Das Soundsystem im Scalemodell

Dieser Bericht wird zur Verfügung gestellt von
ROTOR
Hubschrauber-Modellflug
kompetent I informativ I seriös
AUSGABE 7/2015
INHALT:
Unterwegs
12 F3C-/F3N-Jahresrunde 2015
28 19. Vatertags-Helitreffen
in Heidelberg
64 Das VARIO Event 2015
Scale
18 Lockheed XH-51A
32 Scale-Modelle
der Superlative
60 EC 135 mit SFour-Mechanik
76 Ausgegraben
Praxis
24 Workshop: Das Soundmodul
Benedini im Scale-Modell
Vorstellung
34 T-Rex 550L Dominator
45 Zwei Kraftpakete
für Goblin 380 und Co.
50 Alpha 250Q HoTT
56 Renkforce RF1000
66 Spartan VORTEX VX1n
& VX1e
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PRAXIS
ROTOR Workshop: Soundsystem
powered by www.vario-helicopter.de
meinem OK lag das Paket innerhalb von drei
Tagen bei mir. Das Set besteht aus dem
Soundmodul TBS Mini (55x25x10 mm) mit einem digitalen Audioverstärker (40W), zwei Visaton-Lautsprechern (100x100 mm) sowie einem Audio-Isolator für die galvanische Trennung zum Regler.
ROTOR
WORKSHOP
Der Sound macht den Unterschied
oder »make some noise«
Die Vorarbeiten
Nun, wir Scale-Modellbauer sind schon ein
eigenes Völkchen, denn so »richtig fertig«
wird das eigene Modell eigentlich nie. So wie
meine Bell UH-1D »Huey«, bei der ich immer
wieder Details entdecke, die noch fehlen
oder abgeändert werden sollen. Eines soll
sie aber dabei nicht werden: ein Standmodell, das zu schade zum Fliegen ist – nein,
die Bell wird geflogen, und das so oft wie
möglich. Eine sehr detaillierte Turbinenatrappe hatte ich bereits gefertigt, jetzt fehlte nur
noch das gewisse i-Tüpfelchen: der passende Turbinensound!
Im Internet bin ich schließlich auf die Firma
Benedini (www.benedini.de) aufmerksam geworden, und nach dem Zusammenstellen des
passenden Setups, zusammen mit Herrn Benedini, bekam ich vorab ein Sound-Sample
wie der Turbinensound später klingen würde.
Ich wählte das Soundfile einer startenden Bell
UH-1D mit diversen Funksprüchen, die separat dazu geschaltet werden können. Der Modul bietet zudem die Möglichkeit, den Sound
der Drehzahl des Modells anzupassen. Nach
Das Soundsystem
im Scalemodell
Eindrucksvolle Geräuschkulissen wie der satte Turbinensound eines »Teppichklopfers« oder das Anspringen des Sternmotors einer S-58 sorgen sicherlich bei jedem Scalefan für »Gänsehautfeeling pur«. Um diese Soundkulisse auch in Elektromodellen umsetzen zu können, bieten sich sogenannte
Soundmodule an, die zusammen mit dem passenden Equipment den Originalsound wirkungsvoll wiedergeben. Wie ein solches Soundmodul effektiv in einem Scalerumpf untergebracht werden kann, erklärt Axel Edelböck
anhand des Moduls von Benedini.
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Axel
Edelböck
[1] Der Lieferumfang: das
Soundmodul TBS Mini mit digitalem 40W-Audioverstärker,
zwei Visaton-Lautsprecher sowie eine Bedienungsanleitung.
Die erste Frage war, wohin mit den Lautsprechern? Denn ein Lautsprecher kann nur
in einem für ihn geeigneten Gehäuse seine
volle Leistung entfalten. Einige Rümpfe eignen sich zwar als Resonanzkörper, allerdings
kann es aufgrund der verbauten Komponenten im Modell zu unerwünschten »Nebeneffekten« kommen. Als Lösung bietet sich hier
ein separates, geschlossenes Gehäuse für
den Lautsprecher an. Hier heißt es ausprobieren, denn jeder Helirumpf ist anders! Prinzipiell eignen sich für die von mir verwendeteten Lautsprechergröße Rumpfmodelle ab
der 600er-Größe.
Bei meinem Versuchsheli fand ich nur hinter der Mechanik Platz, und zwar links und
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rechts unterhalb der Turbinenattrappe. Zwei
Lautsprecher sollten hier eine knifflige Angelegenheit werden.
Hier ist es von Vorteil, Schablonen aus Karton vom Lautsprechergehäuse anzufertigen,
die im Rumpf probehalber Platz nehmen.
Denn dadurch werden möglich, Probleme,
wie z.B. hinderliche Kabel oder Gestänge
schon vor dem Einbau sichtbar. In meinem
Fall sollten die Lautsprecher nach oben zeigen; diese »drücken« den Schall dann nach
oben aus dem Lüftungsgitter der Turbine. So
der Plan!
Beim Einbau muss unbedingt auf den
Schwerpunkt geachtet werden, da sich dieser je nach Einbauposition verändern kann.
In meinem Fall erfolgte der Ausgleich mittels
dem Akku (ca. 300 bis 400 g, 3s/3.000 mAhAkku) für das Sound-System, der als Zusatzgewicht im Cockpitboden Platz fand.
Die Lautsprecher-Boxen
Die Boxen lassen sich z.B. mit 3 mm starkem Pappelsperrholz leicht herstellen und
wurden nach dem Zusägen mit Holzleim
[4] Das TBS Mini lässt findet nahezu überall Platz.
Befestigt werden kann
das Modul z.B. mit einem
Klebepad.
[5] Das Einzelteile
für das erste Gehäuse sind ausgesägt,
und die Kanten glatt
geschliffen.
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verklebt. Anschließend wurden die Klebestellen von innen »nachverklebt«, um das
Gehäuse komplett abzudichten. Hier empfiehlt sich eine gleichmäßige und saubere
Klebenaht, um die Ausbreitung von Schall
durch die Gehäusewände hindurch zu unterbinden. Abschließend wurden die Innenwände mit Dämmwolle aus dem Lautsprecherbau verkleidet, um ein Mitschwingen
der Außenwände zu verhindern.
Damit bei der Montage im Modell nichts
ausreißt, wurde der Bereich der Box, der mit
Schrauben am Spant befestigt wird, aufgedoppelt; befestigt wurde das Ganze am hinteren Holzspant. Die Lautsprecher sitzen somit direkt unter dem Lüftungsgitter unterhalb
der Turbine. Damit die Resonanzgehäuse
auch optisch weniger auffallen, wurden sie
noch in einem Grauton lackiert. Als beide
Gehäuse verbaut waren, wurde das Heck mit
Noppenschaumstoff ausgestopft, um Vibrationen zu verhindern.
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[2] Das TBS Mini misst gerade einmal
55 x 25 x 10 mm und lässt sich daher
auch perfekt in kleineren Scalemodellen unterbringen.
[3] Auch der 40 W-Verstärker hat sehr
geringe Abmessungen, ein niedriges Gewicht und einen hohen Wirkungsgrad.
Die Versorgung kann aus einem 3- bis
6s-LiPo erfolgen.
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[7] Das Lautsprecherkabel bekam noch
eine Zugentlastung, damit es nicht rausgezogen werden kann.
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[6] Um ein Mitschwingen der Außenwände zu vermeiden, wurde
die Lautsprecherbox mit Dämmwolle ausgekleidet.
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[8] Ein Audio-Isolator ist dann ratsam, wenn der Antriebsakku zur
Versorgung eines externen Verstärkers eingesetzt wird.
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Das Sound-Modul
Das Modul hat einige Features zu bieten: So
kann es neben dem Hauptsound (z.B. das Betriebsgeräusch einer Turbine) auch Nebengeräusche (Funksprüche, MG etc.) abspielen.
Das Modul bietet zudem die Möglichkeit, über
bis zu sechs Schaltausgänge z.B. LEDs für
MG-Mündungsfeuer oder einen Smoker zu integrieren. Je nach Wunsch kann das Modul
schon vorab darauf programmiert werden.
Gesteuert wird das Ganze über den Gaskanal. Dieser wird vom Empfänger ins Modul
und zum Regler durchgeschleift; zusätzlich
dient ein weiterer Kanal zum Einschalten. In
meinem Fall habe ich am Sender einen 3-Stufen-Kippschalter dafür programmiert.
TECHNISCHE DATEN
TBS Mini
Abmessungen
Gewicht
Betriebsspannung
Interner Verstärker
55 x 25 x 10 mm
6g
3,5 – 12 V (aus Empfänger)
1,2 W an 8 Ohm
und 5 V Versorgung
Minus schaltend, max. 12 V/0,5 A
22 KHz, 8 Bit
ab € 99,–
www.benedini.de
Schaltausgänge
Soundqualität
Preis
Hersteller/Bezug
Optional erhältlich:
– 40 W digitaler Audioverstärker 10 – 26 V
– Audio-Isolator zur galvanischen Trennung
– Visaton-Lautsprecher (ab € 12,–)
Das Anschließen
und Programmieren
[9] Die fertig montierte Lautsprecherbox. Um das Gehäuse
komplett abzudichten, sollte auf eine saubere und gleichmäßige Klebenaht geachtet werden.
[10] Die Lautsprecherboxen in eingebauten Zustand; zusätzlich gedämmt mit einer Schaummatte.
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Fazit
Versorgt wird das Soundmodul mittels
dem BEC; der Verstärker hat eine eigene
Stromquelle aus einem 3s-Lipo. Um den
veränderten Schwerpunkt wieder zurück zu
bekommen wurde deshalb der separate Akku verwendet, der durch den Audioisolator
galvanisch vom Empfänger getrennt wird.
Das Programmieren ist, wenn der Schalter
am Sender belegt wurde, in wenigen Minuten erledigt. So kann z.B. eine simulierte
Turbinendrehzahl der Hauptrotorkopfdrehzahl angepasst werden. Dies erfolgt über
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die Gaskurfe, bei der Halb- und Vollgas definiert werden müssen.
Ein kurzer Hinweis noch vor dem ersten
Soundcheck: Das Modul ist anfangs etwas
laut eingestellt. Deshalb sollte vor Inbetriebnahme die Lautstärke am Poti des Verstärkers gesenkt werden (oder gleich mit einem
Gehörschutz in die Werkstatt!).
Es macht einfach Spaß, die »Turbine« wie
beim Original hochlaufen zu lassen und anschließend mit dem bekannten »Blattschlagen« abzuheben – ein Ohrenschmaus, der
Zuschauer sicherlich verblüfft. Das BenediniSoundsystem ist dabei die richtige Wahl. Das
einzig »knifflige« war die Synchronisation mit
dem Regler. In meinem Fall verwende ich einen Kosmik mit eingestellten 30 Sekunden
Anlaufzeit – da passt nun alles zusammen.
Also viel Spaß beim Experimentieren.
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[11] Die Lüftungsgitter der »Turbine« bieten
dem Schall genügend Platz zum Entfalten.
Soundcheck: Eine akkustische Demonstration des TBS Mini in der Huey
finden Sie auf unserem youtube-Kanal
unter www.youtube.de/rotormagazin
[12] Neben einem eindrucksvollen Flugbild überzeugt
die Huey jetzt auch durch einen vorbildgetreuen Sound.
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