Feiern dem Leben einen besonderen Wert verleihen. Wir danken für ihr jahrzehntelanges hohes Engagement. Ihr früher Tod macht uns traurig. Barbara Schmitt starb am 26. Mai 2015 im Alter von 58 Jahren. Ein Untestützer hat uns verlassen Graham Ford war Gründer des Vereins „Tiere helfen Menschen e.V.“ Für seine wundervolle Idee, Tierhalter zu Besuchsdiensten in Krankenhäusern, Seniorenstiften oder Einrichtungen für Menschen mit Behinderung zu motivieren wurde er im Jahr 2007 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Über 15 Jahre hinweg und bis zuletzt schenkte Graham Ford ganz persönlich, zusammen mit seinen Hunden, regelmäßig frohe Momente der Begegnung im Blindeninstitut Würzburg. Im Juli 2015 verstarb er nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 75 Jahren. Wir können ihm für seine wertvolle Unterstützung gar nicht genug danken. In unseren Herzen und unserem Gedenken wird er für immer einen festen Platz haben. Jahresbericht 2014/2015 des Blindeninstituts Würzburg Kinder und Jugendliche 35 Vorwort Liebe Eltern, Förderer und interessierte Leserinnen und Leser, liebe Kolleginnen und Kollegen, das Schuljahr 2014/2015 war ein sehr bewegtes Jahr mit vielen Veränderungen und spannenden, aber auch erfolgreichen Lösungsprozessen. Die Überarbeitung und Aktualisierung unseres seit fünfzehn Jahren bestehenden Leitbildes sowie unser breit gefächertes Engagement und die Initiativen für unsere Mitarbeitenden unter dem Focus MITARBEITER FINDEN – BINDEN – STÄRKEN, sind für mich besonders zu erwähnende Schwerpunkte dieses Jahres gewesen. Ein Satz aus unserem „neuen“ Leitbild, stellt die Grundlage und Verknüpfung der oben genannten Schwerpunkte anschaulich dar: „Die Blindeninstitutsstiftung fördert und erwartet in ihrer Personalentwicklung den kontinuierlichen und systematischen Kompetenzerwerb aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie gestalten durch ihre Kompetenzen aktiv die Gegenwart und die Zukunft der Blindeninstitutsstiftung“. 36 Zu Beginn eines jeden Schuljahres durchlaufen alle neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, durchschnittlich 35 junge Menschen – Erzieherische Fachkräfte, Betreuungskräfte, HEP-Schüler/innen, FSJ und BFD oder Berufsgruppen aus anderen Abteilungen – einen besonderen Einführungstag mit spezifischen Selbsterfahrungsübungen, die für die Bedarfe von Kindern und Jugendlichen mit Blindheit oder Sehbehinderung sensibilisieren. In den folgenden Wochen schließen sich weitere Informationsveranstaltungen mit wichtigen fachlichen und für den Alltag relevanten Themen an, bei denen sich die jungen Mitarbeitenden mit Physio- und Ergotherapie, Logopädie, Orthoptik, Arbeitsrecht, Betriebsarzt, Infektionsschutz, Notfallmaßnahmen bei epileptischen Anfällen u.v.m. vertraut machen. Dieses intensive Heranführen an die verschiedensten Handlungsfelder der täglichen Arbeit ist erforderlich, damit unsere Nachwuchskräfte mit den richtigen und wichtigen Informationen für ihre anspruchsvolle Aufgabe ausgestattet sind. In weiterführenden In-House-Fortbildungen müssen dann natürlich die Inhalte bereichsbezogen vertieft werden. Diese hohe Investition in fachspezifische Ausbildung für unsere jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter macht uns als Arbeitgeber attraktiv und ist ein wichtiger Baustein in unserem Bemühen Mitarbeiter zu finden und auch zu binden und damit natürlich auch dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Parallel dazu finden das ganze Schuljahr hindurch vielfältige Angebote, Fortbildungen und Initiativen für alle Mitarbeitenden statt, um die vielfach sehr langjährigen Kolleginnen und Kollegen nicht nur weiterhin zu BINDEN, sondern auch sie zu STÄRKEN. Besonders wichtige Bausteine sind hier: 1. die betriebliche Gesundheitsförderung mit Angeboten wie z.B. Pilates, Yoga, Fit-Gymnastik, oder Bauchtanz 2. das betriebliche „Miteinander“ durch Organisation von z.B. dem Start beim Firmenlauf, dem Personalfest, der Filmnacht, Feier der Dienstjubiläen 3. Dienstvereinbarungen zu Sabbatjahr, Altersteilzeit, Langzeitarbeitskonto 4. Bereitstellung eines umfassenden Fortbildungsangebotes, besonders auch für langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dass die BINDUNG unserer Mitarbeitenden an die Stiftung außergewöhnlich ist, konnte auch bei der Feier der Dienstjubiläen im Oktober 2014 erlebt werden. Genau 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden für ihre Betriebszugehörigkeit von 10 bis hin zu 45 Jahren geehrt. Dies entsprach einer Beschäftigungsdauer von 2315 Jahren – wahrlich eine beeindruckende Zahl! Aber „Tempus fugit – die Zeit flieht“ und bleibt nicht stehen und so gab es viele Abschiede und Neuanfänge gerade auch innerhalb des Leitungsteams im zurückliegenden Schuljahr. Über viele Monate präsent und belastend war für alle Kolleginnen und Kollegen die schwere Erkrankung von Barbara Schmitt, unserer Erziehungsleiterin für den Taubblinden- und Hörsehbehindertenbereich. Unsere Gedanken waren oft bei ihr und haben sie begleitet, aber alles Hoffen und Bangen nützten nichts, Frau Schmitt ist nicht mehr in die Heimleitung, ins Haus 5 zurückgekehrt und wir mussten im Juni für immer von ihr Abschied nehmen. Ihr Tod war für die Leitung des Bereiches Wohnen und alle Mitarbeitenden eine tiefe Zäsur, er hat uns sehr berührt und dass sie uns menschlich und fachlich fehlt, werden wir noch lange spüren. Ende Juni verabschiedete sich Frau Adelgunde Reinstein, die Leiterin der Abteilung Hauswirtschaft nach 43 Dienstjahren mit einem großen Fest in unserem „alten Haupthaus“, in der Franz-Ludwigstraße in den wohlverdienten Ruhestand. Viele gute Wünsche von Leitung, KollegInnen und Bewohnern, mit denen im Lauf der Jahre eine enge Verbundenheit entstand, begleiten sie in diesen neuen Lebensabschnitt. Wir sind sehr froh, dass es uns gelungen ist während des Berichtsjahres junge und engagierte Kolleginnen und Kollegen mit spezifischer Fachlichkeit für Leitungsaufgaben zu gewinnen: Frau Sadowski Fachkraft Rehabilitation und Kommunikation Frau Ott Leitung Hauswirtschaft Frau Radmacher Erziehungsleitung Herr Merkt Erziehungsleitung Herr Tollkühn Konrektor Unsere Bemühungen um die Finanzierung und Besetzung der überaus wichtigen Arztstelle am Standort Würzburg waren leider bisher nicht von Erfolg gekrönt. So wurden unsere entsprechenden Anträge sowohl durch den Zulassungsausschuss der Ärzte Unterfrankens, als auch vor dem Landessozialgericht in München abschlägig beschieden. Wir werden aber nicht nachlassen, diese absolut berechtigten Interessen der uns anvertrauten Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen weiter deutlich zu vertreten. Unsere sichtbar größte Baustelle – die Generalsanierung der Graf- zu- Bentheim- Schule – schreitet 37 mit großen Schritten weiter voran. So kann man jetzt schon sehen, zumindest von außen, wie bedarfsgerecht und schön sie sich zum Schuljahr 2016/2017 präsentieren wird. Nun gilt es, die vielen praxisorientierten Details im Innenausbau so zu realisieren, dass unsere neue Schule weiterhin den komplexen Bedürfnissen und Ansprüchen unserer Schülerschaft, auch in den nächsten Jahrzehnten, gerecht wird. Absolut erfreulich ist, dass wir allen jungen Mitarbeitenden nach Beendigung ihrer Ausbildung eine berufliche Perspektive bieten konnten! Dass weiterhin viele junge, engagierte Menschen diese Arbeit, die Begegnung mit Menschen auch mit schwersten Behinderungen suchen und, wie am Anfang beschrieben, unsere Einführungstage durchlaufen, ist absolut positiv und bestärkt uns in unserem Bemühen um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 38 Alltag unserer Kinder und Jugendlichen gestalten. Unser Dank gilt auch den Mitarbeitenden der Verwaltung, der Hauswirtschaft, der Hausreinigung und unserem technischen Dienst. Weiterhin gilt es die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Personalrat, dem Elternbeirat und die enge Zusammenarbeit beider Würzburger Blindeninstitute zu betonen. Unser besonderer Dank gilt den Behörden, Ämtern und kooperierenden Partnern, Spendern und Unterstützern. Ohne sie wären viele Verbesserungen der Angebote für unsere Betreuten nicht oder nicht so möglich. Mein persönlicher Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen, die mich im letzten Schuljahr begleitet, unterstützt und mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben und die all unseren Menschen, für die wir Verantwortung tragen, ein buntes, vielfältiges, familiäres und individuelles Leben und Lernen ermöglicht haben. Mit diesem schwerpunktmäßigen Rückblick wollen wir, die Verantwortlichen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufzeigen, dass viele Anstrengungen unternommen werden, um Ihnen, liebe Eltern und Ihren Kindern weiterhin ein modernes, aber auch adäquates Schul-, Förder-, Wohn-, Therapie- und Beratungsangebot zu bieten. Abschließend möchte ich den Focus noch einmal auf einen Satz aus unserem Leitbild richten, an dem ich mich auch in Zukunft als Leitungskraft stets orientieren werde: „Die Blindeninstitutsstiftung legt Wert auf gute Arbeitsbedingungen. Sie engagiert sich für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und sichert nachhaltig Arbeitsplätze.“ Wir blicken zurück auf ein erfolgreiches Schuljahr 2014/2015 und möchten für den großen persönlichen Einsatz Dankeschön sagen, an alle KollegInnen aus Frühförderung, Schule, Heilpädagogischer Tagesstätte, den Wohnangeboten und der Therapieabteilung, die mit Geduld, Einfühlungsvermögen und pädagogischem sowie therapeutischem Engagement den Ihr Hubert Hertlein Institutsleiter Blindeninstitut Würzburg Kinder und Jugendliche Elternabend: „Was sieht mein Kind?“ „Was ist: TAC – Kontrastsehen – Konvergenz – Fundus – Visus – LEA …?“ Diese Fragen machten wir bei einem Elternabend in der Frühförderung zum Thema. Am Abend des 18. Mai fanden sich vier Elternpaare im Haus 7 ein, um einen Überblick über augenärztliche Befunde, Testverfahren und das Beobachtungsverfahren einer Orthoptistin zu erhalten. Mit Hilfe einer Simulationsbrille bekamen die Eltern eine Vorstellung davon, wie und was ihr Kind sieht und wie sich das mit kindgerechten Testverfahren ermitteln lässt. Ein typischer Augenbefund der Augenklinik wurde Schritt für Schritt durchgesprochen, ebenso das Beobachtungsprotokoll der Orthoptistin. Es entstand dabei unter den Teilnehmern ein lebhafter Austausch und es konnten in diesem kleinen Rahmen viele Fragen zu den Kindern gestellt werden, was die Familien am Ende der Veranstaltung sehr positiv bewerteten. Cornelia Grimm, Frühförderin Ulrike Baedorf , Orthoptistin „Bärenstark für Ihre Gesundheit“ Dr. Rainer Hofmann Werner-von-Siemens-Str.100 (Autoschalter: Zufahrt auf der linken Seite) 97076 Würzburg / Lengfeld bei uns können Sie Punkten! Durchgehende Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 8 - 19 Uhr Mittwoch 8 - 18 Uhr Samstag 8 - 13 Uhr Tel.: 0931 / 27 14 48 | Fax: 0931 / 27 06 111 | Freecall: 0800 / 22 37 36 5 | [email protected] 41 Die „neue“ Klasse im Haus 8 Antworten zu den Fragen: WER, WARUM und WIE Seit Beginn dieses Schuljahres ist sie nun installiert, die „neue“ Klasse. Wie bereits die 9a fungiert diese Klasse unter dem Titel „Klasse für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung und psychosozialen Verhaltensproblemen“. WER? Die Schülerschaft der neuen Klasse unterscheidet sich wesentlich von den Schülerinnen und Schülern der 9a. Es handelt sich überwiegend um ehemalige Patienten der Klinik am Greinberg. Es sind Kinder und Jugendliche mit psychiatrischen Erkrankungen mit einhergehenden fremdaggressiven Verhaltensweisen (Förderbereich Kognitive Entwicklung). 42 WARUM? Bereits während des Aufenthaltes in der Klinik am Greinberg stellt sich bei vielen der Patienten und Patientinnen heraus, dass sie nicht mehr in ihr gewohntes Umfeld zurück können. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Ein Hauptaspekt ist jedoch immer, dass die betroffenen Kinder und Jugendlichen aufgrund ihrer Erkrankung nicht fähig sind, sich in regulären Klassenoder Gruppenverbänden aufzuhalten. Sie benötigen spezielle Rahmenbedingungen, um die sozial-emotionalen Anforderungen, die das Klassenleben stellt, bewältigen zu können. Diese erforderlichen Rahmenbedingungen können wir bedingt durch unsere Klassengrößen, durch unsere räumlichen Verhältnisse und aufgrund unserer Fachlichkeit (die viele sonderpädagogische Bereiche umfasst) bieten. Und so startete zu Beginn dieses Schuljahres die zweite „psychiatrische“ Klasse mit zunächst vier Schülerinnen und Schülern. WIE? Um das WIE zu beantworten muss vor allem die Frage gestellt werden, was die Schülerinnen und Schüler benötigen, um in allen Lebensbereichen lernen zu können. Der Ansatzpunkt ist immer das individuelle Kind/der individuelle Jugendliche mit seinen gegenwärtigen Problemstellungen. Um Lernen überhaupt zu ermöglichen, ist Ordnung und Sicherheit unabdingbar. Hierbei kommen u.a. Methoden aus der Verhaltenstherapie zum Tragen, die von außen betrachtet ungewohnt erscheinen können. Ein Beispiel ist der Einsatz von Sprache: Aufforderungen werden mit fester Stimme in kurzen, eindeutigen und sachlichen Sätzen und nicht als Bitte zum Ausdruck gebracht. Ein weiteres Beispiel sind Konsequenzen für herausforderndes Verhalten. Konsequenzen werden durch transparente Verstärkersysteme festgelegt. Diese Konsequenzen werden in den konkreten Situationen nicht diskutiert, sondern mit möglichst viel Klarheit durchgeführt. Durch diese beschriebenen Vorgehensweisen wird den Schülerinnen und Schülern Halt von außen gegeben, um zu einer Veränderung des Verhaltens zu gelangen und somit Lernen und Erleben zu ermöglichen. Jutta Wiese Sonderschulkonrektorin Interesse wecken für Punktschrift Punktschrift ins alltägliche Leben zu integrieren, ist das Ziel für die stark sehbehinderten und blinden Schüler in der Klasse S12. So fanden die Schülerinnen und Schüler nach und nach immer mehr Beschriftungen in Schwarz- und Punktschrift in ihrer unmittelbaren Umgebung, wie an Tischen, Stühlen, Schränken, Garderoben, Fenstern, Fluren, der Küche oder dem Bad. in der Anlautfibel wieder, z.B. Dach oder Ecke sind wie ein Dreieck dargestellt. Nico entdeckt schnell neue Schilder und unterscheidet Wortlängen. Dominik fällt seit einer Woche der Buchstabe „D“ auf und er ist motiviert, diesen auf der Braillemaschine zu schreiben. Christoph schreibt „Ball“ und „Kaba“ mit Unterstützung und zerlegt und buchstabiert Worte nach den gehörten Lauten. Neben den Beschriftungen fanden die Schüler auch Markierungen zur Orientierung, wie Pfeile, welche Richtungswechsel erleichtern oder Wachsfäden, die die Richtung zu den Punktschriftbezeichnungen weisen. In Kleingruppenförderung erlernen die Kinder das genaue Hinhören, das Unterscheiden des Gehörten und die Lokalisation von Geräuschen, Ellina findet schnell den versteckten Wecker und Christoph findet den Weg zur Küche zum laufenden Wasserhahn. Nico interessiert sich sehr für die Formen und das Formenspiel von Dr. Lang. Er findet die Formen in der Umgebung und Nico findet es cool, dass man Buchstaben und Wörter auch fühlen kann und findet ein neues Wort, das auch noch ziemlich lang ist. Enise sieht und tastet „kochen“ in Punktschrift Christoph erkennt seinen Stuhl und Platz am Tasten seines Namens in Punktschrift. Enise entwickelte großes Interesse an den Tastbilderbüchern und an Tastankündigungskärtchen, z.B. „kochen“ in Punktschrift zu erfühlen. Sie lässt sich dazu im taktilen Gebärden die Hände führen und freut sich über die alltäglichen Kleinigkeiten und das direkte taktile Ansprechen. Kurze Geschichten motivieren alle zum Weiterdenken und weisen ihnen den nächsten Schritt. Die Schülerinnen und Schüler beeindrucken durch ihre Freude. Sie lernen ihre Umgebung, insbesondere Gegenstände und ihre Mitmenschen besser zu verstehen und mit ihnen zu interagieren. Diese Fähigkeit bereitet sie auf ein selbstbestimmtes Leben vor. Annette Fröhlich, Heilpädagogische Förderlehrerin 43 Kleiner Vampir im Blindeninstitut – Bundesweiter Vorlesetag Knisternde Stille herrschte bei den kleinen Zuhörern in der Cafeteria des Blindeninstituts, als Anton beim Weihnachtswunschzettelschreiben ein Klopfen hört und plötzlich der kleine Vampir Rüdiger auf dem Fensterbrett sitzt. Gespannt lauschten rund 30 Schülerinnen und Schüler der Graf-zu-Bentheim-Schule den Abenteuern des Kinderbuchklassikers „Der kleine Vampir“, den MdL Kerstin Celina mit viel Engagement und geschulter Stimme vorlas. Die Kinder selber hatten sich diese Geschichte zum achten bundesweiten Vorlesetag gewünscht, zu dem die Stiftung Lesen und DIE ZEIT gemeinsam mit der Deutschen Bahn aufgerufen hatten. Der Aktionstag, der jedes Jahr am dritten Freitag im November stattfindet, folgt der Idee: Jeder, der Spaß am Vorlesen hat, liest an diesem Tag anderen vor. Ziel ist es, Begeisterung für das Lesen und Vorlesen zu wecken und Kinder bereits früh mit dem geschriebenen und erzählten Wort in Kontakt zu bringen. „Blindi-Hellau“ „Wo feiern wir Fasching, wenn die Schule eine Baustelle ist?“, war Anfang dieses Jahres für viele der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen im Blindeninstitut eine ganz wichtige Frage. Denn der BlindiFasching ist schließlich ein fester Bestandteil des Jahreskreises. 44 Das Feste- und Feierteam fand schnell eine Lösung: Statt der traditionellen großen Faschingsfeier in der Schulaula sollte es heuer einen langen Faschingszug Damit sie auch weitere spannende Geschichten von Anton und Rüdiger lesen können, schenkte Kerstin Celina den Schülerinnen und Schülern das Buch zum Abschluss für ihre Bibliothek. Für den aufregenden Vormittag bedankten sich die Kinder mit dem kleinen Keramik-Maulwurf „Louis“, der in der Spezialwerkstatt für Menschen mit Sehbeeinträchtigung hergestellt wird. quer durchs ganze Gelände geben, mit anschließendem Ausklang in der Kantine. Vor allem unsere Faschingshoheiten Prinzessin „Nadine die Hübsche“ und Prinz „Daniel der Coole“ fieberten nun dem 5. Februar entgegen. Jetzt brauchte es nur noch das passende Wetter. Doch es klappte alles wie geplant und die bestellte Sonne schien. Gemeinsam mit dem Würzburger Prinzenpaar führten Nadine Remler und Daniel Kuhn den langen Gaudiwurm vom Haus E zur Kantine an. Bei fetziger Musik, Krapfen und Würstchen wurde dort noch bis spät nachmittags gefeiert, gelacht und - wenn man dazu einen freien Platz fand - auch getanzt. „Schön war’s“, fanden unsere Hoheiten. Keine Frage also, dass es auch 2016 wieder einen solchen Faschingszug geben wird. Georg Ruhsert 45 Eine atemberaubende Reise in die Klangwelt des Feuervogels Igor Stravinskys Feuervogel flog Anfang Mai in die Cafeteria des Blindeninstituts Würzburg und verzauberte das junge Publikum. Das Duo Papagena entführte die kleinen und großen Zuhörer mit der vielschichtigen Interpretation des Stücks musikalisch und schauspielerisch in die geheimnisvolle Welt des Feuervogels. Rund 60 Minuten dauerte das musikalische Märchen, das die Kinder und Jugendlichen des Blindeninstituts mit tosendem Beifall feierten. Mit einer kleinen goldenen Krone zauberte die entführte Prinzessin Zarevna ein Lächeln auf die Gesichter von Jasmin und Laura. Obwohl die beiden Schülerinnen damit zu den gefangenen Prinzessinnen des bösen Zauberers Koschtschej gehörten, strahlten 46 sie glücklich. Und mit ihnen ließen sich die Zuhörer in dem, bis auf den letzten Platz gefüllten Raum von der spannenden Inszenierung einfangen: Vom melodiösen Klang der Querflöte oder Piccolo, die mal zart und filigran den Feuervogel oder die Prinzessin ankündigten, dann wieder voluminös und düster durch Oboe oder Englischhorn den Auftritt des Zauberers. Mit Spannung, die fast schon greifbar war, begleitete das junge Publikum den mutigen Prinzen Iwan, der die entführte Prinzessin Zarevna mit Hilfe des geheimnisvollen Feuervogels, aus den Händen des bösen Zauberers Koschtschej befreit. Die beiden Künstlerinnen Carolina Nees und Shantala Vallentin verstanden es wunderbar durch schnellen Kostüm- und Instrumentenwechsel den Spannungsbogen aufzubauen. Fantasievolle Klangbilder und farbenfrohe Kostüme unterstrichen die erzählte Geschichte und machten sie schon für kleine Kinder greifbar. Immer wieder bezogen die Künstlerinnen das Publikum mit in das Geschehen ein – einmal flog der Feuervogel durch die Zuschauerreihen, ein andermal machte Zauberer Koschtschej es mit barschen Befehlen zu Zauberhelfern: „Wenn ich sage ihr sollt stampfen, dann stampft!“ und der Boden bebte. Erleichtert aber viel zu schnell kam für viele das Happy-End mit Prinz und Prinzessin. Wärme – Wasser – Wohnen Der Verein YEHUDI MENUHIN – Live Music Now Franken e. V. hatte die Aufführung für die Schülerinnen und Schüler der Graf-zu-Bentheim-Schule möglich gemacht. seit 1879 47 Eine Klassenfahrt ins Biosphärenreservat Rhön Die Umweltbildungsstätte Oberelsbach im UNESCOBiosphärenreservat Rhön war in diesem Jahr zum zweiten Mal das Ziel der Klassen 4e und 4d der Konduktiven Förderung. Während unserem fünftägigen Aufenthalt besuchten wir eine Schreinerei, die Feuerwehr und stellten selbst Brötchen sowie Butter her. Vielleicht würde man solche Bildungseinheiten in einer Umweltbildungseinrichtung nicht erwarten, aber in Oberelsbach gehören sie zum Programm. Denn die Idee einer Biosphärenreservates ist nicht nur der Naturschutz, sondern eine nachhaltige Entwicklung der Region. Dies schließt den Menschen und seine Bedürfnisse mit ein. Deshalb geht es in der Bildungsarbeit z.B. auch darum, die Rolle des Waldes als Rohstofflieferant zu verdeutlichen. Und wo geht das besser, als in der Schreinerei? Denn Schreiner Michael Klemm verarbeitet vor allem Buchenholz aus den Rhöner Wäldern. Zu Beginn der Führung zeigte er uns, wie das Holz aus dem Sägewerk kommt: Grob bearbeitet und sägerauh. Von Maschine zu Maschine wird es feiner und glatter, bis jeder unserer Schüler einen kleinen Holzstern in der Hand hielt, dem er dann mit Schleifpapier noch den letzten Schliff gab. Und die Feuerwehr, die wir im Dorf besuchten? Was hat die mit Umwelt zu tun? Abgesehen davon, dass sie ganz praktisch Umweltgefahren wie z.B. Öl auf der Straße bekämpft, ist sie ein wichtiger Faktor für eine nachhaltige Modellregion. Denn auch der soziale Bereich gehört zur Nachhaltigkeit und ohne Menschen, die sich für andere engagieren, funktioniert eine Gesellschaft nicht. So hat die 2012 eröffnete Umweltbildungsstätte Oberelsbach ein breites Bildungsangebot für viele Zielgruppen. Natürlich orientiert sich auch der Hausbetrieb an einer nachhaltigen Entwicklung. In einem durchgehend barrierefreien Rundbau, der komplett aus Holz gebaut ist, finden bis zu 72 Gäste Platz. In den Doppelzimmern mit eigenem Sanitärbereich haben sie einen beeindruckenden Ausblick in die Rhön. Die eigene Küche im Haus achtet auf regionale und saisonale Verpflegung und ist in das Bildungsprogramm des Hauses integriert. Im Verbund „Rhöniversum“ arbeitet die Umweltbildungstätte Oberelsbach mit dem Jugendhaus Thüringer Hütte und dem Schullandheim Bauersberg zusammen. Informationen dazu sind im Internet unter www.rhoeniversum.de zu finden. Birgit vom Busch 48 Einen ähnlichen Weg konnten unsere Schüler am nächsten Tag verfolgen: Vom Getreide zum fertigen Brötchen. Das Mahlen mit der Hand war sehr mühsam, deshalb kam für den Teig noch Mehl aus der Packung dazu. Im Lehmbackofen wurden die Brötchen schließlich gebacken und mit der selbst geschüttelten Butter waren sie richtig lecker. „Festung und Ritter“ im Mainfränkischen Museum Kleine Ritterspiele auf der Festung Die Klassen S4 und S6 konnten beim Besuch des Mainfränkischen Museums auf der Festung Marienberg reichlich praktische Erfahrungen zum Mittelalter und dem Leben auf einer Burg sammeln. Eisernes Kettenhemd, schwere Kettenhaube, stählerne Helme mit und ohne Klappvisier, Schilde, Schwerter und „Angeberschwerter“, die großen Zweihänder, wurden von den SchülerInnen bestaunt. Sie erfuhren, dass Burgfräulein farbenprächtige Kleider und Burgunderhauben mit bunten Schleiern trugen und die Burgherrin immer die Schlüsselgewalt hatte. Der Fußmarsch ging zunächst von der Herzogenstraße über Marktplatz, Alte Mainbrücke bis zur Festung Marienberg. Hier wurde gemütlich gerastet und der schöne Blick von oben auf die Stadt genossen, wobei mancher Schüler das erste Mal die wahre Größe Würzburgs erkannte: „Mann ist das groß!!!“ Unsere engagierte Museumspädagogin Frau Kraus erklärte dann im Mainfränkischen Museum das mittelalterliche Leben, die damaligen – oft auch rohen - Sitten und Gebräuche, ließ Rüstungen anfassen, Burgfräulein und Ritter einkleiden, Fürstbischöfe mit Gewand, Mitra und Bischofsstab darstellen und endlich sogar Schwerter schwingen. Dicke Steinmauern, Schießscharten, Kanonenkugeln, hohe Türme, große und kleine Tore mit und ohne 49 Zugbrücken, der Bergfried als letzter Zufluchtsort oder Gefängnis genutzt, dies alles wurde lebensnah gezeigt. Als am Ende dann ein Eindringen in die Burg probiert wurde zeigte sich, dass die Eroberung der Festung kein leichtes Unterfangen war. Zur „Strafe“ endeten die Schüler im Verlies, dem fensterlosen Gefängnis. Hier wurde das Angstloch bestaunt, durch das die Bösewichte früher von der Decke in das Verlies abgelassen wurden. Nach einer kleinen Pause mit viel Eis ging es dann auf dem Fußweg zurück in die Schule und den verdienten Ferien entgegen. Ansgar Lipecki Wohin fahren wir in den Urlaub? Das war unser Thema im Sachunterricht und um Reisemöglichkeiten auch praktisch zu erfahren hat die Klasse S 14 einen spannenden Tag am Hauptbahnhof in Würzburg verbracht. Dafür hatte sich Herr Grau von der Deutschen Bahn extra den ganzen Vormittag Zeit genommen. Die Schüler erkundeten den Bahnhof, durften eine Durchsage in der Bahnhofshalle machen, alle Fahrgäste begrüßen und sich einen Fahrkartenautomaten genau anschauen. Bei der Bahnhofsmission gab es für alle einen warmen Tee und danach ging es weiter zur Bundespolizei, die gleich im Hochhaus neben dem Bahnhof ihren Sitz hat. Das war für alle absolut spannend: Es gab Funkgeräte, Handschellen und Sicherheitswesten zum Anschauen. Die Bundespolizei hat sogar zwei Zellen im Gebäude, aber die konnten wir leider nicht anschauen, weil sie gerade „besetzt“ waren. 50 Abschließend ging es dann auf die Schienen: Die Klasse durfte kostenfrei mit dem Zug vom Hauptbahnhof Würzburg bis zum Hauptbahnhof Schweinfurt und zurückfahren. So macht Lernen richtig Spaß! Vielen Dank an Herrn Grau ! Maria Rascher-Wolfring, StRin Fö Schulsport tut unseren Kindern gut Der Besuch der Würzburger Eisbahn am Nautiland unserer Grund- und Mittelschulklassen war sehr lehrreich, fast alle teilnehmenden SchülerInnen, die das erste Mal auf Schlittschuhen standen konnten nach diesem Wintersporttag „Eislaufen“ und selbständig oder mit nur noch wenig Unterstützung der Lehrer und Betreuer den schwierigen Balance-Akt des Gleitens auf den schmalen Schlittschuhkufen meistern. Bei „NoLimits“, einem inklusiven Sportfest für Menschen mit und ohne Behinderung am Sportzentrum der Universität Würzburg, durfte unsere SAG Tanz – Modern Dance in der Halbzeitpause des Rollstuhl-Basketballspiels zwei einstudierte farbenfrohe Tänze vorführen. Sie begeisterten diesmal auch mit mehreren spontanen Flashmob-Auftritten mit Tempo, Rhythmik und Ästhetik. Beim Willkommensfest unserer ausländischen Gäste waren die inklusiven Tanzaufführungen der SAG Tanz mit ihren drei eingeübten Tänzen erneut sehr erfolgreich, farbenfroh und toll anzusehen, ebenso wie beim Abschlussgottesdienst des Schuljahres. Herzlichen Dank für diese tollen Darbietungen! Das erstmalig angebotene inklusive Fußballturnier der Grundschule, auch für sehbehinderte SchülerInnen, erfreute sich großer Beliebtheit. 23 Teilnehmer wurden in 4 Teams gelost und die Spielrunde „Jeder gegen Jeden“ ausgespielt. Nach vielen Toren gab es am Ende nur Gewinner! Bei weiteren, teils inklusiven Sportveranstaltungen wurden 2014/15 viele schöne Erfahrungen und manchmal auch tolle Erfolge gefeiert. Als schönes Beispiel kann hier wieder das Projekt „Residenzlauf 2015“ genannt werden. Für die Grundund Mittelschule starteten 11 SchülerInnen gemeinsam mit Frau Riedmann bei den Schülerläufen zum 1000-mLauf. Freiwillig liefen dann 4 dieser LäufenInnen mit Frau Riedmann auch noch den nächsten Lauf über 1800 m. Von der konduktiven Förderung und der Berufsschulstufe gingen ebenfalls wieder viele SchülerInnen an den Start des neu eingeführten No LimitsLaufes. Dank der Kooperation mit dem VSV Würzburg e.V. und Annettes Kinderturnen e. V. konnten sie nach regelmäßigem Lauftraining auf dem Sanderrasen ihre Laufstrecke rund um die Residenz hervorragend bewältigen. Dass dies keine einzelne Maßnahme war, sondern überdauernde und motivierende Wirkung hatte, zeigten diese SchülerInnen dann später wieder 51 bei den Bundesjugendspielen, als sie wiederholt diese Laufstrecken meisterten. Eine klasse Leistung! An den Bundesjugendspielen in der letzten Schulwoche nahmen wieder alle Abteilungen auf dem Sportgelände des TSV Grombühl teil. 81 SchülerInnen maßen sich im leichtathletischen Dreikampf, viele liefen anschließend noch die 800 m, wobei einige SchülerInnen sogar mehrmals hintereinander die Strecke bezwingen wollten. Etwas Glück mit den Wetterbedingungen erlaubten gute Leistungen im Rennen, Werfen, Weitsprung und Ausdauerlauf. Die besten Resultate bei den Bundesjugendspielen wurden anschließend durch 6 Ehrenurkunden und 16 Siegerurkunden belohnt. Die schöne Siegerehrung durch unsere Schulleiterin Frau Sandrock rundeten diesen bewegten Vormittag ab. 52 Der Bewegungsparcours mit vielzähligen Großsportund Kleingeräten, welcher immer mittwochs aufgebaut wurde und von der SVE, auch mit schwerstmehrfachbehinderten Kindern und Jugendlichen genutzt wird, erfreute sich weiter großer Beliebtheit. Der Sportförderunterricht Rhönradturnen wurde wieder von vielen SchülerInnen der Grundschule besucht, um Koordination, Beweglichkeit, Gleichgewicht, Kraft, Ausdauer und Raumwahrnehmung individuell zu verbessern. Damit dem gesellschaftlichen Trend, der massiven Zunahme der Nichtschwimmer in Deutschland, entgegenwirkt werden kann, nahmen die Klassen S 3, Tb 6d, die Berufsschulstufe sowie die Hauptschule regelmäßig am Schwimmunterricht teil. Mit den Klassen S 3 und S 4 wurde zudem einen ganzen Vormittag lang das Würzburger Nautiland besucht. So konnten wieder zwei Kinder erfolgreich mit ihrem ersten Schwimmabzeichen, dem Frühschwimmerabzeichen „Seepferdchen“, belohnt werden. Beim Landesschulsportfest für Blinde und Sehbehinderte in Mannheim und Ilvesheim konnten unsere 14 SchülerInnen, begleitet von Frau Riedmann, Frau Schöffler und Herrn Lipecki, in der Leichtathletik und im Schwimmwettkampf starten. Hierbei belegte unsere Emily bei einem großen Starterfeld in der Wertung „sehbehindert“ einen erfolgreichen 5. Platz und damit unsere beste Wertung im leichtathletischen Dreikampf der Länder Bayern und BadenWürttemberg. Übernachtet wurde danach in der Jugendherberge Heidelberg in der bei einem bunten Programm der Abend ausklang. Die 4x50-m-Schwimmstaffeln konnten dann am zweiten Wettkampftag richtig punkten: Simon und Denis sowie Nico und Johannes (beide vom MSD betreute sehbehinderte Schüler an öffentlichen Schulen) belegten einen tollen dritten Platz bei den Jungenstaffeln Freistil und gewannen sogar einen Pokal! Die Jungenstaffel Bruststil mit Thorben, Kadir, Dennis und Nico belegte den 4. Platz in ihrer Konkurrenz. Die gemischte Staffel Freistil wurde zwar nur siebte und damit letzte in ihrem Starterfeld, Vanessa, Aaliyah, Adam und Patryk nahmen es aber sehr olympisch, ganz nach dem Motto „dabei sein ist alles!“ Herzliche Gratulation allen erfolgreichen Schülerinnen und Schülern! konnte zusätzlich wieder die SAG Tanz erfolgreich anbieten. Dank der Unterstützung der Blindeninstitutsstiftung konnte die Würzburger Blindenfußball-Bundesligamannschaft wieder in der Deutschen BlindenfußballBundesliga DBFL starten. Sebastian Hofmann, ein ehemaliger Schüler an unserem Förderzentrum und momentan BWL-Student, war zusammen mit unserem Nationalspieler und ehemaligen von der Graf-zuBentheim-Schule betreuten Schüler, dem Rechtswissenschaftler Sebastian Schäfer eine tragende Säule im Team Würzburg. Die Schüler Nico und Patryk nahmen wieder beim Blindenfußball-Training mit der Bundesligamannschaft Würzburgs an einem Trainingswochenende in der Sporthalle des BFW Veitshöchheim teil, was ihnen viele neue Erfahrungen vermittelte. Das erste Mal spielte Adam mit einer Schwarzbrille blind Fußball. In enger Kooperation mit dem Vital-Sportverein Würzburg e.V. konnte der FSJ im Sport, Herr Kevin Kremser erfolgreich auf den langjährigen Erfahrungen aufbauen. Zwei Sportarbeitsgemeinschaften übernahm er für das sportliche Nachmittagsangebot „Sport nach 1“. Übungsleiterin Annika Gerspitzer 53 Auch er zeigte hierbei viel Talent im Umgang mit dem Rasselball. Einer Einladung zum gemeinsamen Training mit den Würzburger Kickers folgten gemeinsam mit dem Blindenfußball-Team Würzburg unsere 5 sehbehinderten fußballbegeisterten SchülerInnen Emily, Louis, Thorben, Adam und Patryk. Das gemeinsame Training brachte vielfältige neue Erfahrungen und Spaß für alle. mit anderen blinden und sehbehinderten Schülerinnen aus ganz Deutschland auf St. Pauli austauschen. Es wurde viel trainiert, aber auch gemeinsam gekocht, geklönt und Kontakte geknüpft. Am Ende wurde dann aber auch noch richtig Blindenfußball gespielt. Bei der Jugendbildungsmaßnahme „Blindenfußball“ der Deutschen Behindertensportjugend DBSJ konnten sich Patryk, Niko und der FSJ Kevin drei Tage lang Thomas Bösch, Christoph Hoffmann und Ansgar Lipecki Mit sportlichem Gruß und bleiben auch Sie 2016 bewegt! BSS baut erstmalig eine Kegelrampe für Rollstuhlfahrer und Senioren In Zusammenarbeit mit den SchülerInnen und den Lehrkräften der BSS entstand die Idee, unsere Kegelbahn im Haus 1 und den Kegelsport auch sitzenden Personen zugänglich zu machen, z.B. RollstuhlfahrerInnen und SeniorInnen. Reiner Wohlfart entwickelte einen Plan und konzipierte die handwerklichen Schritte, die dann mit den SchülerInnen ausgeführt wurden. Danach stand Sägen, Biegen, Bohren und Streichen auf dem Programm. Zwischendurch wurde immer wieder erprobt und weiterentwickelt. Nun ist das Ergebnis fertig, eine (hoffentlich) perfekte Kegelrampe aus Metall für Rollstuhlfahrer und alle Personen, denen die Kraft oder das Gleichgewicht fehlt, die Kugel selber kräftig zu beschleunigen. 54 Die Kugel muss lediglich auf die Führungsschiene der Rampe gesetzt und losgelassen werden. Dann rollt sie die Rampe herunter, beschleunigt kräftig und rollt dann schnell zu den Kegeln. Voraussetzung ist, dass der Kegler die Rampe so justiert hat und selbständig gut zielt, dass die Richtung für die Kugel auch genau stimmt. Durch ein kleines Anschupsen gewinnt die Kugel eine noch höhere Geschwindigkeit. „Alle Neune“, das ist das große Ziel aller Kegler, aber auch die Geselligkeit spielt bei dieser Sportart eine große Rolle. Sie darf nicht zu kurz kommen, trotz gleichzeitiger sportlicher Bewegung. Das soziale Miteinander für alle hat somit an Bedeutung hinzugewonnen. Für Verbesserungsvorschläge und innovative Ideen zur Weiterentwicklung der Kegelrampe hat Herr Wohlfart immer ein offenes Ohr. So und nun los, zum Kegeln! Reiner Wohlfart und Ansgar Lipecki 55 Mit Schaufel und Spaten für den guten Zweck Etwas Gutes tun und dabei jede Menge Spaß haben? Wie das geht, haben elf Auszubildende der Brose Fahrzeugteile GmbH im Blindeninstitut Würzburg gezeigt. Zusammen mit Berufsschulstufenschülern der Graf-zu-Bentheim-Schule haben sie zwei Tage lang im wahrsten Sinne des Wortes Barrieren abgebaut. Ziel war es, einen etwa 80 Meter langen Zaun innerhalb des Blindeninstituts abzureißen und einen Zugang vom Mittleren Greinbergweg anzulegen. Die Initiative für das gemeinsame Projekt war von Brose ausgegangen. Jedes Jahr engagieren sich die Auszubildenden für einen guten Zweck an einigen Tagen mit ihrer Zeit und Tatkraft. Ausbilder Christian Schur hatte die Idee gefallen, gemeinsam mit den Schülern mit Sehbeeinträchtigung und weiteren Handicaps zusammen anzupacken. Berührungsängste gab es keine. Die Aufgaben teilten die jungen Menschen mit und ohne Behinderung schnell untereinander auf. So begannen die einen damit, die Erde für den Weg zum Zaun am Mittleren Greinbergweg auszuheben, während andere das Tor zusammenschraubten. Beim Pflastern halfen alle zusammen. 56 Ein weiteres Team machte sich daran, an einer anderen Stelle einen nun nicht mehr benötigten Maschendrahtzaun abzubauen. Der Zaun sicherte eine ehemals unbewachsene Böschung am Grillplatz im Blindeninstitut ab und bildete eine Grenze zwischen den Wohnhäusern der Erwachsenen und dem Kinder- und Jugendbereich. Im Rahmen des weiteren Zusammenwachsens der beiden Blindeninstitute in Würzburg sollte nun auch diese sichtbare Barriere abgetragen werden, zumal die Böschung inzwischen ausreichend durch Bewuchs abgesichert ist. Unter der fachmännischen Anleitung der Berufsschulstufenlehrer Aljoscha Bloos, Rudolf Diener, Reinhold Stabel und Reiner Wohlfart kamen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen trotz Temperaturen um 30 Grad schnell voran. „Das hat richtig Spaß gemacht“, hörte man viele der jungen Menschen sagen, als am Mittag des zweiten Tages alles geschafft war. Beim herzlichen Abschied voneinander stellte Christian Schur ein mögliches Wiedersehen in Aussicht – sei es bei einer Führung für die Berufsschulstufe durch das Brose-Werk oder beim sozialen Projekt im nächsten Jahr. Letzter Schultag für … … Rosalinde Pfeiffer Kein Tag wie jeder andere – der letzte Schultag von Sekretärin Rosalinde Pfeiffer war für alle etwas Besonderes. Nach 35 Jahren im Blindeninstitut und im Sekretariat der Graf-zu-Bentheim-Schule gab es viele persönliche Kontakte und Geschichten, die über die Jahre gewachsen waren. Mit einem großen Fest feierte Frau Pfeiffer Ende Januar 2015 ihren Aufbruch in den Ruhestand. Mit ihrem Weggang verändere sich auch die Schule meinte Heike Sandrock bei der Abschiedsfeier: Rosalinde Pfeiffer habe sich mit ihrer ganzen Persönlichkeit, ihren Talenten, Interessen und Eigenheiten eingebracht. Und diese enge Verbundenheit haben auch die Schülerinnen und Schüler zum Ausdruck gebracht, die sich über viele Tage persönlich mit selbstgedichteten Liedern, Luftballons und guten Wünschen verabschiedet haben. Zum Abschied ließen die Kollegen der Taubblindenabteilung es dann in Gebärdensprache und musikalisch noch „rote Rosen regnen“. … Elvira Karl Nach 23 Jahren im Trubel des Schulsekretariates verabschiedete sich auch unsere geschätzte Kollegin Elvira Karl zum Schuljahresende in den wohl verdienten Ruhestand. In ihrer Abschiedsrede ließ Schulleiterin Heike Sandrock noch einmal die Stationen des Arbeitslebens von Elvira Karl Revue passieren und hob ihre besonders positiven Eigenschaften hervor. Das Abschiedsfest wurde vom gesamten Kollegium mit einem vielseitigen Mitbring-Buffet und musikalischen Beiträgen zu einem schönen Ereignis, bei dem auch das Wetter mitspielte. Auch die Klassen nahmen Abschied von Elvira Karl. Entweder durch Einzelbesuche während der letzten zwei Wochen, wobei sie kleine flüssige Kostbarkeiten überbrachten oder am letzten Arbeitstag, an dem die Klassen des Nordflügels und die SVE ein wunderbares Ständchen unter der Leitung unseres Kapellmeisters Markus Rummel darboten und Elvira Karl einen Regenbogen für den Ruhestand schenkten. 57 Auszeichnung „Profil Inklusion“ vom Kultusministerium Die Graf-zu-Bentheim-Schule gehört zu den 32 Schulen in Bayern, die von Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle im September 2015 mit dem Titel „Schule mit dem Schulprofil Inklusion“ ausgezeichnet wurden. „Die bayerischen Profilschulen unterstützen vorbildlich das gemeinsame Lernen und Leben von jungen Menschen mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf“, betonte Kultusminister Spaenle. Er hob dabei vor allem das große Engagement der Lehrkräfte hervor. Rektorin Heike Sandrock und StiftungsFoto: Steffen Leiprecht vorstand Johannes Spielmann nahmen die Profil-Urkunde im Rahmen einer Feierstunde im Staatsministerium in München von Staatsminister Spaenle entgegen. 58 Das Förderzentrum Sehen war Ende der 70er Jahre die erste Schule, die Schüler mit Blindheit und Sehbehinderung inklusiv in Regelschulen betreut hat. Heute begleitet der Mobile Dienst Sehen rund 260 Schülerinnen und Schüler mit Blindheit oder Sehbehinderung, die eine Regelschule oder andere Förderzentren besuchen. Durch vielfältige Kooperationen und Projekte, wie einer Partnerklasse in der benachbarten Grundschule Lengfeld, Theaterprojekten mit dem Wirsberg- und Friedrich-König-Gymnasium, Projekten mit dem Museum am Dom und zahlreichen inklusiven Projekten im Bereich Sport, hat sich das Förder- zentrum Sehen zu einem Partner für Inklusion in der ganzen Region entwickelt. Das ganzheitliche Konzept mit dem inklusiven Ansatz der offenen Schule und des Mobilen Dienstes Sehen hat Schulleiterin Heike Sandrock gemeinsam mit vier Schülerinnen und Schülern Anfang Mai 2015 in München vorgestellt. Bei der 30 minütigen Präsentation vor einem Expertengremium konnten neben Heike Sandrock auch die Schülersprecherin und die Schüler selbst für sich und ihre Schule sprechen und trugen so ihren Teil zum späteren Erfolg der Bewerbung bei. „Wir sind bereits seit vielen Jahren eine inklusive Schule: Die Frage danach, was ‚normal‘ ist, stellt sich bei uns nicht“, unterstrich Heike Sandrock mit Nachdruck. Unterfränkischer Inklusionspreis für Kanuten der Graf-zu-Bentheim-Schule Am 1. Oktober 2015 wurden auf der Mainfrankenmesse die unterfränkischen Inklusionspreise verliehen. Bezirkstags-Präsident Erwin Dotzel und BezirksBehindertenbeauftragte Karin Renner würdigten die Leistungen aller eingereichten Projekte. In der Kategorie „Sport und Freizeit, Umwelt und Kultur“ wurde das Kanu-Inklusions-Projekt der Bayerischen Sportjugend Würzburg Stadt in Zusammenarbeit mit der TG Würzburg-Heidingsfeld, dem Vitalsportverein und der Graf-zu-Bentheim-Schule des Blindeninstituts Würzburg als Preisträger ausgezeichnet. Im dritten Jahr schon treiben nicht behinderte und behinderte Jugendliche gemeinsam Kanusport, trainieren, machen Ausflüge, unternehmen Fahrten und weitere Freizeitaktivitäten. 2014 fuhr die Gruppe zu Sportbegegnungen in Würzburgs Partnerstädte Caen/ Frankreich und Umea/Schweden und unternahm Kanu-Touren vor Ort. Das ausgegebene Ziel der Nachhaltigkeit, die sehbehinderten Jugendlichen in den Kanu-Verein zu integrieren, ist bereits gelungen und wird auch weiterhin ange- strebt. Vier neue Jugendliche der Berufsschulstufe des Blindeninstituts steigen dieses Jahr ins Boot. Wir freuen uns auf viele neue Erlebnisse, vor allem auf die geplante Reise in die schottische Partnerstadt Dundee. Dafür und für die anstehenden Ausgaben für das neue Equipment ist das gewonnene Preisgeld des Bezirks Unterfranken in Höhe von 2.500 Euro sehr willkommen. Christoph Hoffmann Erfolgreiche Umstellung der Mittagsverpflegung in Elsenfeld Mit Beginn des Schuljahres 2014/15 befassten wir uns in Elsenfeld verstärkt mit dem Thema Ernährung unserer SchülerInnen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Blindeninstitut Untermain das Mittagessen aus einer Großküche eines Industriezentrums erhalten. Die Essensausgabe erfolgte mangels Alternativen über die Schulküche der Nachbarschule. Im Rückblick gaben mehrere Punkte Anlass zum Umdenken: 59 UÊ Die Speiseplangestaltung war ausschließlich an den Bedürfnissen und Wünschen Erwachsener ausgerichtet. UÊ Das geschmackliche Spektrum war relativ klein. Die Tendenz ging zu starker Würze der Speisen. UÊ Änderungs- und Sonderwünsche (z. B. Konsistenz, Allergien) konnten verständlicherweise nicht berücksichtigt werden. UÊ Die Preise waren auf Grund des notwendigen Zusammenschlusses mit der Nachbarschule im Verhältnis hoch. Mit großer Motivation für Veränderung wurde nach einem geeigneten Caterer gesucht. Gleichzeitig wurde die Bewerbung für das „Coaching-Projekt Schulverpflegung“ der Regierung von Unterfranken geschrieben. 60 Mit der Altstadtbäckerei Braunwarth in Obernburg fanden wir einen Partner, der äußerst flexible, an Schülerbedarfen orientierte und qualitativ hochwertige Mittagsverpflegung anbietet. Die Kommunikation auf „kurzen Wegen“ und der gegenseitige Wille, den SchülerInnen ein ausgewogenes, frisches und schmackhaftes Essen zuzubereiten, führten schnell zu zufriedenen Gesichtern. Für das „Projekt Schulverpflegung“ wurde parallel ein „Essensgremium“ gegründet. Es bestand im Wesentlichen aus Ernährungsberaterin und Coach Iris Burger, der Verpflegungsbeauftragten Tanja Giegerich, Nina Braunwarth als Essensanbieter (Altstadtbäckerei Braunwarth) und dem Schulvertreter Markus Held. Dieses Team diskutierte unter Anderem ganz alltägliche Fragen, wie Portionsgrößen und Lieblingsspeisen. Aber auch organisatorische Probleme (z. B. Aufbewahrung der Speisen) wurden hier gelöst und notwendige Schritte hin zu einem ausgewogenen Nahrungsmittelverhältnis gemacht. Im Verlauf mehrerer Monate konnten Feinheiten abgestimmt und (Schüler-)Wünsche verwirklicht werden. Am 16. Juni 2015 fand in der Festung Marienberg in Würzburg die Abschluss-Tagung des Coaching-Projekts statt. Iris Burger, Tanja Giegerich und Markus Held konnten über viele positive Ergebnisse berichten: UÊ Ein kooperierender Essenslieferant – die Firma Braunwarth aus Obernburg – konnte gewonnen werden. UÊ In vielen Gesprächen wurden die Speisepläne in Zusammenarbeit mit dem Coach Iris Burger auf die Bedürfnisse der SchülerInnen umgestellt. Ein Vier-Wochen-Speiseplan soll zukünftig aufgestellt werden. UÊ Das Essen wird vom Lieferanten für die fünf Klassen vorportioniert und für jede Klasse in einer Thermobox geliefert. So bleibt das Essen warm und hygienisch verschlossen. UÊ Die Portionsgröße wurde dem Schülerbedarf angepasst. UÊ Die Rückmeldungen aus den Klassen sind durchweg positiv: Das abwechslungsreiche Essen schmeckt den SchülerInnen so gut, dass fast immer Nachschlag verlangt wird. gestellt. Allen wurde die Bedeutung vom „Erlebnis der Ernährung“ wieder etwas bewusster. Markus Held, Koordinator Untermain Das Blindeninstitut Untermain wurde als erfolgreicher Teilnehmer des Coaching-Projekts mit einer Urkunde ausgezeichnet. Im Anschluss wurde die neue Organisation der Essensausgabe schließlich auch von der Lebensmittelüberwachung des Landratsamts Miltenberg als gut befunden. So konnten kritische Fragen zur Hygiene, Essenstemperatur und Essensausgabe positiv beantwortet werden. Für unsere SchülerInnen, aber auch das Personal, hat sich das Coaching und die daraus hervorgegangene neue Mittagsverpflegung als großer Gewinn heraus- 61 Kunst mit Spaß und Bewegung: Fantasietiere mit der Technik der Frottage Die Frottage (frz. frotter „reiben“) oder Abreibung ist ursprünglich eine alte Drucktechnik, deren künstlerisches Potential von Max Ernst ab 1925 für die Bildende Kunst neu entdeckt und weiterentwickelt wurde . Bei der Frottage wird die Oberflächenstruktur eines Gegenstandes oder Materials durch Abreiben mittels Kreide oder Bleistift auf ein aufgelegtes Papier übertragen. (Wikipedia) 62 Die Schüler unserer Klasse in Elsenfeld wurden in die Technik eingewiesen und durften sich im Klassenzimmer viele Untergründe aussuchen, die man mit schwarzer Wachsmalkreide abreiben konnte. Mit Spaß wurde experimentiert und die Schüler kamen auf ausgefallene Ideen. Wie sieht wohl das Muster des Papierkorbs aus, die Gittertür zum Gartenhaus, Wände, Dosendeckel, Schuhsohlen, Kronkorken, Holzringe usw. – alles wurde abgerieben. Die Schüler waren erstaunt über die Muster die auf ihrem Papier zutage kamen. Aus einer Auswahl von Mustern konnten die Schüler ihr Fantasietier ausschneiden, zusammensetzen und aufkleben. Die Ideen sprudelten nur so und es entstanden viele interessante Werke. Marion Sauer, Heilpädagogische Förderlehrerin Rollstuhlwoche in der Klasse 5 In der jahrgangsgemischten Klasse 5 der Graf-zu-Bentheim-Schule in Elsenfeld stand im Mai das Thema „Leben mit Behinderung“ im GSE-Unterricht an. Nach dem Klassiker „Selbsterfahrung unter Augenbinde“, ließen sich die Schülerinnen und Schüler im Alter von zehn bis sechzehn Jahren begeistert auf ein besonderes Experiment ein: Eine Woche lang erlebte jeweils eine/r von ihnen den gesamten Schultag mit „fahrbarem Untersatz“. So wollten sie nachvollziehen, unter welchen Bedingungen die neue Mitschülerin, die auf den Rollstuhl angewiesen ist, den Alltag erlebt. Ein Rollstuhl zum Ausleihen war schnell organisiert. Die Schülerinnen und Schüler hielten sich konsequent an die vereinbarten Regeln. Auch diejenigen, die zunächst mit einem mulmigen Gefühl im Bauch beobachtet hatten, machten am letzten Tag abwechselnd bei Übungen in der Sporthalle eifrig mit. UÊ In der Pause haben ein paar Schüler mich gefragt, was ich habe, und dann habe ich gesagt: „Ich versetze mich in die Katharina rein, sie ist eine Mitschülerin, die ist auch in einem Rollstuhl und ich wollte sehen, wie man sich fühlt im Rollstuhl zu sitzen.“ UÊ Das habe ich gelernt: dass es ganz egal ist, was andere Leute haben, weil sie sind so wie sie sind und das zählt eigentlich, weil es sind auch nur Menschen. Die Rollstuhlwoche hat neben einem Perspektivenwechsel auch in den Köpfen der Kinder viel bewegt. Doris Mattson, StRinFö Hier einige ihrer Eindrücke, entnommen aus Schüleraufsätzen: UÊ Ich habe gelernt, dass ich drehen kann und mit den Kurven bin ich gut zurechtgekommen. UÊ Das war schwierig: auf Toilette zu gehen, die Türen aufmachen. Alles dauerte länger. UÊ Trotz Rollstuhl konnte ich in Kunst gut mitmachen. Vor der Pause aber hatte ich das Gefühl, dass es sehr peinlich war. 63 Ein kreatives Jahr in der Tagesstätte der 2d Trotz vollgeplanter Woche mit Terminen und Therapien gibt es einen besonderen „freien“ Nachmittag in der Tagesstätte 2d, den „Montag-Kreativ-Tag“. In jedem ist ein Künstler verborgen und Jonas, Niels, Dominik, Lina und Jasmin aus der 2d möchten zeigen, was in ihnen schlummert. Sie malen, reißen, kleben, schneiden, knüllen kneten, tackern, drucken, weben sicher und geschickt. Montags kommt alles schnell auf den Tisch: Farben, Kleister, Schere, Pinsel, Tapetenrolle, Pappkarton, Glitzerstreu und was noch alles gebraucht wird. Malerkittel werden verteilt, der Fotoapparat wird herbeigeholt und auf geht’s ins Abenteuer Gestalten. Und das kam dabei heraus: UÊ Bauzaunverschönerung UÊ Herbsteindrücke UÊ Impressionen: Kreis und Farben UÊ Weihnachtsgeschenke: Glitzerbilder UÊ Dreidimensionale Quadrate in Signalfarben UÊ Ostereier – ziemlich groß Die Teamarbeit der Kinder war außerordentlich gut. Sie haben sich gegenseitig unterstützt und geholfen, gaben sich Tipps, waren eifrig und konzentriert beim Gestalten und Ausführen ihrer Ideen. Nach erfolgreicher Arbeit strotzt ein jeder voller Stolz und Stärke und will seine Kunst und Werke zeigen. 64 Brigitte Orelt Die Ferienfreizeit in Duderstadt der Gruppe 3b In der ersten Pfingstferienwoche 2015 war es wieder soweit: die Koffer waren gepackt, die Busse beladen, die Rollis festgezurrt und wir brachen voller Vorfreude mit unseren 8 Bewohnern nach Duderstadt, in das Ferienparadies Pferdeberg auf. Dank einer Spende von insgesamt 800 Euro konnten wir uns, im Gegensatz zu den Vorjahren, den Luxus erlauben, eine Unterkunft mit Halbpension zu buchen, was uns den Alltag sehr erleichtert hat. Schnell waren die Zimmer bezogen und wir nutzten den restlichen Tag, um die Räumlichkeiten und das Gelände zu erkunden. Trotz nicht besonders warmen Temperaturen unternahmen wir jeden Tag schöne Ausflüge. Das Highlight allerdings war der Besuch auf einem Pferdehof, wo wir eine Planwagenfahrt machten und anschließend die Möglichkeit zum Reiten hatten. Den alternativen Bärenpark Worbis fanden die Jugendlichen sehr interessant und auch die Betreuer wurden zum Nachdenken angeregt. Sehenswert war auch die größte Karstquelle Europas, die Rhumequelle, und der Seeburgersee, an denen wir ausgiebige Spaziergänge gemacht haben. An den gemütlichen Abenden genossen die Jugendlichen das Gitarrenspiel von Klaus und es wurde kräftig mit geträllert. Nur Thomas wollte lieber zu Bett und sagte: „Keiner will´s hören!“ Wir hatten eine schöne, harmonische Auszeit aus dem Alltag und freuen uns schon auf die nächste Freizeit . Die Gruppe 3b 65 Ich will, dass es perfekt ist … … diesen Hit des Pop-Duos Glasperlenspiel und viele andere mehr konnte die Gruppe beim RadioGong-Open-Air in Giebelstadt in der 1. Reihe genießen. Giebelstadt gewann im Juni 2015 den Titel der coolsten Gemeinde Mainfrankens und damit das kostenlose Open-Air für alle Einwohner. Dank der Mutter unseres Bewohners Christian, die einen Kontakt zu Radio Gong herstellte, bekamen wir 14 Konzertkarten von Soazic und Ulli Assel vom Radio-Gong-Team geschenkt. Am Veranstaltungsabend wurden wir vom Team sehr liebevoll betreut, mussten bei der Ankunft nicht warten, wurden gleich durchgewinkt und standen so direkt an der Bühne. Soazic und Ulli Assel kamen auch vorbei, um uns zu begrüßen. Für Christian war es ein besonderes Highlight, da er die beiden persönlich kennt. Anna war vom Popkonzert begeistert, da sie sehr viele Lieder von Glasperlenspiel kannte, und hat eifrig mitgesungen. Für alle war es ein toller Abend. Geli Wengel, Gruppenleitung Übernachtungsparty mit Rummel in der 11d Traditionell findet die Übernachtungsparty der Tagesstätte in der Kiliani-Zeit statt. Erst Rummel und dann Übernachtung … wir konnten es kaum mehr erwarten. Als uns die Einladung der Stadt Würzburg für einen kostenlosen Kiliani-Besuch erreichte, stand der Termin. 66 Am 14.07. holte uns ein Stadtbus vom Blindi ab und auf ging es zur Talavera. Kiliani ist toll! Auch wenn man sich an die großen, lauten und blinkenden Riesenrad oder die Geisterbahn. So viel Action macht hungrig. Zum Abendessen gab es ein großes Stück Pizza und etwas zum Trinken spendiert und abschließend ein „Wunscheis“, finanziert von Elternspenden. Rundum zufrieden ging es mit dem Bus zurück in die Ohmstraße und zum zweiten Abenteuer dieses Abends: Die Übernachtung in der Tagesstättengruppe. Fahrgeschäfte erst langsam herantasten muss. Es muss einfach alles mal probiert werden – umsonst fahren hat schon seinen Reiz und lässt auch den Mut wachsen. Zum Einstieg wurde erst das Kinderkarussell genauestens inspiziert. Dann folgte der kleine Autoscooter: Ein voller Erfolg, da alle ohne Hilfe ihre gewagten Runden drehen konnten. Wir wurden mutiger und es folgte die Wildwasserbahn, die Dunkel-Achterhahn und die Berg- und Talbahn. Am liebsten wären einige noch zig Mal gefahren. Auch das Spaßhaus hat bei uns einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Großes „Hallo“ mit extrem viel Gelächter verursachte das Laufen in einem riesigen Wasserball. Keinem ist es gelungen, sich in diesem Wasserball länger auf den Beinen zu halten, man wurde einfach herumgewirbelt, als sei man in einem gepolsterten Mixer. Selbst den Ängstlichsten hat es sehr viel Spaß gemacht! Jährlich fester Bestandteil des geschenkten Kilianibesuchs sind natürlich das Kettenkarussell, das „Wir bauen uns ein Bett“ – das war eine Aufgabe, die mit zahlreichen Kissen, Decken und Matratzen problemlos bewältigt wurde. Die Jungs schliefen im „Tobezimmer“ und die Mädels machten sich in der unteren „Kuschelecke“ ein gemütliches Lager. Nachdem jeder seine restliche Energie und seinen Bewegungsdrang ausgetobt hatte, trafen wir uns in der gemeinsamen Abendrunde, in der jeder alles erzählen konnte, was er unbedingt los werden musste und wollte. Dann ging es zur Nachtruhe, die wie erwartet noch einige Zeit auf sich warten lies. Nach einer kurzen Nacht und einer Katzenwäsche war ein gemütliches Frühstück angesagt, wo jeder zeigen konnte, was für tolle Pausenbrotkreationen ihm einfallen. Puh! Und dann ab in die Schule. Celine, Saskia, Leon, Cristiano, Lea, Victoria, Felix und der Rest der Crew 67 Ein Besuch in der Küche Mahlzeit! Und was gibt es heute zu essen? – Hm … lecker! Wisst ihr eigentlich, wo und wie im Blindeninstitut gekocht wird? Das muss ja anders als zuhause gemacht werden – bei so vielen Bewohnern. So entstand die Idee, in der Küche anzurufen und zu fragen, ob wir, die Tagesstätte 2 d, mal kommen könnten und uns umschauen dürfen. Unsere Anfrage wurde gleich mit einem „ja!“ beantwortet und es fand sich auch ein Termin. So machten wir uns dann auf den Weg zur „BlindiKüche“ und wurden dort von Herrn Laufer und Herrn Wünsch erwartet. Und schon wurden sie gefragt, ob sie denn nicht mal Apfelstrudel machen könnten oder Knödel, oder Nudeln mit Soße, oder ... Doch da wollten sich die beiden nicht festlegen und zeigten uns erst mal die Küche. Ganz anders als zu Hause – tatsächlich! Zum Kochen gibt’s keine Pfanne, sondern ein sehr großes Bratgerät mit Deckel; keinen Topf, sondern eher eine Wanne mit Ablaufhahn! Und die Schöpfkellen erst: Seeehr groß! Wir staunten. Auch als wir hörten, dass hier jeden Tag 500 Essen zubereitet werden. Alles wurde bestaunt … Anschließend ging’s in die Spülküche und natürlich auch hier: eine sehr große Spülmaschine. Wirklich interessant. Am Schluss noch ein Foto mit den von Fragen durchlöcherten Köchen und, natürlich: „Könnt ihr mal Schokokuchen mit Kirschen machen?“ Monika Heubl-Haaf, 2d, Pädagogische Fachkraft Urlaubstage im Blindi 68 Die erste Ferienwoche im August war außergewöhnlich heiß. Das Thermometer kletterte täglich auf über 30° C. Und trotzdem haben wir jeden Tag in der Ferienbetreuung etwas Schönes unternommen. Wir waren mit dem öffentlichen Bus in Randersacker am Main und in Veitshöchheim, mit der Eisenbahn in Ochsenfurt, mit dem Blindibus in Wertheim und am letzten, dem heißesten Tag haben wir eine „Beachparty“ im Blindi gemacht, mit viel Wasser und Musik. Ja, wir hatten trotz der Hitze viel Spaß und Freude und haben das Blindi mal von einer ganz anderen Seite kennengelernt – als einen Ort, an dem man auch gut Urlaub machen kann. Karola Götz-Wittekind, 8f Ferienbetreuung in der dritten Ferienwoche Die große Hitzewelle war erst mal vorbei, bzw. legte eine Pause ein, als die dritte Ferienwoche losging. Wir konnten draußen sein und haben nach Wochen sogar wieder einmal eine Jacke angezogen. Unser Ausflug in den Tierpark Sommerhause kam bei groß und klein super an. Vor allem die neuen Wasserspiele gefielen Markus, Jasmin, Lina und Dominik sehr gut. Weiter Highlights der Woche waren ein Schwimmbadbesuch, Eisessen, Kegeln auf der Blindi-Kegelbahn, Fußballspielen, Kochen und Backen. Zum Abschluss waren wir beim Cineworld Kinderfest. Alle Kinder sind sich einig: Das machen wir im nächsten Jahr wieder! Tamara Ziegler, 10d, Erzieherin 69 Wenn man genau hinhört und hinsieht, gibt es immer eine Geschichte zu entdecken Erwachsenenbereich lohnt es sich, diese auszupacken, in sie hineinzutauchen und aufleben zu lassen. Es geht darum, die Schüler mit ihren Geschichten aus der (frühen) Kindheit und Jugend ganzheitlich wahrzunehmen, um sie schließlich gut in vertrauensvolle, auf ihrem weiteren Weg begleitende Hände entlassen zu können. „Bin ich das, was der Entwicklungsbericht über mich sagt, der Förderplan beabsichtigt oder der Arztbericht diagnostiziert? Bin ich die Summe aus alldem? Oder bin ich mehr?“ – Das, was keine Akte zu vermitteln vermag, sind die Geschichten, die Beziehungen und Erlebnisse, die einen Menschen zu dem werden lassen, der er heute ist und in Zukunft sein wird. Sie sind es, die dessen individuelle Lebensgeschichte ausmachen, die erzählt werden will, um lebendig zu bleiben. 70 Was machen aber Menschen, die ihre Geschichten selbst nicht mitteilen können? Gerade bei unserer Klientel am Blindeninstitut müssen wir uns dieser Frage annehmen und werden zu dem Ergebnis kommen, dass wir es sind, die sie mittragen. Durch das Kreuzen unserer Wege z.T. über Jahre hinweg, wird die Geschichte von Schülern und Bewohnern zu einem Teil unserer Geschichte, zu einer Beziehungsgeschichte. Vor allem bei großen Lebensereignissen wie dem Wechsel vom Kinder- und Jugend- in den In diesem Sinne feierten wir im Sommer und Herbst 2015 für vier junge Menschen aus dem Haus 6 persönliche Zukunftsfeste, bei denen jeweils einer von ihnen wortwörtlich im Mittelpunkt stand. Gemeinsam mit Familienangehörigen, alten und neuen Mitarbeitern sowie gesetzlichen Betreuerinnen schauten wir uns Fotos und Filme an, sprachen u.a. über Stärken und einzigartige Charakterzüge ebenso wie Möglichkeiten einer positiven Lebensgestaltung – immer in dem Bewusstsein, dass die Gegenwart von der Vergangenheit durchdrungen ist und Zukunft in sich trägt. Da Reisen, so auch Zeitreisen, bekanntlich Hunger macht, sorgte ein mit kulinarischen Köstlichkeiten gefülltes Buffet für ausreichend Wegzehrung und Energie und eine entspannte und gesellige Stimmung, sodass sich alle Anwesenden und Mitgestaltenden mit einem positiv erschöpften Gefühl am Ende verabschiedeten. Was aber in den Köpfen bleibt, ist die Erkenntnis, dass jeder Schüler mehr ist als die Summe der Teile, die ihn ausmachen. Tabea Sadowski Fachkraft für Rehabilitation und Kommunikation Jahresbericht 2014/2015 des Blindeninstituts Würzburg Erwachsene 71 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Bewohner, Eltern und Betreuer, Kooperationspartner, Förderer und Mitarbeiter, eine Million Dreihundertvierzehntausend Minuten hat ein Jahr und mindestens ebenso viele Gelegenheiten und Notwendigkeiten, Entscheidungen zu treffen. Im Alltag geschieht das oft unwillkürlich. Wie spreche ich einen Bewohner am Morgen beim Wecken an? Informiere ich ihn bei der Morgentoilette über meine nächsten Handgriffe? In welchem Tonfall tue ich das? Es sind die vielen Kleinigkeiten, welche die Kultur einer Einrichtung ausmachen. Mit dem Begriff der Einrichtungskultur ist die Vorstellung von gemeinsamen Werten verbunden. Mit dem überarbeiteten Leitbild der Blindeninstitutsstiftung zeigen wir nach innen wie nach außen die Werte auf, an denen wir unser Handeln orientieren und an denen wir uns messen lassen. Als Partner der Agentur für Arbeit muss sich unsere Werkstatt für Menschen mit Seh- und Mehrfachbehinderung alljährlich durch eine externe Prüfstelle zertifizieren lassen. Dazu gehören Fragen nach dem Leitbild und wie die dort beschriebenen Werte im Alltag angestrebt werden. So kam es, dass wir bei der diesjährigen Prüfung „Leitbildgeschichten“ erzählten: 72 Im Leitbild in einfacher Sprache sagen wir: „Jeder Mensch ist anders. Und jeder soll am Leben in der Gesellschaft teilhaben.“ „Anderssein“ wird in der Gesellschaft nicht immer als Bereicherung erlebt. Wer anders ist, wird vielleicht nicht verstanden oder hat selbst Schwierigkeiten, die Erwartungen der anderen zu verstehen. So kommt es zu Konflikten zwischen den Menschen. Manchmal lassen sich diese Konflikte nicht befriedigend lösen oder sie treten immer wieder auf. Das kann so weit gehen, dass man ganz verzweifelt ist. Man denkt dann darüber nach, dass derjenige, der anders ist, die Gemeinschaft verlassen soll. Das Leitbild gibt uns aber einen anderen Auftrag: „Jeder soll am Leben in der Gesellschaft teilhaben.“ Also haben wir uns in einer solchen Situation gefragt, wie wir eine im Raum stehende Trennung vermeiden können. Jemand müsste sich die Zeit nehmen, zu verstehen und zu vermitteln. Oder er müsste helfen, die Spannungen auszuhalten, wenn eine Vermittlung nicht gelingt. In Person einer ehrenamtlichen Helferin wurde dieser „Jemand“ gefunden. Dank ihrer Begleitung und Hilfe geht es jetzt viel besser. Wir sind ganz glücklich, dass unsere Gemeinschaft jetzt stark genug ist, das „Anderssein“ zu integrieren. Im Leitbild sagen wir: „Jeder Mensch soll selbstbestimmt leben.“ Wenn ein Mensch eine Behinderung hat, kann es vorkommen, dass andere ihm nicht zutrauen, eine bestimmte Verantwortung zu übernehmen. Obwohl das vermutlich gut gemeint ist und dem Schutz dienen soll, kann es als Bevormundung und als Kränkung empfunden werden. So verhielt es sich mit einer Regel in der Werkstatt, nach der es allen Mitarbeitern mit Behinderung verboten war, Lastentransporte mit den Aufzügen selbständig zu begleiten. Einige, die sich das zutrauten, empfanden das als Zurücksetzung gegenüber ihren nicht behinderten Kollegen. Über den Werkstattrat trugen sie ihre Beschwerde vor. Es galt also das Bedürfnis nach Absicherung gegen das Recht auf Selbstbestimmung abzuwägen. Das Leitbild lässt an dieser Stelle eine eindimensionale Entscheidung zugunsten der Sicherheit nicht zu. Die Lösung bestand schließlich in der Installation eines Sicherungssystems in den Aufzügen. Bevor sich ein Teil der Ladung verklemmen kann, wird der Aufzug automatisch angehalten. Nach der Beseitigung des Hindernisses kann ein Knopf gedrückt werden und die Fahrt wird fortgesetzt. Wer den Aufzug zu Lastentransporten nutzen möchte, muss zeigen, dass er dieses System bedienen kann. Er erhält dann einen Berechtigungsschein. Gemeinsam mit dem Werkstattrat haben wir eine Lösung gefunden, wo zwei Werte sich scheinbar unvereinbar gegenüberstanden. Wir können jetzt die Sicherheit unserer Mitarbeiter mit Behinderung gewährleisten, ohne sie in ihrem Selbstbestimmungsrecht einzuschränken. Das spornt uns an, weiter lösungsorientiert an die Dinge heranzugehen. Von zahlreichen weiteren „Leitbildgeschichten“ könnte ich berichten. Sie erzählen von der Würde unserer Bewohner, von den Sorgen mancher älter werdender Mitarbeiter oder vom Bemühen um Inklusion unter Rahmenbedingungen, die ihrer Verwirklichung teilweise entgegenstehen. Überhaupt handeln „Leitbildgeschichten“ häufig von Spannungen und scheinbaren Gegensätzen, vom Aushandeln von Interessen, vom Ringen um Lösungen und vom Aushalten der Spannung, wo einfache Lösungen nicht gefunden werden. Das Leitbild gaukelt nicht eine Wirklichkeit vor, die es so gar nicht gibt. Es soll und es kann für uns alle eine Orientierung sein, auch unter widrigen Umständen den Kurs beizubehalten. „Kurs halten“ setzt die Bereitschaft aller voraus, das eigene Tun zu hinterfragen und sich den sich wandelnden Anforderungen zu stellen, wie sie sich beispielsweise durch das Älterwerden unserer Bewohner und Mitarbeiter ergeben. Dabei unterstützt die Blindeninstitutsstiftung ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter anderem durch die Ermöglichung von Weiterbildung. Ich freue mich sehr, dass drei Kolleginnen und Kollegen sich bereit erklärt haben, sich im Rahmen einer sehr umfassenden und fordernden Ausbildung zur Fachkraft für Rehabilitation in den Bereichen Orientierung und Mobilität sowie Lebenspraktische Fertigkeiten zu qualifizieren. Dass bei aller Ernsthaftigkeit im Bemühen um Weiterentwicklung und um gute Arbeitsergebnisse, der Alltag im Blindeninstitut Würzburg Erwachsene bunt und vielfältig und fröhlich ist, davon zeugen die folgenden Berichte. Frische Farbe und schicke Sofas für die Begegnungsstätte, Kunst von Menschen mit Behinderung im Foyer der Sparkasse, Elternwochenende zwischen Grillparty und Seminar, oder Erlebnis auf dem „Trommel-Fell“ – Lassen Sie sich entführen in ein Jahr voller Ereignisse. Zu den außergewöhnlichen Situationen gehörten auch drei Abschiede von dieser Seite der Welt. Zahl- 73 reiche Bewohner, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Angehörige kamen jeweils zusammen, um das Leben von Franziska, Christian, und Christiane nochmals aufscheinen zu lassen und zu feiern. Das waren sehr berührende Momente. Die drei leben in unseren Erinnerungen fort. Weil auch die schwierigen und traurigen Momente zu unserer Arbeit dazu gehören, sind wir umso mehr auf Freunde und Unterstützer von innen und von außen angewiesen. Deshalb meinen herzlichen Dank an Sie alle für Ihr Interesse an unserer Entwicklung, für die Begleitung und Unterstützung unserer Arbeit im zurückliegenden Jahr und für Ihr Vertrauen und Ihre Wertschätzung. Herzlichst Ihr Dr. Thomas Heckner Leiter Blindeninstitut Würzburg Erwachsene Geschäftsführer Werkstatt für Sehgeschädigte GmbH Stellvertretende Institutsleitung Frau Barbara Knötgen, langjährige Mitarbeiterin am Standort Würzburg in verschiedenen Funktionen in beiden Instituten und seit einigen Jahren Bereichsleiterin und Leiterin der Förderstätten, hat ab dem 1. Mai 2015 die stellvertretende Institutsleitung für das Blindeninstitut Würzburg Erwachsene übernommen. 74 Sie unterstützt damit Herrn Dr. Heckner als erfahrene Kollegin, die sich in den zurückliegenden Jahren inhaltlich unter anderem mit der Förderung der Bewohner mit Taubblindheit befasst hat. Wir freuen uns, dass wir mit Frau Knötgen eine engagierte und verantwortungsvolle Kollegin für diese Leitungsaufgabe gewinnen konnten und wünschen ihr viel Energie und Erfolg. Bonhoefferstrasse 48a 97222 Rimpar Tel.: 093 65 - 88 16 84 e-mail: [email protected] www.h-m-gartengestaltung.de Fax: 09365 - 88 16 55 Geschäftsführer: Alexander Hamberger Ulrich Meyer Verband Garten-,Landschafts-und Sportplatzbau Bayern e.V. Ihr Ansprechpartner für alle Gartenfragen LOOP kommunikations-design, Güntersleben 77 Neue Führungskräfte für die Spezialwerkstatt Vorankündigung: Neue Werkstattleiterin Ab Januar 2016 ist die Werkstattspitze mit einer neuen Leitung besetzt: Steffi Löhner ist gelernte Wirtschaftsingenieurin. Ihre Kompetenzen sind eine Mischung aus Betriebswirtschaft und Technik und damit genau das Richtige für die WFS. Steffi Löhner arbeitet seit sieben Jahren in der technischen Beratung des Integrationsamtes in Würzburg. Dort berät sie Menschen mit Behinderung und Arbeitgeber bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen. Durch diese Tätigkeit verfügt sie über ein breites Erfahrungswissen im Bereich der Arbeitswelt und der Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung. Sie verfügt im Großraum Würzburg über ausgezeichnete Kontakte zu Einrichtungen und Behörden. Steffi Löhner freut sich auf Ihre neue Aufgabe in der WFS und wir freuen uns auf sie. Und eine weitere Stelle in der Werkstattleitung ist besetzt: Neuer stellvertretender Werkstattleiter Bisher musste die WFS ohne diese wichtige Funktion auskommen. Seit dem 1. September 2015 hat Heinz Braun nun diese Aufgabe übernommen. Mit ihm steht Steffi Löhner ein erfahrener Kollege zur Seite. Als langjähriger Leiter der Holzabteilung ist Heinz Braun den meisten Mitarbeitern im Blindeninstitut bekannt. Gemeinsam verkörpern die beiden Leitungskräfte einen Neuanfang für die Werkstatt auf der Basis der bewährten Traditionen. Wir sagen Steffi Löhner „Willkommen an Bord“ und wünschen dem neuen Leitungsteam eine glückliche Hand. „Das Praktikum war sogar noch schöner als das davor“ 78 Julias Traum ist es schon lange, in einem Betrieb außerhalb der Werkstatt zu arbeiten. Im April 2015 war es dann soweit – das erste Praktikum auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt begann. Julia wünschte sich eine Tätigkeit im Hauswirtschaftsbereich und arbeitete daher für zwei Wochen in einer Spülküche. Ihre Aufgabe war es, Tabletts mit schmutzigem Geschirr, die auf einem Band an ihr vorbei fuhren, herunterzunehmen und nach der groben Reinigung die Teller und Tassen in Spülkörbe einzusortieren. Zum Teil musste Julia sehr schnell arbeiten, wenn viele Gäste im Restaurant gespeist hatten, trotzdem berichtet sie mit glänzenden Augen von den Erfahrungen. Am Nachmittag gehörte zu Julias Aufgabe, das gespülte Besteck zu trocknen und richtig einzusortieren. Ihre Praxisanleiterin im Betrieb lobte Julia für ihre Zuverlässigkeit und ihr Engagement. Nach diesem Erfolg war Julias Motivation nicht mehr zu bändigen. Sie wollte weiter Praktika auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt absolvieren. Dank der Unterstützung des Integrationsfachdienstes Würzburg musste Julia nicht lange warten. Im Juni durfte sie für sechs Wochen im Küchenbereich eines Seniorenheimes hospitieren. Hier wurde sie im Schichtdienst, sogar am Wochenende, eingeteilt, was für Julia kein Problem war. Sie weiß, dass andere Arbeitszeiten in diesem Tätigkeitsfeld dazugehören. Nach einem dritten erfolgreichen Praktikum steht ihr Entschluss nun fest: Sie möchte ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ergattern. Daher stellte Julia einen Antrag, um bei der Maßnahme BÜWA teilnehmen zu dürfen. BÜWA ist eine Abkürzung für „Begleiteter Übergang Werkstatt – allgemeiner Arbeitsmarkt“ und hat, wie der Name schon vermuten lässt, das Ziel, die Mitarbeiter aus Werkstätten für Menschen mit Behinderung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren. „Mal was anderes ausprobieren zu können“ war das Bestreben von Marcus, einem langjährigen Werkstattmitarbeiter, der, wie auch Nina und Johannes, am Modellprojekt teilnehmen möchte. Er hat bereits zwei Praktika durchführen dürfen. Am besten gefiel es ihm im Lager, in dem er Getränkekisten, die auf Palletten kommen, sortieren musste. „Das war mal ein anderes Erlebnis dort zu arbeiten und andere Leute kennenzulernen“. Marcus hat aber auch erlebt, dass es noch viel zu lernen gibt. Für die Zukunft wünscht er sich, dass es klappt „draußen, in einer guten Arbeitsatmosphäre zu schaffen und mehr Geld zu verdienen als bisher“. Hierbei darf er mit tatkräftiger Unterstützung durch die WfS rechnen. Denn wir möchten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrem Bestreben nach Eigenverantwortlichkeit und Selbstbestimmung besonders im Bereich der Teilhabe am Arbeitsleben und in ihrer Entwicklung weiter stärken, denn was prägt unser tägliches Leben mehr als der Arbeitsplatz? Stefanie Werner Leitung Begleitender Dienst, WFS 79 Unsere Sparkasse. Gut für Mainfranken. Die Sparkasse Mainfranken Würzburg ist dem Gemeinwohl der 5HJLRQXQGGHQGRUWOHEHQGHQ0HQVFKHQYHUSÀLFKWHW Ihr Geschäftserfolg kommt allen Bürgerinnen und Bürgern zugute. So fördert sie jährlich rund 1000 kulturelle, sportliche, soziale, wissenschaftliche und Umwelt-Projekte in der Region. Das ist gut für die Menschen und gut für Mainfranken. www.gut-fuer-mainfranken.de 80 Finde uns auf facebook.com/spkmfr Kurzüberblick der Arbeit des Werkstattrates In diesem Jahr lief die Arbeit des Werkstattrates auf Hochtouren an. Um arbeitstechnisch gut aufgestellt zu sein, erhielten wir in diesem Jahr einen neuen Computer mit Braille-Zeile und einer blindenspezifischen Bedienung. Im Zuge dessen wurde auch ein Computerkurs geplant, der in Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungszentrum Veitshöchheim stattfindet. So können dann zukünftig die Mitglieder des Werkstattrates ohne Unterstützung durch Sehende am PC arbeiten und E-Mails schreiben. Um den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Werkstätten zu gewährleisten, wurden regelmäßige Treffen der Werkstatträte des Bezirkes Unterfranken besucht. Am 03.03.2015 waren wir in der WFS die Gastgeber. Ende Juni fuhren Harald Bischoff und Nicolas von der Tann zusammen mit Thomas Aurich, Vertrauensperson des Werkstattrates, zum Aufbauseminar für Werkstatträte nach Magdeburg. Neben zahlreichen neuen Informationen und Tipps wurden hier Grundlagen für die Werkstattarbeit vermittelt. Austausch und Einblicke in die Arbeit der anderen Werkstatträte gehörten hier natürlich dazu. Ein kulinarisches Highlight konnte der Auch der stellvertretende Werkstattleiter ließ sich bei herrlichem Sonnenschein den Burger Werkstattrat schmecken in diesem Jahr den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bieten: Da die Kantine an einem Arbeitstag wegen Bauarbeiten geschlossen war, wurden unter tatkräftiger Mitarbeit von Frau Werner und Elke handgemachte Burger serviert. Die Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung konnte in diesem Jahr gefestigt und positiv verändert werden. Es finden nun regelmäßige Treffen statt, in denen Anliegen, Wünsche aber auch Probleme direkt und zeitnah besprochen und diskutiert werden können. Ganz im Sinne der Werkstätten-Mitwirkungsverordnung. Daumen hoch! Erfreuliches ist auch zum Thema „Leitbild in leichter Sprache“ zu berichten. Sabine Tracht (Öffentlichkeitsarbeit) besuchte den Werkstattrat und diskutierte ausgiebig die Inhalte, die dem Werkstattrat am Herzen liegen. Diese Zusammenarbeit ist ausbaufähig für die Zukunft! Die Werkstatträte ganz fleißig beim „Burger-Bauen“ Eine deutliche Arbeitserleichterung ist, dass der Werkstattrat nun über ein Budget frei verfügen und 81 kleinere Anschaffungen (wie z. B. Trauerkarten) ohne vorherige Absprache mit der Werkstattleitung tätigen kann. Die äußerst angenehme und unbürokratische Zusammenarbeit mit Dr. Thomas Heckner ist hier nochmals zu erwähnen. Die Diskussion über den Betriebsurlaub lief in diesem Jahr etwas entspannter. Der Werkstattrat hatte in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat erwirkt, dass die drei Wochen „Pflichturlaub“ im Sommer auf zwei Wochen verkürzt wurden. So ist ein größerer Spielraum für die individuelle Planung des Resturlaubes gegeben. Hier noch ein kleiner Ausblick in die Zukunft: Die neuerdings zur Sicherheit mit Lichtschranken ausgestatteten Lastenaufzüge sollen künftig für einige Mitarbeiter der WFS mit einem speziellen HubwagenFührerschein selbstständig bedienbar sein. Dieser Führerschein wird auf Anregung des Werkstattrates eingeführt. Am Ende noch etwas sehr Positives: Auch bei künftig anstehenden Personalentscheidungen in der WFS wird der Werkstattrat ein Wörtchen mitzureden haben, so konnte er bereits bei den Einstellungen der neuen Werkstattleitung und des Begleitenden Dienstes mitentscheiden. Wir gehen kleine Schritte Richtung Selbstständigkeit und Inklusion und haben große Ziele im Blick. Der Werkstattrat der WFS 82 i. A. Thomas Aurich, Vertrauensperson Auf der Flucht – Wanderausstellung Flüchtlinge – diese Thematik ist in den Medien aktuell so präsent wie keine andere. Auch die Werkstatt für Sehgeschädigte Würzburg GmbH hat sich damit im Mai 2015 intensiver auseinandergesetzt. Schülerinnen und Schüler der Dr. Maria-Probst-Schule waren im Rahmen der Wanderausstellung „Auf der Flucht“ zu Gast. Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Sehbehinderung oder Blindheit wurde der Weg eines Kriegsflüchtlings nach Deutschland erfahrbar und verständlich vermittelt. Woher kommen Kriegsflüchtlinge? Wie leben Menschen in Syrien? Was nimmt man auf einer Flucht nach Deutschland mit? Auf diese und zahlreiche andere Fragen bekamen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter methodisch abwechslungsreich Antworten. Es gab z.B. eine dreidimensionale Landkarte zu fühlen, Tee zu schmecken, Gewürze zu riechen, eine simulierte Schiffsüberfahrt zu erleben und Interviews mit Flüchtlingen zu hören. Das komplexe Thema wurde auf diese Weise be-greif-bar und verstehbar und war Anlass für viele Gespräche. Für diese rundum gelungene Ausstellung ein herzliches Dankeschön an die Auszubildenden! Stefanie Werner, Bereichsleitung Kochen inklusiv „Gemeinsam kochen“ war das Thema eines Projektabends zur Inklusion im Jugendzentrum Bechtolsheimer Hof. Erwachsene Bewohner des Blindeninstituts Würzburg waren vom Jugendzentrumsrat eingeladen worden, zusammen mit den jugendlichen Besuchern zu kochen und sich kennenzulernen. Nicht nur über Inklusion reden, sondern Alltag gemeinsam gestalten stand als Wunsch hinter der Aktion, die die Sozialpädagogik-Studentin Jenny Gopp während ihres Praktikums im Jugendzentrum Bechtolsheimer Hof initiiert hat. Wenige Wochen vorher waren drei Besucher des Jugendzentrums in die Spezialwerkstatt für Menschen mit Sehbeeinträchtigung gekommen, um sich zu informieren, wie Arbeitsplätze für Menschen gestaltet sind, die wenig oder gar nichts sehen. Im Januar 2015 fand der Gegenbesuch von Nicolas von der Tann, Ronny Schumann und Galina Liebig aus dem Blindeninstitut Würzburg Erwachsene statt. „Ich hab letztens erst Rouladen gemacht“, erklärt Nicolas, 83 der vollblind ist, bei der Vorstellungsrunde den Jugendlichen zwischen 16 und 22 Jahren, und löst damit erstaunte Gesichter aus. Wie er denn die Gläser mit Gewürzen, Dosen und Packungen mit Lebensmitteln unterscheidet, wollen sie wissen. Dafür gibt es elektronische Hilfsmittel erklärt der Hobbykoch und zeigt seinen „Einkaufsfuchs“, einen kleinen Handscanner, der den Barcode auf den Lebensmitteln liest und per Sprachausgabe den Inhalt benennt. Das wird dann beim gemeinsamen Chili-Kochen gleich in der Praxis getestet: Beim Pfeffer und den KidneyBohnen funktioniert das problemlos. Den Tofu für das vegetarische Chili, das neben richtigem Chili heute gekocht werden soll, kann er aber nicht identifizieren: „Produkt nicht bekannt“, tönt es aus dem Lautsprecher. „Das kommt vor, dann muss die Speicherkarte des Geräts zum Hersteller eingeschickt und auf den neuesten Stand gebracht werden“, erklärt Nicolas bevor es ans Gemüseschneiden geht. 84 Jenny Gopp hat in der Zwischenzeit die Messer, Schneidbretter und Schüsseln auf den Tischen verteilt. Galina schneidet das Gemüse in rasantem Tempo, obwohl sie nur noch einen kleinen Sehrest hat. Ihr Blick ist dabei auf Anja gerichtet, mit der sie sich angeregt unterhält. Später am Herd kommt die Frage auf, wie Ronny erkennt, dass das Hackfleisch durch ist. „Ich mach das immer nach Gefühl“, meint der junge Mann, der auf einem Auge gar nichts und auf dem anderen nur noch eingeschränkt sieht. Während das Chili auf dem Herd gart, versuchen zwei Jugendliche mit Simulationsbrillen für grauen und grünen Star Kicker zu spielen. „Ganz schön anstrengend“ – ist die gemeinsame Erkenntnis. Zwischenzeitlich sind weitere Besucher gekommen. Ein würziger Hauch von Chili, Paprika und Tomate liegt in der Luft des Jugendzentrums, das sich in den Gewölben unter der Grundschule Stadtmitte befindet. Das Essen schmeckt lecker und die Köche – allen voran Nicolas und Ronny – werden von allen Seiten gelobt. Die Atmosphäre ist locker und entspannt und hat mit 15 Personen am Tisch etwas von Großfamilie. Das ist es, was wir erreichen möchten, freut sich Initiatorin Jenny Gopp: Das Umdenken anstoßen, für unterschiedliche Bedürfnisse sensibilisieren und das selbstverständliche tolerante Miteinander. Linda Grauschopf, Leiterin des Jugendzentrum unterstützt die Initiative ihrer Praktikantin: „Wir wollen Berührungsängste abbauen und freuen uns über Besuch von Menschen mit Beeinträchtigung, auch wenn wir leider aufgrund des Gebäudes nicht barrierefrei sind“. Und so ist eine Fortsetzung der gegenseitigen Besuche von Blindeninstitut und Bechtolsheimer Hof geplant. Renovierung der Begegnungsstätte in der Franz-Ludwig-Straße zu streichen. Nach getaner Arbeit gab es ein nettes Zusammensein bei Kaffee und Kuchen. Neuanschaffungen für Möbel und Rollos konnten zu einem großen Teil über die Spende finanziert werden. Weitere Geldtöpfe für die offenen Posten waren die Haushalte des Hauswirtschaftsbereiches und vom Blindeninstitut Würzburg Erwachsene. Vom Heimbeirat bekamen wir das Geld für ein neues Mikrophon und einen CD-Player. Wir möchten uns bei allen Spendern und Helfern recht herzlich bedanken. 21 Jahre sind seit der Eröffnung der Begegnungsstätte vergangen. Viele Diskostunden, Tanzkurse und Tanzabende, Geburtstagsfeiern, Lesekreise, Filmabende, Fußballevents, Gruppentreffen und so weiter haben stattgefunden und uns viel Spaß bereitet. Aber der Zahn der Zeit hat an den Räumlichkeiten und dem Mobiliar genagt. Da traf es sich gut, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma Syniverse Technologies Messaging GmbH im Blindeninstitut anfragten, ob sie uns im Rahmen eines Social Days mit handwerklichen Tätigkeiten unterstützen könnten. Sie stellten außerdem eine Geldspende der Firma in Aussicht. Nachdem die Entscheidung für das Projekt „Renovierung der Begegnungsstätte“ gefallen war, fingen wir mit der Planung für die Neugestaltung an. Die Mitarbeiter von Syniverse kamen an einem Freitag, um mit uns unter Anleitung von einem unserer Handwerker die Wände In den letzten Monaten konnten wir in der „neuen“ Begegnungsstätte wieder mit vielen Feiern, Events und Diskos Spaß haben oder uns mit Freunden treffen. Wir hoffen, dass wir noch einen guten Namen für unsere Begegnungsstätte finden werden. Die Wohngruppen aus der Franz-Ludwig-Straße 85 Bewohnerjubiläum Am 4.11.2014 feierten unsere Heimbewohner wie in jedem Jahr ihr „Blindi-Jubiläum“. Es versammelten sich hierbei 37 Personen in der Kantine der Werkstatt für Sehgeschädigte und staunten z. T. nicht schlecht, dass die Hälfte der Jubilare mittlerweile 35 Jahre und länger im Blindeninstitut leben. Acht Menschen mit Behinderung feierten in diesem Jahr sogar ihr 40-Jähriges. Da gab es schon die eine oder andere verwunderte Bemerkung, wie schnell die Zeit vergangen war. Schmackhaftes Essen und fetzige Live-Musik halfen jedoch dabei, wieder im Hier und Jetzt das Leben zu genießen. Erstmalig wurde die namentliche Nennung und Würdigung der Bewohner durch den neuen Institutsleiter Dr. Thomas Heckner vorgenommen. Er konnte sich hierbei von der Individualität der Bewohner und nicht zuletzt von ihrer Lebensfreude überzeugen. Klaus Seidenstecher Pilotprojekt E 4 – eine Wohngruppe für Menschen mit Taubblindheit 86 Die Planung einer neuen Wohngruppe speziell für Menschen mit Taubblindheit wurde im Jahr 2015 besonders früh in die Hand genommen. Bereits im Frühjahr wurde damit begonnen, ein neues Team zu bilden. Schon kurz darauf fanden erste Hospitationen in den „alten“ Gruppen statt. So konnten die neuen Mitarbeiter im Vorfeld ihre neuen Anvertrauten in ihrem Alltag sowie mit ihren Besonderheiten kennen lernen und erste Kontakte anbahnen. Da ein Umzug in neue Räumlichkeiten, mit neuen Mitbewohnern und Mitarbeitern für jeden einzelnen eine besondere Herausforderung bedeutete, wurde bei der Personalauswahl darauf geachtet, dass mit jedem Bewohner auch ein vertrauter Mitarbeiter in die neue Gruppe wechselt. Dies ist uns dank einer guten Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendbereich gelungen. Um die neue Gruppe vollständig zu besetzen, zogen neben vier jungen Erwachsenen aus dem Kinder- und Jugendbereich auch vier Personen innerhalb des Erwachsenenbereichs in die neue Gruppe um. Neben taubblindenspezifischen Umbaumaßnahmen in den bestehenden Räumlichkeiten wurde ebenso Wert darauf gelegt, die einzelnen Zimmer individuell auszustatten und zu gestalten. Da mit dem Ende der Schulzeit für die Wechsler aus dem Kinder- und Jugendbereich zeitgleich der Beginn des Arbeitslebens bevorstand, absolvierten sie im Frühjahr und Sommer ein mehrwöchiges Praktikum in der Förderstätte. Somit konnte auch der Übergang in das Berufsleben frühzeitig angebahnt werden. Bevor jedoch Planung, Organisation und Umzug der neuen Gruppe in die finale Phase kamen, fuhr das gesamte Team Ende Juli gemeinsam nach Freiburg in den Breisgau. Dort hatten sie unter Anleitung eines externen Trainers ein Wochenende lang Zeit, sich außerhalb des Arbeitsalltages kennen zu lernen und gemeinsam erste Herausforderungen als neues Team zu meistern. In der Woche vor den Umzügen besichtigten die Bewohner im Sinne einer Umzugsanbahnung mehrmals in Begleitung eines Mitarbeiters ihr zukünftiges Zuhause. Dabei konnten sie ihre Zimmer erkunden und bei Kaffee und Kuchen auch schon mal ersten Kontakt zu ihren neuen Mitbewohnern und Betreuern aufnehmen. Anfang September fanden dann mit tatkräftiger Unterstützung unseres Handwerkerteams die Umzüge statt. Parallel bereitete Tabea Sadowski zunächst für die vier Neuzugänge aus dem Kinder- und Jugendbereich Zukunftsfeste vor, an denen neben Familienangehörigen und aktuellen Betreuern auch viele alte und neue Wegbegleiter teilnahmen. So wurde eine sehr lebendige und schöne Möglichkeit ins Leben gerufen, die einzelnen Lebensgeschichten durch Erzählungen, Fotos und Videos zu erfahren, sich untereinander auszutauschen sowie gemeinsam mit und für die jeweilige Person einen Blick in die Zukunft zu werfen. Weitere Zukunftsfeste werden folgen. Rückblickend betrachtet war es eine intensive Vorbereitungszeit, die sich bis heute in jeglicher Hinsicht bezahlt gemacht hat. Sarah Radermacher Bereichsleitung 87 Projektgruppe Audiobiografie Die Projektgruppe Audiobiografie des Erwachsenenbereiches beschäftigt sich seit einem halben Jahr intensiv damit, eine Möglichkeit zu entwickeln, Tondokumente als Ergänzung der Biografiearbeit zu erstellen, zu bearbeiten und zu archivieren. Bisher haben wir meist Fotos oder Niederschriften als Mittel zur Dokumentation der individuellen oder kollektiven Erinnerung genutzt. Da jedoch die Mehrzahl unser Bewohnerinnen und Bewohner blind oder stark sehbehindert sind, wollen wir ihnen ein Medium an die Hand geben, das ihnen einen unmittelbaren Sinneszugang ermöglicht. In der Projektgruppe arbeiten Mitarbeiter verschiedener Arbeitsbereiche zusammen: Die Leitung hat Achim Schmidt als kreativer und innovativer Kopf der Gruppe. Phillip Görke mit musisch/technischen Kompetenzen und Hannah Ankenbrandt, sehr gut vernetzt im IT-Bereich, bringen ihre Kompetenzen in das Projekt mit ein sowie Sabine Schmidt im Bereich neue Technologien in der Sehförderung. 88 Eine Grundlage der Arbeit ist das von Gerhard Brenner (Blindeninstitut Würzburg Kinder und Jugendliche) verfasste Buch „Lebensgeschichte(n) entdecken und bewahren“, in dem Möglichkeiten des biografischen Begleitens von Menschen mit schwerer Behinderung im institutionellen Rahmen vorgestellt werden. Ergänzend hierzu erarbeitet die Projektgruppe Audiobiografie ein Konzept, das unseren blinden Bewohnern einen direkten medialen Zugang zur Retrospektive ihres Lebens erlaubt. Wir haben begonnen Möglichkeiten zu entwickeln, um für unsere blinden Bewohner ihr Leben und Erlebtes hörbar zu machen. Anstatt eines Fotoapparates nehmen wir ein digitales Aufnahmegerät zu einem Ausflug mit, um „O-Töne“, Gesprochenes und Atmosphären zu bewahren. Nach einer kurzen digitalen Nachbearbeitung, vergleichbar mit dem Auswählen von Fotos, haben wir, dank der von uns genutzten Technologie, ein Hörfeature in der Qualität eines Radiobeitrages. Diese hörbaren „Fotos“/Eindrücke werden von den Bewohnern bisher begeistert aufgenommen. Oft sagen sie voller Stolz und Freude:„Hör mal, das bin ICH“. Eine wichtige Erfahrung im Sinne der Selbstwirksamkeit. Es ist ein tolles Gefühl, sich selbst zu erkennen und einfach stattzufinden, es beeinflusst auf positive Weise die Selbstwahrnehmung und kann, je nach Bewohner bei einer langen Durchführungsdauer Identitätsstiftend sein. Damit eine hohe Breitenwirkung erzielt werden kann, ist es notwendig, ein möglichst benutzerfreundliches Handling dieser Methode Biografiearbeit zu entwickeln. Das bedeutet hörbare Lebensgeschichten müssen systematisch – wie in einem Fotoalbum – in hoher Klangqualität erzeugt, verwaltet und archiviert werden. Bisher wurden vereinzelt Diktiergeräte/ Talker zum Aufzeichnen von Ereignissen oder zur Kommunikation zwischen Einrichtung und Elternhaus eingesetzt. Diese Geräte besaßen aber kein Wechselspeichermedium, so dass wertvolle Aufnahmen verloren gingen, weil sie immer wieder gelöscht werden mussten, um Speicherplatz zu generieren. Die aktuelle Technologie erlaubt und vereinfacht den Umgang mit großen Datenmengen. Bei einer Einbettung in unsere IT-Struktur kann das mit überschaubarem Aufwand zur Archivierung und Darstellung von Hördokumenten betrieben werden. Ziel ist es, dieses Konzept auf eine so stabile Basis zu stellen, dass möglichst vielen Bewohnern ein einfacher Zugang dazu ermöglicht werden kann. In Planung ist auch Feste wie z.B. Blindi-Openair, Sankt-Martinszug, Veranstaltungen von Förderstätte oder WFS-on-Air etc. als Audioevent zu dokumentieren und von verschiedenen Bewohnern moderieren zu lassen, um für unsere Bewohner eine hörbare, kollektive Erinnerungs- und Identifikationsplattform zu schaffen. Nach Schnitt und digitaler Überarbeitung könnte dann ein etwa 10-minütiges Feature als MP3-Datei über das Infoportal jedem zugänglich gemacht werden. Bewohner ohne Zugang zum Intranet können den Beitrag via USB-Stick auf ihrer Stereoanlage hören. Wer diese Möglichkeit nicht besitzt kann auch auf Anforderung eine CD erhalten. Ferner könnten diese Beiträge in einer Art „HÖRBAR“ im Server des Instituts so archiviert werden, dass jederzeit darauf zurückgegriffen werden kann. Auf diese Weise würde in unserem Institut im Laufe der Jahre ein kollektives Hörgedächtnis entstehen. Wir denken, die beiden von uns dargestellten Ideen könnten einen wertvollen Beitrag in der Inklusionsarbeit und zur Partizipation der Einzelnen leisten. Zusätzlich ist es ein Weg, dem Einzelnen das Erhalten der eigenen Lebensgeschichte zugänglich zu machen. Wir planen, als Pilotprojekt einen Hörbeitrag über den Sankt-Martinszug 2015 anzufertigen. Diesen wollen wir dann als kleinen Appetithappen über unser Intranet zur Verfügung stellen. Über Fragen und Anregungen freuen wir uns. Kontakt via E-Mail unter der Adresse: hoer-bar@ blindeninstitut.de. Achim Schmidt Projektgruppe Audiobiografie 89 Bildungs- und Freizeitangebote für Bewohner Lebenslange Bildung als Mittel zur Entwicklung der Persönlichkeit ist für die meisten von uns ein selbstverständlicher Teil unseres Alltags. Bildung meint hier die Entfaltung von Bedürfnissen, Gefühlen und Fähigkeiten. Ziel ist, zu Mündigkeit, bedürfnisgerechter Lebensgestaltung und Lebensqualität beizutragen. Es geht darum, sich selbst und die Welt zu verstehen, sich darin zurechtzufinden und sich wohlzufühlen. Wir selbst haben Zugang zu einer Fülle von Bildungsangeboten, seien es Büchereien, Fernsehen, Internet, VHS usw. Die Nutzung dieser Angebote ist für unsere Bewohner nur selten möglich; es beginnt mit dem Themenangebot und endet mit räumlichen, zeitlichen und logistischen Schwierigkeiten. Unser Anliegen ist es daher, passgenaue, leicht erreichbare und von der Zeit her günstige Angebote zu machen. Themenbereiche sind: UÊ Pflege und Erweiterung von Interessen: Malen, Töpfern, Bildhauen, Theaterspiel UÊ Aktive Freizeitgestaltung: Ich wünsch mir ein Lied („Wirtshaussingen“ bei Kaffee und Plätzchen), Roll- stuhltanz, Frauengruppe, Männergruppe, Exkursionen (z.B. in einen Weinberg zum Schneiden), Disco am Sonntag UÊ Horizonterweiterung: Lesecafé, Tod und Sterben, Umgang mit Computer, Ringpark im Wechsel der Jahreszeiten, andere Länder – andere Sitten (Mitarbeiter berichten über ihre Heimat mit Musik und Kulinarischem) UÊ Gesundheit, Erholung/Entspannung: Yoga, ein bisschen Speck darf weg, Wellness am Freitag, Klangschalen Zusammengestellt und verbreitet wird das Angebot in Form von „gelben Seiten“, die in einfacher Sprache und mit einem Piktogramm jedes Angebot beschreiben. Das Echo ist sehr unterschiedlich: Bewohner der AWG’s und der Franz-Ludwigstraße, die nicht selbst mobil sind, kommen nur selten. Viele KollegInnen unterstützen aber die Bewohner bei der Teilnahme, steuern Ideen oder eigene Angebote bei. Bernd Pfannes, Psychologe So sieht Lebensfreude aus: Gemälde von Menschen mit Sehbehinderung in der Sparkasse 90 Lebhaft fröhliche und ausdrucksstarke Gemälde waren vom 4. bis 22. Mai 2015 im Foyer der Sparkasse Mainfranken Würzburg zu sehen. Das Besondere daran: Gemalt hatten sie junge Bewohnerinnen und Bewohner vom Blindeninstitut Würzburg, die blind oder sehbehindert sind und weitere Handicaps haben. Mit einer Vernissage war die Ausstellung unter dem Titel „Kunst von Menschen, die anders sehen“ offiziell eröffnet worden. Von einem Beispiel gelebter Inklusion sprach Jens Rauch, Vorstandsmitglied der Sparkasse Würzburg Mainfranken in seinem Grußwort zur Vernissage. Er freue sich, dass die Bilder von Menschen mit Behinderung hier, mitten in der Stadt, von vielen Menschen wahrgenommen würden. „Diese Ausstellung trägt zur wahrnehmbaren Selbstwerdung der Menschen mit schweren mehrfachen Behinderungen bei. Sie ermöglicht es einer breiten Öffentlichkeit zu sehen, zu verstehen, in Kommunikation zu treten“, schloss sich Thomas Heckner, Leiter des Blindeninstituts Erwachsene, seinem Vorredner an und dankte der Sparkasse für „die wertvolle Unterstützung unserer Arbeit“. Wie die großformatigen Gemälde innerhalb weniger Wochen und Monate in der Förderstätte am Blindeninstitut Würzburg entstanden sind, erläuterte die kunstpädagogische Leiterin Andrea Seifert. 13 junge Bewohnerinnen und Bewohner mit Seh- und Mehrfachbeeinträchtigung hatten die Bilder entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten in vier Schritten gestaltet. Unterstützt worden sind sie dabei von Seifert und ihren Kolleginnen. So waren rund 30 ausdrucksstarke und farbintensive Acryl-Strukturbilder entstanden. Den Malerinnen und Malern aus der Förderstätte war bei der Vernissage anzusehen, dass sie stolz sind auf ihre Werke. Dass schon während der ersten Ausstellungstage einige Ausstellungsbesucher großes Interesse bekundeten, sich eines der Bilder nach der Ausstellung für die eigenen vier Wände zu sichern, zeigte, dass sie allen Grund dazu haben. 91 Sommerspektakel 2015 Unter diesem Motto sollten auch 2015 wieder tolle erlebnisreiche Tage stattfinden, mit neuen Ideen und Angeboten. Aber es kam, wie es kommen musste. Wie im vergangenen Jahr, wünschten sich viele Bewohner mit Tieren zu wandern, am Lagerfeuer zu sitzen, in Zelten zu übernachten und selbst beim Musizieren und Singen dabei zu sein. Nein, langweilig ist das nicht, genau das wieder zu erleben, was einem im Jahr zuvor schon Freude bereitet hat. Vorfreude ist die schönste Freude, sagt man. Erlebnisse, über die man immer wieder das ganze Jahr sprechen kann, sich erinnern kann und Vorfreude auf das nächste Mal erleben darf. Wir alle brauchen das. Doch besonders die Menschen, die im Blindeninstitut leben und arbeiten und nicht selbst dafür sorgen können, die Repeat-Taste zu drücken. Wir sind die Unterstützer und dafür strengen wir uns besonders an! Trommelworkshop Lagerfeuer und Übernachtung im Zelt Auf Wiedersehen bis zum nächsten Jahr! 92 Morgensonnenwanderung Begegnung mit Tieren Barbara Knötgen Leitung Förderstätte, stellv. Institutsleitung Entspanntes Sommerfest dank Unterstützung durch Syniverse te ins Blindeninstitut. Sie halfen beim Aufbau, beim Cocktail-Mixen und übernahmen das Grillen. „Dank der Unterstützung durch die freiwilligen Helfer von Syniverse und das gespendete Essen können unsere Förderstätten-Besucher und ihre Betreuer ganz entspannt gemeinsam feiern“, freute sich Barbara Knötgen, Leiterin der Förderstätte. Die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchten sich nur noch um die Salate kümmern. Schattenplätze waren heiß begehrt beim Sommerfest der Förderstätte. Bei drückender Schwüle und Temperaturen weit über 30 Grad ließen sich die Besucherinnen und Besucher der Förderstätte sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber nicht die gute Laune nehmen. Für willkommene Abkühlung sorgten selbstgemachte alkoholfreie Cocktails und hie und da eine Brise aus dem Wassersprüher. Das Besondere in diesem Jahr: Um die Verpflegung mit Leckerem vom Grill kümmerten sich Mitarbeiter vom Unternehmen Syniverse Technologies Messaging GmbH. Mit reichlich Steaks, Würstchen und Gemüsespießen ausgestattet kamen die Syniverse-Mitarbeiter zum Sommerfest der Förderstät- Auch beim Abbauen, das in Windeseile über die Bühne ging, packten die Helfer mit an. Für die Unterstützung gab es zum Abschluss einen großen Applaus aller Gäste. „Wir kommen gerne wieder“, sagte Markus Roder von Syniverse. Die Planungen für eine Fortsetzung des sozialen Engagements im Blindeninstitut Würzburg laufen schon. 93 Elternwochenende am 26. und 27. Juni 2015 „Wohin die Reise geht, hängt nicht davon ab, woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt.“ (Chinesisches Sprichwort) Beginnt ein neuer Lebensabschnitt, ist es wichtig und sinnvoll, diesen auch bewusst zu gestalten. Kinder wachsen aus den Kinderschuhen heraus, beginnen eigene Wege zu gehen und irgendwann sind sie aus dem Haus. Das ist bei den Kindern und Jugendlichen, die uns im Blindeninstitut anvertraut sind, nicht anders. Sie wechseln aus der Schule in die Werkstatt oder Förderstätte, vom Wohnen Kinder- und Jugendliche in das Wohnen Erwachsene. Auch von außerhalb kommen immer wieder junge Frauen und Männer zu uns, die hier wohnen und arbeiten möchten, aus anderen Einrichtungen, aus Familien, die weiter weg leben. Um diesem Abschied aus den Kinder- und Jugendtagen, diesem Übertritt und Neuanfang eine Zeit und einen Platz zu geben, luden wir die jungen Erwachsenen und deren Eltern mit dem o.g. chinesischen Sprichwort zu ein paar Stunden der Begegnung, des Besinnens und der Information ein. Sarah Radermacher, Tabea Sadowski und Jeremias Schuler bereiteten das Wochenende vor, an dem in teilweise wechselnder „Besetzung“ zwischen 9 und 16 Personen teilnahmen. 94 Nach einem Willkommens-Kaffee und dem Beziehen der Zimmer trafen wir uns am Abend am Pavillon zum Grillen und zu gemütlichem Austausch. Die illustre Gesellschaft aus langjährigen Bewohnern unseres Kinder- und Jugendbereiches und jungen Erwachsenen mit ihren Eltern, als künftige Bewohner unseres Erwachsenenbereiches, kam schnell und intensiv in einen offenen Austausch. Sie sprachen über Erlebtes aus vergangenen Jahren, aber auch über die Zukunft, die jetzt noch verborgen vor allen liegt. Dass auch Leitungsverantwortliche und Gruppenmitarbeiter aus abgebenden und aufnehmenden Gruppen dabei waren, bereicherte die Runde. Es entstanden informative und teilweise auch sehr persönliche Gespräche, die rasch deutlich machten, wie sehr alle beim Prozess des Wechsels auf eine gute Vernetzung angewiesen sind. Zeitgleich fanden zwei „Zukunftsfeste“ für zwei Betreute aus dem Haus 6 statt, die nochmal mit einer besonderen Sorgfalt und vielen biographischen Elementen diesen Schritt ins Erwachsenenleben feierten. Ein besonderes Augenmerk richteten wir auf die Herausforderung des Loslassens. Eltern, die ihre Kinder viele Jahre lang in dieses Leben hinein begleitet haben, und die sie nun ganz neuen und anderen Händen im Erwachsenenbereich anvertrauen, sollten die gemeinsame Zeit nutzen können, sich über bestehende oder entstehende Ängste, Sorgen, Zweifel, Fragen und Hoffnungen Gedanken machen zu können. Barbara Knötgen (stellv. Institutsleitung) und Stefanie Werner (Sozialpädagogischer Fachdienst der WFS) vermittelten Informationen über Inhalte, Schwerpunkte und Lebensvollzüge im Erwachsenenbereich. Frau Hachinger berichtete als Vertreterin des Heimbeirats über die dortige Arbeit und die Aufgaben des Beirats, der das Bindeglied zwischen den Eltern/gesetzl. Betreuern und den Leitungsverantwortlichen des Erwachsenenbereiches darstellt. Wolfgang Ziegler und Jeremias Schuler ergänzten den Informationsblock noch um Wissenswertes aus den Bereichen der medizinischen Therapie und des begleitenden Fachdienstes. Die Idee, an einem Wochenende gleich drei inhaltliche Schwerpunkte zu setzen, nämlich Information, inhaltlich-emotionale Aspekte und Zukunftsfeste, erwies sich als große Herausforderung für die teilnehmenden Personen. Bei der Reflexion des Wochenendes haben wir für kommende Veranstaltungen vereinbart, künftig drei zeitlich voneinander getrennte Schwerpunkte zu setzen, um die Inhalte ausreichend gestalten und präsentieren zu können. Dank des Engagements vieler Mitarbeitender aus den Gruppen, der Therapieabteilung und des Küchenteams ist das Wochenende für alle Teilnehmenden eine wertvolle Zeit der Begegnung, des Kennenlernens und des Austausches geworden. Jeremias Schuler, Therapieleitung Wasser-Ambiente unmittelbar an der Wohneinheit Optimale Nutzung für Schwimmbad/Terrasse Sport, Veranstaltungen, Empfänge, etc. Sie erreichen das mit dem Betonhubboden von AfB: durch zusätzliche Nutzfläche für Terrasse/Garten, Sport und Veranstaltungen durch den Wechsel vom Schwimmbad zur Terrasse und wieder zurück, je nach Wunsch und Bedarf. Wir bieten Ihnen ein eigenes Vorführprojekt zur Besichtigung und vorab einen ersten Einblick im Internet unter www.afb-han.de ANLAGENBAU FÜR BÄDERTECHNIK GMBH & CO. KG, CHEMNITZER STR. 18, 30952 EMPELDE (HANNOVER) Telefon: 0049 511 946930, Fax: 0049 511 432043, Internet: www.afb-han.de 95 Wir ziehen gemeinsam an einem Strang... Partner für Versicherungsangelegenheiten des Blindeninstitutes Würzburg pfür Versicherungen, Risikominimierung und Schadenbetreuung pfür die Gestaltung von Altersvorsorgelösungen pals Versicherungsstelle für Menschen mit Behinderung und chronisch Kranke www.versicherungsstelle-ccb.de Union Versicherungsdienst GmbH Klingenbergstraße 4 32758 Detmold Telefon +49 (0) 5231 603-0 Telefax: +49 (0) 5231 603-197 [email protected] WWWUNIONVERDIDEpWWWUNIONVERDIDE Freizeit in München Nachdem das Freizeitheim Fladungen nicht mehr zur Verfügung stand, hielten wir in der Gruppe D1 mit sieben erwachsenen Menschen mit Schwerstmehrfachbehinderung Ausschau nach einer adäquaten Alternative – und fanden sie nach längerer Suche: Freizeit 2015 – Blindi München! Insgesamt waren wir 15 Reisende in der Gruppe und so gestaltete sich die Wohnsituation recht kuschelig. Wir wussten uns zu helfen. Schon am ersten Tag erlebten unsere Bewohner ein großes Highlight, als wir die Spieler des FC Bayern München trafen. Nach Fotosschießen und Autogramme-Ergattern, waren wir so euphorisch, dass wir einen entspannten Spaziergang durch den Englischen Garten dringend nötig hatten. Am nächsten Tag folgte ein Ausflug in den Olympia-Park: Riesenrad fahren, spazieren gehen und Süßigkeiten naschen waren dort angesagt. Auch das kühle Nass lockte. „Eine Schifffahrt, die ist lustig, eine Schifffahrt, die ist toll …“, wurde am Freitag bei einer Bootsfahrt auf dem Starnberger See in strahlendem Sonnenschein gesungen. Viel zu schnell verging die Zeit und am Samstag hatte uns Würzburg wieder. Wir haben die Woche sehr genossen und erinnern uns gerne an die Erlebnisse in München. Gruppe D1 97 Liebe Bewohner, Eltern und Betreuer! Im Oktober 2015 fanden wieder die Neuwahlen der Bewohner-Vertretung (früherer Heimbeirat) statt. Ich bedanke mich bei allen Kandidaten/-innen für ihr großes Engagement sowie bei allen Wählerinnen und Wählern (78 eingegangene Wahlzettel bei über 250 Wahlberechtigten) für ihr Interesse. Die neu gewählte Bewohner-Vertretung bedankt sich sehr herzlich bei den ausgeschiedenen Mitgliedern Norbert Dressler und Magda Jäger, die bei der konstituierenden Sitzung am 5. November 2015 verabschiedet wurden. Wir freuen uns, dass mit der Wiederwahl von Peter Häussler die Bewohner des Blindeninstituts Würzburg Erwachsene wieder direkt in unserem Gremium vertreten sind. 98 Frau Sauer bedankt sich im Namen der neuen Bewohner-Vertretung bei der ehem. Vorsitzenden Frau Jäger für ihre engagierte Arbeit. Ich hoffe und wünsche mir, dass die Bewohner-Vertretung die künftigen Probleme meistert und sich weiterhin für die Belange der hier wohnenden Menschen mit Sehbeeinträchtigung, zusammen mit der Leitung Wohnen, einsetzt. Die Mitglieder der Bewohner-Vertretung sowie die Kontaktdaten finden Sie auf der Homepage des Blindeninstituts (www.blindeninstitut.de > Würzburg > Wohnen Erwachsene > Bewohnervertretung) Gerne stehen wir für Ihre Fragen und Probleme zur Verfügung. Die Bewohnervertretung Hermann Ulrich Pfeuffer Vorsitzender Die neue Bewohnervertretung v.l.n.r.: Frau Sauer, stellvertretende Vorsitzende / Frau Hachinger, Schriftführerin / Frau Leclerc, Beisitzerin / Frau Rittig-Weiss, Öffentlichkeitsarbeit – Internet / Herr Pfeuffer, Vorsitzender / Herr Häusler, Vertreter der Heimbewohner / Frau Schneider, Beisitzerin. HIER IST IHR TRAUMBAD Willkommen bei R+F HOME in der Welt des Badens: Entdecken Sie einzigartige Badkonzepte, aktuelle Trends und tolle Gestaltungsideen. Ob Pur, Classic oder Modern: Unsere drei Stilwelten werden Sie begeistern – lassen Sie sich von uns beraten. Richter+Frenzel Würzburg GmbH Leitenäckerweg 6 97084 Würzburg-Heidingsfeld www.richter-frenzel.de Luitpold-Apotheke - Ihre Spezialisten für Naturheilkunde und Homöopathie Wir bieten Ihnen: Ausführliche Arzneiberatung, Homöopathie, Kosmetikberatung, Reiseimpfberatung, Blutdruckmessung, Verleih von Babywaagen, Milchpumpen sowie Pariboy, Anmessung von Kompressionsstrumpfhosen, Inkontinenzberatung Täglich von 8-18.30 Uhr, Samstag von 8-13 Uhr Apotheker Dr. rer. nat. Michael Hannig Rottendorfer Str. 4 97072 Würzburg Tel: 0931/ 5 00 27 www.luitpold-apotheke-wuerzburg.de
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